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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama


Einfach traurig
15.10.2016, 19:18
Guten Abend zusammen
Ich schreibe in diesem Forum zum ersten Mal.Ich hoffe hier auf Hilfe zu treffen,oder Menschen denen es genau so geht wie mir.Ich möchte mich kurz vorstellen ich bin weiblich 34 Jahre verheiratet und Mutter eines 7jährigen
Sohnes.Es geht um meine Mama.Meine Mama hat letztes Jahr die Diagnose bekommen Brustkrebs.Das war in 20 yjahren der dritte Krebstumor.Sie hatte bereits Gebärmutterhals Krebs und Lungenkrebs.Ok sie hat die rechte Brust abgesetzt bekommen.Und viele harte und weniger harte Chemis im Wechsel.Mit Taxol.Ihre Füsse wurden taub als Nebenwirkung.Das Taxol hat sie nicht gut vertragen.Dad war 2015 diese Jahr. Wurde ein. Lymphknoten festgestellt in dieser Region ein sogenanntes Karzinom Rezedief.Sie wurde wieder operiert wieder Chemo.Worauf ihre Augen immer schlechter wurden und ihr Körper schwächer.Seid 2 Wochen starke Schmerzen im Arm auf der besagten Seite,und starke Schwäche und Appetitlosigkeit.Biopsie ergab negativ.Doch nun der Schock im Ct festgestellt Knochenmark ist betroffen und Hirn sind ganz kleine Metastasen.Keine Cemo möglich da Mama zu schwach ist.Die Ärzte sagen man kann nix mehr tun.Meine Mama ist 64 sie kommt nach Hause und bekommt dort Pflege jemand der die Medikamente in ihren Port einführt. Ich schreibe hier weil ich unendlich traurig bin.Die Ärzte sagen sie wissen nicht wie lange sie noch zu leben hat.Sie sagen es könnte jeder Zeit ein Anruf kommen wegen Lungenembolie.Kann ich ihr nicht helfen?Knochenmark Spenden?Gibt es Therapien pflanzlich die das Wachstum im Hirn nicht ansteigen lassen.Ich kann einfach nicht mehr ich habe so Angst mein Vater ist ganz allein.Er tut mir so leid ich will stark sein und ich will kämpfen.Bitte wenn einer Erfahrung hat oder mir irgendwas dazu sagen kann.Im Voraus schonmal danke.

LiebesHerz
15.10.2016, 20:38
Hallo Einfachtraurig,

erstmal willkommen hier im Forum! Du wirst sehen, man bekommt hier viel Unterstützung und fühlt sich aufgefangen.

Nun zu Deiner Mama:
Hast Du noch mehr Angaben zum Tumorstadium etc.? Mir kommt es etwas komisch vor, dass die Ärzte die Flinte so schnell ins Korn werfen, bei Brustkrebs kann man doch heute so allerhand machen. Die Hirnmetastasen zB kann man bestrahlen.
Wird Deine Mutter onkologisch gut betreut? Ist sie in einem Zentrum für Brustkrebs, wird die Therapie in einer Tumorkonferenz besprochen etc.?
Kannst Du bei Gesprächen mit dem Arzt dabei sein?
Ist die Betreuung Deiner Mutter zu Hause gut und ausreichend? Hat sie zB Schmerzen?

Man muss manchmal oft nachhaken und auch kämpfen, um eine optimale Betreuung zu bekommen, leider.....
In jeder größeren Stadt gibt es die Möglichkeit, auch zu Hause optimal versorgt zu werden, schau mal nach SAPV- Teams im Internet in eurer Stadt/Umgebung.

Alles Gute für dich und deine Mutter!

Jana

Einfach traurig
16.10.2016, 07:41
Hy Jana.
Danke das du schreibst.Meine Mama ist in einem Brustzentrum seid 2 Jahren.Seid sie den Brustkrebs hatte,und die Brust abgesetzt bekommen hat.Sie hat Schmerzen in dem Arm genau da wo der Krebs und das Rezedivkarzinom im Lymphknoten war.Sie bekommt im KH.Schmerzmittel aufbauende Medikamente.Die Ärzte habe beim CT festgestellt das ,das Knochenmark betroffen ist.Und kleine Metastasen im Hirn sind,ganz klein.Sie soll entlassen werden und zu Hause betreut werden.Sprich gepflegt also es kommt jemand für Medikamentengabe durch den Port.Meine Mama ist sehr geschwächt durch die Chemos.Sie kann jetzt keine Chemo oder Bestrahlung machen das wäre ihr sicherer Tod.Ich will ihr helfen ich will Knochenmark Spende weißt du ob das geht?Da es ja keine Leukemie ist.Sie ist mentall fit.Und gut drauf sie sagt sie wird so schnell nicht sterben.Ich weiß nicht was ich tun soll oder kann?Sie hat starke Luftnot und kann nur Schritte gehn.Sie macht Atemübungen.Sie meinte es gibt eine Naturheiltherapie sie nennt sich Mispel Therapie oder so ähnlich.Ich will nicht aufgeben!Aber ich kämpfe allein mein Vater hat innerlich schon abgeschlossen mit allem.Versteht er nicht das ich obwohl ich 34 bin trotzdem das Kind bin?Und mir das sehr weh tut?Ich weiß nicht weiter...

Safra
16.10.2016, 10:57
Hallo,

mal eine Antwort auf die Schnelle: Ich bin kein Mediziner, aber eine Knochenmarkspende würde in diesem Fall nichts bringen. Zumal das alte Knochenmark dann erst einmal weg müsste, ich glaube, das wird auch mit Chemo gemacht, und das würde sie wahrscheinlich gar nicht überstehen. Würde sicher auch keiner bezahlen. Und dann sind noch die Hirnmetastasen.

Mistel wird meines Erachtens als Unterstützung bei Chemotherapie (oder hinterher) eingesetzt, ist auch Selbstzahlerleistung. Beseitigt aber nicht den Krebs.

Bitte lasst Euch nicht von Irgendwem irgendwelches dubioses Zeug aufschwatzen. Oft wird nämlich so eine ausweglose Situation benutzt, um Patienten abzuzocken.

Es tut mir Leid, dass ich Dir jetzt nichts Positives schreiben kann. Vielleicht weiß noch jemand anderes etwas?

Safra

Redhead1901
16.10.2016, 11:37
Oh Mann....tut mir leid.....meine mum hat im mom auch viele schmerzen und man ist einfach hilflos:(

Einfach traurig
16.10.2016, 12:16
Vielen Dank für die lieben Antworten.Das sie zur Zeit die Chemo nicht überstehen könnte ist uns allen klar.Das mit dem Mistel Theraphy ist Selbstzahler ich weiß.Ich will das sie noch etwas bleibt.Ich will nicht aufgeben

Einfach traurig
16.10.2016, 15:19
Hallo zusammen
Ich nochmal.Hat jemand Erfahrung mit dem Chemo Medikament Carboplatin und Gemcitabin?Da meine Mutter starke Atembeschwerden hat.Ich möchte nur wissen ob das Nebenwirkungen sind.Und kann man anhand des Blutbildes sagen das es Knochenmarkkrebs ist?Oder vermutet man das nur?Weil die Blutwerte schlecht sind oder weil Tumormarker hoch sind?

Safra
16.10.2016, 16:48
Hat jemand Erfahrung mit dem Chemo Medikament Carboplatin und Gemcitabin Wenn Du "wiki" und den Namen des Wirkstoffes eingibst, findest Du Informationen dazu.

Deine Mutter hat vermutlich keinen "Knochenmarkkrebs", sondern Metastasen, d.h. Ableger des früheren Krebses. Die sieht man, wie Du selber schreibst, im CT zum Beispiel.

Viele Grüße! Safra

Ama68
19.10.2016, 02:34
Liebe einfach traurig,
Ich kann deine großen Sorgen und Ängste gut verstehen. Da ich zu den Betroffenen gehöre, kann ich dir zumindest zum Carboplatin etwas sagen. Von Februar bis Juni habe ich Carboplatin, Paklitaxel und Avastin als Antikörper teils hochdosiert bekommen. Neben Haarausfall und allgemeiner Abgeschlagenheit hatte ich in erster Linie Probleme mit meinen Blutwerten, so dass die Chemo gelegentlich ausfallen musste. Naja, die taubheitsgefühle und das Kribbeln in den Füßen hatte ich vom Paklitaxel schon im letzten Jahr. Ist nun natürlich auch nicht besser geworden, aber schon bekannt und irgendwie zu ertragen.
Grund für die Chemo waren Metastasen in der Lunge, hinter dem Brustbein und eine Hautmetastase. Nach recht kurzer Zeit waren diese Metastasen nicht mehr nachweisbar.
Trotzdem wurde und wird die chemo mit Paklitaxel weitergeführt. Avastin bekomme ich auch noch, denn mein erstes Rezidiv hatte ich bereits im vergangenen Jahr unter der ersten Chemo.
Nun haben sich allerdings trotzdem diverse Hirnmetastasen gebildet und ich erhalte eine Ganzkopfbestrahlung. Im ganzen bin ich noCh in einem guten Allgemeinzustand, daher jetzt auch volles Programm.
So, jetzt wünsche ich dir und deiner Mutter, dass sich ihr Zustand soweit verbessert, dass endlich eine Behandlung beginnen kann.
Herzliche Grüße Ama

Einfach traurig
19.10.2016, 07:00
Liebe Mama

Es tut mir so leid das du betroffen bist.Ich hoffe das es dir besser geht bald.Ich glaube zu Hoffen aber ich weiß das meine Mama sterben wird.Die Bestrahlung im Kopf ist angesetzt,aber Sie hat ja auch das Knochenmark betroffen!Das große Problem ist das sie überhaupt keine Luft bekommt,sie kann 2 Schritte gehen und kann dann nicht mehr.Ihre Thrombozyten Werte sind sehr schlecht.Ich will helfen ich will das meine Mama wieder laufen kann und Luft bekommt.Ich spüre in mir etwas da ist etwas....ein Gefühl was ich nicht einordnen kann.

Adlumia
19.10.2016, 09:20
Diese Hiflosigkeit ist so schwer zu ertragen, wenn man sieht, dass der geliebte Mensch immer schwächer wird und man auch selber weiß, dass man im Grunde gar nichts tun kann außer da zu sein, seelisch zu unterstützen.
Dieses seltsame Gefühl, was du momentan nicht einordnen kannst, vielleicht ist es einfach das langsame Bewusstwerden, dass deine Mama vielleicht nicht mehr lange bei euch sein wird (wie lange weiß niemand!). Vielleicht ist es das langsame Auseinandersetzen mit dem: Was ist, wenn es passiert, wie passiert es, viele Fragen können in einem aufkeimen, wenn man sich dem möglicherweise baldigen Tod so bewusst wird.
Wie geht deine Mama mit allem um, wenn ich fragen darf, bezieht sich euch bewusst ein oder möchte sie eher nicht darüber reden?

Einfach traurig
19.10.2016, 16:32
Liebe Adlumia

Nett das du schreibst.Meine Mama geht locker damit um sie sagte sie möchte eine schöne Urne.Und das sie uns zeigt besser gesagt meinem Vater.Wie er alles weiter machen muss.Sie sagt noch lebt sie und fühlt nich nicht zu gehen.Für mich ist es sehr schwer meine Mama ist meine Bezugsperson!Und ich muss alles regeln meinem Vater bei allem helfen.Für ihn ist das alles zu viel!Ich tröste ihn.Aber wer tröstet mich?Ich habe meine Gefühle abgestellt.Ich sehe es nun als Arbeit die ich leisten muss.

Adlumia
20.10.2016, 10:02
Ja, oft funktioniert man nur, damit man nicht zusammenbricht. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn jetzt wird deine Stärke gebraucht, jetzt bist du diejenige die stützen muss. Wir sind dem Kindesalter entwachsen und nun haben wir vielleicht zum ersten Mal in unserem Leben die Aufgabe unsere Eltern zu stützen. Klar darfst du auch gestützt werden aber vielleicht können deine Eltern diese Aufgabe jetzt nicht erfüllen, zu umkrempelt wurde ihr Leben von der Diagnose etc. Ich hoffe daher du hast in deiner eigenen kleinen Familie etwas Halt. Ich verstehe, dass du dich auch nach dem Halt deiner Eltern sehnst, weil das für uns als Kinder meist für Geborgenheit steht (natürlich nicht in allen Familien!) und diese Geborgenheit fehlt dir aber wahrscheinlich ist es jetzt an der Zeit, dir auch anderen Halt zu suchen.

Klar ist es für deinen Vater sehr viel und ich finde es toll, dass du ihn tröstest, für ihn da bist. Und auch für dich ist es viel, deswegen suche dir dann den nötigen Trost und Halt bei Menschen, denen du dich öffnen kannst. Vielleicht eine gute Freundin, dein Mann oder z.B. auch eine Seelsorgerin etc.

