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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mastektomie vs Brusterhaltende OP für BK NST G1


Stellia
04.02.2017, 22:37
Hallo ihr Lieben,

Nachdem bei mir ein Brusttumor entfernt wurde (Fibroadenom mit benignen Phyllodes-Anteil), habe ich meine Mama (61 J) überzeugt, ihre Brüste erneut untersuchen zu lassen. Man hat einen Knoten entdeckt: +/- 15mm - 8mm - 11mm.

Das war letzte Woche; Ergebnis der Biopsie ist, dass sie leider Brustkrebs hat. Der Pathologiebericht kurzgefasst (ich übersetzte ins Deutsche... sorry wenn es andere Begriffe nutze):
Biopsie aus Mamaexcisat mit infiltrierenden sternförmigen Mamakarzinom mit reichlich sklerosierten Stroma und mit reichlich Mikrokalzifikationen.. Man beobachtet auch eine limfatische-vaskuläre Invasion. Die Tumorzellen weisen wenige Pleomorphie und reduzierte Mitosis.
p63 - negativ in dem invasiven Anteil
ER - intens positiv >90% der Tumorzellen
PR - moderiert positiv in über >25% der Tumorzellen
HER2neu - 1+ der Zellmembran ist inkomplet in weniger als 10% der Tumorzellen
Ki67 in 16-17% der Zellen aus der aktiven Tumorfläche.
Konklusion: invasives Karzinom NST G1

Ihr OP findet am 16.02 statt. Ich bin jetzt am Recherchieren, am Lesen und versuche die vielen Informationen zu "verdauen" - es geht alles so schnell und meine Mama ist wie "in trance" - leider alle kennen das Gefühl... Mein Herz zerbricht, sie so zerbrechlich zu sehen...

Meine Mama möchte ihre Brüste entfernen, um das Risiko zu senken... Sie hat mich gebeten für sie zu recherchieren... Ich versuche die Vor- und Nachteile der beiden OP Möglichkeiten zusammen zu tragen. Ich denke, sie hat Glück im Unglück - also Krebs ist erst am Anfang, aber kann ihre Angst vorstellen, sogar ich würde alles entfernen lassen, wenn ich damit konfrontiert wäre...

Meine Frage an Euch, würdet ihr die Brüste entfernen lassen? Hilft das der Heilung und senkt das das Risiko dass wenn einmal geheilt, dass es wieder vorkommt? ich bitte Euch um Euere Meinung aus der Sicht Eurer Erfahrungen... Am Ende wird ja die Entscheidung meine Mutter treffen, nachdem sie sich alles gut überlegt hat und nachdem sie mit ihrem Arzt alles besprochen hat. Ich bin einfach auf Euere Sicht der Dinge...

Vielen lieben Dank im Voraus! Ich bete für uns alle, dass alles sich positiv für uns alle entwickelt.

Viel Kraft,
Stellia
:winke:

GlidingGeli
05.02.2017, 00:57
Hallo Stella,

herzlich willkommen, auch wenn man sich lieber unter netteren Umständen kennen lernen würde. Brustkrens ist heute in viele Fällen gut zu behandeln und viele hören nach der Therapie nie wieder davon.
Deine Mutter braucht sich nicht die Brüste entfernen zu lassen, das ist überholt und bringt ihr keinen Vorteil. Es ist verständlich, wenn man so denkt. Kein Doc wird deiner Mutter eine Vasektomie empfehlen und ob das KK bezahlt ist fraglich.

Wenn sie in einem zertifizierten BZ ist, würde ich auf das Urteil der Ärzte hören.
Nach der brusterhaltenden OP erfolgt eine Strahlentherapie um vorhandene Krebszellen zu vernichten. Das gemeine an Brustkrebs ist, dass sich früh Zellen auf den Weg machen können um Metastasen zu bilden, der Tumor deiner Mum ist noch klein.
Ich drücke euch alle Daumen, dass sie gesund wird, übrigens ich hatte mit 55 meine Diagnose und dann Op, Chemo, Bestrahlung und Hat, demnächst werde ich 64. Es geht mir gut.

Liebe Grüße
GlidingGeli

Stellia
05.02.2017, 19:44
Hallo GlidingGeli,

vielen Dank für Deine Antwort. Sehr schön zu hören, dass es Dir heute gut geht! :)

Meine Mama wird im Ausland behandelt, leider kein Brustzentrum aber ein Onkologie-Zentrum. Der Arzt meinte, dass am Ende die Patientin über die Mastektomie entscheidet, je nachdem wie ihre psychische Zusammenfassung ist.

Eine weitere frage zu der OP: was für vorbereitende Untersuchungen werden vor der OP noch gemacht? CT? MRT? Werden diese vom Ganzkörper (also wichtige Organe, wie z.B. Lungen) oder nur von Brüsten gemacht? Könnte man eventuelle Metastasen in diesem Stadium sehen, also im Falle das ein Paar Krebszellen sich auf die Reise durch die Blut- und Lymphgefässe gemacht haben? Wann werden - wenn dazu kommen sollte - Metastasen sichtbar?

Fragen über Fragen....

Liebe Grüße
Stellia

GlidingGeli
05.02.2017, 20:22
Hallo Stella,
Hier in Deutschland werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
Röntgen Thorax
Ultraschall Bauch
Untersuchung des Wächterlymphknotens
Knochenszintigramm ,
alles zum Ausschluss von Metastasen
Der Tumor ist klein und hat wohl Hormonrezeptoren, das heißt sie wird nach OP eine Antihormontherapie benötigen, ob sie Chemotherapie braucht kann man nicht sagen. Wenn die OP brusterhaltend erfolgt, dann ist auch Bestrahlung der Brust notwendig.
Macht einen Schritt nach dem anderen, wichtig wäre es, wenn zu den Untersuchungen jemand mitgeht. Vier Ohren mehr als zwei.
Alles Gute
GlidingGeli

Stellia
06.02.2017, 20:13
Danke GlidingGeli für deine Erklärungen! Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin heil und froh bleibst! Ich melde mich nach der OP mit Updates!

Liebe Grüße
Stellia
:winke: