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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Muss mich entscheiden - Wie lebt es sich eigentlich ohne Brust


Libentia
29.01.2016, 11:21
Guten Tag
Bei mir wurde vor kurzem Dcis festgestellt. Es wurde erst mal brusterhaltend operiert und das ist auch gut gelaufen. Die Brust ist jetzt etwas kleiner aber es sieht viel besser aus als erwartet.
Leider ist das Dcis noch nicht ganz draussen. Und mein Arzt kann mir auch nicht sagen wie gross der noch verbleibende Teil ist.

Jetzt habe ich zwei Optionen:
1. Es wird nochmals brusterhaltend operiert.
Das muss bald geschehen.
Ohne Aussicht auf Erfolg, es könnte also noch eine dritte Operation (Ablatio) nötig sein.
Ob es danach noch so gut aussehen wird ist auch ungewiss.
Und ich brauche danach Bestrahlung

2. Brustabnahme
Danach ist keine Bestrahlung nötig.
Die Rückfallrate ist null, zumindest für diese Brust.
Tja, ich habe dann keine Brust mehr.

Dehalb meine Frage wie lebt es ich ohne Brust?
Kann man noch Sommerkleider anzeihen, im Meer schimmen ? Verrutscht die Prothese nicht laufend ? Es wäre sehr nett wenn mir einige Betroffene von ihren Erfahrungen berichten könnten. Was mich beunruhigt ist das soviele Frauen sich hinterher, auch noch auch nach Jahren für einen Wiederaufbau entscheiden.

Ach ja , ich bin 58, Brust ist Cup B, und ein Wiederaufbau kommt nicht in Frage.

Erstmal vielen Dank
Libentia

Tante_Hermine
29.01.2016, 12:25
Hallo Libentia,

ich lebe seit zwei Jahren ohne die rechte Brust, seit einem Jahr auch ohne die linke Brust, bin mittlerweile also ganz "flach". Habe aber beidseitig Gefühl an der Brust, der Haut, größtenteils auch an den Narben. Es sieht völlig ok aus, rechts war es auch Ablatio nach zwei nicht ausreichenden BEOs.

Mir geht es super damit.

Ich bin jetzt 42, früher 80B, schlanker Typ.
Das Jahr mit einer Brust war auch völlig in Ordnung, ich trug offiziell einen BH mit Prothese - keiner merkte was. Da die Prothesen ein Eigengewicht haben und die BHs gut sitzen, verrutscht nichts (die Suche nach der passenden Firma und der richtigen Größe dauerte etwas, aber jetzt weiß ich was passt und bleibe bei der Marke und Größe). Die Prothese passt auch gut in ein paar meiner alten, "normalen" BHs, so dass auch ein paar schicke normale benutzbar sind.
Bei mir passt mit Prothese auch gut ein Sport-BH von der Kaffeemarke, also ich habe es nicht sehr einschränkend erlebt.
Privat bin ich auch mit einer Brust meist ohne BH und Prothese gegangen, es fiel vielen garnicht auf!!
Kleidchen geht bei mir auch, zu große Ausschnitte kann man einfach mit Bustier oder ähnlichem drunter kaschieren. Also nichts mit "nur noch hochgeschlossen" und bieder ;)
Badeanzug kein Problem bei mir, allerdings war ich durch Hormonbehandlung auf ein A-Körbchen geschrumpft.
Ich suche mir gepolsterte Badeanzüge, stecke ein zweites Polster rein und gut ist, da merkt keiner was.
Die Prothese kann wohl auch ins Wasser, aber das mache ich nicht.
Bikini geht ebenso, unter dem Arm sieht man halt die Narbe, aber das ist mir egal.
Viele Leute haben Narben an allen möglichen Stellen, das fiel mir da plötzlich auf, von daher ist das für mich zum Glück kein Problem.
Die Narbe selber sieht meiner Meinung nach auch völlig ok aus, ich habe Gefühl an der flachen Brust und empfinde Streicheln als sehr angenehm.

Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde Dich.

P.s.: Für mich kam ein Aufbau nie in Frage, ist ein Bauchgefühl.
Muss jede selber wissen, fühlen und entscheiden.
Ich bin mit dem "Flachsein" sehr zufrieden und ziehe die Prothesen nur zur Arbeit an, wie eine Berufskleidung.

Liebe Grüße und alles Gute!

Libentia
29.01.2016, 12:45
Liebe Tante Hermine

Danke für deine Antwort. Deine Erfahrungen hören sich doch ganz gut.

Ich habe leider 95B und schon jetzt Probleme einen gut sitzenden BH zu finden. (Wer dick ist hat, gefälligst auch Cup C oder D zu haben. ) Ich gehe auch nie ohne Bh aus dem Haus. Es ist halt für jeden anders.

Natürlich war mein erster Gedanke das ich dann nicht mehr "schön" bin. Und es macht mich so wütend das ich mir nur wegen einer Vorstufe zum Krebs gleich di ganze Brust abnehmen lassen soll. :aerger:

Es ist schwierig.

deena3
29.01.2016, 20:30
Ach ja , ich bin 58, Brust ist Cup B, und ein Wiederaufbau kommt nicht in Frage.