Einfach traurig
21.10.2016, 08:10
Liebe Adlumia

Es ist sehr schön und lieb,wie du das geschrieben hast.Ich finde keinen Halt.Ich möchte vielleicht auch keinen.Ich habe mir eine Mauer gebaut,wo alle Gefühle ab platzen.Ich rede über die Zukunft meiner Mama als ob ich Schuhe kaufen gehe.Ich breche nicht mehr in Tränen aus!Es ist kalt in mir!Ich muss stark sein ich Sage mir das immer wieder.

Elke Erika
21.10.2016, 08:50
Liebe Adlumia,
Ich bin zwar kein Angehöriger, aber eher selbst betroffen. Ich hatte auch Brustkrebs, Chemotherapie, Bestrahlung, alles durch. Ein Jahr ging es mir gut, dann Leukämie, wahrscheinlich hat die Chemo vom Brustkrebs mein Knochenmark kaputt gemacht. Ich bin transplantiert worde. Eine Leukämie stellt man durch Knochenmarkspunktion im Beckenknochen hundertprozentig fest. Aber das genau zu wissen, würde deiner Mutter wohl momentan nicht viel bringen. Für eine Transplantation sind vorher mehrer Hochdosischemos notwendig, man muß dafür relativ fit sein. Du würdest als Knochenmarkspender nicht in Frage kommen, Kinder passen da nur zu 50 Prozent, eher Geschwister deiner. Mutter. Atemnot, schlechte Blutwerte und wenig Thromboztyten deuten schon auf sowas hin. Mir ging es vor meiner Transplantation auch so und es hat lange niemand festgestellt, was es war und ich konnte auch nicht gleich Chemo bekommen und transplantiert werden. Bekommt deine Mutter vielleicht Blutkonserven, EK, oder Thrombozyten, TK. Danach ging es mir immer wieder besser, nicht mehr so schlapp und weniger Atemnot. Mit der Naturheilkunde bist du auf dem richtigen Weg. An der Uniklinik, in der ich in Behandlung bin, gibt es ein Naturheilzentrum und die Ärzte vermitteln dir da auch Termine. Es gibt schon Mittel, die deiner Mutter da das Leben ein bisschen verbessern. Aber du solltest dir da vielleicht gute Naturheilkundler empfehlen lassen. Die Mistelzherapie hilft, soweit ich das von Ärzten weiß, die Nebenwirkungen der Chemo zu mildern. Meinem Mann und meinen Kindern ging es auch wie dir und deinem Vater. Mein Mann mußte von einem Tag zum Nächsten mit allem allein zurecht kommen. Ich mußte sofort in die Klinik, wir hatten einen Tag um noch ein paar wichtige Dinge zu erledige. Ich war eineinhalb Jahre mit ganz kurzen Aufenthalten zu Hause und einer Reha in der Klinik. Mein Mann hat das geschafft, er kommt jetzt auch mit allem gut allein zurecht. Wir haben nicht gedacht, daß ich überlebe und auch die Ärzte nicht immer. Mir hat damals gut getan, wenn mein Mann, Kinder, Enkelkinder, Freunde und Arbeitskollegen besucht haben. Wenn jemand da war und mit mir geredet hat, mich abgelenkt hat. Wir sind mal drei Tage weggefahren, wenn es ging, meine Kollegen und Freunde haben mich besucht und wir waren nur mal zusammen Kaffeetrinken. Macht es deiner Mutter so schön wie möglich, seid für Sie da, laut sie nicht so viel allein, dann kommt man ins Grübeln. Aber laßt sie auch noch machen was sie selber will und kann, nehmt ihr nicht alles ab. Ich wollte immer noch "Herr meines Haushaltes" sein. Jetzt glaub ich, hab ich schon vielzuviel geschrieben und dich hoffentlich nicht Zuviel verwirrt. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für eure Mütter, verliert nicht den Mut und gebt die Hoffnung nicht auf.
Liebe Grüße Elke

Einfach traurig
23.10.2016, 07:24
Liebe Erika
Es tut mir leid zu lesen das du selbst betroffen bist.Deine Geschichte ähnelt in vielen Sachen meiner Mama.Meine Mama ist nun zu Hause deswegen schreibe ich jetzt erst.Sie hat Sauerstoff sonst bekommt sie keine Luft.3 Bestrahlungen hat sie schon wegen den Metastasen im Hirn.Ich wünsche mir das sie verschwinden.Sie liegt nun im Bett,ist schlecht gelaunt zum Teil da sie nicht Mal ein paar Meter ohne Sauerstoff und ohne Rollstuhl zum Klo kommt.Mein Papa hilft bei allem er ist ein sooo toller Mann.Montag kommt eine Pflege Kraft die meiner Mama beim Waschen helfen soll,sie hat einen Badewannenlift.Was ich eigentlich gut finde da mein Papa den auch benutzen kann,da er schlecht in die Badewanne kommt wegen seinem Rücken.Es ist schlimm zu sehen das meine Mama keine Luft bekommt,denn sonst fühlt sie sich normal keine Schmerzen nix.Nur die Luft.Die Ärzte meinten das Herz wäre durch die ganze Chemo angegriffen,klar normal.Chemi halt.Meine Mama hat COPD und die Ärzte sagten sie hätte spastische Bronchien.Aber warum gibt man keine andere Medikation?Nur Sauerstoff?Inhalieren?und Atemübungen?Das bringt doch nix.Ich finde das so ätzend zu sehen das sie soweit fit ist ausser Luft.Naja und das sie nicht wirklich was isst.Für mich ist es komisch das sie zu Hause ist.Denn ich habe die 2 Wochen Krankenhaus,nur mit ihr telefoniert.Und die Wohnung war nur mit meinem Papa.Was ich damit sagen möchte ich hatte mich so wingestellt,zu wissen wie es ist wenn sie Tod ist.Und nun werden Bestrahlungen und Medikamente und alles gemacht.Ich weiß nicht mehr mit meinen Gefühlen wo hin?Ich lasse keinen mehr an mich rann.Ich will nur für mich sein.Meine gute Laune ist begraben.Ich bin durcheinander und finde den Weg nicht raus...Soll ich hoffen wo es keine Hoffnung gibt?Mit Metastasen im Hirn und Knochenmark?Soll ich hoffen das sie mit der Krankheit und ewiger Behandlung wieder normal Leben kann trotz Metastasen?Weitere 10 Jahre?Ich weiß es nicht..

