Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke
Hallo,
kürzlich wurde ein ähnliches Thema in diesem Unterforum diskutiert, das aber dann in eine Richtung lief, die schließlich dazu führte, daß das gesamte Thema gelöscht wurde.
Solche Löschungen können zu Irritationen führen, sind aber nur eine Folge davon, wenn die Nutzungsbedingungen (NB) dieses Forums ignoriert werden. :)
Kurzum:
Andere, evtl. ebenfalls willkommene, "Nebenwirkungen" von Methadon dürfen (lt. NB) nicht Gegenstand dessen sein, was wir hier diskutieren.
Meine ausdrückliche Bitte:
Haltet Euch daran, damit das Thema nicht gelöscht wird.
Zu Methadon gibt es massenhaft Hinweise.
Daran Interessierte können sich selbst im Netz, z.B. auch bei YouTube, dazu kundig machen.
Das Thema eröffne ich erneut, weil Methadon für Krebskranke ein Schmerzmittel sein kann, das nicht nur im kurativen, sondern auch im palliativen Bereich effektiv wirksam sein kann.
Genauer gesagt, geht es mir nur darum, von anderen Krebskranken oder auch Ex-Krebskranken in Erfahrung bringen zu können, wie wirksam Methadon bei ihnen war und mit welchen Nebenwirkungen es bei der Schmerz-Bekämpfung verbunden war.
Noch genauer gesagt, gehe ich davon aus, daß alle von einem Krebs Betroffenen auch Realisten sind.
Dies deshalb, weil sie sich intensiv mit Krebs und allen möglichen Folgen von ihm auseinander setzen mußten.
Als direkt von einem Krebs Betroffene.
Wobei es m.E. kaum eine Rolle spielt, ob sie nun (noch) einen Krebs haben oder bei ihnen ein Krebs erfolgreich "plattgemacht" wurde.
Natürlich ist mir völlig klar, daß dabei ein qualitativer Unterschied besteht.
Der aber dadurch relativiert wird, daß auch Ex-Krebskranke jederzeit erneut an einem Krebs erkranken können.
Sei es an dem ihnen bereits bekannten, der wieder "aufflammt", oder einem ganz anderen.
Als Krebs- oder Ex-Krebs-Kranke wissen wir natürlich einerseits, wie effektiv z.B. Chemotherapien sein können und andererseits auch, daß man Chemotherapien nicht unbegrenzt "verkraften" kann.
Wenn also ein "altbekannter" Krebs oder ein neuer auftritt, wird sich irgendwann die Frage stellen, wie oft oder wie lange wir Chemotherapien o.ä. noch "durchhalten" können.
Ich gehöre zu den Glücklichen, deren Krebs mit einem "Erstschlag" plattgemacht werden konnte.
Den ich auch ganz gut "verkraften" konnte - jedenfalls besser als der Drecks-Krebs. ;)
Aber dabei machte ich auch die Erfahrung, daß so ein Schlag schon auch rein körperliche Kraft kostet.
Andere von einem Krebs Betroffene kennen das wohl auch (mehr oder weniger). :)
Wenngleich ich mich derzeit wieder in der Lage dazu sehe, erneut einen Kampf gegen irgendeinen Krebs "durchstehen" zu können, bin ich Realist genug, um zu wissen/erahnen zu können, daß kein Mensch auf Dauer immer wiederkehrende "Schläge" gegen Krebse aushalten kann.
Jedenfalls nicht ohne (vermutlich) dabei zunehmende Schmerzen.
Wir alle von einem Krebs Betroffenen wissen nicht so genau, was noch alles auf uns zukommt.
Insofern kann es für uns nur nützlich sein, zu wissen, was wir unternehmen können, um bei weiteren "Krebs-Bekämpfungen" diese möglichst schmerzfrei "durchstehen" zu können.
Methadon-Einsatz kann dazu einen Ansatzpunkt bieten. :)
Es ist nun nicht gerade so, daß ich "scharf" darauf wäre, solche Erfahrungen auch noch (real) zu "sammeln". :D
Denke jedoch, daß es nicht verkehrt sein kann, die Erfahrungen von Nutzern dieses Forums dazu "abzufragen".
Aus dem gelöschten Thema ist mir noch erinnerlich, daß es gewisse Probleme geben kann, wenn man als Patient ganz gerne Methadon-Einsatz haben will.
Da kann es evtl. erforderlich sein, "Umwege" beschreiten zu müssen.
Wenn z.B. ein Onkologe (Krankenhaus-Interne) Zwänge hat, die es ihm nicht erlauben, Methadon verschreiben zu dürfen.
