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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen und Brustkrebs


Tipstaps
13.03.2016, 08:01
Hatte mich nun endlich mal dazu durchgerungen, zum HNO zu gehen, seit mehr als 30 Jahren plagt mich in der Pollen Saison der Heuschnupfen.
Es wurde ein Test gemacht und siehe da, bin gegen frühblühende Bäume, Gräser , Hausstaub und die Katze :eek: allergisch.
Dachte eigentlich, bekomme nun eine Behandlung. Der Doc wies mich aber darauf hin, dass die Hyposensibilisierung in das Immunsystem eingreift. Er wollte von mir wissen, wie der Stand der Behandlung meines BK ist. Na, das wüsste ich auch gern. :tongue Dass sie OP 3 Jahre her ist, sagt ja nichts Entscheidendes aus.
Hat jemand von euch Erfahrung mit BK und Hyposensibilisierung?

mohnblume79
13.03.2016, 09:05
Haha, Tipstaps, schade eigentlich, ich dachte aufgrund der Überschrift schon, es gäbe eine Hypersensibilisierung die gegen Heuschnupfen UND Brustkrebs gleichzeitig wirkt. Dafür hätt ich grad den nächstbesten Allergologen auch am Sonntag aus dem Bett geklingelt.

Ich hab mir Deine Frage auch schon gestellt, ich zögere nämlich seit der BK Diagnose auch, die Allergiemedikamente zu nehmen. Den "Luxus" kann ich mir auch nur deshalb leisten, weil die Chemo die Allergie praktisch gegen Null gesenkt hat im Vergleich zu vorher. Und den Rest bekämpfe ich mit einem Cortison-Nasenspray (etwa 1 Monat im Frühling) und gut ist.

Aber ich wüßte echt gern, ob die Allergiemedis irgendwas durcheinander bringen können. Laut Hausarzt nein, weil würden nur irgendwo "andocken", aber ich denk halt auch immer "Immunsystem"...

gilda2007
13.03.2016, 11:22
Allergie bedeutet ein überaktives Immunsystem, das nicht richtig erkennt, was "gefährlich" ist. Daher haben Menschen mit Autoimmunerkrankungen (MS etc.) auch häufiger Krebs. Es ist also wichtig, das Immunsystem zu regulieren, damit es wieder seine eigentliche Aufgabe übernehmen kann.

Hier wird immer generell von "Immunsystem stärken" erzählt, was eben ziemlicher Unsinn ist. Möglichst "stark" kann halt auch ein zu viel bedeueten, platt ausgedrückt.

Sue07
13.03.2016, 22:11
Mhm... Ganz so platt kann man das nicht sagen. Hauptsächlich steigt das Risiko durch die Medikation bei Autoimmunerkrankungen. Bestimmte Rheumamittel senken sogar das Darmkrebsrisiko. Ich würde beim Krebsinfodienst anrufen. Schönen Abend noch Susanne

gilda2007
13.03.2016, 22:42
Bestimmte Rheumamittel senken sogar das Darmkrebsrisiko.

Ich sage ja: Regulieren ist das Zauberwort, nicht Stärken. So wirkt ja z.B. die Chemotherapie auch positiv auf MS und umgekehrt gibt es ebenso positive Wirkungen. Aber eben auch darum, weil das Immunsystem heruntergefahren wird und nicht "gestärkt", kurz: reguliert.

Tipstaps
14.03.2016, 17:17
Danke ihr Lieben, für eure sachdienlichen Antworten.
Lese bestimmt viel, aber dieser Zusammenhang zwischen Allergiebehandlung und BK war mir bisher nirgends aufgefallen.
Aber irgendwo muss es der HNO ja her haben.
Liebe Mohnblume, es ging mir gar nicht um die Allergietabletten, so weit hatte ich bis da hin überhaupt noch nicht gedacht. Aber jetzt verunsichert mich auch das, ich habe ja 30 Jahre lang fleißig diese Tabletten wie Lar... oder andere geschluckt und nicht in geringen Dosen, da ich einen ausgeprägten Heuschnupfen habe. Das Argument von Gilda tröstet mich da bissel.
Mir ging es um die Hyposensibilisierung, also die Spritzen, mit denen man langfristig an die allergieauslösenden Stoffe gewöhnt wird.
Davon hatte der HNO abgeraten, wenn nicht klar ist, ob man geheilt ist. (Wann ist das schon klar??)
Kann sein, dass es hier wenig Erfahrungen gibt, da der Heuschnupfen ja meist in jungen Jahren einsetzt und viele Patienten sich ja schon jung hyposensibilisieren lassen haben, als an ihren BK noch nicht zu denken war.
Neuerkrankung mit Heuschnupfen ist ja in den Zeiten, wo viele ihre Krebserkrankung kriegen, (also ab 55 aufwärts) als Neuerkrankung eher selten. Finde aber auch keine Artikel dazu im Netz.

