PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Chemo beginnt


Rottweilerfreund
20.01.2018, 19:51
Hallo
Ich bin Rene und hatte mich schon mal vorgestellt. Um euch nicht alles noch mal zu erzählen, verlinke ich einfach mal meine Vorstellung.
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?p=1385142

Es ist nun gut fünf Wochen her, dass im Krankenhaus auf einer Röntgenaufnahme zufällig etwas Verdächtiges entdeckt wurde. Und häppchenweise wurden die Informationen immer konkreter. Es handelt sich um ein Adeno-Karzinom im linken Lungenflügel an den Bronchien.
Andere Organe sind glücklicherweise nicht betroffen, aber die umliegenden Lymphknoten sind schon von Metastasen befallen, weswegen nicht operieriert wurde.
Letzte Woche Mittwoch war die Ärztekonferenz, und in der wurde entschieden, mit einer Chemo zu beginnen, und nach drei Monaten mit einer Strahlentherapie zu ergänzen. Es wird also eine ziemlich lange und bestimmt nicht schöne Zeit auf mich zukommen.
Heute ist Samstag, und am Montag geht es los.

Im Moment habe ich dazu keine Fragen, schließlich habe ich mir in diesem Forum schon eine Menge angelesen.
Aber ich habe mich trotzdem zu diesem Thread entschlossen, weil nach mir mit Sicherheit andere Erkrankte dazu kommen werden, die auf unsere Erfahrungen angewiesen sind. (so wie ich dankbar für eure Berichte war)
Also werde ich einfach von Zeit zu Zeit berichten, wie es mir ergangen ist. Der Thread wird sich mit der Zeit schon füllen.

Eins noch zum Schluß:
Im Hinblick auf meine Zukunft bin ich die Ruhe selbst. Die Überlebensprognose für die nächsten fünf Jahre liegt bei etwa 50%. Das heißt: Dass ich in den nächsten fünf Jahren sterben werde, ist genauso wahrscheinlich, wie dass ich nicht sterben werde. Damit werde ich mich erst befassen, wenn der Tod mir auf die Pelle rücken sollte. Nicht jetzt!
Jetzt hauen wir diesem Mistkerl alles um die Ohren, was ihm seinen Aufenthalt so richtig ungemütlich macht. Und nur darauf konzentriere ich mich im Moment.
Das Einzige, wovor ich im Moment wirklich etwas Angst habe, sind die Nebenwirkungen der Chemo (und später der Strahlen). Aber ich habe eigentlich einen ziemlich robusten Körper, und das ist meine Hoffnung.

Euch erstmal ein schönes Wochenende
Gruß
Rene

Pet 1968
20.01.2018, 23:00
Hallo Rene!
Das ist genau die richtige Einstellung!!!!
Und Du hast recht mit dem sterben oder nicht sterben. Jeder von uns kann auch morgen vom Bus ueberfahren werden.
Und mit den Nebenwirkungen, ja die sind nicht schoen aber wichtig ist es sofort Deinem Arzt zu sagen, es gibt fuer fast alles Medikamente. Nur fuer Fatique nicht, aber wie sagt man, schlafen macht gesund!
Daumen fuer Dich sind gedrueckt!
Und mach nicht den gleichen Fehler wie ich, als ich die erste Chemo hatte , hab ich immer darauf gewartet was zu merken als es da so in meine Vene geleufen ist, da war aber nix , erst ein zwei Tage spaeter lol.
Ganz liebe Gruesse Petra

dagehtnochwas
21.01.2018, 10:05
Hallo Rene, aka Rottweilerfreund,
eine löbliche Einstellung hast du, dem würde ich unumwunden zustimmen. Schau auf den Tag und nicht auf die Zukunft, keine weiß wie sie wird. Vergiss aber nicht dir Leckerlis zu verabreichen. Wenn ich an meine ambulante Chemo zurück denke, dann kommen mir spontan die schönen Dinge in den Kopf, die ich in der Zeit gemacht habe. Ich bin so oft es ging in den Park spazieren gegangen und noch heute habe ich die sonnigen Bilder des Parks vor Augen. Ich bin an den Wochenenden verreist und habe damit neue Eindrücke gesammelt. Tue dir Gutes und überschreibe die nicht so schönen Eindrücke der Chemo damit. Es wirkt!
Letztlich hatte ich am Tag der Chemogabe (4 Zyklen Carbo+Vinorelbin) auch keine besonderen Nebenwirkungen, danach hatte ich für eine Woche eine latente Übelkeit. Schlechter ist da schon die Gabe von zwei Zyklen Cisplatin gewesen, aufgrund der Dauer und meiner Vorerkrankungen habe ich die nur stationär ertragen - da fehlen dann die positiven Eindrücke gänzlich ;-)
Die Strahlentherapie habe ich ohne wesentliche Probleme gut überstanden, einzig die tägliche längere Anfahrt ist ein Übel gewesen - geht aber auch vorüber.

Liebe Petra,

Und Du hast recht mit dem sterben oder nicht sterben. Jeder von uns kann auch morgen vom Bus ueberfahren werden.

das ist natürlich Quatsch, die Wahrscheinlichkeit im Verkehr überfahren zu werden ist nicht ansatzweise so hoch, wie an einer Krebserkrankung zu sterben. Diese oder ähnliche Vergleiche verbieten sich meiner Meinung nach komplett. Ich finde es in keiner Perspektive ratsam die Krebserkrankung und die damit verbundene Sterblichkeit zu banalisieren.

Alles Gute für deine Therapie und dein Wohlergehen!
LG dagehtnochwas

Rottweilerfreund
21.01.2018, 10:41
Danke euch Beiden schon mal für die netten Antworten.
Mal ein Auszug aus meinem Aufklärungsbogen:
Paclitaxel
Nervenschädigung, Blutbildveränderungen, Übelkeit, Erbrechen, allergische Reaktionen, Herzschädigung, Haarausfall, Infektion, Nervenstörung
Carboplatin
Haarausfall, Blutbildstörungen, Nervenschädigung, Nierenschädigung, Übelkeit, Erbrechen
Mir ist natürlich klar, dass diese Nebenwirkungen auftreten können, aber nicht müssen. Klingt trotzdem nicht toll. :shy:

Der Vergleich mit dem Bus ist so auch nicht meiner. Als stocknüchterner Pragmatiker habe ich ein anderes Bild.
Ich habe (wie vermutlich jeder von euch) meine Leute, die sich Sorgen um mich machen. Aber wir alle kommen jetzt in ein Alter, in dem das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sprunghaft ansteigt. Jeder von denen, die sich heute Sorgen um mich machen, kann morgen schon auf der Straße umkippen und ich würde denjenigen möglicherweise um Jahre überleben. Klingt etwas zynisch, ist aber so. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich weiß, dass ich krank bin.

Ich muss euch noch vorwarnen: Mein Sarkasmus ist etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe einen rabenschwarzen Humor. Ich werde mich aber bemühen, in diesem Forum möglichst sensibel damit umzugehen. :)


Gruß
Rene

greg
21.01.2018, 16:46
Hallo Rene,

meine Frau Jenny hatte nach ihrer OP (Entfernung oberer linker Lungenlappen) eine Chemo (2 Kuren mit Cisplatin + Navelbin, dann 2 mit Carboplatin aufgrund schlechter Nierenwerte). Das Carboplatin hat sie wesentlich besser vertragen als Cisplatin. Ab dem 3. Zyklus kamen 30 Bestrahlungen dazu. Sie hat das alles wirklich sehr gut weggesteckt. Wichtig war die Gabe von entspr. Medikamenten wie z.B. EMEND gegen Übelkeit, etc. und eine gute Hydratation im KH oder auch zu Hause vor und während der Gabe der Chemo.
Ihre Behandlung ist seit Ende 10/17 vorüber und es geht ihr z.Z. gut.
Du hast ja auch die richtige Grundeinstellung - das ist auch sehr wichtig.
Das wird schon!

Alle Gute und liebe Grüsse,
Norbert

Elisabeth15
21.01.2018, 21:50
Hallo René,

Ich habe eben deine Geschichte gelesen - bin immer wieder entsetzt, wie viele Menschen sich mit dieser mistigen Erkrankung rumschlagen müssen. Aber die Art und Weise, wie du mit dieser Krankheit umgehst, ist genau richtig!!!
Ich selbst möchte meine langjährige Lungenkrebsgeschichte jetzt auch nicht nochmal ausbreiten. Du findest mich im Krebsforum unter Elisabeth15, Neue Benutzerin - Kleinzelliges Lingenkarzinom.
Bei mir wurde die Erkrankung im Oktober 2011 festgestellt, der Kleinzeller ist ja sehr aggressiv, hat eine denkbar schlechte Prognose und streut sehr schnell. Bei mir waren bereits Metastasen auf der Leber und in der kompletten Wirbelsäule. Ich war quasi im Endstadium, Hoffnung auf längeres Überleben gab es nicht. Und trotzdem habe ich -mit einem Rezudiv im Januar 2013 - den Krebs überlebt, entgegen der ärztlichen Prognosen!

Ich bin sicher, dass mein Wille zum Weiterleben, bei meinem Mann zu bleiben, einen großen Betrag zu meiner positiven Entwicklung beigetragen haben. Ich wollte unter keinen Umständen sterben, habe meinem Mann versprochen, ihn nicht alleine zu lassen. Und was ich verspreche, das halte ich auch!

Diese schlimme Art des Lungenkrebses hast du ja nicht, aber auch die nicht kleinzelligen Formen sind sehr gefährlich. Und du hast eine schwere Zeit vor dir, Chemos und Bestrahlungen haben es in sich. Aber wenn es mir mal wirklich superschlecht ging, habe ich mir gesagt, es kommen auch wieder bessere Tage!

Ich hoffe, du behältst deine positive Lebenseinstellung, dann kannst du es, so hoffe ich, auch schaffen, die Krankheit zu besiegen. Mein Krebs gilt ja auch als unheilbar, aber das interessiert mich gar nicht. Hauptsache, ich lebe und die Nebenwirkungen von Chemos/Bestrahlungen sind nicht so schlimm. Das Leben muss ja auch lebenswert bleiben?

So, ich wünsche dir für deine Therapie alles alles Gute, lass dich nicht unterkriegen!

Toi toi toi und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

P.s. Vielleicht schreibst du ja mal wieder, würde mich freuen. Ich habe mich 2016 im Forum angemeldet, um anderen Krebskranken Mut und Hoffnung zu übermitteln. Ich hoffe, dass mir das bei dir auch gelungen ist, Aufgeben ist keine Option!

Rottweilerfreund
22.01.2018, 22:55
@greg
Es ist immer schön zu hören, dass Andere mit wenig Problemen da durch kommen. Das macht Mut.
Grüße an Jenny! Ich drücke ihr die Daumen, dass es so bleibt.


@Elisabeth
Ja, ich bin beim einlesen schon auf deine Geschichte gestoßen. Du bist ja sowas wie die Mutmacherin vom Dienst. Das finde ich toll von dir!
Ich hoffe, dass ihr bald in euer Haus einziehen könnt. Wir sind ja auch erst vor zwei Jahren von Berlin auf's platte Land ins eigene Haus gezogen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie schön und aufbauend es war, als Möbel und Kartons so langsam aus dem Weg geräumt waren und man sich hindernisfrei durch's Haus bewegen konnte.


Soooooo ...
Heute war also der große Tag. Ich war erstmal ziemlich erstaunt, mit so vielen anderen Leuten in dem Raum zu liegen. Aber andererseits auch nicht so verkehrt. Man hat dann wenigstens nicht das Gefühl, der Einzige auf dieser großen weiten Welt zu sein, der sich damit rumschlagen muss.
Und irgendwie fühle ich mich verschaukelt. :rotier2:
Vor dem Einlauf habe ich noch Tabletten gegen die Nebenwirkungen gekriegt, die ja erst nach zwei bis drei Tagen auftreten sollen. Von den Tabletten wurde ich dann schläfrig und vielleicht auch leicht benommen.
Toll! Jetzt habe ich Nebenwirkungen von den Tabletten gegen Nebenwirkungen, obwohl ich keine Nebenwirkungen habe. :augen: :D


Mir geht's gut.
Gruß
Rene

Irmgard60
22.01.2018, 23:00
....ich möchte dir auch Mut machen, ich habe nach der Operation und chemo Aktion in 2011 nochmal 6 super Jahre gehabt und jetzt wo der Herr oder ein ander Herr LK wieder da ist (bin noch im Abklärungsmodus) gebe ich mit meiner positiven Entscheidung ihm wieder zu trotzen, hoffentlich Parole.

Will auch mit Metastasen noch ein wenig hier verweilen.....

Jetzt heißt es sich um sich zu kümmern, wie dagehtnochwas meinte, jetzt zählt es, sei gut zu dir!

Rottweilerfreund
22.01.2018, 23:18
Ich bin ein Macho. Ich lasse mir von so einem entarteten Zellhaufen nicht vorschreiben, wann ich zu gehen habe. Vielleicht kann ich euch mit meiner geballten Faust ein wenig Mut zurückgeben.
Deine Signatur macht mich traurig, Irmgard.
Was hilft's? Kreuz durchdrücken, den Rücken gerade und den Kopf nach oben! Du hast jetzt schon so viel durchgestanden, das schaffst du auch noch.

Gruß
Rene

Irmgard60
23.01.2018, 08:03
...dank dir, ich glaube wir werden uns noch lesen;-)

Wegen meiner Signatur ist alles gut, ich habe diese 3 besonderenLieblingsmenschen so gut wie ich könnte betreut und sie sind alle drei in meinem Arm en eingeschlafen.... , so wie ich mir das für mich und Sie gewünscht habe. Es machte den Verlust nicht einfacher, aber...

Ich bin im Reinen und das wissen, wenn es zur lunge kommt (andere Organe sind mir die. Große Unbekannte) will ich auch nicht wissen....

...Kam mir seit 2011 zu gute, ich kann mich richtig mit den docs unterhalten.
Sollt der jetzige Herr LK ein Kleinzeller sein, müsste ich mal nachlesen oder die hiesigen hier ansprechen, aber jetz mus der Herrn LK erstmal bestimmt werden.

Morgen hab ich Vorgespräch bzgl. Lymphmeta Entnahme unter der rechten Achsel.....übermächste Woche müsste ich durch sein. Da die Portanlage erst installiert wurde ist meine Brüste und arm nonchalant blau...daher hab ich den op eine Woche verschoben, eins nach dem andern .....schnell aber fähig.

Du brauchst auch einen Port, die sind klein und unsichtbar und erhalten dir deine Venen, kann dir das nur anraten, spätestens wenn die Guten Venen kaputt sind, musst du eh ran. Also...lass dir die Venen nicht kaputt machen.

Ach und noch was, für die die es nicht wissen, ich heiße Iris, wie die schönen Blumen.....Irmgard ist zum Glück nur mein zweitname!

Willkommen on Board, wir werden das Schiff dann bald mal losrudern:-/

Grüße
Iris

Rottweilerfreund
30.01.2018, 14:58
Hallo, ich melde mich mal wieder.

Gestern war meine zweite Infusion. Bis jetzt - toi, toi, toi - merke ich noch nicht viel von den Nebenwirkungen. Ich habe etwas trockenere Schleimhäute in Mund, Rachen und Nase und deshalb einen ganz leichten Reiz. Aber noch so, dass man es locker ignorieren kann. Und immer einen etwas blöden Geschmack im Mund. Solange es dabei bleibt, kann ich ausgesprochen zufrieden sein.
Allerdings merke ich auch, dass die Muskeln schwächer werden. Schon nach kleineren Belastungen stelle ich fest, dass ich irgendwie erschöpft bin. Gerade eben habe ich einen kleinen Seitwärtssprung gemacht, um noch schnell vor den Radfahrern über den Weg zu kommen, und wäre beinahe in der unstabilen Seitenlage gelandet, weil die Muskeln den Beinhebel kaum halten konnten. Das war eine Warnung. Da muss ich vorsichtiger werden. Ich hoffe nur, dass mein 51kg-Halbstarker (der Rottweiler aus meinem Nick) meine Schwäche nicht so schnell mitkriegt. Sonst ist es mit der Erziehung ganz schnell Essig. :tongue

Als ich Mitte Dezember ins Krankenhaus gegangen bin, und der Krebs entdeckt wurde, war das eigentlich nur deshalb, weil ich Rückenprobleme hatte, und so schnell keinen Arzt-Termin bekommen habe. Ich hatte an dem Tag aber trotzdem einen Termin beim Orthopäden gemacht, und der ist nun endlich am 7.2. Das ist auch gut so, denn mit den nachlassenden Muskeln gehen die Belastungen nun vielmehr auf die Wirbelsäule. Das merke ich immer wieder bei den Spaziergängen mit dem Hund. Danach tut mir der Rücken immer gewaltig weh. Ich laufe zur Zeit nicht mehr gerne.

Aber gut! Auf das schwächer werden war ich eingestellt und das andere ist Pillepalle. Mein Barthaar wird nun spröder. Ich denke, dass der Haarausfall demnächst einsetzen wird. Glücklicherweise habe ich schon seit vielen Jahren eine Glatze, deshalb macht mir das nicht viel aus. Im Gegenteil: Ich habe auch störenden Haarwuchs in den Ohren. Der wird nun auch verschwinden. So kann ich sogar was Positives rausziehen.


Soweit zu meiner Zwischenstandmeldung.
Gruß
Rene


Ach so: Weiß jemand, was aus dem Thread von dem Stefan geworden ist? Der hatte sich hier angemeldet, weil es seine Frau ganz schwer getroffen hat. Ich war der Zweite, der geantwortet hatte. Als ich später wieder reingesehen habe, war der Thread verschwunden. :confused:

dagehtnochwas
30.01.2018, 15:22
Hallo Rene,
Fein das es dir soweit ganz gut bekommt, man muss ja auch nicht immer jedes Übel mitnehmen ;-)
Ich finde auch gut wenn du letztlich den Orthopäden noch mal ran lässt, vielleicht findet sich ja doch noch eine muskuläre oder ossäre Beeinträchtigung. Frag mal ob deine Muskelschwäche auch andere Ursachen als die Chema haben kann. Das man während einer Chemo nicht gerade in Muskelaufbauform befindet ist nachvollziehbar, das es aber auch eine ausgeprägte Schwächung sein kann, würde ich mal nachfragen. Nicht das der Hund dich doch noch über den Tisch zieht... Vielleicht noch einmal das ein oder andere Leckerli für gutes Betragen einsetzen.

Mit dem Haarausfall sind Männer tatsächlich mal im Vorteil, sie müssen sich häufig mit dem Thema auseinander setzen und können an sich ganz gut ohne Friseur Leben.

Stefan Thread besteht nur noch im Angehörigenforum, dort hätte er ihn selbst auch zusätzlich eröffnet, guckst du hier http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=70714

Dann bleib bei Laune und vielleicht wird es ja mit der Kraft auch wieder.

LG dagehtnochwas

Rottweilerfreund
30.01.2018, 15:51
Vielen Dank! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass etwas ganz Schlimmes eingetreten wäre und er den Thread wieder gelöscht hat.

Gruß
Rene

Elisabeth15
31.01.2018, 11:05
Hallo René,
ich wollte dir auch nur kurz mitteilen, dass ich dir für deine Therapie/Genesung die Daumen drücke. Ich hoffe, dass du soviel Glück hast wie ich. Über 6 Jahre habe ich den Kleinzeller nun schon überlebt, da sind selbst die Onkologen sprachlos.

Die körperliche Schwäche nach Chemo/Bestrahlung ist völlig normal, ich habe wochenlang nur geschlafen. Wie lange das dauert, ist bei jedem unterschiedlich. Ich bin seit der Behandlung sehr wetterfühlig geworden, aber damit lässt es sich leben.

Alles alles Gute für dich und hab ein bisschen Geduld, was die Müdigkeit und Schwäche angeht.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
31.01.2018, 12:58
Mich tagsüber nochmal hinzulegen habe ich auch schon probiert. Aber dann liege ich Nachts wach, das bringt nichts.

Mit der Muskelschwäche habe ich offenbar etwas zu drastisch geschildert. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber immer noch ein sehr sportlicher Typ. Und ich habe mein Leben lang immer schwer körperlich gearbeitet. Daher bin ich es gewohnt, meinem Körper auch etwas abzuverlangen. Ich bin jetzt nicht wirklich schwach, ich merke nur, dass die Muskeln nicht das bringen, was ich von ihnen zu erwarten gewohnt bin.
Dieser Seitwärtssprung war schon eine ziemlich akrobatische Nummer, aber normalerweise kein Problem für mich. Daher war ich etwas überrascht, dass mein Bein da nachgegeben hat. War für mich eben eine Warnung, etwas vorsichtiger zu sein. Manches geht eben nicht mehr so, wie ich es gewohnt bin.

Gruß
Rene

Elisabeth15
31.01.2018, 20:04
Hallo René,
ich wollte dir nur noch mal den Fachbegriff für diese körperliche Schwäche/Müdigkeit nennen. Die Ärzte sprechen da von "Fatique", damit müssen sich viele Krebspatienten herumschlagen. Wenn es dich interessiert, kannst du ja nochmal nach diesem Begriff googlen.
Liebe Grüße,
Elisabeth

Gucky
01.02.2018, 12:15
Ich bin ein Macho. Ich lasse mir von so einem entarteten Zellhaufen nicht vorschreiben, wann ich zu gehen habe.
Ähm, diese Worte kommen mir bekannt vor, ja, genau, so bin ich auch an diese Sache herangegangen.
Das ist die Einstellung, die man haben muß um den entarteten und unerwünschten Zellhaufen los zu werden.
Meine Diagnose war ähnlich. Ich hatte noch Metastasen in Kleinhirn, Nebennieren und Leber.
Ein Jahr hat es gedauert, bis ich alles los war.
Ein weiteres Jahr nahm die Beseitigung der Nebenwirkungen in Anspruch Arthritis (von der Immuntherapie) dagegen bekam ich Kortison, Grauer Star (vom Kortison) ich bekam beide Linsen augetauscht. Jetzt sehe ich besser als mein ganzes Leben zuvor.
Nun fühle ich mich wie neu geboren, nur ein leichtes Ziehen in den Handgelenken erinnert mich noch an die Erkrankung. Das werde ich sicherlich auch noch wegbekommen.
Mein Resümee nach 2 Jahren, es hat sich echt gelohnt zu kämpfen.
Bleib bei Deiner Einstellung und lasse Dich nicht unterkriegen.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Rottweilerfreund
01.02.2018, 13:09
Alles Gute, Gucky! Möge es so bleiben. :prost:

Elisabeth15
11.02.2018, 20:15
Hallo René,
ich wollte mich nur kurz für deine hilfreichen Infos - was Rückenschmerzen betrifft - bedanken. Ich werde mich nach unserem Umzug ins neue Haus mal schlau machen, wo ich einen guten Orthopäden finde.
Es ist ja irgendwie schade, dass meine Vorfreude/Freude auf das neue Haus durch die Schmerzen irgendwie getrübt ist. Aber ich bin -wie du - ein Stehauf"Frauchen". Und ich lasse mich nicht so schnell unterkriegen.

Ich war heute trotz Schmerzen beim Neubau, um ein wenig zu putzen und zu wischen. Nach ca. 2,5 Stunden war ich fix und foxi, aber meine Rückenbeschwerden sind durch die Arbeit/Bewegung eher besser geworden. Für die Endreinigung haben wir eine Firma engagiert. Das ist mir dann doch ein wenig zu viel an Arbeit, 300 Quadratmeter Fläche und die vielen Fenster - da gibt es viel zu tun.

Wir werden uns in unserem Fitnessraum eine Infrarot-Sauna einbauen lassen, einen Whirlpool haben wir uns auch gegönnt. Laut Aussagen meines letzten Orthopäden sind beide Teile gut, wenn man mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat. Ich bin gespannt, ob das stimmt.

Na ja, ich stelle mich auch nur widerwillig auf das höhere Alter ein. Vor dem Krebs hatte ich noch nie daran gedacht - läuft alles gut und so geht es auch weiter, so mein Denken. Aber ich habe inzwischen die 60 überschritten, und das merke ich auch. Ausdauer, Kraft usw. sind nicht mehr so wie mit 30. Aber das Altern hat ja auch was Positives: ich brauche nicht mehr zur Arbeit und kann machen, was ich möchte. Finanziell bin ich ganz gut abgesichert.

Ich hoffe, dir geht es weiterhin gut, bei deiner positiven Lebenseinstellung bin ich mir da sehr sicher.

Ich wünsche dir einen schönen Wochenanfang und für die Zukunft alles Gute.

Rottweilerfreund
11.02.2018, 23:06
Danke der Nachfrage. :)
Es ist nicht alles super, aber es geht mir überraschend gut. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, könnte es gerne so bleiben. Kleine Zipperlein eben, die mich aber nicht allzusehr einschränken.
Am ehesten noch der etwas schwächliche Allgemeinzustand. Manchmal ist es mir schon fast zuviel, etwas in den Mülleimer zu werfen. Da würde ich lieber einfach sitzenbleiben. Wenn ich eine Stunde mit dem Hund laufe, bin ich schon irgendwie erschöpft.
Hals und Rachen sind auch immer leicht gereizt und mein Geschmacksempfinden hat nachgelassen. Aber ich kann noch alles essen - in gewohnter Menge - und behalte es auch drin. Sogar ohne Übelkeit. Stuhlgang funktioniert auch. Essen ist mir sehr wichtig. Und mit dem Geschmacksverlust kann ich leben.
Das war es auch schon mit den Einschränkungen. Mein Haarausfall ist jetzt in vollem Gange. Ich schrieb ja schon mal, dass ich mich früh mit meiner Glatze abfinden musste. Aber jedes Jahr im Herbst lasse ich den Haarkranz und den Bart wachsen, und im Frühjahr kommt alles wieder ab. Ich lasse mir, genau wie mein Hund, ein Winterfell wachsen. :zunge:
Heute habe ich mich dann aber doch rasiert. Der Bart war schon so dünn und löchrig, dass es einfach nur noch dämlich aussah. Ist jetzt etwas kühl im Gesicht. Egal!
Das Einzige, was mich wirklich fertig macht, ist, dass ich jede Nacht mindestens dreimal auf's Klo muss. Der Körper versucht wohl zu entgiften. Der weiß ja nicht, dass morgen schon wieder die nächste Ladung reingepumpt wird. Und weil wir oben schlafen, ist das jedes mal ein Weg. Nervt etwas und macht die Nacht unruhig.

Meinen ersten Zyklus (von voraussichtlich sechs) hatte ich letzten Montag fertig. Morgen geht der Zweite los und nach dem kriege ich zwei Wochen Pause. Nach sechs Wochen werde ich die auch gebrauchen können.

Ach ja: Mein erster Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, ist gescheitert. Und das nach nur drei Tagen. Ich war wohl einfach noch nicht in der nervlichen Verfassung. Da habe ich gemerkt, dass mir das Ganze wohl doch etwas zugesetzt hat. Aber auch da gebe ich nicht auf. Ich bereite mich mental auf das nächste Aufhören vor. Nikotinpflaster habe ich da.

Dir, Elisabeth, weiter eine schöne Vorfreude auf das Haus und viel Glück mit deinem Rücken.
Gruß
Rene

Elisabeth15
11.02.2018, 23:57
Hallo René,

dass du wieder mit dem Rauchen angefangen hast, hat mich sofort in Angst und Schrecken versetzt. Das ist bei allen Krebspatienten so ungefähr das Schlimmste,was man machen kann.
Ich selbst habe ab meiner Jugendzeit geraucht und erst aufgehört, als der Arzt mir sagte "Sie haben heute Ihre letzte Zigarette geraucht. Das war gut 2 Jahre vor der Krebsdiagnose 2011. Damals hatte ich die sogenannte Schaufensterkrankheit und man müsste mir einen Stent im Bereich des Oberschenkels einbauen, damit die komplette Durchblutung wieder funktioniert. Seitdem muss ich ASS 100 täglich nehmen,und zwar ein Leben lang.

Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt meine Zigaretten selbst gedreht und das war auch das erste, was ich gemacht habe - nach diesem ambulanten Eingriff. Es war sozusagen Gewohnheit, mir in Stresssituationen eine anzustecken.
Das habe ich dann aber doch nicht getan und mir überlegt, was ich machen kann, um von der Sucht/Angewohnheit loszukommen.
Und ich habe für mich eine Lösung gefunden, mit der ich gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen habe. Statt zu rauchen (z.B. nach dem Essen) habe ich mich eine Zigarettenlänge lang auf den Hometrainer gesetzt und bin geradelt. Am Anfang waren es nur wenige Kilometer, aber von Tag zu Tag steigerte ich die Radfahrzeit- irgendwann war ich bei 20 km pro Tag.
Durch diese körperliche Betätigung habe ich auch nicht an Gewicht zugenommen und konnte meine 52 kg behalten, obwohl ich essensmäßig auf nichts verzichtet habe.
Die ersten 2-3 Tage waren nicht so einfach, ich hab meine Rauchutensilien auch nicht vernichtet, so dass ich jederzeit hätte wieder anfangen können. Aber ich wollte nie wieder rauchen, und irgendwann -nach recht kurzer Zeit- habe ich auch keinen Drang zum Rauchen mehr verspürt.

Das Aufgeben ist wirklich einfach, wenn man es wirklich will. Vielleicht hilft dir so ein Pflaster ja, bei mir war es einfach nur der starke Wille, es zu schaffen. Und genau dieser starke Wille hat vielleicht dazu beigetragen, den Krebs so lange zu besiegen.

Ich wünsche dir, dass du es auch schaffst, komplett mit dem Rauchen aufzuhören. Na ja, ich hab ja Lungenkrebs bekommen, obwohl ich seit mehr als 2 Jahren vorher keine Zigarette mehr geraucht hatte und auch kein passiver Mitraucher war. Aber wie schon gesagt, Rauchen spielt bei Lungenkrebs eine wichtige Rolle.

So,jetzt ist es schon fast Mitternacht und mein Bett ruft.

Ich wünsch dir eine schöne erholsame Nacht und weiterhin alles Gute!
Elisabeth

dagehtnochwas
12.02.2018, 10:51
Hallo Rene,
klingt ja schon mal ganz positiv, dass du die Chemo einigermaßen verpacken kannst. Es muss ja auch nicht immer mit starker Übelkeit, Übergeben und metallischem Geschmack enden. Trotz einer latenten Übelkeit hatte ich immer Hunger bzw. Appetit, konnte alles Essen und hatte auch ansich keine Geschmackseinbußen. Damit man die Chemo einigermaßen übersteht gibt es eben die sogenannten Antiemetika, die uns einigermaßen die Übelkeit vom Hals schaffen. Dazu wird eben auch Kortison (z.B. Dexamethason) gegeben, was nebenbei auch den Appetit erhält.

Das die Schleimhäute angegriffen sind ist nebenwirkung der Chemo, da sie auf die schnellteilenden Zellen wirkt und da leider nicht Freund und Feind unterscheiden kann. Die Schleimhäute sind ebenfalls schnellteilende Zellen und deshalb besonders betroffen. Ein wenig pflege kann an diesen Stellen nicht schaden, nicht zu scharf essen, sich mit Salz zurückhalten etc. Eine gute Hygiene einhalten ohne zu übertreiben lässt es auch die Mundschleimhaut heile überstehen. Die Teilung der Zellen ist beeinflusst, da hilft auch keine Creme oder ähnliches, man sollte aber zusehen, dass das System nicht weiter durch äußere Faktoren geschwächt wird. Hier setzt eben auch wieder das Thema Rauchen an. Krebs kannst du nicht mehr bekommen, den hast du schon. Du kanst dir aber die weitere Auswirkungen des Rauches auf deine Gesundheit vom Leibe schaffen in dem du nicht mehr rauchst - Gerade wo deine Gesundheit durch die Chemo massiv unter Druck gesetzt wird.

Ich habe es vor meiner Krebsdiagnose auch nicht geschafft aufzuhören, da bin ich einfach ein zu starkes Süchtel ;-) die Diagnose hat bei mir aber ganz einfach den Sinn des Rauchens infrage gestellt und hat mich ganz einfach aufhören lassen - der Punkt ist leider bei dir überschritten. Wie wäre es mit Akkupunktur, Gesprächstherapie oder Hypnose? Soga meine Schwiegermutter konnte damit das qualmen sein lassen, obwohl man auch bei ihr nicht gerade von einem starken Menschen sprechen konnte und eine jahrzentelange Raucherkarriere hat sie auch hinter sich gehabt.

Nur Mut, du kannst das schaffen und du musst das auch gar nicht allein schaffen, ich finde das sagt über Stärken und Schwächen eines Menschen nicht viel aus. Ich glaube ich bin psychisch ein einorm starker Mensch, mein Suchtverhalten ist dann aber eher das Gegenteil .
Tue es für dein Wohlbefinden!

