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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama....


Kim30
08.02.2016, 00:21
Hallo ihr lieben, tollen Menschen.

Ich habe schon einige Tage still mitgelesen, bevor ich mich nun heute dazu entschlossen habe, mich zu registrieren.

Meine Mama hat letzte Woche Sonntag die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Dem ging eine etwas längere Geschichte voraus.
Mitte Januar war meine Mutter im KH wegen einer Lungenentzündung. Sie hustet schon seit ca 4 Monaten sehr stark und nachdem keine behandlung beim Arzt geholfen hat, sind wir am Abend ins KH gefahren- direkt in die Notaufnahme...
Sie wurde abgehört, Blut wurde entnommen und ein Röntgenbild wurde gemacht. Diagnose: Lungenentzündung. Nachdem sie 6 Tage im KH behandelt wurde und auch ihre Entzündungswerte im Blut runter gegangen sind, wurde sie entlassen.
3 Tage später klagte sie über schmerzen an den Rippen- beim Husten. Das der Husten nicht sofort weg ginge, sei normal- so die Ärzte.

Wir sind dann an dem Abend nochmal ins KH gefahren, weil wir dachten, die Lungenentzündung sei nicht richtig auskurriert...
Wieder Röntgen- noch einmal Blutentnahme. Die Ärzte waren verwirrt, denn die Entzündungswerte waren auf 0 aber das Röntgenbild zeigte "unebenheiten".

Man dachte es seien überreste der vorhergehenden Entzündung. Der Schmerz in der Rippe war angeblich ein eingeklemmter Nerv vom vielen husten.

Sie wollte meiner Mutter schmerzmittel verschreiben und sie wieder nach Hause schicken. Wir fragten nach.... Was sind das für Auffälligkeiten auf dem Röntgenbild?!

Die Ärztin war schon sichtlich genervt, aber hielt nocheinmal Rücksprache mit dem Radiologen.
Sie kam nach 5 min. wieder in den Raum und sagte: Wir müssen zur Sicherheit doch noch einmal den Sauerstoffgehalt im Blut testen, außerdem wird sie noch einen anderen Wert aus dem Labor anfordern. Verdacht auf eine Embolie.
Der von ihr angeforderte Wert war nicht okay... Also ab zum CT.

Und dann beginn der absolute Alptraum!!!
Meine Mama und ich warteten schon recht ungeduldig, denn wir waren müde und sehr genervt von der anscheinend etwas überarbeitenden Ärztin.

Sie betrat den Raum und ich sah in ihrem Gesicht das was nicht stimmte. Sie sagte uns, der Verdacht auf eine Embolie hat sich nicht bestätigt, aber meine Mutter müsse in der Klinik bleiben denn auf dem CT wurde etwas gesehen, was mit ziemlicher Sicherheit ein Tumor sei...
Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe... Ich war wie erstarrt.
1000 fragen schossen aus meinem Mund- meine Mama saß nur da und starrte ins leere...

Die Ärztin gab uns keine Auskunft. Sie sagte sie könne auf der Grundlage des CTs keine vernünftige Aussage tätigen...
Seit Montag laufen nun also die Untersuchungen. Die Ärzte der Onkologie sind sehr nett, einfühlsam und vorsichtig in ihren Äußerungen.

Am Dienstag wurde eine Probe entnommen... Mittwoch MRT vom Kopf- dort ist nichts zu sehen. Freitag eine Unteruchung vom gesammten Skelett- hier haben wir auch noch kein Ergebnis.

Morgen wird der Bauchraum und die inneren Organe untersucht... Auch eine Mammographie soll gemacht werden.
Bis heute- 7 Tage danach wissen wir NICHTS. Jedenfalls nichts was uns weiter bringt.
Meine Mama hat große Angst... Sie ist hin und her gerissen... Es ist ein furchtbarer Zustand.

