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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hormonrezeptiver BK mit 93!!!


Beateulrike
05.06.2016, 18:40
Meiner Wahltante, eigentlich verflossene Schwiegermutter, zu der ich ein sehr herzliches Verhältnis habe, demnächst 93, wurde dieser Tage ein von ihr selbst entdeckter Knoten nach Mammo und US eindeutig als Mammakarzinom diagnostiziert. Die histologischen Befunde nach Feinnadelbiopsie kommen dieser Tage. Man spricht bereits von einer neoadiuvanten Behandlung mit Tamoxifen, um zu beobachten, ob der Tumor (16mm, kein Lymphknotenbefall) kleiner wird oder zumindest nicht weiter wächst. Meine Tante leidet seit vielen Jahren unter schwerster Osteoporose, ist krumm und gebrechlich, hat extrem schwache Venen und beginnt, geistig nachzulassen. Sie und ihr 97-jähriger, praktisch bettlägriger Mann, werden von einem slowakischen Pflegeteam rund um die Uhr betreut. Mein Bauchgefühl sagt, KEINE SINNLOSEN QUÄLEREIEN, SONDERN BESTMÖGLICHE ÜBERLEBENSQUALITÄT, auch psychisch. Ich selbst bin vor 11 Jahren diese Crux durchgegangen und weiss, was eine Krenstherapie bedeutet...Frage: Weiss jemand von Uraltpatientinnen und deren Therapie? DANKE!

gilda2007
05.06.2016, 21:53
Tamoxifen ist das schonenste, was wahrscheinlich denkbar ist. Da in dem Alter mit kaum Wechseljahresbeschwerden zu rechnen ist, unter denen junge Patientinnen oft leiden, wird sie damit mit großer Wahrscheinlichkeit gut zurecht kommen. Und wenn sie gegen alle Erwartungen doch Nebenwirkungen verspürt, sind die nach einem Absetzen reversibel. Also auf jeden Fall einen Versuch wert!

hierfalsch
06.06.2016, 11:52
Vergleichbar ist die Situation nicht, aber ich kenne eine Uraltpatientin:

Ich lag im Krankenhaus neben einer 89jährigen mit Rezidiv. Sie hat aus Altersgründen die Chemo abgelehnt, sich aber die Brust abnehmen lassen.

Nach 3 Tagen lief sie herum, nach einer Woche ging es schmerzfrei nach Hause.

Die Ärzte sagten Sätze wie "Vernünftige Entscheidung".
Und sie redete von ihrem Garten... vielleicht noch ein paar Jahre...

Ich fand ihre Entscheidung sehr gut. Stelle mir immer vor, wie sie jetzt den Sommer in ihrem Garten genießt. Es wirkte (auf mich!!!) wie ein gelungener Kompromiss zwischen "nicht mit einer Chemo den Sommer verderben, es könnte ihr letzter sein" und "nichts tun".

Sie war allerdings wirklich topfit für ihr Alter!

ICH würde (Bauchgefühl) das Tamoxifen wohl versuchen. Es wäre für meine Psyche auch besser etwas gegen den Krebs zu nehmen, als "nichts" zu tun. (Fühlt sich schnell nach "Lohnt sich nicht mehr" an - und das will man ja auch nicht!!!)

Trini
09.06.2016, 08:19
Nach dem, was ich gelesen habe, geht Tamoxifen (anders als Aromatasehemmer) nicht auf die Knochen.
Aber, eigentlich gibt man es doch nur bis zur Menopause.

Was spricht denn bei deiner Wahltante gegen eine OP???

Trini

gilda2007
09.06.2016, 08:36
Aber, eigentlich gibt man es doch nur bis zur Menopause.


Nein, so einfach ist das nicht. Gerade bei einer bestehenden Osteoporose gibt man Tamoxifen, egal ob prä- or postmenopausal. (Es gibt auch noch einige andere Indikationen ...)

Trini
09.06.2016, 08:37
Danke für die Info.
Dann werde ich den "angedrohten" Switch auf Aromatasehemmer wohl tunlichst vermeiden.

trini