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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.


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Mari57
21.09.2017, 08:58
Hallo.
Ich bin die Ehefrau

Mein Mann hatte im letzten Jahr eine Magenspiegelung bei dem mehrere kleine Magengeschüre festgestellt wurden. Bei Nachuntersuchug war wieder alles Ok aber man meinte er solle weiterhin PIP Tabl einnehmen. Er meinte aber nach einiger Zeit das ihm das Essen nicht schmecke, alles schmecke süß. Er aß kaum noch etwas. Der HA verschrieb dann 2 mal eine andere und erst nach der 3 . klappte es wieder mit dem essen. Er genoß wieder die Mahlzeiten aber die Mengen waren weniger geworden, was uns nicht störte da er genug auf den Rippen hatte und so nahm er langsam ab. Über jedes Kilo weniger freuten wir uns. Er arbeitet sehr viel im Garten, einge arbeiten waren körperlich anstrengend so dass wir uns im Frühjahr nicht wunderten das er abends sehr müde war. Die Magengeschichte war der Grund warum bei uns die Alarmglocken nicht angingen.

Dann fing es irgendwann an komisch zu werden. Er nahm 2 Kilo in der Woche ab. Wir schoben es weiterhin auf das wenige essen und die viele arbeit. Er fing an weniger zu machen weil er nicht mehr so recht lust hatte und zu müde sei. Er bekam Husten der manchmal 2-3 Stunden anhielt. Mein Mann gehört zu den Menschen die ungern zum Arzt gehen "Ach warten wir mal 2-3 Tage" war immer sein Spruch. Irgendwann ging esnicht mehr. Er ging zum HA, berichtete ihm das er mittlerweile fast 30 KG abgenommen habe und das er schlimm hustete. Der HA hat sofort eine US gemahct und dabei nichts besonderes (außer eine leicht vergrößerte Milz) festgestellt. So wurden Termine zur Magen und Darmspiegelung und für den Lungenfacharzt gemacht.
Magenspiegelung ergab das wieder kleine Magengeschwüre da seien aber ohne gefährlichen Befund. Darmspiegelung sollte 4 Wochen später gemacht werden.
Der Lungenarzt ordnete eine CT von der Lunge an. Bei dieser wurde am Bauchrand vergößerte Milz und Lymphknoten am Bauchfell festgestellt. Es wurde eine weitere CT vom angesetzt (eine Woche später).
Zwischendurch bekam mein Mann noch eine Gesichtsrose (die 2. nach 50 Jahren).
Die 2. CT bestätigte was wir schon ahnten und er kam sofort ins KH.
Dort wurden alle Untersuchungen gamacht die man so macht, ihr kennt das ja.
Dann stand die Diagnose fest.
Non-Hodgkin, B-Zell Lymphom, im Bauch und Brustbereich, Stadium 4

Über die Zyklen schreibe ich gleich weiter

1. Zyklus
Nach 12 Tagen musste mein mann wieder ins KH, dort wurde er nocheinmal kurz untersucht und festgestellt das er mittlerweile 40 KG abgenommen hatte.
Am 3. Tag fing man mit der Chemo, Bendamustin und Rituximab, an.
Diese hat er gut überstanden.

Nun war 4 Wochen pause angesagt. In den 4 Wochen nahm er am Anfang sogar etwas zu, bis zu 3 Kg. Dann nach gut 2 Wochen ging es ihm wieder schlechter. Er war wieder öfter Müde, nahm wieder langsam ab, richig essen wollte er nicht mehr, und kurz bevor er wieder ins KH ging bakam er auch noch Nesselsucht.

Die Gesichtsrose macht ihm auch immer noch zu schaffen.

2. Zyklus
Nach 4 Wochen Pause nun der 2. Zyklus. 2 Nächte blieb er im KH.
Alles wieder gut gegangen aber er fühlte sich, anders als beim 1. mal schlapp.

Am vergangenen Freitag habe ich ihn nach Hause geholt am Montag zum HA.
Dort bekam er, auf anraten der KH-Ärzte und des Onkologen, eine Grippe und eine Pneumokokken Impfung. Ich habe die Impfungen auch bekommen.
Eigentlich ist auch das gut gegangen, aber er ist noch sehr müde.
Heute Morgen hat er beim HA Blut abgegeben.

Mal sehen wie es nun die nächsten 3 Wochen weitergeht.
Am 11.10 ist der nächste Chemotermin.

lotol
22.09.2017, 03:05
Liebe Mari57,

Dann stand die Diagnose fest.
Non-Hodgkin, B-Zell Lymphom, im Bauch und Brustbereich, Stadium 4


Denke, abgesehen von Gesichtsrose und Nesselsucht ist das der dominant relevante Befund.

Der Lungenarzt ordnete eine CT von der Lunge an. Bei dieser wurde am Bauchrand vergößerte Milz und Lymphknoten am Bauchfell festgestellt.

Die Milz wird m.W. als Teil des Lymphsystems eingeordnet.
Sie ist nicht gerade identisch mit einem Lymphknoten, aber wenn sie vergrößert ist, deutet das auf Mißstände im Lymphsystem hin.

...und festgestellt das er mittlerweile 40 KG abgenommen hatte.


40 kg Gewichtsverlust sind ja nicht gerade ein Pappenstiel. ;)
Wie groß ist Dein Mann und was wog er vorher?

Wie viele Zyklen sind insgesamt angedacht?


Liebe Grüße
lotol

Mari57
22.09.2017, 17:13
Denke, abgesehen von Gesichtsrose und Nesselsucht ist das der dominant relevante Befund.
Genau. Der HA sagte vor ein paar Wochen "Du hast mehrere Baustellen auf einmal".
Für uns ist eine Krebserkrankung absolutes Neuland. In unserer engsten Verwandschaft gab es noch keinen Krebskranken, nur im weiteren Bekanntenkreis, die dann auch weiter entfernt wohnten. Wir haben dann immer nur wenig mitbekommen. Somit lernen wir derzeit täglich dazu.
40 kg Gewichtsverlust sind ja nicht gerade ein Pappenstiel. Wie groß ist Dein Mann und was wog er vorher? Wie viele Zyklen sind insgesamt angedacht?Mein Mann ist 176cm groß und wog vor gut einem Jahr 110Kg. Vor der ersten Chemo waren es nur noch 70, momentan 70,5.
Es sind 6 Zyklen angedacht. Danach evtl. Tabl.
Nach dem 3. Zyklus will man nachsehen was die Lymphknoten machen. Ich kenne mich mit den ganzen Fachausdrücken noch nicht so aus :shy:

lotol
22.09.2017, 23:29
Liebe Mari57,

Für uns ist eine Krebserkrankung absolutes Neuland. In unserer engsten Verwandschaft gab es noch keinen Krebskranken, nur im weiteren Bekanntenkreis, die dann auch weiter entfernt wohnten. Wir haben dann immer nur wenig mitbekommen. Somit lernen wir derzeit täglich dazu.


Denke, für alle von uns, die erstmalig mit Krebs konfrontiert sind, ist das totales Neuland, weil man da erst mal dasteht, "wie der Ochs am Berg". :D

Deshalb geht es sicher keinem anders, wenn er sich dann mit Fachausdrücken noch nicht auskennt.
Das Dazulernen von ihnen geht aber sehr schnell, wenn man hier im Forum in den entspr. Beiträgen nachliest und auch dort gegebene Hinweise (weiterführende Links) "durchackert".


Du hattest Dein Thema ursprünglich unter Lymphdrüsenkrebs geschrieben, und dort findest Du auch genug andere Themen, die Du vergleichsweise lesen kannst.
Hierher wurde es verlegt, weil Du nicht direkt Betroffene, sondern Angehörige bist.
Macht aber nichts - Antworten bekommst Du auch hier. :)

Mein Mann ist 176cm groß und wog vor gut einem Jahr 110Kg. Vor der ersten Chemo waren es nur noch 70, momentan 70,5.

Die mir geläufige "Faustformel" für Gewicht ist:
Der Betrag, der über 100 cm liegt, entspricht dem "Normalgewicht".
Sind bei Deinem Mann 76 kg.

76 kg - 10% => "Idealgewicht".
Die derzeit ca. 70 kg Deines Mannes sind m.E. an sich nicht besorgniserregend.

Du/Ihr solltet aber unbedingt darauf achten, daß er nicht weiter an Gewicht verliert.
Denn, was Du an teils rapider Gewichtsabnahme Deines Mannes beschriebst, ist schon kraß.

Das mag den gesamten Umständen geschuldet sein (vielleicht mal näher mit den Ärzten klären), aber dennoch muß man sich darüber im Klaren sein, daß rapide Gewichtsabnahmen (bei jeder Krankheit) eindeutige "Hilferufe" unseres Körpers sind.

Damit will ich Dir/Euch nicht irgendwie Angst machen, weil man das ganz so eng nun auch wieder nicht sehen darf. :)

Es hängt natürlich auch immer vom Gesamtzustand im Einzelfall ab, ob irgendein Gewicht evtl. kritisch sein oder werden kann.
Es ist auch so, daß eine Chemotherapie nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist, um zunehmen zu wollen/zu können.
Weil sie jeden anders "schlauchen" kann. ;)

Dazu kann ich Dir nur raten, im Unterforum Lymphdrüsenkrebs Themen zu lesen, die für vergleichende Zwecke hilfreich sein können.
Nur ein Beispiel hier:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=17345


Es sind 6 Zyklen angedacht. Danach evtl. Tabl.
Nach dem 3. Zyklus will man nachsehen was die Lymphknoten machen.

Die "Erfolgskontrolle" nach 3 Zyklen kenne ich so auch:
Man schaut nach, was sich so tat.
Um entweder so weiterzumachen oder an "Stellschrauben" (chemischer Art) "nachzustellen".

Die von Dir gen. Chemomittel sind (so weit ich mich aus entspr. Beiträgen richtig erinnere) üblich (Standard).


Obwohl Du hier bemerkenswert "unaufgeregt" berichtest, will ich Dir/Euch auch Mut machen:
Diese Drecks-NHL-Lymphome haben kaum zu glaubende unterschiedliche Erscheinungsformen.
M.W. ist aber allen gemeinsam, daß sie relativ gut therapierbar sind.
V.a. die bösartigen, so absurd das klingen mag. ;)

Ich weiß inzwischen definitiv, daß man ein bösartiges follikuläres NHL-Lymphom per (Standard-)Chemo problemlos überleben kann.
Wenn man zu Beginn der Chemo an sich (ansonsten) gesund war.

"Untergewicht" spielte dabei bei mir keine Rolle:
Hatte zu Beginn der Chemo weit mehr als 10 kg weniger "auf den Rippen" als mein "Idealgewicht".

Viel Glück Euch beiden beim weiteren Verlauf. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
23.09.2017, 15:06
Lieber lotol
Ersteinmal vielen Dank für Deine gute und hilfreiche Ausführung
Ich fange ausnahmsweise mal von unten an :-)


Obwohl Du hier bemerkenswert "unaufgeregt" berichtest
Es sind auch hier schon viele Tränen geflossen aber das hilft ja nicht weiter. Mein Mann und ich reden schon immer über alles, vieles haben wir schon seit Jahren für den Tag X (wenn einer geht) besprochen und unsere Ärzte kennen uns fast immer als Team. Ich bin über 15 Jahre Jünger aber wir wollen in diesem Jahr unseren 40. Hochzeitstag gemeinsam erleben.
Wir sind von allen Ärzten sehr gut Informiert worden. Mein Mann fühlt sich im Krankenhaus gut aufgehoben und behandelt. Ich denke das hilft ungemein und zwar uns beiden.
Nach dem Ergebnis, dass Informieren der Verwandschaft und dem Freundeskreis ist zuhause eine gewisse Ruhe eingekehrt und wir versuchen so normal wie möglich zu leben. Natürlich hat er auch mal Tage wo es ihm nicht so gut geht. Dazu ärgert die Gesichtsrose ihn immer noch sehr.
Viele sind erstaunt wie offen wir mit allem umgehen und auch darüber reden. Wir in einem Dorf, jeder kennt jeden und wir zwei finden es besser so als (wie bei einem anderen Paar) alles Heimlich zu erleben. Das muss aber auch jedes Paar für sich entscheiden.

Nachdem wir unser "Neuland" betreten hatten, habe ich mich ganz bewust nicht im Internet über die Krankheit erkundigt. Wir beide wollten zuerst das verabeiten, verstehen und auch bei den Ärzten nachfragen.
Jetzt habe ich das Gefühl noch ein wenig mehr zu erfahren und ich habe auch schon hier vieles gelesen was MUT macht.

Das mein Thema verschoben wurde ist gut und richtig. :-)


76 kg - 10% => "Idealgewicht".
Die derzeit ca. 70 kg Deines Mannes sind m.E. an sich nicht besorgniserregend.

Du/Ihr solltet aber unbedingt darauf achten, daß er nicht weiter an Gewicht verliert.
Denn, was Du an teils rapider Gewichtsabnahme Deines Mannes beschriebst, ist schon kraß.

Das mag den gesamten Umständen geschuldet sein (vielleicht mal näher mit den Ärzten klären), aber dennoch muß man sich darüber im Klaren sein, daß rapide Gewichtsabnahmen (bei jeder Krankheit) eindeutige "Hilferufe" unseres Körpers sind.

Damit will ich Dir/Euch nicht irgendwie Angst machen, weil man das ganz so eng nun auch wieder nicht sehen darf. :)

Es hängt natürlich auch immer vom Gesamtzustand im Einzelfall ab, ob irgendein Gewicht evtl. kritisch sein oder werden kann.
Es ist auch so, daß eine Chemotherapie nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist, um zunehmen zu wollen/zu können.
Weil sie jeden anders "schlauchen" kann. ;)

Dazu kann ich Dir nur raten, im Unterforum Lymphdrüsenkrebs Themen zu lesen, die für vergleichende Zwecke hilfreich sein können.
Nur ein Beispiel hier:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=17345




Ich weiß das es noch "normal" ist aber wenn man den Mann von früher vor Augen hat und wie er noch im April schwere Waschbetonplatten geschlept hat und ihn jetzt sieht, abgemagert (zumidest in meinen Augen) und die Kraftlosigkeit erlebt, ist es beängstigend.
Ich hoffe das er nicht weiter abnimmt, oder wenn doch, nicht mehr soviel. 110 Kg möchte er auch nicht mehr wiegen aber wenn es bei 70-75 einpendel würde wären wir sehr froh.
Momentan sind wir echt froh über seine 70,5. Wenn wir an die Zeit vor der Chemo zurückdenken wo er 2-3 Kg pro Woche abnahm, ist das für uns ein gutes Gefühl... Gewicht gehalten.
Ich koche ihm das was er gerne möchte und auf anraten der Ärzte ist z.B. Sahne ein guter Begleiter im Essen geworden.

Danke für den Link. Da werde ich auch mal reinlesen.

Das "nachsehen" nach dem 3 Zyklus finden wir auch gut. Es wird uns einen Weg weisen, egal wohin. Und wir werden ihn gemeinsam gehen.


Ich weiß inzwischen definitiv, daß man ein bösartiges follikuläres NHL-Lymphom per (Standard-)Chemo problemlos überleben kann.
Wenn man zu Beginn der Chemo an sich (ansonsten) gesund war.


Das haben wir auch inzwischen gelernt und auch das beruhigt. Er hat eine Chance und die nimmt er wahr.
Bei "ansonsten Gesund" musste ich schmunzeln. Wie Gesund ist ein Mensch mit 75? Das ist wie beim alten Auto, vieles ist schon verbraucht aber läuft noch. :-)

Wir lassen den Kopf nicht so schnell hängen. Aber wir wissend das jederzeit Leben einen anderen Weg einschlagen kann und das betrifft nicht nur ihn.
Auch mein Leben kann plötzlich eine andere Abzweigung nehmen.

Vielen Dank für Deine lieben Worte, sie tun gut.
Nun genießen wir das Wochenende und zwischendurch werde ich im Forum weiterlesen.

Auch Dir wünsche ich ein schönes Wochenende. :winke:

lotol
24.09.2017, 04:16
Liebe Mari57,

...aber wir wollen in diesem Jahr unseren 40. Hochzeitstag gemeinsam erleben.
Wir sind von allen Ärzten sehr gut Informiert worden. Mein Mann fühlt sich im Krankenhaus gut aufgehoben und behandelt. Ich denke das hilft ungemein und zwar uns beiden.

Schön, wenn Ihr den 40. Hochzeitstag erleben könnt; denn dann seid Ihr ja schon im Edelsteinbereich (Rubin) angelangt. :winke:

Ich teile Deine Sichtweise:
Die gute und umfassende Information durch Ärzte bildet Vertrauen und führt dadurch auch dazu, daß man sich gut aufgehoben fühlt.
Was m.E. sicher auch Einfluß darauf hat, daß eine Therapie günstig verlaufen kann.


Wie Gesund ist ein Mensch mit 75? Das ist wie beim alten Auto, vieles ist schon verbraucht aber läuft noch. :-)


Ja - das ist ein recht zutreffender Vergleich. :)
Wir menschlichen "Oldtimer" stellen eher verwundert fest, wie so manches nach und nach "zusammenbricht".
Unbeeindruckt davon "weitermachen" bewährt sich dabei immer wieder.
Kratzt doch an sich nicht weiter, wenn bei Oldtimern nicht mehr alles so "rund" läuft, wie bei Höchstleistungs-Zeiten von ihnen.
Hauptsache: es läuft überhaupt noch alles so einigermaßen.
(Womit ich jetzt nicht gerade Inkontinenz meine. ;))


Was mich bei meiner Krebs-Therapie am meisten beeindruckte war, wie schnell es möglich ist, ein "krebsverseuchtes" und total am "Boden darniederliegendes" Immunsystem "reparieren" zu können.


Ich weiß das es noch "normal" ist aber wenn man den Mann von früher vor Augen hat und wie er noch im April schwere Waschbetonplatten geschlept hat und ihn jetzt sieht, abgemagert (zumidest in meinen Augen) und die Kraftlosigkeit erlebt, ist es beängstigend.

Mach Dir darüber bitte keine großartigen Gedanken und laß Dich vom Erscheinungsbild Deines Mannes auch nicht ängstigen.
Denn selbst, wenn jemand eine Chemotherapie bzgl. Nebenwirkungen nicht sonderlich "strapaziert", "kostet" sie dennoch enorme Kraft.

Hier im Forum kannst Du immer wieder lesen, daß dies unausweichlich ist.
Meistens erfolgt der eklatante "Kraft-Einbruch" etwa in der Mitte der Therapie oder kurz danach.
Auch bei mir war das so, obwohl ich "hart im Nehmen" bin und körperlich topfit und gesund war.

Zwischen meiner Onkologin und mir "stimmte die Chemie" perfekt:
Wir verstanden uns blendend - ein Glücksfall. :)

Nach meiner erfolgreich beendeten Therapie riet sie mir eindringlich:
"Drehen" Sie ja nicht gleich wieder "voll auf", weil es noch dauert, bis Sie wieder "voll auf der Höhe" sind.
Ihren Rat befolgte ich und "schonte" meinen Körper noch ca. 1 Jahr lang (nach der Therapie) ganz bewußt.

Damit will ich sagen, daß man auch günstigstenfalls nicht gleich nach einer Therapie wieder die volle Leistungsfähigkeit erwarten sollte.
Wozu auch??
Auch Dein Mann wird nach geraumer Zeit wieder das bewerkstelligen können, was er will.
Sogar leichter, weil er nicht mehr überflüssiges Körpergewicht "herumschleppen" muß.
40 kg <=> 1,6 Säcke Zement.

Ich koche ihm das was er gerne möchte und auf anraten der Ärzte ist z.B. Sahne ein guter Begleiter im Essen geworden.

Sag bloß, Sahne war auch nicht vorher schon ein guter Begleiter.:confused:
Und mach bitte weiter damit, Deinen Mann mit dem zu "bekochen", was er gerne möchte.
Ist ja schließlich der angenehmste Teil einer Chemotherapie:
Essen zu können, was das Herz begehrt. :D


Liebe Grüße
lotol

Mari57
25.09.2017, 09:53
Schön, wenn Ihr den 40. Hochzeitstag erleben könnt; denn dann seid Ihr ja schon im Edelsteinbereich (Rubin) angelangt.Wir freuen uns, dass wir die 40 fast geschafft haben unddas wir vielen, die damals anderer Meinung waren, es bewiesen haben das wir zusammenhalten, egal wie alt man ist und egal was kommt. :-)
Ja - das ist ein recht zutreffender Vergleich.
Wir menschlichen "Oldtimer" stellen eher verwundert fest, wie so manches nach und nach "zusammenbricht".
Unbeeindruckt davon "weitermachen" bewährt sich dabei immer wieder.
Kratzt doch an sich nicht weiter, wenn bei Oldtimern nicht mehr alles so "rund" läuft, wie bei Höchstleistungs-Zeiten von ihnen.
Hauptsache: es läuft überhaupt noch alles so einigermaßen.
(Womit ich jetzt nicht gerade Inkontinenz meine.)
Sorry, aber über den letzten Satz musste ich doch lachen auch wenn es für Dich nicht zum lachen ist. :o
Mach Dir darüber bitte keine großartigen Gedanken und laß Dich vom Erscheinungsbild Deines Mannes auch nicht ängstigen.
Denn selbst, wenn jemand eine Chemotherapie bzgl. Nebenwirkungen nicht sonderlich "strapaziert", "kostet" sie dennoch enorme Kraft.

Hier im Forum kannst Du immer wieder lesen, daß dies unausweichlich ist.
Meistens erfolgt der eklatante "Kraft-Einbruch" etwa in der Mitte der Therapie oder kurz danach.
Auch bei mir war das so, obwohl ich "hart im Nehmen" bin und körperlich topfit und gesund war.
Daran muss ich wohl erst gewöhnen. Das sie Kraft kostet haben wir nach dem 2. Zyklus bemerkt. Aktuell geht es ihm wieder besser und es macht ihm schon wieder Spaß ein wenig im Haus zu arbeiten.
Nach meiner erfolgreich beendeten Therapie riet sie mir eindringlich:
"Drehen" Sie ja nicht gleich wieder "voll auf", weil es noch dauert, bis Sie wieder "voll auf der Höhe" sind.
Ihren Rat befolgte ich und "schonte" meinen Körper noch ca. 1 Jahr lang (nach der Therapie) ganz bewußt.

Damit will ich sagen, daß man auch günstigstenfalls nicht gleich nach einer Therapie wieder die volle Leistungsfähigkeit erwarten sollte.
Wozu auch??
Auch Dein Mann wird nach geraumer Zeit wieder das bewerkstelligen können, was er will.
Sogar leichter, weil er nicht mehr überflüssiges Körpergewicht "herumschleppen" muß.
40 kg <=> 1,6 Säcke Zement.Das wussten wir noch nicht. Aber gut zu wissen :-)
Klar freute er sich als er abnahm. Aber die Menge und die Schnelligkeit in den letzten Wochen vor der Chemo waren beunruhigend. Die 40 kg möchte er auch nicht mehr zunehmen aber wenn ein paar wieder draufkämen (irgendwann), wären seiner Meinung nach, schon nicht schlecht. Schauen wir mal .......
Sag bloß, Sahne war auch nicht vorher schon ein guter Begleiter.
Und mach bitte weiter damit, Deinen Mann mit dem zu "bekochen", was er gerne möchte.
Ist ja schließlich der angenehmste Teil einer Chemotherapie:
Essen zu können, was das Herz begehrt.
Nicht in den Mengen wie jetzt. :-)
Die Soße bekommt nun eine kräftigen Schuß Sahne mehr, der Pudding wird 1/3 Sahne und 2/3 Milch gekocht und auch das Gemüse bekommt nun eine Sahnesoße, nur mal als Beispiel :-)
Ich habe vor 3 Jahren angefangen bewuster zu essen und dadurch 22 kg abgenommen (hatte es auch nötig ;) ). Jetzt muss ich aufpassen das ich wegen der vielen Sahne das Gewicht halte. Aber was tut man nicht alles für den Mann.

Ich wünsche noch einen schönen Montag. Ich gehe nun in den Garten :-)

lotol
26.09.2017, 00:06
Hallo Mari57,

Sorry, aber über den letzten Satz musste ich doch lachen auch wenn es für Dich nicht zum lachen ist.


Dafür brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen; denn der (Nachsatz) war auch nur zum Lachen gedacht.
Bei mit "tröpfelt" nichts - außer meinen Auto-Oldtimern, mit denen ich alltäglich fahre. :lach2:


Das sie Kraft kostet haben wir nach dem 2. Zyklus bemerkt. Aktuell geht es ihm wieder besser und es macht ihm schon wieder Spaß ein wenig im Haus zu arbeiten.

Freut mich sehr, daß es Deinem Mann wieder besser geht.
Die Zyklen der Therapie empfand ich gegen Ende von ihnen mehr oder weniger als ein "Durchhangeln" von Zyklus zu Zyklus.
Teils auch kraft- und lustlos, irgendetwas tun zu wollen.

Natürlich zwang ich mich dazu, immerhin ein wenig zu tun, um mich nicht nur komplett "durchhängen" zu lassen.
Nach der Therapie kam der "Aufschwung" bei mir recht schnell.


Die Soße bekommt nun eine kräftigen Schuß Sahne mehr, der Pudding wird 1/3 Sahne und 2/3 Milch gekocht und auch das Gemüse bekommt nun eine Sahnesoße, nur mal als Beispiel :-)

Klingt alles gut und schmackhaft. :)
Du selbst mußt dabei vielleicht ein wenig Obacht geben, damit an Dir nicht zu viel "hängen" bleibt. ;)
Bei Deinem Mann dürfte das aber eher weniger eine Rolle spielen.

Sicher läßt sich bei uns Menschen kaum etwas generalisieren, weil wir recht unterschiedlich sind.
Denke aber dennoch, daß während einer Chemotherapie kaum zu glaubende Energiemengen (kcal) im Körper "verblättert" werden können, wie nichts.
Bei mir war das jedenfalls so erstaunlich.

Denke ferner, daß es im Zustand einer Chemotherapie auch wirklich keine großartige Rolle spielt, in welcher Form nun die kcal zugeführt werden.
So lange man ansonsten "gesund" ist, die inneren Organe vom Krebs nicht angegriffen und somit funktionsfähig sind, kann man m.E. davon ausgehen, daß sich unsere Körper auch nicht recht viel anders verhalten, wie sie das "lebenslang" gewohnt sind:
Sie "greifen" die Energie ab, die sie brauchen, und Überschüssiges wird teils ausgeschieden und teils als Fett (für Notfälle) am Körper "gebunkert".
Ist so und nicht anders von der Natur "vorprogrammiert". :winke:

Sicher können sich Menschen während einer Chemotherapie in unterschiedlichen "Ausnahmezuständen" befinden.
Die Chemotherapie greift aber nur ganz gezielt auf teilweise Mißstände im Körper zu, um diese beseitigen zu können.

So "affenstark" Chemos bzgl. Krebs-Vernichtung auch sind:
Auf die Vorprogrammierung der Natur dürften sie - wenn überhaupt - kaum Einfluß nehmen können, weil das "Überlebens-Programm" doch um einige Größenordnungen "mächtiger" ist.

Denke, es ist nicht verkehrt, sich daran ab und zu erinnern zu können, was alles wir in der Natur ohne weiteres "besichtigen" können.
Auch z.B. im Garten.

Ich wünsche Dir eine schöne Woche, in der Dein Mann vielleicht auch etwas mit Dir "garteln" kann.


Liebe Grüße
lotol

Mari57
26.09.2017, 08:29
Guten Morgen

Die Zyklen der Therapie empfand ich gegen Ende von ihnen mehr oder weniger als ein "Durchhangeln" von Zyklus zu Zyklus.
Teils auch kraft- und lustlos, irgendetwas tun zu wollen.


Das haben wir nach dem 1. Zyklus auch festgestellt. Ca 10 Tage vor dem 2. Zyklus fing es an und das blieb nis etwa 7 Tage nach dem 2. Zyklus. Dabei muss man auch bedenken das er 4 tage nach dem 2. die Grippe und Pneumokokken Impfung bekam. Das wird ihm sicherlich auch mitgenommen haben. Ich hatte die Impfungen am selben Tag und hatte 2 Tage kleine Probleme.

