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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mama ♡ Lungenkrebs


SchneeEngel
14.12.2017, 12:58
Ihr Lieben,

Meine Mama ♡, gerade mal 51 Jahre. Hatte es nicht einfach in ihrem Leben. Zu guter letzt, ist im November 2016 ihre Mama/meine Oma gegangen, auch an einem fürchterlichen Tumor. Allein dieses Schicksal war sehr hart für uns alle.
Meine Mama hat über Jahre weg immer Schmerzen gehabt, schlechte Blutwerte, Schuppenflechte. Es wurde einfach soviel untersucht.. Ohne Erfolg. Bis zu dem Tag wo alles besser werden sollte.
Sie ging mit Schmerzen zum Arzt. Blutwerte auch wieder schlecht. Überweisung zum Rheumotologen... und nach etlichen Jahren wurde endlich rausgefunden was sie hat.. Eine psoriasis Atritis! Endlich ein Befund mit dem man arbeiten konnte.
Somit wurde sie im November eingewiesen ins Krankenhaus damit sie auf die Medikamente eingestellt werden kann. Meine Mutti war so glücklich das es endlich voran ging und es ihr bald besser gehen würde.
Es wurde ein großen Blutbild gemacht.. Der erste Schlag ins Gesicht.. Tuberkulose im Blut nachweisbar. Nicht ansteckend aber sie war da. Einige Tage später bei Untersuchungen dann das Unfassbare. Lungentumor auf einer Lungenklappe, ein Adenomkarzinom. Waren glaube um die 2cm. Das erste mal das man sich selber mit dem Thema Tod auseinander setzen muss.
Ich war immer guter Dinge.. Wollte es wohl nicht so an mich ranlassen. Dachte immer.. So klein.. Wird rausgeschnitten und dann beobachtet.
Das alles hat sie 1 Tag vor Omas Sterbetag mitgeteilt bekommen.
Es folgten noch diverse Untersuchungen, Lungenfunktionstest(Es hieß man kann Operieren) und eine Bronchoskopie.
Am Dienstag hatte sie das PET CT. Alles sehr stark gestreut bis in die Lymphknoten. Operation nicht mehr möglich und auch von einer Bestrahlung haben sie abgeraten da es einfach zu viel ist.
Gibt nur noch Chemo. Eventuell dazu noch eine Immuntherapie. Aber das ist nicht sicher ob das anschlagen würde. Genaueres erst nächste Woche Donnerstag wie der weitere Werdegang ist. Mit Chemo hat sie ca 1 Jahr und mit Immuntherapie eventuell länger.
Das aller schlimmste ist, sie haben sich auch alte Befunde angeschaut. Aus Mai 2017 war der Krebs schon ersichtlich.. Man hatte nur nicht drauf geschaut. Furchtbar wenn man nicht weiß ob dann alles anders gewesen wäre, wenn man es im Mai schon festgestellt hätte. Vielleicht hätte es da bessere Therapieerfolge gegeben und man würde mir meine Mama nicht einfach so aus dem Leben reißen!
Ich habe soviel Beiträge von euch gelesen wo manche die selben Lebenserwartungen hatten und es dann nach 8 Wochen schon soweit war.
So schrecklich ! Es kann nicht alles so schnell vorbei gehen. Sie hätte noch soviel vor sich.. Vor 3 Monaten kam das 2 Enkelkind. War die letzten Jahre so glücklich und ist endlich angekommen in Ihrem Leben. Nach dem Befund Lungenkrebs hat sie gesagt sie will Kämpfen, sie will Leben.
Wieso nimmt ihr die Krankheit die Entscheidung von alleine ab indem sie sowieso sterben wird.

Ich will stark sein für Sie.. Aber es reißt mir den Boden unter den Füßen weg wenn ich weiß es ist womöglich unser letztes Weihnachten. Ihr in die Augen zu sehen und zu wissen es ist bald vorbei.. Ihr geht es bald schlecht.. Ihr nicht helfen zu können. Grauenhaft! Jeder Gedanke an meine Mama bringt mir eine Träne ins Gesicht.

Auch sie wird sich mit dem Thema auseinander setzen und viel lesen im Internet. Vielleicht stolpert auch sie über dieses Forum und vielleicht liest sie auch diesen Beitrag wie du es gerade tust.

Dann soll Sie eins wissen..

♡ Mama, ich liebe dich über alles auf dieser Welt. Sei stark, ich bin immer an deiner Seite! ♡

Clea
14.12.2017, 16:54
Lieber SchneeEngel,
noch ist nichts verloren. Gibt deine Mama auf keinen Fall auf.
Sie braucht jetzt dringend Unterstützung und jemanden, der ihr Mut macht. Lungenkrebszentrum ist schlimm, gerade, wenn er metastasiert ist. Die wichtigen Dinge zu regeln, ist auf keinen Fall verkehrt. Die Patientenverfügung ist wichtig und die Vorsorgevollmacht über den Tod hinaus. Vielleicht könnt ihr euch schon mal über einen Palliativdienst Gedanken machen und über die Frage, ob sie bis zum Schluss Zuhause bleiben kann.
Ist denn schon klar, ob sie für eine Immunthetapie infrage kommt? Sind andere Organe schon betroffen? Insbesondere Hirnmetastasen verkürzen das Leben drastisch.
Ich drücke dir und ihr erstmal alle Daumen, die ich habe.
Chemotherapie ist schwer genug...

Ceddy
14.12.2017, 22:53
Hallo SchneeEngel,

meine Mutter hatte genau das gleiche Ergebnis. Wir haben uns für eine Chemotherapie entschlossen. Ich habe genau wie du auch gedacht, ist sie Weihnachten noch da.....

Kämpfe mit deiner Mutter gemeinsam, jeder Mensch reagiert anders auf die Therapien. Vor allem, genieße jeden Tag ganz ganz intensiv deine Mutter. Redet darüber, wenn ihr es könnt.

Ich drücke ganz feste die Däumchen für euch beide.

Andrea

SchneeEngel
15.12.2017, 11:28
Mittlerweile schon soviel geweint das man denkt mehr kann da nun nicht kommen, doch dann drückt sich doch wieder eine Träne raus voller Verzweiflung.

@Clea: Noch ist nichts verloren. Diesen Satz mag ich nicht.. Wenn man weiß es wird ein Ende geben. Aufgeben werden wir sie auch nie. Sie weiß wir sind immer an ihrer Seite, wir gehen den Weg mit ihr Gemeinsam und Unterstützen wo wir nur können, bis zum Schluss.
Dadurch das sie vor einem Jahr erst ihre eigene Mutter verloren hat, kennt sie sich mit der Thematik ja schon aus. Schon als festgestellt wurde das sie Lungenkrebs hat(Da war noch nicht bekannt das es so schlimm ist und nicht heilbar), allein da hat sie schon die ganzen Verfügungen bereit gestellt, als hätte sie das alles geahnt.. Sie fing an den ganzen Keller aufzuräumen und Dinge wegzuschmeißen, damit wir die Hinterbliebenen nicht soviel zu tun haben.

Immuntherapie das erfährt sie nächste Woche Donnerstag, ob eine zu ihr passen würde. Dann würde man eventuell damit starten und eventuell in Kombination mit Chemo. Aber bei Ihrem Glück... Ist wahrscheinlich nur die Chemo machbar.:cry:
Kann gar nicht mehr positiv denken, voll schlimm. In andere Organe hat er noch nicht gestreut. Der Tumor an sich auf dem Lungenlappen und in den Lymphknoten. Und noch in 2 Lymphknoten im Schulterbereich. Aber das hat schon gereicht das die Ärzte sagten, dass eine OP nicht mehr möglich sei und es für eine Bestrahlung auch zu spät sei. Ich verstehe das immer nicht.. Es war ein Zufallsbefund.. wieso ist es dann für alles zu spät. Wäre dieser Befund nicht gewesen, würde sie jetzt munter fröhlich weiter leben. Sie hat noch keine Beschwerden die darauf hindeuten könnten. Es ist immer wie ein schlechter Traum.. Aber man wacht einfach nicht auf ! Er geht weiter und weiter ! Auch wenn sie jetzt viellecht noch ein bisschen hat, muss ich mir trotzdem vor Augen halten das es auch ganz schnell gehen kann. Sonst trifft mich der Schlag.


@Ceddy: Danke fürs Däumchen drücken und deine lieben Worte. Ich habe deine Beiträge auch alle gelesen.. und gesehen das du es gerade erst "hinter" dir hast und deine liebe Mama gehen lassen musstest. Schrecklich... wieso das alles passieren muss. Soll man froh sein das man es endlich hinter sich hat? Endlich abschließen kann? Es ist echt schwer solche Beiträge zu lesen wenn ich dann weiß was meiner Mama noch alles bevorsteht.:weinen:
Ich hoffe dir geht es gut.. lässt dich nicht hängen. An dem Punkt wo du bist, werde ich auch sein irgendwann. Würde mir wünschen ich müsste das nicht durchmachen. Mit 29 Jahren fühle ich mich nicht bereit sie gehen zu lassen. Aber der schlimmste Tag in meinen Leben wird auch bei mir kommen. Wo ich trotzdem geradeaus schauen muss, für meine Kinder und meinen Partner da sein muss.


》 Es ist schwer für etwas zu hoffen, was doch so hoffnungslos scheint 《

Gerbera
15.12.2017, 20:36
Lieber Schneeengel

Das mit deiner Mutter tut mir sehr sehr leid!

Du schriebst, dass du es nicht verstehst, dass wenn man es noch nicht entdeckt hätte sie fröhlich weiterleben würde... Warum man nicht mehr bestrahlen kann etc.
Mir ging es auch so. Mein Vater hatte bei der Diagnose Darmkrebs Stadium 4. Ihm ging es aber eigentlich super! Auch als es im Frühling hiess, es sei nicht mehr heilbar, ging es ihm noch super. Abgesehen von den Nebenwirkungen der Chemo ging es ihm blendend. Etwas müder als sonst, aber sonst keine Beschwerden. Auch diesen Sommer noch. Ich dachte, wie kann dass sein dass der Krebs trotzdem so weit fortgeschritten ist. Man kann es wirklich fast nicht verstehen. Bei ihm fing es dann erst einen Monat vor seinem Tod an schlechter zu gehen, wo er wirklich Beschwerden hatte und dann ging es rasant abwärts.
Versucht einfach jeden Tag wo es ihr noch gut geht zu geniessen. Wie du sagst, niemand weiss wie lange es noch geht. Und genau deswegen seid dankbar für jeden guten Tag. Du schriebst auch, dass du dir vor Augen halten musst dass es ganz schnell gehen kann. Genau so habe ich auch gedacht. Und es stimmt, man soll die Realität nicht leugnen. Und trotzdem, oder gerade deswegen, das Leben umso mehr geniessen. Als es hiess, dass der Krebs meines Vaters nicht mehr heilbar ist, habe ich mir eine Liste gemacht, mit Dingen die ich noch mit ihm erleben/machen möchte. Es waren zum Teil Kleinigkeiten bzw. nichts besonderes. Ein Punkt war aber, ein paar Tage mit ihm alleine in die Berge fahren, in eine Hütte, ganz allein. Das wollten wir schon immer! Das haben wir dann gemacht. Es war sehr schön und ich bin froh darum! Vielleicht hast du auch so eine Liste?
Ich finde es gut dass deine Mutter schon den Keller räumt etc. Mein Vater hat das auch gemacht, auch seinen Lebenslauf geschrieben etc. Ich finde das viel besser als wenn man die Augen verschliesst und die Hinterbliebenen stehen dann vor einem Chaos bzw. vor Problemen wegen Vollmachten, Patientenverfügungen etc...
Vielleicht magst du deiner Mutter ja auch noch einen Brief schreiben, wo du alles nochmals sagen kannst?

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und viele schöne Momente mit deiner Mama. Ich bin ähnlich jung wie du und hab auch kleine Kinder. Es ist nicht einfacher mit Kindern...

Alles Gute, Gerbera

SchneeEngel
16.12.2017, 16:41
Hallo Gerbera,

ja es ist furchtbar wie schnell doch alles gehen kann.. hab mir deine Geschichte auch durchgelesen. Schön wie ihr die Zeit noch genossen habt und aber auch traurig wie schnell auch alles vorbei sein kann.
Schrecklich was diese Krankheit mit einem machen kann und man sich dagegen nicht wehren kann. Das hat doch kein Mensch der Welt verdient, dass man sich so verabschieden muss von der Welt.

Mit dem Brief ist eine schöne Idee, aber glaube dafür ist es noch zu früh?! Kommt rüber als würde man sich schon verabschieden wollen und ihr das Gefühl geben sie kann darf ruhig gehen. Aber das soll sie gar nicht.. Ich möchte das sie noch Kraft hat um zu kämpfen.

War heute Weihnachtsgeschenke einkaufen. Da war ein Buch das heißt "Mama, erzähl mal!'. Vielleicht kennt es jemand.. Da sind fragen drin da könnte Mama über ihr ganzes Leben schreiben, also es sind Fragen die sie beantworten muss. Kindheit, erste Liebe usw. Dachte das wäre schön.. Hätte sie uns dann geben können.
Aber mein Partner und meine Schwester fanden die Idee dann doch nicht so gut.. Ist schwer sich in jemanden reinzuversetzen der dem Tode gegenüber steht. Was er fühlt und denkt.. Mhhhm werde es ihr dann wohl doch nicht geben. Schon komisch wenn man sich über Geschenke schon Gedanken machen muss.

Aber ich weiß was du meinst mit dem Brief, mit dem noch sagen wollen. Kurz bevor meine Oma für immer gegangen ist, kam sie noch ins Hospiz. Es war weit weg von mir und ich konnte nicht oft hin. So hatte ich ihr ein Paket geschickt ins Hospiz.. Mit einem Schutzengel und einer Karte mit lieben Worten. Leider war es dafür zu spät.. An einem Montag hatte ich das Paket abgeschickt.. Dienstag kam es an. Leider schlief Oma am Montag ab 17 Uhr ein, bis sie am Freitag dann gegangen ist von uns. Mama hatte ihr die Karte noch vorgelesen.
Ach Mensch.. Das ist gerade mal 1 Jahr her.. und nun soll meine Mama dran glauben. Immer noch so unverständlich.

Hatte zuerst Gedacht ich komme gar nicht mehr bergauf seit der Diagnose. Aber dieses Forum gibt einem einiges. Soviel Schicksalsschläge.. Aber auch viele Erfolfsgeschichten(auch wenn man diese an einer Hand abzählen kann).
Irgendwie hat man vielleicht doch irgendwo irgendwie die Hoffnung das meine Mutti vielleicht auch jemand von denen sein kann, bei der man den Krebs doch noch besiegen kann, obwohl es heißt es ist nicht möglich.
Ich hoffe meine Mutti denkt auch so positiv.. und zeigt dem Lungenkrebs gewaltig den Mittelfinger und dem lieben Gott da oben, dass sie noch nicht kommen wird !!!

Ohwei.. Mama darf nicht aufgeben..

Bin so gespannt auf Donnerstag..Mit welcher Therapieform begonnen wird.. Mami wird wieder sehr aufgeregt sein. Aber das schafft sie. ♡

Gerbera
16.12.2017, 20:13
Lieber Schneeengel

Hmm, also ich hab den Brief damals kurz nach der Diagnose gegeben. Er bekam die Diagnose am 7.12.15 und ich hab ihm den Brief zu Weihnachten gegeben. Es war ja nicht umbedingt ein Brief "was ich dir noch sagen wollte bevor du stirbst" sonder mehr eine Art "Liebesbrief". Auf jeden Fall war es überhaupt nicht zu früh. Und schlussendlich war ich froh hab ich ihn ihm gegeben. Ich habe ja dann kurz vor seinem Tod, also ein paar Monate davor, einen "Brief" geschrieben, den ich für die Beerdigung geschrieben habe. Ich hab das auch meinem Vater erzählt, dass ich an seiner Beerdigung was sagen möchte. Er hat mich gefragt ob ich es ihm noch geben würde bevor er stirbt, dass er es auch lesen kann. Aber dazu hatte ich dann die Kraft nicht bzw. das war dann für mich irgendwie komischer oder schlimmer als der erste Brief. Und ich wusste ja dass er es dann ja hört, an seiner Beerdigung. Und es war in etwas das Gleiche wie beim ersten. Anders aber ähnlich.
Kannst du deine Mutter fragen wie sie sich fühlt in Bezug auf den Tod und so? Weil du schreibst wegen dem Hineinversetzen? Mein Vater und ich konnten immer über das reden. Das hat geholfen. Ich finde die Idee mit dem Buch auch schön...

Heute war ein schöner Tag eigentlich aber ich war sehr traurig heute. Und oft muss ich plötzlich während dem Autofahren losheulen...super!

Schöner Abend noch!

SchneeEngel
27.12.2017, 13:42
Heute hatte Mama ihren Termin.. verstehe das immer noch nicht alles.

Am 03.01. beginnt ihre 1. Chemo.. Es werden keine anderen Therapien dazu kommen. Noch machte man ihr Hoffnung mit der Immuntherapie und der Targeted Therapie und heute sagten sie ihr, dass man das bei ihr nicht anwenden kann und nur allein die Chemo in Betracht kommt.

Von der bekommt sie jetzt 4 Zyklen mit 3 Wochen abstand. Danach dann wieder CT um zu schauen.

Verstehe nicht wie nichts mehr möglich ist, wenn der Krebs an sich noch keine Metastasen hat in andere Organe.. Sie keine Beschwerden hat. Es gibt weitaus schlimmere Befunde die ich hier gelesen habe, wo man aber noch was gemacht hat.

Heute ist wieder ein doofer Tag für uns alle.

dagehtnochwas
27.12.2017, 15:09
Hallo SchneeEngel,
es ist in der Tat eine nicht so schöne Nachricht wenn deiner Mutter nicht mehr Therapieoptionen angeboten werden können. Vielleicht kan ich das etwas verständlicher machen.
Eine zielgerichtete Therapie (Targeted Therapy) funktioniert nur, wenn in dem Tumor eine bekannte Mutation gefunden wird, die Klassiker derzeit sind eine EGFR-, ALK- oder ROS1-Mutation. Für diese Mutationen gibt es zielgerichtete Medikamente die an der speziellen Signalgebung dieser Tumore ansetzen (inhibieren). Liegt ein sogenannter Wildtyp vor, dann gibt es dafür noch keine speziell entwickelte Therapie. Allerdings denke ich, schreitete die Forschung auch an dieser Stelle weiter und ermögliche auch Mechanismen anzugehen, die heute noch unter Wildtyp fallen.
Eine Immuntherapie ist meines Wissens als Monotherapie nicht in der Erstlinie (also in der Erstbehandlung eines Karzinoms) zugelassen (kann mich irren). Es wird deshalb bestenfalls zusammen mit einer klassischen Chemotherapie zusammen verabreicht, wann dies indiziert ist. Letztlich muss man auch bedenken, es ist selten das eine Immuntherapie wirklich komplett anschlägt, die sogenannte "Objective Reponse Rate" ist nicht eben hoch (so als Daumenzahl 15%).
Bleibt also in der Erstline in nicht kurativer Intension nur die "klassische" Chemotherapie. Man wird abwarten wie diese anschlägt und abhängig davon werden sicherlich die weiteren Schritte eingeleitet.
Wird deine Mutter in einem Lungenkrebszentrum behandelt, dort kennt man sich eben sehr gut aus. Ob die Behandlung das Optimum darstellt kann man auch mit der Einholung einer zweiten Meinung in einm renomierten Zentrum herausarbeiten.
Noch ein Wort zum Thema Operation. Ein Operation ist dann besonders sinnvoll, wenn eine kurative Behandlungsintension besteht, wenn man also nach derzeitiger Kenntnislage annehmen darf, dass der Patient eine Heilungschance hat. Dies ergibt sich aus dem Stadium (Staging) das für den Tumor ermittelt wurde. Leider hast du hierzu bisher nichts geschrieben, so dass ich das etwas besser einschätzen könnte. Ein Nachweislich maligner Befund in einem Lymphknoten außerhalb der befallenen Lungenseite ist meines Wissens aber schon ein sehr bedeutsamer Befund. Hinzu kommt dann die Größe des Primärtumors und letztlich auch der Gesundheitszustand des Patienten. Eine Lymphknotenmetastase zeigt aber schon an, das es sich schon nicht mehr um eine lokales Geschehen handelt, sondern mindestens eine systemische Behandlung stattfinden muss.

Vielleicht haben dir meine Worte ja etwas mehr Klarheit gebracht, wenn nicht, dann frag einfach.

Lieben Gruß, dagehtnochwas

SchneeEngel
28.12.2017, 08:43
Hallo dagehtnochwas,

ich danke dir für deinen Post, der sicher auch etwas Klarheit verschafft, aber auch einen etwas traurig erscheinen lässt, da man wieder vor Augen hat das es nicht so rosig ausschaut.

Und ja die Immuntherapie wär als alleinige Therapie nicht in Frage gekommen. Es wäre ein Kombi Therapie gewesen mit der Chemo zusammen. Und auch wenn so wie du schreibst die Anschlagrate nicht so hoch sei, hätte man ja trotzdem hoffen können, das man dazu gehört.

Und so wurde einen irgendwie die Hoffnung wieder von allein genommen. Nur Chemo klingt immer so nach abgestempelt.

Ihre TNM Klassifikation hat sie gestern erst bekommen. Sie lautet cT1c/3 (2 Sat. Re. OL) cN2(bulky) ggf. 3 (LK 6) cMx

Und es ein nicht-kleinzelliges Lungenkrazinom (Adenokarzinom) NSCLC. Tumor an sich ist 2,9cm.

Ich hatte ihr auch schon vorgeschlagen sich eine Zweitmeinung zu holen. Aber das möchte sie nicht.. Sie fühlt sich gut aufgehoben. Wo sie auch recht haben mag, ist schon eine gute Klinik, die Charite in Berlin. Sind ja auch dafür spezialisiert.

Aber man versucht ja doch alles mögliche um bessere Prognosen zu bekommen. Sind erstmal gespannt wie sie die Chemo verträgt. Dadurch das sie noch so jung ist und Nieren alles in Ordnung ist, wird die Chemo wohl gleich hoch angesetzt. Achso und behandelt wird mit Cisplatin / Pemetrexed. Dafür hatte sie zuvor schon diverse Vitaminpräparate und Folsäure nehmen müssen.

Wünsche euch allen erstmal ein frohes neues Jahr, falls man sich nicht mehr lesen sollte.

Pet 1968
28.12.2017, 10:44
Hallo Schneeengel!
Ich hatte diese Chemo auch erst und als es nicht wirkte danach die Immun therapie, die alles gestoppt hat, es ist nicht weg aber soweit kann ich normal leben und alle Lympfknoten sind fast auf normal geschrumpft.
Daumen fuer Deine Mama sind gedrueckt!!!
Liebe Gruesse Petra

Jenni96
28.12.2017, 11:39
Ich mache gerade das selbe durch... bei meinem Vater wurde vor 3 Jahren Lungenkrebs festgestellt..vleider inoperabel. Mein Vater bekam drei Jahre Chemo und eine Bestrahlung und diese Zeit war schwer aber dennoch schön. Ich kann die nur raten genieße die Zeit mit deiner Mama solange es ihr noch gut geht.. nach diesem drei Jahren jetzt ist mein papi leider mit 57 am Ende seines viel zu kürzen Lebens angekommen. Aktuell liegt er im Krankenhaus auf der privatstation im sterben, er ist von den einen auf den anderen Tag durch hirnmetasten zum pflegefall geworden und kann sich keinen Millimeter mehr alleine bewegen.. Ich versuche gerade Abschied zu nehmen und hoffe das mein papi ganz schnell in ein schönes Hospiz kommt in dem ich ihn beim sterben begleiten kann ich will nicht dass er alleine ist wenn es soweit ist..

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und bereite dich lieber jetzt drauf vor.. Ich war total schockiert wie schnell es gehen kann am 14.12 haben wir uns alle noch auf Weihnachten gefreut jetzt hoffe ich für ihn das sein leid bald aufhört

Ceddy
02.01.2018, 17:15
Hallo SchneeEngel,

deine Mutter ist noch jung, sie hat mehr Energie als ein viel älterer Mensch.


Man wird wie du schon geschrieben hast, eine starke Chemotherapie verwenden.
Damit hat sie bestimmt noch eine Chance auf eine längere Zeit. Ich hoffe es für euch.

Erschrecke nicht, sie wird alle Haare verlieren, dass wird nicht einfach für sie werden.
Meine Mutter war geschockt. Die Haare sind sehr wichtig für denjenigen, der Krebs hat.

Sie fühlen sich danach erst krank und aussätzig. Es hat eine Zeit gedauert, bis sich meine Mutter
daran gewöhnt hat. Sie hat sich schöne Baumwollmützen gekauft und sah damit sogar ganz modern aus....... wenn ich es mal salopp sagen darf. Wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt.

Vielleicht hörst du mal in der Klinik nach, ob dort auch gelästert wird. Diese Methode kann man am Primärtumor anwenden. Dann bildet der keine Metastasen mehr.

Wenn die Lymphknoten nach der Chemo zurückgehen, könnte man auch dort noch einmal überlegen,
ob eine Bestrahlung möglich wäre. Ich würde nichts unversucht lassen, solange deine Mutter
die Kraft hat.

Der nicht Kleinzellige Lungentumor ist ein harter Bursche, dass heißt aber nicht, dass man ihm volle Durchfahrt gewährt.

Voraussetzung ist aber bei allem, deine Mutter will in den Kampf gehen.

Es muss nicht bei jedem nach einem Jahr alles vorbei sein.

Lieber Schnee Engel ich drücke euch ganz doll die Däumchen.

dagehtnochwas
02.01.2018, 21:38
Erschrecke nicht, sie wird alle Haare verlieren, dass wird nicht einfach für sie werden.


Hallo Ceddy,
Wie kommst darauf das die Haare ausgehen werden? Ein Haarausfall tritt bei Cisplatin/Pemetrexed eigentlich nicht auf. Was hat deine Mutter bekommen?

LG dagehtnochwas

Ceddy
02.01.2018, 21:58
Genau diese Kombination..
Ihr sind nach der zweiten Chemotherapie die Haare ausgefallen. Uns hat es der Arzt aber auch gesagt, dass die Haare ausfallen.

Andrea

SchneeEngel
03.01.2018, 13:47
Gleich hat Mutti ihre erste Chemo hinter sich.. bisschen müde aber sichtlich erleichtert das dass erstmal vorbei ist. Sie war sehr aufgeregt und konnte die Nacht gar nicht schlafen.
Vor ein paar Tagen haben sie ihr nochmal angst gemacht, da war das Herz EKG nicht in Ordnung und man hat da was gehört. Aber beim Herz Ultraschall war alles wieder in Ordnung. Wer weiß was das wieder war..


Sie hat auch ein Rezept bekommen vom Arzt für eine Perücke. Der Arzt meinte auch ihr werden die Haare ausfallen und das auch schnell.
Morgen haben wir schon ein Termin beim Perückenfriseur.

Ich hoffe auch so sehr das die Chemo anschlägt und danach vielleicht noch andere Methoden offen sind für sie.

Liebe grüße an euch alle & ich hoffe ihr seit gut ins neue Jahr gekommen

Ceddy
03.01.2018, 14:24
Hallo SchneeEngel,

bei uns war es ähnlich. Meine Mutter hatte auch so sehr Angst vor der ersten Chemo.
Unser Problem war, dass sie in Essen in der Lungenfachklinik war.
Ist ca. 80 km von mir entfernt. Ich konnte nicht bei ihr sein, weil
ich die absolut schwere Virusgrippe hatte. Das war schrecklich für mich, nicht bei ihr zu sein. Prompt hatte sie einige Medikamente nicht genommen, die
sie unbedingt nehmen sollte. Sie war ja so aufgeregt.
Obwohl ich es extra den Schwestern und den Ärzten gesagt hatte, ging es
wie so oft, alles unter und sie hatte diese Chemo mit wenig Magenschutz
über sich ergehen lassen.
Die Dosierung war auch viel zu stark, ihr Kreislauf brach zusammen, so daß
sie nicht am anderen Tag nach Hause konnte. Zu Hause ging es ihr dann ganz schlecht, sie mußte ins nahegelegene Krankenhaus. Ich dachte schon, jetzt stirbt sie.
Alle weiteren Chemos hat sie dann in unserem Krankenhaus bekommen. Da war ich in ein paar Minuten, wenn was fehlte.

Ja, die Haare hat sie verloren, es war ganz schlimm am Anfang, das schrieb ich dir schon. Sie hatte sich daran gewöhnt und mit der Perücke sah sie total gut aus. Ich fand es auch nicht schlimm sie ohne Haare zu sehen. Für Mutti war es bestimmt schlimmer, aber die Perücke gab ihr Sicherheit nicht krank auszusehen.

Ich hoffe deine Mutter verträgt die Chemo so einigermaßen.

Meine Däumchen sind gedrückt.

Andrea

SchneeEngel
26.03.2018, 19:33
Mama hat nun 4 Chemos hinter sich gebracht. 3 davon echt gut weggesteckt.. und die letzte, da hatte sie ganz schön mit zu tun. Immer mal wieder sehr schlapp, hohen Blutdruck und ein richtiges Mondgesicht vom Kortison. Manchmal hab ich sie auch nicht wieder erkannt.. Ist sehr reizbar gewesen und hat die Nerven verloren.

Heute war Auswertung von ihrem CT letzte Woche. Alles zu 20% zurück gegangen. Puuuh.. Mutti war so glücklich. Sie hat wohl schon mit allem gerechnet.. Das es nicht angeschlagen hat, oder einfach stehen geblieben ist.
Aber -20%? Das waren schöne Neuigkeiten.
Die Chemos gehen erstmal weiter alle 3 Wochen.. Nur wesentlich geringer Dosiert und ohne Platin.
Nächste Woche Dienstag bei der Tumorkonferenz entscheiden sie ob vielleicht doch noch Bestrahlt werden kann.

Sind sehr gespannt was bei rum kommt.. Ob es weiter gut geht oder auch wieder anders laufen kann.

Achja.. Mutti soll aufhören soviel Schokolade zu essen.. Das soll sich negativ auf alles auswirken.:-)

Habt einen schönen Abend..♡

SchneeEngel
16.09.2018, 21:48
Nun ist es fast ein halbes Jahr her seit meinem letzten Besuch.. und was soll ich sagen.. Ich glaube die schlinge zieht sich entgültig zu und Mama wird nun bald gehen.

Vor kurzem war ihre nächste Auswertung. Tumor ist gleich groß geblieben aber kleine metastasen haben sich gebildet sie wohl sehr langsam wachsen.
Nach der ganzen Aktion von chemo und Bestrahlung ging sie 3 Wochen auf Reha. Sie war wieder wie früher.. Als wäre nie was gewesen.

Chemo und Bestrahlung haben sie nun auch erstmal beiseite geschoben und vor 2 Wochen bekam sie die Immuntherapie mit Atezolizumab. Die hätte sie alle 3 Wochen bekommen sollen.

Ihr ging es richtig richtig gut !!! Letztes Wochenende hat sie noch auf unsere Püppi aufgepasst.. und nun seit gestern ist sie ins krankenhaus gekommen.. von jetzt auf gleich war ihr schwindelig und übel, Kopfschmerzen..
Und seit heute redet sie wirres zeug und ist total neben sich. Beim CT haben sie dann heute Hirnmetastasen festgestellt.. Oh gott !!! Von heute auf morgen alles geändert. So schnell.. kann es kaum in Worte fassen.
Es ging einfach zu schnell auf einmal..

Ich glaube jetzt kann man zugucken wie es bergab geht.. Ich bin einfach so unendlich traurig.. traurig traurig traurig.

Positiv_Denken
17.09.2018, 09:44
Es tut mir so leid. Soviel Hoffnung und jetzt das. :weinen:

Larry70
17.09.2018, 19:59
das tut mir echt leid, ich dachte wirklich, sie hat Glück gehabt. Ist einfach eine Dreckskrankheit
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft

SchneeEngel
17.09.2018, 21:29
Sie haben Mutti seit gestern abend ruhig gestellt und sie kam nachts noch auf die Intensivstation.

Nun ist sie den ganzen tag schon ruhiggestellt und macht ab und zu mal die Augen auf.. wenn sie unruhig wird, spritzen die Pfleger nach.

Zuerst sind sie von ausgegangen das es Nebenwirkungen von der Immuntherapie sind oder die Hirnmetastase beschweren macht.
Heute abend sie Rückenwasser abgelassen und eine Entzündung festgestellt. Sie gehen von einer Hirnentzündung aus...
Zu 100% wollen sie sich aber nicht festlegen.

Jetzt hängt alles davon ab wie sie sich macht und ob die Medikamente anschlagen oder es schlechter wird und sie die Augen schießt.

Die Ärzte sagen auch keine Prognosen weiter.. kann die Nacht zu ende sein.. kann auch Wochen dauern oder Monate.

Es tut so schrecklich weh sie so zu sehen. Ihr nicht helfen zu können.. einfach nur zusehen.. bei ihr sein.

Ach Mama ♡ du machst Sachen.. Ich kann das alles nicht in Worte fassen...

Clea
18.09.2018, 09:42
Ich schicke dir einfach mal ein dickes Kraftpaket vorbei. Mehr vermag ich grad nicht zu sagen. Es tut mir sehr leid.

fluturi
18.09.2018, 17:23
Lieber Schneeengel, es tut mir unsagbar leid. Diese Situation ist unerträglich. Ich wünsche euch viel Kraft.

Beccamaus
20.09.2018, 11:53
Lieber Schneeengel,

auch ich sende dir ganz viel Kraft zu. Ich verstehe wie du dich fühlst, auch mein Papa hatte ein Adenocarzinom in der Lunge und hat kurz vor seinen "Gehen" Hirnmetastasen. Ich habe in den letzten Tagen/Wochen einfach nur bei Papa im Bett gelegen. Bei jedem Abschied habe ich mich verabschiedet, als sei es der letzte. Bis es irgendwann auch der letzte war. Noch heute, 8 Wochen später, denke ich oft an diese Tage zurück :-(

Nothingtodo
28.09.2018, 20:10
Ohh gott nach ein paar Beiträgen dachte supper sie hat es geschafft da es mir mit meinen papa ähnlich geht der jedoch noch am Anfang steht... und nun dein letzter Beitrag ich mag nicht glauben das es sooo schnell gehen kann. ALLES GUTE euch allen 😪😪😪

SchneeEngel
11.12.2018, 23:02
Nun sind wieder 3 weitere Monate vergangen. Die Zeit rennt..
Mama war 3 Tage nicht ansprechbar wo sie auf der ITS lag. Machte dann wieder ihre Augen auf und kam Stück für Stück zu sich.
Aber seitdem ist nichts mehr wie es mal war. Sie ist einfach nur noch kraftlos und kann nicht mehr.

Sie bekam danach nochmal eine Immuntherapie, die sie auch nicht vertragen hatte. Mama kam wieder ins Krankenhaus da sie schlecht Luft bekam. Ein Lungenflügel ist zusammengeklappt, da sich sehr viel Wasser in der Lunge breit gemacht hat. Sie haben ihr den nächsten Tag 500ml Wasser punktiert und den darauf folgenden Tag nochmal.
Nun haben sie ihr einen Schlauch gelegt, damit sie jeden Tag das Wasser von allein ablassen kann. Seitdem kommen jeden Tag zwischen 350ml - 400ml Wasser aus der Lunge. Wo das genau herkommt weiß keiner.

Aus beidem schließt sich nun doch heraus, das sie die Immuntherapie nicht vertragen hat. Diese haben sie nun abgesetzt und gleich mit einer Chemo ersetzt.

Ihr Alltag besteht eigentlich nur darin sich vom Bett auf die Couch zu bewegen und andersrum.. Sie weint oft.. Sie sagt selbst sie spürt das es zu Ende geht.. Das so zu hören von ihr ist irgendwie traurig..
Wenn sie sich bis Donnerstag nicht aufrappelt kommt sie wieder ins Krankenhaus.

Wir müssen uns alle klarmachen das dieser Tag X wo Mama ihre Augen schließt immer näher kommt. Irgendwie ist das leichter gesagt als es einem klar wird.. Und irgendwie geht immer alles viel zu schnell.

Wünsche allen erstmal eine schöne besinnliche Weihnachtszeit.

Tinele
12.12.2018, 04:22
Die wünsche ich euch auch nochmal zusammen .

Positiv_Denken
12.12.2018, 08:46
Ich wünsche Euch viel Kraft und noch ein schönes gemeinsames Weihnachten.
Es tut mir sehr leid dass es Deiner Mutter so schlecht geht.

SchneeEngel
14.12.2018, 09:55
Mutti ist seit gestern nun im Krankenhaus. Hat es kaum geschafft mehr sich überhaupt noch zu bewegen.

Blutwerte im Keller, kein Blutdruck, Fieber, trinkt und isst nichts und ihr ganzer Mund ist entzündet.

Hoffe die Ärzte können sie nochmal ein wenig aufpäppeln damit wir noch einmal Weihnachten zusammen verbringen können.

Verstehe immer nicht wie die Ärzte dann trotzdem immer noch von Chemo reden können. Am 27.12. wäre die nächste inklusive einer Knochenmarkspritze.

Wenn das so weiter geht stirbt sie ja nicht am Krebs an sich sondern an den ganzen Nebenwirkungen die sie nun hat. Ganze Immunsystem ist im Keller.
Aber irgendwie hat sie soviel Hoffnung das es eventuell doch was bringt.
Ich würde es ihr auch so sehr wünschen, aber es sieht leider gar nicht danach aus.

Habt einen schönen Tag. *Amen*

Beccamaus
14.12.2018, 10:19
Lieber Schneeengel,

genauso war es bei meinen Papa auch. Er wollte unbedingt eine palliative Chemo probieren, dann hatte er eine Darmperforation mit Not-OP und Anlage eines Stomas. Er musste auf die Isolationsstation, seine Werte waren in Keller, er konnte nicht schlucken da alles entzündet war. Also ähnlich wie bei deiner Mama. Ich habe meinen Papa von Anfang an abgeraten, er wollte es aber probieren. In meinen Augen bringt eine Chemo nur was wenn die Chance auf Heilung besteht. Das Leben um wenige Monate zu verlängern, mit einer Chemo, aus meiner Sicht eine Verlängerung mit einem hohen Preis!

Ich weiß nur das ich jederzeit wieder so handeln würde. Ich habe meinen Papa aus dem KH raus geholt und ihn in eine Naturheilklinik die auf Onkologie spezialisiert ist, gebracht. Mein Vater war danach ein neuer Mensch und fasste neuen Lebensmut. Fast 9 Monate lebte er fast gesund bis es wieder Bergab ging da er überall Metastasen hatte. Aber es waren 9 Monate voller Glück und ich würde nie wieder eine Palliativchemo bei meinen Angehörigen zulassen, sondern diesen Weg gehen. Leider mussten wir alles selbst bezahlen.... aber dafür würde ich mein letzten cent auch immer wieder für ausgeben.

Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute und viel Kraft

Positiv_Denken
14.12.2018, 12:39
Ich bin auch sehr froh, dass es bei meiner Mutter nicht mehr zu einer Chemo gekommen ist. Sie hätten ihr vielleicht ein paar Monate mehr gebracht. Aber zu welchen Preis.
Ich wurde letzens von einer Freundin ziemlich böse angesehen. Sie hat überhaupt nicht verstanden, warum ich so denke. Sie meinte, dass ich ja wohl meiner Mutter die Chance weiterzuleben nehmen würde und man jede Chance ergreifen muss.
Sie hat einfach nicht verstanden, dass eine Chemo ja nur palliativ lebensverlängernd gewesen wäre und meine Mutter nur gelitten hätte.

SchneeEngel
15.12.2018, 08:20
Mamas Fieber ist weg und gestern hat sie mal ein halbes Brötchen gegessen, sonst alles unverändert.

@Beccamaus das freut mich das ihr die 9 Monate noch ausgiebig genießen konntet. Glaube Mama greift einfach nach jeden Strohhalm der Hoffnung gibt. Den will ich ihr auch nicht nehmen. Anfang des Jahres hatte sie schon eine Palliativ Chemo, wo es ihr richtig gut ging und sie hat es auch geschafft das dadurch der Tumor kleiner geworden ist.
Sie bekam dann eine richtige Chemo mit Bestrahlung wo sie jeden Tag Chemo hatte und jeden Tag bestrahlt wurde und danach auch auf Reha ging.
Das niederschmetternde Ergebnis war das diese dann gar nichts gebracht hat und sogar neue Metastasen entstanden sind.
Glaube eine Naturheilklinik wäre keine Option für sie gewesen, da sie wirklich jede Therapie über sich ergehen lassen hat.
Aber freut mich wenn es Menschen wie deinem Papa geholfen haben noch ein paar schöne Monate zum Leben hatten und du alles mittlerweile gut verarbeiten konntest.

@Positiv_Denken kann deine Meinung über die Palliativ Chemo auch teilen, aber dadurch das Mutti "erst" 52 Jahre ist, hatte sie auf alles gehofft was man ihr anbietet. Und hier in Berlin sind wir glaube auch gut ausgestattet wenn es ums Thema Krebs geht und den dazugehörigen Therapien. Aber nach 12 Monaten mit Chemo und Immuntherapie ist damit nun Schluss. Der Körper macht nun nicht mehr mit.
Hoffe auch sie lässt es nun und erholt sich nochmal ein wenig davon.


Sozialdienst wurde nun auch beantragt für Zuhause. Mutti ist zur Zeit auch sehr emotional und könnte den ganzen Tag weinen.

Positiv_Denken
15.12.2018, 18:03
Oh ich wollte das nicht falsch rüberbringen. Hätte es für meine Mutter irgendeine Chance gegeben, noch Palliativ gut weiter zu leben, hätte sie diese Chance ergriffen. Und wir wären diesen Weg mit ihr gegangen.
Sie hatte Lebermetastasen mit teilweise 9 cm Größe. Ich glaube in ihrem Fall hätte es nur ihr Leid verlängert und daher bin ich froh dass es für sie schnell vorbei ging.
Ich hoffe Du verstehst wie ich das meine.

Beccamaus
18.12.2018, 08:57
Ja, man muss natürlich den Wunsch der betroffenen akzeptieren. Ich möchte so eine Erfahrung auch nie wieder durchmachen müssen. Doch wenn man sich die Statistik so anschaut wird ein Himmel, Angst und Bange. Die Krebsleiden nehmen immer mehr zu :-(
Gut verarbeitet - eigentlich nicht. Ich habe Mittel und Wege gefunden meinen Alltag zu bestreiten. Aber ich weine jeden Abend wenn ich im Bett liege. Ich denke an seine Worte, seine Blicke usw.... Ich habe mich schon verändert, dies bekommt auch meine Familie mit. Ich bin nicht mehr so froh, habe teilweise Angst depressiv zu werden. Ich warte jetzt die Weihnachtszeit und meinen Geburtstag ab...vielleicht ist das auch einfach zu sehr in meinen Kopf drin.....

SchneeEngel
20.12.2018, 21:53
Seit letzte Woche Donnerstag liegt Mutti nun im Krankenhaus. Mal ging es bergauf und nun wieder bergab.

Blutwerte sind zwar besser geworden aber die Organe machen langsam nicht mehr so mit wie sie wollen. Leber und Niere sind beeinträchtigt und sie hat nun auch Wasser im Bauch, welches nun auch noch auf die Lunge drückt und sie schlecht Luft bekommt.

Alleine auf Toilette oder sich anziehen ist auch nicht mehr möglich. :-(

Nach heutiger Prognose bleibt sie erstmal im Krankenhaus und kann auch nicht über Weihnachten nach Hause kommen.
Irgendwie alles doof. Haben es uns anders gewünscht.. Aber es soll leider leider nicht sein. *traurigtraurigtraurig*

Schwer da den Kindern noch ein schönes Fest "vorzuspielen" :-(

Beccamaus
21.12.2018, 07:27
Ja, das ist hart das man für die Kinder immer stark sein muss. Gerade an solchen Tagen wo sich die Kinder das ganze Jahr drauf freuen sollte man stark sein. Aber mir fiel das auch schwer letztes Jahr. Papa konnte wegen starker Schmerzen auch nicht dabei sein. Da fließen auch die ein oder anderen Tränen. Und dieses Jahr, ohne ihn, wird es nicht anders sein.
Könnt ihr deine Mama nicht auf die Palliativ verlegen lassen? Da hat sie wenigstens ein Einzelzimmer und ihr könnt vielleicht doch alle gemeinsam feiern? Insofern sie das möchte....

Positiv_Denken
21.12.2018, 08:55
Das tut mir sehr leid. Ich hätte Euch ein schönes gemeinsames Weihnachten gewünscht.
Ich würde auch mal über die Palliativ nachdenken. Für Eure Mutter wäre es sicher schöner als in einem kahlen Krankenhauszimmer.

SchneeEngel
22.12.2018, 21:02
Glaube Mutti hatte sich auf die Warteliste von einem Hospiz setzen lassen. Darüber hatte sie wohl mit dem Sozialdienst drüber gesprochen.

Aber es scheint dafür nun auch zu spät zu sein. Heute war der Arzt nochmal da und gab keine gute Prognose ab. Leberwerte noch schlechter und bei den Nieren kann man schon von einem Versagen sprechen.
Wenn sich der Zustand weiter verschlechtert bekommt sie ein Einzelzimmer wo dann auch immer jemand bei ihr sein kann.
Bekommt jetzt auch ein bisschen Morphin weil sie dolle Angst hat.
Der Arzt meinte heute auch das wir auf jedenfall damit rechnen sollen das sie auf dieser Station verstirbt.

Ich hab mir einfach ein anderes Leben für meine Mutti vorgestellt. :-( Es zerreißt mir so das Herz sie so zu sehen.

Vorallem aber geht alles so schnell.. November 2016 Ihre Mutti gestorben, Juli 2018 ihre Schwester und nun ist sie dran. Das ist alles so gruselig!!

Christin12
23.12.2018, 21:57
Schneeengel,
es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musst.
Ich habe leider keine Hoffnung machenden oder tröstenden Worte, die gibt es einfach nicht in so einer Situation.
Ich möchte nur, dass du weißt, dass hier Menschen sind, die deine Beiträge lesen und mitfühlen. Ich lese viele Dinge hier, bin oft sehr betroffen, kann aber meist nichts schreiben, obwohl ich weiß, wie sehr man sich ein paar liebe Sätze wünscht.
Fühl dich umarmt.
Ch.

SchneeEngel
25.12.2018, 20:23
Mutti ist noch da.. Hat oft übers Sterben gesprochen.. Und gefragt ob wir noch was wissen wollen bevor sie geht.
Sie hatte so dolle Angst vor dem Sterben und war sehr unruhig, bekommt nun jeden Tag morgens und abends 10mg morphin.
Manchmal hat sie leichte wache Phasen wo sie noch spricht aber kurz danach wieder einschläft.
Heute war wohl der erste Tag wo sie zwar ab und zu wach ist aber sich nicht mehr Unterhalten kann und nuschelt.
Essen und Trinken ist auch nicht mehr so dolle.. 3-4 Löffel am Tag isst sie und trinken auch nur wenn der Mund mal zu trocken ist.

Heute hat sie kurz gesagt sperrt mich doch alleine ins Zimmer und basta, sie will nicht mehr. :-(

Gesicht ist schon etwas gelb, Leber gibt nun auch den Geist auf Stück für Stück..

Oft will sie auch einfach ihre Ruhe haben. Also was soll man da machen außer zu zusehen und abzuwarten.

Habt noch schöne Feiertage.

SchneeEngel
26.12.2018, 20:28
Heute morgen hat mich das Krankenhaus angerufen.. Mein Herz hatte schon gepumpt weil ich Angst vor der schlimmen Nachricht hatte das sie vielleicht eingeschlafen ist.

Der Pfleger meinte ihr geht es zunehmend schlechter und sie bricht die ganze Zeit und hat meinen Namen gesagt das er mich anrufen soll.
Sie hat nun den ganzen Tag über immer gebrochen. Wenn sie jetzt versucht was zu sagen verstehe ich sie gar nicht mehr, ist auch leicht verwirrt und sagt komische sachen. :-(
Atem ist sehr schwach und ich höre diese rasselatmung wo ich schon von gelesen hatte..

Ich hoffe sie leidet nicht zu sehr..

Ach Mama.. ❤️

Clea
27.12.2018, 08:34
Ich möchte dich einfach nur mal still an mein virtuelles Herz drücken. Tröstende Worte fallen mir nicht ein. Ganz viel Kraft für dich.

Tinele
27.12.2018, 16:41
Ein sehr schwerer Weg. Ich hoffe ihr habt ihn schon oder bald geschafft .:pftroest:

SchneeEngel
28.12.2018, 07:07
Mutti ist gestern um 18.32uhr für immer eingeschlafen. ❤️

Nachdem die Ärzte am Vormittag der Meinung waren weitere therapeutische Maßnahmen einzuleiten auf Grund das ihre Werte besser geworden sind, haben wir uns dagegen entschieden und einen Perfusor mit Morphin veranlasst. Wohl alles richtig gemacht.

Sie sah aus wie eine 150kg Frau mit einem ganz kleinen Kopf, soviel Wasser hatte sie schon in sich.

Es fühlt sich noch an wie in einem schlechten Film und ich kann es auch glaube noch gar nicht realisieren das sich Muttis Augen für immer geschlossen haben.

Nach 13 Monate seit der ED hoffe ich das sie in Ruhe den Frieden findet und auf uns hinab schaut.

Ich danke dir für alles Mama ❤️ Ich liebe dich ❤️

Pet 1968
28.12.2018, 07:47
Liebe Schneeengel !
Mein ganz herzliches Beileid fuer Deinen Verlust!! Denke daran das Deine Mutti nun keine Schmerzen mehr hat. Ihr habt alles richtig gemacht. Ich wuensche Dir Staerke fuer die kommende Zeit!
Petra

Clea
28.12.2018, 08:57
Liebe Schneeengel,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deiner Mutter.
So wie du es beschreibst, war es eine Erlösung.
Trotzdem bist du jetzt alleine und die Zeit ist schlimm.
Ich wünsche dir viel Kraft und Menschen an deiner Seite, die dich stützen.

Clea

Gerbera
28.12.2018, 18:41
Auch von mir mein tiefes Beileid! Ja am Anfang ist es irgendwie nicht real.
Ich wünsche dir viele liebe Menschen um dich!!

Beccamaus
07.01.2019, 11:32
Liebe Schneeengel,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deiner Mama:cry: Auch für die kommende Zeit wünsche ich dir viel Kraft und hoffe du hast und nimmst dir ausreichend Zeit um trauern zu können.