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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : angs vor chemo


scharukkahn
27.12.2016, 00:23
hallo

mein name ist hanna und ich wollte euch alle mal was fragen. bei meinem mann ist lungenkrebs im okt 2016 festgestellt worden. es ging dann alles ganz schnell. bei ihm wurde ein mittelgroßzelliger tumor festgestellt.
am 28 nov wurde ihm der rechte untere lungenlappen entfernt. er lag im klinikum ludwigshafen. leider haben wir dort sehr wenig infos erhalten.
nach 8 tagen durfte er schon wieder heim. ich habe den arzt bestimmt gefühlte 1000 mal gefragt ob jetzt alles ok ist und ob er keine chemo bräuchte.
die antwort war immer die gleiche. nein,er bräuchte keine. so stand es auch im arztbrief.
am 23 dez. dann der schock. genau der arzt der mir immer versichert hat das er keine chemo bräuchte ruft uns 1 tag vor heilig abend an und sagt uns das er nun doch eine chemi bräuchte. es wäre im stress wahrscheinlich untergegangen ihm das zu sagen.
mein mann hat angst vor der chemo. zudem kommt noch dazu das er copd 2 hat und auch nicht mit dem rauchen aufhören kann.
eigentlich wissen wir gar nichts. jetzt soll wieder alles gant schnell gehen und er muss am 3 januar wieder stationär aufgenommen werden.
wem von euch ging es auch so? ich bin wirklich dankbar für jede antwort.

lg

hanna:(:embarasse

Pet 1968
27.12.2016, 01:22
Hallo Hanna!

Ich bekam fast ein Jahr lang Chemo, und ja jeder von uns hatte Nebenwirkungen, manche staerker manche okay. Kommt auch drauf an welche Chemo Dein Mann bekommt. Ich muss dazu sagen das ich vorher ein informations gespraech mit dem Oncologen hatte wo alle meine Fragen beantwortet wurden und mir auch erklaert wurde welche Nebenwirkungen usm zu erwarten sind. Ich denke mal Dein Mann wird vorher auch noch aufgeklaert.
Erst mal is es doch gut das er noch die Moeglichkeit hatte operiert zu werden.
Wichtig finde ich alle Fragen die Ihr habt aufzuschreiben, in der Aufregung wuede man sonst die haelfte vergessen zu fragen.
Wovor genau hat er denn Angst??

Liebe gruesse Petra:winke:

yaya01
27.12.2016, 13:23
Hallo Hanna,
Vl. kann ich dich mit unserer Erfahrung beruhigen.
Meine Mutter hat ihre erste Chemo hinter sich. Wir hatten schreckliche Angst davor, dass sie diese typischen Nebenwirkungen einer Chemo wie man es so oft im Internet ließt haben wird.
Ihr ging es ganz gut. Sie war die ersten 4-5- Tage schlapp und müde. Hat aber nicht stundenlang geschlafen sondern lag im Bett und hat Ferngeschaut oder mit ihrem Handy gespielt. Das wars im großen und ganzen. Daher hat sie jetzt keine Angst vor der zweiten Chemo.
Sie hatte am 4. Tag schmerzen im Arm (müsste wegen der Chemo sein) diese verging aber nach zwei Tagen.
Nebenbei hatte sie noch Kopfschmerzen, was aber auf ihren niedrigen Natrium Wert zurückzuführen ist.
Ihre Zimmernachbarin im KH hatte auch von ihren Erfahrungen nach der ersten Chemo erzählt. Auch sie war lediglich etwas müde und schlapp.

Hoffe das kann euch/dich ein wenig beruhigen. Klar kann es bei jeder Person anders ausfallen, aber ich hoffe sehr für jeden betroffenen das es schmerzfrei abläuft.
LG

Dimolaidis
28.12.2016, 08:37
Hallo,

Wenn man damit noch nie etwas zu tun hatte stellt man sich das inmer schlimmer vor als es ist. Ich dachte auch zuerst mein Vater läge nach der Chemo halb bewusstlos, kraftlos und ohne Haare im Bett. Dem war ueberhaupt nicht so.

Die Zeit nach der Chemo verläuft etwas unterschiedlich. Es giht ein sogenanntes Zelltief, wo die Chemo den Körper am meisten schwächt da ist man müde, hat weniger Appetit, vielleicht etwas Durchfall. Muss aber nicht sein. Das kann von Chemo zu Chemo unterschiedlich sein. Wichtig ist nach der Chemo genug bzw viel zu trinken um die Chemo aus dem Körper zu spülen und so die Nebenwirkungen zu verringern. Jede Chemo kann unterschiedliche Nebenwirkungen hervorrufen, wenn klar ist welche es sein wird hier oder im betreffenden Patientenforum fragen, die können Tips geben.