Wenn der Onkologe damit einverstanden ist, kann auch "hilfsweise" irgendein externer Arzt das Methadon verschreiben, damit es für den Einsatz verfügbar ist.
Der Onkologe kann sich dann ggf. darauf beschränken, evtl. unerwünschte Nebenwirkungen des Methadons zu unterbinden.
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist etwas "Abstimmungs-Arbeit" dabei erforderlich.
M.E. kein grundsätzliches Problem, wenn man dabei an "Patienten-Rechte" denkt.
Die es erlauben, daß letztlich Patienten darüber bestimmen und verfügen können, was mit ihnen geschieht.
Klar:
In Abstimmung mit ihren Ärzten, die irgendwelche "Ansinnen" auch "mittragen" müssen.
Das aber auch können, wenn nichts Schwerwiegendes dagegen spricht.
Liebe Grüße
lotol
ich kann lotols posting nur vollinhaltlich zustimmen und halte es auch für sehr wichtig,
Erfahrungen bzgl. Methadon auszutauschen.
Ich bin "nur" Hinterbliebene, aber das Thema läßt mich nicht los und wenigstens für die Zukunft möchte ich wichtige Erfahrungen sammeln, um nicht mehr so hilflos zu sein sein zu müssen.
Liebe Grüße
coralle
Hallo,
hier fand ich weitere Infos:
1) Aktualisiert 17.8.2017:
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/palliativtherapie/schmerzen-wirksam-bekaempfen/medikamentoese-schmerztherapie.html
2) Zu Opiaten und Opioiden, wie z.B. Methadon:
http://www.dhs.de/suchtstoffe-verhalten/medikamente/schmerzmittel.html
Besonders wichtig scheint mir bei 2) der Hinweis (ganz unten) zu sein:Die akute wie auch chronische Schmerzbehandlung mit Opiaten oder Opioiden unter kontrollierten therapeutischen Bedingungen führt in der Regel nicht zu einer Suchtentwicklung. Das Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial der Opioide sollte deshalb unter keine Umständen dazu führen, dass Schmerzpatienten die notwendige Schmerztherapie vorenthalten wird.
Nicht nur weil i.d.R. keine Suchtentwicklung zu erwarten ist, sondern v.a. auch deshalb, weil ein Patient auf einer Schmerztherapie bestehen kann.
Auch z.B. "begleitend" bei einer Chemotherapie.
Soll heißen:
Auch dann, wenn man sich im noch kurativen Therapie-Bereich befindet. :)
Befindet man sich im palliativen Bereich, bedarf es m.E. ohnehin keiner Diskussion, den Einsatz von Schmerzmitteln verlangen zu können.
Liebe Grüße
lotol
Ich habe mich bisher nicht gewagt hier über den Einsatz von Methadon zu berichten.Ich möchte aber gerne von meinen Erfahrungen berichten auch wenn ich "nur" Angehörige bzw Hinterbliebene bin.
Sollte irgendwas davon gegen die Nutzungsbedingungen verstossen dann bitte MEINEN Beitrag löschen.
Mein Mann hatte Lungenkrebs mit zahlreichen Knochenmetastasen.Anfangs waren die Schmerzen mit einer recht niedrigen Dosis Morphin (ich glaube es waren 3x 1,3mg täglich) auch ganz gut in den Griff zu bekommen.
Im weiteren Verlauf bildete sich eine Metastase die das Rückenmark eingemauert hat.Die Schmerzen waren wirklich heftig.Laufen ging kaum noch,liegen nur in einer bestimmten Position.Er bekam dann 4xtäglich 8mg Retard Morphium und nebenher noch die 2,6mg Palladon.
Geholfen hat das so gut wie gar nichts.Schlafen war fast unmöglich,eine Bestrahlung und ein MRT mussten abgebrochen werden weil er die Schmerzen beim still liegen nicht aushalten konnte.
Die Strahlenärzte überlegten dann was man sonst noch machen könnte.Als wir sie auf Methadon ansprachen wurden wir aber sofort und sehr bestimmt abgewimmelt."Nein,das vergessen sie mal ganz schnell DAS bringt gar nichts!"
Auch der Hausarzt winkte sofort ab mit der Begründung das er sich damit nicht auskenne(was ich auch noch nachvollziehen kann).
Uns lies das Thema allerdings keine Ruhe sodass wir nach etwas Recherche einen Arzt ca. 1 Stunde von uns entfernt gefunden haben der Methadon bereits seit Jahren bei schwerstkranken einsetzt.
