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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bauchfellmetastasen bei meiner Mama


Biene1984
01.10.2016, 20:35
Hallo
Meine Mama erkrankte 2005 an Brustkrebs und erhielt damals eine Überlebenschance von 30 Prozent. Sie schaffte es 😊
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt jedenfalls...
Vor 2,5 Jahren kam der Krebs zurück.... Mittlerweile hat sie Metastasen in Wirbelsäule, Becken und Bauchfell. Wirbelsäule und Becken werden mit einer monatlichen Infusion gut in Schacht gehalten. Die Bauchfellmetastasen leider nicht... Sie breiten sich scheinbar ungehindert aus. Die letzten beiden Chemos haben nix gebracht und ihr geht es zusehend schlechter.
Eigentlich sollte letzte Woche eine neue Chemo angefangen werden, aber ihr Körper ist zu schwach. Sie hat ständig Wasser im Bauch und nun auch schon seit längerem eine Darmentzündung... Sie baut immer mehr ab. Ohne Magensonde geht's nicht mehr. Ist diese für ne Stunde abgeklemmt erbricht sie direkt grün. Ehe die Sonde gelegt wurde hat sie über 30mal täglich gebrochen.
Zusätzlich hat sie jetzt eine bleibende Drainage im Bauch, aus der auch grünes Wasser abläuft 😢
Wirklich drüber gesprochen was da gerade passiert haben wir bisher nicht, weil wir wohl alle dachten es wäre noch mehr Zeit..
Als sie vor 1,5 Wochen ins kh kam sagte sie mir das sie mit mir sprechen möchte wenn sie wieder daheim ist.
Aktuell frage ich mich aber ob das nochmal der Fall sein wird 😭
Sie ist so schwach das sie kaum aus dem Bett kommt. Zusätzlich hat sie extrem starke Schmerzen trotz Morphiumpflaster und Oxycodon Injektion.


Hat jemand was ähnliches durch und kann mir sagen was da gerade passiert?
Ich freue mich über eure Antworten

Adlumia
01.10.2016, 21:40
Hallo Biene,

Es tut mir sehr leid dass es deiner Mutter so schlecht geht.
Rein aus dem Bauchgefühl würde ich sagen, dass du nicht warten solltest mit deiner Mama zu sprechen über all das was gerade vorgeht, über eure Ängste, ja über das worüber man eigentlich nicht einmal nachdenken möchte, es geschweige denn aussprechen aber da wir alle nie wissen wie viel Zeit uns hier auf Erdenbleibt solltest du sprechen über das Ungesagte zumal sie auch den Wunsch geäußert hat mit dir zu reden.
Ich wünsche dir viel Mut und Stärke damit ihr euch gemeinsam sützen könnt. Es ist so schwer mit anzusehen wenn ein geliebter Mensch leiden muss. Ich hoffe dass deiner Mama bzgl der richtigen Schmerzmedikation geholfen werden kann.

Biene1984
02.10.2016, 19:45
Ich danke dir für deine Antwort!
Heute geht es ihr leider noch ein Stück schlechter...
Sie erbricht jetzt trotz Magensonde 😢
Zusätzlich hat sie in den Beinen und Füßen extrem viel Wasser eingelagert. Die Schmerzen sind noch immer sehr stark...

vintage
03.10.2016, 09:22
liebe biene,

du wirst sicherlich selbst spüren, dass es nicht gut aussieht und
die lebenszeit deiner mama sehr, sehr begrenzt ist...
vermutlich eher stunden oder wenige tage betragen dürfte.

wenn sie noch sprechen kann, so nutze dies, wenn du noch etwas mit ihr besprechen/klären willst etc.

viel kraft euch.

Adlumia
03.10.2016, 09:35
Ich wünsche dir auch viel Kraft sie auf diesem letzten Weg zu begleiten. Sag ihr, was du fühlst, dass du sie lieb hast, wenn dir danach ist.

Biene1984
03.10.2016, 11:32
Ich bin schon 31 und selbst Mama zweier Kinder, aber in dieser Situation fühle ich mich wie ein kleines Kind.. Ich versuche das alles zu verdrängen denn ich weiß der Tod meiner Mama würde mich komplett aus der Bahn werfen

Adlumia
03.10.2016, 14:29
Liebe Biene,

wir können nichts voraussagen, aber möglich wäre es, dass sie vielleicht es nicht mehr schafft. Aber worauf wartest du? Spielt es eine Rolle ob sie es aus dem Krankenhaus schafft? Das "Problem", nämlich die Konfrontation mit dem möglichen Tod, bleibt gleich, so hart das jetzt klingt.
Versuche den Mut zu haben und mit deiner Mama zu reden, über das was dir im Kopf herum spuckt, vielleicht tut es ihr auch gut (sie signalisierte ja bereits, dass sie mit dir reden will, von daher setze ich voraus dass sie Gespräche wünscht)
Ein "zu spät", kann man nie mehr rückgängig machen!
Du hast nichts zu verlieren, wenn du mit ihr sprichst. Wenn es ihr besser gehen sollte, sie sich erholt usw. dann ist das Freude pur aber wenn nicht, hast du jetzt noch die Möglichkeit Ungesagtes auszusprechen etc. (obwohl es aus meiner Sicht immer etwas geben wird, was man noch sagen wollte, es fällt eben meist einem zu spät ein!)

