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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Übergewicht bei Brustkrebs


Schnecke63
12.04.2017, 10:42
Guten Morgen zusammen,
es gibt Beiträge im Netz, in denen berichtet wird, dass übergewichtige Menschen ab einem BMI von 30, öfter Brustkrebs bekommen bzw. Rückfälle erleiden als Normalgewichtige.
Meine Frage: Hat euch euer Arzt/Onko zur Gewichtsabnahme geraten oder mal über dieses Thema gesprochen?
Zu mir hat bisher noch niemand etwas gesagt.
Da ich einen BMI von 31 habe, bin ich sehr besorgt und versuche nun seit einiger Zeit abzunehmen, was sich aber während der Chemo als etwas schwierig herausstellt. Ich bin trotz meinem Gewicht nicht unsportlich und mache 3 mal die Woche Sport. Bitte meldet euch mal.

LG Kerstin

Mata68
12.04.2017, 11:35
Ich denke, dass Übergewicht einer von mehreren bekannten Faktoren ist, der Brustkrebs begünstigt dürfte mittlerweile als wissenschaftlich gesichert gelten.
Und es wird definitiv Sinn machen, nach der Chemo zu versuchen abzunehmen.

Während der Chemo ist die Situation aber eine andere. Die meisten Chemotherapeutika wirken auf Zellen im Teilungsstadium, es spricht also nichts dagegen normal zu essen, damit während der Chemo der Zellteilungsprozess der Krebszellen intakt bleibt und diese dabei abgetötet werden.

Auch ist zu berücksichtigen, das Begleitmedikamente oft Wassereinlagerungen und/oder Gewichtszunahme begünstigen, und das oft gar nicht im Wollen der Patientin liegt, ob sie zunimmt.

Dennoch soll man sich natürlich nicht hemmungslos gehen lassen, denn nach der Operation sollte man versuchen sich möglichst dem Normalgewicht anzunähern, und dann ist jedes Kilo das man in der Chemo zugenommen hat, eins das man zusätzlich wieder loswerden muss.

Kurz gesagt, in der Chemo nicht zuviele Gedanken machen und "normal" esssen, danach versuchen sich dem Normalgewicht zu nähern.

Das war zusammengefasst die Aussage meiner Ärztin.

Edit: Ein paar Threads weiter unten gibt es noch ein Thema "Ernährung und Krebs", das kann sicherlich auch interessant sein

Itzibitzi_
12.04.2017, 15:16
Hallo Schnecke,

Fett "produziert" weibliche Hormone, was beispielsweise für einen hormonpositiven BK sprechen würde. Deshalb ist es nicht zuträglich,
wenn man Übergewicht mit sich herum schleppt.

Ich selbst habe während der Antihormontherapie über 30 kg zugenommen - ich musste essen, essen und nochmals essen. Eine Katastrophe. Seit kurzem bin ich 36 kg leichter und bin wirklich froh darüber.

Viele Grüße,
Itzibitzi

mohnblume79
12.04.2017, 18:16
Liebe Kerstin,

3 x die Woche Sport während Chemo?!?? Wooooow, das ist eine reife Leistung finde ich.

Ich wollte Dir mal das Kontrastprogramm bieten: BMI 18,5 und trotzdem erwischt... Wollte damit nur gesagt haben, habe nicht zu viel Angst: es könnte etwas begünstigt haben, kann aber auch sein, dass es gar nichts damit zu tun hat.

Ich finde während der Chemo musst Du Dir keinen Streß machen, aber nutze vielleicht die nachfolgende AHB/Reha für eine Ernährungs/ und oder Gewichtsberatung und Du kannst im Anschluß dann auch eine Ernährungsberatung am Wohnort nutzen oder ein spezielles Sportprogramm o.ä.

Chemo kann ja auch das Herz angreifen, nicht dass Du nachher versuchst abzunehmen und den Körper noch mehr belastest als es derzeit sowieso schon passiert.

Alles Gute Dir!

hierfalsch
13.04.2017, 18:38
Ich hab einen BMI von 25,5 bin also ein Fall von "Bisschen weniger wäre besser". Ich hab die Ärzte gefragt. Mir haben alle eingeschärft keine Abnehm-Versuche in der Chemo zu unternehmen!!!! Keine Ahnung wieso, aber das ist irgendwie nix.
Auch ansonsten hat man mich ehr beruhigt. Es gehe um STARKES Übergewicht, nicht ein paar Pfund mehr oder weniger... Sorgen mache ich mir trotzdem...


Nach der Reha hab ich jetzt mein Sportprogramm intensiviert und ich versuche mehr frisch zu kochen, habe auf Vollkornprodukte umgestellt und achte darauf weniger Zucker zu essen. Ich hoffe, dass das schon reichen wird, denn ich sehe mich außerstande dauerhaft auf gutes Essen zu verzichten...

juttam15
16.04.2017, 10:36
Als ich die Diagnose erhielt, war ich bereits postmenopausal. In den Wechseljahren hatte ich zugenommen, von Hosengröße 38 auf 44. Mein Tumor war stark hormonrezeptorpositiv und als ich las, dass Bauchfett die Produktion von Östrogen begünstige, war ich natürlich alarmiert. Mein Gyn hat allerdings abgewunken, als ich ihn darauf ansprach. Man wisse eigentlich noch gar nicht genau, wieso ein Tumor entstehe...

Während der Chemo nahm ich ab, obwohl ich normal gegessen habe und hatte eine zeitlang Hosengröße 40. Nach fünf Jahren AHT schwanke ich nun zwischen 42 und 44. Mein BMI ist 24, damit bin ich an der Grenze. Übergewichtig bin ich nicht, aber am Bauch könnte ich ruhig ein paar Pfund weniger haben (Ich denke eher in Hosengrößen als in BMIs, weil ich keine Waage habe).

Ich esse alles, worauf ich Lust habe und bereite es frisch zu. Seit einiger Zeit benutze ich für alle Mahlzeiten einen Kuchenteller, da werden die Portionen eindeutig kleiner (Oft geht es ja nicht nur darum, was wir essen, sondern auch wieviel). Nach jeder Mahlzeit warte ich eine Viertelstunde ab, ob ich tatsächlich noch Hunger habe. Während der AHB habe ich Nordic Walking gelernt. Das hat mir gefallen und inzwischen gehe ich regelmäßig walken oder wandern.