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Hallo zusammen,
und wieder einer mehr, leider. Bin 36, männlich logischerweise :smiley1:, keine Vorbelastung bzgl. Krebs. Ein ganz klassicher Anfang soweit.
am 23.12. unter der Dusche durch puren Zufall eine harte "Beule" am rechten Hoden festgestellt. Gleich ins Internet, gesucht und gegoogelt, auf dieses Forum gestoßen. Paar Stunden lesen und schon wußte ich gut Bescheid.
über Weihnachten natürlich alles dicht, aber am Montag (28.12.) gleich in der Früh zum Urologen. Beim ersten abgewiesen ("hab keine Termine, auch nicht für Notfälle, bla-bla, suchen Sie sich einen anderen"), beim zweiten aber vorgelassen.
Untersuchung hat das bestätigt, was eh schon bekannt war. Tumor im Hoden, laut US ca. 12 mm (wobei so eine Messung ja ziemlich ungenau ist) Der Arzt hat noch versucht im Doppler die Gefäßinfiltration abzuschätzen, aber da war nichts wirklich zu erkennen. Der linke Hoden unauffällig.
Blut abgenommen, wobei ich gebeten habe, auch Testosteron mitzubestimmen. Informationsblätter ausgefüllt, am selben Tag noch ins Krankenhaus zum Narkosevorgespräch. OP für Mittwoch (30.12.) angesetzt.
Das ist jetzt der Stand, morgen um 7 warten die schon im KH auf mich. Wird meine erste OP überhaupt sein. Angst, Gefühl "kann nicht wahr sein" und der ganze Rest... kann sich hier ja jeder denken :(
Einen ganz herzlichen Dank übrigens an alle Forumteilnehmer! Man glaubt es gar nicht, was das für ein Wissensschatz ist, was sich hier über Jahre angesammelt hat.
Was mir jetzt noch zum Gespräch mit dem Arzt einfällt:
es wird keine Biopsie vom anderen Hoden gemacht. Hat gemeint, das war früher üblich, heute nur noch bei Auffälligkeiten
es wird kein Schnellschnitt gemacht. Hat gemeint, er sieht keine Notwendigkeit, entfernen muß man den offensichtlich so oder so
Carina02
29.12.2015, 23:20
Hallo Ress
Ich wünsche dir für die bevorstehende OP nur das Beste und den möglichst besten Befund, den man in so einer Situation haben kann.
Ich bin zwar kein Mann und habe dementsprechend auch kein Hodenkrebs, aber irgendwie trotz allem eine "gewisse Ähnlichkeit", weil bei mir vor bald zwei Jahren Eierstöcke und Gebärmutter entfernt wurden. Lese oftmals bei euch "Herren" hier und bin immer wieder fasziniert, wie gut ihr diese Situation meistert.
Drücke dir für alles bevorstehende fest die Daumen.
Grüsse Carina
Hey Ress, herzlich willkommen im Klub der (K)Eineiigen, zu dem eigentlich keiner gehören will ;).
Zunächst einmal könnt ich schon wieder ausrasten, wenn ein Urologe einen einfach wieder weg schickt. So was darf einfach nicht sein und ist unter aller Sau. Schön, dass du hartnäckig geblieben bist und gleich den nächsten Urologen aufgesucht hast.
Doof natürlich, dass es dich erwischt hat! Aber du wirst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder gesund, wie mein Urologe es ausdrücken würde. So eine Diagnose haut einen natürlich erst mal um, aber man wächst mit seinen Aufgaben und Hodenkrebs gehört glücklicherweise zu den gut machbaren Aufgaben. Die OP wird bestimmt gut laufen.
Zum Thema Biopsie des anderen Hodens kann ich dir leider auch nicht viel sagen. Bei meiner Diagnose vor zwei Jahren wurde diese gleich mit gemacht. Inwieweit sich der Standard da geändert hat weiß ich auch nicht. Die Biopsie lässt sich aber im Fall der Fälle auch nachholen.
Der Schnellschnitt bietet keine absolute Sicherheit, die kann einzig und allein die Biopsie liefern. Im Ultraschall lässt sich eigentlich auch gut erkennen, ob es sich um was tumoröses handelt oder nicht. Von daher erscheint es nachvollziehbar gleich alles rausziehen, was keine Miete zahlt ;).