Gibt es unter Euch Menschen, die ähnliches erlebt haben?
Wie häufig ist die Diagnose Kleinzeller?

Es geht mir nicht gut... ich habe Angst vor den nächsten Tagen....


Ich grüße euch ganz lieb

Kim:(

Steffchen77
08.02.2016, 11:54
Hallo Kim,

meine Mama hat den Befund Kleinzeller seit 2/15.
Bei Euch sieht es den Umständen entsprechend ganz gut aus.
Sollte der Tumor nicht gestreut haben ist eine Chance auf OP ganz gut.
Wartet ab und fragt bei den Ärzten nach.
Ich habe gelernt im letzten Jahr von Tag zu Tag und Befund zu Befund zu leben.
Planen und Hoffen trotzdem immer mit dabei :rotier:

Kopf hoch und ich drücke die Daumen, dass es kein Kleinzeller ist.
Halt uns auf dem laufenden....

Viele Grüße
Steffi

Kim30
08.02.2016, 13:30
Hallo Steffi,

vielen Dank für deine Anteilnahme und die aufbauenden Worte.

Gerade kam der Anruf von meiner Mutter- die Probe von der Bronchiuskopie konnte nicht "verwertet" werden. Super- ich klatsche riesen Beifall :mad:

Zeit spielt ja auch nur eine untergeordnete Rolle in solch einem Fall.

Nun wollen die Damen und Herren den morgigen Befund des MRT vom Bauchraum, das heute gemacht wurde abwarten. Dort könne man sehen ob der Krebs ( woher wissen die netten Herrschaften zZ überhaupt das es sich um Krebs handelt?) gestreut hat, in die Leber zB. Und dann werde man von da eine weitere Probe entnehmen, die dann aussagekräftig sein soll.

Man merkt meinen leicht genervten Unterton und ich bitte diesen zu entschuldigen.

Wahnsinn.... wieder eine Woche warten!!!!

Steffi: Deiner Mama wünsche ich von Herzen viel Kraft, glückliche Tage und dir alles Liebe

SweetieST
08.02.2016, 15:17
Liebe Kim

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft bzw Euch

Mein Freund hat auch Lungenkrebs und wurde operiert und 1. Zyklus chemo ist rum

2. beginnt Mittwoch

Was mit deiner Mama da kliniktechnisch abläuft ist nicht schön
Aber oft müssen sie vorsichtig sein

anni.
08.02.2016, 16:49
Hallo Kim,

das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom kommt viel häufiger vor als der Kleinzeller und ist auch soweit ich weiß besser behandelbar. Bei meinem Onkel wurde der Krebs damals leider zu spät entdeckt. Ich hoffe, deine Mama kann den Kampf gewinnen!

Alles Gute
Anni

Littlejessie
08.02.2016, 19:19
Hi,
weiß gar nicht,was ich sagen soll...denn egal,was es ist,es wird deine Angst und Schmerz nicht lindern! Ich spreche aus eigener Erfahrung 😔 Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und Zeit, in der Hoffnung, dass alles gut wird!
..fühl dich gedrückt!

Ich weiß wie es dir geht, bei meinem Papa wurde es leider viel zu spät entdeckt. Und der krebs hat schon in seinem Gehirn gestreut. Keiner der Ärzte gab mir Auskunft wie lange er noch zu leben hat. Auch die Ergebnisse dauerten immer lange, dazwischen waren auch noch viele Feiertage, wo sowieso nichts gemacht wird. Das warten war immer das schlimmste. Und wenn man dann Gewissheit hat, hat man ständig Angst und Herzrasen. Der einzige Arzt der mir die Wahrheit sagte, war mein Psychiater. Er hat mir sehr geholfen irgendwie damit klar zu kommen. Ich drücke dir die Daumen, dass es bei deiner Mum besser verläuft.

