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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?


Benedikt24
26.11.2017, 15:32
Hallo Freunde!

Mich hat es im Januar 2017 auch erwischt. Die Semi-Kastration hab ich relativ rasch nach dem endgültigem Ultraschall-Befund hinter mich gebracht :)

Ich stelle mich am besten mal mit meinem Diagnose-Befund vor:

Histologie:
Rechtes Semikastrationspräparat mit einem nicht-seminatösen Keimzellentumor, Teratom vom postpubertalen Typ (reifes Teratom) mit einer Keiimzellneoplasie in situ (intratubuläre Keimzellneoplasie unklassifiziert), pT1, pNx, formal L0, V0, R0.

Computertomographie:
Anamnestisch Z.n. Hodentumor rechts, es finden weder thoracal noch abdominal Hinweise auf KM-anfärbende Sekundärblastome. Keine pathologischen Lymphknoten.

Labor:
Bis auf Fibrinogen 204 und Lymphozyten 0.85 ansonsten unauffällig.
Tumormarker im Normalbereich (AFP 1.74, tPSA 0.43, HCG unter 0.1, HPLAP 26)

Sonographie:
Zystisch / solide Expansion am rechten Hoden mit einer insgesamten Ausdehnung von 2,1 x 1,2 x 1,1cm, die Läsion mit größerem zystischen Anteil mit 2 Septierungen und kleineren soliden Anteil, auch dieser mit kleinzystischer Veränderung. Bei Ultraschall-KM-Gabe im Rahmen der Voruntersuchung war abschnittweise eine Anreicherung erfolgt, sodass von einem unreifen Hodentumor ausgegangen wird. Semikastration indiziert.
Mittelgradige Mikrolithiasis beiderseits. Zusätzlich winzige Zystenbildungen am linken Hoden, sonomorphologisch diese links nicht suspekt. (linksseitig die Zysten insbesondere am Oberpol vorhanden). Kein Hinweis auf pathologisch vergrößerte retriperitoneale Lymphknoten,

Empfehlung:
Regelmäßige urologische FA-Kontrolle. (3 monatlich) - auf gut Deutsch: WAIT AND SEE.


Seither sahen meine Nachkontrollen wie folgt aus:

10.02.2017: leichte Rückenschmerzen - MRT ohne Befund



15.04.2017: 1. Nachkontrolle - Ultraschall, Blutwerte ohne Befund



20.07.2017: 2. Nachkontrolle - MRT, Röntgen, Blutwerte ohne Befund



21.11.2017: 3. Nachkontrolle - MRT - 8mm Zyste in Leber


Nun meine Frage, die Radiologin meinte die Zyste in der Leber ist neu und muss weitere abgeklärt werden. Es handelt sich um eine anscheinend fetthaltige herdförmige Zyste (Läsion) mit 8mm Durchmesser, welche im Leberrand sitzt. Allerdings hat die zuständige Ärztin hier das MRT mit meinem MRT vom 10.02. - und nicht mit jenem vom 20.07. verglichen. Mein Röntgen für die 3. Nachkontrolle ist noch ausständig - im Julie 2017 war da aber alles im grünen Bereich.

Wie soll ich das nun genau abklären lassen? Wäre das dann ein riesiger Rückschlag für meine Krankheitsverlauf?

Vielen Dank schon Mal für eure Ratschläge!

axiom
26.11.2017, 16:09
Hi.

Warum wurden die MRTs in so kurzen Anständen gemacht?

Wurden die MRTs mit oder ohne Kontrastmittel gemacht? Die Leber lässt sich ohne KM schwerer beurteilen im MRT. Eine kleine zyste ist ansonsten nicht weiter dramatisch und braucht normal keine weitere behandlung.

Den Leberwerten (GGT, GOT, GPT) gehts gut? LDH? Die leber reagiert soweit ich das weiß recht zügig mit veränderten paramtern im Blut, wenn sie geschädigt wird. Wie ist dein Lebensstil? Medikamente? Das könnte auch eine anfängliche Fettleber sein.