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen und wünsche dir maximale Erfolge. Melde dich wenn du Ergebnisse hast! Und komm trotzdem gut ins neue Jahr :prost:
Auch von mir ein herzliches Willkommen... ;)
Die OP war damals auch meine erste und ist im Nachhinein betrachtet halb so wild. Wirst sehen, morgen Abend feierst du schon wieder ins neue Jahr - bloß Tanzen geht dann vermutlich noch nicht ;)
Halte uns auf dem Laufenden, was die Histologie und Marker-Bestimmung ergeben. Alles Gute für die OP (die jetzt vermutlich schon rum ist) und die besten Wünsche für die Diagnose.
VG
Philipp
Hallo Ress,
willkommen im Club und im Forum.
Tut mir natürlich leid, dass es dich erwischt hat. Aber wie du hier in den letzten Tagen sicherlich schon gelesen hast, hast du sehr sehr gute Chancen, wieder vollständig gesund zu werden.
Was die Biopsie am Gegenhoden angeht: Bei mir wurde am 5.11. noch eine gemacht. Allerdings ausdrücklich nur wegen der beidseitigen Mikrolithiasis testis, die laut meinen Urologen (und Wikipedia:rolleyes:) ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko darstellt. Ansonsten hätten sie bei mir auch auf eine Biopsie verzichtet.
Bei mir wurde zwar ein Schnellschnitt gemacht. Aber eine Stunde vor der OP kam der Operateur noch zu mir um den Hoden selber abzutasten. Er hat dann direkt abgewinkt und gemeint: "Jo, der muss raus." :D Scheinbar sind sich manche Ärzte so sicher, dass sie auf den Schnellschnitt verzichten :rolleyes:
Ich hoffe, du hast die OP heute gut überstanden. Ich drücke dir die Daumen für gute Marktwerte und das Primärstaging.
Halte uns bitte auf dem Laufenden, wenn du irgendwelche Ergebnisse bekommen hast.
Gruß
Ronny
Danke für die aufmunternden Worte! Hab vor der OP noch kurz lesen können, bloß nicht mehr beantworten. Aber jetzt.
Daß man vor dieser OP keine Angst haben muß, kann ich jetzt bestätigen. Vorbereitung, Narkose, Aufwachen - alles schnell und problemlos gelaufen. Schmerzen hat man danach shon (ist auch logisch, man wird ja aufgeschnitten), halten sich aber durchaus in Grenzen. Zum ersten Mal aufgestanden bin ich ca. 5 Stunden nach dem Aufwachen.
Ein paar Anmerkungen praktischer Natur:
den Bereich unten sollte man vorher glatt rasieren oder zumindest versuchen. Und nicht bloß den eigentlichen Schambereich, sondern auch Oberschenkel im Umkreis von ca. 30 cm. Wird vor der OP sowieso kontrolliert und notfalls nachgebessert, aber man spart dadurch jede Menge Zeit und Rumfummelei.
bei mir wurde genäht, nicht geklammert. Hab extra davor angesprochen.
den rot-blauen Penis wie in einigen Berichten kann ich nicht bestätigen, dafür erstrahlt die Haut jetzt in schönem Orange. Kommt anscheinend vom Desinfektionsmittel. Sieht wie eine halblange orange Unterhose aus :)
nach der OP ist es den Ärzten wichtig, daß man möglichst bald Wasser lassen kann. Also schön trinken und irgendwann los (langsam aufstehen, keine Angst, aufrecht gehts wieder einfacher). Lifehack: das Waschbecken nutzen, genau die richtige Höhe und leicht zu treffen :)
es gibt täglich eine Spritze gegen Thrombose, wahlweise Bauch oder Oberschenkel. Die Notwendigkeit kann ich nicht ganz nachvollziehen, schadet aber auch nichts.
CT, Histologie usw. gibt es jetzt erst nächste Woche. Über die Feiertage passiert da nicht viel.
Was mich nun ärgert, ist daß die mich jetzt anscheinend so schnell wie möglich raus haben wollen. Ich wäre schon noch gern ein paar Tage im KH geblieben übers Wochenende. Aber dauernd kommt jemand rein und meint sinngemäß "hm, ah ja, und Sie verlassen uns also morgen?" Da die allermeisten Zimmer gerade ohnehin leer stehen, sehe ich wirklich keinen triftigen Grund dafür. Werde mich wohl mit Händen und Füßen noch wehren müssen :smiley1:
@Carina
Tut mit leid zu hören, daß es dich so getroffen hat. Du hast auf jeden Fall Recht, wir sind alle irgendwie im selben Boot hier, egal ob Frau oder Mann.
@Dusty
Hat mich auch gewundert, daß ein Arzt so einen Fall einfach wegschicken kann. Es war ja am Ende nicht viel Arbeit, da ich quasi mit einer fertigen Diagnose schon in der Tür stand. Aber von so einem möchte ich dann ehrlich gesagt auch nicht operiert werden, also vielleicht doch ganz gut, daß er sich von vornherein disqualifiziert hatte.
@eistee
Na ja, Tanzen wäre jetzt tatsächlich etwas gewagt :) Bin schon froh, daß ich einigermaßen laufen kann. Hatte mir schlimmer vorgestellt.
@rnnyhsl
Schlau wie das Forum einen macht :) habe ich den Urologen extra auf Mikroverkalkungen angesprochen. Er hat bei mir nichts gefunden und ich selbst habe auch nichts verdächtiges gesehen (kann US ein wenig lesen). Also scheint wohl wirklich die neue Regel zu sein. Möglicherweise auch gut so, wenn man sich die Berichte anschaut, wie schmerzhaft die Biopsiestellen unter Umständen sein können...
Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
neuer gast
01.01.2016, 16:07
Als ebenfalls neuer Zugang hänge ich mich einfach mal hier mit ran (und wünsche dem Themenstarter natürlich gute Genesung!)
Folgendes:
habe mir hier und anderswo schon vieles durchgelesen, bin mir aber nach wie vor unsicher...
Ich habe dieser Tage beim Baden eher zufällig bemerkt, daß eine etwa 1cm große Kugel direkt OBEN an bzw. AUF einem Hoden sicht- und spürbar ist - auf der anderen Seite ist dem aber defin. nicht so.
In den meisten Net-Beiträgen ist ja ausdrücklich von Knoten oder Verhärtungen am bzw. IM Hoden die Rede - sowas wie bei mir habe ich noch nicht wirklich (heraus)gelesen...
Fakt ist: das war bis vor ein paar Wo so nicht da, es tut aber auch nicht weh - ein irgendwie komisches/unangenehmes Gefühl und ein leichtes Ziehen in der Leiste ist aber spürbar.
Mittlerweile glaube ich fast schon, ich bilde mir das ein...
Meine Frage: ist auch die beschriebene kugelige, AUF dem Hoden sitzende Verdickung ein mögliches Indiz und sollte dringend abgeklärt werden - oder ist das womöglich doch eher normal und unbedenklich?
Ich bin auch kein großartiger Arztgänger und scheue mich vor einem (möglicherweise) überflüssigen Besuch beim Spezialisten, außerdem bereits über 50 und somit ja auch schon etwas außerhalb der "Zielgruppe".
Lieber Gast ,
gehen sie bitte unverzüglich zum Urologen.
Auf oder im Hoden spielt bei Hodenkrebs keine Rolle.
Meistens merkt man es ja erst wenn es an der Außenseite spürbar ist.
Keine langen Reden jetzt!
Gehen sie sofort zum Arzt und lassen Sie ein Ultraschall machen ,das geht schnell.
Lassen sie sich nicht abwimmeln oder Ähnliches - sie sind ein Notfall und müssen sofort untersucht werden.
Wenn Sie jetzt andere Sachen machen spielen sie mit ihrem Leben !!!
Auch 50 Jährige können HK bekommen (Seminome)
HK ist meist schmerzlos .
Wäre schön wenn sie berichten wie sie jetzt weite handeln.
Grüße
Tomba
neuer gast
01.01.2016, 18:42
Hallo Tomba - vielen Dank für die schnelle Antwort. Ist sicher richtig, da nichts auf die lange Bank zu schieben - zur eigenen Sicherheit (und ggf.: Beruhigung).
Ich werde das kommende Wo ´anleihern´.
Vmtl. ist es also empfehlenswert, gleich zum Spezialisten zu gehen und nicht erst den Umweg über den Hausarzt zu machen?