Kim30
08.02.2016, 20:26
Ich möchte mich für eure Nachrichten bedanken...
Es ist sehr traurig für mich zu lesen, das viele von Euch in trauer Leben müssen. Das Leben ist so schön und viel zu kurz um traurig zu sein :(


Ich finde es ist eine unverschämtheit, sich solch eine Zeit zu lassen. Ich dachte, in so einem Fall zählt jeder Tag?

Das Problem ist, das mit jedem solcher "Dummheiten" das Vertrauen den Ärzten gegenüber schwindet.

Man muss sich mal überlegen- da lassen die Menschen viele Tage bangen- sagen ihnen NICHTS, obwohl sie meiner Meinung nach schon viel mehr wissen als sie zugeben... Und warum? Sind sie nicht stark genug, tragische Botschaften zu übermitteln? Oder sind sie einfach kalt und haben ihr Herz im Berufsalltag verloren???

Wie kann es sein das eine Probe nicht "aussagekräftig" ist. Warum zum Teufel nehmen die nicht gleich von 2 oder 3 stellen des Tumors eine Probe? Es ist zum verrückt werden :(

Morgen am Vormittag werden wir erfahren ob das, was auch immer Sie in der Lunge mit sich rum trägt, gestreut hat.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf- werde ich nie....

Ich habe 2 Kinder... Meine Tochter ist 9 und mein Sohn 4... Meine Mutter wohnt seit ca. einem Jahr bei uns. Meine Tochter ist ihrer Oma so nah wie nie zuvor... Sie ist ihre absolute Bezugsperson.

Mein Vater nahm sich im April vor 3 Jahren das Leben. Das war schon ein schwerer Schock. Nicht nur für mich und meinen Mann, sondern auch für meine Tochter. Sie ist heute noch manchmal am weinen.

Ich weiss nicht wie ich im Fall der Fälle damit umgehen soll... wie ich es meinen Kindern beibringe- ob überhaupt?!


So viele Fragen und wenig befriedigende Antworten in meinem Kopf:(

Daisy1979
08.02.2016, 21:00
Hi!
Dass das Untersuchungsprozedere so lange dauern kann, ist leider normal. Da muß man leider geduldig sein. Eine Krebsdiagnose ist, glaube ich, in den seltensten Fällen ein "Notfall", bei dem es auf Minuten oder Stunden ankommt. Und für das Klinikpersonal ist das leider alles Routine. Und dass mal etwas schief läuft, kann auch vorkommen. Die Zeitvorgaben, die das Klinikpersonal zu erfüllen hat, sind manchmal krass, da kann es schon mal vorkommen, dass was schief läuft, leider, oft aus Gründen der "Wirtschaftlichkeit". Das ist leider die unschöne Realität. Ich persönlich glaube auch , dass viele Ärzte selbst mit der menschlichen Komponente ihres Jobs etwas überfordert sind. Zu dem Thema gibt es im Medizinstudium auch kaum etwas, hat mir mal eine befreundetet Medizinstudentin erzählt. Und das ist der heutige Stand der Dinge. Früher sah das noch viel schlechter aus. Es gibt halt Ärzte, die gut mit ihren Patienten umgehen können, andere können das eher weniger. Einige lernen das auch erst mit vielen Berufsjahren. Und manche wollen sich auch bewußt abgrenzen (das kann auch sein) damit sie nicht selbst an ihrer Tätigkeit zerbrechen. Also, die Ärzte müssen einfach erst mal herausfinden, worum es sich genau handelt und auch, welches Stadium vorliegt. Danach werden dann die Behandlungsmöglichkeiten ausgerichtet. Macht euch nicht verrückt, und versucht, euch möglichst gut abzulenken. Das klingt vielleicht etwas utopisch, aber das ist echt das beste, was ihr momentan machen könnt, ehe ihr noch nicht genau wißt, wie die Diagnose ausfällt. Versucht vielleicht die Zeit, die ihr "darüber" (ich schreibe bewußt nichts anderes, denn noch ist ja gar nicht klar, was genau vorliegt) sprecht, zu begrenzen, ganz bewußt, z.B. max. eine Stunde pro Tag. Und danach nehmt euch am besten Zeit, um 'was Schönes zu machen, halt das, was deiner Mutter gut gefällt (z.B. ein Kino oder Theater Besuch oder etwas mit den Kindern oder so) und sie gut auf andere Gedanken bringt.
Mir selbst z.B. (ich bin keine Angehörige sondern selbst betroffen, metastasiertes Leiomyosarkom) helfen Filme immer ganz gut, wenn ich mich vom Krebs (z.B. wenn ich auf ein Untersuchungsergebnis warte) ablenken möchte.
Aber erst mal Ablenkung ist auf jeden Fall gut, egal wie diese dann für euch aussieht!
Konkrete Gedanken könnte ihr euch immer noch machen, wenn ihr etwas genaueres wißt (das ist dann auch viel konstruktiver)!
So wie ich es bisher mitbekommen habe (ich selbst habe leider keine Kinder), können viele Kinder übrigens erstaunlich gut mit einer schweren Krankheit in ihrem Umfeld umgehen, dazu gibt es mittlerweile sogar spezielle Kinderbücher, habe ich mal gehört, und auch Kinder-und Jugendtherapeuten können einem Kind mit der Bewältigung der Krankheit eines Angehörigen helfen (aber am besten erst ansprechen, wenn ihr selbst etwas Konkretes wißt, sonst verwirrt Ihr die Kinder nur unnötig, würde ich sagen, aber dann ist ein offener Umgang mit einer Krankheit immer noch am besten, denn mitbekommen, dass sich dann etwas verändert, würden die Kinder wahrscheinlich sowieso).
Alles Gute wünsche ich euch!
Grüße!
Daisy