Delfine1
18.05.2016, 08:55
Hallo,

ich weiß, dass dieser Thread hier schon etwas älter ist, möchte aber von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

Ich hatte eine Hyposensibilisierung gegen Hausstaubmilben und bekam ca. 5 Jahre danach Brustkrebs. Ob da ein Zusammenhang besteht, weiß ich natürlich nicht.

Ca. 4 Jahre nach dem Brustkrebs wollte ich gerne eine Hyposensibilisierung gegen Gräser, aber mein Allergologe (ein anderer dieses Mal) winkte ebenfalls ab mit dem Hinweis darauf, dass dies einen Eingriff ins Immunsystem darstelle und nach Krebserkrankungen lieber vermieden werden wolle, da man bis heute nicht genau wisse, wie es genau funktioniert.

LG

Delfine

*Sunshine*
18.05.2016, 11:00
mein Onkologe hat mir gleich nach der Diagnose gesagt das ich kein Antihystamin mehr einnehmen darf.
Habe allergisches Asthma und reagiere auf fast alles.
Durch die Chemo gings mir blendend dann bekam ich 30 Bestrahlungen und es wurde wieder schlechter. Jetzt freu ich mich schon direkt auf Dienstag da bekomm ich dann noch 12 Zyklen.
Atemnot und Erstickungsanfälle sind auch nicht lustig.
:winke:

launi.de
18.05.2016, 12:09
Wie soll das funktionieren? Asthmatiker und Allergiker können doch gar nicht ohne Antihistaminika? Gleich durchgehend Cortison?

Mir ging es zwei Jahre nach Chemo super...hatte schon gedacht, Allergien ade😇 letztes Jahr hmmm...ging so und dieses Jahr wieder volles Pfund. Ohne Allergietabletten würde gar nicht klappen😕
was macht ihr denn?
LG launi

Monica64
18.05.2016, 17:25
Hallo,
ich habe auch hier gerufen mit meine Allergien; Hausstaub, Milben, Schimmelpilze, Gräser, Getreide und noch ein paar Kleinigkeiten. Letztes Jahr während der Chemo ging es mir diesbezüglich blendend, aber jetzt......

Meine Ärzte haben gesagt, dass ich meine Tabletten weiter nehmen soll, auch während der Chemo könnte bzw sollte ich die nehmen.

Wie das nun aussieht mit einer Hyposensibilisierung kann ich leider auch nicht sagen.

Liebe Grüße
Monica

*Sunshine*
19.05.2016, 08:34
ich quäl mich seit Oktober durch, nehme halt oft den Notfallspray.

Bei der Op mussten sie mich sogar halb aufsetzen und bei Untersuchungen wo ich flach liegen muss bekomm ich Sauerstoff.
Es ist erst seit 7 Wochen wieder ärger.

Nach den 12 Taxol werden wir weiter sehen. Da ich ja Triple negativen Bk habe will ich mich nicht noch mehr gefährden.
:winke:

Tipstaps
19.05.2016, 15:28
Danke für eure Erfahrungen, die ja recht vielschichtig sind. Hatte inzwischen den Onkologen gefragt, wie das mit Hyposensibilisierung bei mir ist. Das hätte keinen Einfluss auf den Krebs, war die Antwort.
Aber inzwischen ist bei mir das Thema Heuschnupfen abgehakt, ihr werdet es nicht glauben. Der HNO hatte mir statt Hyposensibilisierung ein Cortision Spray verschrieben, was ich nur ein Mal täglich nehmen muss. Es ist Ruhe mit dem Heuschnupfen, ich fasse es nicht. :rotenase:
Ich war ansonsten von Februar bis Ende Mai geplagt. Dass sich dieses Problem so einfach lösen lässt, hätte ich nicht vermutet. Während der Chemo hatte ich ja auch Cortison, da war der Heuschnupfen besser, aber eben nicht weg. Das Jahr danach ging es wieder heftig los. Die Allergietabletten machten mich so müde und nahmen mir jegliche Freude am Frühjahr. Bin ich froh, dass ich das los bin.