Anleiern klingt nicht besonders schnell - sorry wenn ich etwas böse rüber komme aber du wirst mir dankbar sein.
Du gehst Montag ! Nicht irgendwann die Woche ,nein Montag früh !!!!
Wie du ja bestimmt gelesen hast ist im höheren Alter (50) ehern das Seminom beim HK vorherrschend , dieses ist in den Anfangsstadien sehr gut heilbar. Erspare dir unnötige Chemotherapien indem du jetzt bummelst.
Du bist 50 Jahre also erfahren - bei jungen Männern würde ich es verstehen ,die haben natürlich Hemmungen.
Also sieh zu das du Montag einen Urologen triffst - Hausarzt ist verschwendete Zeit.
Tomba
@neuer gast
Da kann ich Tomba36 nur zustimmen, zum Arzt so bald irgendwie möglich. Alter senkt zwar die Wahrscheinlichkeit, schützt aber letztendlich nicht zu 100%. Fach- oder Hausarzt spielt wahrscheinlich keine große Rolle, eine erste Ultraschalluntersuchung können beide machen - also einfach dahin, wo es am schnellsten geht.
neuer gast
01.01.2016, 20:23
Also das ´Anleiern´ sollte nicht heißen, daß ich´s wo-lang schleifen lassen will!
Gleich Mo früh geht aus verschiedenen Gründen aber schonmal nicht - aber Die oder Mi werde ich´s tun, seid da mal ganz beruhigt. ;)
Und dann auch lieber gleich Facharzt (ob mein H.arzt überhaupt US hat, weiß ich nämlich gar nicht...:confused:)
Ansonsten danke nochmals für Eure ´drängende Ermunterung´, ich werde sie beherzigen - man denkt aber eben immer irgendwo "Mich kann´s doch wohl nicht betreffen" (wobei ich das natürlich immer noch stark hoffe! - Nächste Wo wissen wir mehr...)
shrimps62
02.01.2016, 17:31
Hi neuer Gast,ich war auch 50 als ich den Sch.... bekommen habe.Bin auch nicht direkt zum Arzt gegangen.Ergebniss:Drei Runden Chemo:-(Auch alte Säcke wie wir bekommen HK.
neuer gast
08.01.2016, 23:47
So, liebe Gemeinde - inzw. hatte ich meinen Termin (bei den Facharztterminen reden wir hier zumeist von Monaten - ich bin nur wegen einer Terminabsage problemlos reingerutscht, brauchte also nicht erst "böse" zu werden...).
Wie ich´s irgendwie schon geahnt habe: es ist absolut harmlos zum Glück, lediglich eine Zyste (bzw.: eine richtige kleine Perlenkette davon, aber eben nur eine einzige große dabei). Tenor des (sehr freundlich und kompetent rüberkommenden, alles genau erklärenden) Arztes: ´KANN man operieren - würde ich aber nur empfehlen, wenn´s wirklich zu stören anfängt" - Tut es noch nicht wirklich, also (sozusagen) "wait and see" (Falls nix weiter ist/größer wird - Nachkontrolle in 1 Jahr, sich.halber hat er mir 1x A.biotika verschrieben, was wohl mitunter helfen kann).
However - in den oben genannten "Klub der (K)eineiigen" werde ich also bis auf weiteres zum großen Glück nicht eintreten müssen - ich bedanke mich nochmals für Eure Auskünfte und all den "Nachdruck", wünsche allen wirklich Betroffenen hier alles erdenklich Gute. ;)
Ein kleiner Zwischenstand von mir.
Der Tumor war ein Seminom, ca. 1,5x1 cm groß. Leider bereits mit Infiltration Tunica albuginea und Blutgefäßinvasion. Insgesamt also pT2, L0, V1, R0. Tumormarker unauffällig, CT auch.
Testosteron war bei mir 1,89 vor der OP, d.h. ziemlich deutlich unter dem Standardwert. Allerdings hatte ich keine negativen Auswirkungen gespürt, weder Hitzewallungen noch Müdigkeit noch sonst etwas von den üblichen Symptomen. Mit dem Arzt haben wir uns darauf geeinigt, daß wir den Wert erstmal einfach beobachten (meine Vermutung ist, daß der für mich "normal" sein könnte).