Ja, der Tod, er wird dich vielleicht von den bekannten Bahnen abbringen, du landest auf einer anderen Bahn, musst eventuell einen anderen Weg einschlagen, siehst Dinge in deinem Leben anders, bewertet anders aber nur weil wir davor wegrennen wollen, es nicht wahrhaben wollen, verdrängen wollen, heißt es nicht, dass es nicht passiert - irgendwann oder auch bald.

Ich wünsch dir viel Mut und Stärke!

Biene1984
03.10.2016, 19:45
Ja da hast du leider Recht 😞
Ich würde mir wünschen dieses Gespräch zuhause führen zu können und nicht im 3 Bett Zimmer wo ständig Schwestern und Ärzte reinkommen....

Adlumia
03.10.2016, 19:55
In deinem Wunsch kann ich dich sehr sehr gut verstehen. Rede doch mal mit den Ärzten, ist sie transportfähig? Außerdem Muss dann schon zuhause die Versorgung gewährleistet sein, eventuell ambulante Palliativversorgung. Es ist dann noch einiges zu klären aber vielleicht können dir die Ärzte eine Einschätzung geben? Bin da gerade auch etwas ratlos. Hast du noch jemanden, der mit dir diese Sachen zusammen klären könnte und dass du nicht alles allein organisieren musst?

Biene1984
03.10.2016, 20:28
Mein Dad war eben bei mir. Scheinbar geht es ihr heute wieder ein bisschen besser. Sie ist wohl ein paar Schritte gegangen. Ich bin richtig stolz auf sie.
Mein Dad geht sehr davon aus das sie nochmal heim kommt und das auch noch mal eine Chemo versucht wird. Mein Bruder spricht leider absolut nicht über das alles. Er macht komplett dicht.
Mein Vater war auch noch nie der Große Redner.. also ich bin froh wenn er überhaupt drüber spricht.
Ich werde sie morgen nochmal besuchen und mir selbst ein Bild machen.
Morgen sind wohl auch wieder Ärzte im Haus und dann soll wohl mal geklärt werden wie es jetzt weiter gehen wird

Adlumia
03.10.2016, 20:37
Wenn du magst, kannst du ja gerne hier berichten, wie das Gespräch mit den Ärzten so war, wie es jetzt weitergeht.

Alles Gute euch und eine möglichst ruhige Nacht!

Biene1984
03.10.2016, 20:41
Ja das werde ich machen.
Danke fürs zuhören 😊
Danke ebenso

Biene1984
04.10.2016, 21:49
So da bin ich wieder und ich wünschte ich hätte bessere Nachrichten im Gepäck 😢
Meiner Mama geht's weiterhin sehr schlecht und das Gespräch nit dem Oberarzt fand leider nicht statt da dieser mal wieder keine Zeit hatte. Mein Dad war den kompletten Tag im kh bei ihr!
Endlich wurde mal nach der Drainage geschaut, da Mama schon Tage über schmerzen klagt. Tja was soll ich sagen... sie ist entzündet und es sieht wohl laut ct stark danach aus das Darmflüssigkeit durch die Bauchdrainage austritt 😔
Aber sicher ist es erst wenns richtig ausgewertet ist... also darf meine Mama jetzt noch ne Nacht länger einfach rum liegen ohne das was passiert. Ich bin so wütend das es allen scheinbar egal ist wie sie sich fühlt.. keiner ist für irgendwas zuständig und ständig werden wir abgespeist...
mein Dad ist völlig am Ende

Karin21
05.10.2016, 16:59
Liebe Biene

Wenn Deine Mutter nicht nach Hause kann dann solltest Du um Verlegung auf die Palliativstation bestehen. Da werdet Ihr das " keine Zeit" Problem mit den Aerzten nicht haben, dort sorgt man dafuer das Ihre Beschwerden umgehend behandelt werden. Ausserdem liegen dort die Patienten nicht in Drei Bett Zimmern sondern sind in der Regel in Einzelzimmern in denen meist auch die Uebernachtung eines Angehoerigen erlaubt ist.


Es darf einfach nicht sein das kranke Menschen in einer solchen Situation darum betteln muessen behandelt zu werden um es angenehmer zu machen.

Wuensche Euch ganz viel Kraft

LG Karin

Biene1984
05.10.2016, 22:34
Es gibt wieder Neuigkeiten...
Mama bekommt morgen ihre Magensonde durch den Bauch gelegt und danach kommt sie auf die Palliativstation. Ihr Darm ist wohl durch die metastasen ziemlich kaputt und es tritt Flüssigkeit in den Bauchraum aus...
ich denke das die Flüssigkeit ihren Körper vergiftet.. diese Vorstellung ist schrecklich

Karin21
05.10.2016, 22:57
Hallo Biene.

Woran und wann jemand stirbt kann Dir wohl niemand beantworten.
Allerdings ist die Verlegung auf die Palliativ schon mal gut denn dort musst Du Dir keine Sorgen machen das man sie leiden lässt.

Sei einfach für sie da und gestalte die Zeit die Euch bleibt so schön wie möglich.

Drück Dich mal virtuell

LG Karin