Kim30
09.02.2016, 09:58
Danke Dir... Ich habe gleich gestern Abend das erste Buch bestellt. Schon beim Tod meines Vaters habe ich viel mit Kinderbüchern gearbeitet...
Erzählen werden wir meiner Tochter auf jeden Fall wie es Oma geht... Kindgerecht natürlich und auch erst wenn wir genaues wissen.

Ich finde, auch sie sollte die Gelegenheit bekommen, die Zeit mit Oma zu genießen... bewusst zu erleben.

Heute warte ich schon seit heute früh auf das Ergebnis von den anderen Untersuchungen. Die Ärzte sagten meiner Mutter ja gestern, das sie ihr heute bei der Visite sagen werden, ob das was sie in der Lunge hat, schon gestreut hat.

Ich habe ihr gerade eine SMS geschrieben, wie es ihr geht. Bis jetzt noch keine Antwort. Ich bin sehr nervös und unendlich leer!


Ich wünsche euch allen einen schönen Tag- hier in Berlin scheint die Sonne schon ein wenig durch die Wolken...

SweetieST
09.02.2016, 10:15
Ich wünsche dir viel Kraft

Ich kann das so nachempfinden ... Man wartet und fühlt sich leer und kraftlos

Steffchen77
09.02.2016, 13:22
Hi Kim,

ich drücke Euch die Daumen und hoffe auf positive Ergebnisse für Euch.
Meine Kinder 9 und 4 wissen beide Bescheid, allerdings die Größere mehr als die Kleinere.
Beide waren auch oft zu Besuch im Krankenhaus und als meine Mama zu Hause war sind wir täglich da gewesen.
Es ist wichtig das die Kinder bei so engen Kontakt wissen was so in etwa los ist. Es ergeben sich ab uns zu Situationen, welche dann schwerer für die Kinder zu verstehen sind, zumal man selbst auch nicht mehr die Selbe ist.
Momentan möchte meine Mama nicht, das die Kinder mit ins Krankenhaus kommen, dass akzeptiere ich.
Lass den Kopf nicht hängen, egal wie die Ergebnisse sind, es kommen bestimmt auch noch sehr schöne und innige Momente auf Euch zu.
So war, ist es jedenfalls bei uns.
LG Steffi

fluturi
09.02.2016, 13:32
Ich drücke die Daumen für ein gutes Ergebnis!