Ama68
23.10.2016, 08:29
Liebe einfach traurig,
Heute morgen habe ich deinen letzten Eintrag gesehen. Das hat mich sehr berührt, gerade diese Situation ist für alle Betroffenen sehr schwer. Luftnot ist eine schwerwiegende Nebenwirkungen und führt in der Regel zu Angst, die sich in unterschiedlicher Weise äußert. Dass die Situation für deine Mutter schlimm ist, ist ja sicherlich jedem klar, da schafft man es bis zu einem gewissen Punkt auch nachsichtig zu sein. Andererseits ist diese Situation manchmal auch für Angehörige nicht mehr zu ertragen. Wenn du das Gefühl hast, du brauchst einen Ansprechpartner und Unterstützung, kann ich dir nur raten, wende Dich an professionelle Helfer. Ich selbst arbeite seit 2007 für einen ambulanten Hospizdiensten. Es rufen regelmäßig Angehörige bei uns an, die vielleicht nur ein Gespräch brauchen, vielleicht aber auch einfach nicht mehr weiter wissen. Es ist kein Versagen oder Schlechtes sich Hilfe zu holen. Manchmal können im Gespräch neue Strategien entwickelt werden oder auch Ängste und Bedenken ausgeräumt werden. Auch in deiner Nähe wird E einen Hospizdienst geben. Ob du das mit deiner Mutter oder deinem Vater besprechen kannst oder möchtest, kannst du sicher selbst entscheiden. Du musst bedenken, dass dieses eine Ausnahmesituation ist, da darf man auch zu außergewöhnlichen Mitteln greifen.
Wie auch immer, ich wünsche deiner Mutter und damit auch dir und deinem Vater eine Verbesserung der Gesamtsituation.
Ich hoffe du bist nicht böse über diesen Vorschlag, denn einen einfluss auf die Gesundheitssituation hat es nicht, vielleicht aber auf die gesamte Situation und dein eigenes Befinden.
Herzliche Grüße Ama

Einfach traurig
23.10.2016, 08:46
Liebe Mama
Es ist unheimlich lieb von dir das du schreibst,und mir anbietest mir eventl.Hilfe zu suchen.Ich kann so was nicht gut,und Versuche es mit mir selbst aus zu machen.Liebe Grüße

Einfach traurig
25.10.2016, 06:30
Meine Mama ist ja nun zu Hause.
Sie ist stark depressiv bekommt weiterhin keine Luft!Alles Termine zur Bestrahlung sind ab gesagt.Sie kann einfach nicht aufstehen.Wenn das so weiter geht sehe ich schwarz.Im Krankenhaus war sie fitter und freundlicher.Zu Hause ist sie nur schlecht drauf.Sie hat jetzt einen Stuhl mit Auffangbecken damit sie nicht zum Klo muss.Aber was ist das für ein Zustand?das ist kein Leben!Mein Vater hat gestern Ärzte kontaktiert es kamen 2 Damen sehr nett habe 1000 Medikamente verschrieben.Meine Mutter hat große Panik Attacken.Bekommt jetzt was dafür.Mein Vater ist komplett überfordert.Hällt alles nicht mehr aus.Und ich höre einfach alles an.

fluturi
25.10.2016, 08:08
Hallo einfachtraurig,

vielleicht habe ich es überlesen? Aber könnt ihr keinen Palliativdienst für deine Mutter beauftragen? Zu meinem Vater kommt der regelmäßig ein bis zwei mal am Tag und das ist eine große Erleichterung.

Viel Kraft und alles Liebe!

Einfach traurig
25.10.2016, 13:14
Doch es kommt täglich jemand.Aber man kann sie nicht waschen da sie keine Luft bekommt um sich hin zu setzten.Sie isst nichts trinkt nichts.Ich bin so sauer auf sie da sie aufgegeben hat.

Safra
25.10.2016, 13:32
Hallo,

wieso sauer auf sie? Deine Mutter hat vermutlich keine reale Chance mehr, noch einmal auf die Beine zu kommen. Sie weiß das, und das verhagelt ihr natürlich die Stimmung, logisch. Sie kämpft schon genug, nämlich um jeden Luftzug. Ich weiß nicht, was Angehörige manchmal denken, wie (lange) ein Patient "kämpfen" soll. Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind, und wir können keinen Schuldigen benennen, obwohl wir das gerne tun möchten.

Waschen sollte im Übrigen auch im Liegen einigermaßen funktionieren, wenn sie es zulässt. Wichtig ist, dass sie sich nicht aufliegt, gerade, wenn sie sehr dünn ist. Hier sollte der Palliativdienst auch Hinweise geben können.

Safra

Elisabethh.1900
25.10.2016, 14:02
Hallo liebe einfach traurig,
habt Ihr einen Sauerstoffapparat für Deine Mutti zu Hause? Wenn nicht dann bitte beim behandelnden Arzt fragen, ob er einen verordnen kann.
Es gibt spezielle Geräte,die im häuslichen Bereich verwendbar sind. Das Sanitätshaus liefert sie und unterweist euch in der Handhabung.

Doch es kommt täglich jemand.Aber man kann sie nicht waschen da sie keine Luft bekommt um sich hin zu setzten.Sie isst nichts trinkt nichts.Ich bin so sauer auf sie da sie aufgegeben hat.

Eine Pflegekraft vom ambulanten Dienst müßte es wissen,wie man jemanden wäscht, der sich nicht setzen kann. Im Krankenhaus wird die Körperpflege auch oft im Liegen durchgeführt, da findet man einen Weg.
Dies wird doch in der Ausbildung gelehrt.
Keine Körperpflege durchzuführen, ist eigentlich nicht zu verantworten.

Vielleicht erkundigt Ihr Euch nochmal beim Pflegedienstleiter. Die Verweigerung der Nahrung kommt bei vielen schwerkranken Patienten vor, meistens fehlen Appetit und Durstgefühl. Man kann über den Port eine bestimmte Menge an Flüssigkeit und Kalorien geben. Der Arzt verordnet dies und die Gabe wird vom Pflegedienst übernommen.

Liebe einfach traurig, es dauert eine gewisse Zeit bis man für die Pflege zu Hause den eigenen Weg gefunden hat.

LG Elisabethh.

Einfach traurig
25.10.2016, 14:10
Ich weiß das es dauert.
Das was ich nicht verstehe ist,warum war sie im Krankenhaus guter Laune?und zu Hause nicht?Warum schickt sie meinen Vater Weg?und reagiert auf mich und ihren Enkel nicht!Warum gibt sie auf?Obwohl sie sagte das sie kämpfen wird?Warum ist das mit der Luft so obwohl an der Lunge alles ok ist.Ja sie hat ein Sauerstoff Gerät.2 Stück sogar.Alles hat sie da Unendlich viele Medikamente auch für die Luftnot.Ich weiß das sie sich schlecht fühlt sie will keinem zur Last fallen.Aber so ist es halt wir müssen uns kümmern!Warum sieht sie das nicht ein?Und Akzeptiert das?Warum?Ich bin sauer sauer auf alles und jeden!Am liebsten würde ich weit weg gehen ohne Probleme ohne Ängste ohne Traurigkeit!Ich weiß wie es ist Menschen sterben zu sehen mein Opa ist gestorben als ich 4 war ebenfalls an Krebs!so wie fast alle in meiner Familie.Ich war mehr bei Beerdigungen als sonst wo.....Ach.....

vintage
25.10.2016, 14:17
warum war sie im Krankenhaus guter Laune?und zu Hause nicht?Warum schickt sie meinen Vater Weg?
und reagiert auf mich und ihren Enkel nicht! Warum gibt sie auf?Obwohl sie sagte das sie kämpfen wird?
(...) Aber so ist es halt wir müssen uns kümmern! (...)
Ich weiß wie es ist Menschen sterben zu sehen mein Opa ist gestorben als ich 4 war ebenfalls an Krebs!
so wie fast alle in meiner Familie.Ich war mehr bei Beerdigungen als sonst wo.....Ach.....


kannst du deine mutter und die situation nicht einfach akzeptieren?
wieso soll sie so sein, wie du es gerne hättest?
sie hat seit 20 jahren krebs, hatte drei krebsarten, nun noch knochen- und hirnmetastasen und
einen schlechten allgemeinzustand ... da hat man ebend keine gute laune!


wenn der opa stirbt und man ist 4...das ist ganz normal, das hat fast jede/r durch, ist der normalste lauf der dinge.

du bist doch schon über 30 und das leben deiner mutter geht wahrscheinlich zu ende, kannst du das nicht einfach und sie akzeptieren?
im hospiz wäre sie wahrscheinlich besser aufgehoben und alle entlastet.

Einfach traurig
25.10.2016, 14:27
Also zum ersten.NEIN ich akzeptiere nicht das sie aufgibt!Man soll kämpfen!Meine Mama und ich haben eine besondere Bindung.Und zum anderen ist es für ein Kind nicht schön mit zu erleben wie alle an Krebs sterben.Ich habe schon genug Traurigkeit und Angst um das Leben beider Eltern in meinen 34 Jahren gehabt!

Elisabethh.1900
25.10.2016, 14:42
Liebe einfach traurig,
du schriebst:

Das was ich nicht verstehe ist,warum war sie im Krankenhaus guter Laune?und zu Hause nicht?Warum schickt sie meinen Vater Weg?und reagiert auf mich und ihren Enkel nicht!

Solange Deine Mutti im Krankenhaus war und dort Behandlungen (z.B.Bestrahlung) bekommen hat, gab es für sie noch einen Funken Hoffnung,dass sich die Situation nochmals für sie verändert, d.h. dass die Beschwerden, die sie hat, sich lindern lassen. Die Verlegung nach Hause und den Therapieabbruch kann sie schon einordnen, die meisten schwerkranken Menschen haben eine "feine Antenne" für das, was um sie geschieht.Es wäre sicherlich günstiger gewesen, sie auf eine stationäre Palliativeinheit zu legen und sich um die Symptome wie Luftnot und Appetitlosigkeit zu kümmern.

Menschen in der letzten Phase ihres Lebens tun denen die sie am meisten lieben, sehr weh (durch Worte oder Taten),damit sie loslassen können. Dieses grantige seltsame Verhalten hat also eine Bedeutung.
Man muss natürlich auch berücksichtigen,dass Deine Mama schwer krank ist, starke Medikamente bekommt und manchmal kann man nicht mehr die Maßstäbe des Menschen ansetzen, als er gesund war.
Hirnmetastasen verändern die Persönlichkeit.

Sprecht mit ihr, gebt das Sauerstoffgerät und schaut, wie sie reagiert.

Liebe einfach traurig, Deine Wut auf alles und jeden sind eigentlich normal für die Situation, in der sich Eure Familie befindet. Du erwähntest 2 Damen,die bei Deiner Mutti waren. Es wäre sicherlich günstig, wenn sich jemand vom ambulanten Hospizdienst auch um Dich und Deinen Vater kümmert, damit Ihr einmal Euch den Kummer von der Seele reden könnt.

Elisabethh.

Einfach traurig
25.10.2016, 15:10
Liebe Elisabeth
Danke das du so mitfühlend schreibst.Meinem Vater ist angeboten worden das jemand kommt der ihm hilft.Er möchte so was nicht.Ich denke das meine Mama sich schon verabschiedet hat.Für mich ist diese Mama bereits verreist auf einem sehr langen Weg....Ich habe so viele Gefühle dich ich nicht einordnen kann.

vintage
25.10.2016, 15:11
NEIN ich akzeptiere nicht das sie aufgibt!Man soll kämpfen!
aber wenn das leben zu ende gehen sollte, dann geht es zu ende,
ob es dir passt oder nicht.
sie hat schon über urne etc. gesprochen,
sie kann vermutlich viel besser damit umgehen.
nur ihr wollt es nicht bzw. könnt es nicht.
ihr macht es ihr nicht leicht.


Und zum anderen ist es für ein Kind nicht schön mit zu erleben wie alle an Krebs sterben.
naja, alle sterben ja gerade nicht.
du bist doch mutter und erwachsen und
dein kind braucht sicherlich auch begleitung, weil evtl. die oma stirbt.

man kann traurig und verzweifelt sein,
weil der zustand so schlecht ist,
aber zugleich kann man den menschen aus liebe auch auf seinem weg begleiten,
den er vermutlich nicht mehr beeinflussen kann, selbst wenn sie/er wollte.

palliativdienste bieten unterstützung an, auch für die angehörigen.
evtl. wäre das was für dich: gespräche.

Elisabethh.1900
25.10.2016, 15:35
Liebe einfachleben, im Rahmen einer Fortbildung für medizinisches Personal sagte einer der führenden Palliativmediziner Europas, dass es immer Hoffnung gibt. Das war für mich, neben seinem sehr guten Vortrag, das wichtigste Wort an diesem Tag.
Für mich besteht die Hoffnung darin, dass Deine Mama auf Medikamente eingestellt werden kann, die die quälende Luftnot lindern und die psychische Situation verbessern. Durch die Luftnot kommt es zu Angstzuständen und Panikattacken.

Meinem Vater ist angeboten worden das jemand kommt der ihm hilft.Er möchte so was nicht
Es ist normal, dass Hilfe erstmal abgelehnt wird. Vielleicht kann man ihn zu einem späteren Zeitpunkt nochmals fragen.

Liebe Grüße,
Elisabethh.

Einfach traurig
25.10.2016, 18:41
Liebe Vintage.Der SATZ FÜR EIN Kind ist es nicht einfach alles sterben zu sehen.Ist wortwörtlich den ich habe viele sterben sehen,krank ausgehungert,kraftlos gesehen.Ich habe meinen Vater im sterben liegen sehen,der wie durch ein Wunder überlebt hat.Glaube mir ich habe schon sehr sehr viel mit gemacht und erlebt.