So ein Hodentumor kann über Lymphe und/oder Blut streuen. Beim Blutweg wäre allerdings normalerweise die Lunge die erste Anlaufstation.

1.) Ein fortschreiten der Erkrankung wäre kein dramatischer Rückschlag. Die Heilungswahrscheinlichkeit verändert sich bei dir nicht, maximal der Aufwand.

2.) Ich würde nach 3 Monaten wieder eine Bildgebung (Ultraschall oder MRT) machen und sehen wie sie sich verändert. Eine Zyste kann sich mal füllen und mal entleeren und kann gerade wenn sie so klein ist, auch mal auf einem bild untergehen. Außerdem ist das MRT ohne KM bei der Leber nicht ganz so aussagekräftig wie mit (ich weiß ja noch nicht ob du eins bekommen hast).

Du solltest es natürlich mit deinem behandelndem Arzt und vielleicht noch einem Internisten besprechen. Solange es sich nicht als besorgniserregendes herausstellt, ist es harmlos. Geh der Sache nach, aber mach dir nicht zu viele Sorgen.

Liebe Grüße

Benedikt24
26.11.2017, 16:46
Hi axiom,

Vielen Dank für deine Meinung!

Das mit den MRTs ist so eine Sache. Das Krankenhaus hat mir gleich regelmäßige CTs angeordnet, eine Zweitmeinung aus Deutschland (und auch der Hausverstand) neigen dann aber sehr deutlich in Richtung MRTs alle 3-4 Monate. Das MRT recht rasch nach dem CT war, weil ich damals Rückenschmerzen bekommen haben und mir eingebildet habe, dass meine Lymphknoten befallen wären - heute reagiere ich etwas cooler auf Rückenschmerzen :cool2:

Die MRTs werden immer mit KM gemacht. Meine Leberwerte hab ich eigentlich noch nie kontrolliert. Ich bin "erst" 24 und mache immer wieder Mal Sport, esse eigentlich gesund und rauche nicht und trinke auch kaum Alkohol (vor allem seit meiner Diagnose). Leider sitze ich recht viel vor dem Computer, bin aber nicht übergewichtig.

Jetzt stehen mein Lungenrönten und Ultraschalluntersuchungen noch aus (für übermorgen geplant), aber nach diesem MRT-Befund mit der Leberzyste mache ich mir schon irgendwie Gedanken.

Meine Hausärztin ist natürlich keine Urologin, aber geht der Sache ganz genau auf den Grund. Im ersten Moment war auch sie sehr schockiert, dass die Radiologin da überhaupt eine Absiedlung des Teratoms in der Leber in den Raum stellt. Sie wird gleich morgen mal beim MRT-Zentrum nachfragen, was da noch weiteres gemacht werden kann. Es gibt da ja gewisse PEB scans welche da Klarheit bringen können?

Ich versuche mir natürlich keine Sorgen zu machen :rotier2: aber ganz so einfach fällt es mir nicht.

Liebe Grüße und danke nochmal für dein Kommentar!

axiom
26.11.2017, 17:12
PET scans werden beim Teratom eher nichts zeigen, aber falls es etwas anderes wäre, könnte es etwas bringen. Ein Teratom wächst in der Regel sehr sehr langsam im vergleich zu anderen Tumorarten des Hodens. Daher ist auch der Stoffwechsel geringer und damit die Aufnahme des Radiopharmakons. Klar gibts total seltene ausnahmen, wo ein teratom nicht nach jahren sondern nach Monaten deutlich Masse zulegt, aber nicht nach 2-3 Monaten...
Mit einem Ultraschall würde man auch schon einiges erfahren, denke ich.

Ich würde wie gesagt einen Internisten zu Rate ziehen, die sehen öfters leberzysten und können meisten ganz gut mit dem Ultraschall umgehen.

Wie gesagt, Leberzysten kommen vor, können neu entstehen und können total harmlos sein.
Und selbst wenn es ein Teratom wäre, was ich eher für unwahrscheinlich halte; ein Teratom würde man operieren, wenn es wirklich sein muss und das wars. Am Leberrand wäre das wohl auch nicht so dramstisch wie lymphknoten an der aorta.

