PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Freund hat Krebs und werde beschuldigt.


Ginnie
22.10.2016, 13:57
Hallo Leute. Ich habe mich hier neu angemeldet, verfolge dieses Forum aber schon seit längerer Zeit.

Nun zu meiner Geschichte.
Mein Freund (18) hat die Diagnose Krebs bekommen.
Seine Eltern sind vor 1. Jahr an Krebs gestorben, bzw seine Mutter hatte Krebs, ist aber wegen eines Autounfall gestorben.
Mein Freund wurde vor die Wahl gestellt: kämpfen oder aufgeben. Er wollte kämpfen.
Er hat Nierenkrebs (Wilms Tumor). Man hat sich dazu entschieden, die Niere rauszunehmen. Die Operation verlief gut, keine Schwestergeschwüre oder sonstiges.
Doch dann gab es Probleme mit seiner anderen Niere, diese wurde operiert. Alles verlief gut, bis man bemerkt hat, dass er einen Tumor im Bauch hat. Operation. Ein Teil des Bauches wurde rausgeschnitten (nicht viel).
Dann stimmte was mit dem Blinddarm nicht, er wurde rausgenommen.
Mein Freund hatte jetzt große Schmerzen wegen den Operationen. Dann in der Nacht hat seine Lunge kollabiert. Wieder ein Tumor. Warum er keine Chemo bekommen hat? Sein Körper war schon zu schwach und eine Chemo wäre unmöglich für ihn. Der Tumor wurde ohne Probleme rausgenommen.
Wegen den großen Schmerzen konnte man keinen Krankenhaus Aufhalt vermeiden.
Er bekam sehr schlechte Blutwerte. Er bekam einen Herzanfall und die Ärzte meinten, sie können nichts tun. Die Chancen wären zu gering. Er würde nicht mehr aufwachen. Ich glaubte daran, dass alles wieder gut wird und er wachte wieder auf. Meinte er will nicht sterben. Er will eine Zukunft. Er will mich.
Dann kam seine Tante und meinte, sie möchte mit mir reden. Sie fragte mich, was ich von ihren "Sohn" (Ja, sie denkt es ist ihr Sohn) wolle. Behauptete ich lasse ihn leiden, ich würde ihn nur ausnutzen...

Die Nächte die ich da war, waren der Horror. Er schrie wegen den Schmerzen. Bis auf die Schmerzen, den Blutwerten, war jetzt alles besser.
Er bekam aber einen Rückfall im Verdrauungstrakt. Ein Tumor, der nicht schnell wächst, aber man entschied sich für eine Operation die zu 10% erfolgt.
Diese ist gerade, in diesen Moment.

Es ist alles ein Albtraum für mich... er schafft es irgendwie immer wieder zu kämpfen, man sagt er soll sufgeben, aber er will das nicht.. ich weiß nicht, was ich tun soll. Was ich ihn sagen soll. Ich will nicht, dass er stirbt.. bitte helft mir..:(

Safra
22.10.2016, 17:51
Hallo Ginnie,

es ist schon einige Stunden her, dass Du geschrieben hast. Wie hat Dein Freund die Operation überstanden? Er hat sicherlich, da so viele Tumore auftauchen, eine schlechte Prognose. Vielleicht meint die Tante, dass er sich wegen Dir so quält, weil Du ihn nicht loslassen willst. Es ist klar, keiner möchte, dass sein Liebstes stirbt. Was ich nicht verstehe ist, wieso er solche Schmerzen erleiden muss. Das sollte doch mit heutiger Schmerzmedizin nicht mehr nötig sein.

Was soll ich jetzt raten? Kann ich schlecht, ich weiß nur, was ich in der Situation vielleicht tun würde (aber ich bin ja schon wesentlich älter als Du):
Ich würde ihm alles sagen, was ich schon immer sagen wollte, aber ich würde ihn vielleicht auch zu verstehen geben, das er, wenn er es nicht mehr erträgt, auch gehen kann, dass das nichts an meiner Liebe zu ihm ändert. So ungefähr. Fühl Dich gedrückt!:pftroest:

Safra

Maria Sofia
22.10.2016, 20:23
Liebe Gienni,

es tut mir sehr leid für Dich und ich kann nur mit Dir hoffen, dass sich noch alles zum Guten wendet. Er muss heute keine Schmerzen mehr aushalten. Sprich mit dem Arzt. Du bist auf keinen Fall schuld daran. Drücke ganz fest die Daumen und grüße Dich herzlich

Maria Sofia

Ginnie
22.10.2016, 21:39
Huhu!

Die Operation ist gut verlaufen. Ich weiß nicht, warum er keine stärkere Schmerzenmedizin bekommt. Danke für die aufmunteren Worte.
Mein Freund meinte zu seiner Tante, dass sie Probleme damit hat, dass er eine Freundin hat. Sie ist eine sehr komplizierte Person mit alkoholischen Problemen.

Maria Sofia,

Vielen Dank. Ich werde morgen mit den Ärzten sprechen.
Ich schätze es sehr mit Leuten zu reden, die verstehen, worumes eigentlich geht.:D

Safra
23.10.2016, 10:56
Hallo Ginni,

Sie ist eine sehr komplizierte Person mit alkoholischen Problemen. Ist sie die Bezugsperson Deines Freundes? Dann könnte auch so eine Art Eifersucht aus ihren Worten sprechen. Wenn sie natürlich unter Alkoholeinfluss solche Dinge von sich gibt, dann kann man vielleicht darüber stehen (auch wenn es einen natürlich ärgert).

Alles Gute! Safra

Glaube39
24.10.2016, 03:53
Hallo Ginni,
Unglaublich was manche Menschen an Trauer, Angst und Sorgen auf ihre Schultern aufgeladen bekommen, darunter nicht zusammenzubrechen zeugt von einem starken Lebenswillen. Ihr seit so jung, habt soviel noch vor in eurem leben. Hattet ganz andere Pläne und dann kommt so früh eine so mutilple krebsdiagnose. Verständlicher Weise möchte dein Freund leben und kämpft dafür, für sich , für dich, für euch. Was Safra dir geschrieben hat finde ich sehr passend. Ich wünsche Dir / und deinem Freund ganz viel Hoffnung, Kraft und Gottes Hilfe. :knuddel: lass dich mal drücken.