Ich war eben bei meinen Eltern.
Ich habe die Augen meiner Mutter gesehen sie waren so leer,so ausdruckslos.Ich weiß nicht ob das von den Medikamenten kommt.Ich habe mit ihr Atemübungen gemacht.Ich kann an mir selber fühlen,wie sie sich fühlt.Oh Gott ich weiß nicht wie ich es schaffen kann meiner Mutter bei zu stehen.Ich sehe nur eine Hülle,meine geliebte Mama ist nicht mehr darin!Warum ist das so schnell gegangen?Im KH war es doch besser!Gott möge mir Leben ab ziehen und es meiner Mutter schenken!Ich will hoffen beten ich will das sie wieder fitt wird.Ich werde mit ihr über!

Elisabethh.1900
25.10.2016, 19:06
Liebe Einfachleben,
deine Mutti hat, wie Du am Anfang schriebst, 3 Krebserkrankungen überstanden. Irgendwann sind auch die Kräfte bei ihr am Ende, bitte glaube mir, sie hat in ihrem Leben schon sehr viel gekämpft. Wenn ich einmal rechne, dann warst Du erst 14, als sie das erste Mal erkrankte. Nun bist Du 34,hast inzwischen eine eigene Familie. Bitte erlaube mir die Worte: Deine Mutti würde Dich gern noch ein Stück begleiten,aber sie kann einfach nicht mehr. Diesen Therapieabbruch, den die Ärzte nun vorgenommen haben, muss sie erstmal verkraften.
Sie hat sicherlich von den Fortschritten in der Medizin profitiert, aber irgendwann sind alle Optionen ausgeschöpft, da hat man nichts mehr, außer dem Schmerzmittel.
Oh Gott ich weiß nicht wie ich es schaffen kann meiner Mutter bei zu stehen.

Manchmal hilft es nur, einfach bei ihr zu sitzen und sie spüren zu lassen, dass Du bei ihr bist. Sie wird Dich spüren bis zuletzt, da bin ich mir ganz sicher.

Herzliche Grüße an Dich, verbunden mit einem großen Kraftpaket schickt Dir Elisabethh. auf die Reise.

Einfach traurig
25.10.2016, 19:21
Liebe Elisabeth
Du bist sehr lieb und Herzlich dafür danke ich dir.
Meine Mama hatte das erst Mal Krebs als ich so 5 war.Das zweiteal war ich 16 und zwischendurch sind viele an der schweren Krankheit gestorben.Opa Oma Onkel u.s.w mein Papa hatte 2005 einen Darmdurchbruch den die Ärzte zu spät bemerkt hatten.Er hat es überlebt obwohl die Ärzte meinten das er sterben wird.Meiner Mama haben sie damals auch gesagt sie wird sterben.Ich habe geglaubt das sie den Brustkrebs überstanden hat.Es tut so unendlich weh zu sehen wie gebrochen sie ist.Wie ein sehr Alter Mensch der nichts mehr alleine kann.Das es von einer Woche zur nächste so schlecht wird Haut mich um.Ich hatte heute ein bisschen das Gefühl sie lässt mich an sich ran und vielleicht geht es noch.Ich weiß es momentan nicht,sie bekommt ab morgen Astronauten Nahrung.Sogar das Trinken fällt ihr schwer.

Adlumia
25.10.2016, 20:48
Hallo Einfachtraurig, deinen Schmerz, das Durcheinander deiner Gefühle, ich kann es sehr gut verstehen wie sicher viele hier, die Ähnliches erlebt haben.
Die Wut, die eigentlich aus meiner Sicht nichts anderes ist als versteckte Traurigkeit/Trauer über das was ist, was nicht mehr sein wird etc. , auch die Hilflosigkeit. Wie soll man das aushalten, nur zusehen, akzeptieren, dass der geliebte Mensch den Weg auf die andere Seite geht?
Wie sollst du sie loslassen, wo du sie so sehr liebst? Du willst es mit aller Macht verhindern, es darf nicht sein, was nicht sein kann. Und doch musst du dich, müssen wir uns alle dieser unbequemen Wahrheit stellen und loslassen, auch das ist Liebe - jemanden loslassen, das Sterben zulassen/aushalten.

Du darfst trauern, weinen, auch wütend sein aber versuche trotzdem so gut es dir möglich ist, sie auf diesem Weg jetzt zu begleiten und es ihr dadurch hoffentlich ein Stück weit einfacher zu machen auch euch gehen zu lassen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, diesen schweren Weg zu meistern. Du bist bei ihr mit all deiner Liebe und das ist sehr viel!

Ama68
25.10.2016, 21:44
Liebe Einfach traurig,
Als ich heute deine Einträge der vergangenen Tage gesehen habe, war ich sehr bestürzt, wie schnell sich die Situation so schnell verschlechtert hat.
Ich möchte Dir sagen, dass alle Gefühle, die aufkommen in dieser Situation, normal sind. Wenn sie für dich nicht mehr zu ertragen sind, kann ich dir nur noch einmal sagen, hole dir Unterstützung.
Ich kann nur sagen, dass ich seit 2007 für einen Hospizdienst arbeite und unglaublich viel Unterstützung von meinem Kolleginnen, den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und meinen Vorgesetzten erhalten habe und immer noch erhalte. Das gilt auch für meine Angehörigen.

Sollte dir ein Hospizdienst zu extrem sein, denke über Alternativen nach -Wie gesagt Hausarzt oder Freunde...

Wie auch schon andere hier geschrieben haben, jedes Leben hat einen Anfang und ein Ende,so traurig und dramatisch es auch manchmal sein mag. Versuche diese Zeit zu nutzen, tue Dinge, die dir und deiner Mutter gut tun.

Ich kann ja nur für mich sprechen und meine, dass Dinge wie maximale Schmerzbehandlung, Behandlung von Ängsten und allen anderen belastenden Nebenwirkungen an vorderster Stellestehen, damit das Leben gelebt werden kann.