Hallo Libentia, als ich mich für Ablatio entschied, war ich 67. Man hatte mich brusterhaltend operiert, war aber zu nahe am Gesunden und wollte nochmals brusterhaltend operieren. Neben mir lag eine Frau, die man 5 x (!!!) operiert hatte, bis man dann ebenfalls zur Ablatio schritt. Das war kein gutes Beispiel für mich, deshalb sagte ich sofort:"Für mich bitte nicht noch einmal brusterhaltend, sondern Ablatio!" Das wurde akzeptiert (auch von meinem Mann!). Mit der Protese (rechtsseitig) 90A lebe ich nun seit fast 10 Jahren. Mit normaler Bekleidung (mit 76 zeigt man bekanntlich nicht mehr das Dekolleté) fühle ich mich sicher, aber einen Badeanzug, der bei einer Beugung nach vorn nicht die flache Stelle rechts zeigt, fand ich in all den Jahren noch von keinem der bekannten Hersteller.
Warum man allerdings bei deiner Vorstufe gleich zur Ablatio schreitet, verstehe ich auch nicht und würde mir das auf jeden Fall vom Arzt erst noch einmal begründen lassen.
Alles Gute von deena3

Starlight_2013
29.01.2016, 22:41
Es lebt sich gut!!!! Ich bin 39 und hatte vor einem Jahr eine beidseitige Ablatio ohne Aufbau (vorher 75b), jetzt trag ich einen Prothesen-BH - und find ihn gut, kein Problem für mich.
Dir alles Gute!

amyhannover
29.01.2016, 23:24
Liebe Libentia ,

ich habe nach Ablatio fast 4 Jahre mit dem Implantat gelebt und mich dann doch zum Aufbau entschlossen.
Irgendwie fand ich es doch doof immer das Implantat in den BH zu schieben und wenn man ohne BH ist, sieht das alles auch sehr flach und damit schräg aus.

Nun ein Brustaufbau aus Eigengewebe ist ein richtig mächtiger Eingriff, so schlimm hätte ich mir das damals nicht vorgestellt und damals hatte ich noch die Wahl, dass die Haut erhalten wird und nach Bestrahlung dann mit einem Implantat aufgefüllt wird.

Eine brusterhaltene Op oder wenigstens den Hauterhalt für ein Implantat ist bestimmt die bessere Lösung.

Grüssle
Amy

Mäuschen53
30.01.2016, 01:07
Hallo Libentia,
mir geht es mit nur einer Brust gar nicht gut. Die noch vorhandene ist altersgemäß (ich werde im April 63) nicht mehr so toll in Form, und ich vermeide so gut ich kann den Blick in den Spiegel. Nach meiner Ersterkrankung 2010 hatte ich eine Silikonprothese unter der erhaltenen eigenen Haut, alles war gut und ich fühlte mich beinahe wie vor der Erkrankung. 2014 kam das Rezidiv gleich vielfach daher, in derselben Brust - Ablatio, Chemo, Bestrahlung, Mist. So will ich nicht alt werden. Im Mai habe ich einen Termin zum Aufbau. Später wird die andere Brust angepasst. Ich hoffe, dass ich Ende des Jahres mit allem durch bin und wieder normale Bhs tragen kann, ohne Füllung hineinstopfen zu müssen.
Ich wünsche dir alles Gute, wie auch immer du dich entscheidest.
Liebe Grüße, M53

Muggi
30.01.2016, 11:57
Bei mir wurde die Brust komplett ausgeschält, Narbe in der Brustfalte - ist dann genau wie ein Brustabnahme jedoch bleibt die Haut und bei mir auch die Brustwarze erhalten. Dann wurde ein Silikonkissen eingefügt. Sieht super aus, besser als vorher :-) Die andere Brust wurde dann angeglichen, kommt halt drauf an, wie die gesunde Brust aussieht, man muss sie ja nicht angleichen. Es gibt viele Frauen, die verschiedene Brüste haben.

Ich hatte eine Bestrahlung auf das Implantat. Leider hat sich dadurch dann eine Kapselfibrose eingestellt und das Implantat wurde gewechselt. Hier wurde dann eine Spenderhaut (nur Fettgewebe) unter meine Haut gelegt. Dadurch soll keine Fibrose mehr entstehen. Das würde ich dir gleich raten weil es sich auch besser anfühlt. Kostet ca. 2.500 Euro - meine Krankenkasse hat das aber gezahlt. Das wurde in der Uni München gemacht

Ohne Brust kann ich mir ein Leben nicht vorstellen daher diese ungewöhnliche Entscheidung. Man wollte mir die Brust auch herkömmlich abnehmen und dann 2 Jahre später aufbauen. Das kam für mich nicht in Frage.

Libentia
30.01.2016, 12:31
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte. Das ist beinahe genauso wichtig wie die Meinung der Arzte. Ich möchtete auf einige Aspekte eingehen.

Vorstufe
Das wusste ich auch nicht das es sowas überhaupt gibt. In der Mammographie kann man es sehen, bei der Op allerdings nicht, das macht es schon mal schwierig die Stelle genau zu erwischen. Es muss also grossräumiger geschnitten werden als bei einem Tumor.
Gerade bei Dcis kommt es deshalb oft zu einer Ablatio.
In etwa 50 % der Dcis Fälle ensteht daraus ein invasiver Tumor. Wann und ob kann einen keiner sagen.

Weiterhin problemlos schwimmen zu können wäre mir sehr wichtig, ich brauche das um mich an anderer Stelle gesund zu halten.

Silikon vertrage ich nicht und lange Ops eigentlich auch nicht. Also ziehe ich deshalb einen Wiederaufbau nicht in Betracht. Aber ich kann es ja noch einmal brusterhaltend probieren, mehr aber auch nicht. Wobei dann, entweder gleich oder in ein paar Jahren vielleicht doch noch eine Ablatio nötig sein wird.

deena3
30.01.2016, 12:52
Also ziehe ich deshalb einen Wiederaufbau nicht in Betracht.
Ja, du musst letztendlich deine Entscheidung selbst treffen. Auch wenn du noch nicht ganz so alt bist wie ich, ist eine 6-h-Narkose eine große Belastung. Das wäre für mich mit (damals) 67 auch nicht infrage gekommen, denn aus der Narkose erwachen und vielleicht nicht mehr wissen, wer ich bin, das wollte ich auch nicht.
LG Christel

la vie est belle
30.01.2016, 13:23
Liebe Libentia,

ich wünsche dir die für dich richtige Entscheidung.

Selber lebe ich seit vier Monaten mit nur noch einer Brust - und das sehr gut. Derzeit kommt für mich (42) auch kein Wiederaufbau infrage, die Ärzte haben das Thema bislang auch noch nicht angeschnitten.

