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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hormonersatztherapie nach Eierstockkrebs


Isa1011
29.08.2017, 00:15
Hallo,

bei mir wurde im Sep. 16 eine Zyste am re. Eierstock entfernt, es stellte sich heraus das es ein muzinöser Borderline Tumor war, leider war der Zystenbalg noch vorhanden, die zweite OP folgte dann im Okt. 16, dabei wurden laparoskopisch- weil das CT und der Tumornarker unauffällig waren- beide Eierstöcke, Gebärmutter, Blindarm und gr. Netz entfernt, 10 Tage später dann die bittere Diagnose Adenokarzinom auf Boden eines Borderlinetumors, nur der re. Eierstock befallen, alle Proben negativ, makroskopisch war alles unaufällig. 3. Op folgte weitere 6 Wochen später, wieder laparoskopisch in Summe 20 Lymphknoten, alle Tumorfrei. Da aber von einer möglichen Verschleppung von Tumorzellen bei der ersten OP ausgegangen werden musste wurde das Stadium von T1a auf 1c eingestuft und eine Monochemotherapie mit Carboplatin folgte "zur Sicherheit". Ich habe alles soweit überstanden, habe sogar meine Haare behalten, eingentlich sollte ich ja Grund zur Freude haben aber es gelingt mir nur sehr schwer. Ich habe sehr viel im Internet gelesen und keinen Fall gesehen der so wie ich operiert wurde-laparoskopisch- ich habe nach wie vor Beschwerden in Form von Seitenstechen oder Druck, seit der zweiten OP ist die re. Leiste geschwollen oder verhärtet was ich bei jedem Schritt spüre, habe eine Lymphozele und die Wechseljahre plagen mich sehr in Form von Hitzewallungen(ca.40 mal täglich) und trockene Schleimhäute, der FA Besuch ist der Horror schlechthin, GV undenkbar. Nun rät mein FA mir zur Hormonersatztherapie weil ich erst Anfang 40 bin. Ich weiß aber nicht ob mein Tumor Hormonrezeptoren hatte oder nicht, auf Nachfrage meines FA s in der Uni Klinik wo ich operiert wurde kam keine Reaktion, ich weis nur das der Borderlinetumor einen hochgradigen KI67 Wert aufwies, was ja nicht gerade gut ist. Eine Gen Untersuchung ergab das ich eine unspezifische Genveränderung am BRCA2 Gen aufweise, allerdings kann man hierzu keine Aussage treffen ob dies tatsächlich EK ausgelöst hat. Mein Onkologe meinte ich soll keine Hormone nehmen weil dann mein Brustkrebsrisiko stark erhöht ist. Neuste Studien dagegen haben einen signifikanten Vorteil ergeben was die Rezidivanfälligkeit angeht-habe ich gelesen- ich glaube erhrlichgesagt nicht das in der Uniklinik untersucht wurde ob es ein Hormonpositiver Tumor war, überhaupt wurde glaube ich alle sehr leichtfertig gehandhabt weil man davon ausging das es so harmlos ist und makroskopisch alles völlig unauffällig war. Ich habe einfach eine Riesenangst das was übersehen wurde und wenn ich jetzt Hormone nehme ein Rezidiv erst recht kommt oder noch BK hinzukommt.
Hat jemand ähnliche Erfahrung?

Chinchie
06.09.2017, 06:36
Hallo,

ich wurde selbst mit überwiegend serous Borderline aber auch ein wenig low grade serous OC Tumoren diagnostiziert und operiert.

Glaube es gibt hier einen Unterschied zwischen Hormone Replacement Therapy (z.B. Estragiol), wo man mehr Östrogen erhält um den Menopause Auswirkungen entgegenzuwirke... und Hormone Maintenance Therapy, wo man Östrogen soweit wie möglich blockt, um einem möglicherweise östrogen-rezeptiven Rezidiv-Tumor vorzubeugen (z.B. Letrozol/Aromatase-inhibitoren oder Tamoxifen).

Letzteres ist - soweit ich das verstehe - der Gegenstand einiger Studien z.B. in USA, von MDAndersen. Da geht es darum, ob die Langzeitgabe von HMT nach low grade serous OC vorteilhaft ist.

Aber bitte nochmal die Mediziner fragen hierzu!

Am Anfang erhielt ich Östrogen, aber mittlerweile nehme ich Tamoxifen. Bin kein Mediziner aber fühle mich wohler dabei.

Alles Gute.

Marie-Christine
06.09.2017, 13:03
Hallo Isa,

Ich hatte 2015 einen 7cm großen muzinösen Borderline Tumor am linken Eierstock der zuerst für eine harmlose Zyste gehalten wurde.

Danach Total OP.

Keine Ahnung ob der hormonell abgeklärt wurde. In den Akten finde ich nichts dazu.

Und ich nehme seither Estriol ein. Ich fühle mich gut und bin stabil. Ich wollte mir 40 nicht in die Wechseljahre kommen, deswegen habe ich mich für die Hormone entschieden und fühle mich damit besser.

Ob das richtig ist kann ich nicht sagen. Das wird erst die Zeit zeigen.

Liebe Grüße,

Marie-Christine

Ilisweetie
06.09.2017, 13:46
Hallo @all,
ob/wie genau der Tumor hormonabhängig ist, wird normalerweise immer bestimmt. Muss ja auch- hängt ja einiges bzgl weiteren Vorgehens von ab. Gerade in einer Uniklinik kann ich nicht vorstellen, dass das nicht gemacht wurde. Wenn die Klinik nicht reagiert würde ich selber der Sache nachgehen. Als Patient hast du das Recht auf Herausgabe aller Unterlagen. Im Entlassungsbericht findet sich normalerweise neben der Tumorformel auch eine Zusammenfassung des pathologischen Berichts. Da steht dann auch dabei wie der Tumor sich verhält, bei mir zB ist das ausführlich vermerkt, dass er nach Test/Untersuchung soundso hormonunabhängig ist. Falls da nichts steht, kannst du dir auch das ausführliche Gutachten des Pathologen schicken lassen. Da drin werden auch alle andern entnommenen Teile genau beschrieben inkl genaue Maße u Verhalten sowie Einschätzung des Arztes.
LG

Rima60
06.09.2017, 14:59
Hallo an alle,
man kann auch noch nach Jahren feststellen, ob der Tumor hormonabhängig war oder nicht. Bei mir war das so. Ich konnte dann gut mit „Anti“hormonen behandelt werden.
Bevor man Hormone einnimmt sollte unbedingt der Hormonstatus festgestellt werden. Einfach darauf bestehen, das der entfernte Tumor auf Hormone getestet wird.

Alles Gute und liebe Grüße
Rima:winke: