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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen


Mairegen77
18.12.2016, 18:19
Guten Abend,
Ich freue mich euch gefunden zu haben denn ich weiß nicht mit wem ich sprechen kann. Meine Mutter ist an BSDK erkrankt. Sie ist 59. Ich bin 36 und habe einen 7jährigen Sohn. Ich kann im Moment so wenig für ihn da sein denn ich stehe so neben mir. Ich habe fürchterliche Angst um meine Mutter. Ich heule seit ich es weiss fast unentwegt. Tags muss ich mich zusammennehmen so gut ich kann aner zwidchendurch und vor allem abends/nachts krieg ich mich gar nicht mehr ein. Ich bin so unendlich traurig und es zerreist mir fast das Herz wenn ich daran denke dass sie wahrscheinlich sterben muss und es gibt nichts was ich dagegen tun kann. Wie schlimm muss sich erst meine Mama fühlen?
Wie schafft man es nur die Kraft zu haben das alles durchzustehen? Wird dieser Schmerz irgendwann weniger?
Ich würde mich über austausch sehr freuen!

Dani1977
18.12.2016, 19:21
Hallo Mairegen77,

ersteinmal herzlich willkommen, wenn auch aus traurigem Anlass.
Ich kann nachfühlen, was du durchmachst, die Angst, die Hilflosigkeit und dann muss man noch irgendwie stark sein.
Es ist eine harte und schmerzvolle Zeit und ich hoffe, das man dir hier ein wenig Hilfe geben kann. Du bist nicht alleine!

Ich wünsche dir eine Menge Kraft.
Liebe Grüße,
Dani

Mairegen77
18.12.2016, 19:30
Ich danke dir sehr für deine Worte.
Ich weiß dass es keinen Trost gibt aber das Gefühl verstanden zu werden ist eine große Stütze.

Dani1977
18.12.2016, 19:55
Da gebe ich dir recht. Es kann kaum einer verstehen, der sowas nicht selber mitmacht oder mitgemacht hat.
Hier kann man sich alles von der Seele schreiben. Es hilft, wenn man darüber redet, ich merke es selber jedesmal wieder.

Dani

Löffel
18.12.2016, 19:59
Hallo Mairegen77,
als mein Papa vor 3,5 Jahren die Diagnose schwarzer Hautkrebs bekam waren wir auch alle total geschockt.Dies war das erste mal dass mir irgendetwas den Schlaf und den Appetit genommen hat.
Wichtig ist jetzt dass ihr einen Behandlungsplan bekommt damit ihr einen weg und ein ziel habt.
Meinen Kindern ( damals 6 und 9 ) habe ich erklärt dass Opa krank ist und ich deshalb oft traurig bin.Damit war mir der Druck genommen mich verstellen zu müssen.
Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft.
LG
Löffel

Mairegen77
18.12.2016, 21:03
Vielen Dank für euren Zuspruch.
Leider hält meine Mutter teilweise Informationen zurück. Einerseits will sie uns nicht zu viel belasten, andererseits selber kaum darüber sprechen. Und sie verdrängt es sehr oft.
Wir (mein Vater und Geschwister) dürfen es auch nur unserem engsten Familienkreis mitteilen und niemand sonst. Sie möchte nicht dass es jemand weiß wie krank sie ist. Obwohl man sieht es ihr an dass sie sehr krank ist, sie hat sehr viel abgenommen.
Ich weiß nur dass sie operiert wird und (noch??) keine Metastasen hat. Sie sagt man wisse noch nicht was konkret operiert wird, das heisst wieviel entfernt wird. Auch weiss ich nicht wo genau der Tumor sitzt.

Hexe2016
18.12.2016, 22:19
Liebe Mairegen77,

ich kann dich sehr gut verstehen, gerade den Punkt, dass deine Mutter nichts nach außen geben möchte, wo doch innen alles gerade zusammenfällt. Für Angehörige eine schwere Situation, wenngleich man andererseits verstehen kann, dass der/die Erkrankte so lange wie möglich den Schein nach Außen wahren möchte.

Mein Mann möchte auch nicht, dass es jemand erfährt, ich habe nach ein paar Wochen erreicht, dass ich wenigstens mit meiner Freundin darüber sprechen kann. Ich habe nämlich auch mal jemanden benötigt, um darüber zu sprechen. Hier das Forum hilft auf jeden Fall, so kannst du anonym bleiben und bekommst sehr wertschätzende Antworten.

Dir alles Gute!
Hexe2016

Leo74
18.12.2016, 23:32
Hallo Ihr Lieben,

bin auch gerade unendlich traurig. Manchmal hilft mir dieses wunderschöne Gedicht in Frieden zu kommen.

Alles Liebe....



Was es ist

Es ist Unsinn
Sagt die Vernunft
Es was es ist
Sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nicht als Schmerz sagt die Angst
Es ist ausichtslos
Sagt die Einsicht
Es ist was es ist
Sagt die Liebe

Es ist lächerlich
Sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
Sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
Sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
Sagt die Liebe

Erich Fried

Mairegen77
19.12.2016, 13:35
Hallo.
Heute gehts mir wieder etwas besser. Es ist ein dauerndes auf und ab. Leider wohne ich 250km entfernt von ihr das heisst ich kann sie nicht einfach mal schnell besuchen fahren...
Danke für eure Worte und das schöne Gedicht.
Der Tumor ist offenbar operabel und sie hat keine Metastasen. Das ist erstmal gut. Aber wenn ich eure Berichte lese wird mir auch bewusst wie schnell es manchmal gehen kann.

Hier tut sich für mich eine neue Welt auf. Eine Welt die mir bis gestern verborgen geblieben ist - eine Welt der Angehörigen die voller Trauer sind und trotzdem voller Hoffnung. Ihr geht so feinfühlig miteinander um hier das finde ich sehr schön. Und trotz des Schmerzes könnt ihr so voller Zuversicht sein. Ich weiß nicht ob ich so stark sein kann.
Heute ist es gut, heute lenkt mich viel Arbeit ab und hilft mir ein paar Stunden es zu verdrängen.
Ich wünsche euch und euren Lieben einen guten Tag!

LiebesHerz
19.12.2016, 18:00
Liebe Mairegen,
willkommen hier Forum wo niemand sein will, aber wo man so unendlich viel Hilfe bekommt. Du wirst sehen, dass es guttut wenn man seinen Kummer mit Gleichgesinnten teilen kann.
Meine Mutter erkrankte 2014 und ist leider 2015 verstorben. Ich war zu Beginn der Diagnose völlig durch den wind, es war eine ganz ganz schlimme zeit. Aber nach einigen Wochen und vor allem nach der OP ging es besser. Man gewöhnt sich daran, so komisch das auch klingen mag. Nie hätte ich gedacht dass ich das durchstehe.
Es ist eine schwere Zeit aber auch du wirst das schaffen. Wichtig ist, dass du dir Oasen suchst in denen Du auch mal auftanken kannst. Versuche an jedem Tag auch etwas schönes zu erleben. Bei all der Dunkelheit ist ein kleines Licht ganz ganz wichtig, sonst dreht man durch. Stück für Stück wirst Du auch wieder Freude empfinden können und aus dieser Schockstarre erwachen.

Deine Mutter kann operiert werden, das ist schonmal gut!
Wichtig ist jetzt dass sie an einer Klinik operiert wird die sich damit auskennt! Es ist ein seltener Krebs der selten operiert werden kann und daher gibt es nicht viele Krankenhäuser die das können. In Heidelb.... gibt es das europäische Paknkreaszentrum. Wenn jemand das kann dann die. Geht bitte nicht in ein Wald und Wiesenkrankenhaus.
Wenn eine OP erfolgreich durchgeführt werden kann beträgt die Heilungsrate immerhin 20%, es lohnt sich also.

Ich wünsche dir und deiner Mama alles Glück der Welt!!

Jana

Minapoolina
19.12.2016, 18:17
Hallo, wir machen gerade das gleiche durch.Meine Mutti ist 65 und hat nun eine Zyste am Pankreashauptgang,welcher im Januar operativ entfernt wird.Es wird eine Pankreaslinksresektion.Meiner Mutti geht es gut und sie hat keine Beschwerden.Die Zyste wurde im Rahmen einer Routinekontrolle entdeckt.Ihr Bruder ist im Alter von 46an Bauchspeicheldrüse nkrebs gestorben.Und nun haben wir natürlich alle Angst.Wir wissen es jetzt seid Oktober und es gibt Mal gute und Mal schlechte Tage.Mir geht es auch so,das in der Nacht die bösen Gedanken kommen und ich möchte nur noch aufwachen und denken,alles nur ein böser Traum.Leider ist dies nicht so.Zur Zeit lenke ich mich viel mit Arbeit ab.Auch unsere Kinder 14 und 16wissen Bescheid,aber nur so viel,das Oma operiert wird und wir nicht wissen,wie es ihr danach geht.Gerade jetzt so kurz vor Weihnachten komm ich viel ins Grübeln.Mit anderen darüber reden,das hilft.Auch ist dieses Forum eine gute Plattform obwohl ich froh bin,das Mutti kein Internet hat und sich nicht so verrückt machen kann.Es sind schon schwere Schicksale,was hier geschrieben steht.Aber ich glaube,jeder Verlauf ist anders und Wunder gibt es immer wieder.:winke::

Wolle2
19.12.2016, 18:56
Liebe Mairegen.

Dein gegenwärtiges Gefühlschaos mit ständigen Höhen und Tiefen ist Deiner Situation geschuldet. Einerseits hast Du mit der Erkrankung deiner Mutti und mit deren Verarbeitung zu tun, auf der anderen Seite hast Du dich auch noch um deinen kleinen Sohn zu kümmern. Hierzu ist viel Kraft notwendig.
Deine Mutti ist auch in einer schwierigen Lage. Sie muss mit ihrer Krankheit und mit deren möglichen Folgen klarkommen, möchte aber Dich und deine Angehörigen nicht stärker als nötig belasten.
Eine gute Nachricht ist, dass der Tumor operabel ist und noch nicht gestreut hat. Das gibt erst einmal Hoffnung auf eine möglichst lange Phase mit guter Lebensqualität.
Ich wünsche Dir eine möglichst gute Zeit, in der Du trotz der räumlichen Trennung Deiner Mutti Halt geben kannst. :1luvu:

Mit vielen Grüßen.
Wolle2.

Mairegen77
20.12.2016, 10:35
Danke auch euch für eure lieben Worte und eure Zuversicht!
Ich habe eure Kommentare mehrmals gelesen aber konnte noch nicht antworten.
Sie wird morgen operiert und ich kann sie nicht besuchen weil ich krank geworden bin. :embarasse Ich möchte sie am liebsten permanent anrufen und fragen wie es ihr geht und ob es Neues gibt. Aber das tue ich natürlich nicht. Ich halte mich sehr zurück weil ich weiss das es sie belastet immer alles erzählen zu müssen.
Manchmal hebt sie auch nicht ab und sie ruft mich auch nicht zurück. Ich bekomme dann alle Infos über meinen Vater und diese sind auch gefiltert. Ich weiss nicht was konkret die Disgnose ist also was genau gemacht wird. Es macht mich ganz verrückt weil ich hier nichts tun kann.
Ich verfalle immer wieder in das Gedankenmuster dass ich das alles nicht WILL! Ich möchte dass sie gesund ist und noch lange lebt und ich WILL sie nicht dem Krebs überlassen! Ich weiss dass das eine sehr kindliche Reaktion ist und ich nichts dagegen tun kann. Aber so denke ich.
Sie wird zum Glück in einer Spezialklinik operiert. Ich kann jetzt nur warten, hoffen und beten!

Jana, es tut mir sehr leid dass deine Mama es nicht geschafft hat. Dieser Krebs ist noch einmal besonders tückisch! 😕
Allen die auch gerade verzweifelt sind und bangen wünsche ich auch alles Gute für sich und ihre Angehörigen!

Minapoolina
20.12.2016, 15:47
Lieber Mairegen,
Ich weiß wie es sich anfühlt so hilflos zu sein und auf eine Antwort zu warten.Wenn deine Mutti operiert werden kann,dann ist das schon viel wert.Viele haben diese Chance nicht mehr.Es ist schade,das du nicht mehr weißt,wo der Tumor sitzt usw.
Vieleicht hast du die Möglichkeit über die Ärzte etwas mehr zu erfahren.Ich kann mir gut vorstellen,das deine Eltern dich schützen wollen und deshalb Informationen zurück halten.So sind Eltern,sollen immer nur das Beste für ihr Kind.Hilft dir aber Grad auch nicht weiter.Sei in Gedanken bei ihr und werde selbst erst Mal wieder gesund!
Melde dich,wenn du näheres weißt.
Ich werde meine Mutti zur OP begleiten,aber ich habe mega Angst vor diesen Tag.Bleib stark und sei ganz lieb gedrückt.:pftroest:

Wolle2
20.12.2016, 16:32
Liebe Mairegen.

"Ich weiß nicht was konkret die Diagnose ist, also was genau gemacht wird. Es macht mich ganz verrückt, weil ich hier nichts tun kann.
Ich verfalle immer wieder in das Gedankenmuster, dass ich das alles nicht WILL! Ich möchte, dass sie gesund ist und noch lange lebt und ich WILL sie nicht dem Krebs überlassen! Ich weiß, dass das eine sehr kindliche Reaktion ist und ich nichts dagegen tun kann. Aber so denke ich".

Lass Deinem Gedankenkarussell freien Raum. Das ist keine kindliche Reaktion, sondern der Versuch, mit einer belastenden Situation zurecht zu kommen. Möge Dein Wille auch deiner Mutti Hoffnung geben, gegen den Krebs anzukämpfen. :1luvu: :1luvu:

Liebe Minapoolina.

"Ich werde meine Mutti zur OP begleiten, aber ich habe Mega Angst vor diesen Tag".
Zu diesem schweren Gang schicke ich Dir ein Kraftpaket. Du wirst es schaffen, diese Aufgabe zu packen.

Euch beiden liebe Grüße.
Wolle2.

Minapoolina
20.12.2016, 17:30
Danke!!!:winke:

Mairegen77
20.12.2016, 20:35
Ich melde mich heute wieder. Ich habe heute abend erfahren dass meine Mutter bereits operiert wurde. Es wurde die Bauchspeicheldrüse entfernt und die Galle. Ich weiss es nur durch meinen Bruder. Nachdem ich meine Mutter gestern und heute nicht erreicht habe und sie mich nicht anrief habe ich meinen Bruder kontaktiert. Er sagt mein Vater und 2 Geschwister wussten den OP Termin heute. Ich bin erst mal erleichtert dass offenbar alles gut ging. Sie ist noch auf intensiv. Aber ich bin auch traurig und enttäuscht. Mir ist nun bewusst dass sie mir Informationen vorenthalten. Ich habe die Diagnose 2 Tage später erfahren. Auch die positiven Nachrichten wie keine Metastasen wurde mir eher per Zufall und später mitgeteilt.
Meine Mutter und ich hatten vor einigen Jahren einen großen Streit. Sie warf mir vor dass ich so weit weg zog aus unserem Heimatort. Wir hatten damals 1 Jahr fast keinen Kontakt. Nachdem wir uns wieder näher kamen war es nie mehr so wie zuvor. Sie hat mich nie hier besucht wo ich wohne und hat nie nachgefragt wie es mir hier geht. Ich glaube sie lässt mich das noch immer spüren dass sie mit meiner Entscheidung nicht einverstanden war.
Ich werfe ihr das jetzt nicht vor denn sie kämpft um ihr Leben gerade.
Aber ist das möglich dass jemand obwohl er totkrank ist noch immer Groll hegt gehen seine Tochter?
Ich bin verwirrt und traurig und enttäuscht. Ich kann meine Gedanken gar nicht klar ordnen. Wieso macht sie das? Warum schließt sie mich so aus ihrem Leben aus obwohl sie weiß wir haben nicht mehr unendlich viel Zeit?
Ich weiß dass mir das niemand beantworten kann, aber danke fürs zuhören.

LiebesHerz
20.12.2016, 22:02
Liebe Mairegen,

ich kann Dir deine Frage nach dem "Warum" nicht beantworten, aber Du klingst so traurig dass ich dir einfach mal eine virtuelle Umarmung da lassen wollte.

Auf jeden Fall hast du durch deinen Umzug nichts falsch gemacht. Du hast das Recht dort zu leben wo du möchtest. Aber ich denke das weißt du auch...
Was deine Mutter gerade dazu bringt dich auszugrenzen weiß ich nicht. Ich weis nur , dass diese Erkrankung viele Menschen verändert, sie Dinge tun lässt die für andere verletzend sind. Gib ihr und Dir Zeit.
Es ist schön dass sie die OP gut überstanden hat!

Danke Dir auch für dein Mitgefühl... meine Mama fehlt mir sehr...
Liebe Grüße!

Jana

Mairegen77
20.12.2016, 22:15
Ich danke dir für deine Worte!
Ja ich bin wirklich sehr traurig. Meine Mutter ließ es zu dass wir vor ihrer OP nicht mehr sprechen können miteinander. Es hätte auch etwas schief gehen können und es ist noch immer kritisch. Aber es war ihr nicht wichtig mich zu sprechen. :cry: Das tut sehr sehr weh. Ich verstehs nicht.
Und gleichzeitig schäme ich mich dass ich mich damit beschäftige. Zum Beispiel dir gegenüber. Du hast deine Mama verloren und vermisst sie. Meine ist noch bei mir und ich bin auch sehr sehr dankbar dafür. Aber ich habe auch Angst dass wir in diesem Groll eines Tages auseinander gehen könnten.:(

faithful
20.12.2016, 22:37
Liebe Mairegen, ich kann Deine Enttaeuschung so gut verstehen. Ich habe seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern, da ich, als ich an einer Vorstufe von Brustkrebs erkrankte, meiner Mutter endlich einmal sagen konnte, wie sehr mich ihr unbedachten und kränkenden Aeusserungen (Brust ab!Weg damit!) verletzten. Sie machte mir am Krankenbett dermassen die Szene, dass ich einen Nervenzusammenbruch erlitt und mir die Aerzte rieten, meine Mutter erstmal auf Abstand zu halten. Ich erklärte meinen Eltern, dass meine Brust tatsächlich so voller Vorstufenzellen war, dass sie mastektumiert werden musste und ich den Weg der OPs hauptsächlich mit meinem Mann an meiner Seite bestreiten wolle. Tja, das war's dann. Ich wurde mastektumiert, es wurde ein Implantat eingelegt und 6 Monate später wurde die Brust mit Eigengewebe wieder aufgebaut. Mein Mann informierte meine Eltern mehrfach telefonisch über meine Situation. Sie reagierten uninteressiert und abweisend. Als ich nochmal den Versuch unternahm, mit meiner Mutter ein vernünftiges Gespräch zu führen, ging auch dieses in die Hose. Ich hätte ihnen den Kontaktabbruch auferlegt, und nun könne ich sehen, wie ich zurecht komme. Ich erlitt tatsächlich in der operierten Brust ein Rezidiv und müsste noch zweimal nachoperiert werden. Mein Mann bekam dann noch einen Herzinfarkt, den er zum Glück gut ueberstanden hat. Zum Glück stand mir seit dem Zusammenbruch im Krankenhaus eine sehr gute Psychologin zur Seite, die mir in zahlreichen Therapiesitzungen das Persoenlichkeitsbild einer narzisstisch gestörten Person aufzeigte. Ich erkannte meine Mutter darin wieder. Ich weiß nicht, wie alt du bist. Ich bin 50 und meine Eltern gehören noch der Kriegsgeneration an. Mit dieser Generation wurden leider sehr viele Menschen groß, die solch eine Störung aufweisen. Mir haben die Bücher von Susanne Bode (Kriegsenkel, Kriegskinder) in vielen Dingen die Augen geöffnet. Ebenso das Beschäftigen mit Beschreibungen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Du hast mit Deinem Umzug nichts Falsches gemacht. Schade ist nur, dass sich die anderen Familienmitglieder dem Willen Deiner Mutter beugen. Aber auch das passt zu dem Bild.
Ich drücke und umarme Dich!

LiebesHerz
21.12.2016, 17:07
Liebe Mairegen,

aber du brauchst dich doch nicht zu schämen!
Es ist schön, dass Du deine Mutter noch hast und ich gönne jedem seine/ihre Mutter! Ich habe meine verloren, aber das heißt doch nicht, dass mir andere Menschen nicht die Konflikte mit ihrer Mutter erzählen dürfen, weil ich dann vielleicht sagen oder denken könnte "na die hat Probleme, sie hat ja ihre Mama noch". Dem ist absolut nicht so.

Sei lieb gegrüßt von
Jana

Dream
21.12.2016, 23:37
Wieso macht sie das? Warum schließt sie mich so aus ihrem Leben aus obwohl sie weiß wir haben nicht mehr unendlich viel Zeit?

Liebe Mairegen

Du denkst falsch, denn Dir ist nicht klar, dass Deine Mutter ganz allein entscheidet, wem sie von ihrer sehr persönlichen Diagnose wieviel erzählen will. Das geht Dich im Prinzip nichts an. Dass Du dies einforderst, zeigt, dass Du ihre Grenzen zu wenig achtest, sondern sie zu sehr vereinnahmst. Auch Liebe kann sehr vereinnahmend sein, weißt Du.

Da meine Geschwister teilweise auch so dominant sind, wollte meine Mutter ihre Krebs-Diagnose nur mir mitteilen. Die anderen erfuhren erst viel später davon, damit sie sich noch von unserer Mutter verabschieden können, bevor sie stirbt. ich bin die Einzige, die für sie entscheiden darf. Das war für meine Schwester nicht leicht auszuhalten, aber es ist besser so, denn meine Schwester will schon jetzt der Mutter alles Mögliche vorschreiben, was sie anziehen muss. Das Krankenhauspersonal kommandiert sie auch schon rum.

Im Erwachsenenleben muss die Beziehung zu den Eltern auf Augenhöhe sein, wie bei einer Freundschaft. Deine Mutter muss Dir gar nichts sagen, fordere das nicht ein, das tust Du ja sicher auch nicht bei Freunden. Sei einfach da und sei zufrieden mit dem, was kommt. Außerdem hat Deine Mutter so viel zu verkraften jetzt. Es ist sicher das Letzte für sie, noch darüber nachzudenken, ob Du verletzt sein könntest, weil sie Dir Wissen vorenthalten hat. Vielleicht dramatisierst Du zu sehr und gerade deshalb wollte sie Dir evtl. nichts sagen, weil sie Stress nicht erträgt.

Sei mir bitte nicht böse für meine kritischen Einwände. Nur manchmal hilft Selbstreflexion und Selbstkritik viel weiter, auch in Beziehungen. Ich hab auch viele Fehler in meinem Leben gemacht und an mir gearbeitet. Es lohnt sich, bei sich selbst anzufangen und nicht den anderen die Schuld zu geben.

lotol
22.12.2016, 02:37
Liebe Mairegen77,

im Wesentlichen sehe ich das genau so wie Dream.

Selbst, wenn es sich für Dich "unbequem" anhört:
Wie mir scheint, besteht zwischen Deiner Mutter und Dir ein "Klarstellungs-Problem". :)

Du bist 36 und Deine Mutter ist knapp 60 Jahre alt.
Deine Mutter ist also längst keine "Erziehungsberechtigte" mehr für Dich, und Du für sie sowieso nicht! :D

Was hat Deine Mutter damit zu "hadern", wenn Du sonstwohin ziehst und dort wohnen und leben willst??
Das geht sie gar nichts an, weil es ausschließlich Deine Sache ist.
Sie hat das zu akzeptieren!
So einfach ist das.
Und wenn sie ein Problem damit hat, dann ist das ihr Problem!

Was hast Du damit zu "hadern", wenn Deine Mutter Informationen nach ihrem Belieben weitergibt??
Das geht Dich gar nichts an, weil es ausschließlich ihre Sache ist.
Du hast das zu akzeptieren!
So einfach ist das.
Und wenn Du ein Problem damit hast, dann ist das Dein Problem!

