Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diagnose uT3N+
Margit B
13.11.2017, 09:08
Hallo zusammen..
für mich ein sehr frisches Thema.. ( mein Ehemann vor 3 Jahren Prostata )
Dienstag 07.11. zur Darmspiegelung da ich Veränderung im Stuhl hatte.
Mittwoch sofort Aufnahme im KH für die weiteren anstehenden Untersuchungen.
Am 14.11 habe ich dann das Gespräch mit dem Ärzte Team um zu klären wie es nun bei mir weiter geht.
Vorab habe ich natürlich in der letzten Woche viel gegoogelt und gelesen.
Nun meine Frage an Euch
Diagnose uT3N+
Bis auf das plus hinter dem N habe ich alles gefunden.
Kann mir jemand sagen was das zu bedeuten hat.
Vielen Dank
Margit
Hallo Margit,
erstmal willkommen im Forum!
Ich weiß leider nicht, was das + bedeutet, vielleicht, dass noch unklar ist ob und wie viele Lumphknoten befallen sind...
Dann drücke ich Dir mal die Daumen für das Gespräch morgen. Bist Du in einem zertifizierten Darmkrebszentrum?
MaraM
Hallo Margit
N+ bei U bedeutet wohl unbekannt viele Lymphknoten.
Aber klar wird das erst bei der Pathologie und es kann sein, dass auch vergrößerte Lymphknoten NICHT befallen sind.
Wie geht es bei dir weiter?
Ich drücke dir die Daumen.
Margit B
13.11.2017, 17:19
Hallo Mara, Hallo Polly
Ja ich bin in einem zertifizierten Krebszentrum..
und das mit dem Plus ergibt dann für mich einen kleinen Sinn
da der Arzt auch so etwas gesagt hatte ich das aber wohl nicht mehr richtig aufgenommen habe.
Die Ärzte besprechen heute meinen Fall anhand der Untersuchungsergebnisse.
Morgen den Termin mit mir und dort wird man mir sagen wie es weiter geht.
Entweder Chemo vor der OP oder nach dieser das war wohl noch nicht geklärt.
Lg Maggy
Ja. Manchmal sieht man bei Voruntersuchungen Lymphknoten, die vergrößert sind aber das heißt ja nichts.
Gut, dass du in qualifizierten Händen bist.
Das ist wichtig, um den weiteren Weg zu gehen.
Margit B
14.11.2017, 11:56
Soooo, nun habe ich das Gespräch auch erledigt.
ich muss am 17.11. zur Beratung in die Uniklinik.
Dort wird mit mir ein Behandlungsplan Chemo und Bestrahlung erstellt.
Danach soll die Entfernung erfolgen.
Lg Maggy
Heribert
14.11.2017, 16:09
Hallo Maggy,
die Behandlungschemata richten sich nach dem Sitz des Tumors. Handelt es sich um ein Dickdarm-Karzinom zwischen dem Blinddarm bis hin zum Sigma, also vor dem Enddarm, dem Rektum, wird als Vorbereitung zur operativen Entfernung im allgemeinen eine Chemotherapie verabreicht.
Handelt es sich um ein Rectumkarzinom, also im Enddarm (Mastdarm) befindlich, wird im allgemeinen eine sog. neoadjuvante Radiochemotherapie durchgeführt, die aus zwei Zyklen Chemo besteht, 1. Woche und 4. Woche gerne stationär als Infusionstherapie mit 5-FU und parallel dazu, werktäglich durchgehend 28 Bestrahlungen. Diese Kombination soll sowohl Lymphdrüsenmethastasen, als auch eventuelle weitere, noch nicht mit CT/MRT/Ultraschall erkennbare Absiedlungen im Idealfall vernichten und zudem den Primärtumor schrumpfen lassen. Erst dann wird frühestens 8 Wochen nach der letzten Bestrahlung das Stück Darm mit dem Tumor operativ entfernt. - Die Chemozyklen habe ich ohne Probleme überstanden. Genervt hat lediglich die Enddarmentzündung durch die Bestrahlung, welche aber 14 Tage nach der letzten Bestrahlung nicht mehr spürbar war.
Kann dabei der Schließmuskel erhalten bleiben, wird vorübergehend ein Colostoma angelegt, welches nach Abheilung der neuen Darmverbindung wieder Rückverlegt werden kann.
Eine solche Prozedur habe ich Ende März 2017 beginnend, allerdings mit Entfernung des Schließmuskels und einem Endständigen Colostoma hinter mir. Es ist schlimm aber erträglich. Inzwischen gehe ich wieder ganz normal meinem Leben in der Familie nach, treffe mich wieder mit Freunden, kann zwar keine Bäume ausreißen, bin aber ansonsten fit.
Alles Gute und viel Glück
Heribert
Margit B
15.11.2017, 16:41
Hallo Heribert
vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Man sagte mir das der natürliche Ausgang wieder hergestellt wird, mein Befund liegt ca. 10-12cm vom Schließmuskel entfernt.