Gegebenenfalls kannst du auch Kontakt mit HK spezialisten aufnehmen.

Dusty
26.11.2017, 21:01
Ich erkläre dir mal den Ablauf bei einem "normalen Patienten" und einem Patienten mit Krebs in der Radiologie (leicht überspitzt):

Befund in der Leber beim "normalen Patienten": ja, da ist ne Zyste, sehr wahrscheinlich harmlos, kann man noch mal kontrollieren in ein paar Monaten.

Befund in der Leber mit Krebserkrankung: Uhhhhh, also das könnte harmlos sein, aber es könnte auch eine Metastase sein. Auf jeden Fall engmaschig kontrollieren.

Du musst dir vor Augen führen, dass die sich eben gerne absichern, auch wenn es die Nerven des Patienten nicht gerade beruhigt. Ich hatte bspw. durch meinen Zugang einen Thrombus im Herzen, bei dem dann als Differenzialdiagnose Metastase vom Hodenkrebs im Befund stand... nach dem Motto "lieber vermuten, egal wie unwahrscheinlich es ist, dann kann uns nichts passieren". Man macht sich dann als Patient irre für nichts und wieder nichts.
Hodenkrebs streut erst über die Lymphbahnen, dann in die Lunge und zum Schluss erst in die Lieber. Also tief durchatmen, das wird nichts mit dem Hodenkrebs zu tun haben... eine Zyste halt.

Toby01Harv
26.11.2017, 21:17
Hi,

ich habe bereits mehrfach gelesen - finde gerade die Fundstellen nicht -, dass eine Lebermetastase ohne Lymphknotenmetastasen ausgeschlossen sei.

Zudem kann man mit MRT eine Metastase sehr genau von einer Zyste unterscheiden. Axiom kennt sich hier jedoch besser aus.

Dusty hat letztlich aber Recht. Wärst Du gesund, hätte jeder gesagt, Du hast eine Zyste, es passt alles. Nur weil Du ein Tumorpatient bist, sollst Du regelmäßig kontrollieren. ... Ich würde - weil ich auch sehr vorsichtig bin - aber tatsächlich auch in 3 Monaten kontrollieren lassen. Ich bin aber mir ziemlich sicher, dass Du nichts in der Leber hast.

Beste Grüße

Benedikt24
26.11.2017, 21:30
Hi Dusty und Toby01Harv,

Das macht gleich schon wieder mehr Sinn :)

Mich nervt es gerade dass mein letztes Lungenröntgen nun 4 Monate her ist, Dieses war zwar ohne Befund, aber innerhalb dieser 4 Monate könnte es doch über die Lunge die Leber erreicht haben. So ist mein Gedanke gerade. Hab mal gelesen, dass es sich entweder über die Lymphknoten ODER über die Blutbahn absiedeln kann.

Das man die Lebermetastasen normalerweise im MRT mit KM gut erkennen kann, hab ich auch schon des öfteren gehört. Die Beschreibung der Zyste war auch etwas eigenartig Formuliert mit 'Zyste mit 8mm Durchmesser' & 'offensichtlich fetthaltige Herdförmige Läsion'. Ich nehme Mal an, dass muss sich einfach Mal ein Oberarzt der Radiologie nochmal ansehen und bestätigen.

Hab gerade noch mal in einem anderen Thread gesehen, dass ein PET CT schon auch helfen kann zu bestätigen, ob meine Lymphknoten eventuell doch befallen sind. Habe bisher nur CT & MRTs mit KM gemacht und frage mich nun doch ob da vielleicht etwas nicht erkannt wurde.

Du meintest es würde bei einem Teratom keinen Sinn machen, aber ich hatte ja auch eine Keimzellneoplasie in situ (wenn ich das richtig verstehe?).