Ich wünsche euch so sehr, dass sich die Situation bald verbessert, Ruhe einkehrt und ihr gute Zeit zusammen verbringen könnt.
Es grüßt dich Ama

Einfach traurig
26.10.2016, 17:17
Ich war heute wieder bei meinen Eltern.
Meiner Mama geht es immer schlechter sie schläft heute den ganzen Tag.sie registriert keinen mehr.Die Ärzte haben ihr Morphin und tausend andere Sachen gegeben,so das sie nichts mehr war nimmt.Ich kann bald nicht mehr.Ich fühle das sie gehen wird in den nächsten Tagen..

man_dala
26.10.2016, 18:05
Hallo,

es tut sehr weh, zu lesen, wie es um deine Mama steht. Viele hier kennen diese ohnmächtigen Gefühle, wenn man miterleben muss, wie ein geliebter Mensch stirbt. Ich bin sicher, dass du die Kraft haben wirst, deine Mama auf diesem Weg mit all deiner Liebe zu begleiten. :pftroest:

Ich habe auch meine Mama verloren, plötzlich nach einem septischen Schock. Der einzige Trost, den ich finde ist der, dass sie nicht lange leiden musste. Ich bin schon über 40, habe Familie... und trotzdem fühle ich mich allein und schwer getroffen. Da geht der Mensch, der uns auf die Welt gebracht hat und immer um uns war. Das ist ein tiefer Einschnitt. Es ist wichtig, deine Gefühle zuzulassen und Trauer auch zu leben. Gerade, wenn man wie du viele geliebte Menschen an diese Sch... Krankheit verloren hat, solltest du auf dich aufpassen und dir Hilfe und Unterstützung holen.

Ich bin in Gedanken bei dir!

man_dala

Einfach traurig
26.10.2016, 19:31
Der Tod an sich ist normal.Und der Lauf der Dinge,aber an Krankheit zu. Sterben oder Unfällen,und nicht im hohen Alter,das ist für mich so unbegreiflich.Des weiteren wenn jemand stirbt warum kann man ihn trotzdem nicht sehen oder hören oder telefonieren?So das der Tode z.b. sagt ihm geht es gut im Himmel ist es schön,wenn es das geben würde wäre der Tod einfacher zu akzeptiere.Ich mache mir große Sorgen um meinen Papa was wird mit ihm?ok er muss jetzt wissen wie alles geht Überweisungen machen Buchhaltung.....aber ich kann doch nicht 24 Std.um ihm Rum sein,?was ich liebend gerne tun würde.Was macht man mit ihm?Ich habe Angst das er zu Hause sitzen bleibt und zu Grunde an der Trauer geht.was soll ich dann mit ihm machen?Ich habe ihn gesagt das wir zusammen aus ziehen.Wir wohnen im gleichen Haus zur Zeit.wir können sich eine Wohnung suchen wo wir zusammen im Haus wohnen so wie jetzt.Er möchte das nicht...er meint er ist zu alt für Umzug und er hat das Geld nicht....nein er möchte das nicht....ich habe immer mit meiner Mama eine besondere Bindung gehabt sie war meine beste Freundin ist es noch und wird es immer bleiben.Mein Papa bedeutet mir genau so viel...aber wenn die Situation anders herum wäre,wäre es für mich genau so schlimm aber anders.versteht ihr was ich meine,?ich kann genau fühlen wie meine Mutter das fühlt.heute morgen bekam ich keine Luft und habe Schwindel so wie Panik gespürt.Meine Mama hatte genau das selbe...ihr haltet mich für blöd aber ich glaube an so was...

Safra
26.10.2016, 22:33
Ja, das glaube ich Dir. Dass man dann genauso fühlt. Ging mir mit meiner Mutter letztens genauso, nur dass es sich da nur um Knieschmerzen handelte...

So das der Tode z.b. sagt ihm geht es gut im Himmel ist es schön,wenn es das geben würde wäre der Tod einfacher zu akzeptiere.Ich mache mir große Sorgen um meinen Papa was wird mit ihm? Insofern beneide ich Diejenigen, die gläubig sind und an ein Leben nach dem Tod glauben, oder dass die Seelen noch da sind u.ä. Da lässt sich Manches vielleicht besser ertragen (?)

Dein Papa lernt das alles, wie es geht mit Überweisungen usw. Das geht vielen Leuten so, eine Bekannte von mir wusste nicht einmal, wie man ein Auto betankt. Auch mein Vater war von jetzt auf gleich tot, und er hat die Finanzen immer unter der Decke gehalten. Aber meine Mutter hat alles hinbekommen. Sofern Dein Papa nicht dement ist, lernt er das auch. Aber erst einmal muss er sicher über diesen großen Schock hinweg kommen. Auf der anderen Seite: Deine Mutter hatte ja schon einiges durch, so dass man eigentlich diese Sache im Hinterstübchen hätte haben müssen. Verdrängung? Aber Ihr packt das!!! Nur im Moment ist es so schwer, weil Ihr quasi zwischen den Stühlen sitzt.

Alles Gute! Safra

Hermine81
27.10.2016, 14:36
Liebe Einfach traurig,
es tut mir unsagbar leid was du gerade durchmachst und auch, dass plötzlich alles so schnell geht.
Als es bei meiner Mama ( auch ) relativ schnell bergab ging, habe ich auch diese Wut auf alles und jeden verspürt. Wie konnte die Welt sich nur einfach so weiter drehen, während über uns alles zusammen gestürzt ist???
Auch die Sorge um deinen Papa kann ich total nachvollziehen, mir ging es ganz genauso. Papa musste im Prinzip nie für sich selbst sorgen, als er Mama kennen lernte war er grad 21 und sie 17.
Ganz abgesehen von seiner Trauer, bei der ich mir nicht sicher war, wie er sie zum Vorschein bringt. Er ist relativ introvertiert und da er ausserdem seit ca. 20 Jahren trockener Alkoholiker ist kam auch in dieser Hinsicht eine grosse Angst auf uns zu.
Ein bisschen Starthilfe mussten wir ihm hinsichtlich einiger winziger Kleinigkeiten, wie Beispielsweise Wäsche waschen zwar geben aber im Endeffekt schlägt er sich unglaublich tapfer, tapferer als wir es je erwartet hätten, immer den Gedanken im Hinterkopf, was Mama von ihm erwartet hätte. Auch wenn er emotional eigentlich immer der kühlere war, versucht er jetzt alles, um uns mit einer Wärme aufzufangen die wir bis Dato gar nicht von ihm kannten. Mama wäre sooo stolz auf ihn.
Damit wollte ich eigentlich nur versuchen dir hinsichtlich deines Vaters etwas Mut zuzusprechen, warte erstmal ab, wie es weiter geht und wie es sich bei ihm entwickelt. Vielleicht reagiert er in einer solchen Ausnahmesituation völlig anders als ihr es von ihm kennt.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und behalte im Kopf, dass in dieser schwierigen Zeit ALLE deine Gefühle eine Daseinsberechtigung haben und du dich nicht dafür zu schämen brauchst. Jemanden den man so sehr liebt gehen lassen zu müssen ist unglaublich hart und schmerzhaft, da kochen die verschiedemsten Emotionen hoch.
Fühl dich gedrückt
Hermine