Irgendwie kann ich zur Zeit nicht genau zu hören. Versuche es einfach über mich ergehen zu lassen und nicht zu denken was wäre wenn...
Ich wünsche Dir alles alles Gute für deine Zukunft.
Lg Maggy
Heribert
15.11.2017, 18:31
Hallo Maggy,
bei dem Befund, ist eine Rückverlegung kein Problem.
Bereits 2012 wurde in einem Ärzteblatt (https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/kolorektales-karzinom/article/826489/rektumkarzinom-warten-kann-manchmal-lohnen.html) auf die Wichtigkeit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie hingewiesen.
Ein brasilianisches Forscherteam hat, wie in wissenschaftlichen Extrakts zu lesen ist, in Einzelfällen sogar bewiesen, dass bei bestimmten Voraussetzungen nach der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf die operative Entfernung des Tumors verzichtet werden kann.
In Deutschland geht man bisher davon aus, dass erst nach operativer Entfernung des betroffenen Darmanteils, ein Höchstmaß an Rezidivfreiheit erreicht werden kann.
LG und alles Gute
Heribert
Hallo, Heribert und Maggy,
hatte einen T2, aber sonst genauso bzgl. Entfernung vom Rektum. Etwa 8cm, also gerade so mit Erhalt des Schließmuskels O-Ton: "...schwierig, aber möglich..." hinterher 5 Wochen Stoma, dann Rückverlegung. Wichtig: Schließmuskeltraining (Physiotherapie zeigt, wie es geht). Die Zeit danach war anstrengend, da häufiger Stuhlgang, da ja nun der "Speicher" fehlt, außerdem schnell Schmerz an der inneren Op- Narbe. Aber es wird im Lauf der Zeit besser. Eine Bestrahlung hatte ich nicht, der Chirurg meinte "Ich wüßte nicht, was ich hier bestrahlen sollte". Die wäre also ohnehin erst hinterher gewesen. Also nochmal schlau machen, ob wirklich nötig. Hängt sicher von den Lymphknoten und der Tumorgröße ab.
Ich drück Dir alle Daumen. Wenn Fragen sind, gern auch privat.
Liebe Grüße! Safra
Heribert
16.11.2017, 10:04
Hallo liebe Safra,
bei einem T2 Rektumkarzinom ist die Vorgehensweise einfacher. Auf eine vorbereitende (neoadjuvante) Radiochemo wird verzichtet und dann abgewartet wie der Resektatbefund des Pathologen ausfällt. Sind die entnommenen Lymphknoten Tumorfrei, wird oft sogar auf eine nachfolgende (adjuvante) Chemotherapie verzichtet.
Bei Maggy handelt es sich um einen T3-Tumor mit auffälligen Lymphknoten. Hierbei handeln die Viszeral-Chirurgen nach den ärztlichen Leitlinien (http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html).
LG Heribert
Eine Info für Patienten mit Colorektalem Karzinom findet sich auch in den Leitlinien
Hallo Maggy
Weißt du warum erst operiert werden soll?
Bei mir wurde keine neoadjuvante Therapie gemacht, weil es ein zusätzliches Problem gab, welches die schnelle OP rechtfertigte.
Laut Leitlinie hätte es sonst so sein sollen.
Mittlerweile äußern wohl einige Chirurgen und Onkologen Bedenken, weil die Bestrahlung vorher oft zu Problemen bei/nach der OP führen.
Es ist viel grad.
Ich fühlte mich anfänglich sehr überrollt und überfahren :undecided
Stell so viele Fragen, bis du ein sicheres Gefühl hast. Ruf an oder hol dir zusätzliche Termine, wenn es hilft.
Hast du jemanden, der dich bei den Terminen begleitet?
Alles Gute
Margit B
17.11.2017, 07:24
Hallo Polly
erst Chemo und Bestrahlung dann Op.
Es liegt wohl an der Position bzw. Lage. Denke aber das ich in der Uniklinik gut aufgehoben bin.
Mein Mann fährt heute mit mir und wird versuchen sich auch für die weiteren Termine frei zu nehmen.
Lg Maggy
Entschuldige Maggy,
da hat mir wohl mein Chemohirn einen Streich gespielt :augendreh
Bei der Vorbehandlung kann der Tumor so verkleinert werden, dass weniger oder gar nichts entfernt werden muss - dass ist gut.
Mein Tumor saß in gleicher Höhe.
Ich wünsche dir alles Gute für die Behandlung - gut, dass dein Mann an deiner Seite ist :)
Liebe Grüße
Polly
Margit B
22.11.2017, 07:42
Guten Morgen zusammen,
ich war gestern zur Vermessung in der Uni.
Nächste Woche geht es dann für eine Woche zur Chemo stationär rein.
Ich habe total vergessen zu fragen ob ich in der Woche wegen dem Immunsystem überhaupt Besuch empfangen darf.