Meist trage ich die Prothese, die mich in Form und Material sehr überrascht hat. Von außen sieht man wirklich keinen Unterschied. Ins Wasser kannst du damit auch problemlos. Das einzige, was mich ab und an stört, ist dass trotz sehr gut sitzender Prothesenunterwäsche sich beim Vorbeugen die Prothese in ihrer Tasche eben von der Haut löst - und wenn bei einem ausgeschnittenen Shirt dann jemand schaut,der könnte es dann sehen. Vielleicht ist es auch eine Frage der Gewöhnung.zudem gibt es haftende Prothesen, auf die man später wechseln kann. Ausprobieren werde ich das mit Sicherheit.

Ganz oft laufe ich aber auch einbrüstig. Für mich fühlt sich das gut an - ich habe aber auch nur eine kleine Brust.

Vorab kann man sich das alles schwer vorstellen, wenn man sich dann aber an die Narbe gewöhnt hat, dann wird es leichter.

Hertzhaus
30.01.2016, 13:48
Ich hatte eine beidseitige Ablatio im November 2012 mit Expandereinlage. Einige Monate später wurden Silikonprothesen eingesetzt. Danach nur Probleme mit unerträglichen Schmerzen. Juli 2014 Narbenrevision und Prothesenwechsel.... Es änderte sich nichts. Juli 2015 chirurgische Narbenlösung und Lipofilling, um Verwachsungen und Verklebungen zu lösen. Keine Besserung. In der 5. OP im Dezember 2015 - psychisch und physisch zermürbt - habe ich die Prothesen entfernen lassen. Hautmantel und Brustwarzen sind geblieben und ein Lipofilling mit Eigenfett vom Bauch gemacht worden. Ergebnis ist ein AA-Cup. Damit kann ich leben. Verbliebene Schmerzen werden in der Schmerzambulanz unserer Uni-Klinik behandelt.

Auch wenn mein Verlauf gewiss nicht repäsentativ ist, gibt es eben immer auch Fälle, wo trotz sorgfältiger Beratung und erfahrener plastischer Chirurgen alles schiefläuft. Im Nov. 12 sagte man mir "in 6 Wochen können Sie wieder alles machen", daran hatte ich fest geglaubt, heute bin ich wegen des Eingriffs und seiner unerwarteten Folgen in unbefristeter Erwerbsminderungsrente. ICH würde mit MEINEN Erfahrungen keinen Brustaufbau mehr machen lassen, außer mit Lipofilling.

LG Hertzhaus

Libentia
30.01.2016, 14:54
Liebe Hertzhaus

Ach je das tut mir sehr leid für dich. Ich weiss das sowas geschehen kann. Ich hoffe für dich das die letzten Schmerzen auch noch verschwinden.

Mäuschen53
30.01.2016, 15:32
Hallo, nochmal,
Ich möchte nur noch kurz zu meinem Beitrag von oben ergänzen, dass ich mich mit der Prothese im täglichen Leben mit Kleidung, sogar im Badeanzug durchaus abfinden konnte. Mit Shirts und Blusen sieht man nicht, was sich darunter verbirgt. Es ist dieser Blick auf den nackten Körper mit einer Brust, Größe 95 C, , die andere Seite flach, mit (zugegeben gut vernähter) langer Narbe. Das ist für mich einfach deprimierend. Und wenn ich auf langen Reisen in Afrika beim Campen unterwegs bin, tu ich mich schwer, nachts eine Brust neben meinen Schlafsack zu legen, und sie morgens wieder „anzuschnallen“. Ich schicke dann einen kleinen Gruß an meine verstorbene Oma, die abends ihr Gebiß ins Wasserglas legte.
Die Aufenthalte in der afrikanischen Wüste sind ansonsten Balsam für die Seele und ersetzen mir jede Reha. In 2 Wochen geht es wieder los.
In diesem Sinne – macht es gut
und tschüss

Libentia
30.01.2016, 15:54
Aber das ist doch ganz klar, das jeder die Entscheidung treffen muss die für Sie am richtigsten ist. Mittlerweile habe ich auch einige ältere Beiträge zum Thema Schwimmen nach Ablatio gefunden.
Wäre das schön gewesen wenn mit der einen OP alles oK wäre.
Die Brust ist so schön geworden, jetzt muss ich Sie vielleicht doch her geben.

Nala68
30.01.2016, 19:56
Hallo Liberia,
ich bin 47 Jahre und lebe seit 4,5 Jahren nur mit einer Brust. Ich hatte damals auch DCIS und einen bösartigen Tumor. Ich habe auf die Ablatio bestanden und es ging mir sehr gut damit. Ich bin nicht eingeschränkt in der Bewegung und habe auch nie weinend vor dem Spiegel gestanden. Ich habe keine Chemo u Bestrahlung bekommen. Nur Tamoxifen. Jetzt hat man im Dezember 2015 ein Rezidiv an der gleichen Stelle entdeckt. OP Tumor, Entfernung Eierstöcke, Chemo, Bestrahlung und anschließend. 5 Jahre Aromatashemmer.
Ich würde mit dem Arzt nochmal darüber sprechen ob die Rückfallrate gleich null wäre.
Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst und dir alles Gute.
Nala

Libentia
31.01.2016, 12:02
Liebe Nala
Das wusste ich nicht das trotz Ablatio ein weiterer Tumor auftreten kann an der gleichen Stelle.

Itzibitzi_
01.02.2016, 16:50
... wenn Tumorreste bei der Abnahme zurück geblieben oder noch entartete Zellen zugegen sind, kann man auch nach einer Mastektomie wieder Brustkrebs bekommen.

Nun zur Abnahme:

Ich habe mir auch eine Brust abnehmen lassen (eigentlich wollten die Ärzte bei mir eine brusterhaltende OP vornehmen) und bin froh über die Entscheidung meines Bauches. Ich würde es immer wieder genau SO entscheiden!!!