Die Probleme anderer lösen zu wollen, ist schwierig bis unmöglich.
Also fang besser damit an, Deine eigenen Probleme zu lösen. :D
Hilfreich kann dabei oft sein, sich vorzustellen, wie man selbst handeln würde, wenn man sich selbst in einer vergleichbaren Situation befinden würde.

Und sprich bitte gelegentlich mal mit Deiner Mutter über die o.g. Klarstellungen.
Muß ja nicht gerade jetzt sein, wo sie ganz andere Sorgen hat. ;)
Tu derzeit das, was Du für richtig hältst.

Könntest z.B. Deine Mutter wissen lassen, wie sehr Du sie liebst und Dir Sorgen um sie machst.


Liebe Grüße
lotol

Mairegen77
22.12.2016, 06:22
Liebes Forum,

danke für euren aufrichtigen Input. Auch wenn ich manche von deinen Worten Dream verletzend finde. Du kennst mich und meine Mutter gar nicht und unsere Geschichte. Das ist eine völlig andere als bei dir und deiner Familie.

Es ist wie es ist. Das ist richtig.
Ich habe versucht unseren Streit in den Hintergrund zu stellen und mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Sie hat das nicht getan. Und sie hat sich operieren lassen ohne vorher nochmal mit mir zu sprechen. Die OP ist nicht ungefährlich. Das muss ich erst mal verdauen. Auch wenn es natürlich zu 100% ihre Entscheidung ist. Ich habe nie etwas über sie hinweg bestimmen oder entscheiden wollen, vielmehr war das immer umgekehrt so.
Aber nun muss sie erst mal zu Kräften kommen. Laut vieler trauriger Berichte hier ist das nicht selbstverständlich. Ich habe tiefen Respekt vor den Menschen hier und was sie durchmachen.
So Gott will wird es meiner Mutter wieder besser gehen. Und dann wünsche ich mir dass wir Zeit haben und die Möglichkeit haben wieder zueinanderzufinden. Und ich das mit ihr besprechen kann was mich so sehr verletzt hat.

Safra
22.12.2016, 12:17
Hallo an alle,

Das geht sie gar nichts an, weil es ausschließlich Deine Sache ist. Ganz so rigoros kann ich es nicht sehen. Ich glaube schon, dass man diese Dinge im Kreis der Familie vernünftig besprechen kann und auch sollte, wenn es Veränderung auch für die anderen bedeutet. Und sich vielleicht auch paar Bedenken und Einwände durch den Kopf gehen lassen kann. Natürlich nicht, wenn damit nur eine egoistische Denkweise der anderen der Hintergrund ist. Letztlich, da gebe ich Euch recht, ist es MEIN Leben.

Wenn ich aber der Ansprechpartner einer Person in so einem Krankheitsfall bin, egal, ob bei Mutter, Vater oder sonstwem, dann möchte ich bitteschön auch genau Bescheid wissen, ansonsten komme ich mir ev. ausgenutzt vor. Letztlich ist es immer gut, Zwistigkeiten so bald als möglich aus der Welt zu schaffen, nicht erst, wenn einer schwer krank wird. Dich kann morgen schon ein Auto überfahren oder der Herzinfarkt/Schlaganfall.... treffen.

Viele Grüße! Safra

p53
22.12.2016, 19:43
Hallo an alle,

Ganz so rigoros kann ich es nicht sehen. Ich glaube schon, dass man diese Dinge im Kreis der Familie vernünftig besprechen kann und auch sollte, wenn es Veränderung auch für die anderen bedeutet.

sehe ich auch so, und vor allem gibt es in der konkreten Alltagssituation selten ein Ganz-oder-gar-nicht, Entweder-Oder, Alles-oder-nichts. Ist dann eher ein Mischmasch und oftmals kollidieren auch mal die Interessenlagen und es wird Selbstlosigkeit bzw Beschützen anderer vorgegeben, wo es sich in Wirklichkeit eher um Eigeninteresse handelt (ist ja auch legitim, jeder ist zuerst mal für sich selbst verantwortlich und muss sich auch behaupten können im Leben).

Ich entscheide selbst, was mich etwas angeht; ob der andere das dann genauso sieht, ist natürlich eine andere Frage.
Interessiert mich etwas, weil ich diese oder jene Signale empfange, frage ich nach. Natürlich auch bei Freunden. Warum auch nicht.
Trifft die Person dann die Entscheidung, keine Infos, dann muss sie halt auch mit den entsprechenden Reaktionen bzw Konsequenzen leben.
Macht ein Kranker alles mit sich selbst aus und gibt keine Infos an andere, muss er eben auch damit leben, dass andere nicht hellsehen können und ihn anders behandeln als wüssten sie, was im Kranken vorgeht oder auch wie es um ihn steht.
Ich erhalte zB nur bruchstückhaft Informationen, ganz willkürlich offenbar, mal mehr mal weniger, mal dies und mal das, mal eher umfassend, dann wieder nur Andeutungen und da mir das überhaupt nicht gut tut und ich dann anfange, aus Andeutungen die schlimmsten Szenarien zu basteln, hab ich für mich beschlossen, bin ich aus der konkreten Krankengeschichte bis auf weiteres ganz raus. Ich frage nicht nach und bei Andeutungen (mit denen keiner was anfangen kann, die nur verunsichern) höre ich zu, gehe aber nicht darauf ein.
Bei einer brustkrebskranken sehr guten Freundin läuft das völlig anders. Wir gehen sehr offen damit um, sie möchte das so, ich finde das unwahrscheinlich gut, weil es vieles sehr viel einfacher macht im Umgang miteinander und auch mit speziellen Situationen, die sich aus der Erkrankung immer mal wieder ergeben. Das passt zu ihrer Mentalität und zu meiner, ich bin eher für offene, klare Ansagen und kann mit Wissen sehr viel besser umgehen als mit Nichtwissen oder Sichzusammenreimenmüssen. Das ist individuell einfach sehr unterschiedlich und ich reagiere auch entsprechend unterschiedlich.

Mairegen, direkt an dich gerichtet: Ich glaube, ich kannn sehr gut verstehen, wie es dir geht in Bezug auf eure Vorgeschichte und Vergangenheit.
Je nachdem, wie schlimm für einen selbst vergangene Konflikte und Verletzungen sind (da zählen nur die eigenen Empfindungen, nicht was andere oder die Gesellschaft darüber denken), kann man nicht einfach einen Schalter umlegen und verletzte Gefühle, vergangene nie aufgearbeitete Konflikte etc in Friede-Freude-Eierkuchen-heile-Famlienwelt umwandeln. Ich kann und will das jedenfalls nicht.

Ist meinem Eindruck nach aber auch eine Generationsfrage. Meine Generation (ich würde dich auch dazu zählen ;)) akzeptiert Eltern und Ältere nicht mehr grundsätzlich als Autorität, weil sie eben einfach älter/in ihrer Familienposition sind, sondern Respekt und Achtung müssen sich auch Eltern erst einmal verdienen. Tun sie das nicht, wird das kritisch hinterfragt und ggfl. auch Kontakt eingeschränkt oder sogar abgebrochen. Fast undenkbar für die Generation meiner Großeltern.... da wird ganz viel geschluckt und hingenommen statt mal Klartext zu reden. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Traue deiner Wahrnehmung und deinen Empfindungen, es geht ja schließlich auch um dich und dein Leben. Zwar auf der anderen Seite, dennoch bist du als Angehöriger direkt involviert. Also hast du sehr wohl auch ein Mitsprache- und Mitentscheiderecht.
nicht was den Weg des Erkrankten angeht und seine Entscheidungen in Bezug auf die Krankheit, aber sehr wohl was den Umgang damit angeht. Das ist Familiensache, ob man will oder nicht.
Am schönsten wäre es natürlich, wenn über alles offen gesprochen werden könnte, auch darüber, worüber man aus welchen Gründen auch immer nicht sprechen möchte. Damit lässt sich ganz anders umgehen als mit unerklärten Verhaltensweisen wie zB der OP.
Habe genau so etwas auch schon mehrfach erlebt und weiß, wie du dich da fühlst. Teilweise hab ich sogar erst Wochen später von Krankenhausaufenthalten oder überhaupt Diagnosen erfahren. Ich hab meinen Umgang damit gefunden, hab aber auch therapeutische Hilfe. Bin zwar dort aus anderen, mich betreffenden Gründen, allerdings fließen Familienangelegenheiten ja ohnehin immer mit ein und so ist das für mich auch immer eine gute Entscheidungshilfe und oft auch Rückversicherung, dass mit meinen Emotionen und Wahrnehmungen alles stimmt. Wenn in der Vergangenheit einiges schief lief in der Familie und speziell auch in der Elternrolle, dann ist so eine außenstehende Sichtweise extrem hilfreich. Man ist auch als Erwachsener oft noch in seinen uralten (familiären) Mustern drin und merkt oft gar nicht, was da alles schief läuft. Oder man merkt zwar, das ist destruktiv und verletzend, kennt es aber nur so und traut somit seiner Wahrnehmung nicht so recht ("warum stelle ich mich auch so an..." etc).