Ansonsten gebe ich Dir recht. Der Körper ist ein "Gewöhnheitstier" :-)

lotol
27.09.2017, 04:55
Liebe Mari57,

ja - ich bin zutiefst davon überzeugt, daß unser Körper ein "Gewohnheitstier" ist.
Der vielleicht durch einen Krebs in eine Lage versetzt werden kann, daß auch er nur noch so "dahinkrebst", weil er mehr einfach nicht mehr leisten kann.
Aktuell geht es ihm wieder besser und es macht ihm schon wieder Spaß ein wenig im Haus zu arbeiten.
Ich glaube, es spielt wirklich keine Rolle, in welcher Form wieder zunehmende körperliche Aktivitäten stattfinden.
Hauptsache:
Sie finden überhaupt, dem körperlichen Zustand angemessen, statt.
Weil allein der Wille, wieder etwas tun zu wollen, das auch Spaß macht, nach meiner Therapie-Erfahrung ein direktes Anzeichen dafür ist, daß es wieder "aufwärts" geht.

Das mag zwischen den Zyklen schwankend sein, weil es einen halt "herumbeutelt".
Tendenziell ist es aber dennoch ein gutes Anzeichen. :winke:

Weil das "Gewohnheitstier" Körper dabei signalisiert, daß es wieder "gefordert" sein will und kann.

Ich sehe mich (leider) außer Stande, einigermaßen zutreffend beschreiben zu können, was dabei in Krebs-Therapierten wirklich abläuft.
Weil das individuell und vom jeweiligen Zustand abhängig viel zu unterschiedlich ist/sein kann.
...Er hat eine Chance und die nimmt er wahr.Genau das ist die richtige Einstellung/Sichtweise der Dinge. :)
Fütter Deinen Mann so gut "hoch", wie Du das nur kannst.

Der restliche Verlauf ist ohnehin reine Glückssache.
Auch mit 75 Jahren kann man dabei immer noch auf sein "Gewohnheitstier" Körper vertrauen.
Ich bin zwar (inzwischen) erst 73 Jahre alt geworden.
Habe aber immer noch "unbändiges" Vertrauen in die Funktions-Fähigkeit meines Körpers.
Daran wird sich auch niemals etwas ändern.

Bis er halt endgültig "zusammenbricht", weitere Dienste einfach nicht mehr leisten kann und dadurch mein Ende "besiegelt" sein wird.
Ist nur der völlig normale Lauf der Natur und weiter gar nichts.
Unwert eines besonderen Aufhebens darum.

Freuen wir uns lieber des Lebens, so lange uns es "vergönnt" ist.

In diesem Sinn wünsche ich Dir/Deinem Mann ein gutes "Aufkommen" für den neuen Lebensabschnitt.
(Man kann auch mit viel weniger Kraft immer noch Lebenswertes bewerkstelligen.) :winke:

Liebe Grüße
lotol

Mari57
02.10.2017, 15:38
Am 11.10 bekommt mein Man den 3. Zyklus und wie vor dem 2. bekommt mein Mann plötzlich Probleme.
Er ist wieder mehr müde und hat weniger Hunger, das war vor 4 Wochen genauso.
Nun noch etwas neues:
Am Samstag und Sonntag war es Brechreiz, am Sonntag hat er dann doch mal eine Tabl. genommen.
Seit Sonntag klagt er über Schmerzen in einigen Zehen. Besser gesagt in den Zehenkuppen. Zum Arzt wollte er heute noch nicht.
Morgen ist Feiertag und am Donnerstag muss er wieder zum HA um Blut abgeben. Er meint das er dann mit dem HA sprechen will wenn es bis dahin nicht besser geworden ist.

Schauen wir mal

lotol
03.10.2017, 00:50
Liebe Mari57,

was eine Chemotherapie in uns Menschen an (unerwünschten) Nebenwirkungen haben kann, ist höchst unterschiedlich, weil wir alle ja unterschiedlich sind. :)

Das klingt trivial, ist es auch, soll aber nur verdeutlichen können, daß aus meiner Sicht eigentlich bei Zytostatika fast nur deren zuverlässige Wirkung auf Krebse im Vordergrund steht.

Genauer gesagt, will man Krebszellen per Zytostatika in ihrem Wachstum "abwürgen".
Idealerweise natürlich so, daß sie endgültig plattgemacht werden können, was aber (leider) nicht immer gelingt. => Rezidive.

Gemeinsam ist der Abwürgerei, daß sie im Bereich der DNS stattfindet:
https://pictures.doccheck.com/de/photo/10035-dns-helix-dna-helix

Weil genau dort bei uns allen und auch beim Krebs die Zellenduplizierung gleichermaßen abläuft:
Die Doppelhelix öffnet sich, um sich selbst kopieren zu können, was die Voraussetzung für unsere weitere Existenz ist.
Aber auch die für die weitere Existenz eines Krebses.

Zytostatika greifen hier i.d.R. mehr oder weniger "verlangsamend/zerstörend" auf schnelle Zellteilungen ein, um Krebse bestmöglich abwürgen/plattmachen zu können.


Das kann ich alles nur vereinfacht beschreiben, und auch nur, so weit ich das selbst richtig verstanden habe, weil es in seiner Komplexität schwer verständlich ist.

Anders ausgedrückt:
In der DNS sind unsere individuellen Ausprägungen "vorprogrammiert".
Was aber auch nichts daran ändert, daß die Zellenduplizierung im Prinzip bei uns allen gleichermaßen abläuft.

Zytostatika "manipulieren" die Zellenduplizierung so, daß dabei Krebse möglichst komplett plattgemacht werden können.
Denke, daß bei dieser Zielsetzung erkennbar ist, daß evtl. Nebenwirkungen nur noch eine relative Rolle spielen können. ;)
Weil es dabei nur noch um die Relativität geht:
a) Überleben zu können
b) Nebenwirkungen dabei "in Kauf nehmen" zu müssen


...und wie vor dem 2. bekommt mein Mann plötzlich Probleme.
Er ist wieder mehr müde und hat weniger Hunger, das war vor 4 Wochen genauso.

Krebs-Betroffene wissen, daß es von Zyklus zu Zyklus mehr oder weniger nur ein "Durchhangeln" ist, bis man den ganzen Sums (endlich) hinter sich gebracht hat. :)

...Seit Sonntag klagt er über Schmerzen in einigen Zehen. Besser gesagt in den Zehenkuppen...

Angesichts der (teils) massiven Eingriffe in die DNS bei Chemotherapien wird wohl jeder Krebs-Betroffene mit Kollateralschäden, die man verniedlichend als "Nebenwirkungen" bezeichnet, weiterleben müssen, so gut das halt geht.

Wozu darüber großartig "philosophieren", wenn man weiterhin leben kann? :winke:

Bendamustin kann auch (unterschiedlich) "schlauchen".
https://de.wikipedia.org/wiki/Bendamustin

Ist m.E. aber etwas "milder" einzuordnen als Cyclophosphamid, das an sich zur gleichen chem. Gruppe gehört.
Erkennbar daran, daß bei Bendamustin-Einsatz i.d.R. die Haare nicht so kraß ausfallen.

Die Schmerzen Deines Mannes in den Zehenkuppen könnten aber auch auf eine Neuropathie hinauslaufen:
https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/neuropathie/neuropathie-behandlung.php

Irgendeinen "Preis" für's Überleben muß man wohl bei jeder Chemotherapie "bezahlen". :D

Laß das am besten Deinen Mann mit seinem HA oder Onkologen besprechen.
Wünsche Dir/Euch viel Glück beim nächsten Zyklus.
Ist ja eh alles reiner Dusel. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
03.10.2017, 17:11
Das jeder Mensch anders ist, ist uns klar. Und das jeder Krebs bei jedem Menschen anders ist auch. Deswegen ist auch jede Behandlung nicht vergleichbar. Jede Bestrahlung, jede Chemo, jede Tabl. kann bei jedem Menschen anderes wirken :-)

Das beobachten wir derzeit bei meinem Mann. Der Brechreiz ist nach der Tabl. nicht wiedergekommen.
Appetit hat er zwar immer noch nicht und seine Portionen sind sehr klein, aber er isst.
Gestern Nachmittag konnte mein Mann vor Schmerzen kaum laufen und heute sind die Füße wieder fast normal.

Er hat sich das alles auf jeden Fall in seinem Heft aufgeschrieben und wird es beim HA und nächste Woche im KH sagen.
:winke:

Mari57
05.10.2017, 09:08
Heute ist wieder Wiegetag und leider hat er in der letzten Woche 2kg abgenommen. Er wiegt nun 68,5kg. :(
Die Füße sind wieder normal.
Aber er ist schwach, er isst kaum etwas.
Es ist eigentlich so, wie vor dem 1. und eine Woche vor dem 2. Zyklus. Er hat keinen Hunger, isst nur weil er etwas essen muss, nimmt ab und schläft viel :(

Clea
05.10.2017, 11:41
Hallo Mari,
da wird auch ein großer Teil Wasser bei der Abnahme dabei sein.
68,5kg sind zwar wenig, aber wenn er nicht gerade 2m groß ist,
vertretbar. Es ist schlimm, nicht helfen zu können, das weiß ich.
Ich drücke euch die Daumen und hoffe auf kleine Fortschritte.

Mari57
05.10.2017, 15:36
Hallo Clea
Welches Wasser? Er nimmt ja schon seit Monaten ab, mittlerweile sind es fast 42 Kilo. Über die ersten 20 Kilo haben wir uns gefreut aber jetzt sehe ich wie ihm jedes Kilo weniger zu schaffen macht. Er hat jetzt von 9-15 Uhr geschlafen.

Mir ist bewusst das es hier viele Kranke gibt die noch weniger wiegen und auch alles überstanden haben.
Das muss mein Kopf wahrscheinlich noch kapieren.

Clea
05.10.2017, 16:28
...das in den Füßen...

Mari57
05.10.2017, 16:58
Aahhh wusste ich nicht.
Ich kenne das zwar von meiner Mutter, die sehr unter Wassereinlagerungen in den Füßen und Beinen leidet. Bei meinem Mann habe ich das nicht beobachten können. Beine und Füße sehen "normal" Dünn aus.

lotol
05.10.2017, 22:51
Liebe Mari57,

Er wiegt nun 68,5kg...
Die Füße sind wieder normal.
Aber er ist schwach, er isst kaum etwas.
Es ist eigentlich so, wie vor dem 1. und eine Woche vor dem 2. Zyklus. Er hat keinen Hunger, isst nur weil er etwas essen muss, nimmt ab und schläft viel

Mit den 68,5 kg ist Dein Mann ziemlich genau bei seinem Idealgewicht (76 kg -10 %) angelangt. :)
Im Prinzip ist das ja erfreulich, aber dennoch geht es ab jetzt in Richtung Untergewicht, was man allerdings nicht unbedingt dramatisieren muß.

Nur als Anhaltspunkt:
Zu Beginn meiner Therapie hatte ich mehr als 10 kg Untergewicht.
Kein Fett mehr am Körper, aber (abgesehen von dem Drecks-Lymphdrüsenkrebs sowie der winterbedingten und verschleppten Bronchien-Erkältung) war ich topfit.

Und hatte regelrechten Horror davor, noch mehr (therapiebedingt) abzunehmen.
V.a. auch deshalb, nachdem ich hier im Forum gelesen hatte, wie manche Krebs-Betroffene durch die Therapie "geschlaucht" wurden.
Z.B. durch:
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen aufgenommener Nahrung
- Geschmacksverlust
- Schleimhautentzündung im Mund
u. dergl. mehr.
Der Horror führte dazu, daß ich sofort anfing, Unmengen zu essen.
Täglich teils bis zum Dreifachen (!) an kcal, die ein erwachsener Mann normalerweise braucht.
Von den o.g. Erscheinungen trat bei mir glücklicherweise nichts auf.


Wir sind uns sicher einig darin, daß bei jedem Krebs-Betroffenen alles anders gelagert ist/sein kann.
Vielleicht suchen wir im Forum auch nur nach Antworten, die uns weiterhelfen können, mit der jeweiligen Situation (bestmöglich) umgehen zu können. :)

Kurzum:
Du/Ihr müßt Euch aus meiner Sicht etwas einfallen lassen, wie der Gewichtsabnahme Deines Mannes am besten entgegengewirkt werden kann.
Bei 2 kg Gewichtsverlust (weiterhin/Woche) kann man sich an einer Hand abzählen, ab wann das dann beginnt, allmählich kritisch werden zu können!

Ich kann nicht beurteilen, was Dein Mann derzeit auf Grund seines allgemeinen Gesundheitszustandes "verkraften" kann.
Sprecht bitte ganz gezielt mit den Ärzten darüber, was er nach deren Ermessen verkraften können müßte.
Genauer gesagt, seine Leber. ;)
An "Kalorienbomben":
- Schokolade
- Kartoffelchips
- Nüsse
- Bier

Aus meiner eigenen Therapie-Erfahrung kann ich Dir nur sagen:
Vergiß dabei den ganzen Schmarrn mit "gesunder Ernährung"!
Wenn man jemand oder sich selbst "hochpäppeln" will, zählt dabei nur kcal-Zufuhr und weiter gar nichts!

Unsere Körper sind "darauf programmiert", sich aus der Nahrung das herauszuholen, was sie brauchen.
Überschüssiges wird entweder in Form von Fett(-Reserve) am Körper "gebunkert" (für Notzeiten) oder wieder ausgeschieden.
So einfach ist das bei allen Säugetieren. :D

Sicher ist es ungleich schwieriger, Deinem Mann bei NULL Appetit und Hunger kcal zuzuführen.
Aber er isst immerhin kleine Portionen, bei denen er sich vielleicht auch zwingen muß, diese zu essen.

Animier ihn bitte dazu:
Viele kleine "Kalorienbomben"/Tag ergeben insgesamt auch das gewünschte Gesamt-Ergebnis.
Erklär ihm dabei bitte auch, daß es einfach keine "Macherei" ist, den Gewichtsverlust/Woche "einfach so" hinzunehmen. :winke:

Viel Erfolg dabei.


Liebe Grüße
lotol

Mari57
06.10.2017, 07:15
Hallo Lotol

Ich kann ihn leider nicht zum Essen zwingen. Und auch die Kalorienbomben lehnt er ab.
Da er nächste Woche Chemo in KH geht denke ich das dort dies auch ein Thema sein wird.
So warte ich nun ab was die Ärzte sagen werden und vielleicht bringen sie ihn dazu mehr zu essen. Vielleicht hilft es wenn ein Fremder es ihm sagt, zumindest hoffe ich es.

lotol
07.10.2017, 04:00
Liebe Mari57,

naja - Du sollst ja Deinen Mann zu nichts zwingen, sondern ihn motivieren, etwas zu essen.
Reicht ja schon, wenn er sich evtl. dazu zwingen muß. :)

Warum lehnt er denn eigentlich Kalorienbomben ab??
Sieh mal, Du sprachst davon, daß er 40 kg abgenommen hat.
Also hat er doch vorher auch gut und gerne gegessen.

Denn vom Hungern wird es ihm (früher) nicht gerade 40 kg auf die Rippen "hingeweht" haben. :D


Du kennst doch sicher alle seine Lieblings-Gerichte.
An Deiner Stelle würde ich es so versuchen:

1) Wenn mein Mann wach und munter ist, sage ich ihm (lange nach dem Frühstück):
Ich koche jetzt mal nur für mich das Gericht x.
Weil es mich danach gelüstet, und wenn Du schon nichts essen willst, will wenigstens ich das mal wieder essen.
Ich sag Dir's aber gleich:
Das esse ich alles alleine auf, und Du bekommst nichts davon ab.

(Diskussion darüber wird gnadenlos "abgewürgt":
Was ich jetzt essen will, ist meine Angelegenheit.
Genau so, wie es Deine Angelegenheit ist, was Du wann essen willst. Wenn Du überhaupt etwas essen willst. ;))
Oder so ungefähr in diesem Sinn.

2) Das Gericht x erfüllt bei seiner Zubereitung lange und intensiv die Bude mit Essens-Duft.
Evtl. Türen offen lassen. Versehentlich, versteht sich. :D

Und natürlich wird auch eine Portion für den Mann mit zubereitet.
Wovon er aber nichts weiß.

3) Das fertige Gericht tische ich dann auf, mein Mann bekommt nichts davon, und er kann mir aber zusehen, wie ich mir das schmecken lasse.
("Kostet" vielleicht etwas Überwindung, das "durchzuziehen", aber was soll's:
Immerhin "heiligt" der Zweck seit jeher und immer noch die Mittel.)

Beiläufig erzähle ich ihm dann, wie das mit seiner Ernährung weitergehen wird:
Seine Ärzte werden nämlich nicht tatenlos zusehen, wie er weiterhin abnimmt, weil dadurch der mögliche Erfolg der Therapie gefährdet werden kann.
Folge: Zwangsernährung mit geeigneten Mitteln. Meist in flüssiger Form verabreicht.

4) Erst, wenn darüber klar gesprochen wurde, kommt für mich die Überlegung in Frage, ob ich meinem Mann die Portion (aus der "Hinterhand") gebe.
So lange kann er ruhig "hungern" und im Ungewissen bleiben, was nun er zu essen bekommt:
- entweder "seine" Portion, unter Hinweis darauf, daß ich "um des lieben Friedens willen" doch schon auch für ihn etwas mitkochte
- oder etwas anderes
- oder gar nichts
Denn ich will ihn ja zu nichts "zwingen". :D



Ich würde das wirklich so versuchen.
Weil es mir nahezu der einzige Weg zu sein scheint, wie Du Deinen Mann dazu motivieren kannst, vielleicht doch noch etwas mehr zu essen.
Denn noch kann er das, wenn er es nur will.
Noch ist es seine freie Wahl, was er zu tun/zu essen gedenkt.

Nimmt er jedoch weiterhin ab, wird er diese freie Wahlmöglichkeit nicht mehr haben. Weil dann Zwangsernährung "angesagt" ist.

Schon allein deshalb, weil Ärzte ggf. auf unterschiedlichen Ebenen um das Leben ihrer Patienten kämpfen.
Das ggf. präzisiert:
Es kann doch niemand ernsthaft glauben, Ärzte würden einen Patienten während einer Therapie (beim Kampf um Leben und Tod) an Unterernährung sterben lassen!

Den Kampf gegen einen Krebs können Ärzte auch "verlieren".
Dabei werden sie aber keinesfalls zulassen, daß dieser Kampf durch Unterernährung gefährdet werden könnte.

Mach bitte Deinem Mann klar, daß seine Chancen, den Kampf gegen den Krebs "gewinnen" zu können, allein durch weitere Gewichtsabnahme verschlechtert werden.

Ihr seht doch völlig klar, wie die Therapie an ihm "zehrt".
Sein Körper versucht, mitzukämpfen.
Dazu braucht er aber pure Energie!!
Bekommt er die nicht per Essen zugeführt, baut er ab, was ihm stattdessen (ersatzweise, körperintern) zur Verfügung steht!!
Bis hin zu seinem kompletten Untergang, mangels "verbrennbarer" Energie, weil nichts mehr (irgendwo im Körper abbaubar), davon vorhanden ist.

Tendenziell driftet Dein Mann m.E. insoweit in Richtung seines eigenen Unterganges ab.

Nochmal:
Sprecht bitte mit seinen Ärzten darüber, was für ihn an sich verträglich sein müßte.
Und danach soll er das auch essen, so lange er das noch kann.
Es sei denn, er zieht es vor, sich zwangsernähren zu lassen.
Was dann sozusagen der "letzte Anker" ist.
Ist und bleibt seine freie Wahl. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
07.10.2017, 08:26
Hallo Lotol
seit Wochen versuche ich schon alles mögliche.
Früher hat er gerne “Kalorienbomben" gegessen, jetzt ekelt er sich davor, sagt immer es sei ihm zu süß, zu scharf, zu Fett usw.
Wenn er einen Essenswunsch äußert, bekommt er es. Und wenn ich dann sehe, wie wenig er davon ist bricht es mir das Herz. ZB. Einen Eßl Kartoffelpüree und einen Eßl. Sauerkraut "Bitte kein Fleich dazu"
Von seinem geliebten Pudding vielleicht 2 Eßl.
Morgens einen eßl. Haferflocken (Haferschleim) und ein 1/4 Brötchen.
Gestern Abend wollte er gerne etwas Pizza. Er hat 3 mal abgebissen, mehr ging nicht.

Der HA hat schon 2 mal auf ihn eingeredet.


Ich habe gestern Abend noch ein langes Gespräch mit ihm gehabt. Seine Antwort war nur "Warten wir die nächsten Tage ab". Und das kenne ich nun schon seit Monaten.

lotol
07.10.2017, 23:45
Liebe Marie57,

Ich habe gestern Abend noch ein langes Gespräch mit ihm gehabt. Seine Antwort war nur "Warten wir die nächsten Tage ab". Und das kenne ich nun schon seit Monaten.

Das muß ja richtig frustrierend für Dich sein:
Tust und machst, um ihn hochzupäppeln, bekochst ihn und erfüllst ihm dabei jeden Wunsch. :)

Worauf will denn Dein Mann warten??
Daß er mit dem bißchen, das er isst, seinen Zustand verbessern kann??
Oder was erwartet er in den nächsten Tagen?

Denke, die "Wiegetage" zeigen doch ganz deutlich auf, daß das so gar nicht möglich ist.
Weil das bißchen Essen nicht mal dazu ausreicht, daß Dein Mann sein Gewicht halten kann.
Ist ihm eigentlich klar, wie das dann evtl. bzw. höchstwahrscheinlich weitergehen wird??


Dazu will ich Dir mal berichten, was meine Onkologin zu einem Patienten sagte, als ich im ABC am "Chemotropf" hing.

Der Patient war nicht mehr gut beieinander, atmete stoßweise als er (von seiner Frau begleitet) zur Liege kam, um seine Chemo zu bekommen.
Aber immerhin konnte er sich noch per eigener Kraft bewegen.
Die besorgten Schwestern fragten ihn, ob er vielleicht Sauerstoff haben wolle.
Lehnte er ab.

Dann kam die Onkologin, die ihn sowie seinen Zustand natürlich kannte.
Setzte sich bei ihm hin und sagte ihm:
Daß Sie von einer Chemo nicht jünger und hübscher werden, ist völlig klar.
Aber gesünder - vielleicht auch gesund - können sie dabei werden.
Dazu müssen Sie das aber auch wollen und Ihren Beitrag dazu leisten.

Der HA hat schon 2 mal auf ihn eingeredet.

Der HA redet auf ihn ein. Du auch.
Und Dein Mann wartet (was??) ab.
Das ist die Situation.

Dir/Euch will ich dabei evtl. behilflich sein können.
So weit, Deinen Mann als beratungsresistent einzuordnen, will ich nicht gehen. :)
Weil ich ganz genau weiß, wie es einen Krebs-Betroffenen während einer Chemo "herumbeuteln" kann.

Kalkulierbar oder generalisierbar ist dabei gar nichts.
Weil sich jeder dabei in einem absoluten "Ausnahme-Zustand" befindet.

Was also am besten tun, um die Situation günstig beeinflussen zu können?
Ich würde mit dem HA (ohne Wissen Deines Mannes) sprechen.
Und ihn genau das fragen, was ich w.o. schon ansprach:
Was er vertragen können müßte.
Damit Du weißt, was Du ihm bedenkenlos an Essen verabreichen kannst, damit das nicht kontraproduktiv wirken kann.

Und danach kannst Du Dir überlegen, wie Du Deinem Mann kcal "unterjubelst", ohne daß er davon großartig etwas bemerkt. :D

Wenn er einen Essenswunsch äußert, bekommt er es. Und wenn ich dann sehe, wie wenig er davon ist bricht es mir das Herz. ZB. Einen Eßl Kartoffelpüree und einen Eßl. Sauerkraut "Bitte kein Fleich dazu"

Kartoffeln sind eine feine Sache. :winke:
Das einzige Lebensmittel, mit dem allein man sich ernähren kann, ohne an Mangelerscheinungen zu Grunde zu gehen.
Und in vielfältigen Variationen schmackhaft zubereitbar.

Um bei Kartoffelstampf und Sauerkraut zu bleiben:

a) beim Stampf den Milch-Anteil zurückziehen und den Butter-Anteil erhöhen.
Die "Geschmeidigkeit" leidet dabei nicht.
Aber die kcal werden erhöht.

b) Sauerkraut schmeckt erst dann richtig gut, wenn es ordentlich "geschmälzt" wird. => Erhöhung der kcal.

Weißt Du vermutlich alles längst, kannst das aber völlig problemlos situationsgerecht anwenden.

Früher hat er gerne “Kalorienbomben" gegessen, jetzt ekelt er sich davor, sagt immer es sei ihm zu süß, zu scharf, zu Fett usw.

Wie schaut's mit Salz aus?
Dem "Geschmacks-Verstärker" Nr. 1).
Erzeugt auch "Bier-Durst". => Eine Halbe (mit ca. 5 % Alkohol) hat ca. 250 kcal.
Vergleicht das bitte mal mit z.B. Nestle- oder Fresenius-"Energie-Drinks".
"Aromatisiert" und schlichtweg beschissen schmeckend.
(@ gitti 2002: ist wirklich keine Werbung - ganz im Gegenteil. :))
Was trinkt denn Dein Mann so?
"Bachblüten-Tee" oder vergleichbaren Schmarrn?

Und wie schaut's mit Eiern aus?
Kann man ja eigentlich fast unbegrenzt essen.
Bis zu 10 St./Tag sind kein Problem.
Vorausgesetzt, die Leber ist einigermaßen i.O.
Eier lassen sich auch in den unterschiedlichsten Variationen zubereiten.
Geschmacklich läuft es dabei immer auf eines hinaus:
Fett ist der unschlagbar beste "Geschmacks-Übermittler".

Wenn Dein Mann kein Fleisch essen will, wird er wohl kaum etwas dagegen einzuwenden haben, wenn Du ihm z.B. Eier mit Speck/Schinken anbietest.
Rühr-Eier (gebraten) bieten analog wie Kartoffelstampf, die Möglichkeit, kcal in ihnen zu "verstecken". ;)


Insgesamt geht es dabei weniger darum, Deinen Mann listig zu täuschen, sondern viel mehr darum, ihn mit allen Mitteln, die für ihn verträglich sind, hochzupäppeln.
Welche das sind, muß er dabei nicht unbedingt wissen:
Hauptsache, er "schluckt" sie.
Klag- und beschwerdelos.:winke:

Klär das bitte mit dem HA ab.


Liebe Grüße
lotol

p53
08.10.2017, 12:18
@ Mari

Das ist für dich als Angehörige und Lebenspartnerin eine ganz schwierige Situation, für die ich dir ganz viel Kraft wünsche.

Wie wurden denn die Prognosen eingeschätzt bei deinem Mann; Lymphome sind ja als eine der wenigen (wenigsten) Krebsarten unter Normalumständen gut behandelbar bis sogar vollständig heilbar.
Nun weiß ich nicht, wie das im Einzelfall ist bzw Spätstadien betreffend.

Gibt es möglicherweise noch andere Gründe für die augenscheinliche Nahrungseinschränkung/-verweigerung, also psychischer Natur? Depressive Episode, sowas in der Richtung?

Ansonsten muss ich sagen, halte ich von derartiger Manipulation gepaart mit Einschüchterung in Form von drohender Zwangsernährung überhaupt nichts!

Mal ganz abgesehen davon, dass künstliche Ernährung (zB über PEG-Sonde) den Tatbestand einer Körperverletzung darstellt, sofern gegen den Willen des Patienten gehandelt wird, falls dieser noch einwilligungsfähig ist (ansonsten greifen Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht falls vorhanden).

Dein Mann ist erwachsen und mündig - wozu soll er nun im Krankheitsfall wie ein kleines trotziges unmündiges Kind behandelt werden? Selbst diese (Kleinkinder) sollten niemals zur Nahrungsaufnahme gezwungen werden, außer es handelt sich um einen besonderen medizinischen Notfall und besondere Umstände.

Er ist ja nicht blöd und weiß selbst bzw spürt es auch am höchsteigenem Leib, wie ihn die Drosselung der Nahrungsaufnahme schwächt.....
wenn er trotzdem nicht mag, kaum mehr als zwei Esslöffel herunterbringt, dann wird er innerlich sehr starke Gründe hierfür haben, die du nicht einfach mit gut zureden oder kindischen Manipulationsversuchen wegwischen kannst.

Das führt nur dazu, dass er sich gegängelt, bevormundet und genervt fühlen wird.... das tun schon gesunde Leute im Regelfall, wenn sie vermehrt zum Essen genötigt werden (zB auf einer Geburtstagsfeier, das kenne ich aus meinem Umfeld).
Wie soll sich ein kranker, sehr geschwächter Mann da erst fühlen?

Entweder, er will selbst essen oder er will es nicht. Wenn er es nicht will, dann ist das sein gutes Recht! Auch wenn es der Familie sehr viel Angst macht.
Sein Leben, seine Entscheidungen!
Den Willen eines Menschen und hier des geliebten Menschen zu respektieren, ist unumgänglich, da seinen (derzeitigen!) Willen nicht zu respektieren Missachtung wäre.

Natürlich weiterhin leckere Sachen anbieten, aber ohne Druck und Manipulation. Das durchschaut ein erwachsener Mann doch ohnehin in zwei Sekunden und kein Mensch mag gerne manipuliert werden.
Spiele lieber mit offenen Karten; sage ihm, welch große Sorgen du dir machst, aber mache keine Druckmittel und keine emotionale Erpressung daraus.
Einfach nur mitteilen, wie es DIR geht, also das ganze in Ich-Botschaften, wie man so schön sagt.

Es besteht doch immer Hoffnung, dass er sich fängt, dass die Therapie anschlägt und er auch wieder Appetit bekommt. Hab einfach ein bisschen Geduld und nerve nicht täglich von früh bis spät mit Essen herum..... ;)

es wurde hier im Forum sich schon häufig von Betroffenen zu genau solch als übergriffig und nervig wahrgenommenen Verhaltensweisen von Angehörigen geäußert.... hab ich zumindest schon häufiger mal gelesen. Mir gibt das immer zu denken und ich nehme das auch sehr ernst als Angehörige, die nicht allzu viel falsch machen möchte. ok, ich bin jetzt auch keine angehörige Ehefrau, was alles noch schwieriger machen würde.... aber das betrifft im Grunde ja jedes mitfühlende, sich sorgende Familienmitglied.

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und vergiss nicht, dabei auch auf dich zu schauen und dir selbst immer mal wieder was gutes zu tun.

Safra
08.10.2017, 17:16
Ist auch meine Meinung. Ich denke, Mari, Du tust schon alles, was möglich ist und brauchst keinen zusätzlichen Kochkurs. Alles darüber hinaus nervt einfach.
Und hinter seinem Rücken den Hausarzt kontaktieren würde ich auch nicht. Das Risiko, dass es mal herauskommt, ist nicht von der Hand zu weisen, und dann gäbe es richtig Stress (würde ich jedenfalls machen). Mehr, als der Sorge um ihn Ausdruck zu verleihen, was Ihr ja schon tut, könnt Ihr nicht machen. Alles andere ist seine Entscheidung.

Ich war mal in der Lage, nicht essen zu können aufgrund einer Darmlähmung nach Operation. Und ich esse sonst gern und viel. Es ist ganz blöd, wenn jeder auf einen einredet, und man bekommt nichts hinter. Ich kann es gut nachfühlen.

Safra

lotol
08.10.2017, 20:01
Hallo,

daß jeder die Dinge anders sieht und unterschiedlich bewertet ist nicht ungewöhnlich. :)

Allerdings gibt es auch Sachverhalte, die alarmierend sein können.

Mein Mann ist 176cm groß und wog vor gut einem Jahr 110Kg. Vor der ersten Chemo waren es nur noch 70, momentan 70,5.
Es sind 6 Zyklen angedacht. Danach evtl. Tabl.
Das berichtete Mari57 am 22. 9.

Inzwischen hat ihr Mann aber leider weiterhin abgenommen.
Alarmierend ist dabei, daß dies ungefähr mit einer Rate von 2 kg/Woche geschieht.

Am 11. 10. läuft der 3. Zyklus an.
Allein bis zum Ende des 6. Zyklus liegen da 4 Zeitintervalle von jeweils 3 Wochen (?) vor.

Vor Maris Mann liegen demnach insgesamt allein während der Therapie-Laufzeit insgesamt 12 Wochen, die er irgendwie "überstehen" können muß.
Wenn sich an seiner Gewichtsabnahme-Rate nichts verändern ließe, würde das bedeuten, daß er weitere 24 kg während der Therapie verlieren würde!

Es geht dabei nicht mehr darum, abzuwarten, was die nächsten zwei oder drei Tage bringen, sondern leider um Leben und Tod.

@ Mari57:
Denke, es bedarf keiner Diskussion, daß jedes Mittel recht ist, das hier "gegensteuern" kann. :winke:
Leider kann ich Dir kein konkretes nennen.
Wünsche Dir/Euch aber, daß sich eins finden läßt.


Liebe Grüße
lotol

Mari57
08.10.2017, 20:32
Danke für eure Beiträge.
Es ist vieles richtig und gut was ihr schreibt.
Das mein Mann Hochkalorisch essen soll wissen wir schon seit Monaten, eigentlich schon ehe die Diagnose da war.
Seit dem koche ich mit viel Butter und Sahne.
Mein Kartoffelpüree würde Horst Lichter gefallen :-) nur mal als Beispiel.
An dem wie ich koche, liegt es nicht. Auch sind genügend andere Sachen im Haus die ihm früher gern geschmeckt haben.
Ich denke, dass es einfach an der Menge liegt. Er sagt immer „Es geht nicht mehr rein“. Das kann natürlich sein, da sich der Magen im Laufe der Monate verkleinert hat. Deswegen ist es wichtig, dass er seine Kalorien bekommt. Soviel wie es rein geht.

Nun geht er Mittwoch ins Krankenhaus für den nächsten Zyklus. Bisher war es immer so das er direkt danach besser gegessen hat. Trotzdem werden sie sehen, dass er wieder abgenommen hat und mein Mann wird dieses auch ansprechen. Vielleicht habe ich das Glück, das ich dabei bin, was ja terminlich nicht immer klappt.

Mein Mann und ich würden nie mit einem behandelnden Arzt reden, wenn es der andere nicht weiß. Oder der Partner müsste geistig nicht mehr in der Lage sein mit dem Arzt wichtige Sachen zu klären.

Wir schauen jetzt mal was sich bei diesem Zyklus und bei der Untersuchung (hoffentlich bald) ergibt.

Was ich ausprobieren will, wenn er wieder zu Hause ist, ihm mehrmals am Tage eine Kleinigkeit anzubieten, statt diese feste 3 Mahlzeiten plus Kaffee (zudem wir immer ein kleines Stückchen Kuchen oder Plätzchen nehmen)

:winke::winke:

Safra
09.10.2017, 17:28
@lotol,

Vor Maris Mann liegen demnach insgesamt allein während der Therapie-Laufzeit insgesamt 12 Wochen, die er irgendwie "überstehen" können muß.
Wenn sich an seiner Gewichtsabnahme-Rate nichts verändern ließe, würde das bedeuten, daß er weitere 24 kg während der Therapie verlieren würde!
Ich glaube, ganz so kann man nicht rechnen, da ja der Grundumsatz bei einem schwereren Patienten viel höher ist als bei einem leichten. Dazu kommt, dass der Körper dann auf Sparflamme fährt - jedenfalls beim gesunden. Wie viel der Krebs jetzt fordert, lässt sich nicht bemessen. Aber ich habe es selber erlebt: Frauen mit ähnlichem Schicksal wie ich, Ausgangsgewicht über 80kg, nahmen 20kg ab (und waren auch noch unglücklich, weil jetzt paar Falten im Gesicht waren :augendreh), ich mit 59kg nur etwa 8kg. Also würde ich nicht ganz so schwarz sehen. Unbestritten bleibt, dass er mehr braucht.

Viele Grüße! Safra

Mari57
09.10.2017, 17:56
Also würde ich nicht ganz so schwarz sehen. Unbestritten bleibt, dass er mehr braucht.

Viele Grüße! Safra
Danke Safra :-)

Wir werden das weiter beobachten und ich denke, dass die Ärzte helfen werden, wenn es zu bedrohlich wird.
Da für uns ja alles neu ist, hat man eben so seine Gedanken :o und wir beide müssen noch viel lernen. Vor allem, wie wir beide damit umgehen. :winke:

p53
13.10.2017, 12:58
Hallo Mari,

wie gehts deinem Mann denn jetzt, und hast du die neue Strategie der vielen kleineren Mahlzeitchen mal ausprobiert?
Ich habe gerade noch gedacht, dass die relativ strikte Einhaltung von Essenszeiten und auch Anzahl pro Tag hinderlicher sind als ein lockerer Essensablauf, da er mit letzterem einfach dann essen könnte, wann er mal (am ehesten) Lust drauf hat und auch weniger Mahlzeiteneinhaltedruck ausgeübt wird.
Bei uns im Fitnessstudio sind ja einige ehemalige Krebspatienten, mit denen ich auch immer mal auf das Thema komme.
Da erzählte mir jetzt eine Dame, sie habe während der Chemozeit drauf geachtet, täglich auch bei sehr großem Widerwillen und Müdigkeit/Schlappheit ein wenig Sport zu machen. Und wenns zu Hause mit kleinen Hanteln ein bisschen Training im Sitzen oder gar Liegen war.... ansonsten raus an die frische Luft, was halt ging.
Man kann natürlich einzelne Krankheitsverläufe genauso wenig wie individuelle Konstitution vergleichen; das Alter spielt ja auch noch eine Rolle.
Aber jedenfalls meinte sie, die Bewegung täglich habe zu etwas mehr Appetit geführt, besonders wenn sie draußen gewesen war. Vielleicht ist das auch ein psychologischer Aspekt - Bewegung, frische Luft etc sind bei vielen Menschen mit Essen verknüpft.
Sie hatte dann bei Spaziergängen, die sie auch mit anderen zusammen unternahm, sogar teilweise für unterwegs was zu Futtern mitgenommen bei entsprechendem Wetter.

Mari57
13.10.2017, 14:13
Hallo P53

Ich konnte es noch nicht ausprobieren, da er von Mittwoch bis heute Mittag im KH war. Dort hat er seinen 3. Zyklus bekommen. Er hat es wieder gut vertragen.

Man hat ihn dringend gebeten mehr/öfter zu essen. Hochkalorisch und alles was er mag, auch wenn es eigentlich nicht gesund ist.
Im Moment hat er wieder mehr Lust auf Essen, wie jedes Mal direkt nach der Chemo. Er hat sich vorgenommen, diese Zeit zu nutzen und öfter mal zu "naschen", in der Hoffnung ein paar Kilo zuzulegen. Das nicht essen können fängt bei ihm immer so 12 -14 Tage vor dem nächsten Zyklus an.

Das mit den festen Essenszeiten ist halt Gewohnheit. Er ist es so gewohnt. Aber die Idee der Zwischenmahlzeiten oder einfach mal etwas zwischendurch zu sich zu nehmen und wenn es nur ein paar Plätzchen sind, findet er gut und möchte es gerne ausprobieren. Unser Sohn ist Neurodermitiker und daher lagen bei uns nie Süßigkeiten herum. Das werde ich nun etwas ändern.

Wir sind viel draußen, sofern es das Wetter zulässt. Allerdings sind wir auch Sportmuffel. :eek:


Am Donnerstag war die Bauch CT und heute die MRT vom Kopf.
Das Ergebnis von der CT haben wir schon mündlich bekommen. Die Tumore sind etwas kleiner geworden. Man kann nun sagen "Er ist auf dem richtigen Weg" :)
Die Berichte werden wir nächste Woche bekommen.

lotol
14.10.2017, 00:49
Hallo Mari57,

schön, daß Dein Mann auf dem richtigen Weg ist. :)

...Im Moment hat er wieder mehr Lust auf Essen, wie jedes Mal direkt nach der Chemo. Er hat sich vorgenommen, diese Zeit zu nutzen und öfter mal zu "naschen", in der Hoffnung ein paar Kilo zuzulegen. Das nicht essen können fängt bei ihm immer so 12 -14 Tage vor dem nächsten Zyklus an.


Nicht naschen, sondern "reinhauen" - völlig egal, ob das "gesund" ist oder nicht. :D

Nach meiner Erfahrung werden während einer Therapie im Kampf gegen den Krebs kaum zu glaubende Mengen an kcal im Körper "verblättert" wie nichts.

Wenn sich die Gewichtsabnahme Deines Mannes "bremsen" läßt, kann das für ihn nur zuträglich sein.

Viel Erfolg auch dabei. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
16.10.2017, 15:16
Der Arzt aus dem Krankenhaus hat gerade angerufen. Da alle Ergebnisse nun vorliegen wollte er uns informieren.
Das im Kopf ist eine zu 99,9*% eine angeborene Sache aber dennoch sollte es in 12 Monaten kontrolliert werden. Die Lymphknoten in der Lunge sind wieder fast auf Normalgröße geschrumpft und auch die im Bauch und am Bauchfell sind erheblich geschrumpft. Das Bauchwasser ist abgeflossen. Die Chemo schlägt also an. :o

Mari57
10.11.2017, 11:23
Mein Mann hat den 4. Zyklus der Chemo überstanden. Er bekam aber nur am Mittwoch eine Dosis, weil die Blutwerte zu schlecht sind.
Gestern bekam er 2 Bluttransfusionen.
Auf den 2. Teil der Chemo wurde verzichtet. Dafür gibt es ab sofort eine Tabl. mit Folsäure.
Seine Blutdrucktabl. darf er seit gut einer Woche nicht mehr nehmen, nachdem der Blutdruck zu sehr im Keller war.
In 4 Wochen geht es weiter aber dann mit einer "reduzierten" Chemo.
Die Chemotherapie hat so viele Facetten, man lernt jedes Mal etwas Neues.

Gewicht am Mittwoch, ehe er in KH ging, 66,7 KG.

lotol
11.11.2017, 02:43
Liebe Mari57,

Der Arzt aus dem Krankenhaus hat gerade angerufen. Da alle Ergebnisse nun vorliegen wollte er uns informieren.
Das im Kopf ist eine zu 99,9*% eine angeborene Sache aber dennoch sollte es in 12 Monaten kontrolliert werden. Die Lymphknoten in der Lunge sind wieder fast auf Normalgröße geschrumpft und auch die im Bauch und am Bauchfell sind erheblich geschrumpft. Das Bauchwasser ist abgeflossen. Die Chemo schlägt also an.

Das klingt doch recht ermutigend. :winke:

In 4 Wochen geht es weiter aber dann mit einer "reduzierten" Chemo.
Die Chemotherapie hat so viele Facetten, man lernt jedes Mal etwas Neues.

Gewicht am Mittwoch, ehe er in KH ging, 66,7 KG.

Mit reduzierter Chemo-Anpassung darf erwartet werden, daß Dein Mann durch die Chemo auch nicht mehr so arg "strapaziert" wird.

"Über den Daumen" hat Dein Mann ca. 2 kg abgenommen.
(Verglichen mit seinen vorherigen 68,5 kg.)

Wenn er Appetit hat:
"Fütter" ihn mit Hochkalorischem ab, damit er nicht weiter abnimmt.

Und wenn er keinen Appetit hat:
Versuch, den zu erwecken:
Du weißt selbst am besten, was Dein Mann "rasend gerne" isst. ;)

Gib es ihm mit möglichst viel "untergejubelten" kcal. :D


Liebe Grüße
lotol

Mari57
24.11.2017, 10:15
Ich melde mich mal wieder.
Appetit wecken ist gut und schön. Vom "unterjubeln" bekommt er mittlerweile Bauchschmerzen. Sein Körper scheint das FETT nicht zu vertragen. Irgendwie verständlich, denke ich. Jahrzehnte lang haben wir Fettarm gegessen und nun soll der Körper das plötzlich alles verarbeiten?

Ich bereite ihm etwas zu was er sich wünscht, dann sitzt er wie die Katze vorm Mauseloch und bekommt kaum etwas hinein. Ihm stehen dann selber die Tränen in den Augen, weil er gerne mehr essen möchte aber nicht kann.

Gestern auf der Waage 65,8 Kg.

Nun versuchen wir es mit Fresubin und hoffen, dass er etwas zu Kräften kommt. Erst einmal 4 Flaschen bekommen und einmal am Tag eine trinken, um zu sehen, ob sein Körper damit klar kommt. Die erste Flasche, gestern, blieb drin. Wenn es gut klappt, bekommt er am Montag mehr und vielleicht wird auch auf 2 Flaschen pro Tag erhöht.

Unsere Hoffnung ist: Gewicht halten und zu Kräften kommen. Alles andere muss man abwarten.

lotol
25.11.2017, 02:18
Liebe Marie57,

Ich bereite ihm etwas zu was er sich wünscht, dann sitzt er wie die Katze vorm Mauseloch und bekommt kaum etwas hinein. Ihm stehen dann selber die Tränen in den Augen, weil er gerne mehr essen möchte aber nicht kann.

Gestern auf der Waage 65,8 Kg.

Es fällt mir schwer, zu glauben, daß Dein Mann nicht irgendetwas essen und/oder trinken kann, das dazu geeignet ist, daß er NICHT weiterhin abnimmt.
Mag ja sein, daß er kein Fett verträgt.
Aber es gibt ja noch genug andere Nahrungsmittel, die mehr Nährwert als Fresubin haben.

Sah mal bei Fresubin-Flaschen nach:
1,5 bis 5 kcal.
Ist es das, was Deinen Mann "hochpäppeln" soll?

Gewicht Deines Mannes:
6.10.: 68,5kg
10.11.: 66,7kg
24.11.: 65,8kg
Gewichtsabnahmerate => ca. 2kg/Monat.

Unsere Hoffnung ist: Gewicht halten und zu Kräften kommen. Alles andere muss man abwarten.

Denke, daß hier Hoffnung allein nicht recht viel weiterhelfen kann. :)
Dachtet Ihr schon mal daran, systematisch ALLE Nahrungsmittel auf Verträglichkeit zu testen?
Incl. z.B. Eiern, Bier und Kartoffeln?
Es kann doch gar nicht wahr sein, daß Dein Mann überhaupt nichts verträgt. :winke:

Wie verkraftete er bisher die Therapie?


Liebe Grüße
lotol

Mari57
25.11.2017, 07:32
Es kann doch gar nicht wahr sein, daß Dein Mann überhaupt nichts verträgt.

Wie verkraftete er bisher die Therapie?


Liebe Grüße
lotol
Ich habe nicht geschrieben das er nichts verträgt, meine Vermutung bezog sich nur auf Sahne und Co.
Er kann kaum etwas essen und das was er isst, ist so wenig das es nicht einmal ein Kleinkind davon Satt würde.

Als Beispiel:
Morgens: Haferschleim aus 100ml Milch (Sahne füge ich nicht mehr zu da er Magenschmerzen danach bekommt) und 1 Eßl. Haferflocken. Er selbst mischt dann noch Marmelade nach seiner Wahl dazu. Anschließend 1/4 Brötchen, wirklich nur 1/4, mit etwas Butter und evtl. Käse. Eine Tasse Tee.

Zwischendurch evtl. einen Zwieback, meist aber nichts.

Mittags: Eine kleine Kartoffel, wenig Gemüse und noch weniger Fleisch, Fisch usw. Soße mag er zurzeit gar nicht oder nur ganz wenig.

Nachmittags eine Tasse Kaffee und ein paar Plätzchen oder ein kleines Stückchen Kuchen.

Abends eine halbe Scheibe Brot, backe selber verschiedene Sorten, mit irgendwas drauf, was er möchte.

Bier trinkt er seit Monaten nicht mehr, es schmeckt ihm nicht. Auch kein Malzbier, was ja auch gut wäre.
Eier schmecken ihm zurzeit auch nicht.

Wie gesagt das ist nur ein Beispiel. Ich mache ihm alles wozu er Appetit hat. Aber die Portionen sind einfach zu klein.
Er möchte gerne mehr essen, bekommt es aber nicht in den Körper rein.

Er hat eine Laktoseintoleranz mit der er aber schon seit Jahren gut umgeht.

Fresubin ist ein Versuch vom HA eine weitere Abnahme zu stoppen. Wir sollen auch zur Ernährungsmedizin, Termin ist aber erst im nächsten Jahr möglich. "Ihr HA soll vorerst Astronautennahrung verschreiben, auch Notfallpatienten können wir keinen schnellen Termin vergeben" war die Antwort. Hatte der HA schon verschrieben, eben Fresubin.

Wie er die Chemo verträgt? Da er immer sehr müde, Antriebslos und kraftlos ist lässt sich kaum sagen ob er die Chemo gut oder schlecht verträgt. Er hat keinen Durchfall, kein erbrechen. Einmal ums Haus gelaufen oder mal zum HA, danach ist er körperlich fertig und muss sich hinlegen.

Wir können nur hoffen das er nach der Chemo irgendwie wieder zu Kräften kommt. Von alleine kommt das natürlich nicht. Nur ich bin mit meinem Latein am Ende. Nun müssen die Fachleute helfen.

zebra01
25.11.2017, 12:54
Hallo Mari,
ich hoffe sehr, dass dein Mann das Fresubin verträgt. Es hilft auf jeden Fall schon mal, das nötigste an Nährstoffen intus zu haben. Mein Mann verträgt das leider gar nicht, zumal nicht auf fast leeren Magen, er musste sehr aufstoßen. Besser war ein Pulver aus der Apotheke, das geschmacksneutral sein soll ( funktioniert nicht ganz, finde ich) und auch in Tee eingerührt werden kann.
Hast du es schon mal mit Smoothies versucht? Mein Mann hat damit wieder zugenommen.
Alles Gute Euch
Katharina

Mari57
25.11.2017, 13:52
Hallo Katharina
Danke für den Tipp mit dem Pulver und Smoothies. :winke:

Smoothies werde ich am Montag mal kaufen. Schaden kann es ja nicht.
Ich habe ihn heute überreden können mal einen kalten Kakao zu trinken. Allerdings mit weniger Pulver, weil es ihm zu süß war. Dann hat es ihm sehr gut geschmeckt.
Ich habe auch schon an Ovomaltine gedacht. Da ist ja auch einiges drin, wie ich gelesen habe. Ausprobieren möchte er es. :o

lotol
27.11.2017, 03:40
Liebe Mari57,

Ich bereite ihm etwas zu was er sich wünscht, dann sitzt er wie die Katze vorm Mauseloch und bekommt kaum etwas hinein. Ihm stehen dann selber die Tränen in den Augen, weil er gerne mehr essen möchte aber nicht kann.


Dieser Vergleich (Katze/Mauseloch) beschreibt anrührend, in welcher mißlichen Situation Dein Mann sich befindet.
Wißt Ihr beide denn, WARUM Dein Mann nicht mehr essen kann?

Entwickelt er teils beim Essen solche Aversionen bzgl. Essen, daß er das ggf. einfach nicht mehr "herunterbringt" oder wie verhält sich das?
Denn Appetit hat er ja.

Was ist es also, das Deinen Mann bzgl. Essens-Aufnahme "blockiert"?
Habt Ihr schon mal versucht, das irgendwie eingrenzen zu können?
Falls nicht, wäre es nicht ratsam, sofort damit anzufangen?


Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur sagen:
Während meiner Chemo-Therapie konnte ich zwar alles essen, aber nicht zu jeder Zeit.
Damit will ich sagen, daß allein der Geruch bei mir eine maßgebliche Rolle spielte, wonach die Selektion stattfand, was ich dann wirklich essen wollte.

Das klingt kurios, aber es war tatsächlich so, daß ich häufig etwas nicht essen wollte, das meine Frau in bester Absicht zubereitet hatte.

Meine Frau, die sehr gutes Essen "auf die Beine stellen" kann, wie jeder, der auch gerne etwas isst, hatte Verständnis dafür, wenn ich dann auch mal sagte:
Das will ich jetzt nicht essen, weil ich allein vom Geruch her schon "bedient" bin.
Ein Problem war das nicht, weil genug auch von mir Besorgtes vorhanden war:
Machte mir dann halt oft selbst das, wonach mir der Sinn war.

Während einer Chemo-Therapie befindet man sich in vielerlei Hinsicht in einer Ausnahmesituation - dessen muß man sich bewußt sein. :)
Danach "normalisiert" sich aber alles wieder.

Vielleicht kann es Dir/Euch ein wenig helfen, daß ich davon berichte, wie das war.
Im Nachhinein betrachtet mag das vielleicht auch nur bei mir so gewesen sein.
Als Folge dessen, daß mir mein Körper als ich bereits (unwissend) einen Lymphdrüsenkrebs hatte, "Verweigerungs-Signale" bzgl. Essen sandte, die ich anfänglich gar nicht verstand.
Es war tatsächlich so, daß ich, wenn ich Hunger hatte und etwas essen wollte, irgendwo eine Speisekarte eines Wirtshauses las und die mich komplett "anödete".

Trotz zahlreicher Gerichte, die ich normalerweise ganz gerne esse.
Dann fuhr ich weiter und suchte mir ein anderes Wirtshaus, bei dem ich etwas fand, das mich "ansprach".
Ist an sich völlig absurd, zumal ich normalerweise in jedem Wirtshaus etwas finden kann, das ich gerne esse.
Aber so war das halt.
Analog übertragen auch auf die "Verköstigung" daheim. :winke:

Hoffe, das kann Dir/Euch etwas weiterhelfen.


Liebe Grüße
lotol

Mari57
27.11.2017, 07:37
Hallo Lotol
in meinem Beitrag (#38) habe ich beschrieben, was er so am Tage isst (als Beispiel).
Wenn Du das gelesen hast wirst Du gemerkt haben das die kleinen Portionen das Problem sind.

Er will und kann essen, nur ist es zu wenig. Wenn er satt ist, ist er eben satt. Er kann ja schlecht soviel in sich hineinstopfen, bis es aus den Ohren wieder raus kommt.

Der Magen ist zu klein geschrumpft. Das passiert wenn man immer weniger isst. Das die Portionen immer kleiner wurden hat mit Magengeschwüren und den nicht zu vertragenden Medikamenten vor 18 Monaten zu tun.

Nein, Du hast uns nicht geholfen, weil Du nicht verstanden hast das er essen will, Appetit hat und es ihm auch schmeckt. Aber die Portionen einfach zu klein und dadurch die kcal einfach zu wenig sind. Auch 5 x am Tag schafft er nicht. Aber mit Fresubin nimmt er nun 1x (er hofft auf 2x) eine "Zwischenmahlzeit" zu sich, die ihm zudem viele Nährstoffe gibt, die er auf natürlichen Wege derzeit nicht ausreichend zu sich nehmen kann. Dazu müssten die Portionen viel größer sein.

Ich koche seit Monaten nur das auf, was er Lust und Appetit hat. Und das ist auch gut so.

lotol
28.11.2017, 02:01
Liebe Mari57,

Der Magen ist zu klein geschrumpft. Das passiert wenn man immer weniger isst. Das die Portionen immer kleiner wurden hat mit Magengeschwüren und den nicht zu vertragenden Medikamenten vor 18 Monaten zu tun.

Eben sah ich nochmal nach, ob ich vielleicht übersehen hatte, daß Du das bereits eingangs oder bisher als Grund dafür nanntest, daß Dein Mann nur so geringe Mengen essen KANN:
Du erwähntest es bisher nicht, und ich hatte auch nichts überlesen. :)

Er will und kann essen, nur ist es zu wenig. Wenn er satt ist, ist er eben satt. Er kann ja schlecht soviel in sich hineinstopfen, bis es aus den Ohren wieder raus kommt.

Es ist mir längst klar, daß Dein Mann sich viel zu wenig kcal (wie auch immer) zuführt.
Genau so, wie mir klar ist, wohin das leider führen wird, wenn sich das nicht verändern (wie auch immer) läßt.

Sieh es mir bitte nach, daß ich von falschen Voraussetzungen ausging, weil mir unbekannt war, daß der "Knackpunkt" der geschrumpfte Magen Deines Mannes ist.

Was die falschen Voraussetzungen anbelangt:
a) Dachte, dominant sei die Chemotherapie zu bewältigen.
b) Satt ist relativ.
Nach meinem Verständnis ist es ein reiner Willensakt, ob man bis über die Sättigungs-Grenze hinaus weiter isst, wenn man das für angebracht hält.
Kann man natürlich (vermutlich) nicht machen, wenn der "Schrumpfmagen" das einfach nicht mitmacht.
c) Du sprachst davon, daß sich Dein Mann bzgl. Essen weder übergeben muß, noch Durchfall hat.