Es ist eben schon komisch, dass genau in diesen paar Monaten nun eine Läsion auf der Leber auftaucht.

axiom
27.11.2017, 09:52
Ein carcinoma in situ ist quasi so was wie eine TIN, also eine vorstufe von einem krebs. Laut definition kann das nicht streuen.

Also ich würde ein PET/CT erst nach einem Ultraschall in betracht ziehen, wo man mir sagt, dass das nicht nach einer normalen Zyste aussieht.

Laut histologie hattest du wie gesagt einen sehr kleinen Tumor (pT1) der laut mikroskop noch nicht an die venen oder lymphe rangewachsen ist (L0, V0) und außerdem eher langsamwachsend ist (teratom, CIS).

Toby01Harv hat recht, gerade mittels Diffusionsbildgebung in einem MRT kann man recht genau sagen was in der leber ist. Auch wenn's daher sehr nach was harmlosen aussieht, sollte man es halt beobachten und nicht links liegen lassen.

LG

Benedikt24
27.11.2017, 17:10
Guten Abend Leute,

war heute endlich im Krankenhaus und hab mein Lungen-Röntgen, Blutwerte und Harnprobe machen lassen - hab das ja noch nicht gemacht in meiner November-Kontrolle.

Ich danke euch für euren Beitrag bezüglich meiner Zyste in der Leber. Mein Hausarzt hat heute nochmal mit einem weiteren Radiologen gesprochen, welcher sich die Bilder angesehen hat und dieser meinte, dass es sich bei dieser Leberläsion wegen der Fetthaltigkeit entweder um eine art Fettansammlung (hab das Fachwort vergessen) oder um ein Teratom handelt.

Nun wurden die genauen MRTs des Jahres vergleichen und da stellte sich folgendes heraus:
MRT Februar: keine Zyste an dieser Stelle in der Leber sichtbar
MRT Julie: eine Art "Einzug" an der Stelle sichtbar, wo jetzt die Zyste ist
MRT November: Fetthaltige Zyste 8mm Durchmesser, wie oben beschrieben

Auf Grund des raschen Wachstums dieser "Zyste" meinte der Radiologe wohl, dass es eher ein Teratom ist.

Morgen besprechen die Ärzte das ganze nochmal im Krankenhaus und werden die weitere Vorgehensweise dann bestimmen.

Sollte man so ein Teil eventuell einfach im Ganzen herausoperieren und je nach Histologie weitermachen?

Ich bin zurzeit einfach mental super instabil - hat das Teratom nun wirklich meine Leber erreicht?


Hab heute sogar kurz mit Dr. Schr. telefoniert, er meinte dass das normalerweise so nicht passieren kann und wohl was anderes sei - schließt sich also eurer Meinung an. Er hat es wohl noch nie gesehen, dass ein Teratom direkt in die Leber streut.

Dusty
27.11.2017, 17:20
Wurden alle MRTs in der selben Praxis/Klinik mit dem gleichen Gerät gemacht? Auch dadurch kann es Unterschiede geben. Wurde das Ding denn schon mal im Ultraschall dargestellt?

Wenn Sch. sagt, dass kann so eigentlich nicht passieren, dann würde ich das mal glauben. Hätte mich auch sehr stark gewundert, wenn sich das Teratom dermaßen verselbstständigt und alle Stationen überspringt. Falls es da aber so große Zweifel gibt könnte man evtl die Stelle Punktieren und dadurch eine Probe für eine Biopsie kriegen - dann hätte man Sicherheit. Würde mir aber grundsätzlich über das Ding nicht zu sehr den Kopf zerbrechen!

Benedikt24
27.11.2017, 17:50
Ich war für das MRT zwar immer in der selben Klink, es könnte eventuell im Februar ein anderes Gerät gewesen sein (da ich privat dort war "Expresstermin" wegen Rückenschmerzen und ich glaube da gibt es ein eigenes Gerät). Es war aber jeweils immer mit Kontrastmittel. Im staging CT vom Januar wurde an der Leber allerdings auch nichts erwähnt.

Im Ultraschall wurde es noch nicht dargestellt, das kommt morgen nehme ich mal an.

Punktieren ist bei 8mm wahrscheinlich nicht möglich - weil zu klein (laut Dr. Schr.)

Aber das Teil jetzt nur zu beobachten ist doch auch irgendwie der falsche Weg, wenn es von 1 auf 8mm innerhalb von 4 Monaten gewachsen ist? Da stelle ich mir dann ein 2cm großes Teil in 4 Monaten vor... :shy:

Toby01Harv
28.11.2017, 08:15
Hi,

ich würde diese Sachen nicht vom Hausarzt oder normalen Krankenhaus entscheiden lassen, sondern von Experten in einem Uniklinikum. Hodenkrebs ist schon sehr selten, Teratom noch seltener, Absiedlungen in der Leber eine Rarität. Soweit gehört unbedingt in die Hand eines Experten.

Eine Leber-OP ist sehr risikoreich. Auch diesem Grund wird Dir ein Experte wohl empfehen, die Sache engmaschig kontrollieren zu lassen. Ich würde aber nicht 3 Monate warten, sondern eher im 4 Wochen Abstand kontrollieren (ggf. auch mit Ultraschall).

Bitte halte uns auf dem Laufenden. Die Sache wäre schon sehr merkwürdig.

Benedikt24
28.11.2017, 18:00
Hi,

Heute war ich wieder in der Urologie im Krankenhaus und es wurden weitere Tests gemacht. Mein Lungen Röntgen war in Ordnung. Blutwerte auch alle in Normalbereich (außer HPALP ist noch ausständig). Das Ultraschall der Leber hat bestätig, dass die Läsion am Leberrand sitzt. Die Größe war noch immer um die 8mm. Der Radiologe hatte den Verdacht, dass es sich um eine Teratom-Metastase handeln könne, da Teratome auch Fett enthalten können (Hier wollte man abklären, ob mein Primärtumor auch Fettanteile enthielt - im Befund wurde dieser nicht genauer beschrieben und ich weiß nicht ob man das noch wirklich abgeklärt hat). Außerdem, sei die Läsion auch innerhalb kurzer Zeit gewachsen und war im Februar noch nicht zu sehen. Alternativ könne es sich um eine eher seltene Art von Fettansammlungen oder fetthaltige Zysten handeln - leider weiß ich nicht mehr genau wie diese heißen, aber die scheinen doch recht selten zu sein.

In der Abschlussbesprechung empfahl der Urologe, dass man die Läsion in der Leber mit einem MRT in 3 Monaten weiter beobachtet, da es normalerweise keine fetthaltigen Metastasen von einem Hodentumor in der Leber gäbe - laut aktuellem Wissenstand der Urologie.

Hier auch noch einmal das Ergebnis meines letzten MRTs im Wortlaut:
"Im Vergleich mit der Voruntersuchung liegt subkapsulär am viszeralen Rand des rechten Leberlappens eine neuaufgetretene herdförmige, offensichtlich fetthaltige Läsion. Im Rahmen der Anamnese eines Teratom muss in diesem Fall an eine Absiedelung gedacht werden.
Sonst gleichbleibender Befund mit blander kortikaler Nierenzyste links (Boskiak 1)."

Auf Wunsch hätte man mir eine Biopsie angeboten, falls ich mehr Gewissheit bräuchte. Allerdings fand der Urologe das für nicht sinnvoll und ich selbst bin auch skeptisch, ob das nicht etwas risikoreich ist? Könnte das nicht zu streuen beginnen (falls es was wäre)?

Hab Dr. Schr. auch meine letzten MRTs und Befunde nach Berlin gesendet, um mir eine genaue Zweitmeinung einzuholen. Ich bin auch jederzeit bereit nach Berlin zu Dr.Schr. zu reisen für weitere Untersuchungen oder Behandlungen. Die NCT in Heidelberg sollte auch gut sein? Hat jemand von euch Erfahrung damit? oder kann was empfehlen?