Mach das so, wie du es für richtig hältst, und wenn du ein ganz schlechtes Gefühl hast, dann darfst du das ruhig auch ernstnehmen. Du bist genauso wichtig wie andere (auch Kranke).

mausi69
22.12.2016, 20:50
Ihr Lieben

Einige Aussagen wie zum Beispiel, das Mairegen die Diagnose ihrer Mutter nichts angeht, finde ich sehr verletzend.

Natürlich geht es einer Tochter etwas an wie krank die Mutter ist. Sie ist doch keine Fremde.

Hier geht es nicht um einen Schnupfen, hier geht es um Leben und Tod.

Meine Mutter wollte zum Anfang der Diagnose das es die restliche Verwandtschaft noch nicht erfährt, das war für mich ok. Doch wir mein Vater und wir Geschwister wußten von Anfang an alles. Und so sollte es in jeder Familie sein, das ist meine persönliche Meinung.

LG mausi

Dream
22.12.2016, 21:49
Ich finde es gut so, wie ich es nach Wunsch meiner Mutter machte. Ich bzw. wir erzählten in den ersten zwei Monaten nur andeutungsweise davon, sodass sich die Familie noch nicht groß sorgte und meine Mutter die Zeit hatte, die Diagnose zu verkraften und mit mir eingehend zu besprechen. Ich würde es auch so machen und zuerst mit Freunden außerhalb reden und Lösungen einleiten, damit die Familie entlastet wäre, denn es ist schon genug hart, dann in der Angst zu leben, mich zu verlieren, denn sie verlassen sich sehr stark auf mich, da ich immer alles regle für sie. Deshalb wäre es für mich wichtig, in Ruhe Lösungen für die Familie zu suchen, solange ich noch kann. Da könnte ich eben gerade nicht den Stress durch eine sorgenvolle Familie gebrauchen.

Die Familie hat jetzt nur von der Erkrankung meiner Mutter erfahren, weil sie bald daran sterben wird und sie nun wirklich immer hinfälliger wird. So können sich noch alle von ihr verabschieden. So will sie es geregelt wissen und auch noch jedem ihr Himmelbuch geben. Das Verschweigen in der ersten Zeit tat ihr gut, ebenso mir und auch der Familie, deren Leidenszeit verkürzt wurde. Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen. Auch meine Mutter brauchte ihre Zeit für sich, wo sie noch klar war, sonst hätte man ihr keinen Raum mehr gegeben für die Einkehr.

Ich bin immer noch der Ansicht, dass auch in der Familie dieselben persönlichen Grenzen eingehalten werden müssen wie z. B. bei Freunden. Man kann das respektieren und muss auch nicht verletzt sein. Das ist eine reine Einstellungssache und hat nichts mit dem anderen zu tun, sondern mit einem selbst, welche Ansprüche und unguten symbiotischen, kindlich gebliebenen Bindungen man eingeht, woran auch Eltern ersticken können.

lotol
23.12.2016, 02:44
Ihr Lieben,

Hier geht es nicht um einen Schnupfen, hier geht es um Leben und Tod.

Ja, sicher geht es hier um keinen Schnupfen, sondern um Leben und Tod. :)
Und um wessen Leben und Tod?

Was ich w.o. kraß formulierte, hat nur etwas damit zu tun, daß es eine unverletzliche Integrität jedes Individuums gibt.
Das in freier Willensentscheidung das tun kann, was es für richtig hält.
Ohne irgendjemand anders darüber "Rechenschaft ablegen" zu müssen.
(Natürlich nur im Rahmen der gültigen Rechtsordnung; denn alle anderen "Gepflogenheiten" sind im Grunde genommen unverbindlich. ;))

Wir wissen nur, daß es gewisse "Animositäten" zwischen Mairegen77 und ihrer Mutter gibt.
Die (genauen) Gründe dafür kennen wir nicht.
Sie sind aber auch relativ uninteressant, weil es derzeit so ist, wie es ist:

Mairegen77 fühlt sich irgendwie "ausgesperrt", was ich "nachfühlen" kann und was auch bedauerlich ist.
Warum ihre Mutter das so haben will, wissen wir genau so wenig, wie Mairegen77.

Wir könnten uns aber fragen, wer darüber zu befinden hat, in welchem Umfang (innerhalb einer Familie) jemand informiert wird oder auch nicht.
Wenn ich mich nicht sehr irre, ist das hier die ausschließliche Angelegenheit der Mutter von Mairegen77.
Alle anderen haben ihre Willensentscheidung zu akzeptieren.
Selbst dann, wenn es ihnen schwerfallen mag.

Meine Mutter wollte zum Anfang der Diagnose das es die restliche Verwandtschaft noch nicht erfährt, das war für mich ok. Doch wir mein Vater und wir Geschwister wußten von Anfang an alles. Und so sollte es in jeder Familie sein, das ist meine persönliche Meinung.

Wir haben keinerlei Auffassungs-Unterschiede darin, daß es so sein sollte. :)
Leider ist es halt nun mal nicht immer so.

Wer hat Vorrang bzgl. dessen, was wie zu handhaben ist?
Denke, jedenfalls der Mensch, um dessen Leben und Tod es geht.

@ Mairegen77:
Überdenk bitte den Rat, den ich Dir w.o. gab.
Und tu alles, das dazu geeignet ist, um Deine Mutter in all ihren Sorgen "freischaufeln" zu können.

Falls Dir das irgendwie schwerfallen sollte - was ich nicht annehme - bedenk dabei bitte auch, welchen "Stellenwert" Deine Befindlichkeiten haben.
Verglichen mit den (vermutlichen) Sorgen Deiner Mutter.
Wünsche Dir dabei viel Erfolg. :winke:

Es tut mir sehr leid für Dich, daß Du Dich als "ausgesperrt" fühlst.
Akzeptier das bitte derzeit und versuch später, eine Klärung erreichen zu können.


Liebe Grüße
lotol

Dream
23.12.2016, 03:34
Vor allem wäre es evtl. auch gut, darüber nachzudenken, dass die Mutter aus Liebe verschwieg. Ich jedenfalls würde nicht wollen, dass meine Lieben unnötig lange leiden, auch meinetwegen nicht. Deshalb würde ich nur so weit etwas sagen, wie es notwendig ist, aber das wäre es mir wert, meiner Familie das unbeschwerte Lachen noch länger zu gönnen. Welche Mutter würde das nicht machen für die Kinder? Vor allem bei den Sensiblen, wo man weiß, wie viel Kummer aufkommt. Deshalb würde ich darin einen Liebesbeweis sehen und keinesfalls einen Vertrauensbruch.

Safra
23.12.2016, 10:14
Hallo,

@p53:Ist meinem Eindruck nach aber auch eine Generationsfrage. Meine Generation (ich würde dich auch dazu zählen ) akzeptiert Eltern und Ältere nicht mehr grundsätzlich als Autorität, weil sie eben einfach älter/in ihrer Familienposition sind, sondern Respekt und Achtung müssen sich auch Eltern erst einmal verdienen. Tun sie das nicht, wird das kritisch hinterfragt und ggfl. auch Kontakt eingeschränkt oder sogar abgebrochen. Fast undenkbar für die Generation meiner Großeltern.... da wird ganz viel geschluckt und hingenommen statt mal Klartext zu reden.
Interessante Sache, das mal so direkt von anderen zu hören. Wir haben genau diesen Fall in der Familie. Einer will es eben nicht begreifen, dass die Kinder ihm nicht die Füße küssen, weil er der Vater ist. So wurde der Kontakt seitens der Kids eingestellt. Ich habe das nach einigen, auch für mich nicht so günstigen Aussagen meiner Kinder auch begreifen müssen. Man verletzt schneller, als man denkt, und ist sich dessen nicht bewusst. Deshalb hilft auch Offenheit, wann immer möglich.

