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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vater hat Speiseröhrenkrebs und ist hin und hergerissen


Sporthexe
11.10.2016, 21:26
Hallo,
vielleicht kann mir hier jemand Rat geben. Mein Vater hat vor mehreren Monaten erst Leukämie diagnostiziert bekommen. Die konnte durch eine Chemotherapie gut in den Griff gebracht werden. Nun wurde vor 1 Monat ein Speiseröhrenkrebs diagnostiziert der mit einer Aufwendigen OP operiert werden kann aber das Risiko für Komplikationen ist groß schon alleine wegen seines übermäßigen Gewicht und seiner allgemeinen Konstitution.
Nun hadert er mit seiner Angst. Er hatte bereits einen ersten Termin für eine OP aber seine Angst ist in Panik umgeschlagen daher wurde es vertagt. Nun wäre in 1 Woche der neue Termin aber er weiß immernoch nicht wohin mit seiner Angst um sein Leben uns seine Lebensqualität.
Der Tumor soll angeblich schon älter sein und nicht Metastisieren zur Zeit aber kann halt jeder Zeit kommen. Er hat keine Beschwerden zur Zeit.
Was denkt ihr. Wie kann man ihm Helfen eine Entscheidung zu treffen?
Ich habe ihm gesagt, dass ich jede Entscheidung akzeptieren muss und werde aber das hin und her ist für mich auch eine große Belastung.
Danke für euer geduldiges Lesen und hoffentlich kann mir jemand seine Meinung dazu schreiben.

Sporthexe
11.10.2016, 22:07
Danke für deine schnelle Antwort und die vielen Fragen.
Ich versuch mal so viel wie möglich zu beantworten.
Also die Leukämie wurde ca im Mai diagnostiziert und nach 3 Chemos wurden keine Krebszellen mehr in seinem Knochenmark festgestellt. Es soll noch eine 4 Chemotherapie zur vorsicht gemacht werden aber die Ärzte wollen diese eigentlich erst nach der OP der Speiseröhre machen.
Mein Vater ist Jahrgang 57 und es wurde durch eine Margenspiegelung erstmalig festgestellt danach wurden wohl noch diverse andere Untersuchungen Gemach. Was genau weiß ich nicht genau.
Seine Konstitution ist soweit schlecht dass er, sobald er zu stark Angst hat Atemprobleme bekommt und im Moment auch eine Schmerztherapie machen muss mit Morphium aufgrund starker Arthrosen ausgelöst durch einen Tumor an der Hirnanhangsdrüse welcher Wachstumshormone produziert aber durch gezielte Spritzen hat sich dieser Tumor von seiner Größe her halbiert.
Nachwirkungen direkt von der Chemotherapie hat er nicht. Allgemein hat er die bisher gut weggesteckt.
So das waren erstmal alle Antworten auf deine Fragen.

Tinele
11.10.2016, 23:40
Die OP ist absolut hardcore und man muss in der Tat eine gute Verfassung haben , sonst kann man sich schon einen Grabstein bestellen . Harte Worte ich weiß , aber ich weiß auch wovon ich rede . Er tut wirklich gut daran , es sich gründlich zu überlegen . Evtl. Zweitmeinung und so .

Sporthexe
12.10.2016, 01:06
Danke für deine ehrliche Antwort.
Genau um das Überlegen geht es ja. Was kann ihm Helfen bei seiner Überlegung. Er verzweifelt an seiner Unentschlossenheit und das lässt uns Angehörige verzweifeln weil wir ihm die Entscheidung schlecht abnehmen können und auch nicht wollen.
Ich vergleiche es für mich immer mit einem Pokerspiel und einem All in. Selbst da können Entscheidungen dauern und das mit dem wahren Leben ist verständlicher Weise der Horror. Doch man weiß wenn man nicht jetzt All in geht wird man ganz schnell ausgeblinded...
Was tun, die restlichen Runden genießen und doch verlieren oder auf Gewinn gehen?

monika100
12.10.2016, 11:05
Hallo Sporthexe,

wo wird dein Vater behandelt? Ist er in einer Klinik oder bei einem Arzt, die spezialisiert sind auf Speiseröhrenkrebs?

Habt ihr eine 2. Meinung eingeholt oder habt ihr dort wo ihr seid Vertrauen und fühlt euch gut aufgehoben?

Ich kann versehen, dass dein Vater zweifelt. Es ist eine sehr schwere OP. Allerdings müssten die Ärzte ihm dabei eigentlich auch ein wenig helfen, indem sie ihm alles genau erklären und ihm auch eher entweder zu- oder eben abraten.

LG Monika