Ein Jahr später habe ich mir dann meine Brust mit der DIEP-Flap-Methode wieder aufbauen lassen. "Damals", vor 5 Jahren war das noch eine 10stündige OP. Der Wahnsinn. Trotzdem bin ich 10 Tage später als Beifahrerin 450 km nach Hause gefahren und hatte absolut keine Schmerzen!!!!

So richtig genial sieht sie nun nicht aus, aber ich kann gut damit leben und habe wieder zwei gleichgroße Brüste (auch wenn die Form ein wenig anders ist). Das ist für mich die Hauptsache. Obwohl ich den Damen recht geben muss, dass diese Prothesen-BHs richtig toll sind. Ich habe auch über ein Jahr einen getragen und bin auch stabil - aber gottseidank gibt's die ja in allen Größen :-)

Für Deine Entscheidung wünsche ich Dir viel Glück!

susisausewind
01.02.2016, 21:42
Hallo,
auch ich habe eine Ablatio und ich bin froh über diese Entscheidung. Eigentlich wollte ich nach einem Jahr einen Aufbau machen lassen, aber das lasse ich jetzt. Warum untersMesser legen wenn es so auch ok ist.
Angezogen sieht man gar nichts. Die Narbe ist blass u flach. Wenn der Bereich berührt wird fühlt es sich an als wäre die Brust noch da.
Zur Hochzeit meiner Tochter hatte ich ein ziemlich tief ausgeschnittenes Kleid an und es sah gut aus.
Wenn der Prothesen BH gut sitzt passiert auch nichts wenn man sich vorbeugt. Es dauert etwas bis der richtige gefunden ist. Es gibt richtig schöne BHs.
LG Petra

la vie est belle
02.02.2016, 09:41
dass diese Prothesen-BHs richtig toll sind. Ich habe auch über ein Jahr einen getragen und bin auch stabil - aber gottseidank gibt's die ja in allen Größen :-)
Ich war auch überrascht,dass da richtig schöne Wäsche dabei ist und man sich nicht in irgendwelches Mieder zwängen muss :D

ABER, die Auswahl an Anbietern ist ja doch sehr begrenzt. In "meinem" Sanitätshaus gibt es nur zwei; die eine Marke sitzt bei mir gar nicht und bei der anderen hab ich zwar zwei schöne Modelle gefunden, die auch angenehm zu tragen sind. Und so lange man sich nicht nach vorn beugt ist der Sitz wirklich optimal :D von außen sieht das niemand. Meine Prothese gleicht der Brust in der Form aber auch sehr.

Ich würde gern noch weiter nach dem Optimum in Optik, Sitz und Halt suchen.

Libentia
02.02.2016, 18:37
Hallo
Zweitmeinung habe ich mir heute eingeholt. Ich habe eine ganz tolle Frauenärztin, die mich schon sehr lange kennt.
Sie erzählte, das Sie aus ihrer Praxis sehr schöne Ablatio kennt und auch einige nicht so gelungene Brüste mit Wiederaufbau.

Silikom wäre, auch wenn ich es vertragen würde, nie für mich in Frage gekommen. Ich mag den Gedanken nicht in meine krebsverzellte Brust einen Kunsstoff einzuführen.

Ich glaube ich versuche es mit einer 2. OP und wenn dann wieder nicht alles draussen ist werde ich mit viel Frieden im Herzen eine Ablatio machen lassen.

Hertzhaus
03.02.2016, 11:10
Ich glaube ich versuche es mit einer 2. OP und wenn dann wieder nicht alles draussen ist werde ich mit viel Frieden im Herzen eine Ablatio machen lassen.

Liebe Libentia,
aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung hört sich dein Plan sehr gut an. Du fühlst dich von deiner FA gut begleitet. PRIMA! Du hast dich sorgfältig informiert, eine Zweiteilung eingeholt und vertraust deinem Bauchgefühl, was Silikonimplantate anbelangt. WUNDERBAR! Ich könnte mir gut vorstellen, dass du mit deinen Entscheidungen gut wirst leben können. Ich wünsche es dir von Herzen. Viel Glück.

LG Hertzhaus

la vie est belle
03.02.2016, 13:31
Liebe Libentia,

das hört sich sehr vernünftig an und ich drück dir sehr die Daumen dafür, dass die zweite OP so verläuft, dass du dir gar keine Gedanken mehr zu einer Mastektomie machen musst.

Itzibitzi_
04.02.2016, 10:38
noch kurz ein Einwurf :-) wegen den BH's:

Ich habe mir die Prothese einfach in normale BH's (ohne Innentasche) gestopft. Wenn der BH gut passt, verrutscht es auch nicht. Und auf diese Art und Weise konnte ich dann wieder BH's tragen, die mir gut gefallen haben.

Libentia
07.02.2016, 16:29
Hallo liebe Mitleserinnen

Ich hatte letzte Woche noch zwei Gespräche.
Das eine war mit einer Frau die eine Ablatio der linken Brust hatte. Ich durfte das sehen. Es sieht einfach nur ungewohnt aus, ist aber in keinster Weise abstossend. Sie hat mir auch ihre Prothesen gezeigt und ihre Badesachen, sie kommt mit allem gut zurecht.

Das zweite war mit einem Strahlentherapeut. Dort habe ich gelernt das die Lunge auf jeden Fall mitbestrahlt wird, das geht nicht anders. Nun, meine Lunge ist eh schon krank.

Danach habe ich eine Liste gemacht. Medizinisch gesehen überwiegen die Negativpunkte bei brusterhaltend, die bei Ablatio bei weitem.
Ich bin jetzt zu dem Entschluss gekommen eine Ablatio, ohne Aufbau, machen zu lassen.