Folglich dachte ich in ganz andere Richtungen einer möglichen Essens-Blockade.
Vergiß bitte einfach alles, was ich dazu schrieb, weil es nach aktueller Lage der Dinge irrelevant ist. :)

Es bleibt nur noch übrig, Dir/Euch zu wünschen, daß Ihr etwas/jemand finden könnt, das/der Deinen Mann "hochpäppeln" kann.
Viel Glück dabei. :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
28.11.2017, 06:53
Gestern war ich in der HA Praxis, wollte nur ein Rezept abholen. Der HA bat mich in sein Zimmer.
Da wir uns alle seit seiner Geburt kennen, wir sind Nachbarn, sprechen wir vielleicht offener als normal miteinander. Zumindest kommt es mir so vor.

Er sagte das er ein ungutes Gefühl habe wenn er meine Mann sieht. Sein abnehmen mache ihn große Sorgen. Er schreibe auch einen Bericht ans KH.
Es gäbe leider Menschen die, die Chemo gut verkraften, wie bei meinem Mann, aber der ganze Körper zu schwach ist.
Unser HA hat lange Zeit auf genau dieser Station des Krankenhauses gearbeitet wo mein Mann behandelt wird. Er ist allerdings kein Onkologe.

Der nächste Schritt wird ein Termin bei der Ernährungsberatung sein. Evtl. steht dann eine künstliche Zufuhr an.

Als ich ging nahm er mich in den Arm und meinte. " Sei für ihn da, einfach nur da. Mehr kannst Du nicht tun."

p53
28.11.2017, 19:06
Bin sehr sicher, die Magenschrumpfsache schon mal von Mari gehört zu haben, wenn nicht sogar zweimal.
Erinnere mich so genau daran, da ich schon mal etwas dazu sagen wollte, es dann aber doch unterließ, weil ich keine klugen Ratschläge erteilen mochte.

@ Mari
Weil der Ernährungsleidensdruck bei euch nun aber doch recht groß geworden ist, schreibe ich nun doch etwas dazu.

So wie der Magen sich bei kleinen Essensportionen verkleinert, vergrößert er sich auch wieder zügig bei größeren Portionen.
Außer bei einer Magenverkleinerung, Magenteilentfernung etc natürlich.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung, da ich in meiner Mädchenzeit oft über lange Zeiträume sehr wenig aß, teilweise nur um die 500-700 kcal täglich, und natürlich war da niemals eine Riesenportion dabei.
Aß ich wieder normal oder hatte gar mal einen Fressanfall, bekam ich zwar von meinem Magen Grenzen aufgezeigt, allerdings ging da nach der Miniportionszeit erstaunlich viel rein - der Magen ist ja auch dehnbar.

Ich vergleiche meine Situation in meiner Jugendzeit nun keinesfalls mit der deines Mannes, das sind ganz andere Rahmenbedingungen.... ich wollte nur damit sagen, dass größere Portionen, die sehr sanft und langsam vergrößert werden umgehend auch zu einer Magenanpassung führen werden.
Sofern dein Mann ansonsten magengesund ist und alles richtig funktioniert, wie es soll.

Das scheint auch ein psychischer Faktor zu sein... ihr habt euch nun darauf verschossen, der Magen ist zu klein, und evtl ist das für deinen Mann auch eine willkommene "Ausrede", ist aber anatomisch wirklich nicht der Fall.
Unsere Vorfahren, die auch immer mal Hungerszeiten zu überstehen hatten, hätten ja sonst gar nicht überleben können, wenn wir nicht über einen flexiblen Magen verfügen würden, der sich jederzeit den Gegebenheiten anpassen kann.

Es gibt scheinbar gute Gründe für deinen Mann, derzeit nur Miniportionen über den Tag zu essen. Solange er nicht kritisch abnimmt und auch bei den Mengen bleibt, würde ich das einfach mal als Nebenerscheinung der Erkrankung/Behandlung hinnehmen.

Je mehr Stress und Druck ihr euch da macht, umso schwieriger wird es.... mir tut dein Mann auch etwas leid, wenn er dauernd zum Essen animiert und aufgefordert wird und ja schon sein Bestes gibt.
Ist kein Vorwurf an dich, Mari!!! Ich würde es ja genauso machen an deiner Stelle. Kann aber auch deinen Mann verstehen.

Was sagen denn die Ärzte aktuell zu der ganzen Situation?

Christin12
28.11.2017, 20:47
Liebe Mari,

wie gut geht trinken?
Mag dein Mann Malzbier? Das hat ein paar Kalorien und bringt Energie.

Ch.

Mari57
28.11.2017, 20:50
Hallo p53,
natürlich habe ich den verkleinerten Magen schon mal erwähnt. In Beitrag #27. Ich wollte aber auf Lotols Beitrag nicht mehr eingehen.

Mein Mann ärgert sich sehr das er so schwach ist und immer schwächer wird. Ich fange das Thema zu Hause schon lange nicht mehr an. Mein Mann thematisiert es. Es möchte am Leben teilnehmen und das schafft er nicht.

Wie ich schon im letzten Beitrag schrieb, macht sich unser HA Sorgen, hat ein ungutes Gefühl. Das habe ich meinem Mann aber nicht erzählt.

Nächste Woche geht er für den 5. Zyklus ins Krankenhaus, Dort wird der Bericht von HA dann schon sein und über sein Abnehmen wird dann gesprochen werden müssen. Wenn die Ärzte dort der Meinung sind, das alles normal ist, ist es eben so. Aber ich glaube es ist für uns wichtig zu wissen, was los ist.
Als wir im Juli die Diagnose bekamen und uns die Chemo empfohlen wurde, sagte man auch "Wir müssen das abnehmen stoppen". Leider geht es weiter, auch wenn es nur 5 Kilo seit August sind.

Wie ich schon im ersten Beitrag schrieb, ist es alles für uns Neu. Wir haben NULL Ahnung von allem.
Wir müssen noch viel lernen. Vielleicht auch mit dem was Ärzte sagen.
Vielleicht heißt/bedeutet "abnehmen stoppen" ja auch, erst nachdem alle Zyklen überstanden sind.
Aber das widerspricht sich mit dem was man ihm zweimal, während der Infusion, sagte "Herr XXX sie dürfen nicht noch mehr abnehmen".

Ich gehe mal in die Küche und mache ihm (gerne :) ) einen warmen Kakao, den er sich jetzt gerade wünscht.

lotol
29.11.2017, 03:54
Hallo,

Bin sehr sicher, die Magenschrumpfsache schon mal von Mari gehört zu haben, wenn nicht sogar zweimal.
Erinnere mich so genau daran, da ich schon mal etwas dazu sagen wollte, es dann aber doch unterließ, weil ich keine klugen Ratschläge erteilen mochte.


Du wirst sicher (vorher) NICHT gehört haben:
Die Magenschrumpfsache IST der Grund für die mangelhafte Essens-Zufuhr. :)

Es besteht nämlich ein qualitativer Unterschied darin, zu sagen:
Das IST die Ursache oder das KANN die Ursache sein.
Weil Letzteres auch andere Möglichkeiten beinhaltet. ;)
(Vgl. z.B. #27 von Mari57=> ...Das kann natürlich sein, da sich der Magen im Laufe der Monate verkleinert hat. Deswegen ist es wichtig, dass er seine Kalorien bekommt. Soviel wie es rein geht...)

"Kluge Ratschläge" sind sehr relativ.
Weil wir alle die nur auf Grund unserer eigenen Erfahrungen geben können.
Für hier im Forum hilfesuchende Angehörige können die aber m.E. dennoch hilfreich sein.
Weil es die Angelegenheit Hilfesuchender ist, das für sie Nützliche jeweils heraus zu selektieren.

So wie der Magen sich bei kleinen Essensportionen verkleinert, vergrößert er sich auch wieder zügig bei größeren Portionen.
Außer bei einer Magenverkleinerung, Magenteilentfernung etc natürlich.sowieDas scheint auch ein psychischer Faktor zu sein... ihr habt euch nun darauf verschossen, der Magen ist zu klein, und evtl ist das für deinen Mann auch eine willkommene "Ausrede", ist aber anatomisch wirklich nicht der Fall.
Unsere Vorfahren, die auch immer mal Hungerszeiten zu überstehen hatten, hätten ja sonst gar nicht überleben können, wenn wir nicht über einen flexiblen Magen verfügen würden, der sich jederzeit den Gegebenheiten anpassen kann.


Beides Zitierte sehe ich nicht nur genau so wie Du, sondern kann es auch noch um Bemerkenswertes ergänzen:
Vergangenes Wochenende wurde in unserer Tageszeitung von einem 105-Jährigen (!) Mann berichtet, der in seiner Alterklasse Radfahr-Rekorde brach.

Das Erstaunlichste war, daß Ärzte dabei feststellen konnten, daß der übliche (altersbedingte) Muskelabbau reversibel und nicht unbedingt altersabhängig sein muß.
Wenn man denn weiterhin seinen Körper "fordert" und sich nicht einfach "hängen läßt".

@ Mari57:
Besprich bitte mit den Ärzten, ob es nicht sinnvoller ist, sofort (und auch massiv) bzgl. der Gewichtsabnahme Deines Mannes "gegenzusteuern".
Hol Dir dazu bitte auch alle nur möglichen Ratschläge von Experten ein.

Mein Mann ärgert sich sehr das er so schwach ist und immer schwächer wird. Ich fange das Thema zu Hause schon lange nicht mehr an. Mein Mann thematisiert es. Es möchte am Leben teilnehmen und das schafft er nicht.

Wie ich schon im letzten Beitrag schrieb, macht sich unser HA Sorgen, hat ein ungutes Gefühl. Das habe ich meinem Mann aber nicht erzählt.


Das ungute Gefühl Deines HA ist nachvollziehbar.
Und warum erzählst Du das Deinem Mann nicht? :
Die vielfach seitens ALLER Ärzte geäußerten Hinweise, daß er einfach mehr essen (= mehr kcal-Zufuhr) zu leisten hat.

Warum fängt er denn damit nicht sofort an??
Oder versucht das zumindest??

Die Gewichtsabnahmerate Deines Mannes hält sich (bisher) immer noch in einigermaßen "verträglichen" Grenzen.
Wie soll das aber mit ihm weitergehen, wenn sie auch - nach überstandener Chemotherapie - weiterhin so fortschreitet??

Es ist m.E. Dein Job, ihm unverblümt klarzumachen, wie das NUR enden kann.
Um hier im Klartext miteinander zu reden:
Wenn er selbst schon nicht in der Lage dazu ist, das "raffen" zu können.

Wovon reden wir hier denn eigentlich?
Etwa z.B. davon:Bier trinkt er seit Monaten nicht mehr, es schmeckt ihm nicht. Auch kein Malzbier, was ja auch gut wäre.
Malzbier wäre, meinst Du, auch gut??

Dann will ich Dir mal etwas berichten, was ich zu Beginn meiner Chemo-Therapie tat.
Besorgte mir einen Kasten Malzbier.
Und trank zu Beginn meines 1. Zyklus 2,5 bis 3 Liter davon - weiß ich nicht mehr so genau.
Weil ich auch dachte, Malzbier sei "aufbauend".

Das Ergebnis war jedoch, daß ich davon gründlich "bedient" war.
Den Kanal davon "voll" hatte.
Ungefähr so, wie man Weißwürste auch nur bis zu einem gewissen Grad essen kann. Danach kann man einfach nicht mehr davon essen, weil es einen anwidert.

Ich sah mir dann auch mal an, wie viel kcal Malzbier hat:
Sind gerade mal etwas über 50/Halbe.

Sowie ich merkte, daß die Chemo (wie gewünscht) "anschlug", "schaltete" ich auf normales Bier um, das ca. das 5-fache (!) an kcal/Halbe hat.
Den Rest des Malzbier-Kastens schüttete ich danach dann einfach weg, weil ich es nicht mehr trinken wollte und konnte.

Ist - zugegeben - alles rein subjektiv und vielleicht auch eine Frage der Risiko-Einschätzung (Alkohol+Chemo?).

Um auf den m.E. maßgeblichen Punkt zurück zu kommen:
Geht es im Zitat wirklich darum, ob Deinem Mann etwas schmeckt oder nicht??
Sondern vielleicht viel mehr darum, daß er sich - wenn auch widerwillig - kcal zuzuführen hat.

Ist Dein Mann wirklich so willensschwach, das nicht bewältigen zu können?
Sich permanent etwas zu "überfressen"??

Kenne übrigens viele Leute, die das permanent tun.
Daß denen bei den Ohren dabei etwas "herausläuft", bemerkte ich allerdings noch nie.
Könnte vielleicht etwas mit der "Dehnbarkeit" ihrer Mägen zu tun haben. :D
Weiß ich nicht so genau.
Kann Dir allerdings versichern, daß mir als temporärem "Vielfraß" auch nichts bei den Ohren herauslief.
Nicht mal bei täglich ca. 4000 kcal!

Gib Dich da bitte keinen Illusionen hin:
Wenn man gewichtsmäßig "im Keller hockt", ist es recht mühsam, wieder "hochkommen" zu können.
Bei mir dauerte es 1 Jahr (!) um 10 kg zulegen zu können.
Mag sich bei Deinem Mann alles anders verhalten.

Dennoch halte ich es für ratsam, sofort etwas bzgl. Gewichtszunahme "anzuleiern". :winke:


Liebe Grüße
lotol

Mari57
29.11.2017, 07:32
Lotol zu Deiner Beruhigung, mein Mann weiß seit gestern Abend was der HA zu mir sagte.
Lotol wie kannst Du behaupten, dass er nicht versucht mehr zu essen?
Bist Du dabei wenn er etwas isst? Er weiß selber das er mehr essen muss, er weiß wie es enden kann, wenn er es nicht schafft, bekommt aber derzeit nicht mehr hinein. Wenn er mehr isst, wird ihm schlecht.

Wie kommst Du darauf das er, so wie Du, 2-3 Liter Malzbier oder Bier trinken will/soll? Wenn dann mal eine Flasche, zwischendurch, anstatt immer nur Wasser oder Tee. Einfach mal einen anderen Geschmack im Mund zu bekommen und die Geschmacksnerven anzuregen und ein paar zusätzliche kcal in den Körper zu bekommen, darum geht es. Im Moment möchte er mehrfach am Tag Kakao trinken. Darüber freue ich mich sehr. Jeder weiß, dass ein zu viel von irgendwas auch einen ekel aktivieren kann.

Lotol tu mir einen Gefallen, halte Dich in Zukunft aus meinem Thread heraus.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg.

Mari57
29.11.2017, 07:39
Liebe Mari,

wie gut geht trinken?
Mag dein Mann Malzbier? Das hat ein paar Kalorien und bringt Energie.

Ch.

Liebe Christin, trinken geht gut. Malzbier ist ihm zu süß. Ich habe gestern mal eine andere Sorte gekauft. Mal sehen ob er diesen mag.

Seit 2 Tagen trink er gerne Kakao aber ich darf nur 2 Teelöffel Pulver auf 200 ml nehmen. Mehr ist schon wieder zu süß. Aber besser als immer nur Wasser und Tee.
Seit 2 Wochen mische ich unter vielen Sachen 1-2 Tel. Traubenzucker, der ist nicht so süß. Das merkt der gar nicht.

zebra01
29.11.2017, 10:35
Hallo Mari,
bei deinem Mann scheint es eher der mangelnde Appetit als das nicht-essen-können zu sein. Das wird oft durch die Chemo verstärkt, war aber ja vorher schon da. Es gibt in der Apotheke einiges, was den Appetit anregen soll.
Er scheint ja zunächst durchaus Appetit zu haben, aber nach ein paar Bissen legt der sich wieder, das wird durch diese Mittel verhindert.
Im Darmkrebsforum gibt es Menschen, bei denen kontinuierlich künstlich zugefüttert wird. Hat dein Mann einen Port? Allerdings kann dann der Appetit noch weiter nachlassen.
Gruß
Katharina

Mari57
29.11.2017, 11:11
Hallo Katharina
Einen Port hat er nicht da er nur alle 4 Wochen seine Infusionen bekommt.

Danke für den Hinweis. Aber darf man während der Chemo einfach so andere Sachen einnehmen? Wir waren immer der Meinung das man alles mit den Ärzten besprechen soll, oder liegen wir da falsch?

Kalif
29.11.2017, 12:50
Liebe Mari57
Ich lese in deinem Strang von Anfang an mit.
Heute aber möchte ich dir mal antworten.
Ich hatte auch eine Zeit, in der ich ständig abnahm, allerdings war das nach meiner Lungenkrebs-Op.
Natürlich zog das wieder einen Untersuchungsmarathon nach sich....ohne Ergebnis.
Aber das soll nicht thematisiert werden, vielmehr das, was ich von Mann und Kindern immer hörte: Du musst das essen, du musst dich überwinden...
Ich wollte sie nicht kränken, und so hab ich gesagt, ich will ja essen, aber ich kann nicht.....genau wie dein Mann.
In Wahrheit aber habe ich mir gewünscht, dass sie endlich aufhören, vom Essen zu reden, mir die leckersten Sachen zu kredenzen....und so weiter.
Mein Ausweg war Eis, immer wieder Eis...
Ich habe das Abnehmen nach einiger Zeit überwunden, esse wieder normal.
Vielleicht überlegt ihr mal, das Thema Essen einfach zu streichen aus euren Überlegungen.

Und noch was, irgendwie glaube ich, dass du lotol Unrecht tust, wenn du ihn deines Stranges verweist, war er dir doch über einen Zeitraum ein Gesprächspartner, der imner geantwortet hat, wenn du dich meldetest.
Andere Meinung oder ein geglaubter Vorwurf sind doch aus der Welt zu schaffen.
Man muss auch andere Meinungen gelten lassen.

Dir und deinem Mann alles Gute

Mari57
29.11.2017, 15:01
Hallo Liebe Kalif

Hier bei uns zu Hause thematisiere ich wir leben alleine, das Thema nicht sondern mein Mann tut es. Ich dränge ihn nicht aber unterstütze ihn wo es geht.
Er darf uns soll seine Essenswünsche äußern die ich dann zu 99,9% auch erfülle. Sollte er um 24 Uhr noch ein Spiegelei haben wollen, würde ich ihm auch das noch machen. Aber er würde mich nie dafür wecken.:-)

Zu Lotol. Du hast Recht das er mir immer geantwortet hat aber seine Beiträge sind oft schwer zu lesen. Die vielen Zitate machen es nicht leicht und dann wird auch schon mal ein Wort auf die Goldwaage gelegt.
Ich schreibe hier aus dem Bauch heraus, wahrscheinlich wie die meisten. Da kann es schon mal vorkommen das man etwas nicht so gut darstellt, ausdrückt usw. Da muss man wirklich nicht jeden Satz auseinander pflücken.

Es ist nicht mein "Job" meinem Mann etwas zu erklären, es ist unsere Partnerschaft, miteinander zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Sofern mein Mann und Partner (seit über 40 Jahren) das auch will.
"Willensschwach" ist er noch lange nicht, sonst hätte er die Chemo gar nicht erst angefangen. Aber nach einem guten Essen will er auch nicht ko.... (Sorry für das Wort).
Andere Meinung finde ich gut aber wenn man sich nicht kennt sollte man vorsichtig sein mit "Mutmaßungen".
Das war es für mich zum Thema Lotol.

Mari57
29.11.2017, 15:11
Liebe Kalif
Ich vergaß mich zu bedanken. Deine Bericht macht Mut.
Danke

lotol
29.11.2017, 15:50
Liebe Mari57,

Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg.

Erlaub mir bitte nur noch, mich für Deinen guten Wunsch zu bedanken. :)

Für den neuen Lebensabschnitt wünsche auch ich Dir und Deinem Mann alles Gute und viel Glück. :winke:

Liebe Grüße
lotol

Christin12
29.11.2017, 17:41
Liebe Mari,

du hattest das mit dem Malzbier schon in einem anderen Beitrag geschrieben. Hatte ich überlesen.
Mit dem Traubenzucker machst du das schon richtig. Das gibt es ja auch zum Lutschen. Aber das mag er sicher nicht?
Ich würde dir so gerne einen wirklich helfenden Tipp geben. Ich weiß, dass man umgehend alles besorgen würde, worauf gerade Appetit ist.

Wenn mir etwas einfällt, liest du es hier.

Liebe Grüße,
Ch.

p53
29.11.2017, 19:20
Mari, ich glaube, du unterstützt deinen Mann genau richtig - dass er sich dir anvertraut mit seinen Gedanken, ist gar nicht selbstverständlich!
Dieses Vertrauensverhältnis würde ich auf keinen Fall riskieren mit unnötigen und wahrscheinlich eh nichts bringenden weiteren pushenden Maßnahmen oder Ansagen in Sachen Essen.

Ich bin auch recht optimistisch, dass sich das alles noch ändern wird, nach der Chemo.

Es gibt ja auch Menschen, denen bleibt bei großen psychischen Belastungen buchstäblich jeder Bissen im Halse stecken, und hier kommen ja auch noch die Nebenwirkungen der Chemo hinzu sowie die Krebserkrankung an sich, also auch noch körperlich große Belastungen.

Mari57
30.11.2017, 06:37
Guten Morgen
Erst einmal ein Dank an Christin und P53.:winke:

Unser Vertrauensverhältnis ist für uns sehr wichtig. Das ich meinem Mann nicht sofort berichtet habe, was der HA sagte, liegt auch daran das ich es ihm nicht im Auto sagen wollte und auf eine passende Gelegenheit gewartet habe. Diese Gelegenheit bekam ich Abends, als mein Mann selber das Thema anfing.
Unsere Partnerschaft/Ehe ist vielleicht etwas Besonderes. Mein Mann und ich haben einen größeren Altersunterschied, heutzutage fast schon normal war es vor 40 Jahren ungewöhnlich. Besonders wenn man auf dem Lande wohnt.
Wir haben immer über alles gesprochen, immer gemeinsam entschieden. Unser Kind hat nicht die Privilegien gehabt das Mama und Papa unterschiedlicher Meinung waren :-).
Und wenn man das Gefühl hatte, der Partner solle mit zum Arzt (4 Ohren hören mehr als 2), haben wir auch das durchgezogen, was vor Jahrzehnten mehr als schwierig war.

Seit 2-3 Tagen fällt mir auf das mein Mann wacher ist, sich kaum noch hinlegt. Er ist zwar körperlich schwach, aber irgendwie macht er einen besseren Eindruck auf mich. Ich vermute, dass es am Fresubin liegt und deren Nährstoffe. Er schafft es zwar noch nicht 2 Flaschen am Tag zu trinken, aber er möchte es am Wochenende nochmal versuchen.
Mittwoch geht es wieder ins KH. Heute muss mein Mann wieder zum HA, Blut abgeben und wiegen.

Wir haben zwei tolle kleine Enkel, die leider mit ihren Eltern weit weg wohnen, aber für die es sich lohnt zu kämpfen. Aber unsere ganze Familie steht auch dazu, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst zu bestimmen wie lange und wie weit man kämpft.

Ceddy
30.11.2017, 16:08
Hallo Mari,

wir geht es euch......

Mari57
30.11.2017, 17:24
Hallo Ceddy,
es geht recht gut. Allerdings zeigte unsere Waage heute Morgen wieder ein Minus (1,5 kg in 7 Tagen). Mein Mann hatte gestern allerdings etwas Pudding (von einer Nachbarin gebracht) gegessen und nicht daran gedacht das dieses mit normaler Milch gemacht worden ist. Er hat eine Laktoseintoleranz und nimmt bei solchen Gelegenheiten eigentlich eine Lactasetabl. Dies Mal hat er es vergessen :-( Anschließend hatte er Durchfall.
Wir wollen unser Bad barrierefrei umbauen lassen, Dusche und Badewanne raus. Deswegen waren wir am Vormittag los und haben uns ein paar Sachen angesehen, Deko und Co. Mein Mann hatte Lust dazu und es ging ihm heute auch körperlich so gut, dass er es schaffte. Er hat sich zwar zwischendurch hingesetzt, aber es hat ihm Spaß gemacht.
Ich schiebe sein Zustand mal auf das Fresubin. ;)

Ceddy
30.11.2017, 17:53
Ach, das freut mich für euch beide.

Hast du es einmal mit einer Hühnersuppe versucht, oder Rindfleischsuppe mit selbstgemachten Nudeln.

Damit habe ich die Mutti nach der Chemo wieder aufgepäppelt.

Was ihr bestimmt auch gut getan hat....
Morgens habe ich ihr fetten Quark mit Sonnenblumenkernen, Obst und Leinöl gemacht. ( Laktoseintoleranz müsst ihre natürlich beachten ).

Leinöl wirkt stark entzündungshemmend. Kürbiskernöl ist auch gut.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Umbau des Bades, das bring deinen Mann auf andere Gedanken.

Alles Liebe
Andrea

Mari57
30.11.2017, 18:09
Suppen hab ich reichlich gemacht und eingefroren. :-)
Zum Frühstück isst er am liebsten seinen Haferbrei, mit Milch gemacht. Auch wegen seinem empfindlichen Magen. Es bekommt ihm am besten.
In den letzten 2 Wochen bekam er bei zu viel Fett, in jeder Form, wieder Magenschmerzen. Da es ihm in den letzten Tagen besser geht möchte er morgen wieder sein geliebtes Kartoffelbrei, mit viel guter Butter, probieren.

Bitte schicke mir deinen Link, ich sammel gerade alles. Ich nehme alle Tipps an :-)
Wenn er nächste Woche im KH ist hoffen wir mehr zu erfahren.
Und dann ist es gut möglich das ich den einen oder anderen Tipp umsetzen kann.

Den Umbau machen andere für uns, da mein Mann dazu nicht mehr in der Lage ist. Aber es zu planen macht ihm Spaß, wir arbeiten schon seit Monaten an den Plänen. Nun warten wir auf den Start.

Ceddy
30.11.2017, 18:41
Wenn du noch einen guten Rat bei der Planung des Bades brauchst,
ich bin Architektin, dann gebe mir Bescheid.
Wir könnten uns per E-Mail austauschen, wegen der Zeichnungen.

Meine Schwester ist schwerstbehindert ( Gehirnblutung mit 38 Jahren ), deren Bad habe ich vor Jahren auch umgebaut.

Liebe Grüße
Andrea

Mari57
02.12.2017, 08:10
Vielen Dank Ceddy.
Die Planung steht, Material ist bestellt und wir warten darauf. Handwerker stehen bereit. Aber ich rechne nicht mehr, damit das es vor Weihnachten noch was wird.

Nun möchte ich Euch erzählen, was Gestern passiert ist.
Wir bekamen Besuch von jemanden aus unserem Dorf, ehemaliger Arzt - Chirurg und Internist - wir kennen uns da unsere Kinder gemeinsam Kindergarten und Schule besucht haben, aber wir waren nie befreundet.

Er ist so alt wie mein Mann und hatte vor 8 Jahren Speiseröhrenkrebs und es überstanden. Er gab meinem Mann einen guten Tipp. Spazieren zu gehen. Er habe es immer zu Hause auf der Terrasse gemacht, zum einen war er unsichtbar von anderen, die ihn nicht beobachten konnten, wenn er seine komischen Schritte machte, zum Beispiel wie ein Storch zu gehen, zum anderen wurde er so nicht dauert angesprochen. Das Laufen sei wichtig für ihn gewesen, noch heute geht er jeden Tag mit seiner Frau eine Runde ums Dorf. Auch er fühlte sich anfangs sehr schlecht und legte sich lieber hin, hat Stundenlang im Bett gelegen, weil es ihn dort besser ging, was ein natürlicher Reflex des Menschen sei. Aber als er merkte das seine Muskulatur immer weniger wurde hat er sich zum Laufen im Garten entschlossen. Auch bei schlechtem Wetter und eisigen Temperaturen. Er hat auch Astronautennahrung als Ergänzung genommen, um die Nährstoffe zu bekommen, die fehlten. Dadurch ging es ihm besser und hatte wieder mehr Mumm etwas zu unternehmen, dies beobachten wir auch bei meinem Mann.
Wir haben uns fast 2 Stunden unterhalten, er hat sich auch die Unterlagen/Berichte (er hatte danach gefragt) angesehen.
Und als er ging hatten wir ein gutes Gefühl.
Nachmittags ist mein Mann fast 10 Minuten im Garten gelaufen, danach war er zwar kaputt, aber das möchte er nun auch 2x am Tag machen, und hofft, dass er es auch steigern kann.
"Und wenn ich wieder reinkomme freue ich mich auf einen warmen Kakao", sagte er. :)

Ich hoffe das dieser Überraschungsbesuch nicht der letzte war. :-)

Christin12
02.12.2017, 12:33
"Nachmittags ist mein Mann fast 10 Minuten im Garten gelaufen,"

Liebe Mari,

wenn dein Mann die Motivation dazu hat, ist das viel wert.
Und wenn du Glück hast, möchte er zu seinem Kakao noch eine Kleinigkeit zu essen. Frische Luft und etwas Bewegung macht ja bekanntlich Appetit.

Wacholderbeeren sollen übrigens appetitanregend wirken. Ich weiß nicht mehr, in welcher Dosierung, aber das kannst du sicher googeln.

Lieber Gruß,
Ch.

Christin12
05.12.2017, 19:14
Liebe Mari,

wie geht es dir und deinem Mann?

Mari57
05.12.2017, 19:32
Hallo Christin,
am Wochenende ging es ihm recht gut, essen war zwar nicht viel (so wie in den letzten Wochen) aber er fühlte sich gut.
Gestern war alles anders. Kein Appetit, fast nur flüssig Nahrung (Suppe, Haferbrei und Milch mit Zwieback).
Heute Morgen am Frühstückstisch Nasenbluten. Habe beim Onkologen angerufen, der meinte, aber das es nur die Schleimhäute wären. Blutwerte seinen nicht gut aber nicht bedrohlich schlecht. Morgen Früh bringe ich ihn ins KH zur 5. Chemo. Evtl bekommt er auch wieder eine Bluttransfusion.
Das Nasenbluten hörte dann auch nach gut einer Stunde auf. Er hat heute auch wieder essen können und fühlt sich besser als gestern aber nicht so gut wie am Wochenende.

Wir werden sehen.....

Christin12
05.12.2017, 20:16
Das ist weniger schön.
Diese Krankheit ist leider immer wieder ein auf und ab.
Nasenbluten hatten wir auch eine zeitlang täglich. Das ging dann von alleine wieder weg.
Ich hoffe für euch, dass die Ärzte im Krankenhaus gut helfen können, gerade was die Appetitlosigkeit betrifft.

Mari57
06.12.2017, 15:20
Mein Mann hat 5 Std. Chemo hinter sich. Die Chemo ist schwächer als sonst, schauen wir mal wie es ihm bekommt. Morgen dann nochmal 2 Stunden.

Am Freitag will man eine Magenspiegelung machen, er hatte im Mai schon eine und dabei hatte man Magengeschwüre gefunden. Er hat dann auch die Antibiotika genommen aber als alles andere anfing, ist die Kontrolluntersuchung nicht mehr gemacht worden. Der Krebs war wichtiger.

Er bekommt im KH auch zusätzlich Fresubin. Wie es ansonsten weitergeht werden wir am Freitag erfahren.

Ceddy
06.12.2017, 20:15
Hallo Mari,

ich hoffe es geht dir und deinem Mann soweit es die Umstände zulassen gut.

Mutti hatte auch 5. Chemos bekommen. Der Körper reagierte fast genau wie bei deinem Mann auf die Chemie.

Wenn er das hinter sich hat, kannst du ihn langsam wieder aufpäppeln.

Drücke für euch meine Däumchen, es muß wieder bergauf gehen.

Andrea

Mari57
07.12.2017, 06:20
Hallo Andrea.
Danke für Deine Worte. :winke:

Mari57
08.12.2017, 09:19
Mein Mann hat die Magenspiegelung schon hinter sich. Es sind Geschwüre vorhanden. Der Arzt meinte, dass ihm zu Weihnachten die Gans wieder bekommen würde, was der Gute aber nicht weiß... bei uns gibt es keine Gans :-)

Mein Mann bleibt im Krankenhaus und bekommt jetzt Infusionen für den Magen. Wie viele und wie lange er dort bleibt weiß ich noch nicht.

Ceddy
08.12.2017, 09:50
Alles nicht so prickelnd, aber Hauptsache er kommt wieder auf die Beine.

Ich hatte Mutti auch über Weihnachten wieder zuhause. Das ist ein Ziel und
dafür muß man kämpfen.

Lieben Gruß
von der Andrea

Christin12
08.12.2017, 20:56
Liebe Mari,

sind denn die Geschwüre u.U. auch Auslöser für seine Appetitlosigkeit?
Ich hoffe für euch, dass er im Krankenhaus etwas aufgepäppelt wird.

Mari57
09.12.2017, 11:09
Guten Morgen

Ja, man sagte ihm, das es wohl der Grund sei, dass er nicht/kaum essen konnte.
Dass man im KH den Magen, aufgrund des Untersuchungsberichtes (Mai) einer Praxis, etwas außer Acht gelassen hat ist irgendwie verständlich. Auch wir hatten ihn total vergessen. Aber in den letzten Wochen hat sich der Magen mehr und mehr gemeldet. Wir schoben es, leider, auf das zu wenige essen.

Meinem Mann geht es gut, er isst auch mehr, für seine Verhältnisse.
Heute Morgen hat er seinen ganzen Haferschleim (doppelte Menge als zu Hause) und statt 1/4 Brötchen ein 1/2 gegessen.
Jeden Tag bekommt er 2 Infusionen. Am Montag soll der Laborbericht kommen und wenn alles, auch Blut, OK ist darf er Dienstag nach Hause.

Mari57
14.12.2017, 14:05
Mein Mann ist seit Dienstag wieder zu Hause und es geht ihm sehr, sehr gut.
Er isst besser und nimmt wieder lebhaft am Leben teil.
Derzeit muss er 2 Antibiotika und Pantoprazol für den Magen einnehmen.

Am 3. Januar muss er zur 6. Chemo ins KH und dann ist auch wieder die Kontrolluntersuchung, auch vom Magen.

Wir sind guter Stimmung.

Ceddy
14.12.2017, 22:56
Wie schön für euch beide, bitte weiter so, nur nach vorne schauen.

Liest sich sehr gut. Wenn der Appetit wieder kommt , dann geht es berg auf.

Ganz liebe Grüße

die Andrea

Mari57
21.12.2017, 11:53
Nun ist es 2 Wochen her, wo er auf der Waage war.
Er hat 2,9 Kg zugenommen. Seine Portionen sind ein wenig größer. Statt Haferschleim und 1/4 Brötchen schafft er 1/2 Brötchen. Und ohne Haferschleim auch ein ganzes. -Nur als Beispiel-.
Er ist fast wieder normal in seinem tun, denken und reden. Nur die Kraft fehlt.
Fast den ganzen Tag ist er in Bewegung, immer hat er was zu tun. Es sei viel liegengeblieben, sagt er. Was auch stimmt.

Wir freuen uns auf die Feiertage. Wir zwei sind alleine, da unsere Kinder weit weg wohnen und uns die Reise zu denen zu lang und anstrengend ist.

Wir wünschen allen ein gutes, geruhsames Weihnachtsfest. Bei vielen werden es andere Tage sein als sonst. An Euch werden wir besonders denken.

Safra
21.12.2017, 19:09
Hallo Mari,

das hört sich doch schon besser an als vor kurzem, und Ihr könnt Weihnachten etwas entspannter angehen. Sicher muss Dein Mann noch etwas vorsichtig beim Essen sein, aber da nun der Magen als Hauptübeltäter entlarvt ist, sollte es doch besser werden.
Viele Grüße! Safra

Mari57
22.12.2017, 10:16
Hallo Safra.
Da mein Mann schon im Mai 2016 den Helicobacter pylori hatte, kennen wir das Problem, auch diesmal ist er gefunden worden.
Er hatte aber die Pantoprozol nicht vertragen, vielleicht hing sein unwohl sein aber auch schon mit dem Krebs zusammen, und erst ein "altes" Medikament hat etwas geholfen.
Wir werden nie erfahren wie alles zusammenhing, ist auch unwichtig, das JETZT zählt.
Die Pantoprozol verträgt er jetzt jedenfalls.

Deinen Link habe ich noch lesen können, Danke dafür :)

dagehtnochwas
22.12.2017, 11:56
Hallo Mari57,
Ich habe sporadisch bei euch mitgelesen, leider kann ich nichts wirkliches beitragen. Ich freue mich aber sehr das die Tendez deines Mannes noch oben zeigt. Ich wünsche euch eine ruhigere Zeit in dem ihr euch vielleicht nicht so viel Gedanken machen müsst über ganz unklare Probleme. Es zeigt sich aber auch mal wieder, das bei Problemen intensiv hinterfragt und geforscht werden muss - ich wünsche euch auch dafür stets eine Portion Ausdauer.

Lieben Gruß, dagehtnochwas

Mari57
22.12.2017, 19:58
Hallo dagehtnochwas,
Danke für die lieben Wünsche und Grüße

Wir freuen uns einfach auf jeden guten Tag. Schlimme können immer kommen, egal wann, wie und warum.

Ich habe in der letzten Nacht das erste Mal seit Juni durchgeschlafen. Das ist auch für mich ein gutes Zeichen.

Liebe Grüße :winke:

Christin12
26.12.2017, 21:09
Liebe Mari,

ich freue mich, dass es euch besser geht.
Man liest leider viel zu wenig gute Nachrichten.
So konntet ihr sicher die Gans - die es nicht gab - genießen.

Liebe Grüße,
Ch.

Mari57
27.12.2017, 09:17
Hallo Christin
Die Gans, die es nicht gab, hat uns sehr gut geschmeckt und er hat alles vertragen.

Morgen ist Wiegetag und die nächste Blutabgabe. Ich bin gespannt, vor allem auf nächste Woche.

Ja, leider liest man in den letzten Wochen viel trauriges. Mir tut es immer sehr Leid.

Wir wissen das jeder Tag ein geschenkter Tag ist. Diesen sollte man geniesen. Wer weiß wieviele es davon gibt.
Das betrifft alle Menschen.

Mari57
28.12.2017, 07:31
Guten Morgen.
Mein Mann hat in den letzten Wochen 3,9 Kilo zugenommen. Erwiegt nun 68,3 :-)

simi1
28.12.2017, 15:18
Liebe Mari,

das klingt rrrrichtig gut!
Dein Mann wird noch zu meinem Idol. :D

Alles Gute weiterhin und herzliche Grüße
Simi

Ceddy
02.01.2018, 18:51
Hallo Mari,
das liest sich ja ganz toll. Weiter so, dein Mann kommt auch noch über 70kg.

Mari57
03.01.2018, 08:22
Lieben Dank Simi und Ceddy.
@Simi, dass mein Mann noch zu einem Idol wird, hätte er nie zu träumen gewagt. :D

Ich habe ihn gerade für den 6. und vielleicht letzten Zyklus, ins Krankenhaus gebracht. Wir sind gespannt was die Kontrolluntersuchungen ergeben.

Die letzten Wochen haben wir genossen, einfach so. Auch wenn wir über die Feiertage alleine waren, alle Kinder Grippekrank, es war eine schöne Zeit.
Ich weiß, dass viele andere hier im Forum traurig sind bei diesen Worten, bei Euch hat jemand in der Mitte gefehlt, entschuldigt bitte.
Wir wissen das auch unsere Zeit irgendwann zu Ende geht.
Er hat fast 5 Kilo zugenommen, wiegt jetzt 69,2.

Er hat wieder Spaß am Leben.

Nun heißt es wieder "Daumendrücken".

Ceddy
03.01.2018, 08:50
Guten Morgen Mari,

du brauchst dich nicht entschuldigen, ich freue mich für euch, auch wenn ich traurig bin wegen meiner Mutter.

Es ist so schön zu lesen, dass es deinem Mann besser geht und ihr der Krankheit den Mittelfinger zeigt.
Das gibt Hoffnung, für alle die dieser Krankheit den Kampf angesagt haben und auch für die Nichtbetroffene gibt es Hoffnung, dass sich der Kampf immer lohnt.

Also, bitte weiter so und ich sage dir, die 70kg-Markte wird überschritten.

Einen riesengroßen Drücker von mir...:1luvu:

Mari57
04.01.2018, 07:03
Ich soll euch von meinem Mann grüßen. :)
Die Ärzte sind sehr zufrieden von seinem Allgemeinzustand. Welch ein unterschied innerhalb von 4 Wochen.
Die Untersuchungen hat er erst am 5.-6. Februar. Dann soll er für 2 Tage ins KH kommen.

Unsere Badsanierung wird ab dem 15. Januar auch endlich starten.
Wir freuen uns das auch dieses nun vorangeht.

dagehtnochwas
04.01.2018, 12:29
Hallo Mari,
...das ist ja nett, gerne Grüße zurück verbunden mit den allerbesten Genesungswünschen. Es hängt einfach auch viel Wohlbefinden an der "schnöden" Nahrungsaufnahme.

LG dagehtnochwas

Mari57
17.01.2018, 07:46
Guten Morgen
gestern Morgen kam mein Mann mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus.

Aber ich erzähle am besten von Anfang an.
Als er nach dem letzten Zyklus aus dem Krankenhaus kam, ging er am Montag drauf zum HA. Dabei sagte er diesem das er Husten würde. Er wurde abgehört, aber in der Lunge war nicht zu hören. Zur Sicherheit wurde ihm ein Antibiotikum verschrieben.
Der Husten wurde nur langsam weniger. Am Wochenende ging es ihm besser, aber er hatte kaum Appetit. Dazu muss ich noch berichten, dass er am letzten Freitag hingefallen ist, beim Hose anziehen ist er umgekippt, aufs Steißbein gefallen und hat sich dort eine Prellung zugezogen. Schon seit Monaten sage ich ihm er solle sich beim an-ausziehen hinsetzten damit eben dies nicht passiere.
Ich hatte mittlerweile auch diesen Husten.

Am letzten Montag endlich konnte und wollte er wieder nahezu normal essen, aber er war sehr schwach auf den Beinen, was wir auch auf die Schmerzen bezogen. Am Abend kam der Husten bei ihm wieder, meiner war dafür nahezu weg. Die Nacht war der Horror für uns beide. Er hustete sehr viel, wenn er schlief ich ein Röcheln und er sprach leise. Ich habe die Nacht nicht schlafen können.
Am Morgen habe ich mich zu ihm ans Bett gesetzt und ihm erklärt, dass es so nicht weitergeht. Ich müsse den Arzt anrufen und er müsse damit rechnen ins KH zu gehen. Er wollte noch protestieren, aber hat dann doch eingesehen das es so besser ist.
Kurz darauf war alles geregelt. Mein Mann wurde mit dem Verdacht auf Lungenentzündung ins KH gebracht.
Ich hustete auch wieder und wurde vom HA untersucht, meine Lunge sei frei, soll aber aus Sicherheitsgründen Antibiotika nehmen.

Mein Mann hat zum Glück keine Lungenentzündung aber eine schwere Bronchitis. Er liegt auf Palliativstation ... aber nur weil er ein Einzelzimmer braucht und auf keiner anderen Station etwas frei war.

Auf Wunsch des HA bin ich gestern zu Hause geblieben und habe mich ausgeruht. Auch sollte ich niemanden anstecken.

Christin12
17.01.2018, 11:15
Ach Mari,

das sind ja keine so guten Nachrichten. Man glaubt sich über den
Berg und dann kommt wieder etwas.

Eine Bronchitis bei geschwächtem Immunsystem ist doppelt schwierig,
ist ja für einen gesunden Körper schon sehr belastend.
Dass er auf der Palliativ liegt ist sehr, sehr gut für deinen Mann, denke
ich. Auch wenn er dort nicht "hingehört" ist doch die Betreuung schon
eine bessere und für dich auch beruhigender.

Warum ist er hingefallen? Schwäche wegen des Hustens? Gleichgewicht verloren?

Ich drücke die Daumen, damit es deinem Mann schnellstens besser
geht. Auch für dich gute Besserung, Mari.

Mari57
18.01.2018, 08:37
Hallo Christin12
Ich merke das er wirklich dort sehr gut betreut wird. Auch zu mir sind sie am Telefon sehr lieb gewesen.
Er liegt dort isoliert. Man darf nur Schutzanzug usw. das Zimmer betreten. Kann ich verstehen, der Virus (oder was die Ursache ist) soll nicht weiter getragen werden.
Es ging ihm Gestern ein klein wenig besser. Aber uns ist klar das es eine längere Sache wird. Er tut mir so Leid.

Der Sturz hatte mehrere Ursachen, die Schwäche und dann wollte der Fuss nicht schnell genug ins Hosenbein. Er hampelte herum und ich war schon auf dem Weg ihn zu helfen aber ich war nicht schnell genug. Ich rief noch das er warten solle und sich in dem Stuhl, neben ihm, setzen solle. Aber da passierte es schon.

Mein Husten ist fast weg und ich hatte mich innerlich gefreut ins KH zu fahren aber bei dem Sturm heute hat das keinen Sinn. Schon gestern Abend war uns klar kein Risiko einzugehen. Dann eben Morgen. Dann wird mein Husten auch hoffentlich ganz weg sein.

Mari57
28.01.2018, 10:18
Wieder ein Update:
11 Tage war mein Mann im KH. 7 Tage bekam er Antibiotika (Infusion). Nach 10 Tagen waren die Blutwerte so, das man ihn entlassen konnte. Die Gefahr einer erneuten Ansteckung ist im KH größer als zu Hause.
Nach 9 Tagen fing er auch wieder an feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Da er sehr schwach auf den Beinen war, wurde er mit einem Krankentransport am Freitag nach Hause gebracht.

Es geht ihm gut, er isst auch wieder mehr. Gestern zeigte die Waage 63,4 Kilo.
Er läuft so oft er kann, mit Rollator, durch die Wohnung und wird immer sicherer. Morgen will er es ohne versuchen.

Er hustet zwar noch (trockener Husten) aber wir haben festgestellt das er mehr trinken muss, dann wird es besser.

In der Hoffnung, das es nun wieder Aufwärts geht, wünsche ich allen einen schönen Sonntag.

Mari57
09.02.2018, 19:08
Bei uns ist auch wieder was los :-(
Mein Mann ist seit Mittwoch wieder im KH. Er hatte letzte Woche in 2 Nächten Durchfall. Dann war eine Nacht ruhe. Und in der Nacht zu Montag war es wieder da. Am Montag sollte er eigentlich zu den Kontrolluntersuchungen ins KH, ging natürlich nicht.
In den folgenden Nächten immer Durchfall. Tagsüber ging es ihm aber gut und er konnte auch normal essen. Da wir dachten, dass er irgendwas nicht verträgt, hat er Schonkost zu sich genommen und Kohletabl. Aber nichts half.
In der Nacht zu Mittwoch war es besonders schlimm.
Der HA hat dann im Krankenhaus angerufen und die sagten, dass er kommen solle.
Nun liegt er wieder auf Palliativ, wieder isoliert, da keiner weiß was los ist.
Da er am Mittwoch nichts essen konnte, er bekam nichts runter und nur am Tropf lag konnte man auch keine Probe von ihm bekommen. Gestern Nachmittag konnte er wieder, dickflüssig, und endlich konnte was ins Labor geschickt werden. Aber leider kam es in der Nacht auch wieder wie Wasser.
Momentan ist man ratlos, wegen dem Durchfall aber sicher, dass es nicht vom Essen kommt.
Leider hat man auch einen zusätzlichen Verdacht. Seine Blutwerte letzte Woche waren OK, nicht perfekt aber OK. Aber im KH stellte man fest das die Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten-Werte wieder schlechter werden. Nun befürchtet man das mit dem Knochenmark etwas nicht stimmt.

Wir hoffen in den nächsten Tagen mehr zu erfahren. Aber wenn das stimmt .... ich mag nicht weiter denken.
Als er ins KH kan wog er nur noch 62 Kilo.

Mari57
12.02.2018, 12:05
Kein Keim im Darm
Heute Bauch-CT, morgen Magenspiegelung.
Die Blutwerte gehen weiter runter, morgen zusätzlich eine Knochenmarkpunktion. :-(

dagehtnochwas
12.02.2018, 12:53
Liebe Mari,
Das ist ja alles sehr unschön - Mensch das braucht's echt nicht :knuddel:
Habe ich richtig verstanden, bisher gibt es überhaupt noch keine Erklärung für die Symptome deines Mannes?

Wünsche dir Kraft und Optimismus.

Alles Gute,
dagehtnochwas

Däumling
12.02.2018, 19:54
Hallo Mari,
ihr seid ja wirklich gebeutelt :-(
Ich drücke euch fest die daumen, dass die Werte sich wieder fangen und man nicht das findet, was ihr befürchtet.

Mari57
13.02.2018, 10:43
Danke für Eure Worte. Hier läuft seit Januar einiges aus dem Ruder, leider.

@dagehtnochwas, zum Durchfall, es war gestern fester, hat man nur eine Vermutung: 6. Chemo im Januar, wenige Tage danach die Bronchitis. 1. Antibiotika haben kaum Wirkung gezeigt. Die Antibiotika im KH waren sehr stark und vermutlich ist das zusammen die Ursache für den Durchfall.

Warum seine Blutwerte immer wieder heruntergehen wollen sie jetzt herausfinden. Ich habe nachgesehen das sie immer besser waren 1-2 Wochen nach der Chemo. Bei der 3. Kontrolle wurde es etwas schlechter und dann bekam er schon den nächsten Zyklus. Es war immer ein auf und ab. Bei Einlieferung Mitte Januar (Bronchitis) waren die Leukozyten nur 0,3. Bei Einlieferung letzte Woche 3,7, eigentlich OK. Aber mittlerweile ist das wieder auf 1,0 runter und auch bei den anderen Werten ist es weit unter normal.

Ich bin gespannt, wie die Untersuchungsergebnisse sind und wie lange es dauert, bis man weiß was mit dem Knochenmark los ist.
In den letzten Nächten hab ich kaum geschlafen. :cry:

Safra
13.02.2018, 15:53
Hallo Mari,

Die Antibiotika im KH waren sehr stark und vermutlich ist das zusammen die Ursache für den Durchfall. Es gibt in der Apotheke freiverkäufliche Mittel, die der Darmflora auf die Sprünge helfen. Vielleicht in Absprache mit den behandelnden Ärzten mal einsetzen?

Viele Grüße! Safra

Mari57
17.02.2018, 12:19
Der Vorbericht vom Knochenmark ist da.
Mein Mann leidet, vermutlich schon sehr, sehr lange, an Myelodysplastisches Syndrom https://www.kompetenznetz-leukaemie.de/content/patienten/leukaemien/mds/.
Mein Mann hat, solange er seine Blutwerte verfolgt, immer schon Werte um den unteren Grenzbereich gehabt. Aber da es ihm immer gut ging, er, in den über 40 Jahren, die ich ihn kenne, nur einmal eine Grippe hatte, kaum Schnupfen oder Husten, ist niemand auf die Idee gekommen, das eine Krankheit hinter seinen Werten steckt.
Leider gibt es kaum Hilfe, wie man uns sagte und auch im Link nachzulesen ist.
Am Montag wird in der Tumorkonferenz besprochen, was man noch tun kann.
Heute Morgen, am Frühstückstisch mit Sohn und Familie, kam die Frage auf, was wäre gewesen, wenn wir das nach der ersten Punktion erfahren hätten, zeitgleich mit der Krebsdiagnose?
Ich denke es hätte nichts geändert. Den damals war die Prognose: ohne Chemo nur 3-4 Monate. Nun hat die Chemo etwas in Gang gesetzt was wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten ist. Sein Allgemeinzustand ist schlecht.
Die Blutwerte wieder soweit im Keller wie vor 4 Wochen. Man kann ihn wieder nur in Schutzkleidung besuchen. Und er bekommt, nachdem man alle Tabletten abgesetzt hatte, wieder Antibiotika. Zum Schutz, da die kleinste Infektion für ihn tödlich sein kann, so sagte man uns gestern.
Ihr könnt Euch vorstellen, wie es uns allen gerade hier geht.
Gibt es trotz allem noch eine positive Entscheidung am Montag? Gibt es noch ein kleines Wunder?

simi1
18.02.2018, 13:29
Oh Mari,

das tut mir so leid!
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und alles alles Gute.


Liebe Grüße
Simi

Mari57
22.02.2018, 19:01
Danke Simi.
Mittlerweile haben wir uns vom Schock erholt.

Am Dienstag haben sie eine weitere Knochenmarkpunktion gemacht, sie wollten etwas Blut aus dem Knochenmark. Dies ist nach München geschickt worden und erst nächste Woche werden wir mehr wissen.
Was bisher bekannt ist das sich keine neuen Blutzellen bilden. Besonders seine Leukozyten sind extrem niedrig in den letzten Tagen gewesen. Nicht einmal eine Bluttransfusion würde helfen, sagte man uns.
Dienstag, Mittwoch und heute bekam er eine Spritze mit dem Mittel, was die Zellen anregen soll sich zu vermehren, es sei nur ein Versuch.
Heute Morgen wurde sein Blut getestet und man war sehr froh, dass sie die Werte etwas gebessert haben. "Wir wissen nun das es noch Blutzellen im Knochenmark gibt" so der Arzt zu meinem Mann.
Aber ob es weiter steigt und wann es wieder weniger wird weiß man nicht, dazu sind regelmäßige Blutuntersuchungen nötig. Wenn die Ärzte nächste Woche den Bericht aus München haben werden wir mehr wissen.
Der größte Wunsch meines Mannes ist auch in Erfüllung gegangen. Nach 16 Tagen darf er morgen nach Hause. Als er mir dieses am Telefon sagte, hat er geweint. Endlich nach Hause, ich freue mich auf ihn.

dagehtnochwas
22.02.2018, 19:45
Liebe Mari,
Erstmal schön das du deinen Mann wieder nach Hause bekommst.
Leider kann ich zu Problemen in der Blutbildung so gar nichts sagen, vielleicht erklärt der Befund ja demnächst etwas. Ich würde auch immer dazu raten, wenn ein Restzweifel besteht, denn dann noch einmal woanders fragen, wie die die Situation einschätzen. Schließlich geht es hier nicht um die Frage ob der Schnupfen ein oder zwei Wochen dauert.
Bleibt mir nur euch Kraft zu wünschen und zu hoffen, dass dein Mann zuhause wieder etwas zu Kräften kommt.

Alles Gute!

LG dagehtnochwas

Mari57
23.02.2018, 08:27
Danke dagehtnochwas
Das wichtigste ist das er sich sosehr freut nach Hause zu kommen. Alles andere sehen wir dann.
In 4 Tagen hat er Geburtstag und den werden wir, mit seiner Schwester (die auch weit weg wohnt), in Ruhe begehen. Das ist sein Wunsch. Ich denke das die Ärzte deswegen alles versucht haben damit er nach Hause kann.
Bis dahin wollen wir, soweit es geht, das Thema "Krankheiten" ruhen lassen.

In ca 3-4 Stunden wird er gebracht.

Christin12
23.02.2018, 20:35
Liebe Mari,

ich wünsche euch alles Gute und einen Bericht aus
München, der euch Mut macht.

Liebe Grüße,
Ch.

Mari57
25.02.2018, 08:30
Danke Christin

Nun haben wir 2 Tage gemeistert. Wir müssen uns ganz schön umstellen. Er braucht mehr Pflege als vorher. Alleine an- und ausziehen klappt nicht. Duschen, auf dem Duschstuhl, auch mit Hilfe. Es ist traurig, aber zum Glück bittet er auch um Hilfe, wenn er merkt, das etwas nicht von alleine geht.

Die größten Probleme derzeit bereitet ihm das Apthe. Im Mund siegt es schlimm aus.
Vom KH hat er 2 große Flaschen mit einer Lösung, stellen sie dort selber her, bekommen was hoffentlich hilft. Außerdem noch ein Gel um die Schmerzen erträglicher zu machen. Ich hoffe, dass es bald besser wird. Gegessen wird natürlich nur, was geht.

Er wiegt nun 60.5 KG.

Clea
26.02.2018, 11:05
Liebe Mari,
als von Aphten Geplagte ein paar Tips:
Tomate ist ganz schlimm. Auch Tomatenmark in Soße. Ebenso Äpfel.
Gut geht Banane, Birne, Kartoffelpüree.
Sahnesoße mit Nudeln geht ganz gut, wenig Soße ist generell besser, Soße verteilt sich im Mund, die kann man kaum von den Aphten fernhalten.
Zitrusfrüchte sind schrecklich, zudem sollen sie Aphten begünstigen.
Generell geht weiches besser, logisch.
Stütchen statt Krümel der Brötchen. Und Wasser ohne Kohlensäure.
Die Lösungen, die die Kliniken herstellen, sind in der Regel ganz gut. Die Gels schmecken teils echt scheusslich.
Ich finde am besten Dentinox. Das gibt es mittlerweile in den Drogerien, für zahnende Babys. Kamistad ist gut betäubend, aber diese Kamillenote taugt nicht, um anschließend noch Essen zu schmecken. Mundisal brennt wie die Hölle. Dynexan bekommt man nicht so gut aufgetragen, sie ist zu dick. Viele tragen übrigens mit Wattestäbchen auf. Da bleibt aber das meiste dran hängen. Zahnstocher oder Schaschlikspiesse sind besser, vor allem Dentinox tropft da gut von ab.
Ich wünsche euch eine gute, möglichst beschwerdearme Zeit.

Mari57
26.02.2018, 11:32
Danke Clea
Das mit dem Essen wusste ich zum Teil.
Mein Mann möchte aber heute unbedingt Miracoli, Ich werde die Soße aber dünner machen in der Hoffnung das sie nicht so kleben bleibt. Das Essen ist ja nun schon seit Monaten das Problem bei uns. Immer aus unterschiedlichen Gründen. Er tut mir so Leid.
Er spült nach dem Essen immer mit kalten grünen Tee den Mund aus und mehrmals am Tag die Lösung aus dem KH.

Er kommt mit Dynexan gut klar, verteilt es auf die Stellen mit dem Finger.

Man ist so hilflos und kann nicht helfen.

Mari57
26.02.2018, 14:37
Nudeln mit der Sahne verdünnten Tomatensoße war nichts.
Nach 2x hat er aufgehört. Dafür hat er lieber meinen Pudding, mit wenig Traubenzucker, gegessen.

Clea
26.02.2018, 17:55
Nee, Tomate geht gar nicht. Auch nicht als Soße.
Da hilft auch die Sahne nicht.
Tut mir leid, wenn du das falsch verstanden hast.

Edit:
Miracoli, hab ich jetzt erst gelesen, tut sehr weh...

Mari57
28.02.2018, 15:43
Alles gut Clea, ich habe das nur auf Wunsch meines Mannes gemacht. Manchmal muss man fühlen um zu verstehen. Er hat aber nun verstanden das momentan nicht alles geht.
Die letzten 2 Tage hat er mit genuss Rahmspinat mit zerdrückten Kartoffeln gegessen. Morgen möchte er Kartoffelpürree.
Wenn die Schmerzen sehr schlimm sind, z.B. Nachts, soll er ein Schmerzmittel nehmen, sagt der Arzt.

Däumling
28.02.2018, 21:48
Liebe Mari,
das tut mir so leid zu lesen, dass dein es so schwer hat.
Nicht essen zu können stelle ich mir so schrecklich vor.
Das hat mir sehr zugesetzt, als ich dabei zusehen musste, dass Papa nichts mehr essen konnte. Er hat so gerne gegessen und immer gut gekocht.

Ich hoffe, die Aphten verschwinden ganz schnell.
Ich habe gerade neulich gelesen, dass hochkonzentrierter Salbeitee nicht nur gegen Pilze in der Mundhöhle helfen sondern auch desinfizierend wirkt.

Alles Gute für deinen tapferen Kämpfer.

sanne2
28.02.2018, 23:26
Hallo liebe Mari.
Lass deinen Mann einfach das essen, worauf er Appetit hat.

Keinen Zwang!
Du weißt selbst, es bringt nichts!
Irgendwann holt der Körper sich das, was er benötigt, bestenfalls.
Du machst es sehr gut, meiner persönlichen Meinung nach.
Verkehrt machen kannst du nichts, rein gar nichts!

Mein Mann war immer ein sehr guter Esser mit reichlich Übergewicht, bis er seine Ganzkopfbestrahlung erhielt ( ich weiß, das ist ein ganz anderes Kapitel, gehört aber eben auch mit zur Krebsbehandlung)

Danach konnte er kaum noch essen und ich ließ ihn ohne Zwang gewähren.

Ihr seid ein eingeschworenes Paar, was ich persönlch sehr schön finde.
Ihr schafft das schon, irgendwie.

Es geht immer irgendwie weiter!

Liebe Grüße und viel Glück und niemals aufgeben,

Sanne

Mari57
01.03.2018, 08:30
Danke Däumling und Sanne

Er tut mir soo Leid, ihn so leiden zu sehen bricht mir fast das Herz.
Mit dem Schmerzmittel, was er nur nehmen möchte, wenn es zu schlimm ist, hat er wenigstens zwischendurch etwas Ruhe. Ansonsten hilft das Gel.

Sanne, seit vielen, vielen Monaten, ich glaube schon fast ein Jahr, koche ich ihm, was er möchte. Aber manchmal glaubt er mir nicht, wie das mit der Tomatensoße, und dann muss er es ausprobieren. Ich hätte heulen können als ich sah, welche schmerzen er hatte. Jetzt isst er wirklich nur noch das, was seinem Mund gut tut.
Und nach jedem Essen spült er seinen Mund aus.
Es wird noch ein langer Weg mit den Aphten, den sie sind wirklich riesig, aber irgendwann muss es besser werden.
Bis Montag muss er auch noch seine Antibiotika nehmen, was ja auch nicht gut für die Schleimhäute ist. Ich hoffe, dass er die dann ganz Lange nicht mehr nehmen muss.
Seit August nimmt er die Tabl, 3x die Woche, dann zusätzlich im Dezember 14 Tage (Magengeschwüre), im Januar 12 Tage (Bronchitis) und seit 14 Tagen statt 3x in der Woche -täglich-.
Als Laie sagt man sich, alles zu viel.

Mari57
01.03.2018, 09:34
Update:
Wenn er die letzte Antibiotika genommen hat braucht er keine mehr zu nehmen.
Hoffen wir das dies längere Zeit so bleibt.

Ich sehe gerade, dass ich noch gar nichts Neues von den Blutwerten geschrieben habe.
Er hatte im Krankenhaus eine "Stimmulierungstherapie" bekommen. An 3 Tagen wurde ihm ein Medikament gespritzt. Die Werte stiegen (z.*B. Leukozyten auf 1.7) und er durfte nach Hause.
Letzten Montag war die nächste Blutuntersuchung und der Werte war auf 3.2 gestiegen. Kommenden Montag die nächste Untersuchung.

Vom KH haben wir keine neuen Nachrichten.

sanne2
01.03.2018, 15:41
Hallo liebe Mari.

Siehst du, das Knochenmark deines Mannes produziert noch Zellen, ist also halbwegs intakt. Wie schön!!!!
Somit werden hoffentlich seine Aphten bald verheilen und dem Essen steht hoffentlich nichts mehr im Wege.

Deinen Thread habe ich komplett nachgelesen und weiß, wieviel Mühe du dir mit allem gegeben hast. Hut ab!
Auch vor deinem Mann, der so unsagbar tapfer alles mitmacht, sowie mein Mann damals und sicherlich viele der Betroffenen, die hier schreiben.

Mir tat es damals auch in der Seele weh, meinen Mann, den sonst sehr guten Esser, immer weiter abnehmen zu sehen. Diese plötzlich dünnen Ärmchen und Beinchen. Bei meinem Mann kam es von der Ganzkopfbestrahlung und dem dadurch nicht mehr vorhandenen Geschmackssinn.
Bei deinem Mann sind es andere Ursachen.

Hast du dir , oder habt ihr euch mal überlegt, einen Pflegegrad für deinen Mann einrichten zu lassen?
Dadurch hättet ihr nur Vorteile!
Es läuft entweder über das Krankenhaus, sollte dein Mann (hoffentlich nicht) aus irgendeinem Grund wieder eingewiesen werden, oder über seine Krankenkasse. Ein Anruf bei der Krankenkasse genügt und ihr erhaltet die Formulare.

Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass es jetzt bei euch wieder aufwärts geht.

Liebe Grüße,

Sanne

Mari57
01.03.2018, 16:24
Danke für Deine Worte, liebe Sanne. Sie tun gut, uns beiden.

Wir sind auch sehr froh das noch gute Blutzellen im Knochenmark sind.

Pflegegrad ist im Januar, während seiner Bronchitis, vom KH aus beantragt worden. Er ist, aufgrund des Berichtes aus dem KH, vorerst in Pflegegrad 1. Wir warten nun das sich der medizinische Dienst anmeldet.
Keine Ahnung wie lange es dauert bis die sich melden.

Mari57
02.03.2018, 12:33
Die großen Apthen schmerzen ja so sehr, dass ich vor einigen Tagen den HA gefragt hatte, ob mein Mann Schmerzmittel nehmen darf.
Das Gel, was er vom KH bekommen hatte wirkt nur kurz und mein Mann glaubt, dass es nicht so gut ist die Dinger immer wieder damit zu betupfen.
Also haben wir es erst mit Novalgin versucht. War OK, aber die Wirkung war auch nur kurz.
In der letzten Nacht hat er vor Schmerzen leise geweint. 2 x hat er Novalgin genommen.

Beim Frühstück hab ich ihm Ibuprofen 400, auch vom HA, angeboten. Das hält immer noch an und er konnte sogar gut essen. Natürlich weiches Kartoffelpüree. Aber das hat ihm so gut geschmeckt und er konnte es so gut essen, dass er tatsächlich Nachschlag nahm. Zwischen den Mahlzeiten spült er 2-3 mal den Mund mit der Lösung aus dem KH.

Schauen wir mal wie es die nächsten Tage geht.

Clea
02.03.2018, 14:36
Liebe Mari,
Ich ist bestimmt nicht schlecht und wirkt ja auch etwas entzündungshemmend. Nicht so das Novalgin. Wenn er das also verträgt, dann soll er es ruhig nehmen.
Es gibt zur Schleimhautbetäubung Geld, die sicher nicht frei verkäuflich sind. Eine wäre Geliacin. Sowas verwendet man, wenn man zur Uringewinnung die Blase kathetern muss. Vielleicht wäre das noch was für ihn. Ich weiß, wie das ist.

Mari57
12.03.2018, 07:08
Guten Morgen
und Danke Clea.

Mitte letzter Woche war es besonders schlimm für ihn. So das ich den HA angerufen habe. Dieser hat eine andere Mundspüllösung (ein Rezept der UNI Münster) aufgeschrieben und dazu andere Tabletten - Tilidin 100 mg.
Die Tabletten wirken aber nicht so gut wie wir dachten. Nach ca. 5 Stunden fragt er nach einer normalen (ibuprufon 400). Er möchte versuchen, die Tilidin, morgens nicht mehr zu nehmen, weil sie ihn für Stunden schläfrig macht. Er schläft fast den ganzen Tag, aber Nachts schläft er max. eine Stunde, er muss dann aufs WC und braucht dann wieder ewig um einzuschlafen. Das belastet ihn, auch weil ich dadurch kaum schlafen kann.

Die Mundspülung ist gut. Sie betäubt den Mundraum für einige Zeit. Die große Stelle an der Unterlippe ist fast weg, eine Narbe wird bleiben. Das kann man schon erkennen.

Ich denke es nun besser wird.

Er hat Gestern und Vorgestern eine halbe, weiche Frikadelle gegessen und einige Zeit danach leichten Durchfall gehabt. Ist es möglich das sich, nach vielen Wochen Milchsuppe, Haferschleim, Pudding und Nahrung in Breiform, Magen und Darm wieder an festere und "normale" nahung gewöhnen müssen?

Clea
12.03.2018, 09:53
Liebe Maria,
Tilidin macht Düsseldorf, manchmal aggressiv. Wenn es ihn müde macht, ist das Ziel eher verfehlt, aber das muss man austesten. Wenn eine Narbe bleibt bzw. das Gewebe nicht mehr zu wächst, ist es wirklich schlimm. Das können sich Nichtbetroffene gar nicht vorstellen. Ich hoffe, er lässt sich nicht unterkriegen. Und ja, der Umstieg auf feste Nahrung kann Probleme verursachen. Langsam herantasten ist jetzt die Devise.

Mari57
12.03.2018, 10:38
Hallo Clea
Düsseldorf? Diesen Begriff habe ich noch nie gehört aber im Zusammenhang mit dem Rest verstanden :-). Aggressiv ist er nicht, im Gegenteil. Er erträgt alles ruhig und lieb. Die Tablette wollte er heute tatsächlich nicht nehmen.
Er sitzt gerade in seinem Sessel und döst vor sich hin. Will sich gleich alleine rasieren.
Sogar ein halbes Milchbrötchen und eine Tasse Tee hat er zu sich genommen, statt Milchsuppe oder Haferschleim. ;-) . Es hat wieder Lust auf etwas anderes.
Das mit dem Essen werde ich mit ihm besprechen und erst einmal leichte Kost anbieten.

Clea
12.03.2018, 16:23
Uuuups... da hat die Autokorrektur wieder zugeschlagen.
Dusselig sollte das heissen...

Mari57
13.03.2018, 05:17
Ach Clea, was musste ich gerade lachen, obwohl ich lieber wieder weinen möchte.

Gestern wurde meinem Mann wieder eine Blutprobe entnommen. Es ging ihm auch recht gut. Er war wacher und freute sich das der Handwerker kam, um die letzten arbeiten im Badezimmer zu machen.
Nachmittags rief der HA an. Blutwerte im Keller (Leukozyten 0,6 und HB 8,0) er solle ins KH. Mein Mann sagte "NEIN". Ich habe dem HA gesagt das ich es mit ihm bespreche, was er verstand.
Wir haben uns ruhig unterhalten. Ich habe ihm gesagt das ER alleine entscheidet, jede Entscheidung akzeptiert wird. Vielleicht war der Ausschlag das die Enkel kurz zuvor über Skype angerufen haben. Sie freuen sich auf Ostern bei uns. Nachdem mein Mann 5 Minuten im Schlafzimmer zum überlegen war, hat er JA gesagt.
Dann ging alles seinen Weg und er wurde eine Stunde später abgeholt.
Wieder ist er auf Palliativ gekommen, um ihn zu isolieren.
Leider sind das keine schöne Zimmer. Kein Bad, kein WC. Da er das Zimmer nicht verlassen darf, muss er immer auf dem WC-Stuhl. Das macht ihn sehr zu schaffen.
Er wurde als erstes geröntgt und untersucht. War erst um 19.30 Uhr im Zimmer und sehr müde.

Clea
13.03.2018, 10:24
Liebe Mari,
"Unsere" Kinder gehen bei 600 Leukos nicht ins Krankenhaus,
sondern erst bei Fieber.
Bekommt er wegen des Hb denn eine Transfusion?
Ich drücke euch die Daumen, dass er alles gut übersteht.

Mari57
13.03.2018, 12:45
Ja, wegen der HB.
Wegen der niedrigen Leukos soll er wieder die Stimmulierungttherapie (Spritzen) bekommen. Dies hätte der HA auch zu Hause machen können.
Heut oder Morgen soll er auch zur Untersuchung in die HNO-Klinik.
Der Mund wird besser, aber laut Arzt sind Löcher zu sehen. :cry:

Mari57
16.03.2018, 09:46
Vorgestern bekam er 2 Blutkonserven.

Wie ich schon mal berichtete haben die Palliativzimmer kein Bad. So muss mein Mann eine Flasche fürs kleine Geschäft benutzen. In der Nacht, nach der Transfusion musste er auch mal wieder und setzte sich dazu auf die Bettkante.
Dabei muss er vom Bett gerutscht sein und ist mit dem Kopf aufgeschlagen.
Es ist, außer einer Schürfwunde, nicht passiert. Aber Kopfwunden bluten immer stark. Glück gehabt.

Gestern war er auch in der HNO-Klinik. Ihm wurden 2 Proben aus dem Mund genommen.

Clea
16.03.2018, 11:06
Liebe Mari,
Glück im Unglück, würde ich sagen.
Berichte bitte von den Ergebnissen der Proben!

Mari57
16.03.2018, 12:33
Hallo Clea, gerne werde ich berichten.

Nun erst zu den heutigen Ergebnissen.
Das neue Blut hilft. Es wird derzeit überlegt, ob man ihm auch die Spritzen gibt. Außerdem überlegt man, ob er regelmäßig Blutkonserven bekommen soll. Das könnte man dann im KH auch ambulant geben. Nach Hause soll er aber noch nicht.

Mari57
21.03.2018, 08:53
Mein Mann ist seit Gestern wieder zu Hause.
Im Krankenhaus wurde ihm gesagt das man nochmals, mit den Onkologen, alle Befunde durchgegangen sei. Dabei habe sich gezeigt das es in der ersten Knochenmarkbiopsie hinweise auf MDS gegeben habe. Der Onkologe meint dass das Bendamustin das ganze verschlimmert hat. Natürlich gäbe es Einzelfälle, wo nach Monaten/Jahren sich das Knochenmark erhole.
Ob mein Mann ein solcher Einzelfall ist, bezweifle ich und auch unser HA ist dieser Meinung, was er mir aber nur unter 4 Augen sagte, weil mein Mann schon seit vielen, vielen Jahren Blutwerte im unteren Grenzbereich hat.
MDS scheint er schon sehr lange zu haben, aber er hat damit bisher sehr gut gelebt. Den ältesten Blutwert, den wir zu Hause haben, ist 17 Jahre alt und schon da waren die Werte im unteren Bereich. So sind auch alle weiteren Befunde.
Und was hätte es uns genutzt es im August 2017 zu wissen? Nichts, gar nichts. Mein Mann hatte nur diese eine Chance, die Chemo zumachen. Sonst wäre er schon nicht mehr bei uns. Das hat man ihm auch im Krankenhaus genauso erklärt.
Nun wird alles getan ihm das restliche Leben, Lebenswert zu machen.
Seit Gestern ist er beim hiesigen Palliativnetz angeschlossen. Heute kommt jemand damit wir uns kennenlernen. Wir beide sind froh, dass es ein solches Angebot gibt. Das hätten wir schon bei den Schwiegereltern gebrauchen können.
Am 12.04 hat mein Mann den ersten Termin in der onkologischen Praxis. Bluttransfusion und evtl. weiteren Medikamenten (Spritzen).
Gestern bekam er im KH noch EPO.

Von der HNO-Klinik gibt es noch keinen Befund. Mein Mann soll am Montag in die HNO-Klinik kommen, um den Befund entgegenzunehmen. Vorab wurde schon gesagt das man dort der Meinung sei das die Apthen mit der Chemo und dem MDS zusammenhängen. Mein Mann möchte nicht zur Befundbesprechung in die Klinik. Der Aufwand ist groß und anstrengend für ihn. Mann muss, auch wenn man einen Termin hat, Stunden warten ehe man einen Arzt sieht.
Ich will anrufen und Fragen, ob man den Bericht uns und dem HA schicken kann.

Allgemein geht es meinem Mann etwas besser. Er ist zwar schwach, aber fühlt sich gut und der Mund schmerzt kaum noch. Feste Nahrung klappt auch wieder.

Aktuelles Gewicht 60,0 Kilo

sanne2
21.03.2018, 17:27
Hallo liebe Mari.
Ihr habt wirklich eine sehr schwere Zeit zu bewältigen, aber ihr solltet nie die Hoffnung aufgeben und das macht ihr scheinbar auch nicht.

Schön, dass es deinem Mann momentan besser geht. Vielleicht kann er sich nun etwas erholen.
Wie du schon geschrieben hast, auch mit dem Wissen der Vorerkrankung hätte es die Behandlung von 2017 nicht verändert, denn eine andere Möglichkeit gab es ja nicht.

Meinst du mit dem palliativen Pflegenetz den SAPV?
Auch wir hatten ihn damals bei meinem Mann hinzugezogen und es war für uns wirklich eine Erleichterung und die beste Entscheidung.
Eine Palliativärztin kam ein Mal wöchentlich und ergänzte Schmerzmittel usw, auch für ein persönliches Gespräch blieb Zeit. Auch sonst konnte man sie bei Problemen anrufen.
Täglich kam jemand vom Pflegedienst vorbei und schaute nach meinem Mann. Auch dort gab es persönliche Gespräche.

Als mein Mann nachts plötzlich akut starke Schmerzen bekam, kam nach einem Anruf sofort jemand vom SAPV und spritzte ihm Morphin.
Alle Hilfsmittel und Medikamente wurden von dort aus organisiert und sehr zügig geliefert.
Es wurden je nach Bedarf für ALLE Medikamente Rezepte ausgeschrieben und vom Pflegedienst gebracht.

Vielleicht sprechen wir beide von der selben Sache, denn ich glaube schon, dass es für euch eine große Hilfe wäre.
Ich kann es wirklich jedem nur empfehlen, denn wir persönlich wussten vorher nichts von der Einrichtung. Erst durch Google habe ich es damals erfahren.

Ganz liebe Grüße, und alles Gute deinem Mann und dir

Sanne

Clea
21.03.2018, 19:25
Liebe Mari,
wir hatten auch den SAP in den Startlöchern.
Leider kam es nicht mehr dazu. Aber vom Erstgespräch her hörte sich das alles sehr gut an, wir hätten ihnen vertraut.
Wir hätten bis zu fünfmal pro Tag Besuch von Ihnen bekommen können und auch nachts gab es einen Bereitschaftsdienst.
Ich drücke euch die Daumen, dass es mit deinem Mann weiter bergauf geht.

Mari57
21.03.2018, 21:40
Hallo ihr Lieben
SAPV / SAP, ich kannte diese Abkürzungen kannte ich bisher nicht. Musste gerade auch erst googeln :-) Ja, es ist dasselbe.
Ist ja für uns alles neu.
Das Gespräch mit der Frau war sehr gut.
Das HA war anschließend bei uns, hat meinem Mann noch mal alles erklärt und das er für uns beide da ist.
Wir sind wirklich froh das man in der heutigen Zeit besser aufgefangen wird.

In die HNO-Klinik braucht mein Mann nicht. Sie schicken und den Befund.
Nun hoffen wir das wir noch eine gute gemeinsame Zeit verbringen dürfen und freuen uns auf die Enkel die am Wochenende mit ihren Eltern kommen.

Gute Nacht, ich gehe ins Bett ;)

Mari57
23.03.2018, 14:54
Der histologische Befund aus der HNO ist da.
Ich sage es mal mit meinen Worten, es ist nichts Schlimmes, aber es ist auch nicht schön. Chronische Entzündungen im Mund. Hängt mit den schlechten Blutwerten, vor allem der Leukozyten, zusammen.

Die Mundspülung wird ein regelmäßiger Begleiter bleiben. Aber das hat mein Mann auch schon selber festgestellt. Spült er weniger, schmerzt es wieder mehr.
Es geht ihm immer noch recht gut, außer das er sehr schwach ist. Am Dienstag wird er vom MDK begutachtet.

Mari57
27.03.2018, 09:34
Heute morgen auf die Waage, weil der MDK kommt.
Letzten Mittwoch 60,0 und heute nur 58,6. Und das obwohl er recht gut isst.
Morgens ein ganzes, nicht zu knuspriges Brötchen. Mittags auch recht gut, für seine Verhätlnisse und Abends normal Abendbrot und 2 x Pommes mit Majo ( das hatte er sich gewünscht). Nicht zu vergessen den Nachmittagskaffee mit Etwas Kuchen oder Plätzchen. Und trotzdem hat er wieder abgenommen.

Schauen wir mal wie das mit dem MDK wird, ich werde mich zurückhalten und nur reden wenn ich gefragt werde.

Clea
27.03.2018, 11:53
Liebe Mari,
ich drücke euch beide Daumen für den MDK heute!

Mari57
27.03.2018, 16:08
MDK war gut.

Als er fertig war, meinte er, dass er sehe, dass mein Mann heute einen guten Tag hat und er wisse, bei dem Krankheitsbild, das es jederzeit wieder anders wird. Er sei auch froh, dass wir offen und ehrlich zu ihm waren.
Besonders das wird er in seinem Bericht berücksichtigen.
Als er ging bedankte er sich für das gute, nette und ehrliche Gespräch.

Nun warten wir ab was beschlossen wird.

Mari57
05.04.2018, 11:23
Die neuen Blutwerte sind da, aber wir wissen das es immer ein auf und ab gibt und die Zeiten dazwischen irgendwann immer kürzer werden.

Leukos 3,3 (Letzte Woche 1,3)
HB 8,1 (7,8)

Mari57
05.04.2018, 14:16
Gerade kam Post von der Krankenkasse. Pflegegrad 2, so hatten wir es auch erwartet.

Mein Mann hat sich gerade den Bericht durchgelesen und musste besonders beim Abschluss schlucken. "Eine Verbesserung zur Selbstständigkeit ist nicht zu erwarten", man weiß das ja, aber es nun auch schriftlich zu lesen muss man auch verkraften.

Manchmal merke ich das mein Mann doch nicht alles über seine Krankheiten verstanden hat. Er fragt ab und zu nach.

Auch für mich ist ein Brief von der KK gekommen. Da hab ich auch noch was auszufüllen.

Clea
06.04.2018, 09:07
Liebe Mari,
das ist schön und ging auch recht flott.
Willst du dir denn jetzt direkt Hilfe holen?
Vielleicht reicht auch erstmal ein Beratungsgespräch mit einem Pflegedienst, damit ihr schonmal einen Fuß in der Tür habt und wisst, worauf ihr nun Anspruch habt.
Achte darauf, dass es ein Palliativdienst ist.
Schonmal jemanden zu kennen, ist nicht das schlechteste.

Mari57
06.04.2018, 12:41
Hallo Clea

Noch geht es meinem Mann recht gut und ich komme gut klar.
Aber auf Anraten des Palliativnetzes hier im Kreis, werde ich am Montag Kontakt zu einer Firma aufnehmen, die uns von mehreren Stellen empfohlen wurde. Sie sollen ihn schon mal in ihr System aufnehmen und dann werden wir sehen wie es weitergeht. Vor 18 Jahren hatte ich zuletzt mit einem Pflegedienst zu tun, da wird sich einiges geändert haben.
Bisher fühlen wir uns von allen Seiten gut aufgenommen und aufgehoben.
Ich habe irgendwie keine Angst vor dem was kommt.

Mari57
12.04.2018, 20:16
Fast 40 Minuten hat sich der Chef der Praxis mit uns unterhalten. Ein sehr netter Onkologe. Ob mein Mann das MDS wirklich hat ist gar nicht 100 % bewiesen. Die Proben, die in die Labore gingen, haben zu wenig Material gehabt um eine spezielle Untersuchung zumachen. Außerdem sei diese Untersuchung sehr teuer und wird von den KH fast nie angeordnet. ER möchte irgendwann eine Knochenmarkpunktion machen und diese Untersuchung machen lassen, um Klarheit zu haben. Egal, ob ja oder nein, er hat die Blutprobleme, die evtl. nur durch das Chemomedikament ausgelöst wurde. Ob der Körper wieder selbständig die Blutwerte aufbauen kann, weiß man nicht, es gibt Patienten, wo es nach Jahren wieder klappt. Klar ist, dass er immer wieder eine Bluttransfusion braucht. HB Wert sollte nicht unter 8,5 gehen.
Und dann der Krebs. Am 7.05 wird, per Ultraschall, untersucht, wie das jetzt aussieht, das machen auch die Onkologen.
Also weiterhin abwarten und das Leben leben.

Mari57
20.04.2018, 11:03
Seine Blutwerte diese Woche:
Leukos von 4,0 auf 2,6
Hb von 8,5 auf 8,8
Gewicht 57,9

Christin12
28.04.2018, 20:46
Liebe Mari,

ich möchte einfach nur einen lieben Gruß da lassen.
Ch.

Mari57
07.05.2018, 17:12
Danke Christin :-)

Hier war einiges los, Sohn war mit Enkeln wieder mal da und dann kam auch anders öfter Besuch, da es meinem Mann recht gut geht.
Mein Mann hat gut fast 3 Kilo (letzte Woche wog er 61,2) zugenommen aber immer wieder Durchfall.
Das Essen schmeckt immer noch nach Pappe. Aber er isst.

Heute waren wir wieder beim Onkologen
Kontrolle

Der Krebs, das Lyphom, hat jetzt eine Größe, bei der man jetzt NICHTS macht. Die Chemo hat die Knoten gut verkleinert. Wären sie aber größer und man müsste was machen, könnten sie nichts machen, weil Rainer das nicht überleben würde.
Am 6.8. nächste Kontrolle. Wir sollen auf die Symptome achten, den irgendwann kann/wird der Krebs wieder wachsen.
Die Blutwerte sind in einem Rahmen, die für den Onkologe OK sind. Blutkontrolle nur noch alle 2 Wochen. Evtl auch nur alle 4, will er noch mit dem HA klären. Sollten die Werte aber wieder nach unten gehen, wieder Wöchentlich.

Mari57
15.05.2018, 14:19
Der HA war da.
Mein Mann hat Wasser in den Beinen, vermutlich kommt auch sein Husten daher, aber das ist in den letzten Tagen viel besser geworden, und die Lungengeräusche sind nicht auffällig.
Er soll erstmal eine Torasemid 20mg nehmen und täglich auf die Waage gehen. 3-5 Kilo werden wohl wieder runter gehen, alles Wasser, vermutet der HA.
Ach und wir hatten uns sosehr über die Zunahme gefreut. :-(

Wenn das Wasser im Griff ist, können wir über Lymphdrainage nachdenken. Aber der HA meint das es evtl. zu anstrengend für sein Herz ist.

Mari57
16.05.2018, 10:32
Wir waren erschrocken, als er vorhin auf der Waage war. 65 Kilo, eine Zunahme von 3,1 Kilo in einer Woche. Das hätte uns dann auch stutzig gemacht und spätestens da hätten wir den HA informiert.

Bin gespannt auf die Wiegeergebnisse in den nächsten Tagen.

Mari57
05.06.2018, 13:44
Das mit den Wassertabl geht gut und es ging ihm auch besser, bis Sonntag.
Die rechte Gesichtshälte geschwollen, besonders die Nase. Seit letzter Nacht auch vermehrt schmerzen.
Diagnose, wieder die Gürtelrose/Gesichtsrose. Die zweite nach nur 12 Monaten.

Mari57
30.06.2018, 12:02
Die Gesichtsrose schmerzt noch, aber es wird besser.
Die Leukozyten lagen letzte Woche bei 1,5 und der HB bei 9.0. Nächsten Mittwoch ist die nächste Blutuntersuchung.
Im Moment geht es ihm gut. Er hat sich mit der körperlichen Schwäche abgefunden. Essen ist immer noch sehr wenig, der Geschmack ist immer noch sehr schlecht, nahezu null.

Er braucht bei vielen Tätigkeiten meine Hilfe. Und die arbeiten, in Haus und Garten, die er früher gemacht hat, habe ich übernommen (soweit ich es kann).

Unser Leben hat sich radikal verändert. Während der Chemo hatten wir noch die Hoffnung das es einigermaßen gleich bleibt.

Jetzt genießen wir den Sommer so gut es geht und werden sehen was die Herbst und Wintermonate bringen.

Clea
03.07.2018, 20:39
Liebe Mari,
das ist vielleicht das beste, was ihr machen könnt.
Eine gute Einstellung ist es allemal.
Demütig das zu genießen, was einem noch geblieben ist, ist aber eine Leistung, die nicht jeder vollbringen kann, Hut ab dafür, dass er das kann, bzw. ihr das könnt.
Macht euch einen schönen Sommer, lasst es langsam angehen. Ich wünsche deinem Mann, dass wenigstens etwas Kraft in ihn zurückkehrt.

Mari57
04.07.2018, 10:54
Danke Clea.

Zum Glück haben wir beide die gleiche Einstellung.
Wir haben nur ein Leben und wollen es genießen, besonders Lebenswert soll es sein.
Und unser Umfeld unterstützt uns so gut es geht. Was leider sehr schwer ist weil alle weiter weg wohnen.

Heute war wieder Blutabnahme und wir beide sind gespannt, wie die Ergebnisse sind.
Die Waage zeigte 58 KG. Aber das pendelt immer zwischen 58 und 60, je nachdem wie viel Wasser er im Körper hat. Ab morgen wird er nur noch eine halbe Tabl, also 10 mg, nehmen. Er soll es mal versuchen, sagt der HA.

Ich wünsche allen einen schönen Sommertag.

Mari57
06.08.2018, 16:17
Kontrolle beim Onkologen

Der Krebs schläft noch und darüber freuen wir uns sehr. Nächste Kontrolle im November.
Mit den Nachwirkungen (Durchfall, kein Geschmack usw.) muss er leben.
Ob und wann das wieder weggeht kann keiner sagen. Bedenklich fand er allerding auch sein Gewicht. Es gibt ja viele Krebspatienten die an den Neben/Nachwirkungen sterben und nicht am Krebs selber.

Mein Mann hat immer noch mit Durchfall zu kämpfen, mal mehr mal weniger.
Zudem schmeckt ihm das Essen immer noch nicht. Die Portionen sind noch kleiner geworden. Er wiegt 57 Kilo.

Wir machen so weiter wie bisher und leben jeden Tag wie er kommt und geht.

Däumling
13.08.2018, 00:30
Hallo Mari,

Es freut mich zu lesen, dass ihr weiter kämpft und es so annehmt wie es gerade ist.
Sich in kleinen Schritten vorwärts kämpfen und nach vorne schauen.

Hat dein Mann schonmal Kreon Kapseln probiert?
Das ist ein Bauchspeicheldrüsenhormon (vom Schwein), und hilft gehen den Durchfall. Mindestens aber gegen „Fettstühle“
Mein Papa hatte auch arg mit Durchfall zu kämpfen, da das Fett nicht gebunden werden konnte und quasi alles so durchrutschte. Er hat sich dann mit den Tabletten zurechtgewurschtelt bis er eine für ihn passende Dosierung gefunden hat. Danach wurde es etwas besser und er nahm immerhin nicht mehr ab.

Mari57
13.08.2018, 09:32
Hallo Däumling

Das Kreon kenne ich noch nicht. Aber ich habe es mir aufgeschrieben. Danke für den Tipp. :winke:

Er probiert seit 4 Tagen Okoubaka. Tagsüber scheint es zu helfen, aber Nachts hat er immer noch Probleme. Aber da gibt es noch ein Problem.
Er hat die letzten 2 Abende 1-2 Teelöffel Gurkensalat gegessen. Was er ja eigentlich nicht soll. Aber endlich hatte er etwas gefunden, was ihm schmeckt.
Ich vermute das dies die Ursache der letzten 2 Nächte ist und das war heftig :(

Mari57
16.08.2018, 12:30
Heute vor einem Jahr bekam mein Mann seine erste Chemo.

Was hat es ihm gebracht?
Er lebt noch, aber wie? Ohne Chemo hätte er Weihnachten 2017 wahrscheinlich nicht erlebt, laut Ärzten.

Heute wiegt er nur noch 57 Kilo, ihm schmeckt das Essen immer noch nicht, er leidet immer noch an Durchfall. Er ist schwach auf den Beinen. Manchmal verzweifelt er auch, wenn er etwas tun möchte und es nicht schafft.

Clea
16.08.2018, 18:15
Liebe Mari,
ja, manchmal hadert man mit den Entscheidungen, die man getroffen hat.
Aber er lebt noch, er kann noch den Sonnenaufgang sehen und die Luft um sich herum atmen.
Vielleicht reicht das nicht, wenn erstmal nicht viel anderes mehr geht, aber wer weiß das schon vorher?
Ich frage mich auch so oft, hätten wir meine Mutter nicht an ihrer Hirnmetastase operieren lassen, wie lange hätte sie dannnoch gehabt?
Und wie gut wäre diese Zeit noch gewesen? So war sie vom einen auf den anderen Tag ein Pflegefall, nach Aktenlage eingruppiert in Pflegegrad 5.
Ein paar Tage? Wochen? Und dann? Krampfanfälle? Schrittweiser Verlust aller Fähigkeiten?
Das wäre sicherlich auch nicht gut zu ertragen gewesen.
Mein Schwiegervater siecht seit über einem Jahr total dement im Altenheim dahin.
Ihm würde ich ein gnädigeres Ende wünschen, so, wie es momentan ist, ist es grausam für alle Beteiligten. Ich kann also schon nachvollziehen, wasdu fühlst. Aber diese Entscheidung, nichts zu tun, ist eine verdammt harte. Für alle.

Mari57
17.08.2018, 09:43
Danke Clea,

er tut mir so Leid. Er verzwiflet ja selber an der Situation. Seine Lebensfreude schwindet mehr und mehr.
Gestern hat er morgens nur ein 1/4 Brötchen gegessen. Mittags 2 Eßl. Spinat, 1/2 Kartoffel (mittelgroß) und einen Teelöffel Rührei. Zur Kaffeezeit Durchfall. Abends konnte er nichts mehr essen. Trotzdem in der Nacht 2x Durchfall.
Gewicht 57 Kilo.

Die Okoubaka möchte ernicht mehr nehmen. Nun werde ich mit ihm das mit KREON besprechen und wenn er möchte, besorgen.

Mari57
27.08.2018, 09:24
Mein Mann ist seit einigen Tagen wieder im KH.
Er ging nicht mehr, wurde immer schwächer. So das er einwilligte noch eonmal ins KH zu gehen. Das letzte mal?
Tatsache ist das die Chemo ihn mehr zugesetzt hat als man dachte. Der Darm wird sich wahrscheinlich nicht mehr erholen. Der Magen ist auch sehr angegriffen. Man gibt ihm dafür 3x Täglich das Medikament als Infusion. Mehr scheint nicht mehr zu gehen.
Gestern hat man ihn gewogen 55,3 Kg.

Clea
27.08.2018, 14:22
Liebe Mari,
ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit.
Es ist grausam, hilflos zusehen zu müssen.
Hat er denn Schmerzen und Übelkeit?
Oder ist der Durchfall einfach so da?

Mari57
27.08.2018, 15:25
Danke Clea.

Bis jetzt nur Durchfall und kann nur wenig essen.
Am Donnerstag war eine Magenspiegelung, heute morgen haben sie ihn geröntgt und eine CT gemacht.

Von den Untersuchungen heute hat er erst heute nach dem Frühstück erfahren. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Am Freitag sagte man mir das man ihm kaum noch helfen könne.

Mari57
02.09.2018, 15:32
Seit Dienstag ist er wiede rzu Hause.
Seit Donnerstag Abend nimmt er Opiumtropfen, nachdem auch im KH alle der Meinung sind das nichts anderes hilft.
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war die schlimmste seit Monaten. Schon den ganzen Tag viel auf WC. Am Abend hatte ich ihm 2 Tropfen gegeben. Aber das war wohl zu wenig.
Freitag war unsere Palliativbetreuerin bei uns. Sie riet uns Mittags 3 Tropfen zu nehmen und am Abend 5. Sollte die Nacht gut sein dann Mittags ohne.
Der Freitagnachmittag und auch die Nacht waren gut. Endlich konnte er ein paar Stunden am Stück in Ruhe schlafen. Am Tag musste er zwar wieder (Dünn) aber das war erträglich. Mittags nahm er keine und am Abend 5 Tropfen. Welch eine Beruhigung für uns beide. Er musste zwar 3 x Pipi aber kein Stuhlgang, und keine Angst zu fest zu schlafen und es nicht /oder zu spät zu merken, wenn es los geht. Am Tag flüssig aber OK, damit kann man leben.

Da er Nachts besser schläft ist er Tagsüber wacher.

Körperlich ist er aber sehr schwach.

Mari57
06.09.2018, 10:05
Mein Mann hat nachgedacht, über die Zeit vor dem letzten KH-Besuch, über das was man im KH gemacht hat (nahezu nichts), über die Zeit seitdem er wieder zu Hause ist, über das was die Ärzte und unsere Palliativbetreuerin gesagt haben und ist zur Erkenntnis gekommen das es zu Ende geht. Leider hat er recht, diese Aussage habe ich von allen gehört. Wie lange dieser Weg dauert, weiß keiner aber er wird nicht mehr zu Kräften kommen.
Das Essen wird immer weniger, immer öfter muss er nun auch erbrechen. Kalorienreiches verträgt der Körper nicht mehr. Sein Durchfall kann nur mit Opiumtropfen eingedämmt werden. Muss er abführen, kommt nur dünnes.
Er mag nicht mehr telefonieren, fängt an zu vergessen, fragt immer öfter nach.

Er hat angefangen die letzten wichtigsten Sachen zu regeln. Wir haben gemeinsam die Adressenliste bearbeitet. Seine Wünsche für den allerletzten Weg sind notiert.

Der Krebs wurde eingedämmt, er schläft.
Aber der Patient hat die Chemo und die Neben/Nachwirkungen nicht verkraftet.

Positiv_Denken
06.09.2018, 12:43
Es tut mir sehr leid. Ich wünsche Euch viel Kraft!!

Meine Mutter ist nach ihrer Diagnose Leberkrebs innerhalb von 3 Monaten gestorben. Im Nachhinein war es glaube ich sehr gnädig. Mit Chemo hätte sie vermutlich ein paar Monate länger gehabt, aber mit welcher Lebensqualität.

Mari57
06.09.2018, 13:33
Im Nachhinein war es glaube ich sehr gnädig. Mit Chemo hätte sie vermutlich ein paar Monate länger gehabt, aber mit welcher Lebensqualität.

So ist es bei uns auch. Die letzten 13 Monate, seit der Diagnose, waren für ihn nicht schön. Lebensqualität ist das nicht gewesen.
Ohne Chemo war seine Prognose auch nur noch 3-4 Monate. Er hat JA zur Chemo gesagt, einmal würde er es versuchen.

Aber es nützt nichts über vergangenes nachzudenken. Es ist, wie es ist.

Positiv_Denken
07.09.2018, 12:20
Aber es nützt nichts über vergangenes nachzudenken. Es ist, wie es ist.

Auf jeden Fall!! Meine Mutter hätte die Chemo auch angefangen, hätte sie die Chance dazu gehabt.

Clea
07.09.2018, 13:43
Liebe Mari,
Den Geschriebenes macht mich sehr traurig.
Dein Mann ist sehr tapfer, das nun anzunehmen.
Macht Gebrauch von den Medikamenten, um ihm die Zeit noch erträglich zu gestalten.
Auch ich wünschte, wir hätten die Möglichkeit zur Chemo gehabt.
Ich weiß aber, dass das ein egoistischer Wunsch ist, denn das wäre für meine Mutter die Hölle geworden. Egal, du scheinst mir mit deinem"es ist wie es ist" schon weiter zu sein, als ich es bin. Ich hadere immernoch, spiele durch, was wäre wenn, Blabla.
Ich denke, das ermöglicht euch einen möglichst entspannten Umgang mit der Zeit, auch wenn das Wort hier nicht wirklich passt.
Meine Gedanken sind bei euch.

Mari57
07.09.2018, 15:08
Danke für Eure Worte.

Bei meinem Mann ist der Kopf noch klar, aber der Körper baut ab.
Mittlerweile haben wir schon vieles geregelt. Ich dachte eigentlich immer wir hätten alles geklärt, aber war falsch gedacht.
Heute bekamen wir Kaminholz und es tut ihm gut zu wissen das auch dieses geklärt ist.

Er hat eine Liste neben sich liegen, auf dem er alles aufschreibt, was ihm noch wichtig ist.

Mari57
19.09.2018, 04:09
Nachdem mein Mann in den letzten 2 Tagen immer schwächer wurde haben wir in der Praxis angerufen und um einen Hausbesuch gebeten. Der HA war sehr einfühlsam, nahm sich viel Zeit und hat alles erklärt. Er hat meinem Mann beruhigt, er könne dort sterben wo ER will. Das er irgendwann so schwach wird, dass im dann Bett bleibt und dann könnte es schnell gehen. Wie und wann die endgültige Schwäche kommt, kann natürlich keiner sagen. Es ist der Krebs, der ihn besiegen wird. Er erklärte uns mit seinen Worten warum. Die Krebszellen sind ja da und auch aktiv. Sie wollen überleben, auch wenn sie derzeit sehr klein sind. Deswegen schwächen sie nach und nach den Körper. Da mein Mann sehr schwach ist, kann der Körper nicht mehr dagegen kämpfen. Er hat ihm auch erklärt, dass er NIE Schmerzen erleiden muss, das alle ihm helfen werden. Es hat uns beiden gutgetan so offen mit dem HA zu sprechen. Dieser hat nur darauf gewartet, dass der Patient zum Reden bereit ist. Ein Nachbar war am Nachmittag 1 Stunde hier und das hat mein Mann so angestrengt das er danach 2 Stunden geschlafen hat. Im Kopf ist er immer noch klar.

dagehtnochwas
19.09.2018, 16:26
Ach Mensch Mari,
das sind ja keine guten Entwicklungen. Mir scheibt aber das ihr diesem Weg, den dein Mann gehen muss, akzeptiert habt - auch das ist eine große Leistung.
Ich für mich denke immer, ich möchte diesen letzten Weg befreit Problemen die da sind oder mal waren gehen möchte und im Bewusstsein entschlafen, das ich meine Dinge geregelt habe.
Ich wünsche euch hilfreiche Menschen um euch auf diesem schweren Weg.

Lieben Gruß,
dagehtnochwas

Christin12
19.09.2018, 21:29
Liebe Mari,

ich denke an euch und wünsche euch
noch viel gute, gemeinsame Zeit.

Mari57
20.09.2018, 05:17
Guten Morgen und Danke für eure Worte.

@dagehtnochwas. Ja wir haben es akzeptiert. Es nützt ja doch nichts.
Er leidet, wie in der letzten Nacht, wo ihm Magen und Darm wieder fürchterlich aufwühlen. Er hatte etwas gegessen, was ihm sogar mal geschmeckt hatte. Aber das ging 4x mal in die Hose.
Wenn er kann, regelt er die Sachen, die er noch regeln möchte. Das wichtigste ist schon seit 15 Monaten geregelt, ehe wir wussten, dass er Krebs hat. Aber wir ahnten es.
Er äußert Wünsche, die besonders mich und meinem Leben ohne ihn betreffen, damit ich "danach" keine Probleme habe.
Wünsche, die er gegenüber anderen äußert und ich jetzt nach und nach erfahre.


Heute kommt die Pfarrerin, die wir seit fast 25 Jahren kennen.

Danke, liebe Christin.

Mari57
21.09.2018, 12:46
Die Blutwerte von gestern
Leukozyten 16,5 (vor 2 Wochen - 5,9 und davor unter 4)
HB 9,9
Throbozyten 67 (sonst immer zwischen 90 -110)

Der HA rief vorhin an.
Es kann sein das er eine Entzündung im Körper hat oder der Krebs ist aufgewacht (Progress). Er fragte meinen Mann, ob er es genauer wissen will (also ins Krankenhaus) oder nicht. Rainer will nicht, weil es sowieso keine Hilfe mehr gibt. Die Blutuntersuchungen werde auf Wunsch meines Mannes weitergemacht. Er kann aber jederzeit damit aufhören.

Er sagte gerade, ehe er sich ins Bett legte, " Meine Uhr tickt jetzt noch schneller".

Clea
21.09.2018, 14:54
Liebe Mari,
ich möchte dich einfach mal virtuell in den Arm nehmen.

Mari57
22.09.2018, 07:03
Danke Liebe Clea.

Unser Sohn ist gestern wieder gekommen, um ein paar Sachen zu machen, die sein Papa nicht mehr kann. Er war erschrocken, wie sehr sich das Aussehen von seinem Papa verändert hat. Nächstes Wochenende will er wieder kommen, mit den Kindern. Den wir haben alle das Gefühl das mein Mann es nicht mehr bis zu den Herbstferien schafft.

Mari57
24.09.2018, 16:23
Nun ist unser Sohn wieder weg. Wir haben viel geschafft.
Für meinen Mann ist es nicht einfach zu sehen das andere seine Arbeit erledigen. Am liebsten würde er es noch kontrollieren (eine Pumpe wurde im Keller ausgetauscht) aber er kommt nicht mehr in den Keller. Ich habe Fotos gemacht und das hat ihm gereicht.

Wir haben auch von der Beerdigung gesprochen, wie es mit den Enkeln (5 und 8 Jahre) wird. Wir haben uns geeinigt das die Eltern dies mit den Kindern besprechen, wenn es soweit ist. Die Jungs sollen mit entscheiden, ob sie dabei sind oder nicht. Und ihnen soll, wenn sie dabei sind, die Möglichkeit gegeben werden, jederzeit zu gehen.

Da sie in den letzten Jahren 2 Hasen beerdigt haben wissen sie was Tod und Beerdigung bedeutet. Beim Opa wird es natürlich anders werden, besonders wenn so viele Erwachsene weinen.

Mein Mann hat weiterhin Durchfälle, manchmal sehr, sehr schlimm.
Das schwächt ihn immer mehr. Er sitzt tagsüber nur noch in seinem Sessel und schläft viel. Die Schlafphasen werden immer länger.

Mari57
27.09.2018, 14:27
Langsam, ganz langsam lässt seine Kraft nach, versagt die Muskulatur.

Christin12
27.09.2018, 20:20
Liebe Mari,

ich lese immer bei dir mit. Und ich fühle mit.
Ich würde dir so gerne etwas Hoffnung machen, aber ich
kann es nicht. Es ist ein so schwerer Weg, den ihr gehen
müsst. Es tut weh, immer ein Stückchen mehr Abschied
nehmen zu müssen.
Fühl dich umarmt.

Clea
27.09.2018, 20:47
Liebe Mari,
es tut wirklich weh, jemanden, den man liebt, so zu sehen.
Und wenn der eigene Mann geht, nimmt er sicher ein Stück von einem selbst mit.
Ich finde es gut und mutig, dass ihrr euch Gedanken macht und die Enkel entscheiden lässt.
Für meinen Sohn ist es schwer zu verstehen, dass die Oma da unten im Grab liegt.
Er war nicht mit dabei.
Geniesst die Zeit, wenn das noch irgendwie geht.
Ich denke oft an euch.

Mari57
28.09.2018, 09:36
Danke Ihr Lieben.
Für die Enkel, ihren Eltern und uns haben wir einige Buchvorschläge bekommen. Wie man den Kindern es erklärt und gemeinsam damit umgeht.
Die Eltern werden die richtigen aussuchen.

Gestern hatten wir Besuch von einer Frau vom Beerdigungsinstitut. Es war ein sehr gutes Gespräch. Mein Mann hatte viele Fragen und hat alle beantwortet bekommen.
Viel Neues haben wir erfahren.
Wir, besonders mein Mann, konnten unsere Wünsche vollständig einbringen.
Welch ein Unterschied zur letzten Beerdigung in unserem Haus.
Es war sehr beruhigend, für uns beide.

Ihm war es auch wichtig zu wissen, dass es würdevoll ist, nicht wie bei seinen Eltern. Es ist heute würdevoller, auch wie man mit den Angehörigen spricht.

Beccamaus
28.09.2018, 10:44
Liebe Mari,

es ist unvorstellbar wie das sein muss seine eigene Beerdigung zu planen. Ja, man spricht ein wenig mit seinen liebsten darüber. Aber das alles schwarz auf weiß zusammen festgelegt wird, Hut ab.... Ich kann mir vorstellen wie hart das für euch beide gewesen sein muss, aber finde es sehr schön das ihr es so gemacht habt. Meine Eltern konnten darüber nicht sprechen, sie wollten sich nicht gegeneinander weh tun. Ich musste das mit meinem Papa besprechen....
Ich wünsche dir/euch für die kommende Zeit ganz viel Kraft. Fühl dich umarmt....

Mari57
28.09.2018, 14:20
Hallo Beccamaus

Es mag komisch klingen, aber dieses planen erleichtert und mit der ganzen Situation klar zu kommen.

Wir haben schon immer darüber geredet... was wäre wenn...
Ich hatte alle seine Wünsche schon vor einigen Monaten aufgeschrieben, immer wieder kam etwas dazu oder es wurde etwas verändert.
Dieses Gespräch war seit gut 2 Wochen sein Wunsch. Und er ist froh viel Neues erfahren zu haben. Seine Eltern hatten eine Erdbestattung, er möchte eine Einäscherung. Da dies, für uns, relativ neu ist, hatte er viele Fragen.
Er weiß nun auch das seine Urne in einem Doppelgrab, nahe dem Erdgrab seiner Eltern ist.

Es beruhigt ihn ungemein. Ich merke es an dem, wie er zu Besuchern, die heute hier waren, über dieses Thema spricht.
Nicht das der Eindruck entsteht er würde sich freuen, nein, er ist einfach nur beruhigt. Mit ihm wird würdevoll umgegangen, er braucht keine Angst zu haben. Die Angst vor dem "Danach" ist ihm genommen worden. Die Angst, vor dem sterben hat unser HA ihm genommen.

Es ist uns beiden lieber, selbstbestimmt den allerletzten Weg zu bestimmen, so wird auch die restliche Verwandtschaft, die alle weit weg wohnen, entlastet.

monika100
28.09.2018, 20:03
Hallo Mari,

ich lese schon lange bei dir mit.
Ich finde das klasse, wie ihr zwei das macht.
Alle Achtung, dazu gehört auch eine Portion Mut.

Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg in Würde, Vertrauen und Liebe zu Ende gehen könnt.

Ich denke an euch.

Monika

Positiv_Denken
28.09.2018, 20:27
Für uns war es eine große Erleichterung dass unsere Mutter ihre Beerdigung geplant hatte. Mein Mann und ich haben das jetzt auch vor. Man merkt leider erst wenn ein Mensch stirbt, was gut ist vorher zu planen bzw. Dinge festzulegen.

Ihr macht das toll. Weiterhin ganz viel Kraft für Euch.

Mari57
29.09.2018, 07:26
Ich Danke Euch

Heute Morgen hat er zum ersten Mal gesagt, das er nicht mehr Leben möchte.
Magen-Darm funktionieren seit Februar nicht mehr richtig. Letzte Nacht war es am schlimmsten.
Erst Oben dann 4x unten. Beim ersten Mal schaffte er es noch aufs Gäste-WC (ist direkt am Schlafzimmer) danach nicht mehr. Aber auch nicht mehr auf den WC-Stuhl. Ihr könnt Euch denken, was hier los war. Vor allem, weil es wie Wasser herauskommt. Und in solchen Mengen. Und das obwohl er nur kleine Bissen zu sich nehmen kann. Es war für uns beide schrecklich.

Er tut mir so Leid und ich ihm.
Er weinte vorhin" Ich habe die halbe Nacht gebetet, das man uns erlösen soll".

dagehtnochwas
29.09.2018, 08:55
Liebe Mari,
das klingt wirklich nach einem furchbaren Abschnitt und aus eigener Erfahrung weiß ich wie verzweifelt man in diesen Momenten ist.
Trotzdem meine Frage, ist tatsächlich schon alles ausgeschöpft um die Durchfälle zu vermeiden?


Wurden Medikamente wie Loparamid zum Beispiel oder andere, die die Motilität des Darms beeinflussen, ausprobiert?
Wurde schon Kreon probiert, weil vielleicht ein Enzymmangel vorliegt?
Kann es sich auch um Lebensmittelunverträglichkeiten handeln, Milch, Weizen, Fruktose?
Was ist mit Entzündungen?
Habt ihr eine Betreuung oder ein SAPV Team?


Viel Kraft!

LG dagehtnochwas

Mari57
30.09.2018, 07:34
Guten Morgen, wir hatten eine ruhige Nacht.
@ dagehtnochwas, es wurde alles ausprobiert, alles was die Ärzte verschreiben, alles was man selber kaufen kann. Mein Mann war auch 2x wegen Durchfall im KH, auch dort keine Hilfe. Er leidet seit Februar.
Ursache sind wohl die Chemo und die vielen, vielen Antibiotika, die er ab Dezember 2017 nehmen musste.
Wir wissen seit 4 Jahren das er eine Laktoseunverträglichkeit hat. Alles andere ist OK.

Keine Entzündungen und im Palliativnetz ist er seit März.

Das letzte Mal war er im August im KH und dort wurde uns gesagt das Magen und Darmschleimhaut ziemlich kaputt sind. Für den Magen hat er wieder Antibiotika bekommen, für den Darm gibt es keine Hilfe mehr.
Man hat ihn, wie es so schön heißt, austherapiert.
Auch der Onkologe hat bezüglich Magen-Darm keine Lösung. Dafür sei der HA zuständig. Krebs habe er dort nicht. Und hätte er dort auch einen Krebs gäbe es für meinen Mann keine Hilfe mehr, er ist zu schwach für weitere Therapien oder OPs.

Wir wissen seit August wie die Lage ist und leben jeden Tag wie er kommt. Gemeinsam und mit Ruhe.
Gerade diese innere Ruhe erstaunt uns beide.

menalinda
30.09.2018, 10:11
Hallo mari,
das erinnert mich alles sehr an meine Mutter.
Auch sie hatte zum Schluss unerträglichen Durchfall- bis zu 10 mal am Tag und das bei minimaler oraler Nahrungsaufnahme. Nichts hat dagegen geholfen. Sie lag im KH und es gab einfach nichts. Die vorangegangene massive Antibiose gegen ihren septischen Schock hat den ganzen Magen- Darm Trakt durcheinander gebracht. So wurde es uns auch vom KH- Personal erklärt. Diese Grenzen sind mitunter schwer zu akzeptieren, man sollte es aber tun und das macht ihr. So hat man Zeit, sich vorzubereiten. Wir Kinder haben das alles leider nicht wahrgenommen, hatten irrwitzige Hoffnungen. Deshalb bewundere ich dich. Du machst alles so richtig!