Lieben Gruß und bleibt stark!
dagehtnochwas

Rottweilerfreund
12.02.2018, 15:09
Ich höre mit dem Rauchen auf. Ist bei mir reine Nervensache. Aber auch da bin ich auf einem guten Weg.
Anfang 2017 war ich ein paar Wochen Zuhause. Da habe ich sechs Wochen nicht mehr geraucht. Das war lange vor meiner Diagnose. Und kaum saß ich wieder auf dem LKW, bin ich gleich am ersten Tag auf die Tanke gefahren und habe Kippen gekauft. :(

Nebenbei mal eine kleine Anekdote zur Arztversorgung auf dem Land:
Mein Krebs wurde nur entdeckt, weil ich Mitte Dezember keinen Termin beim Orthopäden bekommen habe und stattdessen ins Krankenhaus gefahren bin. Letzen Montag hatte ich endlich den Termin, den ich an diesem Tag gemacht hatte.
Der Orthopäde hat mich an einen Neurologen überwiesen. Da hätte ich den nächsten Termin im Juni bekommen. Der hat mir aber geraten, mir einen Zuteilungscode beim überweisenden Arzt zu holen und dann einen Termin über die zentrale Vergabestelle geben zu lassen.
Nun ist es nicht möglich, den Code einfach per Telefon durchzugeben. Nein, da muss ich erst zum Arzt hinfahren, und der klebt den Code dann auf die Überweisung. Eine halbe Stunde hin, und eine halbe Stunde zurück.
Als ich dann mit dem frisch aufgeklebten Code die zentrale Vergabestelle angerufen habe, hat der Mann da nachgesehen und festgestellt: Er hat überhaupt keinen Termin. Gar keinen! Nun soll ich diese Woche nochmal anrufen. Wenn das so weitergeht, können die Ärzte zum behandeln bald direkt auf den Friedhof fahren.

Rottweilerfreund
28.02.2018, 17:57
Hallo
Ich gebe einfach mal bescheid, wie es bei mir läuft. Ich bin jetzt mit dem 2. Zyklus durch, und ich fühle mich immer noch hervorragend. Inzwischen hat sogar die Schlappheit nachgelassen und ich kann Nachts meistens wieder durchschlafen, ohne auf's Klo zu müssen. Also eigentlich fühle ich mich kerngesund. Langsam wird mir das unheimlich. Ich denke manchmal: Entweder kommt der dicke Hammer noch, oder das Zeug wirkt bei mir einfach nicht. Wenn es so gut gut läuft - zu gut - dann kommt bei mir immer der Hammer hinterher. Der Glückspilz war ich noch nie.
Und dann hat das Gesundfühlen noch einen Haken. Ich ertappe mich inzwischen dabei, dass ich Pläne für das Jahr mache. Motorradtreffen, zu denen ich hin will. Ein Kurzurlaub mit meiner Frau. Solche Sachen. Dabei weiß ich noch gar nicht, ob ich in zwei Wochen überhaupt noch fit genug für's Motorradfahren bin. Oder um weiter wegzufahren. Da muss ich mich immer wieder erden.
Zumal ja in einem Monat die Strahlen dazu kommen. Ich bin mal gespannt, wie ich die wegstecke.
Jedenfalls bin ich immer noch bester Dinge und habe nicht die Absicht, mich kleinkriegen zu lassen. Und Frühling ist inzwischen auch angekündigt. :)

Gruß
Rene

Uta1512
03.03.2018, 09:23
Hallo Rene,
das klingt ja alles schon mal gut. Ich drücke dir ganz fest die Daumen für die Chemo und Bestrahlung. Und für den Entzug der Zigaretten auch.
Im Grunde muss das jeder für sich selbst entscheiden, ob aufgehört wird oder nicht. Es ist ja dein Leben. Du wirst schon den richtigen Weg für dich gehen.
Ich fange heute mit Basenfasten an und bin mal gespannt, wie es mir damit geht. Entgiften kann nur gut sein nach den ganzen OPs und Narkosen.
Ich wünsche deiner Frau und dir ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Uta

JoK4711
03.03.2018, 22:28
Hallo Rene,

Pläne sind immer gut!! Ich lese hier laufend mit und freue mich immer, wenn die Hoffnung nicht zu kurz kommt. Freuen müssen wir uns für alles was schön ist.... und das können schon so kleine Dinge sein. Ich habe ja auch die Chemo und Bestrahlung hinter mir, zwei mal ein Rezidif, im Oktober wieder eine OP und im November zwei Schlaganfälle und nen Loch im Herzen mit OP im Dezember, und ich kann sagen, ich habe mich über sehr kleine Schritte gefreut, wieder die Augen aufmachen, fern sehen, essen, gehen.... ich weiss das das kein Trost ist, aber ich habe nie aufgegeben, immer gekämpft und vor allem immer das Positive gesucht. Und ich habe viel Liebe empfangen und für mich erkannt, dass das das wichtigste ist. Ich wünsche Dir auch diese positive Energie und den Willen und die Kraft das durchzustehen. Ich finde Du machst das sehr sehr gut😀👍

Viele Grüße
Jochen

Rottweilerfreund
03.03.2018, 22:52
Hallo Jochen
Wenn ich Geschichten wie deine lese, dreht es mir fast den Magen um. Du lässt ja nichts aus.
Ich gewöhne mir gerade an, nicht allzu weit in die Zukunft zu denken, aber ich wünsche dir erstmal eine lange, lange Zeit ohne schlechte Nachrichten.

Gruß
Rene

Elisabeth15
03.03.2018, 23:52
Hallo René,
wollte mich nur mal bei dir melden und mich erkundigen, wie es dir geht. Ich hoffe, dass du einigermaßen fit bist und du mit deiner Krankheit klar kommst.

Mein Mann und ich sind vor 3 Tagen in unser Haus eingezogen und haben schon viele Kartons ausgepackt. Aber vieles ist noch unfertig, so hat der Möbeltischler weder die Wohnzimmerwand noch den Esstisch und den Couchtisch fertig, aber das stört uns weniger.
Wichtiger wäre es, wenn mir irgendjemand helfen könnte, meine Schmerzen im Lendenbereich erträglich zu machen. Ich habe jetzt von meiner Ärztin hier eine Überweisung zu einem Osteopathen bekommen, für 20 Anwendungen. Am Montag fahre ich hin, um einen ersten Termin zu bekommen. Seitdem bei mir die intravenöse Bisphosphonat-Therapie für den Knochenaufbau Ende 2016 abgesetzt wurde, sind meine Rückenbeschwerden immer schlimmer geworden, so dass selbst Hydromorphon akut nicht mehr hilft. Auch das Wetter spielt eine Rolle.

Wo wohnst du denn jetzt genau? Mein jetziger Wohnort/Geburtsort liegt ja in der Nähe von Ostfriesland. Ich kenne dort viele kleine Dörfer und auch Städte wie Leer, Aurich, Emden usw. Nach der Krebsdiagnose hat es mich nach ca. 43 Jahren aus der Nähe von Hannover, Peine, Hildesheim wieder zurück in meine Ursprungsheimat gezogen, lebe also auch wieder auf dem platten Land.

So, jetzt wird es Zeit fürs Bett. Wir haben anstrengende Tage/Monate hinter uns und noch einige Arbeit vor uns.

Alles alles Gute für dich und halt dich munter!

Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund
04.03.2018, 10:07
Hallo Elisabeth
Ich wohne in der Hafenstadt Barßel (hihi - Insider :) ) und da - wirklich im Ernst - im Ortsteil Elisabethfehn.
Etwas Ähnliches hatte ich auch schon im Hinterkopf. Wenn ich ein motorradfreundliches Schalentier gefangen habe (also wenn es mir noch ein paar Wochen weiter so gut geht) denke ich, werden wir uns mal persönlich kennen lernen. Das Emsland ist mein bevorzugtes "Jagdrevier". Dann würde ich mal bei dir rangefahren kommen. Da schreibe ich dich aber noch per PN an.

In meinem Bericht habe ich ja ganz vergessen zu erwähnen, dass ich inzwischen Sportler bin. Mein Orthopäde hat mir eine Bewegungsreha verordnet. Und das sogar für ein ganzes Jahr. Da bin ich ihm sehr dankbar für. Nicht nur, weil mir die Bewegung gut tut, sondern auch, weil mich endlich mal ein Arzt wirklich ernst nimmt. Bisher lief das bei anderen Ärzten immer so ab: Heute ist Donnerstag, ich schreibe Sie noch bis morgen krank, dann können Sie Montag wieder arbeiten. Und dann verordne ich Ihnen 6 Stunden Krankengymnastik. Päng!
Diese Woche war meine erste Stunde dieser Reha, und zu meinem Erstaunen war das ein komplett eingerichtetes Fitness-Center. Ich bin über 20 km "Rad" gefahren und habe dann an einem Multigerät noch Brust, Rücken und Beine gemacht. Ich habe die Stunde komplett durchgezogen. Also ist mein Körper wohl doch noch ganz gut belastbar. Auch wenn ich danach zwei Tage zu nichts mehr zu gebrauchen war. Völlig ausgelaugt.

Und dann hatte ich gestern noch ein fatales Erlebnis. Auf der Nachmittagsrunde mit dem Hund kam ein ausgebüchster Hund von Hinten an uns ran und hat meinen bedrängt. Meiner wollte sich natürlich verteidigen. So, und nun halte mal ein 52kg-Kraftpaket fest, das alles um sich rum vergisst und nur noch rauf will! Zumal das über Minuten ging.
Hinterher habe ich japsend am Straßenrand gekauert und hatte das Gefühl, soviel Luft, wie ich brauche, gibt es auf dem ganzen Planeten nicht. Als ich irgendwann wieder atmen konnte, musste ich an die Leute denken, denen ein Lungenflügel fehlt. Ich weiß nicht, wie das dann ausgegangen wäre. Aber vermutlich wäre das in einem Rettungswageneinsatz geendet. Da bekomme ich eine Ahnung davon, wie eingeschränkt man mit so einer Amputation ist und wie viele Gefahren man voraussehen muss. Und da bin ich dankbar, dass ich noch so vieles kann.

Euch Allen einen schönen Restsonntag und eine gute Woche!
Gruß
Rene

Elisabeth15
06.03.2018, 00:58
Hallo Rene,
ich freu mich erstmal, dass es dir -trotz aller Probleme- einigermaßen gut geht und du deinen Humor behalten hast. Nicht aufgeben und immer positiv denken, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
Barßel und Elisabethfehn, Orte, die ich ganz gut kenne. Ich bin in Friesoythe zum Gymnasium gegangen und viele aus meiner Klasse kamen aus Barßel oder Elisabethfehn. Vor 3 Wochen sind wir auf dem Weg zum Möbelhaus in Apen noch durch Barßel gefahren. – Wie klein die Welt doch manchmal ist! Und vielleicht lernen wir uns wirklich noch persönlich kennen – wenn der Winter vorbei ist und du deine Therapien beendet hast.

Ich war heute wegen meiner extremen Rückenbeschwerden, die auch ins rechte Bein und in den Fuß zogen, hier in Esterwegen bei einem Osteopathen. Und es ist das erste Mal seit Jahren, dass mir jemand wirklich geholfen hat. Ich habe zwar noch Schmerzen, aber diesen tiefgehenden nicht auszuhaltenden Schmerz hat er mir heute schon in der ersten Sitzung genommen. Eine ganze Stunde Zeit hat er sich für die Behandlung genommen. Wir haben uns dabei nett auf plattdeutsch (meine „Muttersprache“) unterhalten und viel von früher erzählt. Einen Termin hatte ich nicht, bin einfach hingefahren. Toll, dass er sich gleich Zeit genommen hat, obwohl schon längst Mittagspause wäre. Dieser Osteopath ist 65 und ein Klassenkamerad von meiner Schwester in der Grundschule gewesen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich heute gefreut habe, endlich richtige Hilfe zu bekommen.

Ich werde mir demnächst ein richtig gutes Laufband zulegen. Wir haben in unserem Neubau oben einen großen Raum, den wir uns als Fitnessraum nutzen werden. Ein Rudergerät und ein Gerät für ein Rundherum-Training habe ich schon. Bis zur Krebserkrankung war ich regelmäßig im Fitness-Zentrum, um dort Ausdauer- und auch Krafttraining zu machen. Das musste ich dann natürlich aufgeben.
Übrigens haben wir auch lange Zeit Hunde gehabt, zuerst einen Schäferhund und später einen Leonberger. Der letztgenannte ist mit mir spazieren gegangen, nicht umgekehrt, ich konnte ihn trotz Stachelhalsband nicht halten, er wog ja viel mehr als ich mit meinen 50 kg. Statt eines 3. Hundes haben wir uns nach dem Tod von Django einen Wohnwagen gekauft, um auch mal ein bisschen von der Welt zu sehen. Inzwischen sind wir auf ein Wohnmobil umgestiegen. Das steht noch im „Stall“ im Peiner Raum und überwintert dort. Wir holen es im Frühjahr ab. In unserem Neubau ist noch nicht alles fertig. Es dauert alles länger als geplant und die Grippewelle lässt viele Termine platzen. Aber das ist alles unwichtig! Die Gesundheit und das Wohlbefinden sind für die Lebensqualität am wichtigsten!
So, jetzt habe ich aber genug gelabert. Hoffentlich habe ich dich nicht genervt.
Alles Gute für dich und halt weiterhin die Ohren steif. Freu mich, wenn ich wieder von dir höre.
Liebe Grüße - Elisabeth

Uta1512
06.03.2018, 08:00
Hallo Rene,
freut mich, dass dir der Sport gut tut und du auch den Angriff aus dem Hinterhalt gut verkraftet hast. Ich kann das nachempfinden da zu stehen und nach Luft zu hecheln.
Zu meinem Pilates Kurs muss ich in den vierten Stock und für den Aufzug bin ich zu stolz :boese:
Also schleppe ich mich in langsamen Tempo die Treppe rauf und muss oben erstmal verschnaufen. Ich hoffe, dass sich das noch im Laufe der Zeit verbessert. Immerhin kann ich mittlerweile schon wieder eine Stunde spazieren gehen.
Ich wünsche dir weiterhin eine gute Zeit und viel Erfolg beim weiteren sportlichen Aufbau :)

Rottweilerfreund
06.03.2018, 17:58
Du nervst nicht, Elisabeth. Ganz im Gegenteil!
Ich bin froh über Jede(n), der hier schreibt. Wir sind ja in diesem Unterforum nur ein kleines versprengtes Häuflein. Wenn es hier so still ist, mache ich mir manchmal Gedanken. Es ist nunmal so, dass wir alle eine Krankheit gemein haben, die sich jederzeit verschlechtern oder sogar zum Tod führen kann. Da freue ich mich immer, wenn Jemand - im wahrsten Sinne des Wortes - ein Lebenszeichen von sich gibt. Das könnte ruhig mehr sein.

Zu meinem Pilates Kurs muss ich in den vierten Stock und für den Aufzug bin ich zu stolz :boese:

Meinst du Stolz oder Trotz, Uta? :D
Finde ich aber gut. Erstens mal beugst du dich nicht, zweitens trainiert jede Herausforderung die Atemmuskulatur. Das kann nur gut sein. Achte aber auch auf deinen Kreislauf. Man darf nicht vergessen, dass es zu einer Sauerstoff-Unterversorgung kommen kann, wenn die Lunge nicht hinterher kommt. Nicht, dass du die Treppe schneller runter bist als rauf. Wäre dann eine Spezialform von Nebenwirkungen. :rotenase:

Leute, ich finde euch gut!!!
Gruß
Rene

Elisabeth15
15.03.2018, 19:39
Hallo René,
Ich hoffe, dir geht es gut.
Wir leben uns so nach und nach in unser neues Zuhause ein. Und es geht jeden Tag weiter. Heute haben die Elektriker die letzten fehlenden Steckdosen eingesetzt und die Vorbereitungen für die Außenbeleuchtung getroffen. Alle Fenster (10 im Obergeschoss und 14 im Erdgeschoss) haben gestern Plissee- oder Lamellenvorhänge bekommen. Jetzt sieht alles schon wohnlicher aus und nicht jeder Hanswurst kann uns in die Zimmer schauen. Und ich brauche nie wieder Gardinen waschen, das war nie meine Lieblingsbeschäftigung.

Gesundheitlich bin ich auch auf einem guten Weg. Ich war inzwischen 2x bei einem Ostheopaten hier im Ort und er hat mir einen Großteil der extremen Schmerzen im Lendenbereich nehmen können. Endlich habe ich jemanden gefunden, der wirklich hilft und sich auch Zeit nimmt.
Ja, die Krebsbehandlung hat so seine Spuren hinterlassen. Dieser Ostheopat hat mir deutlich gemacht, dass ich mir körperlich in letzter Zeit wohl zuviel zugemutet habe. Ich habe nicht mehr den Körper, den ich vor dem Krebs hatte, 30 Einzelchemos und insgesamt 45 Bestrahlungen hinterlassen Spuren.
Ich habe ja unsere ehemalige Mietwohnung alleine geputzt, inklusive einer total verdreckten Fensterwand. Im Neubau ging es dann weiter. Und das war zuviel, die Folgen bekam ich hinterher zu spüren. Ich muss mir also meine Arbeit zeitlich etwas besser einteilen. Mein Mann könnte mir nicht helfen, weil er sich einen Infekt eingefangen hatte.
So, das waren die News aus dem Emsland, freu mich, wenn es endlich Frühling wird. Dann ist die Gartengestaltung dran.

Dir wünsch ich alles alles Gute, genieße jeden Tag und mache alles, was dir gut tut und dir Spaß macht.