Es tut mir weh meine Brust zu verlieren, aber von aussen wird man davon nichts bemerken. Das Einzige was nicht mehr geht ist FKK. Und ich brauche nur noch eine OP und danach bin ich fertig. Ich kann dann wieder selber über meine Zeit bestimmen, keine Arztbesuche und Krankenhaus mehr, herrlich.
Ich muss aber sagen das ich nur gute Erfahrungen mit meinen Aerztinnen gemacht habe und auch mit dem Krankenhaus. Dafür bin ich sehr dankbar.

suze2
07.02.2016, 20:07
hallo libentia,
ich habe mich entschlossen, "trotzdem" FKK schwimmen zu gehen. ich meine, es sind ja auch menschen, denen zb. ein arm fehlt im bad, wieso soll ich mich schämen? (hatte ablatio beidseits)
es ist nicht immer leicht, denn klar schauen die menschen, aber ich bin überzeugt, dass es mir gut tut. ich schwimme sehr gern.

die prothesen trage ich auch im alltag nicht.
ich sehe es so: ich hatte als kind keine brust, dann hatte ich sie ca. 40 jahre und jetzt bin ich eben wieder flach.
es sagt sich leichter als es ist, aber ich hab mich auch mit brust manchmal unsicher gefühlt, wegen blicken (meine brüste waren groß und schwer).

vom körpergefühl her ist es absolut okay für mich.

alles gute für dich,
suzie

la vie est belle
09.02.2016, 08:02
Ich habe mir die Prothese einfach in normale BH's (ohne Innentasche) gestopft.

Das sind dann wahrscheinlich Bügel-BH? Ab wann hast du die wieder getragen.

Die nette Fee im Sanitätshaus sagte auch, ich solle nicht gleich alle alten BH aussortieren. Noch hab ich es aber nicht ausprobiert.

la vie est belle
09.02.2016, 08:04
Liebe Libentia,

das klingt nach einer guten, schlüssigen Entscheidung.

Alles Gute und es ist wirklich weniger schlimm und schwer als vielfach gedacht.

bifi65
09.02.2016, 10:57
Huhu,
ich bin auch beidseits "oben ohne" und gehe in die Sauna, nebst dortigem Schwimmbecken. In der Sauna selbst habe ich ein Handtuch um den Hals hängen, auch weil mein Arm mit der Axilladissektion sonst spannt, aber sonst bin ich nackig :D In der Dusche drehe ich mich ein wenig seitlich und ansonsten achte ich nicht auf irgendwelche Blicke... Auch im Sommer laufe ich ohne Prothese im Top herum und habe noch nie irgendeinen blöden Kommentar gehört. Also: nur Mut! :)
Alles Gute und liebe Grüße von
Birgit

Itzibitzi_
09.02.2016, 17:50
@ la vie est belle:

Nein, keine Bügel-BHs. Ganz normale, die einen Stretch-/ Gummibund haben.
Das hält wirklich sehr gut. Probier's einfach mal aus. Es schadet ja nicht :D

by the way: Ich glaub' ich hab' keinen einzigen Bügel-BH mehr.

Libentia
09.02.2016, 18:49
Ich werde berichten wie es mir dann mit nur einer Brust geht. BH ist mir ziemlich egal.
FKK machten wir immer in Griechenland, dort gibt es Strände, wo es zwar nicht erlaubt aber geduldt wird. Das ist für mich schon noch ein Unterschied.
Bifi und suze toll wie mutig ihr seid.

kusama
10.02.2016, 22:25
Hallo zusammen,
Bin 49 Jahre
2002/2003 Ablatio links , Hormonstatus positiv. Übliches Prozedre Chemo , Antihormone Tamoxifen,Zoladex , Eierstöcke wurden später entfernt.
Diep flap gemacht.
Jetzt wieder neuer ähnlicher Tumor re.Seite.Wieder steht das Prozedre an,nur diesmal ohne Ablatio. (Chemo und Bestrahlung ).
Hormonstatus wieder positiv.
Überlege auch sowohl Diep flap als auch re.Brust amputieren zu lassen um das nochmalige Wiederkehren zu verhindern und"symetrisch " zu sein.
Hört sich vielleicht komisch an , aber ich kam damals mit nur einer Brust (vor diep)schlecht zurecht.Körpchengrösse 85 c.
Meine Ärztin war völlig schockiert , warum ich mit dem Gedanken spiele die "gesunde"Brust😉 entfernen zu lassen.
Das Risiko an der vorhandener Brust ein weiteres Mal zu erkranken liegt bei ca.25%.

Bin gerade überfordert....
Was meint ihr?

L.G

suze2
10.02.2016, 23:41
hallo!
ich kenn mich nicht ganz aus jetzt, entschuldige.
du hast einen diep, und jetzt einen tumor an der bisher gesunden seite? richtig?

eine brusterhaltende OP ist möglich? richtig?

jetzt stellt sich für mich die frage: bist du genträgerin?

das mit dem wiederkehren in der brust von 25% - woher kommt diese info?

nach meinen infos ist brusterhaltend (inkl. chemo und bestrahlung) in den meisten fällen ebenso effektiv wie mastekltomie (wobei du dann vermutlich keine bestrahlung hättest).

und mit einer BET wärest du doch sowieso symmetrisch?
was meinst du mit amputation der gesunden rbust? den diep?
die andere hat ja einen tumor?

oder stehe ich auf der leitung?

ich würde sagen, dass du dich vielleicht von einem weiteren arzt beraten lassen sollst.
die prozentzahl müsste geklärt werden, bezieht sie sich auf eine neuerkrankung? ein rezidiv?