Bereits nach der ersten Einnahme von 35 Tropfen wurden die Schmerzen endlich erträglicher.Gesamtdosis betrug 2x täglich 35 Tropfen.
Nach 2 Tagen war er komplett schmerzfrei.Den Rollator brauchte er nicht mehr zum laufen und auch endlich konnte er die Nächte wieder durchschlafen.
Zu den längerfristigen Nebenwirkungen kann ich leider nichts sagen da mein Mann ca. 8 Wochen später an einer Lungenentzündung starb.Bis dahin hatte er nur die üblichen Probleme mit der Verdauung (Verstopfung) aber das kannte er ja bereits vom Morphium.Während der ersten Woche kam es noch zu einem leichten benommenen Gefühl (nein,kein high sein) nach der morgendlichen Einnahme.Danach war davon nichts mehr zu bemerken.
Aus meiner Erfahrung kann ich also behaupten das Methadon als Schmerzmittel meinem Mann ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben hat.Ich hoffe sehr das ich jetzt nichts falsches geschrieben habe! Und wenn doch dann bitte meinen Roman löschen ;)
Hallo amunet,
nahm Dein Mann zusätzlich zu den 8mg Retard Morphium und nebenher noch die 2,6mg Palladon Methadon?? Oder konnte er alle anderen Schmerzmittel absetzen?
LG Falco
Nein,er hat nur noch das Methadon genommen.
Elisabethh.1900
18.08.2017, 10:39
.....
@ amunet
Das ist ganz toll, dass du hier von euren Erfahrungen berichtet hast, auch wenn das natürlich nur ein Einzelfall ist und damit nicht repräsentativ.
Ich begleitete eine Krebspatientin vor ca einem Jahr, die in der letzten Phase ihrer Erkrankung ebenfalls Methadon in die Schmerztherapie intetriergte, in Kombination mit anderen Schmerzmitteln, da mono nichts richtig wirkte und sie ganz gezielt einzelne Schmerzzustände somit gut bekämpfen konnte.,
Was wir wirklich unmöglich fanden, ihre behandelnden Ärzte ließen sie damit quasi allein, mit den Dosierungen und überhaupt. Sie bekam mal den Spruch ihres Onkologen sinngemäß zu hören: "ah, es hat Ihnen geholfen (als sie mit den Dosierungen unabgesprochen experimentierte und eine neue Kombi ausprobiert hatte), machen Sie mal schön so weiter."!
Na also.... da ist man schon sprachlos. Es kann ja wohl nicht angehen, dass die Patienten palliativ aber auch sonst(!) zum Selbstversuch greifen müssen, weil die Ärzte keinen Bock haben, sich damit einzulassen.
Elisabethh.1900
21.08.2017, 00:36
m
Hallo Elisabethh.1900,
bei allem Respekt, trotz vielleicht auch einer gewissen Sympathie zu Deinen Hinweisen, sehe ich mich dennoch als Autor dieses Themas leider gezwungen, Dir "ein's zwischen die Hörner" geben zu müssen. :)
Denn thematisiert ist Methadon als Schmerzmittel.
Und nur das.
Wir sind uns wohl völlig im Klaren darüber, daß Diskussionen dazu recht leicht "grenzwertig" werden können.
Und damit die Gefahr besteht, daß lt. NB des Forums solche Diskussionen oder auch ein ganzes Thema einfach gelöscht werden.
Und genau das wollte ich mit der Neu-Eröffnung dieses Themas erklärtermaßen an sich vermeiden.
Offengestanden in der Absicht, daß sich jeder Leser tunlichst selbst über weitere mögliche "Nebenwirkungen" von Methadon informieren möge.
Die jedoch nicht Gegenstand dieses Themas sind. ;)
Allgemein bekannt ist, daß manchmal auch "Spiegelfechtereien" dazu beitragen können, um vorankommen zu können.
Genauer gesagt, Diskussionen, bei denen niemand Veranlassung sieht, jemand "anpinkeln" bzw. etwas löschen zu müssen. ;)
Denke, wir müssen uns dabei dessen bewußt sein, daß die Toleranz von uns gut gesonnenen Moderatoren keineswegs unendlich "beanspruchbar" ist.
"Gratwanderungen" haben sehr viel mit jeweiligen "Ermessens-Spielräumen" zu tun.
Wir Nutzer tun uns dabei leichter - können ja einfach mal versuchen, wie weit wir das "ausreizen" können.
Bringen dabei aber die Moderatoren in die Bredoullie:
Weil diese "Handlungs-Direktiven" haben, die zu befolgen sind.
Bei allem ihrerseits vorhandenen Ermessens-Spielraum ist dann halt mal irgendwann "der Ofen aus". :)
=> Knallhartes Durchgreifen, das fälschlicherweise als "Zensur" ausgelegt/empfunden wird.
Meine Bitte an Dich:
Laß uns lieber "goldene Brücken" für sie bauen. :)
Aus Deinen Hinweisen in einer themabezogenen logischen Reihenfolge:
Tatsächlich spiegelt die aktuelle Diskussion ein häufiges Problem in der Onkologie, insbesondere bei der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Der Wunsch nach Heilung und die Suche nach weiteren Therapiemöglichkeiten, wenn die bisherigen nicht mehr greifen, sind nur zu verständlich. Viele Patienten formulieren sogar bewusst, dass sie nach dem letzten Strohhalm suchen und auch bereit sind, ihr Schicksal an diesen zu binden. Umso schwerer fällt dem Arzt aus emotionalen Gründen die Abwägung. Aber auch in dieser Situation gelten die ethischen Grundprinzipien des Nutzens und Nichtschadens.
Hat mit der Schmerzbekämpfung nichts zu tun.
Mag sein, daß sich bei Methadon-Einsatz auch erwünschte Nebenwirkungen ergeben können.
Ist aber (noch) nicht "bewiesen".
Ändert aber auch nichts an der "bewiesenen" Wirksamkeit von M. bzgl. Schmerzmittel.
Methadon wird in der Onkologie in der palliativen Therapie von Patienten eingesetzt, bei denen mit den üblichen Opioiden keine ausreichende Verbesserung von Schmerzen erreicht werden konnte. Methadon wird in der Regel von schmerztherapeutisch erfahrenen Ärzten bei Patienten, die oft keine antitumorale Therapie mehr erhalten, angesetzt und langsam in der Dosis gesteigert. Meist erfolgt die Einstellung im stationären Bereich oder unter Supervision durch spezialisierte ambulante Palliativteams.
Im Vergleich zum Einsatz während einer aktiven antitumoralen Therapie ist damit das Risiko von Wechselwirkungen – und dadurch bedingten gravierenden Nebenwirkungen – deutlich geringer. Das sichere Setting der Palliativmedizin erlaubt es außerdem, mögliche Folgen einer zu hohen Dosierung frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken
Ist doch schon mal etwas Verwertbares:
Weitergehend auch hinsichtlich Überdosierungen.
Für die man auch selbst sorgen kann, wenn man das will.
Wer sich über das Internet einen Eindruck von der aktuellen Diskussion verschaffen will, dem fallen mehrere Websites auf, die das Thema aufgreifen. Hierbei handelt es sich um Kliniken, die für ihre alternativen Therapiemethoden bekannt sind. Interessanterweise finden sich jedoch keine Webseiten von Kliniken, die sich der evidenzbasierten Medizin verpflichtet haben. Nur das Universitätsklinikum Ulm warnt mit einer gemeinsamen Stellungnahme der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, des Universitätsklinikums Ulm und des Comprehensive Cancer Center Ulm zur Tumortherapie vor dem „unkritischen Einsatz von Methadon außerhalb klinischer Studien“
Bzgl. Schmerzbehandlung ist M.-Einsatz unbestritten effektiv wirksam.
Es gibt eine ganze Reihe von Merkmalen der aktuellen Diskussion um Methadon, die verblüffende Parallelen zu den Diskussionen um die alternative Medizin aufweisen:
Emotionalität,
Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren,
die angebliche Nebenwirkungsarmut der Therapie und
die ablenkende Diskussion um die Unmöglichkeit der klinischen Forschung aufgrund fehlender Gelder und einer Verschwörung zwischen Ärzten und Pharmaindustrie.
In der Tat entwickelt sich eine parallele Medizinwelt, in der Alternativmedizin von Heilpraktikern (aber auch Ärzten) – teilweise sicherlich mit guter Intention, teilweise aber auch als bewusste Täuschung des Patienten – mit kommerziellen Interessen betrieben wird. Diese Entwicklung wird durch eine Reihe von politischen Entscheidungen gefördert:...
- alternative Medizin?
- parallele Medizinwelt?
- Verschwörungstheorien?
Ist m.E alles nur Geschwafel:
Was ausschließlich zählt, sind Ergebnisse.
Auch solche, die vielleicht nur in Einzelfällen auftreten.
Warum, wieso, weshalb???
Mir scheint, da reden teilweise "Blinde von Farben".
Haben keine Ahnung davon, in welcher Situation Krebskranke sich wirklich befinden!!
Konfrontiert mit Aussagen:
Sie haben bestenfalls noch x Monate zu leben.
Und dann leben die wider Erwarten noch xx Monate oder ein Vielfaches davon.
Warum, wieso, weshalb???
Denke, man ignoriert hier einfach Möglichkeiten, welche die Schmerzlinderung per M. auch noch bieten kann.
Nur in Einzelfällen??
Warum muß das bewiesen und nicht widerlegt werden können??
Es gibt doch genug Einzelfälle bei denen (unbestritten) M.-Einsatz zur Schmerzlinderung zu völlig unerwarteten Ergebnissen führte.
Die interessieren aber anscheinend nicht weiter.
Womit wir wieder beim Thema Schmerzmittel für Krebskranke wären.
Und mehr oder weniger auch dabei (mit hoffentlich gelegentlich zulässigen "Ausschweifungen") bleiben sollten. :D
Wundert mich etwas, daß bisher relativ wenige Nutzer von M.-Einsatz berichteten.
Liebe Grüße
lotol
Mathias974
21.08.2017, 11:40
Wundert mich etwas, daß bisher relativ wenige Nutzer von M.-Einsatz berichteten.
Liebe Grüße
lotol
Ich denke es liegt daran, dass nur sehr wenige damit behandelt wurden.
Es ist das gleiche wie mit Sativex, einigen hilft es und anderen nicht.
Desweiteren sehe ich es als sehr schwierig an, etwas in eine Therapie zu integrieren, was als Off Label gilt.
Verstehe mich nicht falsch, ich bin selbst Palliativ Patient und durchlaufe teilweise die Hölle. Dennoch tue auch ich mich sehr schwer, Methadon als Mittel der Wahl zu sehen. Denn noch mehr Nebenwirkungen brauche ich dann auch nicht.
LG
Mathias
Elisabethh.1900
21.08.2017, 13:42
Lieber lotol,
Deinen letzten Beitrag habe ich gelesen und nehme die geäußerten Hinweise an, dass hier im Forum über Methadon als Schmerzmittel geschrieben wird und wir die aktuelle Diskussion über eventuell vorhandene andere Wirkungen des Medikaments außen vor lassen.
In diesen Thread stelle ich dazu keine weiteren Links ein.
Danke für Deine Hinweise.
Elisabethh.
Hallo,
...In diesen Thread stelle ich dazu keine weiteren Links ein.
Danke für Deine Akzeptanz, liebe Elisabethh.
Einmal ist keinmal. ;)
Schwamm drüber. Und => http://www.smilies.4-user.de/include/Tanzen/smilie_tanz_013.gif
Verstehe mich nicht falsch, ich bin selbst Palliativ Patient und durchlaufe teilweise die Hölle. Dennoch tue auch ich mich sehr schwer, Methadon als Mittel der Wahl zu sehen. Denn noch mehr Nebenwirkungen brauche ich dann auch nicht.
Es kann ganz gut sein, daß M. noch zögerlich eingesetzt wird.
Andererseits ist es ja als Schmerzmittel zugelassen.
Mag schon sein, daß wir als Patienten gewisse "Klimmzüge" machen müssen, um es verschrieben und auch angewendet zu bekommen.
Ich kann auch nicht im Geringsten ermessen, inwieweit M. z.B. bei laufender Chemotherapie als "Konflikt-Stoff" eingeordnet werden kann.
In dem Sinn, daß es evtl. den Erfolg einer Chemotherapie gefährden könnte.
Mir ist noch unklar, inwieweit das der Fall sein kann.
Meine aber, mich aus dem gelöschten Thema daran erinnern zu können, daß ein Nutzer des Forums davon sprach, daß M. auch während seiner Chemotherapie eingesetzt wurde.
Mit Erfolg bzgl. Schmerzbehandlung und ohne nennenswerte Nebenwirkungen.
Nach vielen Jahren war er endlich schmerzfrei.
Das ist nun nur der eine Aspekt.
Ein ganz anderer ist m.E. aber darin zu sehen, daß im Palliativ-Fall das alles vielleicht auch ganz anders gesehen werden kann, weil dann Interaktionen von M. mit Zytostatika irrelevant sein können.
Du hast (aus Deinen Unterzeilen entnehmbar) bereits einiges durchgemacht.
Magst Du etwas dazu sagen, ob bzw. welche Schmerzmittel Du evtl. nimmst und warum Du diese gegenüber M. bevorzugst?
(Ich frage lieber nach, bevor ich etwas falsch verstehe. ;))
Liebe Grüße
lotol
Mathias974
22.08.2017, 08:43
Hallo Lotol,
ja du hast Recht, ich habe einiges durchgemacht.
Musste nach den OP´s einiges an Schmerzmittel nehmen und hatte immer die gleichen Probleme. Die lagen im Bereich des Magen und Darmbereichs.
Alleine durch die Behandlungen habe ich immer wieder Probleme mit der Verdauung und meide deswegen Medikamente solange sie nicht nötig sind.
An Schmerzmedikation hatte ich z.B. Oxycodon, Tilidin, Schmerzpumpen, Fentanyl u.s.w.
Sicherlich habe ich auch Schmerzen, nur versuche ich den Einsatz von Medikamenten soweit als möglich aufzuschieben. Muss nicht der richtige Weg sein, für mich ist er es aber.
LG
Mathias
Kurze Info:
Meine Freundin bekam Methadon ein ganzes Weilchen parallel zur Chemo, allersdings hab ich nicht mehr genau auf dem Schirm, ob sie die noch regelmäßig bekam oder größere Pausen wegen schlechten Allgemeinzustandes einlgegte. Jedenfalls war es so angesetzt, beides parallel.
Methadon schien neben der guten Schmerzwirksamkeit bei bestimmten Typen von Schmerzen(! --> Knochenmetastasen) nebenher auch eine stimmungsaufhellende, antriebssteigernde Wirkung (bei ihr!) zu entfalten. Unter der Gabe hatte sie wieder mehr Elan und war belastbarer. So ihr Bericht bzw man konnte es auch anhand ihrer Aktivitäten und Motivation für Aktivitäten gut verfolgen.
Es war aus ihrer & unserer Sicht gut für sie, dass sie in ihrer letzten Phase Methadon erhielt, es verhalf ihr zu mehr Lebensqualität. Diagnose: Metastasierter Brustkrebs.
Piepenbring
05.09.2017, 07:20
Ich befinde mich mit einem nicht kleinzelligen Lungenkrebs im palliativen Stadium. Die ED war im September 2014. Ich bin seitdem zweimal operiert worden und erhalte nunmehr die vierte unterschiedliche Chemotherapie.
Folgende Therapien habe ich bekommen:
Cisplatin/Vinorelbin,
Docetaxel mit Vargatef,
Nivolumab,
Pemetrexed.
Seit dem 30.06.2017 bekomme ich Gemcitabin als Monotherapie. Begleitend nehme ich seit 5.7.2017 Methadon als Schmerzmittel.
Von den Chemo zurückbehalten habe ich eine starke Polyneuropathie an Händen und Füßen, die sich jetzt aber nach täglicher Gymnastik bessert. Hierfür gehe ich zusätzlich täglich auf eine Rüttelplatte. Rüttelplatte nicht bei Knochenmetastasen oder nach einer kürzlich erfolgten Operation benutzen.
Seit ca. 15 Jahren habe ich zunehmend mit starken Schmerzen wegen zahlreicher Arthrosen in den Knien (Grad 4), Fingerendgelenken, Knöcheln und Schultereckgelenke zu kämpfen. Diese wurden mit Spritzen in die Gelenke, Krankengymnastik, Kühlen der Gelenke und und versucht zu lindern. Einen wirklich schmerzfreien Tag hatte ich in den ganzen Jahren nicht. Von den beiden Operationen an der Lunge habe ich Narbenschmerzen zurückbehalten.
Seitdem ich das Methadon nehme, bin ich komplett schmerzfrei und es geht mir gut. Ich habe keine anderen Schmerzmittel mehr genommen und meine Schlaftabletten konnte ich auch absetzen.
Natürlich gibt es da auch Nebenwirkungen wie Schwitzen, Übelkeit und Müdigkeit, die aber mit den Medikamenten, die ich schon wegen der Chemo nehme, gut in den Griff zu bekommen.
Ich habe natürlich mit meinem Onkologen darüber gesprochen, da er angestellter Arzt ist, durfte er das Methadon nicht verschreiben, steht mir jedoch bei den Nebenwirkungen hilfreich zur Seite.
Hallo Piepenbring,
Von den Chemo zurückbehalten habe ich eine starke Polyneuropathie an Händen und Füßen, die sich jetzt aber nach täglicher Gymnastik bessert. Hierfür gehe ich zusätzlich täglich auf eine Rüttelplatte. Rüttelplatte nicht bei Knochenmetastasen oder nach einer kürzlich erfolgten Operation benutzen.
Rüttelplatte?
Rüttelplatten kenne ich nur von Bodenverdichtungen her:
http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=JzOpmX%2fN&id=3FC036DF9885B2E11DE59E4CD16357CFA932550E&thid=OIP.JzOpmX_Nt-3k8F1ARBzE_QEsDg&q=R%c3%bcttelplatte&simid=608006773425049106&selectedIndex=10&ajaxhist=0
Oder auch zum "Einrütteln" von Pflaster oder Asphalt (bei Ausbesserungen).
Und Einrütteln funktioniert auch bei Polyneuropathie?
Wie darf man sich das denn vorstellen, daß/wie Du auf eine Rüttelplatte gehst?
Wie funktioniert das an Händen und Füßen?
Zu Methadon-Einsatz ist es ganz interessant, auch mal in die Geschichte zu gehen:
http://www.indro-online.de/methageschichte.pdf
Auch, um Anhaltspunkte finden zu können, in welchen Größenordnungen verabreichte M.-Mengen (so in etwa) liegen können.
Seit ca. 15 Jahren habe ich zunehmend mit starken Schmerzen wegen zahlreicher Arthrosen in den Knien (Grad 4), Fingerendgelenken, Knöcheln und Schultereckgelenke zu kämpfen. Diese wurden mit Spritzen in die Gelenke, Krankengymnastik, Kühlen der Gelenke und und versucht zu lindern. Einen wirklich schmerzfreien Tag hatte ich in den ganzen Jahren nicht. Von den beiden Operationen an der Lunge habe ich Narbenschmerzen zurückbehalten.
Seitdem ich das Methadon nehme, bin ich komplett schmerzfrei und es geht mir gut. Ich habe keine anderen Schmerzmittel mehr genommen und meine Schlaftabletten konnte ich auch absetzen.
Es ist sehr erfreulich, daß Du nun (endlich) schmerzfrei bist. :)
Damit ich das auch richtig verstehe:
Die 15 Jahre haben nichts damit zu tun:Ich befinde mich mit einem nicht kleinzelligen Lungenkrebs im palliativen Stadium. Die ED war im September 2014. Ich bin seitdem zweimal operiert worden und erhalte nunmehr die vierte unterschiedliche Chemotherapie.
Sondern seit 2014 kam innerhalb dieses Zeitraumes auch noch die ED mitsamt Folgen hinzu?
Natürlich gibt es da auch Nebenwirkungen wie Schwitzen, Übelkeit und Müdigkeit, die aber mit den Medikamenten, die ich schon wegen der Chemo nehme, gut in den Griff zu bekommen.
Ich habe natürlich mit meinem Onkologen darüber gesprochen, da er angestellter Arzt ist, durfte er das Methadon nicht verschreiben, steht mir jedoch bei den Nebenwirkungen hilfreich zur Seite.
Ich stelle mir das einigermaßen schwierig vor:
a) ein Onkologe ist zwar "willig", M. auch während Chemos einzusetzen, darf/kann aber M. nicht verschreiben.
b) folglich kann das nur ein anderer Arzt (ebenfalls "willig") "hilfsweise" verschreiben.
Meine ausdrückliche Bitte an Dich:
Versuch, die Abstimmung zwischen den beteiligten Ärzten bzgl. verabreichter Mengen so zu beschreiben, daß keine Gefahr besteht, daß dieses Thema (wg. Verletzung der NB) gelöscht wird.
Wir werden das schon verstehen können, weil wir wissen, wovon die Rede ist bzw. nur sein kann. :)
Im o.g. Geschichts-Hinweis werden u.a. als tägl. Dosis von M. 40 mg genannt.
Einen weiteren konkreten Hinweis zu verabreichten M.-Mengen gab uns hier:...Geholfen hat das (Anm.: vorherige Schmerzmittel) so gut wie gar nichts. Schlafen war fast unmöglich, eine Bestrahlung und ein MRT mussten abgebrochen werden weil er die Schmerzen beim still liegen nicht aushalten konnte.
Die Strahlenärzte überlegten dann was man sonst noch machen könnte. Als wir sie auf Methadon ansprachen wurden wir aber sofort und sehr bestimmt abgewimmelt.
"Nein, das vergessen sie mal ganz schnell DAS bringt gar nichts!"
Auch der Hausarzt winkte sofort ab mit der Begründung das er sich damit nicht auskenne(was ich auch noch nachvollziehen kann).
Uns lies das Thema allerdings keine Ruhe sodass wir nach etwas Recherche einen Arzt ca. 1 Stunde von uns entfernt gefunden haben der Methadon bereits seit Jahren bei schwerstkranken einsetzt.
Bereits nach der ersten Einnahme von 35 Tropfen wurden die Schmerzen endlich erträglicher. Gesamtdosis betrug 2x täglich 35 Tropfen.
Nach 2 Tagen war er komplett schmerzfrei. Den Rollator brauchte er nicht mehr zum laufen und auch endlich konnte er die Nächte wieder durchschlafen.
@ Piepenbring:
Wie war das denn bei Dir mit der erfolgreich verabreichten Menge?
Mit einer gewissen Anzahl von Tropfen kann hier wohl kaum jemand etwas anfangen. ;)
Eher mit der Konzentration einer M.-Lösung, sowie der täglich zugeführten Menge in Milli-Liter.
Vielleicht auch noch, ob die tägliche Gesamt-Menge von M. zeitlich "unterbrochen" zugeführt wurde.
Kannst Du uns dazu bitte etwas mehr sagen?
Liebe Grüße
lotol
Hallo,
bei meiner aktuellen Nachuntersuchung (ca. 1 Jahr nach der erfolgreichen Plattmachung meines bösartigen NHL-Lymphoms) lag im ABC (Klinikum Nord, Nürnberg) diese Info aus, die sich jeder Interessierte auch mitnehmen konnte:
https://www.dgho.de/informationen/stellungnahmen/gute-aerztliche-praxis/170712_Patienteninformation_Methadon.pdf
Natürlich nahm ich mir diese interessante Info auch mit, um sie hier weitergeben zu können.
Liebe Grüße
lotol
hallo ich kann zum methadon bei mir bisher nur positives berichten,januar 2014 wurde ein adenokarzinom der lunge mit metastasen an einigen stellen im körper festgestellt,also schon fortgeschritten,laut doc noch ca 1 jahr lebenszeit,ende januar entfernung des linken lungenflügels,anschliessend bis heut verschiedene chemos mit pausen.methadon nehme ich seit dez. 2014 und wir haben jetzt 2017 und mir geht es prima
Hallo decaner,
was Du hier beschreibst, ist m.E. höchst interessant.
Erlaub mir bitte die Aufforderung, bei näheren Antworten Deinerseits darauf zu achten, daß keine Gefahr besteht, daß dieses Thema wg. Verletzung der NB gelöscht wird.
Denn das würde uns allen absolut nichts nützen können. :)
Zunächst:
Es freut mich sehr für Dich, daß es Dir prima geht. :winke:
Zumal Du ja schon einiges bzgl. Krebsbekämpfung "durchgemacht" hast.
Was wollte man mehr als eine erfolgreiche Krebsbekämpfung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln?
...januar 2014 wurde ein adenokarzinom der lunge mit metastasen an einigen stellen im körper festgestellt,also schon fortgeschritten,laut doc noch ca 1 jahr Lebenszeit...
Worauf bezog sich denn diese Prognose ca. 1 Jahr Lebenszeit ganz konkret?
- Auf "gar nichts mehr tun"? oder auf
- "Das üblicherweise Angemessene" zu tun/zu versuchen, um Abhilfe schaffen zu können?
...ende januar entfernung des linken lungenflügels,anschliessend bis heut verschiedene chemos mit pausen.methadon nehme ich seit dez. 2014 und wir haben jetzt 2017 und mir geht es prima
Rechnen wir doch mal kurz nach:
1) (Anfang?) Jan. 2014 => Diagnose mit Prognose: noch ca. 1 Jahr Lebenszeit
2) Ende Jan. 2014 => OP
3) div. Chemos bis heute
4) Methadon-Zufuhr ab Dez. 2014
5) Status derzeit: wie gewünscht :winke:
Könntest Du bitte genauer erklären, was zu 4) führte?
Gab es dabei Komplikationen und, falls ja, welche?
Geschah das auf Deinen Wunsch/Dein Betreiben hin?
Was war dabei zu be-/überwältigen?
Was sagen denn Deine Ärzte zu der Diskrepanz zwischen ca. 1) und 5)??
Die Prognose lautete: noch ca. 1 Jahr.
Wir befinden uns aber derzeit ca. im Herbst 2017!
Das sind zwei 3/4 Jahre nach Anfang 2014!
Gemäß der Prognose (ca. noch 1 Jahr) müßtest Du Dich längst "unter der Grasnarbe" befinden!!
Was also sagen Deine Ärzte dazu?
Unerklärlich?
Wissen wir nicht?
Oder wie oder was?
Und wie ordnest Du selbst das ein?
(Bitte mit der gebotenen Vorsicht.)
Liebe Grüße
lotol
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