Ganz liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund
15.03.2018, 20:34
Danke der Nachfrage. Ja, mir geht es gut.
Ich habe immer noch einen guten Appetit, kann noch alles essen und behalte es auch drin (sogar ohne schlechtwerden) und ich schlafe gut. Auch wenn ich Nachts öfter mal raus muss. Der Körper hat wohl doch was loszuwerden.
Allerdings merke ich jetzt doch zum Ende des 3. Zyklus, dass ich im Allgemeinzustand merklich schwächer werde. Eine Stunde mit dem Hund oder eine kleine Aufräumerei oder solche eigentlich kleinen Dinge reichen mir schon, dann bin ich erstmal erschöpft. Nun mache ich ja seit drei Wochen jeden Donnerstag Reha-Sport für meinen Rücken. Das ist eine Stunde von 9 - 10, danache verschlafe ich schon den ganzen Nachmittag. Das bißchen hätte mich früher überhaupt nicht gejuckt. Nun hat mich vor einer Woche auch noch eine Erkältung erwischt, die hat mich absolut umgehauen. Daran merke ich dann doch, wie mir das Gift zusetzt.

Im Moment bin ich mit meiner Arztpraxis unzufrieden.
Ich hatte ein Arztgespräch vor Beginn der Chemo. Darin hatte mir der Arzt gesagt, ich würde nach jedem Zyklus eine Pause - also einmal aussetzen - bekommen. Das ist wohl irgendwie untergegangen. Wir haben durchgezogen.
Während des 2. Zyklus hatte ich das zweite Arztgespräch. Da hat er sich gewundert und sogar noch vorne bei den Mädels angerufen, um das zu klären. Inzwischen ist der 3. Zyklus fast durch, und ich hatte immer noch keine Pause.
Dienstag habe ich die Arzthelferin (oder Assistentin), die ja die Termine macht, darauf angesprochen. Sie meinte, da wäre keine Pause vorgesehen, aber sie würde mal den Arzt fragen.
Irgendwie ist das nicht die Art Kommunikation, die ich mir in so einer Behandlung vorstelle. Erstens müsste der Arzt präsenter und für mich ansprechbarer sein, zweitens sollten seine Mitarbeiterinnen von seiner Planung Kenntnis haben und drittens sollten Zusagen auch stehen.
Gestern habe ich angerufen und um einen Telefon-Termin mit dem Arzt gebeten. Eigentlich sollte er mich heute zurückrufen. Hat er aber nicht gemacht. Also rufe ich morgen nochmal da an und frage, was los ist.
Übernächste Woche habe ich Geburtstag und meine Mutter kommt extra aus Berlin hierher. Und der Geburtstag fällt ausgerechnet auf den Therapietag Dienstag. Noch dazu wäre das genau der Tag nach dem Ende des 3. Zyklus. Also ideal, um eine Pause einzulegen. Und wie gesagt: Mein Körper wird schwächer. Ich kann es auch wirklich gebrauchen, mal wieder zwischendurch durchzuatmen.
Mit der Arztpraxis werde ich mir noch eine Weile ansehen, Wenn ich weiter unzufrieden bin, wende ich mich an meine Krankenkasse.

Aber insgesamt geht es mir gut. Ich bin weiter guter Dinge.
Gruß
Rene

Clea
15.03.2018, 21:10
Lieber Rene,
ich verfolge deine Geschichte schon seit du hier schreibst.
Du bist so straight, das gefällt mir sehr.
Mit der Einstellung hat meiner Meinung nach auch der ganze Kampf nur Sinn.
Wenn man von vorneherein denkt, das bringt doch eh alles nix, hat man meiner
Meinung nach schon verloren.
Deine Chemo ist kein Spaziergang, das merkst du langsam, und die Bestrahlung
wird ihr übriges dazu tun.
Aber du weißt das und du lässt dich davon nicht unterkriegen.
Mach weiter so, mein Lieber, ich wünsche dir noch hundert tolle Jahre!

Elisabeth15
16.03.2018, 23:59
Hallo René,
Habe gerade mit Entsetzen vom Umgang mit deiner Chemotherapie gelesen.
Also, mehrerer Chemos ohne Erholungspausen - das geht ja gar nicht!!!

Bei mir war es so: Nach der Erstdiagnosen bekam ich insgesamt 6 Chemozyklen (jeder Zyklus bestand aus 3 Tagen Chemo hintereinander, dann gab es eine zweiwöchige Pause, anschließend begann der 2. Chemozyklus,wieder 3 Tage hintereinander, dann erneut 2 Wochen Pause usw.). Nach Beendigung der 6 Zyklen war der Tumor komplett verschwunden - Vollremission. Anfang 2013 kam der Tumor zurück, also nochmal 4 Chemozyklen wie beschrieben. Und wieder war der Tumor komplett weg. Und bis heute ist er nicht wiedergekommen! Die Onkologen gehen davon aus, dass er jetzt nicht mehr wiederkommt, und sie haben die Kontrollen auf 1x jährlich verlängert.

Zu deiner Schwäche: Bei mir war es so, dass ich den 1. Chemozyklus kaum gemerkt habe, mir ging es gut. Dann würde mein körperlicher Zustand von Zyklus zu Zyklus schlechter. Ich war extrem müde und schlapp, habe etliche Kilos abgenommen, sämtliche Haare verloren, musste mich oft übergeben usw. Ich habe damals fast den ganzen Tag geschlafen - Fatique heißt diese körperliche Schwäche.

Meine Kraft habe ich mir ganz ganz langsam zurückerobert. Am Anfang bin ich einmal ums Haus gegangen, mehr war nicht drin. Nach und nach habe ich die Gehstrecken verlängert - je nach Kraft.
Aber bis heute bin ich nie wieder die Powerfrau geworden, die ich früher war. Ich bin momentan beim Ostheopaten in Behandlung, habe wohl durch den Umzug zuviel gemacht. Natürlich bin ich auch älter geworden, das vergesse ich gerne mal.

Wo Finder eigentlich deine Behandlung statt? Bist du auch im Pius-Hospital in Oldenburg? Ich habe dort nur positive Erfahrungen gemacht. Ich bin ja 5Jahre lang 1x monatlich in die Tagesklinik gefahren, weil dort meine intravenöse Bisphosphonat-Therapie für den Knochenaufbau stattfand.

Im Septeber/Oktober muss ich wieder zur Kontrolle.

Also, liefer Rene, ich finde es nicht normal, wenn du Chemotherapie ohne Pausen dazwischen machst. Das Pius-Hospital ist übrigens ein zertifiziertes Zentrum für Lungenkrebs.

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du bessere Ärzte findest.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
17.03.2018, 10:55
Hallo Elisabeth
Bei mir ist der Turnus ein völlig anderer. Ich bekomme nur einmal wöchentlich eine Infusion und habe dann erstmal die Woche Zeit, wieder einigermaßen fit zu werden. Dennoch merke ich, wie meine Kurve von Woche zu Woche abwärts geht.
Inzwischen hat sich der Arzt (mit einem Tag Verspätung) zurückgemeldet. Wir haben nun vereinbart, dass der 4. Zyklus gestrichen wird, und wir weitermachen, wenn es mit den Strahlen losgeht. Das heißt, ich habe jetzt drei Wochen frei. Sehr schön! Was mir bis jetzt gar nicht klar war und gestern im Gespräch rausgekommen ist: Während der Strahlentherapie bekomme ich eine "Chemo Light". Ich dachte bisher, die ginge normal weiter.
Die Threrapie findet in der Onkologie Westerstede statt, direkt am Krankenhausgelände. Vermutlich wurde dieser Bereich mal vom Krankenhaus outgesourced. Am Anfang hatte ich einen sehr guten Eindruck von der Praxis. Aber allmählich kommen Zweifel auf. Bloß wenn ich jetzt zum Pius wechseln würde, müsste ich das auch erstmal mit der Kasse abstimmen. Das fängt ja schon mit der Übernahme der Taxikosten an. Ich warte noch ab.

Vielleicht ist es falsch rübergekommen: Ich wundere mich nicht über meine Schwäche. Ich habe das sogar erwartet. Aber unschön ist es nunmal. Zumal das hier - aus welchem Grund auch immer - ein frauendominiertes Forum ist. Ich bin aber ein Mann. Und Männer können alles - außer schwach sein. Daher ja auch die berühmte 'Männergrippe'. :smiley1:
Das Schlimme daran ist, dass ich noch Kraft habe. Ich könnte ohne Weiteres noch eine Grube ausheben und würde es bei der Arbeit nicht mal merken. Die Quittung kriege ich erst in den darauffolgenden Tagen. Ist übrigens mit meinem Rücken genauso.

Gruß
Rene

Elisabeth15
17.03.2018, 14:36
Hallo René,

Das mit der Schwäche ist bei mir genauso. Ich kann für zwei arbeiten und 3Dinge auf einmal erledigen. Am nächsten Tag geht es mir entsprechend schlecht, bin dann total kaputt und müde.
Vielleicht klappt es ja mit dem Pius. Die Onkologen arbeiten da sehr gut zusammen, treffen sich jeden Tag, um die anstehenden Fälle zu besprechen., nach dem Motto: Acht Augen sehen mehr als zwei. Und die Fortführung der Therapie wird gemeinsam festgelegt. Und das finde ich gut. So wurde z.B. bei mir während der Therapie festgestellt, dass meine Blutwerte nicht in Ordnung waren. Daraufhin bekam ich eine Bluttransfusion, weil unter den gegebenen Umständen eine Chemo gar nicht möglich gewesen wäre.

Also ich würde mich um eine Vorstellung im Pius bemühen. Ich weiß allerdings nicht, wie das mit den Kosten bei Kassenpatienten aussieht, ich bin ja privat versichert.

Ich hoffe, du findest den richtigen Weg und dir geht es bald wieder besser.

Liebe Grüße,
Elisabeth

MikyBx
21.03.2018, 18:51
Hallo Rene!
Du koenntest dir auch eine zweite Meinung von einem anderen Onkologen holen- als Bestaetigung oder Alternative... Hab ich so gemacht und werds wieder tun, sofern/sobald eine andere Therapie ansteht.
Soweit ich weiss, wird normalerweise Bestrahlung und Chemo nicht mehr gleichzeitig gemacht.
LG Miky

Rottweilerfreund
21.03.2018, 19:09
:huh:
(kopfkratzer gibts nicht)

Danke für die Info.


Gruß
Rene

Elisabeth15
21.03.2018, 22:20
Hallo René,

So wie Micky schon schreibt, wird aus meiner Erfahrung heraus niemals Chemo und Bestrahlung gleichzeitig gemacht. Das ist doch für den Körper Zuviel und nicht zu verkraften. Lass dich auf jeden Fall nochmal von einem anderen Onkologen beraten. Auch von einer "Chemo light" habe ich noch nie gehört.

Hoffe, dass du kompetente Ärzte findest und entsprechend professionell und mit Erfolg behandelt wirst.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Chris 63
21.03.2018, 23:49
Hallo zusammen,

normalerweise lese ich hier nur, aber zu dem Thema Chemo/Strahlentherapie will ich doch mal was schreiben.

Meine Diagnose Adenokarzinom rechter Lungenflügel war im Dezember 2012. Am 22.01.2013 haben wir dann mit Chemo Cisplatin und Navelbine mit gleichzeitiger Strahlentherapie begonnen: 1. Woche 2 Tage stationär, 2. Woche 1 Tag stationär usw. Die Strahlentherapie erfolgte Mo - Fr ohne Aussetzung. Das ging bis zum 25.02.2013. Dann entschied die Tumorkonferenz
den sofortigen Abbruch zugunsten der angestrebten OP, die dann am 20.03.2013 (R0) erfolgte.

Danach im April noch mal 2 Zyklen Chemo, 1. stationär, 2. ambulant im Wechsel.

Ich hatte keine größeren Probleme mit der gleichzeitigen Radio/Chemotherapie, es ging mir eigentlich immer gut.

Ja, und jetzt sind es 5 Jahre und heute war meine letzte halbjährliche Nachsorge lt. Leitlinien. Ab jetzt jährlich, aber ich weiß noch nicht wirklich, wie ich das finden soll, die Zeitspanne ist doch sehr lang.

Gruß Christa

Rottweilerfreund
22.03.2018, 06:31
Herzlichen Glückwunsch, Christa!
Ich kann es schlecht beurteilen. Aber nach dem, was ich hier bisher so gelesen habe, halte ich jährlich nach fünf Jahren für einen normalen Zeitraum. Vielleicht kannst du ja deinen Arzt bitten, beim ersten Mal noch eine Halbjährliche dazwischen zu schieben.

Ich habe in einer Woche das CT beim Radiologen. Den werde ich mal darauf ansprechen. Ein paar Tage später folgt das Gespräch beim Onkologen. Auch den spreche ich nochmal drauf an.
Aber eigentlich habe ich keine Angst davor, dass es mir schlecht geht. Ich will, dass wir dem Ding alles um die Ohren hauen, was wir haben. Adios Amigo!

Gruß
Rene

Chris 63
22.03.2018, 08:06
Hallo Rene,

danke schön. Ja, es ist normal nach 5 Jahren, ich muss nur umdenken.

Das war auch der Plan, schnell ordentlich auf die Mütze und dann auf "Nimmerwiedersehen". Es ist wirklich zu schaffen, dabei galt mein Tumor mit 7 cm erst mal als inoperabel. Es waren dann nach 45Gy noch 15 % vitaler Resttumor vorhanden. Aber ich hab immer dran geglaubt und einfach so gut es eben ging normal weitergelebt.

Ich wünsch allen einen schönen, möglichst schmerzfreien Tag.

Christa

dagehtnochwas
22.03.2018, 08:28
Hallo Rene, aka Rottweilerfreund,
ich denke dein Onkologe macht das mit der Wahl der Behandlung schon richtig. Man müsste schon völlig untalentiert sein oder die Behandlungsrichtlinie nicht befolgen, wenn man im grundsätzlichen Ablauf der Behandlung grundsätzliche Fehler macht.
Eine Radiochemotherapie kann in geeigneten Fällen durchaus das Mittel der Wahl sein. Hast du schon mal deine Stadium genannt oder die Tumorformel?
Hier noch ein Auszug beim KID
Radiochemotherapie: Wenn eine Operation nicht möglich ist
Eine kombinierte Radiochemotherapie kann die Prognose von Patienten verbessern, deren Tumor nicht operiert werden kann, und ihr Überleben verlängern. Nutzen und Risiken müssen aber in jedem Fall sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.


Im Stadium IIIA4, Stadium IIIB: Es steht für örtlich weiter fortgeschrittene Tumoren mit Befall der Nachbarorgane und solche mit ausgedehnten Lymphknotenmetastasen. Hier ist eine vollständige Operation des Tumors in der Lunge meist nicht möglich.


Wenn ein chirurgischer Eingriff zu belastend wäre, können Patienten eine kombinierte Radiochemotherapie oder eine alleinige Strahlentherapie erhalten. Die kombinierte Behandlung hat sich als wirksamer erwiesen und sollte bei gesundheitlich "fitten" Patienten bevorzugt werden. Die gleichzeitige Behandlung mit Zytostatika und Bestrahlung hat sich dabei als günstiger herausgestellt als eine Therapie, in der die beiden Methoden nacheinander angewendet werden.


Quelle: www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/nicht-kleinzellig.php
© 2018 Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
0800–420 30 40 oder krebsinformationsdienst@dkfz.de

Lass dich nicht verunsichern.

LG dagehtnochwas

Rottweilerfreund
22.03.2018, 08:37
Danke! ;)
Das genaue Stadium weiß ich nicht. Aber IIIA4B kommt schon ziemlich hin. 6x4x4 cm mit Metastasen in den Lymphknoten. Andere Organe sind nicht befallen.
Ich werde die Ärzte auf jeden Fall drauf ansprechen.

Gruß
Rene

Elisabeth15
31.03.2018, 21:20
Hallo René,

ich wollte dir nur kurz schöne und entspannte Ostertage wünschen und alles Gute in gesundheitlicher Hinsicht! Wir lesen voneinander!
Liebe Grüße
Elisabeth

PS.: Da ich jetzt weiß, dass meine Rückenschmerzen von meiner Arthrose herrühren, werde ich -falls sich die extremen Schmerzen im Lendenbereich nach Wetterbesserung nicht verbessern - mir wohl in einer Schmerzklinik Hilfe holen. Bei Arthrose hilft ja auch kein Ostheopat.

Rottweilerfreund
01.04.2018, 17:27
Hallo Elisabeth
Ich wünsche dir auch schöne Osterfeiertage, auch wenn das halbe Fest jetzt schon vorbei ist.
Natürlich auch allen anderen hier im Forum. Ich wünsche euch, dass die Krankheit milde mit euch ist und ihr das Osterfest so richtig genießen könnt.
Und dir, Elisabeth, wünsche ich, dass das Schmerzzentrum dir helfen kann. Ich weiß, wie es ist, mit Schmerzen zu leben.