Haltet zusammen, das schafft ihr.

Gucky
29.12.2016, 15:14
Hallo Hanna
Hier schreibt einmal ein Vater und Ehemann.
Es ist von Person zu Person unterschiedlich, jeder reagiert da anders.
Auch ich hatte Bedenken, was mit und nach der Chemo kommt. Ich legte mir vorsorglich sogar ein Satz Mützen zu.
Es kam zum Glück alles anders.
Ich behielt meine Haare und wurde auch, bis auf eine mittägliche Müdigkeit, von anderen bösen Nebenwirkungen verschont.
Ich konnte sogar einige Unternehmungen mit meiner Familie durchführen.
Als Neujahrsvorsatz hörte ich mit dem Rauchen auf und wie zum Hohn erhielt ich im Februar die Diagnose Lungenkrebs mit Metastasen in Kleinhirn, Nebenniere und Leber. Ich fing nicht wi eder mit dem Rauchen an, habe auch kaum noch ein Verlang en danach.
Schon nach der 2. Chemo hatten sich meine Lymhknoten normalisiert und der Husten war so gut wie weg. Meine Lebensqualität stieg von Chemo zu Chemo.
Im Sommer bin ich mit meiner Frau in den Urlaub gefahren und hatte ein paar wunderschöne Tage.
Als Optimist sage ich mir, dass es viel schlimmeres gibt.
Wir Krebspatienten haben neben der Hoffnung noch den Vorteil unsere Sachen zu ordnen und Abschied von allen zu nehmen.
Kann sein, dass ich etwas neben der Sache stehe, was schreibe ich, ich stehe neben der Sache und lasse den Mist einfach nicht an mich heran.
Zumindest nicht zu nahe.
Da geht es meiner Frau schon ganz anders.
Beim Arztgespräch, als mir eröffnet wurde dass meine Lebenserwartung 4 Monate bis 4 Jahre beträgt fing sie an zu weinen und ich musste sie trösten. (Ich nahm natürlich die Option mit den 4 Jahren. ;-) )
Es ist nicht einfach aber das behauptet auch keiner. Meine Frau und ich machen jedoch das Beste aus dieser Situation.
Schon aus diesem Grund würde ich vorerst nicht wieder anfangen mit rauchen, denn sie gibt sich so große Mühe, dass ich diese nicht mit rauchen zu nichte machen möchte.

Lasst es nicht zu nahe an Euch herankommen und geniest die nächste Zeit so gut Ihr könnt.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Ps. Eine leichte Gereiztheit hat sich noch als Nebenwirkung eingeschlichen. Meine Frau berücksichtigt diese jedoch und schaut über solche kurzen Phasen hinweg.

Suewal
29.12.2016, 16:37
Wir Krebspatienten haben neben der Hoffnung noch den Vorteil unsere Sachen zu ordnen und Abschied von allen zu nehmen.


Hallo Gucky,

das passt hier zwar überhaupt nicht zum eigentlichen Thema (wofür ich mich entschuldige), aber danke für diesen schönen Satz.

Ich habe das Schlimmste schon lange hinter mir, aber dennoch, ja, genauso empfinde ich noch immer. Wir Kranken sind in einigen Dingen klar im Vorteil gegenüber den Angehörigen.

Am meisten hat sicher mein Partner unter meiner Krankheit leiden müssen und tut es wohl immer noch, da ich, obwohl schon lange wieder im Alltag eingegliedert und ein "normales" Leben führend, mit meiner Krankheit alles toppen kann und tue. Das wirft er mir heute noch manchmal vor.

Und ja, er hat recht, aber das haben wir Krebsis uns verdient, wenigstens etwas.

lg und viel Kraft für noch ganz vielen Wochen, Monate und Jahre!
Sylvia

scharukkahn
02.01.2017, 23:41
hallo

lieben dank für eure lieben worte. morgen geht er ins krankenhaus und mit euren worten sehe ich das jetzt nicht mehr so schlimm wie noch vor einigen minuten. es ist schön das worte soviel kraft und hoffnung geben können.

danke

Redangel1975
03.01.2017, 06:14
habe heute auch wieder Chemo - Gedanklich bin ich bei allen, die heute wieder an der "Nadel" hängen:1luvu::winke:

scharukkahn
26.06.2017, 17:06
hallo

ich hab an alle mal eine frage. mein mann ist im okt 2016 an lungenkrebs erkrankt. er hat darauhin den unteren lungenflügel entfernt bekommen. danach 4 monate chemo. es geht ihm nun wieder besser. jetzt hat sich beim arzt herausgestellt das er einen ischämischen nierenifarkt hat oder hatte. es klärt uns aber keiner aus. weiß jemand von euch was das bedeutet.

lg

hanna:confused: