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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemotherapie mit Folfirinox


dieTochter
18.12.2015, 13:21
Guten Tag,
ich bin diesem Forum beigetreten und nun sitze ich hier und mir fehlen die Worte...
ich habe im vergangenen Jahr immer über eure Schicksalsschläge gelesen und nun will ich euch meinen mitteilen.

Wie mein Nickname schon sagt; ich bin die Tochter und meine Mutter (55J) ins letztes Jahr (2014) an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, nach einer Whipple OP und 1/2 Jahr Chemo dachten wir "sie hätte es geschafft und ist gesund".

Doch im Sep / Okt 2015 zeigte der CT und PET-Befund anderes. Es begannen auch wieder die starke Schmerzen im Oberbauch,... auch die Gelbsucht brach bei ihr aus. Es wurde dann festgestellt dass zusätzlich ein Gallenweg verlegt war.
Seit, Sep/Okt 2015 habe ich keine Möglichkeit , keinen Lösungsvorschlag, keinen Ansatz von Ideen ausgelassen, meine Mama wieder gesund zu bekommen.
Diverse alternativ Medizin... vom Tee und Kräuter bis hin zum Petroleum über Vitaminpräparate sogar die basische Ernährung... aber leider nichts!,
Ich bin mit ihr etliche 100km zu einer "Heilerin" gefahren - auch habe wir versucht ihre Lebensenergie zu stärken.... aber nichts!
Keine funke Hoffnung ausgelassen diese Krankheit zu besiegen.

am Sa. 12.12 bekam sie den Por-a-Kath gelegt und am Montag 14.12 die Stentsetzung für den Gallenweg.

Wie es meiner Mutter geht, brauche ich euch nicht sagen, dass wisst ihr wahrscheinlich besser als ich.


Geplant ist noch dieses Jahr (29.12.2015) die Chemotherapie mit Folfirinox zu starten.
Im Web liest man darüber echte Horrortexte.
Gibt es Erfahrungen von euch?
Habe ich etwas übersehen? Kann ich noch etwas ausprobieren? - kennt ihr die Immunonkologie?

Ich möchte meine Mama nicht verlieren

Blatt13
18.12.2015, 22:37
Hallo,
Bewundernswert dein Kampfgeist....
Ich wünsche euch alles gute.... Ich verfluche dies schreckliche aggressive Art von Krebs.leider kann ich dir nicht weiterhelfen.... Habe meinen Schwiegervater daran verloren am 26.11.15.
ich wünsche euch viel Kraft!!!!!

Lg

dieTochter
22.12.2015, 20:48
Hallo, danke für deine Nachricht.
Es tut mir sehr leid....

ulhemein
12.03.2016, 21:49
Hallo,
ich bin erst heute auf deinen Beitrag gestoßen, weil ich etwas über einen Inhaltsstoff des Folfirinox gesucht habe.
Nachdem dein Beitrag bereits vom Dezember 2015 ist, weiß ich nicht, wie es deiner Mutter inzwischen geht.
Bei meinem Mann wurde Anfang Juli 2014 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und er wurde, nach den üblichen vorbereitenden Untersuchungen, sofort operiert und ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt, ebenso wie 24 Lymphknoten in der Nähe der Bauchspeicheldrüse, von welchen 6 bereits metastasiert waren. Er hatte sich nach der OP extrem schnell erholt, ging gut 2 Wochen nach der Op bereits wieder in seinen geliebten Garten. Es folgte Chemotherapie mit Gemcitabin und die vierteljährlichen Kontroll-CTs waren in Ordnung und auch wir hatten geglaubt, er hätte es geschafft. Dass es da die 6 metastasierten Lymphknoten gegeben hatte, haben wir gar nicht registriert bzw. verdrängt. Anfang November 2015 zeigte das CT etwas am oberen Leberrand und das nachfolgende MRT bestätigte den Verdacht auf eine Metastase in der Leber. Seitdem erhält mein Mann Folfirinox alle 14 Tage. An Nebenwirkungen tritt Übelkeit und Erbrechen am 1. und 2. Chemotag auf und bedingt durch die in Folfirinox enthaltende Substanz Cisplatin bei Kälte Kribbeln in Extremitäten (Finger, Nase etc.) auf. Der letzte Chemotermin musste um 1 Woche verschoben werden, nachdem die Blutwerte sehr schlecht waren und die Substanz Cisplatin wurde auf 75 % herabgesetzt um dauernde Gefühlsstörungen zu vermeiden, nachdem in der letzten Zeit das Kribbeln auch 1 Woche nach dem jeweiligen Chemotermin aufgetreten ist.
Ansonsten geht es ihm außerhalb der jeweiligen Chemotage (noch) ziemlich gut, er hat keine Appetitstörungen, verliert auch nicht an Gewicht und werkelt zwischen den einzelnen Chemoterminen im Garten. Ach ja, hätte ich fast vergessen: er hat inzwischen fast alle seine Haare verloren, wobei die dunklen Haare vor den grauen ausgegangen sind.
Wie das Befinden ist, hängt vll. auch etwas von der Einstellung zur Chemo ab. Mein Mann sagt einfach, dass die Chemo sein muss, wenn er noch eine Zeit lang leben will und er möchte auch nicht dauernd über seine Krankheit nachdenken, sondern jeden Tag so weit möglich "normal" leben und auch genießen. Auch ich selbst habe mir inzwischen, nach den ersten Wochen voller Verzweiflung, Trauer, Angst- und Panikattacken und "Nichtweiterwissen", diese Sichtweise zu eigen gemacht. Niemand weiß, wann für ihn der Moment des Abschieds gekommen ist, egal ob schwer krank oder nicht. Man kann auch aus der Tür treten und von einem heranfahrenden Auto getötet werden, wer weiß das schon.
Wenn es irgendwie geht, dann wünsche ich dir und deiner Mutter, dass ihr es schafft, jeden Tag als Geschenk anzunehmen und alles Positive wahrzunehmen und nicht das Augenmerk auf das Schlimme zu lenken.