PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Antihormontherapie


DirkLeipzig
01.11.2016, 18:10
Hallo zusammen,

ich lese jetzt schon eine ganze Weile still mit, wie viele andere auch.
Letztlich habt ihr mir hier mit Euren Erfahrungen sehr viel geholfen.
Ich bewundere viele von Euch für Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit.

Nun zu mir und meinem Anliegen. Ich begleite eine gute Freundin durch diese Krankheit. Diagnosestellung vor 4 Jahren Figo 3c. Es folgte eine Leitlinien getreue Therapie in einem großen Kompetenzzentrum. Große OP, übliche Chemo und Reha. Dann 3 Jahre Ruhe, wobei der TM langsam, aber stetig kletterte. Rezidiv Diagnose Anfang 2016 - mehrere Raumforderungen im Bauchraum. Rücksprache und Zweitmeinung bei zwei großen Kompetenzzentren - OP abgeraten - Neue Chemo mit Carbo/Gem. Auch alles nach Leitlinie. Nach 3 bzw. 6 Chemogaben PET-CT mit gutem Rückgang. Bei Chemo 8 oder 9 (da bin ich mir nicht ganz sicher) anaphylaktischer Schock auf Carboplatin - per Notfall ins Krankenhaus.

Leider haben sich nun die Optionen ziemlich dezimiert und ich bin etwas ratlos.

Und hier setzen meine Fragen an:

Laut Leitlinien wäre jetzt eigentlich eher eine Monotherapie angeraten. Ihr Onkologe möchte aber lieber eine Antihormontherapie beginnen.

Gibt es hier vielleicht Betroffene, die in einer ähnlichen Situation waren? Und, wer von Euch befindet sich in einer Antihormontherapie und ist bereit
von seinen Erfahrungen zu erzählen?

Wir haben während dieser Krankheit schon einiges Zähneklappern erlebt. Doch gerade bin ich mir das erste Mal wirklich unsicher, wie es jetzt am besten weitergeht.


Liebe Grüße aus Leipzig

Dirk

Rima60
01.11.2016, 21:27
Hallo Dirk,

kein schöner Anlass, aber sei herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich habe meine Erstdiagnose im Januar 2008 erhalten. Ich habe eine seltene Art Eierstockkrebs (Granulosazelltumor). Ein Rezidiv im kleinen Becken hatte ich 2011 und 2012 dann Lebermetastasen. Ich wurde jedes Mal tumorfrei operiert und hatte 2011 auch Bestrahlung im kleinen Becken. Eine Chemo lehnte ich ab, da es zu wenig Studien über diesen Tumor gibt und mir keiner sagen konnte, ob die Chemo überhaupt ein Nutzen hat.

Nach vielen Recherchen im Internet bin ich dann auf eine Antihormontherapie gestoßen. Ich sprach mit meinem Onkologen. Nach meiner Lebermetastasenoperation bekam ich dann eine Antihormontherapie für 5 Jahre verordnet. Es sind jetzt gut 4 Jahre rum und mein Tumormaker ist sehr niedrig. Die Nebenwirkung halten sich in Grenzen und sind erträglich. Aber jeder reagiert ja anders auf Nebenwirkungen.
Das Medikament ist eine Spritze und ich bekomme sie alle 3 Monate. Es gibt aber auch Antihormontherapien in Tablettenform.

Hier im Eierstockkrebsforum gibt es nicht sehr viel Frauen, die eine Antihormontherapie machen. Viele Frauen die an Brustkrebs erkrankt sind erhalten eine Antihormontherapie, vielleicht kannst du etwas im Brustkrebsforum darüber erfahren.

Alles Gute für deine gute Freundin

Rima :winke:

DirkLeipzig
02.11.2016, 09:45
Hallo Rima,

ich freue mich für Dich, dass Du mit der Therapie für Dich so gute Erfahrungen gemacht hast. Auch mir gibt das wieder etwas mehr Zuversicht.

Vielen Dank für Deine guten Hinweise. Man ist ja für jede Information dankbar.

Dir einen schönen Tag
Dirk

mohnblümchen
05.12.2016, 15:14
Hallo Dirk,

meine Mutter erkrankte 2011 an Eierstockkrebs.
Sie hatte bisher 2 Rezidive. (2013 und 2016)
Zur letzten Chemotherapie unter Carboplatin erlitt Sie auch einen Schock.
Es gibt allerdings die Möglichkeit einer Desensibilisierung, welche Ihr stationär angeboten wurde.
Über Weihnachten macht Sie jedoch eine Therapiepause.

Was mich interessiert, wie schlägt die Antihormontherapie bei deiner Bekannten an?
Habt ihr das PET-CT selbst bezahlt?

lg mohnblümchen

nenee
05.12.2016, 21:52
Hallo Dirk,

ich hatte Gebaehrmutterkrebs, wurde im Oktober 2011 operiert, keine Metastasen, Februar 2012 Rezidiv, mehrere Lymphdruesenmetastasen, Chemo.

Nach Abschluss der Chemo riet mir der Onkologe dringend zu einer Antihormontherapie mit der Begruendung, dass mein Krebs hormonpositiv gewesen sei. Diese Therapie soll nicht auf Jahre beschraenkt werden, sondern lebenslang durchgefuehrt werden.

Im Juli 2012 begann ich, Aromasin zu nehmen, zunaechst leider verbunden mit vielen Nebenwirkungen, vor allem Hitzewallungen, die ich ca. alle 15 Minuten bekam. Dennoch hielt ich durch. Die Nebenwirkungen liessen schnell immer mehr nach. Irgendwann hatte ich gar keine mehr.

Ein Rezidiv hatte ich seitdem nicht mehr. Das letzte CT im Mai diesen Jahres war ohne Befund. Mir geht es, abgesehen von Schlafstoerungen, gut.