Frohe Ostern!
Gruß
Rene

Rottweilerfreund
12.04.2018, 13:10
Hallo
Heute habe ich mal gute Nachrichten. Die Chemo wirkt.
Gestern war ich zum Auswertungsgespräch des CT von letzter Woche. Der Tumor ist nach drei Zyklen um 75% zurückgegangen. Die Metastasen in den Lymphknoten immerhin um ein Drittel. Dieser Rückgang scheint ungewöhnlich zu sein. Ich hatte den Eindruck, der Arzt hatte Mühe, seine Freude darüber hinter seiner Professionalität zu verbergen.
Ich kann das Ergebnis rational einordnen, aber meine Frau musste ich in ihrer Euphorie erstmal bremsen. Die war schon am jubeln. Aber auch wenn das Ergebnis erfreulich ist - gewonnen ist noch gar nichts.
Heute war ich dann beim Radiologen zum Vorgespräch. Ich kriege 30 Bestrahlungen, 5x die Woche werktags. Also voraussichtlich sechs Wochen lang. Die Chemo wird dann begleitend fortgeführt.
Jetzt habe ich seit drei Wochen Chemopause und so allmählich nehmen die Kräfte wieder zu. Jetzt merke ich erstmal, wie ich schon am Boden war. Während der Behandlung ist mir das gar nicht so aufgefallen.
Die Bestrahlung ist bei mir wohl nicht so ganz ohne. Dieses feige Miststück versteckt sich zwischen Herz, Speiseröhre und Wirbelsäule. Man muss wohl davon ausgehen, dass es in diesen drei Bereichen zu Nebenwirkungen kommt oder kommen kann. Besonders, dass Lunge und Speiseröhre vernarben. Aber Hand auf's Herz: Ich habe Krebs. Da geht es um's Überleben. Wenn was von der Behandlung übrig bleibt, ist das immer noch das kleinere Übel.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, dass die Chemo so gut anschlägt. So kann's weitergehen.

Gruß
Rene


Nachtrag:
Meine Venen sind inzwischen völlig verhärtet. Die sind da nur noch am rumstochern. Manchmal müssen sie schon den anderen Arm nehmen, wenn sie im 1. nichts mehr finden. Ich habe mich deshalb für einen Port entschieden. Da bin ich morgen zum Vorgespräch.

Clea
12.04.2018, 19:07
Mensch, Rene, ich freu mich für dich.
Kämpfen lohnt sich!
Ich wünsche dir noch einen erfplgreichen weiteren Kampf ohne viele Nebenwirkungen. Und su hast Recht,Überleben ist wichtig. Aber die Lebensqualität ist auch wichtig. Das merkt man erst, wenn sie nichtmehr da ist. Möge sie dir noch ewig erhalten bleiben.

Elisabeth15
12.04.2018, 23:03
Hallo René,
na, das sind ja erstmal gute Nachrichten. Ich freu mich wahnsinnig für dich, dass die Chemo angeschlagen hat. Aber was die Bestrahlungen angeht, hast du noch eine schwere Zeit vor dir, ich hab die Bestrahlungen (45 Stück) als schlimmer empfunden als die Chemos.
Aber damals hat ein Onkologe aus der Radiologie zu mir gesagt: Wenn Sie Glück haben, erwischen wir mit der Bestrahlumg auch die letzte Krebszelle.
Wenn es mir mal ganz schlecht ging, habe ich mich an diesen Satz wie an einen Strohhalm geklammert und den Kopf nicht in den Sand gesteckt.

Auch deine Frau hat ja eine schwere Zeit durchzustehen. Ich weiß manchmal nicht, für wen diese Krankheit schwerer ist, für einen selbst oder für den Partner!

Ich hoffe, dass du die Reste dieses Tumors auch noch einen deftigen Tritt in den Hintern verpasst, damit er ganz verschwindet.

Also, wenn es dir mal nicht so gut geht, denke an meinen Arzt und an seine Worte, die geben dir Kraft und die Hoffnung, dass du dir -wie ich - Stück für Stück deine Gesundheit zurückerobern kannst. Und das kannst du - bei deiner Lebenseinstellung!

Also, weiterhin Schritte in die richtige Richtung, auch wenn es manchmal schwer ist.

Ich hoffe, du kannst beim nächsten Mal wieder Positives berichten!

Ich denk an dich und bete für dich (obwohl ich kein Kirchgänger bin).

Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund
13.04.2018, 11:01
Heute bin ich 30 km ins Krankenhaus gefahren. Vortermin wegen der Portlegung. Die Ärztin hat mich freundlich begrüßt, hat mir mitgeteilt, dass am Donnerstag das Vorgespräch ist und am Freitag der Eingriff. Das war's! Ich habe nicht die leiseste Ahnung, weshalb ich heute da hingefahren bin. :confused:

Natürlich hast du Recht, Clea! Leben alleine ist nichts ohne Lebensqualität. Spätestens wenn man einen Angehörigen im Pflegeheim hat, versteht man die Bedeutung dieses Satzes richtig. Ich meinte damit, dass man alles von zwei Seiten betrachten kann. Wenn ich beispielsweise Diabetes hätte und mein Bein faulen würde, dann würde ich lieber einbeinig weiterleben, als an dem Bein zugrunde zu gehen. Und so sehe ich das auch mit eventuellen Behandlungsfolgen. Immer noch besser, als am Krebs zugrunde zu gehen. Aber es ist ja nicht gesagt, dass dabei wirklich was kaputt geht.

@ Elisabeth
Langsam geht das Motorradwetter los. Mach dich schon mal drauf gefasst, dass ich mich in absehbarer Zeit mal auf einen Kaffee anmelde. ;)

Gruß
Rene

Elisabeth15
14.04.2018, 22:27
Hallo René,

es wäre natürlich toll, wenn wir uns mal persönlich kennenlernen, aber es ist besser, noch ein wenig damit zu warten. Wir warten ja immer noch auf unsere Wohnzimmermöbel. Stühle und Sitzmöglichkeiten haben wir genug, aber -bis auf einen eingebauten Minitisch für 2 Personen - fehlen noch der Esszimmertisch, der Couchtisch und die komplette große Wohnwand. Letzte Woche habe ich die Zusage von der Möbelfirma bekommen, dass die in 14 Tagen damit durch sind.
Na ja, mein Vertrauen ist da nicht so groß, aber ich will ja Optimist bleiben.

Mir ging es diese Woche nicht so gut, ich hab mir einen Infekt mit Halsschmerzen, Heiserkeit, Gliederschmerzen und einer heftigen Bronchitis eingefangen, verbringe viel Zeit im Bett, damit mach ich bestimmt nichts falsch.

Nächste Woche geht es bei uns weiter mit der Pflasterung, Zaunbau und der Gartenanlage. Ich hoffe, dass das Wetter mitspielt und die Arbeiter definitiv loslegen.

Aber im Laufe dieses Jahres bekommen wir es bestimmt hin, uns mal hier zu treffen.- Freu mich jetzt schon drauf!

In diesem Sinne ganz liebe Grüße aus dem Krankenbett.
Mach dir schöne Tage und genieß jeden Tag und jede Stunde.

Liebe Grüße nach Barßel,
Elisabeth

Rottweilerfreund
27.04.2018, 20:01
So, ich bin wieder raus aus dem Krankenhaus. An der Tastatur lässt es sich doch viel besser schreiben.
Wie schon geschrieben, hat ja nun meine Bestrahlung begonnen. Als ich für die so genannte Simulation beim Radiologen war (dabei werden die letzten Einstellungen am Gerät vorgenommen), war ich von einer Sekunde zur Anderen nicht mehr in der Lage zu sprechen. Es war mir einfach nicht möglich, einen Satz zu formulieren. Das dauerte etwa fünf Minuten an, dann war alles wieder in Ordnung. Glücklicherweise liegt das Ärztehaus direkt am Krankenhausgelände. So hat mich der Arzt persönlich gleich in die Notaufnahme gebracht. Das hieß für mich: Auf die Stroke Unit, 24 Stunden verkabelte Vollüberwachung.
Glück im Unglück: Es war wohl ein kleiner Schlaganfall, aber der ist mit keiner Untersuchungsmethode nachweisbar und hat auch keine bleibenden Schäden hinterlassen. Es handelt sich dabei um ein so genanntes TIA, quasi eine Vorstufe des Schlaganfalls.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transitorische_isch%C3%A4mische_Attacke

Nach der Überwachung kam ich dann noch für drei Tage auf die Internistische, weil noch etliche Untersuchungen gemacht wurden. Heute kam ich dann nach vier Tagen raus. War natürlich für mich ein Problem, weil ich nur den Jogginanzug für die Bestrahlung dabei hatte und ich noch dazu das Auto bei hatte, so dass meine Frau mir nicht mal was bringen konnte. Wurde Zeit, dass ich da rauskomme, ich habe schon gestunken wie ein Iltis.
Aber insgesamt bin ich natürlich froh, dass das so glimpflich abgelaufen ist und nichts zurückgeblieben ist. Das ist das, was ich immer meine. Nur weil wir Krebs haben, sind wir noch lange nicht aus den anderen Lebensrisiken rausgenommen. Da kann man kämpfen wie ein Löwe, und dann streckt einen auf einmal ein Schlaganfall nieder. Daher macht es keinen Sinn, immer auf den Krebs zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange.

Noch während ich im Krankenhaus war, wurde gestern die Bestrahlung aufgenommen. Abends bekam ich dann Brechreiz, Durchfall und Fieber. Heute Morgen war alles wieder gut. Heute war ich ja dann zur zweiten Bestrahlung und habe den Arzt darauf angesprochen. Er meinte, Brechreiz könnte zwar vorkommen, aber der Durchfall würde nicht dazu passen. Also werde ich mir wohl irgendwas anderes eingefangen haben.

Gestern rief mich dann auch noch die Onkologie an, um mir mitzuteilen, dass ab Montag auch die Chemo wieder anläuft. Also das volle Programm. Einmal die Woche Chemo, fünf Mal die Woche Bestrahlung. Mal sehen, wie ich das wegstecke.
Das Gute daran ist, dass ich von der Onkologie zur Radiologie keine fünf Minuten zu laufen habe. Die Taxe kann mich Morgens zum Onkologen bringen und mich Mittags vom Radiologen wieder abholen.


Ich werde berichten, wie es mir dabei geht.
Gruß
Rene

Hella
28.04.2018, 07:52
guten Morgen Rene!
da musstest Du ja einiges mitmachen, so ein kleiner Schlaganfall ist ja auch nicht ohne.
Ich hatte Donnerstag auch meine erste Bestrahlung und gestern dann die 2.
Ich merk die Bestrahlung total am Atmen, bin jetzt noch kurzatmiger und ermüde sehr stark. Mit meinem Hund kann ich gerade mal eine halbe Stunde spazieren gehen, dann bin ich erledigt. Möchte mal wissen, wie das zum Schluß der Bestrahlungen hin wird.
Hat die Bestrahlung bei dir auch solche Wirkungen?
Chemo krieg ich ja keine mehr - im Gegensatz zu Dir. Aber ich freu mich für Dich, daß die bei Dir so gut angeschlagen hat und den Krebs schrumpfen ließ.
Aber am Donnerstag hab ich Termin beim Onkologen, vielleicht hat der ja noch eine Idee.
Wünsche Dir und Allen die hier mitlesen noch ein schönes Wochenende
Grüße - Hella

Rottweilerfreund
28.04.2018, 17:54
Hallo Hella (was für ein Zungenbrecher :) )
Nach zwei Bestrahlungen kann ich noch nicht allzuviel sagen. Hautprobleme habe ich bis jetzt noch nicht. Die Übelkeit scheint eine Magen-Darm-Sache zu sein. Das Einzige, was mir bisher auffällt, sind Hitzeschübe. Als würde die Strahlenenergie den Körper aufladen.
Deine Kurzatmigkeit könnte auch vom Tumorwachstum kommen. Meine Kurzatmigkeit ist offenbar mit dem Tumor zurückgegangen. Allerdings sitzt meiner auf den Bronchien. Ich hab das gerade nicht im Kopf, wo deiner sitzt.

Ich werde am Donnerstag an dich denken.
Gruß
Rene

Elisabeth15
28.04.2018, 22:23
Hallo René,
ich freu mich, dass du wieder zu Hause bist, obwohl die Therapien ja weiter gehen.
Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, was die Nebenwirkungen der Bestrahlungen betreffen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin noch in den Wechseljahren. Dann ist mir -bei normalen Zimmertemperaturen- so heiß, dass ich am liebsten im Bikini rumlaufen würde. Kurz darauf zittere ich wie Espenlaub, ziehe mir eine dicke Winterjacke an und mache mir eine Wärmflasche. Und das habe ich schon seit Beginn der Therapie. Ist ja auch irgendwie lustig: Für meine Arthrose im Lendenbereich brauche ich Kältepacks, für meine Muskelverspannungen und meine Kälteanfälle brauche ich Wärme.

Vorgestern war ich nochmal bei dem Osteopathen. Der hat mir mal wieder die Beine (nicht die Ohren!!!) lang gezogen. Meine Hüfte ist zwar in Ordnung, ich habe aber einen Beckenschiefstand. Im Liegen sieht es so aus, als ob mein rechtes Bein ca. 10 cm länger ist als das linke. Auch mein rechter Arm scheint länger zu sein, ebenso der rechte Fuß. Theoretisch müsste ich mir immer Schuhe in zwei Größen kaufen, 37 und 38. Ich kaufe natürlich nur 38 und achte darauf, dass ich die Schuhe zubinden oder mit Klettverschluss der Fußgröße anpassen kann. Ich bin halt eine kleine Missgeburt, sage ich immer. - Aber insgesamt komme ich mit meinem Körper gut zurecht, habe immer zwischen 49 und 55 kg bei einer Größe von 1,63 m gewogen und dabei nie auf mein Gewicht geachtet, brauchte nie eine Diät zu machen. Vieles ist ja Veranlagung bzw. genetisch bedingt.

So, ich hoffe, dass die negativen Nebenwirkungen der Therapie bei dir bald nachlassen und du auch zeitlich nicht so stark von deiner Erkrankung in Beschlag genommen wirst. Dein Motorrad wartet ja ganz geduldig, und diese Geduld wünsche ich dir auch.

Wir können zur Zeit auch nichts planen, weil mein Mann wegen seiner Harnröhrenprobleme am kommenden Montag zum Urologen nach Sögel muss. Ich hoffe, dass er nichts Ernsthaftes hat. Dann könnten wir auch endlich unser Wohnmobil aus Peine abholen. Und wir wollen/müssen dieses Jahr auch nochmal nach Gran Canaria. Letztes Jahr haben wir es wegen der Bauerei nicht geschafft.
Weil wir dort ein Appartement haben, müssen wir uns dringend um die Steuern kümmern.

So, lieber René, lass dich auch in Zukunft nicht unterkriegen - es kommen auch wieder bessere Zeiten!

Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund
09.05.2018, 20:33
Hallo René,

So wie Micky schon schreibt, wird aus meiner Erfahrung heraus niemals Chemo und Bestrahlung gleichzeitig gemacht. Das ist doch für den Körper Zuviel und nicht zu verkraften. Lass dich auf jeden Fall nochmal von einem anderen Onkologen beraten. Auch von einer "Chemo light" habe ich noch nie gehört.

Heute hatte ich Arztgespräch, da habe ich den Punkt nochmal angesprochen. Ich hatte mich nämlich gewundert, dass mein Bart auf einmal wieder anfängt zu wachsen.
Der Arzt hat mir erklärt, dass die Dosierung herabgesetzt wurde, um den Körper während der Bestrahlung nicht übermäßig zu belasten. Die geringer dosierte Chemo soll den Tumor nur soweit schwächen, dass ihm die Strahlen mehr zusetzen können. Also wirklich - wie ich es genannt habe - Chemo light.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal gefragt, wann das nächste Kontroll-CT ansteht, und er meinte, erst drei Monate nach der Bestrahlung. Bis dahin wäre der bestrahlte Bereich wohl noch zu sehr entzündet, und Kontrollaufnahmen wären kaum aussagekräftig. OK, wäre zwar interessant zu wissen, wie die Bestrahlung anschlägt, aber wirklich wichtig ist mir das auch nicht. Für mich ist nur wichtig, was am Ende der Therapie Sache ist.
Jedenfalls geht es mir gut. Durch die verminderte Chemo hat die Schwäche deutlich nachgelassen, ich bin schon länger nicht mehr so kurzatmig, ich esse, ich schlafe und ich habe keine Schmerzen. Na ja, bis auf gelegentlich Magenschmerzen seit der Bestrahlung, dagegen hat mir der Arzt aber heute was verschrieben. Und ich habe seit der Bestrahlung eine leicht gereizte Kehle, was aber auch nicht allzu schlimm ist.
Mir geht es wie gesagt gut, aber mir gehen die Arzt-Termine inzwischen mächtig auf den Docht. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf Wartezimmer und Anfahrten und Termine koordinieren. Aber gut - da muss ich eben durch.