Safra

Verlassen
23.12.2016, 10:53
@ Dream

Mich würde mal interessieren, ob Du die gleiche Meinung noch vertreten würdest, wenn sich Deine Mutter nicht Dir, sondern jemandem anderen anvertraut hätte. Du kannst hier leicht schreiben - Du bist ja nicht in der Situation von Mairegen, sondern in der eindeutig besseren Position. Deine Geschwister könnten sich wohl eher in die Situation von Mairegen hineinversetzen.

Du bezeichnest Deine Geschwister als dominant. Für mich lesen sich Deine Sätze aber noch etwas mehr als nur dominant. Sie klingen schon fast überheblich. Und dass Mairegen sich durch Deine Sätze verletzt fühlt, kann ich sehr gut nachempfinden.

Du schreibst Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen.
Genau, Hauptsache DU hast den Vorsprung, damit DU es besser verarbeiten kannst. Diesen Vorsprung hätten Deine Geschwister auch gerne gehabt. Alles sehr einseitig oder findest DU nicht?

Ela85
23.12.2016, 12:44
@Verlassen

Du sprichst mir aus dem Munde. Das selbe habe ich auch gedacht.

@Dream

Finde es ziemlich verletzend und überheblich wie du schreibst. Das musste ich los werden!

@Mairegen

Von Herzen alles Gute dir und ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

lotol
23.12.2016, 16:06
Ihr Lieben,

denke, daß jeder, der hier etwas an Mairegen77 schreibt, das tut, um ihr irgendwie behilflich sein zu können.
Jeder tut das (naturgemäß) auf seine Art und auf Grund all seiner Erfahrungen. :)

Unterschiedliche Sichtweisen können dabei auftreten.
Macht aber nichts:
Mairegen77 kann dem an sie Geschriebenen das entnehmen, was für sie hilfreich sein kann.

Denn oft ist es tatsächlich ganz hilfreich, mal etwas aus einem ganz anderen Blickwinkel gesehen, bedenken zu können.
V.a. dann, wenn die Gedanken nur noch "im eigenen Saft kreisen". ;)

Du schreibst
Zitat:
Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen.

Genau, Hauptsache DU hast den Vorsprung, damit DU es besser verarbeiten kannst. Diesen Vorsprung hätten Deine Geschwister auch gerne gehabt. Alles sehr einseitig oder findest DU nicht?

Die Realität sieht aus meiner Sicht so aus, daß die Mutter von Dream sich ihr "anvertraut" hat und nicht jemand anderem.
Diese freie Entscheidung von Dreams Mutter nun Dream irgendwie zum Vorwurf machen zu wollen, halte ich für unangemessen.

Bis zu einem gewissen Grad verhält es sich wohl auch bei der Mutter von Mairegen77 analog:
Es ist allein ihre Entscheidung, wen sie wie weit "mit einbeziehen" will.
Nicht zuletzt vielleicht auch deshalb, weil sie weder andere noch sich selbst unnötig belasten will.
Das ist verständlich, weshalb es am besten ist, das einfach zu akzeptieren.


Liebe Grüße
lotol

Dream
23.12.2016, 17:57
@ Dream

Mich würde mal interessieren, ob Du die gleiche Meinung noch vertreten würdest, wenn sich Deine Mutter nicht Dir, sondern jemandem anderen anvertraut hätte.

Ja, meine Mutter hat es auch mir zuerst verschwiegen, bis es nicht mehr ging und sie meine Unterstützung brauchte. Sie kam nicht mehr allein zurecht und deshalb musste sie mich - entgegen ihrem Vorhaben - mit ihrer Diagnose konfrontieren. Aber das hätte sie lieber nicht getan. Ich bin sicher, dass sie es anders gehandhabt hätte, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte. So würde ich es auch tun, ich denke genau wie sie, nämlich mit dem Ziel, die Familie zu schonen, dies aus Liebe. Mir käme nie in den Sinn, ihr diese beschützende Liebe zum Vorwurf zu machen. Sie war immer diejenige, welche sich gekümmert hat. Warum sollte sie auf einmal anders denken? Viele Eltern sind so gestrickt, vor allem die ältere Generation. Nesttrieb.

Ich kann wiederum nicht nachvollziehen, wie man einer krebskranken Mutter, die nur ihre sensible Tochter vor Leid bewahren wollte, dies vorwerfen kann. Es ist doch offensichtlich, dass sie ihre Tochter kennt und wusste, dass sie dann immer weint und in eine große Krise stürzt. Genau das wollte sie verhindern und das Leid der Tochter verkürzen. Wenn das nicht Liebe ist, was dann?

LiebesHerz
23.12.2016, 19:11
Liebe Dream,

ich teile deine Meinung dass Eltern bezüglich ihrer Kinder stets einen Beschützerinstinkt haben und ihnen das Wohl des Kindes wichtiger als das eigene ist. Meine Mutter hat mir ihre Ängste denke ich auch nicht anvertraut, wir haben NIE über den Tod gesprochen. Ich war zu feige und sie wollte mich entweder schützen oder es verdrängen. Nun ist sie tot und ich bereue es zutiefst dass wir dieses Gespräch nie geführt haben. Beide immer auf der Hut den anderen nicht zu verletzen. Dies fehlt mir sehr in meiner Verarbeitung meines Verlustes und ich wünschte wir wären offener gewesen.
Aber jeder tickt da anders und ich denke, jede Familie muss ihren eigene Weg finden.

Nun haben wir alle hier ganz viel über das Verhalten von Mairegens Mutter gerätselt... wichtiger ist doch:
wie geht es Dir Mairegen???
Gibt es Neuigkeiten?

Liebe Grüße,

Jana

Dream
23.12.2016, 19:36
@LiebesHerz

Da scheinst Du Deiner Mutter ja auch sehr ähnlich zu sein. Über den Tod sprach ich oft mit meinen Eltern, und das nicht nur erst kurz vor dem Ende, sondern Jahre davor und immer wieder. Für uns war das nie ein Tabu-Thema und auch ich spreche offen über meinen Tod, der irgendwann sein wird, womit sich meine Familie schon jetzt auseinandersetzen soll, wo es noch erträglich ist, darüber zu reden, denn wenn es dann so weit ist, sind solche Gespräche meistens nicht mehr möglich, da schon irgendeine Einschränkung spürbar vorhanden ist, auch im Denken. Ein solches Gespräch kurz vor dem Ende kann nicht mehr die ganze Haltung ausdrücken, da einfach vieles nicht mehr abrufbar ist, Wortfindungsstörung, Gedächtnisverlust, Verwirrung, die unmittelbare Symptomatik und die Reaktion darauf. Man wird zum Schatten seiner selbst. Meine Mutter hat das sogar ähnlich geäußert.

Bei meiner Mutter ist es nun doch so gekommen, wie wir es befürchteten. Meine ebenfalls sensible Schwester weint nur noch an ihrem Bett, sodass meine Mutter mich anrief wegen ihr, aus Sorge um sie, obwohl sie selbst derart erschöpft ist. Bei allem Einfühlen meiner Schwester gegenüber darf es nicht sein, dass eine Todkranke derart den Gefühlen anderer ausgeliefert werden darf. Wie soll meine Mutter ihren Frieden finden, wenn ihre Tochter derart den Halt verliert? Und genau das befürchteten wir auch. Ich rief die Pflegerin an, damit meiner Mutter geholfen wird. Sogar die Bettnachbarin, die selbst nicht mehr lange zu leben hat, sagt immer wieder zu meiner Schwester, dass sie loslassen muss. Es ist einfach nicht aushaltbar, und das neben der kleinen Tochter, die auch noch helfen muss und der ich noch über Telefon sage, wie sie helfen kann.

Mairegen77
23.12.2016, 21:13
Liebes Forum,


erstmal danke ich euch fürs lesen und eure Zeit.

Dream, mir wird es langsam zuviel was du hier in meinem Post schreibst. Du kennst mich und meine Familie nicht und es ist sehr verletzend wie du deine Situation in meine hineininterpretierst.
Ich bitte dich dringend davon jetzt Abstand zu nehmen und es gut sein zu lassen denn es ist wie ein Schlag ins Gesicht und hat mit meiner momentanen Situation nichts zu tun!!!
Leider habe ich in meinem Kummer hier gepostet und nicht bedacht wer hier mitliest und was ich damit auch lostreten kann. Das war leider sehr naiv von mir.


Allen anderen danke ich herzlich für eure Unterstützung! Es tut gut zu lesen dass ihr mich verstehen könnt welches Dilemma das sein kann.

Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen.:cry::cry::cry:

Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen. Ich hatte wegen der OP schon große Hoffnung geschöpft. Leider wurden Streuungen entdeckt. Unser Disput steht im Moment im Hintergrund.
Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es...
Ich muss mich jetzt zurückziehen. Morgen ist Heilig Abend und ich muss für mein Kind da sein.
Ich wünsche euch allen alles Gute! Möget ihr Weihnachten gut verbringen mit euren Angehörigen!
Lieben Gruß und danke für eure Worte,
Mairegen.

Verlassen
23.12.2016, 21:24
Liebe Mairegen!

Ich kann erahnen, wie es in Dir aussieht. Die gleichen Fragen stelle ich mir gerade. Trotzdem hoffe ich, dass Du alleine durch Dein Kind doch ein bisschen von der Weihnachtsstimmung einfangen kannst, um wenigstens für kurze Zeit die Gedanken aus Deinem Gehirn verbannen zu können.

lotol
23.12.2016, 23:32
Liebe Mairegen77,

Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen.

Es tut mir sehr leid für Deine Mutter, Dich und Eure Familie, daß Metastasen gefunden wurden.
Verständlich, wie sehr Dir das den Boden wegzieht. :pftroest:

Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen.

Zwischen der Diagnose "nicht mehr geheilt werden können" und an einem Krebs "sterben zu müssen", liegt i.d.R. schon noch einiges an Zeit zwischendrin.

Wieviel das ist/sein könnte, kann niemand genau sagen, weil er dazu alle Einflußfaktoren bei Deiner Mutter genau kennen müßte.
Was ein Ding der Unmöglichkeit ist. :)

Damit will ich Dir sagen:
Man kann hier zeitlich gar nichts generalisieren, weil sich Ärzte an Statistiken orientieren; d.h. bei Diagnosen "Durchschnittswerte" prognostizieren.
Die paar Monate bis zwei Jahre sind solche Durchschnittswerte.

Im Einzelfall, der ja irgendwo (unbekannt) in der Streuung von Statistiken liegt, kann das aber auch ganz anders sein.
Nimm also bitte nicht von vornherein den schlechtesten Fall an, sondern hoff einfach, daß Deine Mutter noch erheblich länger lebt als ein paar Monate. :)

Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es...


Das sind alles unsinnige Fragen, mit denen Du Dich nur selbst "fertigmachst".
Versuch bitte, solche Fragen, auf die es ohnehin keine Antwort geben kann, einfach "abzuwürgen".

Am Anfang ist das etwas schwierig - aber es ist machbar. ;)
Am besten geht es, wenn Du Dich selbst "ablenkst", indem Du Dich auf etwas ganz anderes konzentrieren mußt.
Streich z.B. Deine Wohnung oder arbeite sonstwas, das Dich "beansprucht" und ablenken kann.

Verbring auch Du Weihnachten gut mit Deinem Kind. :winke:
Vielleicht kannst Du ja auch mal Befreundete besuchen, die Dich etwas "aufbauen" können?
Ich meine damit Befreundete, nichts mit Eurem "Familiendrama" zu tun haben und Dich deshalb ebenfalls "ablenken" können.


Liebe Grüße
lotol

Anja1963
24.12.2016, 00:28
Liebe Mairegen,

nun schreibe ich Dir als Mutter. Es stimmt mich traurig wenn ich Deine Beiträge lese. Du leidest sehr und wünschtest Dir mehr von Deiner Mutter, wie soll ich es nennen, Zuneigung, Vertrauen und Nähe?! Gib Deiner Mutter ein wenig Zeit sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen. Für sie ist das alles auch ganz neu. Lasse sie wissen das Du da bist wenn sie Dich braucht. Das Du verletzt bist und Dir Gedanken machst, kann ich gut verstehen. Schämen brauchst Du Dich für Deine Gedanken aber nicht. Du bist doch auch "nur" ein Mensch:cool:
Vorwürfe auf Dein eigenes Leben weiter entfernt, braucht Dir auch keiner zu machen. Du bist erwachsen und Kinder werden flügge. Vielleicht erzählt man Dir auch nicht alles, weil Du sehr sensibel bist und zu weit weg wohnst, um Dich nicht ganz so zu beunruhigen.
Mein Mann ist 53 Jahre hat und hat die gleiche Diagnose wie Deine Mama.. Auch er weiß das er an diese Krankheit sterben wird. Allerdings kann uns kein Arzt sagen wie lang, wir sollen nicht nach Statistiken leben. Wichtig ist jetzt die Qualität, wie Ihr diese Zeit miteinander verbringt.
Ich sage mir immer das mein Mann und ich das Glück haben viele Dinge zu erledigen und auch einiges wieder in Ordnung zu bringen. Somit verarbeite ich es zumindest besser. Deine Mama und auch mein Mann sind noch eine Weile bei uns. Das sollten wir nutzen und für den Moment leben.

Alles Liebe
Anja

Wolle2
24.12.2016, 00:38
Liebe Mairegen.

Heute ist Heilig Abend, für Viele ein Tag der Besinnung und des Nachdenkens. Fragen, ob man den Tumor bei Deiner Mutti hätte früher erkennen und behandeln können, führen zu nichts. Sie belasten Dich unnötig und rauben dir Kraft, die du dringend für deine Mutti und für dein Kind brauchst.
Versuche bitte, Dir und deinem Kind einen guten Tag zu bereiten. Dazu wünsche ich Dir die nötige Kraft. :1luvu: :1luvu:

Mit lieben Grüßen.
Wolle2.

Safra
24.12.2016, 11:35
Liebe Mairegen,

vielleicht liest Du das hier erst nach den Feiertagen. Es ist gut, wenn Du Dir eine kleine Auszeit gönnst. Versuch das bitte auch weiterhin, auch wenn diese Erkrankung Deiner Mutter natürlich immer präsent sein wird.

Leider ist es so, das die meisten BSDK am "Kopf" des Organs beginnen. Dort ist Platz, so dass der Tumor erst einmal wachsen kann, ohne Beschwerden zu machen. Und deshalb wird er auch oft so spät entdeckt und hat dann schon gestreut. Mach Dir also um Himmelswillen keine Gedanken, ob man ihn eher entdecken hätte sollen/können... Bringt nichts.

Ich denke, Du händelst das alles gut, und ich wünsche Dir, das auch der Zeitpunkt kommt, Ungereimtheiten aus dem Weg zu räumen. Vermutlich muss Deine Mutter, die ja nun diese Diagnose zu verkraften hat, dann auch noch über ihren Schatten springen. Ist alles schwierig für alle Seiten.

Alles Gute! Safra

mausi69
24.12.2016, 19:59
Liebe Mairegen

Nimm dir manche Dinge die hier geschrieben wurden nicht so zu Herzen. Nur du allein kennst eure Situation.

Anja hat geschrieben das du deiner Mama zeigt geben sollst, weil sie selbst erst einen Weg finden muss um die Diagnose zu verarbeiten, da hat sie durchaus recht.

Was deine vielen Fragen betrifft, niemand wird sie dir zufriedenstellend beantworten können.

Metastasen sind zwar ganz schlecht, aber nicht immer bedeutet das es das Ende ist.
Vielleicht schlägt die Chemotherapie so gut an das die Metas verschwinden.