Littlejessie
09.02.2016, 20:30
Hi musste gerade an dich denken, habt ihr heute über den Zustand deiner Mum mehr erfahren können?

Kim30
09.02.2016, 21:57
:(

Meine Mama rief mich heute Mittag an und berichtete mir von der Visite.

Man habe 3 "Sachen" an der Leber gefunden... Wobei da keiner weiss, ob dies Zysten sind, die meine Mutter nachweislich seit Jahren hat, oder bereits Metastasen.
Außerdem haben sie eine kleine Stelle an der Rippe gefunden, genau an der Stelle, an der sie die Schmerzen hat.

Schwammiges durcheinander von meiner Mama- sie ist sehr aufgeregt und vergisst meistens die hälfte die sie bei der Visite hört.
Nun bin ich also ins KH gefahren und habe den Arzt gefragt ob er kurz Zeit für mich hätte- hatte er, was ein Glück.

Ich habe mir vorher alle meine Fragen aufgeschrieben um auch bloß nichts zu vergessen.

Meine Mama berichtete mir ja bereits vor 2 Tagen, das die Befunde von der Probe die sie entnommen haben, unbrauchbar seien.
Darauf sprach ich ihn an. Bis zu dem Zeitpunkt war ich ja der Meinung, sie spekulieren noch über Krebs ... Mein Traum wurde innerhalb von Sekunden zerschlagen...:(

Er eröffnete mir- sehr lieb, das es sich bei dem Krebs den meine Mutter hat, um einen kleinzelligen Tumor handelt. Das konnten sie der Probe entnehmen.

Seltsam finden sie nur, das sich die Probe, nachdem man sie mit chemischen Stoffen bearbeitet hat, nicht wahnsinnig schnell vermehrt hat. Denn das sei bei kleinzelligem Krebs der Fall.

Aus diesem Grund müssen sie noch einmal punktieren, denn das deute auf noch eine unterart des kleinzellers hin.... Er nannte mir auch eine Bezeichnung, aber die habe ich vergessen. Diese Art sei zwar auch ein kleinzeller, aber weitaus günstiger und auch vollkommen anders zu behandeln.

Vielleicht weiss hier jemand was ich meine und kann mir weiter helfen? Wenn ich es lese, erinner ich mich sicherlich daran.

Es gibt den Haupttumor und nachweisbare, ganz kleine Metastasen an der einen Rippe.
Außerdem gehen sie von Metastasen an der Leber aus, wobei 2 der vier Ärzte meinen, es seien Zysten- was ja auch naheliegt, denn vor 5 Jahren wurden als Zufallsbefund bei einem MRT wegen eines Bandscheibenvorfalls, 2 Zysten an der Leber festgestellt.
Sie sind sich also uneinig.

Sie wollten ja eigentlich von evtl. vorhandenen Metastasen erneut punktieren... Nun sind die am Kochen aber so klein, das sie da keinen ausreichenden Befund sichern könnten und die an der Leber sind vielleicht Zysten. :/

Sie werden also morgen mit dem Labor rücksprache halten und dann voraussichtlich am Donnerstag von außen in die Lunge gehen um eine Probe zu bekommen.


Ich bin wahnsinnig gespannt was dabei raus kommt und hoffe und bange wie nie zuvor... Aber das wird sich sicherlich mit dem Verlauf der Krankheit ab heute auch nie wieder ändern...

Danke fürs zuhören.....

Kim

fluturi
09.02.2016, 22:39
Hallo Kim,

diese Diagnose ist erstmal schwer zu ertragen. Aber es ist nicht aller Tage Abend und die Ärzte müssen ja auch noch prüfen, was für eine Art Tumor es ist. Ich bin da leider nicht firm und kann dir insofern nicht weiterhelfen. Aber ich wünsche euch ganz viel Kraft und Hoffnung.

Alles Liebe,
Fluturi

Kim30
09.02.2016, 22:43
Vielen Dank :(

Kim30
09.02.2016, 22:57
Eien Frage habe ich noch: Warum operiert man bei Tumoren nicht, die bereits Metastasen gebildet haben?

fluturi
09.02.2016, 23:13
Ich bin da kein Experte. Ich glaube, es kommt sehr auf die Art des Krebs an und wie viele Metastasen vorhanden sind. Guck mal auf die Seite vom Krebsinformationsdienst, vielleicht hilft die dir weiter?

Tinele
09.02.2016, 23:23
Hallo liebe Kim ,

ein trauriges Willkommen hier . Ich kann dir zur Probeentnahme mal erzählen , daß es bei meinem Mann DREI mal ne Probeentnahme geben muste , bevor man endlich wusste , daß er einen sehr seltenen Tumor hatte .
Auch haben sie ihm vor wenigen Jahren einen ebenfalls sehr seltenen gutartigen Tumor aus der Bauchdecke geschnitten , wo auch erst das zweite Labor rausfinden konnte um was es sich da handelt .

Will sagen , es klappt eben nicht immer gleich auf Anhieb mit der richtigen Klassifizierung eines Tumors .

Es gibt viele Gründe den Ursprungstumor nicht zu entnehmen , wenn er bereits gestreut hat . Das können Gründe sein , daß man es dem Patienten nicht mehr zumuten will , weil Heilung eh ausgeschlossen ist . Wäre z.B. beim SBK krebs so . Oder weil der Tumor nun eh schon sein Unheil angerichtet und im Körper vertreut hat und ihn zu entnehmen , daß weitere Unheil nicht mehr stoppen könnte ...... etc.

Alles Gute für deine Mama .

Kim30
09.02.2016, 23:44
Tinele, vielen Dank für deine Erklärungen...

Ein kleinzeller in der Lunge soll ja, nachdem was ich bereits gelesen habe, wenig chance auf noch viel Zeit lassen... Heilung nach dem streuen nahezu ausgeschlossen...

Ich wusste aber nicht das es da noch unterarten gibt... die laut Arzt den Befund und die Chancen "weitaus positiv Begünstigen"...

Momentan bin ich sehr damit beschäftig darüber nachzudenken, wie ich das meiner Tochter beibringe... In welchem Außmaß... Sicher werde ich nicht auf den Punkt bringen, das Oma vielleicht in einem Jahr nicht mehr bei uns ist... Aber thematisieren muss/will/werde ich es...

Ich werde mir da vielleicht, oder ziemlich Sicher die Hilfe der Psychologin des KH holen- meine Mama kommt sehr gut mit ihr zurecht.


Ich werde versuchen zu schlafen... Ich sollte die Gelegenheit nutzen, denn ich bin gerade sehr müde.

Wow- und dann werde ich mich die nächsten Tage mit dem Gedanken auseinandersetzen, das ich meine Mama nicht mehr lang bei mir habe...:( Es ist so surreal!!!

Und ich werde kämfen... Für SIE.... für meine Kinder.... und auch für mich! Ich verlor vor gut 3 Jahren meinen Papa...:( Meine Mama ist die letzte von der Famile. Und ich liebe sie so sehr :(

Tinele
09.02.2016, 23:55
Mein Großer war zu Papas Diagnose auch neun . Ich gebe dir den Tip sei zu deiner Tochter einfach nur ehrlich . Bring es ihr behutsam bei , daß ihre Oma sterben wird . Ja es ist hart , aber Kinder wollen nicht belogen werden . Egal wie hart alles für meinen Großen war , er will immer die Wahrheit .
Deswegen weiß er auch , daß die Krebsfreiheit meines Mannes auf sehr wackeligen Beinen steht .