Lg Maggy
Heribert
22.11.2017, 08:58
Hallo Maggy,
die jetzt bei Dir vorgesehene Prozedur habe ich von Ende März bis Anfang Mai mitgemacht. Zunächst bekommt man werktäglich 5 aufeinand folgende Langzeitinfusionen (ca. 20 Stunden) also eine Woche lang. Danach wird eine Chemopause von 3 Wochen eingelegt um dann wieder stationär die zweite Chemo anzuschließen.
Unabhängig davon beginnen parallel dazu durchgehen an Werktagen die 28 Bestrahlungen mit jeweils 1,8 Gy. Dauer pro Bestrahlung weniger als eine viertel Stunde.
Wie Du die Chemotherapie verträgst, ist individuell sehr unterschiedlich. Ich selbst habe kaum etwas Einschränkendes bemerkt. Aber wie gesagt, können deutliche Nebenwirkungen mit Übelkeit, Durchfall, Kreislaufprobleme u. Andere auftreten, muss aber nicht. Von den 6 Mitbetroffenen in der Klinik hatte keiner wesentliche Nebenwirkungen.
Dir alles Gute für die vorbereitende Therapie
Heribert
Margit B
23.11.2017, 11:41
Hallo Heribert...
ja so wird es dann wohl bei mir auch laufen..
Darf ich in der Woche Besuch empfangen?
Lg Maggy
Heribert
23.11.2017, 14:14
Hallo Maggy,
du Kannst soviel Besuch empfangen, wie Du willst. Außerdem ist es angezeigt so oft und viel wie Du kannst mit den Infusionsgeräten umher zu laufen. Die Dosierpumpe, die am Strom angeschlossen ist, ist mit einer aufladbaren Batterie ausgestattet und kann ohne witeres immer mal vom Netz genommen werden. Aber das wieder Einstecken nachher nicht vergessen.
Wichtig ist noch so viel zu trinken wie in Dir rein passt. Im allgemeinen werden im Krankenhaus Getränke in gewünschten Mengen bereit gestellt. Je mehr man trinkt, je besser funktionieren die Nieren und um so schneller kann das nicht benötigte Chemo-Medikament wieder abgebaut werden um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Und immer daran denken, je vollständiger die neoadjuvante Radiochemo durchgeführt wird, je wahrscheinlicher ist, dass Du später den Krebs wieder los wirst. - Also, da musst Du jetzt durch!
Wir Mitbetroffenen drücken Dir die Daumen
Herzliche Grüße
Heribert
Margit B
23.11.2017, 14:46
Ich Danke Dir und Euch allen,
ANGRIFF
martin70
03.02.2018, 20:08
Hallo Zusammen,
habe seit dem 21.12.2017 ebenfalls die Diagnose Darmkrebs. Die bisherigen Untersuchungen ergaben einen T3N+. Gestern hatte ich meine erste Bestrahlung der adjuvanten Therapi. Ab Montag bekomme ich die einwöchige Chemotherapie.
Bei meinem MRT Befund stand V.a. EMVI. Ich nehme an ,das das Erste "Verdacht aúf" heißt. Leider kann ich mit dem Rest nichts anfangen. Kennt sich jemand damit aus?
Hallo Martin,
EMVI = extramurale Veneninfiltration
Ich drück dir die Daumen, dass die Bestrahlung das Ding zum Schrumpfen bringt.
Katharina
martin70
04.02.2018, 15:28
Danke für die Anwort. Gibts dagegen Behandlungmethoden?
martin70
04.02.2018, 15:29
und Danke für das Daumendrücken
Heribert
04.02.2018, 17:50
Bei meinem MRT Befund stand V.a. EMVI. Ich nehme an ,das das Erste "Verdacht aúf" heißt. Leider kann ich mit dem Rest nichts anfangen. Kennt sich jemand damit aus?
Hallo Martin,
eine extramurale Veneninfiltration (EMVI) bedeutet, dass Tumorzellen bereits ausgebüchst sind. Deshalb ist die neoadjuvante Radiochemotherapie jetzt so wichtig. Der Chemowirkstoff wird auf diese Zellen angesetzt, um sie möglichst, bevor sie sich in anderen Organen festsetzen können, zu eliminieren.
Nach der Radiochemotherapie wird eine Pause stattfinden, die mindestens 6 Wochen beträgt. Dann wird erneut ein MRT den befallenen Bereich scannen, als auch eine Kontrolle der Blutparameter durchgeführt, um den Erfolg zu überprüfen und dann das wetere ggf. operative Vorgehen festgelegt. Diese Phase wird sicher intensiv mit Dir besprochen.
Wichtig ist, dass Du Dich bei den Ärzten über alle Unklarheit aufklären lässt. Die Zeit dafür müssen sich die Ärzte nehmen!
Gruß Heribert
PS.: @Martin70 - Den Admin des Forums bitten, Dein Problem in einen neuen Thread zu verschieben, weil sonst Margits Anfragen verwässert werden.
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