alles gute an dich!
suzie

Bienenstich123
16.02.2016, 15:42
Hallo,
ich habe im vergangenen Oktober einen Aufbau per Expander machen lassen(Ablatio links 2011). Leider musste dieser bevor er überhaupt befüllt wurde, wieder rausgenommen werden, weil ich das Gewebe abgestoßen habe.
Am 01.02.2016 habe ich nun einen Diep-Flap (Eigengewebe vom Bauch) machen lassen. Ja diese 6 Std. OP ist wahrlich kein Spaziergang, aber ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Der 1. Tag nach der OP war schon krass, mein Kreislauf spielte verrückt, die Schmerzen - wobei niemand sehr starke Schmerzen aushalten muss. Also ich hab mir dagegen was geben lassen, was soll´s. Am 2. Tag bin ich schon aufgestanden und ok jeder empfindet anders, aber ich hab mich darauf eingestellt. Mit Hilfe meiner Familie hab ich die 7 Tage Krankenhausaufenthalt super überstanden.
Ich habe 4 1/2 Jahre ohne Brust gelebt und das auch sehr gut. Große Einschränkungen in meinem täglichen Leben hatte ich nicht. Habe sogar in dieser Zeit geheiratet, mein Partner hat das alles voll akzeptiert. Aber trotz allem fehlte mir immer etwas, nur für mich. Ich dachte immer, andere schaffen das auch mit der OP, ein bisschen Risiko muss ich eingehen um wieder eine tolle Brust zu haben.
Bisher habe ich es nicht bereut, es schaut sehr gut aus. Ich schone mich, aber ich denke in 3-4 Wochen kann ich wieder zur Arbeit. Alles in allem glaube ich aber schon, dass es bis zu 6-8 Monaten dauert, bis es richtig gut verheilt und auch das Spannungsgefühl an der Bauch- und Brustnarbe nachlässt. Geduld ist hier schon gefragt.
Schöne Grüße

Reisetante
10.03.2016, 13:57
Hallo zusammen,
:)bin noch in der neoadjuvanten Chemo bis Mitte April.
Danach soll die OP sein. Mastektomie rechts. Danach Bestrahlung. Die Eiersstöcke sollen auch raus vorsichtshalber. Soll mal drüber nachdenken:aerger:
Ich habe einen riesen Angst vor der OP. Kann mir das Gefühl und wie es nachher aussieht mit nur einer Brust gar nicht vorstellen. Meine BH Grösse ist 80 E. Ein Wiederaufbau kommt für mich zur Zeit nicht in Frage. Da bin ich kein Typ für, viel zu viel Schiss vor weiteren OP`s und Unverträglichkeiten. :confused:Könntet ihr mal eure Erfahrungen schildern, wie ich mir das so vorstellen kann.
Danke schon mal :)

Ama68
10.03.2016, 14:15
Liebe Reisetante,
Im vergangenen Jahr hatte ich eine Masektomie links und eine Verkleinerung der rechten Brust.
Das heißt links ist quasi Flachland, die Narbe ist sehr unscheinbar und rechts ist die Brust ganz gelungen. Ich hatte so gut wie keine Schmerzen und auch sonst verlief alles prima. Jetzt habe ich eine Körbchengrösse weniger. Links trage ich eine Silikonprothese und komme damit sehr gut zurecht. Für mich kommt ein Wiederaufbau nicht infrage, da ich mich derzeit aufs Überleben konzentrieren muss. Hätte ich aber wahrscheinlich ohnehin nicht gemacht.

Mein Fazit : Suche dir einen guten Operateur und dann wird es bestimmt "ganz schick".

Viel Erfolg und herzliche Grüße
Ama

Libentia
10.03.2016, 14:28
Mein Op Termin rückt jetzt näher. Vor der op selber fürchte ich mich, nicht aber hinterher ohne Brust aufzuwachen...................
Es macht mir schon was aus. Ich kann damit auch nicht locker floppig umgehen. Ich denke es wird eine gewisse Zeit der Trauer über die fehlende Brust geben.
Zur Schönheit der Frau gehören nun mal zwei Brüste, obwohl meine schon lange nicht mehr so aussehen wie die der Venus von Milos.

Jetzt habe ich auch noch erfahren das der Wächterlymphknoten entfernt wird, obwohl der wahrscheinlich noch ganz gesund ist. Aber ohne Brust findet man den nicht mehr.:mad:

Ach ja, und die IV bezahlt mir 500. Franken im Jahr für Prothese aber nur bis 63. Danach gibt es nur noch 360. Franken im Jahr. Haben Frauen in dem Alter keine zwei Brüste mehr zu haben ??????:confused: Ich will unbedingt auch ein oder zwei Schwimmprothesen.

Reisetante
10.03.2016, 14:28
Liebe Ama,
ich danke dir für deine schnelle Antwort.
bin im Moment ziemlich verwirrt. :confused:Das kenne ich gar nicht von mir.
Bin nun seit Okt. 15 dabei und bisher hatte ich soweit alles im Griff.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles, alles Gute.
LG Reisetante

Drachenkopf
10.03.2016, 16:06
Hallo zusammen

Ich hatte im August 2015 eine Ablatio rechts, inklusive der Entfernung aller Achsellymphknoten. Ich habe Grösse 85D.
Inzwischen habe ich die Chemo hinter mir und diese Woche mit Bestrahlung und Femara angefangen.

Ich habe zu Beginn die Frage offen gelassen, ob ich später einen Aufbau machen will oder nicht. Je länger je mehr denke ich, dass ich es so lasse wie es ist. Für mich überwiegen die Nachteile einer erneuten OP für den Aufbau den Vorteil der aufgebauten Brust.

Ich komme sehr gut damit zurecht, als Amazone durchs Leben zu gehen. Die Prothese kaschiert im Alltag die fehlende Brust, auch beim Sport und im Ballkleid. :)
Ich hatte das Glück, dass in meinem Bekanntenkreis eine geschickte Näherin mir Taschen in die geeigneten Modelle meiner alten BHs genäht hat. So habe ich zusätzlich zu den Prothesen-BHs auch noch ein paar hübsche Stücke.

Eine Schwimmprothese habe ich auch und bereits ausprobiert. Funktioniert prima. FKK habe ich noch nicht gemacht, kann es mir aber durchaus vorstellen. Wie bereits geschrieben, es gibt auch andere Leute, denen Teile des Körpers fehlen.

Eine OP kann mir das nicht ersetzen, was jetzt fehlt. Es ist nur rein optisch, aber gefühlsmässig wird das nicht mehr gleich.