Ja es ist schwer , aber nicht zu umgehen . Es gibt Kinderpsychoonkologen . Versuche da mal Kontakt zu kriegen .

Lunaselene
10.02.2016, 08:40
Liebe Kim,

ich habe auch 2 Töchter mit damals 9 und 6 Jahren. Mein Mann (der Papa) erkrankte an Magenkrebs. Sie haben schon lange vorher mitbekommen, das etwas nicht stimmt und waren total verunsichert. Mein Mann war gerade im KH und wir beim Abendessen. Ich nutze die entspannte Atmosphäre und hab ihnen ganz offen und ehrlich (und alles beim Namen genannt) erzählt, das die Ärzte nun wissen was Papa Bauchweh macht. Mit einer Zeichnung (die wir zu 3. gestaltet haben) konnte ich es ihnen verständlich erklären. Ich hab ihnen von den Heilungsmöglichkeiten erzählt und auch erwähnt das man daran sterben kann. Was ich damit sagen möchte...es ist wichtig, ihnen kindgerecht die Wahrheit zu sagen. Alles andere lässt sie nur grübeln und Kinder kommen dann auf ganz andere Gedanken und Schuldgefühlen. Lass sie daran teilhaben, zeig ihnen deine Emotionen aber auch auf der Kehrseite, das DU auf sie und dich schaust. Das es dir auch dazwischen GUT geht. Das ist ganz wichtig für sie. Lass für sie den Alltag (Schule Kiga) "normal" weitergehen. Das sind so die geschützten Stunden in ihrem Leben. Frag sie ab und wann, oft kommen sie nicht von allein, ob sie etwas wissen möchten, ob sie Fragen haben, wie es ihnen geht. Geschwister haben den Vorteil, das sie SICH haben und sich gegenseitig ablenken und stützen. Zeig ihnen immer wieder, das es DIR gut geht. Meine Tochter hatte dann wahnsinnige Angst, das sie mich verlieren könnte.

Ich wünsch euch, das ihr bald einen Therapieplan habt, das ihr in guten Händen seid und viele liebe Ärzte, die euch nicht im Ungewissen lassen. Lass den positiven Gedanken den Vorzug und ich find es toll, das du dich so für deine Mama einsetzt! Fühl dich gedrückt,

glg Luna

P.S.: ICH würde den Kindern nicht sagen, das sie sterben wird, das weiß doch keiner wie es sich entwickelt. Das wäre eine Mutmaßung. Bei der Wahrheit bleiben, bedeutet auch Hoffnung zu haben. Die ist legitim und gibt Kraft.

Smoofie
10.02.2016, 09:29
Hallo,

meine Tochter ist 7. Als meine Mutter die Diagnose bekam war sie 6. Ich habe ganz offen mit ihr geredet. Habe ihr kindgerecht erklärt, was Krebs ist. Und die Frage nach dem Sterben kam von ganz alleine. Ich war ehrlich zu ihr und habe ihr gesagt, dass es sein kann, dass Oma stirbt. Das wir aber nicht wissen, wann. Kinder bekommen so viel mit. Ich habe viel geweint in der Zeit, auch manchmal vor meiner Tochter. Es ließ sich nicht vermeiden. Aber es war ok, meine Tochter wusste, wieso ich traurig bin.

Als meine Mutter dann im Sterben lag im Hospiz, habe ich meine Tochter noch einmal darauf vorbereitet. Sie weiß bzw wusste, was ein Hospiz ist und das Oma dort sterben wird. Sie war darauf vorbereitet und hat es wesentlich besser aufgefasst, als ich jemals gedacht hätte. Sie hat sie alle 2 Tage mit besucht, auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin. Als meine Mutter starb war meine Tochter sehr gefasst, sie hat sich sogar ein wenig gefreut für Oma. Einfach weil es im Himmel keine Schmerzen und kein Leid gibt.