Wenn nicht die blöde V1 wäre, könnte man wait&see machen, so aber eindeutig ein Fall für Carboplatin. Morgen gehts los, wie üblich ambulant.
Zur Vorbereitung hieß es viel trinken, was ich auch die letzten Tage fleißig gemacht habe. Zusätzlich noch etwas Vitamine und Zink für alle Fälle eingenommen. Ansonsten kann man sich da anscheinend nicht groß vorbereiten, mal sehen, wie gut ich das Zeug vertrage...
Vorgestern plangemäß Carboplatin verabreicht bekommen. Zunächst irgendwelche Medikamente gegen Nebenwirkungen, halbe Stunde warten, dann die eigentliche Infusion 500 ml und nochmal 500 ml Salzlösung zum Nachspülen. Hat insgesamt ca. 2,5 Stunden gedauert.
Bislang alles einigermaßen in Ordnung. Fühlt sich wie ein mittelschwerer Kater an, Müdigkeit, der Magen etwas verstimmt.
Die Infusionsbeutel kamen offenbar direkt aus dem Kühlfach. Das hat man dann auch richtig gespürt! Als ob der Unterarm mit Eis gefüllt wäre. Laut Arzt ist normal und kein weiteres Problem an sich (bis auf das unangenehme Gefühl eben).
Gegen Übelkeit habe ich Dexamethason und für den Notfall Zofran verschrieben bekommen. In der Apotheke wurde Zofran durch Ondansetron Aristo ersetzt. Habe den Ersatzt akzeptiert, da der Wirkstoff der gleiche zu sein scheint und die Kassen schließlich auch sparen wollen/müssen.
Hi Ress,
bei mir gab es das Carboplatin am Freitag den 22. Erst zum Vorspülen ca 200ml Kochsalzlösung, dann eine Spritze um das Immunsystem zu schwächen (oder/und gegen die Übelkeit? bin mir da leider nicht mehr so sicher). Dann gab es das Carboplatin und dann nochmal ca 200ml Kochsalzlösung. Ich habe direkt nach der Infusion eine Ondansetron Bluefish genommen und seitdem alle 12 Stunden eine Tablette. So hat es der Arzt gesagt. Die hatten das Ondansetron auch direkt für mich besorgt. Da scheint ja wohl jeder Arzt seine eigene Routine zu haben :confused:
Nebenwirkungen ist ähnlich. Am ersten Abend haben mich Magenkrämpfe nicht einschlafen lassen aber ansonsten eigentlich nur ein gelegentliches Unwohlsein der Magengegend. Einen kalten Arm hatte ich allerdings überhaupt nicht.
Mal ein kurzes Update zum aktuellen Stand.
Die erste planmäßige Nachuntersuchung überstanden. Im CT-Bericht vom Januar stand noch ein etwas komischer Satz: "ein vergrößerter nicht pathologisch zu wertender Lymphknoten an [Beschreibung der Stelle]". Deshalb wollte mein Arzt auf Nummer sicher gehen und hat gleich PET/CT verordnet. Ergebnis: alles sauber. Juhu! :)
Was mich gerade nur ein wenig ärgert, ist daß der verbliebene Hoden ziemlich berührungsempfindlich geworden ist. Selbst wenn ich mich beim An- oder Ausziehen der Unterhose ungeschickt anstelle, kann es manchmal richtig unangenehm werden. Ich versuche mich mit dem Gedanken zu beruhigen, daß er jetzt ja die Arbeit für zwei leisten muß und dort bestimmt irgendwelche Umbauprozesse ablaufen... klappt leider nicht ganz so gut.
Toby01Harv
12.06.2016, 16:10
Hi,
herzlichen Glückwunsch zu den erfreulichen Ergebnissen.
Wie aber bereits viele andere geschrieben haben, würde ich bei den künftigen Untersuchungen anstatt CT MRT oder Ultraschall machen zu lassen. Ein Seminom ist so gut heilbar, dass ich alle denkbaren Folgewirkungen der Behandlung und/oder Nachsorge minimiert wissen möchte. Nur ein Ratschlag.
Beste Grüße,
Hi Toby, danke für den Hinweis! Der Grund für PET war jetzt dieser eine Lymphknoten, ab der nächsten Untersuchung werde ich aber versuchen, auf MRT umzusteigen. Macht auf jeden Fall Sinn.
Tja, bin offenbar doch nicht so einfach weggekommen :(
Der planmäßige Bluttest letzte Woche hat einen erhöhten Beta-HCG Wert von 3,6 geliefert. Davor hatte ich immer 0,1, also ein Sprung gleich um das 30-fache.
Um sicherzugehen, heute einen zweiten Test gemacht. Jetzt heißt es wieder warten und zittern...
BOB the builder
30.11.2016, 16:33
Hallo Ress,
das sind so Nachrichten, die möchte man wirklich nicht hören....
Wie waren Deine Markerwerte denn vor der OP? War BHcG ein Marker, der vorher positiv war?
Und was macht der PLAP, der bei Seminomen ja aussagekräftiger sein kann(!) ?
Grundsätzlich ist eine zweite Messung eine sehr gute Idee, denn es wäre nicht der erste Fall bei dem der Wert falsch-positiv wäre.
Viele Grüße,
BoB
Hmmm, zunächst mal: Mist! Tut mir Leid dass zu hören.
Du hattest ja ein Markernegatives Seminom?! Die können zwar auch Hcg produzieren, das ist aber eher selten der Fall. Du hattest ja auch geschrieben, dass der verbliebene Hoden sehr empfindlich ist? Wurde da jetzt auch noch mal ein genaues Ultraschall gemacht um auszuschließen, dass du nicht zu den "glücklichen" gehörst, bei denen es im Laufe der Zeit beide Seiten erwischt? Sollte auf jeden Fall ordentlich kontrolliert werden.
Wegen PLAP: gute Idee, kann aber bei Rauchern verfälscht sein. Wenn du Nichtraucher bist kann man den auf jeden Fall auch zu Rate ziehen.
Selbst wenn es dich jetzt erwischt haben sollte, wurde es ja rechtzeitig entdeckt. Vielleicht war der suspekte Lymphknoten doch minimal Aktiv und hat jetzt neu gestartet... wurde denn auch noch mal ne neue Bildgebung gemacht?
Ist zwar insgesamt eine doofe Situation, aber erst mal die weiteren Untersuchungen abwarten. Dann Zweitmeinung bei Schr. einholen und dann gesund werden. Das wird auf jeden Fall klappen!
Hallo BoB,
hallo Dusty,
die Markerwerte waren schon immer grün, vor der OP und danach, und zwar sehr konstant grün, das macht mich jetzt auch so stutzig. PLAP wurde stets mit <30 angegeben (bin Nichtraucher), Beta-HCG 0,1 (teils sogar <0,1), LDH 210 davor und 180 danach. AFP konstant 3,3.
Es heißt, ein klassisches Seminom produziert Beta-HCG in 10-20% der Fälle. Wobei ich keine Unterscheidung nach Primärtumor/Metastase finden konnte. Wäre interessant zu wissen, ob sich Metastasen bzgl. Marker anders als Primärtumor verhalten können und wie oft sie das tun.
Ultraschall wurde letzte Woche gemacht (alles unauffällig), da lagen aber die Markerwerte noch nicht vor. Ich werde den Arzt darauf ansprechen, daß er vielleicht nochmal etwas gründlicher prüft. Röntgen-Thorax hatte ich gestern (Ergebnis steht noch aus), MRT-Abdomen war usprünglich für Ende Dezember angesetzt. Werden wir wahrscheinlich irgendwie vorverlegen müssen...
Dafür liegt jetzt Testosteron im Normbereich. Zwar am unteren Ende (2,4), aber egal, Hauptsache normal. Und da ich bislang keine Ausfallerscheinungen feststellen konnte, wäre wenigstens dieses Thema damit abgeschlossen.
Toby01Harv
01.12.2016, 20:39
Hi,
ein Seminom ist entweder markernegativ oder markerpositiv. Wenn es zunächst markernegativ war, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es später markerpositiv wird. Ganz ausgeschlossen ist das aber nicht, weil es immer wieder Berichte gibt, dass so etwas vorkommt, insb. wenn ein Seminom sich in ein Nichtseminom verwandelt. Aber wie gesagt, hierbei handelt es sich nur um Einzelfälle.
Eine Erhöhung auf 3 ist im Übrigen marginal, das kann auch mal eine falsch positive Erhöhung sein. Ich habe auch schon gelesen - auch hier im Forum -, dass mache Männer einen erhöhten Hcg-Wert haben, deren Frauen schwanger sind. Warum, weiß ich nicht.
Schließlich gib es noch eine Reihe anderer Erkrankungen, bei denen Hcg ausgeschüttet wird, es muss sich nicht immer sofort um Hodenkrebs handeln.
Dass bei einem Seminom im Anfangsstadium Metastasen sofort in der Lunge zu finden wäre, wäre überdies auch eine Rarität. Organmetastasen ohne Lymphknotenmetastasen sind beim Seminom zu fast 100 % ausgeschlossen.
Wenn dann hättest Du irgendwo im Abdomen ein - bei Hcg 3 - durch Ultraschall noch nicht sichtbare Metastase.
Ich würde auf den Kontrolltest warten; sollte dieser abermals erhöht sein, würde ich das MRT vorziehen.
Ich drück Dir die Daumen, dass die Sache harmlos ist; wenn nicht, denk daran, ein Seminom ist nach dem neuesten Studien zu 99,9 % heilbar.
Angsthase159
02.12.2016, 09:29
Hey Ress!
Das sind doofe News.... Wann bekommst du die Ergebnisse der 2. Blutentnahme? Ich drücke dir die Daumen. Und wenn was da ist.... Scheiß drauf. Gesund wirst du sowieso!!!!
Was mich interessiert: War dein Hoden schon immer berührungsempfindlich oder erst nach der Orchiektomie des anderen Hodens. Ich frage deswegen, weil ich habe das gleiche Problem. Mein verbliebender Hoden ist 1. zu klein, 2. habe ich das Sternenhimmelsyndrom, 3. ist er sehr berührungsempfindlich.... Das macht mir mit Blick in die Zukunft schon etwas Sorgen...
Gruß Jan
FCKSatan
02.12.2016, 09:52
@Angsthase: Genau diese Probleme habe ich auch! So lange der Hoden nicht größer wird und ich regelmäßig kontrolliert werde mache ich mir nicht mehe Sorgen als ich müsste...
BTW: Wie ist dein Testo-Wert? Spermiogramm gemacht?
also größer "sollte" er nach der Semikastration schon werden. Meiner ist deutlich gewachsen, - ich und mein Urologe witzeln, dass er ja auch jetzt für 2 arbeiten muss :lach2:
Angsthase159
02.12.2016, 11:34
@FCKSatan: Also ich hatte jetzt schon einmal die Vermutung,dass er größer geworden ist.... bin mit nicht sicher. Spermiogramm habe ich nicht gemacht, mir wurde gesagt, dass ich wahrscheinlich unfruchtbar sei. Momentan stellt sich nicht die Frage nach Kindern.... Und zum Testosteronwert: Der wurde mir nicht mitgeteilt im KH. Ich habe ja kommende Woche Nachsorgetermin. Da wollte ich das eh mal ansprechen.....
Gruß Jan
Moin,
Unschönes Thema, tut mir leid für dich :(
Zum Inhalt: Primär Markerneg. Seminome können später hcg abgeben, das kann durch Weiterentwicklung des Tumors kommen (auch: Nichtseminom) oder durch Blutschranke der Hoden. Letztlich kann das aber auch nur ein Messfehler sein oder eine Schwankung (hatte ich auch mal, Kontrolle war dann wieder ok)... Allerdings natürlich auch ein Rezediv oder eine Neuerkrankung.
Da die hcg Halbwertszeit recht kurz ist sollte das nächste Ergebnis ausschlaggebend sein. Drücke alle Daumen!
Hallo zusammen,
sorry für eine etwas späte Rückmeldung, dafür eine um so erfreulichere. Ein wiederholter Bluttest hat letztendlich wieder Beta-HCG < 0.1 geliefert. Röntgen sauber, MRT ein wenig vorgezogen und nun auch als sauber vermeldet. Eine medizinische Erklärung für die Schwankung hat mein Urologe nicht, ein Laborfehler würde aber in Frage kommen.
Das Leben geht also vorerst weiter. Die Lehre daraus: glaub nie einem Laborwert ohne Gegenprüfung. Sonst hat man wirklich alle Chancen, gleich wieder in der Klinik zu landen - und zwar mit einem Herzinfarkt :lach2:
Guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr wünsche ich euch allen!
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