Das andere ist natürlich der emotionale Teil der fehlenden Brust. Ich hatte im Sommer vor der OP 2 Wochen Urlaub und habe mich während dieser 2 Wochen von meiner Brust verabschiedet. Ich habe innerlich mit ihr geredet, mich bedankt für ihre Arbeit (ich habe 4 Kinder gestillt) und mich so versucht auf den Moment des Aufwachens nach der OP vorzubereiten. Ich habe dann auch als erstes nach der OP hinfassen müssen, ob sie tatsächlich weg ist und auch beim ersten Verbandswechsel musste ich die Stelle sehen, um es begreifen zu können.
Ich habe mir auch viele Gedanken gemacht, welches andere Körperteil ich statt der Brust lieber hergeben würde, wenn ich könnte. Abgesehen vom Blinddarm wohl gar nichts, nicht einmal ein Glied von einem Finger oder einer Zehe. Ich denke, das schränkt im Alltag viel mehr ein als eine fehlende Brust.

Liebe Grüsse

Drachenkopf

Ama68
10.03.2016, 16:13
Liebe Reisetante,
Herzlichen Dank für die lieben Worte.
Übrigens gab es in der Reha Fotos von Frauen, die sich die Brust nach der Masektomie tätowieren lassen haben. Das war sehr ästhetisch. Nicht,dass es für mich infrage käme, dafür bin ich viel zu feige. Was ich damit ausdrücken möchte, ist, dass es natürlich nicht spaßig ist, eine Brust zu verlieren, aber ich finde es nicht abstoßend oder unerträglich, zumal man sich in der Regel ja auch zu einem Wiederaufbau entschließen kann.

Also nochmals viele Grüße und Kraft für Op und all die anderen Dinge , die daran hängen.
Ama

Reisetante
10.03.2016, 18:28
Das habe ich auch schon gesehen mit den Tätowierungen. Würde sogar zu meinem Typ passen und mein Sohn würde es cool finden. Leider nix für mich, Fall ja schon halb in Ohnmacht wenn ich nur ne Nadel sehe:D Dank Dir und drück dich mal aus der Ferne ;)

Auch ein Dankeschön an Dich Drachenkopf,
Schön hast dass geschrieben mit der Verabschiedung :) auch ich überlege nach der Chemo und noch vor der Op ans Meer zu fahren. Ist ja nicht mehr so lange. Mal schauen ob ich ein Ok von meinem Onko bekomme.
Wie war das denn so schmerztechnisch nach der Op für dich? Stelle es mir schon sehr schlimm vor.
Lg aus dem Saarland Reisetante

Drachenkopf
11.03.2016, 18:15
Liebe Reisetante

Ne, schmerztechnisch brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das ist eine OP die im Vergleich viel weniger schmerzhaft ist. Der Chirurg, der mich operierte, hat mir das mit Begeisterung und Faszination erzählt, dass es keine OP gibt, wo man sozusagen gleich anschliessend schon wieder in das operierte Gebiet fassen kann, ohne dass es schmerzt.

Natürlich habe ich die ersten Tage brav die Schmerzmittel genommen, die sie verordnet hatten, aber die haben auch gereicht. Ich musste niemals Zähne zusammenbeissen oder so. Und zuhause habe ich dann schon bald vergessen, dass ich welche nehmen sollte.

Ich hatte nach der Entlassung (Donnerstag operiert, Montag entlassen, hätte aber auch am Sonntag schon gehen dürfen) noch recht lange (fast 3 Wochen) ziemlich viel Wundwasser, das punktiert werden musste. So musste ich etwa 2 mal die Woche ins KH zurück. Ich habe aber weder den Stich gespürt noch das Drücken auf die Brust um die Flüssigkeit rauszudrücken. Sogar Stillen früher war manchmal schmerzhafter :D
Mach dir also deswegen keine Sorgen. Ich habe das auch im Forum von anderen Frauen gelesen, dass die OP nicht so schmerzhaft ist.

Lieben Gruss

Drachenkopf

suze2
12.03.2016, 12:08
ihr lieben, danke für die schöne beschreibung, drachenkopf. ich hatte ablatio beidseits, ist natürlich anders, weil ja eben kein ungleichgewicht. auf einen aufbau habe ich verzichtet und plane ihn auch nicht. vom körpergefühl her ist das für mich okay. damit will ich nicht sagen, dass es einfach war, aber ich denke auch, dass ich mich so akzeptieren kann, wie ich eben jetzt bin. gehe auch wieder FKK.

vor den schmerzen musst du dich nicht fürchten. ich brauchte am zweiten tag keine schmerzmittel mehr und wollte eigentlich gleich nach der OP schon aufstehen.

alles gute an dich, suzie

Reisetante
13.03.2016, 09:37
Ich danke euch beiden, mit dem Wissen geht's mir schon ein wenig besser.
Wünsche Euch einen schönen, vielleicht sonnigen Sonntag.:):)
Liebe Grüsse Reisetante

Katja1806
13.03.2016, 13:24
Hallo Reisetante, herzlich willkommen hier, auch wenn der Anlass kein schöner ist.
Zur Masektomie kann ich dir nichts sagen, aber ich würde dir empfehlen die Eierstöcke gleich mit entfernen zu lassen wenn du eh in Narkose bist.
Mir wurde das nicht angeboten und ärgere mich sehr darüber. Werde das aber in nächster Zeit in Angriff nehmen, ich brauch sie eh nicht mehr.

Musst du noch Antihormone nehmen?

Reisetante
14.03.2016, 14:18
Hallo Katja,

danke für die Begrüßung. Ob die Eierstöcke in der der OP, oder in einer erneuten OP, entfernt werden weiß ich noch nicht. Darüber wurde noch nicht gesprochen. Antihormone nehme ich auch keine. :confused::confused:

LG Reisetante

Katja1806
14.03.2016, 21:17
Hallo,
hat dein Tumor Hormonrezeptoren? Denn nur dann musst du Antihormone nehmen und auch erst nach der OP/Chemo.

Libentia
26.03.2016, 17:29
Hallo
So jetzt lebe ich also seit (erst) einer Woche ohne. Die Schmerzen nach der OP waren sehr erträglich. Im Moment nehme ich noch 2 Ibuprofen pro Tag.