Alles Gute für euch Beide und einen lieben Gruß von mir.

Menalinda

bambi2001
30.09.2018, 11:18
Liebe Mari!
Ich verfolge Deine Beiträge schon lange Zeit voller Hoffnung. Es macht mich sehr traurig zu lesen, wie schlecht es deinem Mann nun geht. Andererseits bewundere ich euch dafür, wie offen und ehrlich ihr miteinander umgeht und trotzdem jeden Tag so gut es geht lebt... Das schaffen wahrscheinlich nicht viele Menschen!
Auch in meiner Familie haben wir mit schwierigen Umständen zu kämpfen. Meine Mama erkrankt im März 2017 an Lungenkrebs, gleichzeitig entwickelte sie eine starke Polyneuropathie, wodurch sie mittlerweile nur noch liegt und in jeglicher Hinsicht auf die Hilfe meines Papas angewiesen ist. Leider hat sie sich irgendwie aufgegeben und macht weder Physio noch irgendetwas anderes.
Deshalb versteh ich dich so gut, wenn man als Angehöriger nebenbei steht und nichts tun kann. Es zerreißt einem einfach das Herz. Ich würde mir wünschen, dass meine Eltern auch so offen mit ihren Ängsten und Wünschen umgehen würden wie ihr... Das würde mir als einzige Tochter auch so manches erleichtern.
Ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft, um diese Zeit so gut wie möglich zu meistern und trotzdem auch noch schönen Momente miteinander zu genießen!
Kathrin

Mari57
30.09.2018, 11:49
Danke Menalinda.
So schlimm es klingen mag, aber ich bin froh, dass es auch andere Fälle dieser Art gibt. So fühlt man sich nicht ganz alleine. Danke für deine Offenheit.

Danke auch an Kathrin.
Viele unserer Verwandten und Freunde staunen wie wir mit allem umgehen können. Aber viele verstehen auch nicht das es allen erleichtert. Vorher und hinterher, besonders hinterher. Wir stellen fest, dass wir unser Umfeld zum Nachdenken angeregt haben. Auch die jüngeren, die nun das Gespräch mit den Eltern suchen wollen.
Du hast recht, dass schlimmste ist, daneben zu stehen und nicht helfen zu können. Ich nehme meinen Mann oft in den Arm, wenn wir nebeneinander auf der Bettkante sitzen.

Ich wünsche Euch auch viel Kraft, Kathrin.

Mari57
05.10.2018, 09:38
Seit Montag wissen wir das er die letzte Abbiegung genommen hat.
Langsam verlässt ihn die Kraft.
Er liegt immer mehr im Bett.
Essen wird immer weniger, geht auf fast null.
Tabletten sind bis auf MCP abgesetzt. Noch hat er keine Schmerzen aber falls er welche bekommt sind die Morphiumpflaster schon hier.
Opiumtropfen bekommt er nun 3x Täglich.

Er fühlt selber das der Weg nicht mehr weit ist.
Unser Sohn war mit seinen Kindern am Dienstag, nur für ein paar Stunden, noch einmal hier, sie wohnen über 600km entfernt.
Der Abschied zwischen Vater und Sohn war herzzerreißend.
Und als wie weggefahren, waren weinte mein Mann bitterlich.

Seit Dienstag kommt ein Pflegedienst.

Clea
05.10.2018, 10:11
Liebe Mari,
ich lasse dir nochmal ein großes Kraftpaket da.
Ihr macht das so toll, wenn man das in solch einer Situation behaupten kann.
Ich bewundere euch.

monika100
05.10.2018, 10:14
Ich denke an euch!
Es tut mir sehr leid...

Monika

Gerbera
05.10.2018, 11:04
Liebe Mari

Eure Situation erinnert mich an die meiner Eltern. Meine Mutter hat meinen Vater auch nie alleine gelassen und war da so wie du für deinen Mann. Ich wünsche euch ganz viel Kraft!!! Es ist schlimm!
Ich denke an euch!

Oregano
06.10.2018, 00:00
Liebe Mari,

auch ich lese von Anfang an bei euch mit.
Euer Weg berührt mich sehr.
Ich möchte euch einfach ganz liebe Grüße schicken und euch virtuell in den Arm nehmen.

Herzlichst
O.

Mari57
06.10.2018, 10:31
Danke für Eure Worte.

Gestern war er zum letzten mal duschen, es ist zu anstrengend.
Ansonsten verleben wir ruhige Tage und erleben wie er jeden Tag ein klein wenig schwächer wird.
Nur der Kopf ist klar.

Miss Elsy
06.10.2018, 15:18
Liebe Mari, wenn so sein sollte, lass ihn seinen Weg gehen. Ich weiß, wie schwer es ist! Wer fliegen will, lass ihn fliegen; ich weiß, wie hart es ist. Wenn es Möglichkeiten gibt, was zu tun, dann handle. Viel Vertrauen in Gott. LG Miss elsy

Mari57
08.10.2018, 07:18
Guten Morgen.
Er darf gehen, wann immer er will. Den es wäre für ihn nur eine Erlösung.

Ab Samstagnachmittag haben wir wieder schlimme Stunden gehabt. Stundenlanges erbrechen, Palliativ hat ihm MCP gespritzt. Dann stundenlang Durchfall, obwohl er nahezu nichts gegessen hat.
Pflegedienst hat nochmal gespritzt und dann haben wir (Pflegedienst, HA und ich) beschlossen mit dem Morphiumpflaster anfangen.
Er hat dann bis Abends geschlafen und auch die Nacht war gut.

Clea
08.10.2018, 16:09
Liebe Mari
das ist gut, dass ihr vor dem Pflaster nicht zurückschreckt.
Ich denke auch weiterhin an euch.

Mari57
10.10.2018, 13:11
Danke Clea, warum sollten wir? Das Pflaster hilt ihm und das ist das wichtigste.
Aber er war die letzten 2 Tage sehr rege, im Bett, wollte unbedingt noch ein paar Handwerkliche Sachen delegieren, einen Brief an den Sohn diktieren und unterschreiben.

Er meint, er habe noch soviel zu Regeln, es sind aber alles unwichtige Sachen. Leider war er auch Nachts rege, er konnte die letzten 2 Nächte einfach nicht schlafen. Es geht im zuviel durch den Kopf. hat neben sich einen Block liegen auf dem er aufschreiben kann was ihm einfällt.
Nach diesen 2 Tagen und Nächten ist er aber nun fertig und schläft immer wieder ein. Der HA meint, dass es besser ist wenn er etwas zur Beruhigung/Schlafen, für die Nacht, nimmt.
Damit er zur Ruhe kommt, mag komisch klingen, so kurz vor dem Ende.

Positiv_Denken
10.10.2018, 14:55
Damit er zur Ruhe kommt, mag komisch klingen, so kurz vor dem Ende.

Meine Mutter war kurz vom dem Ende auch sehr unruhig. Sie hat dann auch was zur Beruhigung bzw. zum Schlafen bekommen.
Es ist schön zu lesen wie Du mit der Situation umgehst. Du bist eine sehr starke Frau.

Clea
10.10.2018, 15:46
Das ist eine typische Phase.
Viele Menschen sind dann ja schon völlig bettlägerig.
Plötzlich bekommen sie wieder Kraft, strampeln sich die Decke weg und wuseln quer durchs Bett.
Auch nackt Ausziehen kommt vor.
Er wird Ruhe finden, wenn er alles erledigt hat.
Das ist jetzt wichtig für ihn, daher ist es gut, dass
du ihn unterstützt.
Viel Kraft weiterhin.

Mari57
10.10.2018, 20:13
Heute war er erheblich ruhiger, viele Schlafphasen.
Immer wenn er wach war, habe ich mich zu ihm gelegt, also in meine Betthälfte aber nahe bei ihm.

Es war ihm recht, wir haben uns dann leise über unseren Sohn unterhalten. Am Abend haben wir gemeinsam Nachrichten gesehen, er wollte es gern. Jetzt wollte er wieder etwas alleine bleiben.
Ich schaue aber immer wieder leise ins Schlafzimmer.

monika100
10.10.2018, 20:44
Ich finde dich unglaublich tapfer!
Ich finde für den Angehörigen ist die Situation nicht einfacher als für den Patienten, sicher man stirbt nicht, aber weiterleben alleine und mit all diesen Bildern im Kopf ist glaube ich verdammt schwer.

Ganz viel Kraft für euch!
Monika

Clea
10.10.2018, 21:11
ItOh ja, da ist was wahres dran.
Den eigenen Tod muss man sterben,
aber mit dem Tod der anderen muss man leben.

Oregano
11.10.2018, 00:23
Auch ich möchte wieder einen lieben Gruß an dich schicken und dir sagen, dass du alles ganz großartig machst.
Du bist sehr tapfer. Es ist so gut, dass dein Mann dich hat.

Ich wünsche euch beiden alles Liebe
O.

menalinda
11.10.2018, 18:58
Hallo Mari,

dein Mann ist unheimlich privilegiert, dich zu haben und in seinem eigenen Zuhause gehen zu dürfen. Was für ein Glück für ihn.

Liebe Grüße von mir.

Christin12
11.10.2018, 19:40
Liebe Mari,

auch ich möchte dir wieder einen lieben Gruß hier lassen.
Es ist schön, dass du dich mit deinem Mann unterhalten kannst
und dass er Interesse an den Nachrichten hat.
Auch ich finde es großartig, wie du für deinen Mann da bist.
Man würde mehr tun, wenn man könnte ....

Mari57
12.10.2018, 07:32
Guten Morgen und danke für Worte.
Ja, man möchte mehr tun, steht aber oft hilflos daneben.

Er hat auch seine wachen Momente, hat sogar gestern noch im Bett gesessen und Zeitung gelesen. Aber nur kurze Zeit. Dann konnte er nicht mehr sitzen.
Unser Sohn kommt erst am Samstag von seiner Dienstreise zurück.

Mari57
15.10.2018, 07:15
Guten Morgen, hier ist alles noch OK, soweit man das so sagen kann.
Er wird jeden Tag ein kleinwenig schwächer. Das Pipimachen auf der Bettkannte fällt ihm jeden Tag schwerer. Er schläft immer mehr. Zwischendurch schaut er mal in die Zeitung oder sieht sich eine Nachrichtensendung. Obwohl ansehen ist das falsche Wort, meist hat er die Augen dabei zu. Ich bin in seine wachen Momenten meist bei ihm.

Unser Sohn ist gut nach Hause, am Bodensee, gekommen.
Am Freitag wird er zu uns kommen und bis Sonntag bleiben. Meine Schwägerin fährt am Freitag nach Hause, um dort einige Sachen zu klären.

Gerbera
15.10.2018, 17:10
Ich lese schon länger still mit bei dir. Ich hoffe dein Mann muss keine Schmerzen haben. Ich wünsche dir viel Kraft und dass du Momente hast wo du Kraft tanken kannst.

pit59
15.10.2018, 22:01
Ich lese auch schon länger mit,auch ich wünsche euch viel Kraft.
LG Petra

Mari57
17.10.2018, 05:57
Guten Morgen.
Schmerzen hat er keine.
Er wird immer schwächer, langsam aber beständig.
Letzte Nacht hatte das Gefühl das er Flach und sehr langsam atmet. Öfter habe ich das Licht angemacht und nachgesehen.
Die Wangen fallen ein und die Nase wird immer spitzer.
Essen ist nahezu null. Er tut es mehr um mal einen anderen Geschmack im Mund zuhaben. Ein Löffelchen hier, ein Schluck da und ein Bissen von dem. DIe Stimme wird auch kraftloser.
Sein Freund, der uns 3x in der Woche besucht, umarmt mich nun immer bei Abschied und hat Tränen in dern Augen, wenn er geht. Er wohnt im Haus neben uns. Die Männer sind seit Kindertagen befreundet, haben so viel gemeinsam unternommen und erlebt.

Oregano
17.10.2018, 22:55
Liebe Mari,

ihr seid so tapfer:knuddel:
Musste gerade weinen, als ich deine letzten Zeilen las.....
Alles Liebe für euch, fühl die umarmt

O.

Mari57
18.10.2018, 05:47
Guten Morgen und Danke Oregano

Die Nacht war unruhig. Mein Mann konnte keine Schlaftabl. nehmen weil ihm gestern, aus heiterem Himmel, die Galle hochkam. Er hatte zu dem Zeitpunkt weder gegessen, noch getrunken. Einfach so. Nur ein Zäpfchen konnte den Körper etwas beruhigen. Er hatte an Vormittag einen halben Zwieback mit Milch zu sich genommen. Aber dieser Auswurf begann 7 Stunden später.
Die Pfarrerin, die vor ihren Urlaub noch kommen wollte (ihr Urlaub beginnt am Montag) kommt heute Nachmittag.

Es ist so schrecklich, dass es das alles durchmachen muss. Wenn man ihn so im Bett liegen sieht kommen die Tränen. Er hat gar keinen Bauch mehr, alles eingefallen, nur der Brustkorb hebt sich ab. Alles andere ist eingefallen. Nur gut, dass er nicht mehr auf die Waage kann, ich möchte gar nicht wissen, wie wenig er nun wiegt.

Es ist schrecklich ihn so leiden zu sehen, Schmerzen hat er zum Glück keine , aber er ist bei vollen Bewustsein. Es muss für ihn sehr schlimm sein, dies alles SO zu erleben.

Positiv_Denken
18.10.2018, 10:08
Dein armer Mann. Es ist wirklich schrecklich.
Was sagt man in so einer Situation? Ich hoffe Dein Mann wird bald von seinen Schmerzen erlöst.

monika100
18.10.2018, 10:36
Hallo Mari,

ihr tut mir beide so leid, das müsste niemand durchmachen müssen.

Gibt es nicht die Möglichkeit, dass dein Mann das alles nicht mehr so mitkriegt?
Vielleicht eine Sedierung, damit er einfach schläft und nicht psychisch so leidet?

Ich denke an euch,

Monika

Gerbera
18.10.2018, 17:53
Es ist traurig, jemanden so zu sehen, wenn es dem Ende entgegen geht.

Es ist sehr gut, dass er wenigstens keine Schmerzen hat. Mein Vater musste unglaublich leiden. Er war voll mit Morphium und anderen Medikamenten.

Ich hoffe dass er in Frieden einschlafen kann.

Mari57
20.10.2018, 08:18
Guten Morgen.
Wir hatten schlimme Stunden.
Mein Mann bekommt hat seit 13 Tagen ein Morphiumpflaster 25mg. Das half auch sein Durchfall zu veringern, es war 12 Ruhe. Er hat abgeführt während dieser Zeit, aber es war nicht zuviel und breeig. Also gut zu händeln.
Aber am Donnerstagabend fing es wieder ganz, ganz schlimm an. Wie 12 Tage zuvor, nur habe ich ich in 23 Stunden 15 mal gesäubert. Nach dem 2.mal wollte er nur noch auf den Bettunterlagen liegen bleiben und so konnte er es laufen lassen. Palliativteam meinte ich solle mit den Opiumtropfen wieder anfangen. Aber auch nach der 3 (jeweils 10 Tropfen) keine Besserung. Es kam immer noch wie Wasser. Am Nachmittag habe ich den HA erreicht der das Opium absetzte und dafür das Morphium verdoppelte. Das hatte ja schon 12 Tage zuvor geholfen und da mein Mann ja Galleenflüssigkeit, was schon sehr dunkel, fast Schwarz war, erbrochen hatte, möchte der HA ihn Oral nicht weiter belasten.
Ich habe ihm dann ein 2. Pflaster geklebt und es wurde besser. Seitdem war nur 2 mal etwas gekommen, schon fester und weniger. Wollen wir hoffen das es so bleibt.
Schmerzen hat er weiterhin keine.
Eine Sedierung? Hmmm mal sehen. Aber vielleicht hilft die Erhöhung vom Morphium schon etwas.
Danke für Eure Worte, wir hoffen alle, besonders er selber, dass er bald erlöst wird,

Oregano
20.10.2018, 16:27
Liebe Mari,
mir kommen die Tränen, wenn ich lese, was ihr für schlimme Zeiten durchleiden musstet. Es ist so unglaublich schwer, dass dein Mann das alles bei vollem Bewusstsein durchlebt....Ich wünsche euch so sehr, dass er bald friedlich einschlafen kann.
Fühl dich lieb umarmt, in Gedanken
O.

monika100
20.10.2018, 21:15
Liebe Mari

Ich wünsche euch, dass dein Mann einschläft und erst "drüben" wieder aufwacht. Wo er wieder gesund ist und er nicht mehr leiden muss.

Viel kraft für dich.

Monika

Mari57
21.10.2018, 06:31
Guten Morgen und Danke für die Worte.

Die Nacht war Ok, er wollte nur einmal Pipi machen. Das war das einzige mal am Samstag überhaupt. Trotz Pflaster kommt mein Mann nicht zur Ruhe. Es scheint ihn noch viel zu beschäftigen. Ab und zu fragt er mich ob ich XXX oder XXX aufgeschrieben habe. Ich kann ihn beruhigen, habe ich.

Richtig schlafen kann er nicht. immer nur kurze Zeit. Max. 1 Stunde schafft er. Seit Donnerstag hat er nichts mehr gegessen und da war es auch nur ein halber Zwieback, wie schon seit Wochen.

Aber zum Glück kein Durchfall mehr und hoffentlch bleibt es so.

Körperlich leidet er nicht, aber wer weiß was er für Gedanken hat.

Leni56
21.10.2018, 09:08
Liebe Mari,

ich wünsche Dir alle erdenkliche Kraft für diese schwere Zeit :pftroest:

monika100
21.10.2018, 09:31
Liebe Mari,

Bei meiner Tante war es ähnlich . Sie hat dann zusätzlich zum Morphin Diazepam bekommen, damit sie ruhiger sein konnte u auch damit sie das alles nicht soo deutlich mitbekommt.

Ich denke an euch
Monika

Miss Elsy
21.10.2018, 15:27
Gott sei dank hat dein Mann keine Schmerzen. Kannst du mit ihm abstimmen, ob er noch etwas zur Beruhigung möchte? Wenn möglich, halte ich das für besser, als ihm was zu geben und er weiß nicht, warum er so schläfrig ist.
Liebe Grüße und alles Gute für euch!
Miss Elsy

Clea
21.10.2018, 22:20
Liebe Mari,
habt ihr eigentlich Cannabis mal ausprobiert?
Das könnte auch bei Darmproblemen hilfreich sein. Und es beruhigt.
Meine Gedanken sind weiterhin bei euch.

Christin12
23.10.2018, 21:24
In Gedanken bei euch.

Mari57
24.10.2018, 15:57
Hallo an Alle

Er lebt noch, das Tor ist für ihn geöffnet worden.

Doch zu den letzten Tagen.
Das Morphium, jetzt 50 mg, hat sofort geholfen. Mein Mann war bis gestern bei klarem Verstand. Körperlich war er ruhig aber micht geistig.
Ihn beschäftigte immer noch soviel, zuviel mittlerweile, wie Palliativ, HA und wir sagen. Er konnte einfach nicht abschalten.
Am schlimmsten war für mich am Montag, das er mehrmals seinen Körper abtastete (er ist nur noch Haut und Knochen, wiegt schätzungsweise 40-43 Kilo). Das muss für ihn fürchterlich gewesen sein, den Körper SO zu fühlen. In der letzten Woche trat eine massive Veränderung in seinem Aussehen ein.
Auch hatte er so komische Sprüche (die glauben bestimmt alles ich bin ein Simulant, weil ich noch lebe) und anderes. Nachts kam er auch nicht zur Ruhe.
seit gestern bekommt er TAVOR. Er war einverstanden es zu nehmen. Es nimmt ihn die Angst, die Unruhe. Und seit dem schläft er mehr, viel mehr.
Zum HA vorhin meinte er " Gestern war ein guter Tag, weil ich soviel und sogut geschlafen habe".
Ich sehe wie gut es ihm tut. Er ahnte wohl das er nun ich die schlafphase kommt, bis er gar nicht mehr aufwacht.


Da er seit Freitag nichts mehr isst (vorher war es nur 1/2 Zwieback mit Milch pro Tag) und nur schluckweise trinkt (oder einen kleinen Eiswürfel in den Mund nimmt), was man nun wirklich nicht mehr trinken nennen kann, wird es nicht mehr lange dauern. Wir lassen ihn schweren Herzens aber mit ruhigem Gewissen gehen.
Und er darf, wie gewünscht, zu Hause gehen.


Wir haben uns alles gesagt, es ist fast alles geregelt. Er darf jederzeit gehen.

edith57
24.10.2018, 22:05
Liebe Mari,

Ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst. Bei mir sind es jetzt fast 6 Jahre, dass mein geliebter Mann zuhause seine letzte Reise angetreten hat. Es ist so traurig und doch so schön zugleich, wenn man diese letzten Tage und Stunden mit dem geliebten Partner erleben darf. Es wird dir danach ein großer Trost sein, dass du ihn bis zuletzt begleiten hast dürfen. Und für ihn wird es beruhigend und ebenso tröstlich sein, dass du bei ihm bist, bis er endlich loslassen kann.

Ich wünsche dir alles Liebe und dass dein lieber Mann endlich in Frieden gehen kann.

Liebe Grüße
Edith

Mari57
28.10.2018, 05:24
Mein Mann ist gestern Abend zu Hause und in meinem Beisein gestorben.

In den letzten Tagen war ich fast ununterbrochen bei ihm. Er reagierte auf nichts mehr, konnte seit Mittwoch auch nicht mehr trinken.
Das Ende war für ihn einen Erlösung.

Ich habe meine Liebe, meinen Partner und besten Freund verloren.

dagehtnochwas
28.10.2018, 05:37
Liebe Mari57,
Mein herzliches Beileid zu deinem schweren Verlust.
Dein Mann hat das sicher ebenfalls empfunden und du hast ihm das größte Geschenk gemacht, das man einem Menschen wohl machen kann - in der schwersten Stunde bei ihm sein.
Ich hoffe es sind Menschen um dich die dich jetzt auffangen kann.

LG dagehtnochwas

bambi2001
28.10.2018, 07:07
Liebe Mari!
Ich möchte dir mein tiefempfundenes Mitgefühl ausdrücken. Du bist eine bewundernswerte Frau. So wie du diesen schweren Weg mit so viel Kraft gemeinsam mit ihm gegangen bist... besser und ehrlicher hättest du deine Liebe zu ihm nicht ausdrücken können.
Ich wünsche dir viele liebe Menschen, die nun DICH auf deinem Weg ohne ihm begleiten.
Alles Liebe, Kathrin

fluturi
28.10.2018, 07:30
Liebe Mari, auch mir tut es sehr leid. Viel Kraft!

monika100
28.10.2018, 08:59
Liebe Mari,

Mein herzlichen Beileid.
Du hast alles getan was möglich war.
Darauf kannst du stolz sein.

Ganz viel Kraft für dich.
Monika

Leni56
28.10.2018, 09:22
Herzliches Beileid und viel Kraft in dieser schweren Zeit :knuddel:

Christin12
28.10.2018, 09:23
Liebe Mari,

ich möchte dir meine herzliche Anteilnahme ausdrücken.

Man konnte die tief empfundene Liebe zwischen Euch in
deinen Zeilen lesen. Sie wird immer bleiben.

Stille Grüße
Christin

Wolle2
28.10.2018, 09:53
Liebe Mari57.

Ich möchte Dir mein tief empfundenes Beileid zu deinem Verlust aussprechen.
Du konntest deinen Mann noch in seinen letzten Stunden begleiten. Alles, was nur irgend möglich war, hast Du getan.
So bleibt Dir die dankbare Erinnerung an die Zeit, die du verbringen konntest.

In stillem Gedenken.
Wolle2.

Clea
28.10.2018, 12:06
Liebe Mari,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deines Mannes.
Ich hoffe, du hast jetzt Menschen, die dich auffangen.
Eine schrecklich bürokratische Zeit folgt jetzt.
Stille Grüße, Clea

edith57
28.10.2018, 12:33
Liebe Mari,

Mein herzlichstes Beileid zum Verlust deines geliebten Mannes. Es tut unendlich weh, wenn der geliebte Partner nicht mehr da ist, aber es soll dir ein Trost sein, dass er endlich seinen Frieden hat und nicht mehr leiden muss.

Er wird immer bei dir sein. Ihr ward euch so nahe und so eng verbunden, dass ich ganz sicher bin, dass du ihn auch weiterhin spüren wirst. Er wird für immer in deinem Herzen sein, auch wenn es schmerzt, dass du ihn nicht mehr körperlich umarmen kannst.

Du hast alles für ihn getan und ich bin sicher, dass er das bis zuletzt gespürt hat, auch wenn er es nicht mehr zeigen konnte.

Alles Liebe für dich
Edith

Jedimeisterin
28.10.2018, 13:06
Liebe Mari,

mein allerherzlichstes Beileid auch von mir. Ich wünsche dir und deiner Familie in der nächsten Zeit ganz viel Kraft.

LG Jedi

Miss Elsy
28.10.2018, 14:26
Mein tief empfundenes Beileid. Wünsche für die nächsten Tage viel Kraft - bewundernswert, was du für deinen Mann geleistet hast. Er wird es zu schätzen wissen, ganz bestimmt.
Der größte Liebesbeweis, ist jemanden gehen zu lassen und bei ihm zu sein!

Positiv_Denken
28.10.2018, 15:51
Liebe Mari. Mein herzliches Beileid zu diesem großen Verlust. Dein Mann muss nicht mehr leiden. Und er wird weiter in Deinem Herzen leben.
Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Freunde für die kommende schwere Zeit.

Mari57
29.10.2018, 06:09
Lieben Dank für Eure Worte.
Noch bin ich nicht alleine, habe meine Schwägerin noch hier und sie bleibt auch noch bis zum 10.11.
Aber auch andere liebe Menschen (Bruder, Freunde, Nachbarn) sind um mich und helfen wo Hilfe gebraucht wird.

Noch ist bis Freitag, an dem die Beisetzung und Trauerfeier ist, viel zu tun.

Tantchen
29.10.2018, 10:41
Ich habe lange, lange mitgelesen und an euch gedacht. Nun ist der Moment gekommen, der abzusehen war.....

Du hast alles richtig gemacht und einen größeren Liebesbeweis hättest du deinem Mann nicht mit auf die Reise geben können. Er hat nun keine Angst und Schmerzen mehr. Dir wünsche ich für die nächste Zeit viel Kraft und Mut.

Oregano
30.10.2018, 22:42
Liebe Mari,
auch ich möchte dir sagen, dass ich mit dir fühle. Du hast deinen Mann voller Liebe und Fürsorge durch seine schwere Krankheit begleitet. Nun muss er nicht mehr leiden.
Dir wünsche ich von ganzem Herzen Kraft, Mut und Zuversicht für alles Kommende. Am Freitag werde ich in Gedanken bei dir und deinen Mann sein.
Herzlichst
O.

Mari57
05.11.2018, 15:15
Vielen Dank für all die Worte die mich begleitet haben.
Letzten Freitag haben wir uns von ihm verabschiedet, Urnenbeisetzung und Trauerfeier fanden am selben Tag statt, ganz nach seinem Wunsch.
Da er fast alles mitgeplannt hat, auch die Musik in der Kirche, ist alles nach seinem und meinem Wunsch gelaufen.

Ich möchte mich hier für die Tipps und den Zuspruch bedanken.
Der Krebs und sein schlechter Allgemeinzustand im laufe der Chemo, haben ihn besiegt.

Danke für alles.
Ich werde ab und zu noch im Forum lesen.

monika100
05.11.2018, 19:59
Liebe Mari,

ich möchte dir alles erdenklich Gute wünschen und viel Kraft für dein Leben ohne deinen Mann.

Dass du alles für ihn getan hast, wird dich sicher irgendwann trösten.

Monika

dagehtnochwas
06.11.2018, 08:21
Liebe Mari,
auch ich wünsche dir für deinen Weg alles Gute. Trost, Hoffnung und Mut sollen dich begleiten.
Wenn du gar nicht mehr in dieses Forum schaust, dann hast du alles richtig gemacht und es geht dir gut - ich wünsche es dir.

LG dagehtnochwas