Kim30
10.02.2016, 11:19
Eure Worte berühren mich tief und geben mir Kraft.

Ja, ich denke die Art die ihr beide beschrieben habt, passt zu uns und auch zu meinen Kindern. Um eure Mama und den Papa, also den Ehemann tut es mir unsagbar doll Leid:( Warum zum teufel werden uns unsere Liebsten nur auf so tragische Weise genommen? Warum müssen unsere Kinder Leiden? Ich schaue sie heute an und weiss, bald werden sie unfassbare Trauer empfinden- das macht mich so unglücklich...

Lunaselene
10.02.2016, 11:46
Ja Kim das frag ich mich nach wie vor. Es ist nicht viel Trost, aber du kannst ein wenig deine Gedanken bez. der Kinder hinten anstellen. So wie Smoofie geschrieben hat, Kinder gehen damit erstaunlicher Weise viel besser um. Sie leben im Hier und Jetzt und grübeln nicht soviel wie wir :-)

Aber, jetzt solltet ihr euch mit gesund werden beschäftigen. Lass dich nicht zu sehr mitreißen von den Schicksalsschlägen. Klar setzt man sich mit dem Thema Tod auseinander, aber ihr bzw. deine Mama seid zur Zeit in einem Stadium, wo kämpfen angesagt ist und die Hoffnung euer Ziel sein soll. Daraus kann man auch die Kraft schöpfen :-)

:pftroest:

Kim30
10.02.2016, 11:57
Ja, du hast absolut Recht!

Da wir die morgige Untersuchung noch abwarten müssen und den Befund, ich denke nächste Woche wird er vorliegen, wissen wir leider noch nicht wie es weitergeht. :-(

Ich werde mit ihr kämpfen... Bis zum Schluss. Ich habe auch große Hoffnung- so bin ich eben eingestellt. Aber jeder von euch wird das kennen... Man durchläuft mehrere Phasen... Ich bin eigentlich bis gestern in einer "egal was kommt- wir meistern das" phase gewesen... Seit heute morgen überwiegt die Angst und die gedanken zum Tod.

Ich weiss aber das es schnell gehen wird, und ich mich da wieder raus ziehe...

Auch der Umgang mit meiner Mama ist schwer... Wir sind extrem offen zueinander... Weinen zusammen- lachen zusammen...

Wenn wir über unsere Ängste sprechen, sagt sie immer wieder, sie hat große Angst um mich und die Kinder- wie wir zurrecht kommen wenn sie nicht mehr da ist. Damit meint sie den seelischen Zustand von uns.

Ich wiederrum mache mir große Sorgen wie es ihr jetzt gehen mag :-(

Diese Situation ist momentan einfach schrecklich!

Steffchen77
10.02.2016, 12:04
Hallo Kim,

ich schließe mich den Vorschreibern an.
Vorallem Kinder sind stärker als man denkt und mit Ihrem unerschütterlichen Glauben das alles gut wird, geben Sie Deiner Mama unbewusst Kraft zum Kämpfen egal wie es dann ausgeht.
Meine Mama hat viel Kraft aus Ihnen gewonnen.
Zum Beispiel haben sie Sie auch getröstet wenn Sie geweint hat und haben sich mitgefreut wenn der Krebs zwischendurch zurückgedrängt wurde.

Ich denke Du als Mutter wirst die richtigen Worte und die richtige Zeit finden es Deiner Tochter mitzuteilen.
Kopf hoch :pftroest:

LG Steffi

Kim30
10.02.2016, 12:09
Danke Steffi... :)

Steffchen77
12.02.2016, 14:29
Hallo Kim,

ich wollte mal hören ob es schon was Neues gibt??
Meine Mama kommt am Dienstag von der Palliatativstation wieder nach Hause:grin:

Liebe Grüße
Steffi