Einfach traurig
28.10.2016, 05:58
Liebe Hermine

Dein Schicksal tut mir sehr weh.Ich habe gestern meine Mama wieder gesehen.ICH HABE mit der Ärztin telefoniert und gesagt sie solle meiner Mama gefälligst Flüssigkeit geben.Sie meinte ob das meine Mama möchte.Ich sagte natürlich nicht!Sie verweigert ja alles!Machen sie einfach!!Das macht mich sauer wenn die Ärzte sagen ,ja das ist normal lassen sie sie das wird schon?Will die mich verarschen?Gestern Abend stand dann die Astronauten Nahrung da und ein leeres GlasbCola.Keine Ahnung wieviel sie getrunken hat.Ich sagte der Ärztin das ich es nicht zu lasse!Das keiner was tut!HEUTE LASSE ICH mich tätoovieren schreibt man das so?Ich habe viele Schreibfehler,ich achte nicht drauf.Sorry.

Adlumia
28.10.2016, 09:43
Du bist wütend, wieso man nichts tut. Das ist sehr zu verstehen, weil man einfach nur hilflos ist.
Vielleicht hilft es dir zu verstehen, dass am Ende eines Menschenlebens die Nahrungsaufnahme, die Flüssigkeitsaufnahme nicht mehr im Vordergrund steht. Der Körper ist schlichtweg nicht mehr dazu in der Lage das zu verarbeiten, weil die Organe ihre Leistung einstellen und Flüssigkeitsaufnahme kann sogar sehr belastend sein! Deine Mama wird nicht sterben, weil sie nichts isst und trinkt sondern es ist umgekehrt, sie isst und trinkt nichts mehr weil sie stirbt!
Hast du mit den Ärzten einmal darüber gesprochen über die letzte Lebensphase, was passiert, so dass du dich eventuell besser "darauf vorbereiten" kannst (ich weiß, auf den seelischen Schmerz kann man nicht vorbereitet werden!).
Ja, es tut so sehr weh, sich mit diesen "harten Fakten" auseinanderzusetzen aber kannst du es dir so besser begreifbar machen. Es ändert nichts daran, dass es so wahnsinnig weh tut, sie gehen zu lassen!

Viel Kraft auf dem weiteren Weg!

Einfach traurig
28.10.2016, 10:23
Ich war gerade bei ihr.Ichbhabe ihr eine Orchidee mit gebracht,weiß sie mag das.E s wird besprochen wo sie auf Station kommt.Palivativ?Oder so ähnlich.Denn mein Vater ist am Ende er hat keine Kraft mehr.Sie stöhnt,sie röchelt.Ich habe Sie geküsst,und gestreichelt.

Elisabethh.1900
28.10.2016, 10:40
Liebe einfachtraurig,
es ist gut, dass man Deine Mutti stationär aufnehmen möchte. Dies hat nichts mit abschieben zu tun, wenn Dein Vati an seine Grenzen gekommen ist.
Die Mama wird auf die Palliativeinheit kommen, dort gibt es speziell für die Betreuung von Menschen in der letzten Lebenszeit ausgebildetes Personal.Ärzte, Schwestern, Seelsorger, Psychologen gehören z.B. in diese Teams. Man ist auch auf die Betreuung und Gespräche mit Angehörigen eingestellt.
In der letzten Lebenszeit kann, auf Grund eines veränderten Stoffwechsels, der Körper die Nahrung nicht mehr verarbeiten, alles geht praktisch an den Tumor und die Metastasen. Durstgefühl haben die Menschen nicht mehr. Man befeuchtet nur den Mund, z.b. mit getränkten Tupfern und pflegt die Lippen.

Liebe einfachtraurig, da ich leider, außer meinen Zeilen nichts für Dich und den Papa tun kann, erlaube ich mir Euch beide virtuell zu umarmen.
Heute denke ich an Dich, denn wenn nachher der Krankenwagen kommt und die Mama abholt für das Krankenhaus, dies ist eine extem schwere Situation. Aber Du wirst es schaffen, da bin ich mir ganz sicher.

Tschüß, Elisabethh.

Einfach traurig
28.10.2016, 20:20
Liebe Elisabeth danke für deine
Mitfühlenden Worte.Meine Mama ist kurz nach dem ich hier geschrieben habe gestorben.Ichbwar auf dem Weg zum Tatoo laden ich habe es da gespürt.Mein Vater rief an und sagte mir das sie Tod ist.Ich habe so ein Glück meine beiden Arbeitskolleginnen sowie meinen Mann zu haben ,die sofort da waren.Ich habe meine tote Mama geküsst und gestreichelt.Ich habe für sie gebetet.Ich habe unter Tränen mein Kind von der Schule ab geholt und ihn zu seiner töten Oma gebracht damit er sich verabschieden kann.Meine Mama wurde erst Stunden später ab geholt,was halt dauert.Die Beerdigung wird jetzt sein die Tage.Ich habe sie gesehen sie gespürt sie hat mit mir Laufens geredet.Ich habe meine verstorbene Familie gesehen.Ich habe meine Mutter weinen sehen im Himmel.Ich bin danach zum Tatoo laden gegangen und habe mich tätooviert.Meine Papa ist jetzt bei mir.

Hermine81
28.10.2016, 21:17
Oh man, das tut mir so unglaublich leid.
Ihr habt mein ganzes Mitgefühl, ich wünsch euch alle Kraft der Welt!!!

Elisabethh.1900
28.10.2016, 21:39
Liebe einfachtraurig,
hiermit möchte ich Dir, Deinem Papa und allen Euren Freunden meine aufrichtige Anteilnahme versichern.
Es tröstet zu wissen, dass Ihr gemeinsam Mamas Wunsch erfüllen konntet und sie zu Hause gepflegt habt, so dass sie wohl behütet über die Regenbogenbrücke ging.
Nun ist sie erlöst von ihren Schmerzen, der Krankheit und all dem Leid, dass sie still ertrug.
Euch bleiben Erinnerungen an gute und schwierige Zeiten, die Ihr gemeinsam erleben konntet.
Für die Zeit, die nun kommt, wünsche ich Euch ganz viel Kraft, haltet zusammen, Ihr schafft dies.

In stiller Trauer,
Elisabethh.

Adlumia
28.10.2016, 22:31
Es tut mir sehr leid...
Stille Grüße
Adlumia

Einfach traurig
29.10.2016, 07:01
Hiermit danke ich euch von Herzen!
Und wünsche allen betroffenen hier Stärke Liebe und Hoffnung.Ich werde hier weiter schreiben vielleicht im Tagebuch Forum.