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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwiegervater Magenkrebs unheilbar...


anlilly
17.12.2015, 13:51
Hallo ihr Lieben,

Wir wurden heute von der Diagnose "Magenkrebs" meines Schwiegervaters (70 Jahre) überrollt. Kurze Zusammenfassung: seit über einem halben Jahr, hat er Beschwerden im Oberbauch - die sich als undefinierter Druck bemerkbar gemacht haben... Vor einem halben Jahr war er damit bei einem Gastrologen und hatte eine Spiegelung. Festgestellt wurde eine "Verhärtung" von der auch insgesamt mehrere Proben entnommen worden sind. Da der Arzt erstmal 2 Wochen Urlaub hatte- hieß es, der Befund käme vielleicht etwas später.
Nun ja... Kurz danach bekam er Probleme mit dem Herzen und müsste dies abklären lassen... Herzkammerflimmern - als Behandlung wurde mehrmals der Sinusknoten verödet und er war dahingehend beschwerdefrei.
Zeitgleich bekam er Blutverdünner und andere Medikamente fürs Herz.

Soweit so gut. Er war immer wieder bei der Hausärztin, die meinte alles wäre soweit ok.

Jetzt bekam er über kurze Zeit schwarzen Stuhlgang und stand letzte Woche leichenblass bei seinen Söhnen in diese Firma, die darauf sofort mit ihm zum Arzt sind - erfolgte gleich Einweisung ins KH Halberstadt. Dort stellte man grottenschlechte Blutwerte fest, Eisenmangel - HB im Keller - und stark erhöhte weiße Blutkörperchen. Er bekam Infusionen - und wurde auf den Kopf gestellt...
Bei der Magenspiegelung fand man wieder diese Verhärtung und forschte zeitgleich nach dem damaligen Befund vom Gastrologen - dieser kam dann auch- wer ihn verschlampt hatte - ist bisweilen noch nicht bekannt. Dort wurde soweit ich weiß - aber der Krebs schon festgestellt, denn bevor die Ergebnisse der hiesigen Entnahme der Proben pathologisch ausgewertet worden sind- war er schon in der Maschinerie der Untersuchungen. CT - vom Bauchraum, MRT vom Kopf - Lungenröntgen ... Was gefunden wurde... ist uns derzeit noch nicht bekannt. Seine Söhne warten derzeit auf den genauen Befund.
Fakt ist, dass man ihm mitgeteilt hat- nicht mehr viel für ihn tun zu können. Eine chemo wäre aufgrund der Herzgeschichte nicht in der Form machbar...
Er soll zwei Tage heim und dann wieder kommen - für 2 mildere Stoß-Chemos...

Was soll ich sagen... Wir alle sind sprachlos... Zumal er sich soweit bei guter Gesundheit fühlt. Sprich: er hat ordentlich Gewicht und ist körperlich in bester Verfassung... hat gesunden Appetit und fühlt sich überhaupt krank.


Natürlich muss man jetzt erstmal abwarten, was die Befunde sagen-
Aber wie geht man jetzt vor? Wo schaut man sich nach möglichen Alternativen um, die ihm die bestmögliche Lebensqualität geben könnten und ihn noch nicht kampflos ausgeben...
Weiß jemand Rat?

Susi705
17.12.2015, 15:02
Hi annlilly,

die Diagnose Krebs ist für alle erstmal ein Schock und wirft einen völlig aus der Bahn.
Wichtig ist, dass der schriftliche Befund da ist, wo auch die Tumorformel drin steht, dass heißt, in welchem Stadium er ist und ob Metastasen vorhanden sind.

Dann ist es wichtig, sich eine Zweitmeinung zu holen, am besten in einer auf Magenkrebs spezialisierten Klinik - manchmal muss man dafür was weiter fahren, aber es kann oft Leben retten! Nicht jedes "Wald und Wiesen Krankenhaus" ist auf dem Gebiet Krebs in seinen verschiedenen Arten Experte.

Das mit dem Gewicht ist natürlich schonmal eine gute Voraussetzung. Melde dich einfach nochmal, wenn der genaue Befund da ist :-)

Für euch ganz viel Kraft,
lg Susi

Elisabethh.1900
17.12.2015, 18:44
Liebe anlilly,
wie Susi 075 schon schrieb, ist es wichtig, die Behandlung in einer auf Tumore im Magen-Darm-Bereich spezialisierten Einrichtung durchführen zu lassen. Meistens wird dies eine Uniklinik oder ein Schwerpunktkrankenhaus sein, also mit einer Abteilung für Viszerale Chirurgie.
Bitte erkundigt euch beim Krebsinformationsdienst (Begriff in eine gängige Suchmaschine eingeben) nach auf die Erkrankung spezialisierten Einrichtungen.
Die deutsche Rechtssprechung verbietet es, dass man euch eine Einrichtung oder eine bestimmten Spezialisten empfiehlt, aber eine Liste dies geht.
Die Vorerkrankungen deines Schwiegervaters spielen vor allem bei der Narkose eine Rolle, also wie belastbar sind Herz und Kreislauf.

Zumal er sich soweit bei guter Gesundheit fühlt. Sprich: er hat ordentlich Gewicht und ist körperlich in bester Verfassung... hat gesunden Appetit und fühlt sich überhaupt krank.

Es ist wichtig, dass in einer guten körperlichen Verfassung operiert wird, auch sollte man versuchen, die Blutarmut zu therapieren.

Vielleicht hat er Glück im Unglück und die Maschinerie (wie du schreibst) kam gerade noch zum richtigen Zeitpunkt in Gang.

Ich schließe mich Susis Worten an, bitte melde Dich wieder, wenn Ihr näheres wißt,

Liebe Grüße an euch,
Elisabethh.

anlilly
18.12.2015, 05:29
Aus dem Magenkrebs - wurde im Entlassungsbericht ein "NHL"
-trotzdem vielen Dank für die schnellen Antworten ...
Jetzt heißt es natürlich an anderer Front kämpfen...
Habe dort grade einen Beitrag geschrieben und hoffe, dass mir dort jemand weiterhelfen kann...

crab
18.12.2015, 11:48
Liebe Anlilly,

ihr solltet Deinen Schwiegervater zur Einholung einer Zweitmeinung, die meines
Erachtens zwingend notwendig ist,in einem verifiziertem Magen-Darmzentrum
vorstellen. Magenkrebs und NHL sind zwei völlig verschiedene Erkrankungen, deshalb ist die 1.Diagnose für mich sehr suspekt, zumal NHL im fortgeschrittenem
Stadium die Leber, Lunge oder Milz angreifen kann, jedoch den Magen nicht.
Schwarzer Stuhl ist ein sicheres Anzeichen einer Blutung im Verdauungstrakt,
der unbedingt nachgegangen werden muß. Da bei der Magenspiegelung keine
Blutung sichtbar war, sollte eine Koloskopie (Dickdarmspiegelung) gemacht werden. Sehr kritisch sehe ich auch die Verabreichung von Blutverdünnern bei
einem Verdacht von Blutungen im Verdauungstrakt, da dies die Blutungen ver-
stärken kann.

LG Wolfgang