Beim ersten Verbandswechsel im Krankenhaus habe ich es mir angeguckt und es sah schlimm aus, aber ich hatte auch nicht anderes erwartet,
Gestern, wieder zu Hause, habe ich dann endgültig den Verband abgenommen und mich in Ruhe im Spiegel betrachtet. Ich bin einfach traurig.

Ich weiss ja nicht ob sich das noch gibt, aber es sieht nicht nach einer sauberen Arbeit aus. Am Anfang der Narbe ist sowas wie ein Höcker und in der Mitte ein tiefer Krater.

Was mich aber am allermeisten stört ist das die Haut so spannt. Bei jeder noch so kleinen Bewegung mit dem linken Arm spüre ich das. Einen BH kann ich auch nicht tragen der scheuert seitlich auf der Narbe. Damit kann ich also auch die Erstprothese nicht anziehen.Oh je. War das bei euch auch so ?

suze2
26.03.2016, 19:08
liebe libentia, ich denke das wird nich viel schöner und glatter. ich bin zwar auch mit einem "höcker" gesegnet, dieser w#äre aber "leicht" zu korrigieren. wurde aber auch von alleine kleiner. es ist - laut chirirgin - weil meine brust doch eher groß war und sich da eben die brustfalte nach hinten zieht (man sieht das ja am rücken vollbisger frauen) -
aber wie gsagt: einiges wird sich im lauf des heilungsprozesses verbessern.
traurigkeit, natürlich, das kann ich gut verstehen, auch wenn ich (jetzt) nicht (mehr) traurig bin, sondern es für mich "ganz normal" ist.
es ist ein verlust. das kann niemand wegleugnen.
ich schicke dir eine umarmung!
alles liebe
suzie

amyhannover
26.03.2016, 21:51
Der Zug auf der Narbe ist die ersten Wochen ganz normal. Auch, dass die Narbe nicht schön aussieht. Das alles wird sich im Laufe der nächsten Monate geben. Habe da einfach etwas Geduld.
Gruß Amy

Drachenkopf
27.03.2016, 15:23
Liebe Libentia

Ich hatte meine Ablatio im August 2015. Auch ich habe in der Mitte diesen Höcker. Dank Suze2 weiss ich jetzt auch, dass es an der grossen Brust liegen muss, die ich ebenfalls habe/hatte. Ich dachte immer, das sei entstanden, weil ich die ersten 3 Wochen nach OP massive Ansammlungen von Wundwasser hatte. Es war so viel, dass ich schon fast wieder einen richtigen Busen hatte. Gleich nach der OP ist in der Mitte auch die Naht leicht aufgegangen und es hat sich dort ein Bluterguss gebildet, der lange nicht wegging. Auch das sah ich als mögliche Ursache für diesen Höcker.
Ich war/bin ebenfalls nicht so glücklich damit, wie die Narbe aussieht. Es hat entlang der unteren Seite eine Menge Dehnungsstreifen, wie nach einer Schwangerschaft. Meine Physiotherapeutin hat mir dann erklärt, dass das nicht irgendwie von dem Zug kommt, den frau auf der Narbe spürt (ich dachte schon, ich hätte mich unvorsichtig bewegt), sondern ebenfalls von der grossen Brust und ev. vom Stillen, als sie noch grösser war. Und siehe da - diese Streifen habe ich tatsächlich auch an der anderen Brust. Nur waren sie verdeckt, weil die Brust drüber hängt.

So nach und nach gewöhne ich mich an das Aussehen. Ich denke, das ist ein Prozess. Der Schnitt/die OP ist so schnell gemacht - aber die Seele braucht mehr Zeit. Es gibt viele Tage, da komme ich gut zurecht, und andere (heute), da habe ich grosse Mühe.

Hast du etwas bekommen, um die Narbe zu pflegen? Bei mir ging das nämlich vergessen und erst als ich nach rund 6 (oder 8? habe es vergessen) Wochen in die Physiotherapie ging, um die Beweglichkeit des Arms zu verbessern, hat mir die Physitherapeutin etwas empfohlen. Ich finde, damit hat sich das Aussehen der Narbe wesentlich verbessert. Es ist für wenige Euros bei Aldi zu haben, enthält Sanddorn und Teebaumöl. Vielleicht hilft dir das auch?

Sei lieb umarmt
Sylvia

Libentia
27.03.2016, 15:31
Hallo suze, amy und Drachenkopf

Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich werde ganz einfach Geduld haben. Am Mittwoch habe ich einen Kontrolltermin, ich denke da wird auch punktiert werden.
Nach einer Woche Krankenhaus hatte ich nämlich genug, deshalb wurde die Drainage vielleicht ein bisschen früh entfernt, es hat noch gefördert.

Ja und ansonsten, es ist auch fazieniernd auf der eineen Seite bin ich jetzt wieder Mädchen und auf der anderen Seite Frau.

Es war für mich die richtige Entscheidung.

Drachenkopf
28.03.2016, 09:42
Liebe Libentia

Das mit dem Wundwasser kann noch ein bisschen dauern, auch wenn die Drainage ausreichend lange drin war. Mein Chirurg sagte, man könne nie voraussagen, warum bei den einen Frauen wenig kommt und es bei anderen länger dauert. Ich musste mehrmals zurück ins KH, was aber nicht weiter schlimm war, da ich sozusagen um die Ecke wohne.

Und "Geduld" ist wohl das Zauberwort bei dieser Krankheit. Immer wieder braucht es eine gehörige Portion davon. Ich habe mir zu Beginn immer vorgestellt, dass ich nun vom Leben/Schicksal/was-auch-immer die Lektion Geduld aufgebrummt bekommen habe. Und immer wenn ich das Gefühl habe, ich werde langsam besser, legt es noch eins drauf.

Ich wünsche dir also, viel Geduld und gute Wundheilung.

Alles Liebe
Sylvia