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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zustand nach OP (BET) und neue "Hiobsbotschaften" für Medizinlaien


Starbuck
25.07.2016, 18:16
Hallo zusammen,

zunächst einmal ein großes Lob für euer Forum in dem ich nun seit einigen Tagen als stiller (männlicher) Mitleser unterwegs war. Vorab möchte ich mich kurz vorstellen:

Mein Name ist Marc, ich bin demzufolge nur mittelbar, nämlich in Form meiner Mutter (65) betroffen.

Wir haben vor einigen Wochen den Befund (nach eher zufälliger Eigendiagnose meiner Mutter) Mamma-CA erhalten. Es handelt sich dabei um ein Multifokales invasiv lobuläres Hormonrezeptor positives HER2neu negatives Mamma CA.

Die Werte dabei sind:

Größte Einheit: 18x17x19 und zweite Einheit 15x15x12 mm
ER-, PR-positiv 100 % (IRS12)
HER2neu negativ 0 %
Ki67 < 5 %
G2 (Kingston-Ellis-Score = 6)
Mitose-Rate gering 4/10

Nach anfänglichem Schock und totaler Panik haben wir uns nun alle gesammelt und die ersten Therapie-Schritte hinter uns. Meine Mutter ist bereits operiert und hat die OP auch sehr gut überstanden.

Heute haben wir dann die weiteren Befunde aus dem OP-Bericht und dabei die Nachricht erhalten, dass 1 von 3 entfernten Lymphknoten befallen ist und darüber hinaus der Tumor bei der ersten OP wohl nicht komplett entfernt werden konnte und nun nochmals eine nach-OP erforderlich ist.

Hat hier irgendjemand bereits Erfahrung mit dieser Diagnose bzw. einem ähnlichen OP-Ergebnis und kann uns mitteilen worauf wir uns nun einstellen müssen bzw. was an weiteren Maßnahmen angeraten wäre?

Weitere Untersuchungen und Besprechungen mit den operierenden Ärzten stehen bereits morgen an und ich werde dann berichten.

Herzlichen Dank an alle und allen alles Gute!

Starbuck

jabson
25.07.2016, 21:29
Hallo,

Ich glaube wir sind in einer ähnlichen Situation. Meine Mutter ist fast gleich alt und hat sogar einen ähnlichen Befund wie deine. Allerdings hat sie nur einen Knoten, der der KI-67 ist bei meiner 30% und es gibt noch kein klares Grading. Biopsie und CT wurden gemacht.

Wie lange hat es eigentlich bei deiner Mutter von der Diagnose bis zum Therapiebeginn gedauert bzw. wurde sie zuvor operiert?

Zoraide
25.07.2016, 21:34
Hallo Starbuck,
der Krebs ist wohl mit dem bloßen Auge in der OP so in der Regel nicht sichtbar.
Meines Wissens nach werden vor der OP die Gebiete in der Mammographie mit ganz feinem Draht markiert. Es kann dennoch vorkommen, dass der Tumor größer, polymorph geformt etc. ist und durch diese Besonderheiten in der Mammographie nicht ganz erfasst und entfernt werden konnte. Die Schnittränder sind dann nicht "sauber". Dann muss leider nachoperiert werden. Meines Wissens nach wird bis zu 2 Mal nachoperiert.

Wenn der KI-67 so niedrig ist, hilft keine Chemo, weil die Chemo nur schnell teilende Zellen erfasst und bei 5% ist die Zellteilungsrate zu gering.

Aber der Tumor ist hormonsensibel. Da gibt es diverse Anti-Hormon-Therapien. Bevor es mit der los geht, steht mit Sicherheit eine Bestrahlung an, die ein weiteres Standbein in der Therapie ist. Wenn man wie ich schon eine Chemo hinter sich gebracht hat, erscheint die Bestrahlung vergleichsweise "leicht".
Einen guten Arzttermin wünsche ich Euch!
Zoraide

Miasono
26.07.2016, 16:11
Ich hatte auch ein lobuläres, multizentrisches Mammakarzinom, bei mir noch deutlich größer als bei deiner Mutter. Die übrigen Daten sehr ähnlich. In den bildgebenden Verfahren hat sich mein Tumor sehr gut verborgen, daher würde ich bei einem multizentrischen Tumor auf jeden Fall zur Mastektomie tendieren: irgendwo könnte immer noch ein unerkannter Herd sein.

Ich hatte keine Chemo (wg. Onkotype-Test) aber Bestrahlung (wg. Tumorgröße) und nehme Aromatasehemmer (bei lobulär die wirksamere AHT).

Deiner Mutter und Dir alles Gute,
Mia