Irgendwie bin ich zwar beruhigt, aber irgendwie besteht noch immer diese Ungewissheit. :confused:


UPDATE: Hab gerade nochmal mit dem Radiologen vom Krankenhaus telefoniert. Ich wollte mich vergewissern, ob das MRT in 3 Wochen auch seine Empfehlung ist. Er meinte das ganze wurde mit dem Pathologen und Urologen besprochen. Mein Primärtumor enthielt kein Fett und vor Allem der Pathologe meinte, dass wenn es wirklich eine Metastase wäre, wäre ich wohl der erste Fall auf dieser Welt. Das kann man in der Medizin zwar nie ausschließen, aber man geht natürlich nach Statistiken vor - deswegen die Annahme, dass es was anderes ist. Der Radiologe meinte ich kann es natürlich immer herausschneiden lassen, aber er selber würde es auch mal abwarten und sehen wie es sich entwickelt. Würdet ihr es herausschneiden?

Benedikt24
02.12.2017, 15:26
Hallo Freunde,

Wollte nochmal Fragen, was ihr zu meiner aktuellen Lage meint.

Hab jetzt ein MRT am 10.01. um zu sehen wie sich meine fetthaltige Leberläsion entwickelt.

In der Zwischenzeit habe ich wieder ein bisschen um das Thema "Teratom" gelesen, und da gibt es ja anscheinend sogenannte Teratoma with malignant transformation (TMT), welche durchaus streuen (auch in die Leber).
Weiß einer von euch was in meinem ersten Befund mit "intratubuläre Keimzellneoplasie unklassifiziert" gemeint ist? Könnte das auf ein TMT hindeuten?

Würde jemand von euch an meiner Stelle die Läsion einfach rausschneiden? Die sitzt am Leberrand - von daher sollte es ja nicht so schwer sein.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich eventuell ein CT machen sollte, um die Lunge nochmal genau unter die Lupe zu nehmen? Hab da letztens nur ein Röntgen gemacht.

Mich verunsichert eben, dass der jetzige "Verdacht auf ein Angiolipom oder Lipom" nicht 100% gerechtfertigt ist, da das Ding so schnell von 0 auf 8mm gewachsen ist.

LG
Benedikt

axiom
02.12.2017, 16:07
Hi.
Intratubuläre keimzellneoplasie klingt für mich nach einer beschreibung WO der keimzelltumor sitzt.
"Intra" bedeutet "innen" und "tubulär" bedeutet "Rohr" oder "Kanal". Ich würde dabei auf Tubuli seminiferi tippen, der Ort wo Spermien im Hoden produziert werden.
Eine Auskunft über die Beschaffenheit des Tumors ist meiner Meinung nach nicht gegeben.

Ich weiß nicht ob ich ein thorax CT machen lassen würde. Würde ich mit den ärzten nach dem MRT besprechen. Ich glaube dass man da ohnehin schneller einen Termin bekommt als beim MRT.

Benedikt24
02.12.2017, 20:44
Hi axiom,

Vielen Dank für die Aufklärung! Das macht Sinn.

Was würde man dann mit unklassifiziert meinen? :confused:

LG
Benedikt

axiom
02.12.2017, 22:03
Hi Benedikt,

ich will mich nicht zu weit ausm fenster lehnen, aber icj glaub das heißt, dass sie die Tumorart (Teratom, Dottersack,...) nicht genauer bestimmt haben.
Vielleicht war es nicht eindeutig.

Lg

Benedikt24
02.12.2017, 22:48
Das wäre dann auf die TIN bezogen, oder?

(Sorry für die vielen Fragen)

Benedikt24
06.12.2017, 11:44
Bevor ich mich an einen Spezialisten wende, hat jemand von auch Erfahrung mit einer Leber-OP gemacht?

briggeb
06.12.2017, 14:03
Hallo,

ich (Frau) hatte vor einem Jahr eine Leberzyste, die innerhalb kurzer Zeit von 8 mm auf 15 mm gewachsen ist. Zunächst hieß es: beobachten. Ab 15 mm tat sie mir weh bei bestimmten Bewegungen.
Ich habe sie in der MHH Hannover minimalinvasiv operieren lassen und dabei bei Gelegenheit auch Gallensteine entfernen lassen. Nach 4 Tagen war ich wieder zuhause. War überhaupt nicht schlimm. Ich habe jetzt nur noch eine winzig kleine kaum sichtbare Narbe am Bauch.

Grüße

Benedikt24
06.12.2017, 15:29
Hallo Briggeb,

Vielen Dank für deine Antwort!

War die Zyste auch am Leberrand?
Wurde die Zyste auch histologisch untersucht? Oder war es von Anfang an klar, das es eine simple Zyste war?

LG
Benedikt

briggeb
06.12.2017, 17:27
Hi,

die Zyste war am Rand. Es war ganz leicht, sie zu operieren. Die Ärzte hatten nur Ultraschall gemacht und gingen von Anfang an von einer "normalen Zyste" aus.

Viele Grüße und ALLES GUTE

Hi, ich merke gerade, dass ich mich vertan hatte. Die Zyste bei mir war 8 cm (!) groß und ist auf 15 cm gewachsen! Sie ist nicht histologisch untersucht worden.

Toby01Harv
07.12.2017, 18:07
Hi,

die Zyste ist bestimmt histologisch untersucht worden. Chirurgen sind nämlich verpflichtet, alles was sie rausschneiden, untersuchen zu lassen. In den Fällen, in denen zu 99 % aber ohnehin nichts zu erwarten ist, bekommt der Patienten die Begutachtung aber wohl gar nicht mitgeteilt.

Benedikt24
13.12.2017, 09:16
Hi,

Hab wieder mal ne Frage zu meinen Werten:


Lymphozyten 1,01
LDH 172
CRP 0,04


Dies Werte wurden im Befund erwähnt. Ansonsten Hämatologie, Leber-, Nierenwerte unauffällig. Elektrolyte im Normalbereich.
Weiß jemand von euch was diese Werte bedeuten?

axiom
13.12.2017, 10:27
Ohne Einheiten kann man leider gar nichts dazu sagen.

Benedikt24
13.12.2017, 12:05
Oh sorry, so war es im Text erwähnt - hier aber die Einheiten:


Lymphozyten 1,01 x10^3/µl
LDH 172 U/l
CRP 0,04 mg/dl

axiom
13.12.2017, 13:37
Also sind lymphozyten erniedrigt, LDH und CRP normal, richtig?

Benedikt24
13.12.2017, 13:51
Ja genau :) Scheint also in Ordnung zu sein - hab das nicht direkt gleich verglichen, sonder nur im Befund gelesen und es hat mich eben gewundert warum man da nur diese Werte erwähnte und nicht andere.

Aber das mit den Lymphozyten ist doch etwas eigenartig?

axiom
13.12.2017, 13:58
Ich hatte auch im letzten blutbild erniedrigte lymphozyten gehabt, wobei es bei mir knapp aus der norm war. Ich bin zu mindest bei mir der meinung, dass das einfach eine momentaufnahme ist und es beim nächsten mal wirds wohl wieder normal sein.

Benedikt24
13.12.2017, 14:01
Habe gerade gesehen, dass die Lymphozyten bei mir im January noch niedriger waren auf 0.85 - zumindest sind sie jetzt höher als damals...

Benedikt24
20.12.2017, 13:37
Hi,

Hab wieder mal Neuigkeiten!

Obwohl alle Urologen und Pathologen meinten, man soll meine unklare, fetthaltige Läsion in der Leber erstmal weiter beobachten, konnte mir keiner zu 100% sagen, dass es kein Teratom ist. Wäre nach wie vor eher unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie...

Aus diesem Grund wurde letztendlich auch von Seitens der Radiologie empfohlen, es operativ entfernen zu lassen - OP-Termin Ende Januar (laproskopisch). Davor mach ich noch ein MRT. Weiß nicht ob vielleicht auch ein Thorax CT sinnvoll wäre?