Niemand weiß wo jetzt die Reise hingeht.

Ich wünsche dir von Herzen Kraft das Schicksal anzunehmen und einen Weg zu finden normal mit deiner Mama umzugehen.


Alles Liebe Mausi

Mairegen77
26.12.2016, 14:21
Guten Tag euch allen,

ich melde mich kurz um zu berichten und auch um euch für eure Worte zu danken.

Meine Mutter war über die letzten Tage sehr zurückgezogen. Ich verstehe es sehr gut. Weihnachten hat sie immer sehr geliebt. Zuerst diese Diagnose die so wenig Hoffnung lässt. Dass dieser Schicksalsschlag sie noch dazu so kurz vor Weihnachten trifft hat ihr wohl sehr den Boden weggezogen.
Natürlich auch uns Angehörigen.
Mir hat es bisher gut getan ein paar Tage "Auszeit" zu haben.
Ich habe versucht so gut es eben geht Weihnachten mit meinem Mann und unserem Kind zu verbringen. Auch habe ich 2 Wochen frei von der Arbeit und ich muss mich zumindest nicht mit Arbeitsthemen beschäftigen. Ich bin immer noch sehr traurig aber habe realisiert wie es um sie steht.
Meine Mutter verdrängt (noch) vieles. Körperlich geht es ihr aber gut im Moment. Im Jänner sollte die Chemo starten. Nach den Feiertagen will man ihr einen konkreten Behandlungsplan vorstellen. Laut meinem Bruder lehnt sie eine Chemotherapie ab weil sie findet es bringt alles nichts mehr.
Ich denke sie braucht sicher noch Zeit um das alles zu verarbeiten!

Ich hoffe ihr hattet alle gute Tage und grüße euch!:winke:

lotol
26.12.2016, 17:08
Liebe Mairegen77,

Ich bin immer noch sehr traurig aber habe realisiert wie es um sie steht.


Freut mich sehr für Dich.
Denn wenn wir die Realität "verdaut" haben, können wir auch besser mit unserer Traurigkeit umgehen. :)

Meine Mutter verdrängt (noch) vieles. Körperlich geht es ihr aber gut im Moment. Im Jänner sollte die Chemo starten. Nach den Feiertagen will man ihr einen konkreten Behandlungsplan vorstellen. Laut meinem Bruder lehnt sie eine Chemotherapie ab weil sie findet es bringt alles nichts mehr.
Ich denke sie braucht sicher noch Zeit um das alles zu verarbeiten!


Für mich ist es unverständlich, daß Deine Mutter eine Chemo ablehnt.
Weil ihre Ärzte die gar nicht machen würden, wenn sie sich davon keinen Erfolg versprechen würden.
Zumindest einen lebensverlängernden Erfolg.
Aber es ist letztlich ihre Entscheidung, sich einer Chemo unterziehen zu wollen
oder auch nicht.

Kannst Du Deiner Mutter raten, eine Chemo zu machen?

Danke für Deinen Wunsch bzgl. guter Tage.
Wünsche ich Dir auch - hast es viel notwendiger. ;)


Liebe Grüße
lotol

Mairegen77
24.10.2017, 22:48
Hallo,

nach vielen Monaten melde ich mich wieder einmal. Ich war sehr wenig in Foren und im Netz aktiv weil es mich belastet hat.

Kurzes Update.
Meiner Mutter geht es den Umständen entsprechend, aber einigermaßen gut.
Sie hatte großen Gewichtsverlust und hat seit Monaten sehr geringes Gewicht welches die aber hält.
Das letzte CT ergab weitere Metas. Der Krebs schreitet voran aber langsam.
Ich hatte viele schöne Momente mit ihr im letzten Jahr aber natürlich auch viele schwere. Wir sprechen über Gott und die Welt aber über ihre schwere Krankheit spricht die kaum. Sie sagt sie möchte es so. Sie möchte verdrängen. Das war anfangs sehr schwer für mich aber ich habe es geschafft es zu akzeptieren. Auch wenn mein Wunsch wäre über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Meine Mutter war und ist in Bezug auf ihre Gefühle sehr verschlossen. Unnahbar wirkte sie immer. Sie tat und tut sich auch jetzt schwer darüber zu sprechen wie es ihr psychisch geht. Darüber spricht sie mit Niemandem.

Wir Angehörige versuchen möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen.
Es klingt komisch aber die schwere Krankheit ist irgendwie "Alltag" geworden. Und natürlich ist auch die Frage immer wieder in meinem Kopf, wie lange sie noch leben darf. Ich hoffe sie hat n8ch Zeit mit Lebensqualität und sie nicht leiden muss. Ich hoffe es so sehr...:(

Lieben Gruß
Mairegen

lotol
29.10.2017, 17:30
Liebe Mairegen77,

schön zu hören, daß es Deiner Mutter einigermaßen gut geht. :)

Auch wenn mein Wunsch wäre über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Meine Mutter war und ist in Bezug auf ihre Gefühle sehr verschlossen. Unnahbar wirkte sie immer. Sie tat und tut sich auch jetzt schwer darüber zu sprechen wie es ihr psychisch geht. Darüber spricht sie mit Niemandem.


Deine ca. 60-jährige Mutter gehört einer ganz anderen Generation an, die es gewöhnt ist, eher distanziert zu sein.
Ganz abgesehen davon, daß es natürlich immer Menschen gibt, welche die Dinge mit/in sich selbst bewältigen können.

Bedräng bitte Deine Mutter mit Deinem Wunsch nicht.
Wenn sie mit Dir reden will, wird sie das schon von sich aus tun. ;)
Sie weiß ja, daß auch Du für sie da bist.


Wir Angehörige versuchen möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen.
Es klingt komisch aber die schwere Krankheit ist irgendwie "Alltag" geworden. Und natürlich ist auch die Frage immer wieder in meinem Kopf, wie lange sie noch leben darf. Ich hoffe sie hat n8ch Zeit mit Lebensqualität und sie nicht leiden muss. Ich hoffe es so sehr...


Natürlich gewöhnt man sich im Lauf der Zeit auch an Schreckliches - das ist völlig normal.
Indem Ihr alle viel Zeit mit ihr verbringt, tut Ihr wohl genau das Richtige für sie und damit auch für ihre Lebensqualität.

Ich hoffe mit Dir/Euch, daß Deine Mutter noch lange lebt. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mairegen77
15.11.2017, 11:02
Lieber Lotol,

Danke für deine Worte.
Du hast sicher Recht wenn du schreibst dass dies eine andere Generation ist. Das stimmt natürlich und manchmal verlier ich das aus den Augen.
Gleichzeitig stellt sich mir auch die Frage, wieviel man einem schwerkranken Menschen auch abverlangen kann und darf!
Hier den guten Mittelweg zu finden zwischen Rücksichtnahme auf den Menschen und seine Bedürfnisse und ihn auch trotzdem "normal" zu behandeln, ihn nicht vor allem abzuschirmen und ihn permanent "schonen" zu wollen.

Ich hoffe auch dass meine Mutter noch lange lebt und bin sehr dankbar dass ihr trotz der schweren Krankheit diese Zeit geschenkt wurde!

Lieben Gruß
Mairegen

Mairegen77
26.11.2017, 16:45
Guten Abend,

meine Mutter hat seit 1 Jahr die Diagnose BSDK und vor ein paar Monaten wurden Lebermetas entdeckt.
Bus auf den Gewichtsverlust und gelegentlich Magen/Darmproblemen bei der Verdauung geht es ihr seit längerer Zeit relativ gut. Sie ist schnell erschöpft was ja normal ist bei dieser schweren Erkrankung. Die Leberwerte im Blutbild waren natürlich nicht berauschend aber nun seit 2 Wochen ist ihre Gesichtshaut gelblich, auch das Weiß ihrer Augen. Für den behandelnden Arzt auch ganz "normal" da ja die Leber beeinträchtigt ist.

Nun las ich schon oft die Leber ist sehr zäh. Habt ihr Erfahrungen mit Gelbsucht aufgrund der Diagnose BSDK, wie ging es weiter, gab es irgendetwas zur Unterstützung der Leber?
Eine OP der Lebermetas ist ausgeschlossen.