Wäre die Operation risikoreicher, hätte man das anscheinend auch weiter nur beobachtet.

axiom
20.12.2017, 14:40
Hi.
Dann hast du wenigstens Gewissheit. Wenn es ein Teratom ist, dann hast du es mit der OP richtig therapiert. Und wenn es keines ist, dann kannst du beruhigt sein.
Ich drück dir die Daumen dass es harmlos ist. Aber auch ein Teratom würde deine Prognose nicht verschlechtern, da es dann draußen wäre. Also win-win für dich.

Klar könntest du ein CT thorax machen um sicher zu gehen. Die frage ist nur wann: VOR oder NACH der OP.

Wenn ein tumor mit einer Größe von 1+cm in der Lunge wächst, würde man es mit einem Röntgenbild schon erkennen.

Wenn z.B. bei der OP herauskommt, dass es kein Tumor in der Leber war, könnte man argumentieren, dass du wsl gesund bist und ein normales Lungenröntgen weiterhin mal reicht.

Wenn man ein Teratom in der Leber findet, sollte man ohnehin den Körper genau untersuchen, und da würde sich ein ThoraxCT anbieten.

Andererseits gibt es auch einen gewissen Zeitfaktor, was Krebs betrifft. Das thoraxCT hat weniger dosis für den Körper als ein abdomenCT.

Besprich es mit einem behandelnden Arzt, aber ich glaube Lungenröntgen ca 3-1 Wochen vor der OP wäre sinnvoll und dann je nach outcome der OP ein CT danach oder auch nicht.

Toby01Harv
20.12.2017, 19:03
Hi,

ich denke, dass ist die richtige Entscheidung.

Beste Grüße

Benedikt24
19.01.2018, 21:35
Hi,

Hab mal wieder Neuigkeiten: mein MRT vom Januar ist 1:1 gleich wie das vom November. Die Läsion an der Leber ist also noch immer genau gleich groß. Deswegen gibts jetzt erstmal doch keine OP - in 3 Monaten wird nochmal ein MRT gemacht.

Lungenröntgen ist auch i.O. :)

Der Chirurg meinte zwar, dass man wohl früher oder später so eine Läsion wohl doch entfernen sollte, da man sonst nie wissen wird um was es sich handelt, aber der Eingriff könnte doch eine offene OP sein - das würde man erst direkt bei dem Eingriff herausfinden.

Bin vorerst mal sehr happy, dass es nicht gewachsen ist, aber wegen der OP oder nicht-OP Situation mach ich mir schon noch Gedanken. :huh:

axiom
20.01.2018, 10:43
Ja so eine "es könnte vielleicht, aber vielleicht doch nicht" situation ist schon sehr hart und nervenaufreibend.
Sehen wir es aber mal so, dass solang es sich nicht verändert, von der Definition her gutartig sein müsste.

Zysten haben nunmal viele Leute und die meisten werden nicht weiter operiert. Und solang man dir nicht das Gegenteil beweist, ist es auch nichts anderes.

Ich drück dir die Daumen für das nächste MRT. Möge sich die Läsion die nächsten Jahrzehnte nicht vergrößern!

Benedikt24
26.06.2018, 22:40
Hi Freunde,

Ich bins mal wieder mit einer spezifischen Frage in der Hoffnung, dass jemand von euch die Antwort kennt :)

(Bezüglich meiner Leberläsion gibt es übrigens keine großen Veränderungen - alles gleich groß geblieben auch bei der Kontrolle 6 Monate nachdem man die Läsion das erste Mal gesehen hat. Die Urologie geht mit dem Thema immer so um als ob es ja sowieso nie etwas gewesen wäre :cool2:)

Nun meine Frage: ich habe mich damals nach meiner Nicht-Seminom (reifes Teratom) für Wait & See entschieden und mit meiner nächsten Nachsorge im Juli würde ich nun schon an der 1,5 Jahr-Marke kratzen, wie sieht es da mit den Rezidivraten aus? Ich habe schon mal gelesen, dass nach 2 Jahren das Rückfallrisiko auf 3% oder so gesenkt wird, gibt es da nach 1 Jahr auch schon eine Senkung? :)

LG
Benedikt