Gruß
Rene

Elisabeth15
11.05.2018, 20:50
Hallo René,

ich freu mich, dass es dir verhältnismäßig gut geht. Und was du von der Chemo light schreibst, klingt für mich auch logisch.
Ich habe manchmal auch keine Lust mehr auf Arztbesuche, Wartezimmer usw. Irgendwie möchte man sein altes Leben wieder haben. Aber das ist wohl nicht möglich, das Altern und die damit verbundenen Nebenwirkungen sind nicht aufzuhalten. Deshalb versuche ich, die positiven Dinge, die das Leben noch für mich bereit hält, in den Vordergrund zu schieben. Manchmal gelingt mir das, an manchen Tagen weniger.
Letzten Dienstag waren mein Mann und ich im Krankenhaus in Sögel. Mein Mann hatte seinen OP-Termin. Daraus wurde aber nichts, er hatte morgens gefrühstückt und somit konnte keine Vollnarkose gegeben werden. Jetzt ist er nächste Woche Dienstag dran. Ich hoffe, dass es keine Komplikationen gibt und ich ihn nach der ambulanten OP wieder mit nach Hause nehmen kann.

Ich selbst bin schmerzmäßig jetzt ganz gut eingestellt, nehme jetzt statt 2x 8mg Hydromorphon 2x 12 mg. So ist mein Leben nicht mehr von Schmerzen bestimmt. Die Arbeit am/im Haus gehen langsam, Schritt für Schritt weiter. Ich hoffe, dass der Bauunternehmer, der Pflasterer und der Gärtner ihren versprochenen Termin einhalten und nächste Woche ihre Arbeit bei uns wieder aufnehmen. Es dauert alles länger als gedacht, aber irgendwann werden wir mit diesem Projekt auch fertig!

Für dich hoffe ich, dass durch die Bestrahlung der Tumor sich weiter verkleinert oder im besten Fall sogar ganz verschwindet. Damals hat einer der Onkologen zu mir gesagt: Vielleicht erwischen wir mit der Bestrahlung auch noch die letzte Krebszelle. Und so scheint es zu sein und genau das wünsche ich dir auch!
Die Angst, die mit dieser mistigen Krankheit einhergeht, bleibt wohl immer, besonders dann, wenn wieder ein Kontrolltermin ansteht. Ich bin im September/Oktober wieder dran.

Wenn mein Mann mit seiner "Geschichte" durch ist, holen wir unser Wohnmobil, das ja noch im Peiner Raum steht. Wir freuen uns auf unsere erste Tour in diesem Jahr. Wir entscheiden dann spontan, wann, wie lange und wohin wir fahren. Das ist ja das Tolle an so einem Teil. Man kann alles frei entscheiden. Und Haus/Garten ist nicht alles im Leben. Und einen Unterstellplatz für unser Haus auf 4 Rädern haben wir inzwischen auch gefunden.

Ich wünsch dir -trotz Arzttermine und täglicher Konfrontation mit der Krankheit-, dass du deinen Humor behältst und dich über positive Fortschritte, auch wenn sie noch so klein sind, freust.

Also, Kopf hoch und genieß die Tage!
Liebe Grüße,
Elisabeth

Elisabeth15
07.06.2018, 19:39
Hallo René,

ich hab ja -gefühlt - lange nichts von dir gehört, mache mir schon Sorgen! Ich hoffe, die sind unbegründet und dir geht es -den Umständen entsprechend- gut.
Ich würde mich freuen, wenn du mal wieder ein Lebenszeichen von dir gibst.

Wir, das heißt die Gartenbaufirma, haben jetzt mit der Anlegung des Gartens angefangen. Die Bepflanzung ist zwar noch nicht da, aber Beete, Umrandungen usw. sind fertig. Jetzt sieht alles schon besser aus. Auch unser Wohnmobil haben wir jetzt hier, die Möbel sind geliefert, so dass wir sehr zufrieden sind.
Gesundheitlich habe ich immer noch mit Müdigkeit, Schwäche und Schmerzen zu kämpfen. Ich werde mir nächste Woche einen Termin beim Facharzt holen, damit meine Schilddrüse mal wieder untersucht wird. Viele meiner Beschwerden können auch von der Hashimoto-Unterfunktion stammen. Meine Haare sind im letzten Jahr sehr dünn geworden, das ist typisch für die unheilbare Autoimmunerkrankung Hashimoto. Meine Hausärztin hat mir vor ein paar Monaten schon die L-Thyroxin-Dosis verdoppelt, weil die Werte nicht in Ordnung waren.
Bin ja froh, dass ich eventuell die Ursache für meine Müdigkeit, für abwechselnde Hitze- und Kältewallungen usw. gefunden habe, das hat ja nichts mit dem Krebs zu tun. Und wenn man die Ursache für Beschwerden gefunden hat, kann man was dagegen tun. Beim Osteopathen war ich lange nicht mehr, weil ich meinen Infekt erst richtig auskurieren wollte.

So, ich sende dir ganz liebe Grüße und eine große Portion Gesundheit. Davon kann man gar nicht genug haben und man nimmt davon auch nicht zu!

Bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund
08.06.2018, 21:52
Hallo Elisabeth
Ja, ich habe lange nichts geschrieben. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das hier überhaupt jemand interessiert. Vielleicht sind ja alle schon genervt, wenn ich meinen x-ten Beitrag absetze. Reaktion kommt immer nur von zwei bis drei Leuten, und sonst schreibt hier keiner. Auch in anderen Threads nicht. Macht mich gerade etwas ratlos.

Mir geht es aber einigermaßen gut. Gestern hatte ich das letzte Mal Chemo, Mittwoch habe ich dann die letzte Bestrahlung. Und dann heißt es drei Monate warten, bis die Kontrolluntersuchung gemacht werden kann.
Die Chemo habe ich - bis auf die immer weiter zunehmdende Muskelschwäche - recht gut weggesteckt. Mit der hatte ich kein Problem. Aber ich bin heilfroh, dass die Bestrahlung zuende geht. Am Anfang dachte ich noch, damit hätte ich kein Problem. Aber im Laufe der Zeit wurden Magen, Speiseröhre und Kehlkopf immer gereizter. Das führte zu Hustenanfällen, auch Nachts, das Schlucken fiel mir immer schwerer, weil die Kehle weh tut, und meine Stimme ist auch fast weg.
Ich hatte immer gesagt: Ich esse und ich schlafe, also geht's mir gut. Nun schlafe ich nicht mehr richtig, weil ich die Hustenanfälle bekomme, und das essen fällt mir auch schwer, weil ich nicht richtig schlucken kann. Ich habe mich aber zusammengerissen und trotzdem in fast gleicher Menge gegessen und dadurch mein Gewicht konstant gehalten. Teilweise musste ich mich wirklich zum essen zwingen.
Aber ich habe in dem letzten halben Jahr in der Therapie so viele Leute gesehen, die sich wirklich geschleppt haben. Teilweise Leute, denen man ansehen konnte, dass sie es nicht schaffen werden. Und was ich von anderen Leuten gehört habe, mit welchen Problemen die kämpfen ...
Dagegen sind meine Einschränkungen wirklich nur Zipperlein. Und das weiß ich nach wie vor zu schätzen. Die Ärzte haben mir übereinstimmend gesagt, dass ich jetzt noch ein paar miese Wochen haben werde. Aber so drei bis vier Wochen nach Ende der Bestrahlung sollte die Beschwerden abklingen. Ich blicke also zuversichtlich nach vorne. Auch das kommt wieder in Ordnung. Dann muss ich nur noch die Geduld aufbringen, auf die Kontrolluntersuchung zu warten. Ich will endlich wissen, ob wir den Mistkerl erledigt haben. :twak:

Gruß
Rene

Gabna
08.06.2018, 22:34
Hallo Rottweilerfreund, ich lese hier meistens nur mit, habe aber auch darauf
gewartet von dir zu hören. Du hast natürlich einiges durchzumachen, aber deine Zeilen zeigen mir was für eine Kraft Du hast - auch wenn sie vielleicht im Moment ein bisschen nachlässt, aber sie wird wiederkommen!!!
Also berichte gerne weiter.
Ich wünsche dir alles Gute!!!!!
Gruss Gaby (bin Briardfreundin und der grosse schwarze Kerl hilft mir ungemein

Karin M
08.06.2018, 22:46
Hallo Rottweilerfreund. Lese immer bei dir mit. Komme aus einer ganz anderen Ecke. ( schwarzer Hautkrebs) Habe einen Chihuahua :D Hoffe du schreibst weiter. Alles Gute. :knuddel: L. G. Karin

Yelli
09.06.2018, 09:10
Hallo René,
die Nebenwirkungen der Bestrahlung waren bei mir auch arg. Aber jetzt, zwei Wochen nach Ende von Bestrahlung und Chemo geht es mir schon wieder viel besser. Nur das ich jetzt mehr huste als vor der Betsrahlung - ich schieb das jetzt mal auf die Bestrahlung, nicht den Krebs :)
Bei dir wird es bestimmt auch ganz schnell wieder besser!

Elisabeth15
09.06.2018, 23:01
Lieber René,

da bin ich ja erleichtert, dass es dich noch gibt. Danke, dass du dir -trotz deiner doch erheblichen Beschwerden- die Zeit genommen hast, mir zu antworten.

Das, was du schreibst, erinnert mich in vielerlei Beziehung an meine eigene Geschichte. Auch ich hatte mit den Bestrahlungen mehr Probleme als mit den Chemos.
Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Wenn du mit Chemo/Bestrahlung durch bist, dauert es noch eine Weile, bis du dich wieder "normal" fühlst. So hat es bei mir auch einige Zeit gedauert, bis ich wieder Kraft und damit auch Lust hatte, nach Hildesheim, Peine oder Hannover zu fahren, um mal wieder zu shoppen oder Essen zu gehen.
Und die Angst vor der nächsten Kontrolle kann ich sooooooo gut nachvollziehen, das kann im Prinzip nur jemand, der das selbst erlebt hat. Ich glaube, dass die Angst am Tag des Aufklärungsgespräches immer bleiben wird, aber sie nimmt -zwischen den Kontrollen- immer mehr ab, je öfter du nach so einem Gespräch eine für dich positive Rückmeldung vom Onkologen bekommen hast.
Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich etliche Lungenkrebskranke in der Tagesklinik (war ja 6 Jahre lang 1x monatlich da wegen der Knochentherapie) noch einige Male gesehen habe, dann nicht mehr. Eine Frau habe ich mal ohne ihren Mann in der Cafeteria gesehen und angesprochen, ihr Mann hat es nicht geschafft - er wollte wohl auch gar nicht.
Aber wir beide wollen doch noch ein bisschen vom Leben haben, oder? Wir geben niemals auf!
Also, auch wenn es dir im Augenblick nicht so gut geht, lass dich nicht unterkriegen. Es kommen auch wieder andere Tage!

Diesen Satz sage ich zur Zeit auch zu mir selber, weil es mir gesundheitlich immer noch mies geht.
Neben superstarken Rückenschmerzen durch Arthrose und Beckenschiefstand, die auch durch starke Medikamente nicht in den Griff zu kriegen sind, habe ich momentan auch noch große Probleme mit meiner Schilddrüse. Weil die Werte nicht stimmten, hat meine Hausärztin hier die Medikamentendosis verdoppelt. Ich habe Schilddrüsenunterfunktion vom Typ Hashimoto - klingt lustig, ist es aber nicht! Das ist eine unheilbare Autoimmunerkrankung, bei der sich die Schilddrüse nach und nach selbst zerstört. Die fehlenden Hormone müssen durch entsprechende Medikamente (L-Thyroxin) ersetzt werden. Symptome, unter denen ich jetzt leide, sind: Kältewellen bei ca. 30 Grad Außentemperatur, Haarausfall/kraftloses sprödes Haar, Heiserkeit/rauhe Stimme, körperliche Schwäche und Müdigkeit. Vielleicht sind einige Dinge auch darauf zurückzuführen, dass mein Mikronährstoffhaushalt nicht in Ordnung ist (z.B. Selen- oder Zinkmangel).

Du siehst, es gibt auch noch andere Erkrankungen, die die Lebensqualität erheblich einschränken.
Aber wir schauen weiter hoffnungsvoll und frohen Mutes in die Zukunft, auch wenn es manchmal schwer fällt, stimmt's?
Ich werde mir am Montag eine Überweisung zu einem Facharzt holen, um die Geschichte rund um die Schilddrüse abklären zu lassen.
Dann lasse ich mir nochmal Termine beim Osteopathen geben - das hat mir immer gut getan, auch wenn die Linderung nur von kurzer Dauer war.

Aber du hast natürlich Recht: Auf Dauer macht es keinen Spaß mehr, die wertvolle Lebenszeit bei einem Arzt oder im Krankenhaus zu verbringen. Mir reicht es momentan auch! Viel lieber würde ich mit meinem Mann mit dem Wohnmobil in der Weltgeschichte herumturnen. Und du würdest am liebsten Motorrad fahren, so wie ich dich einschätze.

Ich tröste mich momentan damit, dass wir hier im Haus bzw. im Garten weiter kommen. Letzte Woche waren 5 Tage lang von 7.00 bis 17 Uhr 2-3 Gartenbau-Arbeiter hier, die das Grundstück bearbeitet haben: Unkraut entfernen, alles begradigen, Mutterboden auftragen, Rasenkanten und Beetumrandungen setzen, Kieselsteine in Hülle und Fülle auf den Boden bringen. Die Bepflanzung findet erst im Herbst statt, dafür ist es jetzt zu spät.
Jetzt sieht alles schon "ordentlicher" aus, aber in einem Neubaugebiet verdreckt es draußen auch schnell. Und bei meinem Schmerzen kann ich viele Arbeiten nicht mehr machen, also lassen wir sie machen. Am nötigen Kleingeld scheitert das bei uns nicht, aber eine Putzfrau oder Zugehfrau möchte ich nicht - noch nicht. Alles, was ich selbst noch kann, möchte ich auch selbst erledigen. Das hat was mit Selbstwertgefühl zu tun. Ich denke, du weißt, was ich meine.

Also, lieber René, ich schicke dir nochmals sonnige Grüße und von der Gesundheitstorte ein Riesenstück.
Wenn du magst, schreib mal wieder, aber das soll kein Zwang sein. Mach es dann, wenn dir danach ist. Ich würde mich jedenfalls freuen, auch wenn einige Menschen im Internet sich nicht mehr oder nur ganz selten melden - warum auch immer, ich finde es schade.

Weiterhin Kopf hoch und toi toi toi bei der Besiegung dieser fiesen Krankheit!
Liebe Grüße,
Elisabeth

Oregano
10.06.2018, 04:00
Hallo René,

auch ich bin eine stille Mitleserin..
Bitte berichte auf jeden Fall weiter..... Ich mag auch deinen Schreibstil :)

Und ich drücke weiterhin ganz fest die Daumen und schicke liebe Grüße
O.

Rottweilerfreund
10.06.2018, 17:33
WOW - da hab ich ja was losgetreten. Das sind ja unglaublich viele Rückmeldungen, auch per PN. So macht es auch wieder Sinn, zu schreiben. Die letzte Zeit hatte ich irgendwie das Gefühl, in eine leere Halle reinzurufen. Allerdings wird es in nächster Zeit wohl weniger zu schreiben geben, weil meine Behandlung ja jetzt zu Ende geht. Mein nächster Kampf wird wohl der mit den Behörden um die Frühverrentung sein.

Auf ein paar Posts möchte ich noch eingehen:
Erstmal: Briards sind tolle Hunde. :)
Karin, ich habe mir inzwischen deine Geschichte angesehen. Wie es scheint, bist du noch recht glimpflich davongekommen. Ich drücke die Daumen so fest ich kann, dass das so bleibt.
Yelli, der Husten kommt definitiv von der Bestrahlung. Auch wenn die Technik heute recht treffsicher ist, wird immer auch gesundes Gewebe mit zerstört. Genau den gleichen Husten wie jetzt hatte ich auch nach der Biopsie, als von den Bronchien ein Stück rausgeschnitten wurde. Und genau wie damals habe ich auch jetzt wieder Blut im Husten. Mein Onkologe hat gesagt: Sie haben jetzt noch ein paar bescheidene Wochen vor sich, aber etwa drei Wochen nach Ende der Bestrahlung wird es besser werden. Na, das ist doch ein Lichtblick!
Elisabeth, ich habe keine Angst vor den Kontrollterminen! Im Gegenteil - ich will wissen, was los ist. Gerade wenn man das nicht weiß, kann man Angst bekommen. Wenn die Dinge offen auf dem Tisch liegen, kann man sich entweder freuen oder sich der neuen Situation stellen. Mich stört jetzt eher das geduldige abwarten, ohne irgendetwas tun zu können. Aber auch das geht zu Ende.
Motorrad fahre ich übrigens trotzdem. Allerdings um den Preis, dass ich den ganzen nächsten Tag völlig erledigt bin. Man sollte nicht unterschätzen, wie das die Muskeln fordert. Auch mit dem Hund gehe ich kürzere Runden. Langes laufen strengt mich auch an. Aber in der Chemopause habe ich gemerkt, dass das nach 4-5 Wochen besser wird. Die Muskeln erholen sich schnell.

Vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Ihr habt mir Mut gemacht. Ich grüße euch alle ganz lieb zurück!
Rene

susi 1964
10.06.2018, 18:21
Hallo,ich wollte dir auch schreiben,dass ich immer mitlese.Ich hatte zwar einen anderen Krebs.lese aber auch hier mit.Mein Papa starb vor 10 Jahren an dieser Krankheit.Er hatte aber nicht mal die Chance auf Chemo oder so.Ich drück dir so fest die Daumen,dass du diese scheiss Krankheit doch besiegen kannst.Ich freu mich immer von dir zu hören,auch wenn ich dich nicht kenne.Lg Susi

Karin M
10.06.2018, 21:58
Lieber Rene. Danke fürs Daumendrücken. Halte meine auch für dich gedrückt. Freue mich auch wenn du belanglose Dinge schreibst . :lach2: :rotier2:

Clea
11.06.2018, 16:02
Lieber Rene,
auch ich lese bei dir mit.
Ich denke manchmal, als Hinterbliebene, die gar nicht weiß, was ihr durchmacht, schreibe ich euch lieber nicht, dass ihr euch schön tapfer schlagen sollt. Das tut ihr ja sowieso. Ich freue mich immer, wenn du etwas von dir hören lässt.
Und ich freue mich für jeden, der das Glück hat, diesem Sch...Krebs die Stirn zu bieten und ihm zu zeigen, was er für ein A... ist. Möge jedem noch eine lange beschwerdefreie Zeit beschieden sein.
Meiner Ma war diese Möglichkeit leider nicht gegeben.
Meine Freundin hatte Rottweiler, also eher der Vater, daher weiß ich um den Charakter dieser tollen Hunde.
Alos, mach weiter so, sei dir sicher, du wirst gelesen.

Larry70
11.06.2018, 17:37
Hallo Rene,
auch ich lese immer gerne deine Berichte und hatte mir schon Gedanken gemacht, dass es etwas nicht in Ordnung ist.
Freut mich echt, dass es dir entsprechend geht.
Mein Sohn hat ja eine ähnliche Diagnose wie du, nur das er nach der 1. Chemo wieder einen Schlaganfall bekam, den 3.
Wir kämpfen gerade mit den Folgen des Schlaganfalls und die Chemo muss warten. Auch das macht mir natürlich viele Sorgen.
Alls Gute für dich und lass wieder mehr von dir hören. Auch mir gefällt und hilft dein optimistisches Schreiben.
Liebe Grüße
Larry

Pet 1968
12.06.2018, 06:32
Hallo Rene!
Auch ich lese immer bei Dir mit, schreibe aber nicht mehr so viel hier...also bitte weiter schreiben und nicht aufgeben!!!

Liebe Gruesse Petra

Hella
12.06.2018, 08:07
guten Morgen Rene und an Alle die hier mitlesen.
möchte mich jetzt hier auch noch anschließen an die vielen Rückantworten.
Es freut mich, daß es Dir gut geht. Wir haben ja ungefähr zum gleichen Zeitpunkt Chemo wie auch Bestrahlung bekommen. Nur, daß ich "nur" die Hälfte davon abbekam, weil die Chemo leider nicht wirkte und deshalb nach dem 2. Zyklus abgebrochen wurde. Vor 2 Wochen hab ich die letzte Bestrahlung (insgesamt 18 palliativ) hinter mich gebracht. Und mir geht es erstaunlicherweise ziemlich gut und kann manchmal gar nicht glauben, daß bei mir Endstadium sein soll. Irgendwie erwartet man dann immer, daß der große Hammer kommt. Ich will schon gar nicht zum Kontroll-CT, soll in ein paar Wochen gemacht werden. Ich denke immer, jetzt geht's Dir doch gut, brauchst gar nichts anderes wissen und hören. Aber sehr wahrscheinlich siegt die Neugier.
Ach ja, und auch ich habe einen Hund, einen Skye-Terrier, der ist ziemlich dickköpfig, aber lieb. Das schöne an den Hunden, egal was für welche, man kommt immer viel raus und hat Bewegung.
Also Rene, dann bring morgen noch die letzte Bestrahlung gut hinter Dich und Du wirst sehen, danach erholst Du Dich jeden Tag ein kleines Stückchen mehr.

liebe Grüße - Hella

Rottweilerfreund
12.06.2018, 17:49
Hallo Larry
Das mit deinem Sohn zu lesen tut mir sehr leid. Ich glaube, wenn es das eigene Kind betrifft, ist tausend mal schlimmer, als selbst zu erkranken. Kind meine ich hier unabhängig vom Alter. Ich habe es immer bedauert, keine Kinder gehabt zu haben. Aber manchmal bin ich fast froh, mir solche Sorgen nicht machen zu müssen. (es gibt ja noch andere Sorgen, die man sich um seine Kinder machen kann oder muss) Ich hoffe, es wendet sich irgendwie zum Guten.

Schlaganfall ist ein Stichwort, das ich mal aufgreifen will.
In den zwei Wochen, auf dem Höhepunkt der Bestrahlung, ist mein Husten ziemlich extrem geworden. So schlimm, dass ich Nachts nicht mehr durchschlafe, weil mich die Hustenanfälle wecken. Ich stehe dann immer auf, um meine Frau nicht zu wecken, und huste mich im Bad erstmal richtig frei. Was ich da abhuste, ist leicht rosa (wie Steak medium), mit einigen Blutfäden durchzogen. Ich habe den Arzt darauf angesprochen, aber das ist wohl im grünen Bereich.
Zum Wochenende wurde der Husten richtig blutig und schließlich habe ich richtig hellkirschrot ausgespuckt, was mir dann doch einen gewaltigen Schreck eingejagt hat. Auch beim schnauben kam es genauso blutig aus der Nase, bzw. den Nebenhöhlen. Als ich mich danach an den Tisch gesetzt habe, und meine Gedanken noch am rotieren waren, wurde mir auf einmal klar, dass alle Ärzte voll gepennt haben. Nach dem Schlaganfall hat mir der Arzt im Krankenhaus ASS zur Blutverdünnung verordnet. Es ist allgemein bekannt, dass durch Chemo und Bestrahlung die Schleimhäute kaputt gehen, und die verordnen mir Blutverdünner. :rolleyes: Insgesamt hatten vier Ärzte Kenntnis vom ASS, und keiner hat auch nur einen Gedanken daran verschwendet.
Jedenfalls habe ich das ASS umgehend eigenmächtig abgesetzt, und innerhalb von zwei Tagen war das bluten wieder weg. Meine Frau war ziemlich entsetzt, dass ich das ohne Absprache mit den Ärzten abgesetzt habe. Hallo? Die Ärzte waren ja genau die, die das versemmelt haben. Was soll ich da absprechen? Zumal ja ungeklärt blieb, woher die Unterversorgung des Gehirns kam. Der Blutverdünner wurde ja rein prophilaktisch verordnet. Klar könnte dadurch die Gefahr eines Schlaganfalls steigen. Aber ich gehe lieber dieses theoretische Risiko ein, als die konkrete Gefahr auf mich zu nehmen, dass mir die Lunge vollblutet oder (weiß ich nicht, hab ja keine Ahnung) es vielleicht sogar zu einem Blutsturz kommt. Jedenfalls sind die Blutungen jetzt weg, und ich meine, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Noch ein Wort zu Hella:
Ich habe mir eben deinen Thread nochmal angesehen. Der letzte Beitrag ist ja schon einen Monat her. Aber von Endstadium kann ich da nichts rauslesen. Ich lese da nur, dass sich der Krebs nicht zurückdrängen lässt (oder ließ). Und der Kontrolltermin liegt ja wohl noch vor dir. Mach dich nicht selber fertig! Dir geht es momentan gut, und wir gehen erstmal davon aus, dass das so bleibt. Wenn sich der Krebs zum Stillstand bringen oder in Schach halten lässt, ist das doch auch soweit in Ordnung. Damit könntest du doch recht gut leben, oder? Richte den Blick auf das Leben, nicht auf den Tod! Noch sind wir hier. Kopf hoch!

Gruß
Rene

Pet 1968
13.06.2018, 03:34
Hallo Rene!

Den lezten Absazt von Dir mag ich sehr...noch sind wir hier!!!
Ja auch ich bin palliativ, seit fast 3 Jahren nun, und noch hier und lebe gut!!!
Ich hasse Statistiken sowieso :D
Rene, das mit dem Blutverduenner ist ja wirklich ein Ding! Wann wirst Du denn wieder nen Doc sehen? Wuerde es dann aber sagen. Bin froh das Dein Husten nun besser ist.
Viele Gruesse Petra :winke:

Elisabeth15
13.06.2018, 09:52
Hallo René,

heute mal ganz kurz. Ich habe gelesen, dass du Probleme mit dem Abhusten hast, weil der Schleim so zäh ist. Hustensaft ist da kontraproduktiv, ich nehme da immer einen Hustenlöser, der speziell zum Lösen von Schleim in den Atemwegen ist und bei mir supergut geholfen hat. ACC akut gibt es als Brausetabletten, entweder 3x täglich 200 mg oder 1x täglich 600 mg.
Vielleicht hilft dir das ein bisschen.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
13.06.2018, 10:00
Danke! Ich merke mir das mal.
Heute habe ich das erste Mal das Gefühl, dass es besser wird. Vor fünf Tagen wurde die Strahlendosis zurückgefahren.
Heute Nacht bin ich zwar ein paarmal wach geworden, aber immerhin musste ich nicht aufstehen. Der Husten ist milder geworden.

So, gleich geht's los zur letzten Bestrahlung. Mann, wie Ick mir freue! :)

Lexi2110
13.06.2018, 10:12
Die ACC nehme ich auch jeden Morgen. Seit ich die im Krankenhaus bekommen habe den ich jeden Morgen eine 600mg. Am Anfang habe ich auch noch sehr viel inhaliert um den Schleim zu lösen was mir aber im Moment auch schwer fällt wegen der Luft Problematik, aber wie gesagt Gottseidank geht es bei mir noch ganz gut mit dem ab Husten.

Rottweilerfreund
24.06.2018, 16:31
Hallo
Nach einer eher miesen Zeit kann ich nun wieder Gutes berichten. Die Nebenwirkungen der Bestrahlung lassen deutlich nach.
Als die Bestrahlung auf dem Höhepunkt war, hatte ich wegen des vielen Blutes um ein Gespräch mit dem Professor (könnte vom Alter her mein Sohn sein :) ) gebeten. Der hatte mir gesagt, dass die Reizungen der Bronchien und der Kehle etwa zwei bis drei Wochen nach der Bestrahlung weggehen würden. Im Abschlussgespräch sagte mir die Ärztin, dass es nach zwei Wochen besser würde. Und bei der letzten Bestrahlung sagte mir die Assistentin, dass ich nach 10 Tagen eine deutliche Besserung feststellen sollte. Bingo! Nach ziemlich genau 10 Tagen ließ mein Husten schlagartig nach, der Schleim wird weniger. Mein Kehlkopf ist schon etwas länger nicht mehr so gereizt, so dass ich besser abhusten kann.
ACC Akut hat es bei mir übrigens auch nicht so gebracht. Der Schleim wurde zwar tatsächlich dünner, aber genau das wurde auch zum Problem. Wenn ich den Schleim in einem erbarmungswürdigen Hustenanfall bis zum Hals hochgebracht hatte, reichte einmal einatmen, und er war wieder da, wo er herkam. Letztendlich habe ich gar keine Mittel mehr eingenommen und wohl oder übel richtig hart abgehustet. Ich bin sowas von froh, dass das jetzt milder wird. Das war eine richtig harte Zeit. Zumal ich auch noch wenig geschlafen habe. Ich bin ja im Schnitt alle zwei Stunden wach geworden, um dann auf's Klo zu gehen und da mühsam den ganzen Schleim von den Bronchien zu kriegen.
Zu dem, was da rauskam, habe ich inzwischen eine eigene Theorie entwickelt. Es war ja nicht nur Schleim, sondern auch kleine blutige Brocken, die ich weiter oben mal als "Steak Medium" beschrieben habe. Ich denke, da habe ich den Tumor ausgeworfen. Auf den Gedanken hat mich die Ärztin gebracht, als ich mit ihr über das Blut und den abgesetzten Blutverdünner gesprochen habe. Sie meinte, das Blut käme vom zugrunde gehenden Tumor, dessen eigens aufgebaute Blutversorgung ja nun auch zugrunde geht. Aber wenn das Blut den Weg in die Atemwege schafft, dann schafft es auch das abgestorbene Gewebe. Jedenfalls gehe ich davon aus. Und dieses Gewebe muss eben irgendwie abtransportiert werden, deshalb der viele Schleim.
Daraus folgt für mich eine weitere Erklärung. Ich habe zwar Null Ahnung von Medizin, aber das erkläre ich mir physikalisch, davon verstehe ich weit mehr. Mein Problem mit dem abhusten war nicht, dass der Schleim so zäh war, sondern sein Gewicht. Der war einfach zu schwer, um vom Luftstrom weit genug nach oben getragen zu werden. Irgendwann ist es ja gelungen, aber dafür war wirklich minutenlanges Husten notwendig. Ich habe am Schluß wirklich Muskelkater in Bauch und Rücken gehabt.
Das Gewicht und die sich ändernde Richtung der Schwerkraft würde auch erklären, warum die Hustenanfälle immer im liegen kamen. Eigentlich konnte ich im liegen noch am besten abhusten, aber da konnte ich nicht auswerfen. Deshalb bin ich immer aufs Klo gegangen. Na ja, nicht nur deshalb. Sondern auch, damit meine Frau weiterschlafen konnte.

Jedenfalls hat dieser quälende Husten endlich aufgehört. Der Reiz in der Kehle ist weg, ich kann wieder schlucken. Und der Kehlkopf ist auch wieder abgeschwollen, was das husten wirklich leichter macht. Ganz weg ist der Husten ja noch nicht.
Nur mein Appetit ist zur Zeit nicht der beste. Der Magen hat wohl auch ganz gut was abgekriegt. Aber erstens esse ich einfach zu gerne, zweitens zwinge ich mich, so viel wie möglich reinzubekommen. So habe ich mein Gewicht seit Beginn der Behandlung konstant auf 68 kg gehalten. Nicht zugenommen, aber gehalten. Das ist gut!

Es ist ein gutes Gefühl, mich so langsam zu erholen. Auch wenn ich immer noch müde und schlapp bin, und einen großen Teil des Tages verschlafe, fühle ich mich inzwischen deutlich besser. Mit der Bestrahlung endete ja auch die Chemo.


Gruß
Rene

dagehtnochwas
24.06.2018, 18:48
Hallo Rene,
es freut mich für dich das du nun auch diese Hürde genommen hast. Ich kann dir gut nachfühlen welche Erleichterung es ist nicht mehr in der Therapiemühle zu stecken und auch ein Abklingen der Symptome festzustellen. Ich wünsche dir von Herzen das sich mit dem Ende der Therapie auch der gewünschte lang anhaltende Erfolg einstellt.
Meine medizinischen Kenntisse sind wirklich zu gering um deine Theorie einzuschätzen - natürlich hoffe ich das du den ungebetenen Untermieter mit Stumpf und Stiel herausgehustet hast - anstrengend genug ist es schließlich gewesen.

Alles Gute!

LG dagehtnochwas

Elisabeth15
24.06.2018, 19:02
Hallo René,

herzlichen Glückwunsch, kann ich da nur sagen. Ich freue mich riesig mit dir, weil es dir endlich besser geht. Du hast ja wirklich in der letzten Zeit eine Menge mitgemacht, aber nie aufgehört, an eine Besserung zu glauben. Das hat sich ja gelohnt, und dein Appetit kommt auch wieder, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Nächste Woche soll das Wetter ja auch besser werden, so dass du den Sommer genießen kannst.

Ich warte immer noch auf die Ergebnisse vom Endokrinologen. Ich hoffe, dass ich nächste Woche endlich Bescheid bekomme. Seitdem ich die Schilddrüsenhormone halbiert habe, auf eigene Faust, sind die Schmerzen und die anderen Beschwerden erheblich besser geworden. Vielleicht hat dieser Arzt ja recht mit seiner Anmerkung, ich würde eventuell gar kein L-Thyroxin mehr gebrauchen. So langsam werde ich ungeduldig, will Klarheit haben, was mir fehlt oder was in meinem Körper zu viel ist. Manchmal schaue ich 2x pro Tag in den Briefkasten. Ich möchte ja meinen Körper nicht jeden Tag mit immensen Mengen an Schmerzmitteln zudröhnen.

Na ja, mit Krebs haben meine Beschwerden nichts zu tun, da bin ich recht sicher.
Durch die WM habe ich jetzt ja ein bisschen Ablenkung, und unser Garten ist bis auf die Mauer im hinteren Bereich und die Bepflanzung soweit fertig. Der Rollrasen kann schon bald gemäht werden, die übrige Bepflanzung wird im Herbst gemacht.
Innen machen wir es uns immer schöner. Letzte Woche haben wir uns einen Relaxsessel gekauft und 2 Bilder bei einem Künstler im Internet bestellt. Das sind so die kleinen Freuden, die wir uns machen, solange wir noch Arzttermine haben und nicht mit dem Wohnmobil unterwegs sein können.

So, lieber René, erhol dich jetzt erstmal von den Strapazen, jetzt geht es für dich ja wieder aufwärts und das ist wunderbar!

Bis demnächst und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Larry70
25.06.2018, 10:06
Hallo Rene,
wie schön, dass es dir wieder besser geht.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.
Mein Sohn kommt Freitag aus der Reha und dann sollte es weitergehen mit der Chemo. Ich hoffe, dass da nix weiter gewachsen ist, in den 2 Monaten Pause.
LG Larry

Rottweilerfreund
25.06.2018, 11:08
Hallo Larry
Manche haben sich ja so gut in das Thema Krebs eingelesen, dass man sie schon ohne Übertreibung als Fachkundig bezeichnen kann. Ich habe das nicht getan. Ich wollte mich nicht mehr als nötig mit dem Thema befassen. Das würde ich eher als belastend empfinden, wenn sich meine Gedanken ständig um die Krankheit drehen würden.
Aber soweit ich das verstanden habe, baut sich der Tumor sein eigenes Versorgungssystem auf (was ich eigentlich faszinierend finde). Und da setzt die Chemo wohl hauptsächlich an. Die Blutgefäße sind wohl die sich am schnellsten teilenden Zellen, und wenn diese Teilung unterbunden wird, "verhungert" der Tumor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Versorgung in den zwei Monaten schon wieder ausreichend aufgebaut wurde.
Ich hatte ja zur Halbzeit auch fünf Wochen Chemo-Pause, und die hat mir sehr gut getan.
Grüße deinen Sohn bitte unbekannterweise von mir. Erhobenen Hauptes auf in den Kampf!

Zu meinem vorigen Beitrag habe ich ja noch eine Ergänzung hinzuzufügen. Eine ziemlich fiese Nebenwirkung der Bestrahlung war der Verlust meiner Stimme. Da kam nur noch ein heiseres Krächzen raus, und selbst das nur mit größter Anstrengung. Ich habe wochenlang nicht mehr gesprochen. Nur noch, wenn es wirklich nötig war. Jetzt kommt die Stimme allmählich wieder. Was für eine Erleichterung!
Und weil das noch nicht genug war, wurde meine Haut auch noch sonnenempfindlich. Zwischen Hals und T-Shirt-Rand wurde die Haut seltsam blauschwarz, wie ein Bluterguß. Und auf den Schlüsselbeinen, wo die Haut spannt, hatte ich großflächige offene Stellen. Ebenfalls sehr unangenehm. Nachdem ich diesen Bereich größzügig mit Neutrogena eingeschmiert habe, haben sich die offenen Stellen schnell geschlossen. Neutrogena ist eigentlich eine Handcreme. Aber ideal, wenn sich neue Haut bilden muss. Ich nehme sie sonst immer, wenn ich mir bei handwerklichen Tätigkeiten die Hände verletze.

Gruß
Rene

Elisabeth15
28.06.2018, 20:04
Hallo René,

heute mal wieder ganz kurz: Auch wenn es schwerfällt, solltest du im Augenblick die Sonne lieber meiden. So haben mir das die Onkologen damals gesagt (wir haben ja ein Appartement auf Gran Canaria, was wir nur noch selten nutzen und über einen Verkauf nachdenken). Was soll ich da, wenn ich nicht mehr in die Sonne gehen darf.

Lass es dir weiterhin gut gehen, es wird von Tag zu Tag besser. Ich bin immer noch in Wartestellung auf den Arztbrief vom Endokrinologen. Die Rechnung für die vielen Untersuchungen kam vorgestern. Ich hoffe, die finden die Ursache für meine Probleme.

Schönen Abend - leider ohne Hoffnung auf die WM mit Deutschland. Aber das ist ja auch nicht so wichtig.
Elisabeth

Rottweilerfreund
24.07.2018, 16:52
Hallo
Ich melde mich dann auch mal wieder. Auch wenn es eigentlich kaum was zu berichten gibt.
Einen Monat nach dem Ende der Behandlungen habe ich den Eindruck, dass der Zeiger verhalten nach oben geht. Der Husten ist komplett weg, die Stimme ist wieder da, und auch die Muskulatur scheint etwas aufzubauen. Ich habe auch dauerhaft 1 kg zugenommen, nachdem ich während der Bestrahlung eben dieses Kilo verloren und mich fest auf 67 kg eingependelt hatte. Nun habe ich wenigstens die 68 wieder, die ich vor der Bestrahlung hatte. Normal sollte ich 73 - 75 Kilo haben.
Trotzdem habe ich immer den Eindruck, mir ist alles zu viel. Alles strengt an. Selbst laufen oder Rasen mähen oder andere kaum anstrengende Tätigkeiten sind mir zuviel. Die meiste Zeit des Tages sitze ich einfach nur ab, und zwischendurch schlafe ich Nachmittags auch noch mal rund zwei Stunden.
Irgendwie bin ich auch in ein mentales Loch gefallen. Solange ich noch jeden Tag los musste, zur Chemo oder zur Bestrahlung, hatte ich wenigstens das Gefühl, gegen den Krebs zu kämpfen. Aber diese Zeit, wo gar nichts passiert, empfinde ich einfach nur als passiv. Und bis Mitte September tut sich da auch nichts.
Im Moment habe ich die Anträge für Schwerbehinderung und Erwerbsunfähigkeitsrente vor mir liegen. Bzw. der für die Schwerbehinderung ist heute rausgegangen. Nun muss ich mich aufraffen, den Anderen auch auszufüllen. Aber solche Sachen sind mir schon immer schwer gefallen, da muss ich jetzt wirklich den Arsch hochkriegen.
Auch die Orthopädie-Geschichte muss ich endlich wieder in Gang setzen. Das hatte ich während der Bestrahlung abgebrochen, weil ich in der Zeit wirklich überfordert war.
Ich warte jetzt noch die gröbste Hitze ab, und wenn die etwas nachlässt, muss ich mir wirklich einen Ruck geben.

Gruß
Rene

Pet 1968
25.07.2018, 01:24
Hi Rene!

Schoen das Du Dich gemeldet hast! Ich denke Die Fatique wird Dich noch ne Weile im Griff haben, hat bei mir ueber ein Jahr gedauert. Und die Hitze wird da auch gerade nicht helfen.
Ja und ich kann verstehen das , dass warten und nix machen an den Nerven zerrt. Ist schon ne bloede Situation.

Aber Kopf hoch !!!!

Liebe Gruesse Petra

Larry70
25.07.2018, 13:54
Hallo Rene, schön zu hören, dass dein Husten besser ist und es dir entsprechend gut geht.
Das mit der Warterei kann ich gut nachempfinden, mein Sohn wartet auch mal wieder. Diese Wartezeiten kommen einem so sinnlos vor und man macht sich Gedanken, was in der Zwischenzeit alles im Körper passiert und man nichts dagegen unternimmt.
Wir warten jetzt erst mal auf den 3.8. da gibt es eine CT im Kopf und am 6. kommt dann die Lunge dran. Bis dahin heißt es wieder abwarten und sich Gedanken machen.
Von einem Schwerbehindertenausweis, er ist seit 3,5 Wochen beantragt, haben wir auch noch nix gehört. Dafür ging es mit der Pflegestufe ganz flott.
Weiterhin alles Gute von uns
Larry

Elisabeth15
25.07.2018, 20:56
Lieber René,

als Mutmacherin vom Dienst muss ich dir jetzt mal zur Seite stehen und dich aus deinem mentalen Loch herausholen.

Ich kann dieses Loch so gut verstehen und nachvollziehen, wie es dir geht, weil es mir momentan genauso oder ähnlich geht.

Seit über 6 Wochen warte ich nun auf den Arztbrief vom Endokrinologen, die dicke Rechnung für die Untersuchung habe ich schon vor ca. 3-4 Wochen bekommen und direkt überwiesen.
Heute habe ich meine "Noch-Hausärztin" angerufen und sie gebeten, beim Endokrinologen mal Druck auszuüben. Ich sitze hier bei 34 Grad im Schatten und habe eine dicke Winterjacke an. Diese Hitze-Kälte-Schübe machen mich total fertig, auch die starken Schmerzen. Und diese endlose Warterei, die zum Nichtstun verurteilt, macht mir sehr zu schaffen. Ich kann ja gar nichts planen, weder Urlaub noch sonstwas. An einigen Tagen bin ich richtig arbeitsunfähig, weil mein Körper verrückt spielt. Dann muss mein Mann sogar kochen.

Na ja, in einer Woche soll ich endlich Nachricht bekommen, die letzten Blutwerte müssen noch ausgewertet werden, hat meine Hausärztin erfahren.
Toll, und das nach 6 Wochen! Ich fasse es nicht!
Aber Aufgeben ist trotz alledem keine Option! Bis zur Aufklärung meiner Geschichte schlucke ein paar Medikamente mehr, dann geht es mir besser.

Vielleicht nutzt du ja diese Zeit auch, um einfach mal das selige Nichtstun zu genießen, mal ein gutes Buch zu lesen oder dich mit irgendwas zu beschäftigen, was dir Spaß macht und was du derzeit auch kannst.

Wir haben uns in dieser Wartezeit und bei dieser Hitze einen Fitnessraum eingerichtet, mit einem Laufband von der Firma Horizon, einem Ergometer von Reebok, einem Rudergerät und einer Kraftstation von Kettler und einem kleinen Allround-Fitnessgerät, was ich bei Amazon gesehen hatte.

So nutzen wir die großen Räume im oberen Teil unseres Hauses und können jederzeit was für unsere körperliche Fitness tun.

Gleich um die Ecke gibt es zwar ein Fitness-Studio, aber wir haben uns gegen dieses Studio entschieden, weil da kaum jemand ist, auch keine Trainer. Und für ca. 100 Euro für mich und meinem Mann pro Monat - das ist ja auch nicht gerade wenig.

Jetzt bin ich ja so richtig vom eigentlichen Thema weggekommen. Ich kann ja zur Zeit gar nichts für meine Fitness tun, bin dazu körperlich gar nicht in der Lage, dazu noch diese Hitze!

Ich hoffe, dass deine Welt inzwischen wieder ein bisschen heller geworden ist.
Abraham Lincoln hat mal gesagt: Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie selber beschließen zu sein. Vielleicht hat er ja recht.
Und wir beide müssen uns jetzt halt ein wenig in Geduld üben, aber es kommen garantiert auch wieder andere, bessere Tage.

Bei dir wird die Fatique auch langsam weniger werden, aber das dauert halt ein bisschen, wie ich selbst erfahren habe.

Also, Kopf hoch, dann geht die Fahrt durchs Leben weiter.

Dir alles alles Gute, schnelle Genesung und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Clea
25.07.2018, 21:24
Lieber Rene,
ich will dir nur einen Gruß dalassen.
Ich kann nichts von dem nachvollziehen,
was du beschreibst. Gottseidank.
Du hast das bislang alles mit Bravour gemeistert,
hast gekämpft statt gejammert und uns teilhaben lassen
an deiner Kraft.
Ich bin überzeugt davon, dass du uns auch wieder von Aktivitäten berichten wirst.
Hab etwas Geduld mit dir selbst. Sie wird sich auszahlen.

Conny1
07.08.2018, 07:55
Da muss ich vorsichtiger werden. Ich hoffe nur, dass mein 51kg-Halbstarker (der Rottweiler aus meinem Nick) meine Schwäche nicht so schnell mitkriegt. Sonst ist es mit der Erziehung ganz schnell Essig.

Da bin ich ja ganz froh, dass ich von der Haustür sofort in der Natur bin und ich meine Große (Deutscher Schäferhund und 30 kg) ohne Leine laufen lassen kann. Die kleine (Sibirian Husky 18kg) kann ich nicht ohne Leine laufen lassen, da ist der Jagdtrieb, Eigensinn und Sturkopf zu doll ausgeprägt.:lach2:

Elisabeth15
07.08.2018, 20:00
Hi, René,

ich hoffe, dir geht es einigermaßen und du kommst mit dieser fast unerträglichen Hitze und deine Erkrankung gut zurecht.

Ich halte mich zur Zeit nur im Haus auf, da ist es am kühlsten. Aber heute musste ich zu meiner Hausärztin, weil der Endokrinologe seine Blut-Auswertungs-Ergebnisse per E-mail gesendet hat - nach mehr als 7 Wochen!

Und siehe da, ich habe Recht gehabt, laut dem Arztbrief soll ich sofort die L-Thyoxin-Tabletten, die meine Hausärztin vor 6 Monaten von 25 mg auf 50 mg erhöht hatte, sofort komplett absetzen! Meine Beschwerden (extreme Schmerzen, Hitze-,Kälteschübe, Haarausfall, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schlappheit usw) rühren wahrscheinlich von dieser hohen Hormondosis, so steht es jedenfalls im Arztbrief. Ich hatte ja -ohne Absprache mit der Hausärztin- die Dosis schon selbst runtergefahren, seitdem fühlte ich mich schon wesentlich besser.

Und die Ärzti hat sich noch nicht einmal für ihre Fehldiagnose/Faschmedikation entschuldigt. Na ja, ich bin jedenfalls froh, endlich die Ursache für mein schlimmes Körpergefühl gefunden zu haben.

Alledings ist mein Cholesterinwert sehr hoch und ich soll mal wieder mein Herz untersuchen lassen, also auf zum Kardiologen. Ich habe ja schon seit Ewigkeiten Arteriosklerose, ein Stent wurde wegen Schaufensterkrankheit schon 2009 im Oberschenkel eingesetzt, aber den Cholesterinwert kann ich weder durch Ernährung noch durch Medikamente senken, ist erblich bedingt. Meine Eltern sind beide an den Folgen von Herzinfarkt gestorben.

Na ja, vor 6 Jahren war mein Herz noch top in Ordnung. Hoffentlich haben sich da jetzt keine Arterien mit Kalk zugesetzt - habe einfach keine Lust mehr auf Krankenhaus, will endlich wieder mein Leben wieder genießen.

Wie geht es dir jetzt eigentlich? Hat sich die Fatique inzwischen etwas gelegt? Kommt deine Kraft so langsam wieder?

Ich hoffe, ich höre bald mal wieder was von dir - hoffentlich nur Gutes!

Wir wollen ja immer nochmal mit dem Wohnmobil los, aber bei der extremen Hitze macht das ja auch keinen Spaß!

Also, halt dich tapfer und weiterhin gute Besserung!

Liebe Grüße nach Barßel,
Elisabeth

Rottweilerfreund
08.08.2018, 10:10
Hallo Elisabeth
Das sind doch mal gute Nachrichten. Ich hoffe, dass du jetzt endlich mal schmerzfrei die Tage genießen kannst. Aber sieben Wochen auf ein Blutbild warten, wenn man akute Beschwerden hat, kann einfach nicht sein. Ich würde da wirklich eine Beschwerdestelle suchen und das melden.

So allmählich scheine ich doch etwas mehr Energie zu kriegen, auch wenn die tatsächliche Belastbarkeit nicht mehr geworden ist. Zudem macht mich die Wärme ziemlich schlapp. Eigentlich sitze ich die meiste Zeit nur rum, und obendrein verschlafe ich noch den Nachmittag. Sorgen macht mir mein Gewicht. Die Tendenz geht eher nach unten. Ich hatte ja im Dezember, als die Krankheit entdeckt wurde, schon nur noch 68 kg. Die habe ich auch während der Chemo gehalten. Seit der Bestrahlung ist es auf 67 kg runtergegangen. Das ist zwar nur 1 kg, aber auf dem niedrigen Level beobachte ich schon das eine sehr argwöhnig. Heute war der Zeiger sogar leicht unter dem Strich. Ich vermute, das sind einfach die Muskeln, die abbauen. Meine Beine sind ziemlich dünn geworden, und die Jogginghose rutscht mir schon fast über die Hüfte. Obwohl ich ja zweimal die Woche auf dem Hundeplatz bin, und da mehr oder weniger Tauziehen mit meinem Dickschädel veranstalte. Sollte die Beine eigentlich trainieren.

Vorletzte Woche habe ich mir ein zweites Motorrad gekauft. Die 750er ist zwar höllisch schnell, aber ich wollte noch was Tourentaugliches mit einem richtig dicken Motor. Nun habe ich meiner Rennmaschine, auf der ich recht gebückt kauer, noch eine 1200er dazugestellt, auf der ich aufrecht sitze. Die ist zwar nicht ganz so schnell wie die "Kleine", aber dafür schiebt der dicke Motor wie eine Naturgewalt.
Im letzten halben Jahr hat sich meine Einstellung zu manchen Dingen geändert. So einen dicken Motor wollte ich schon immer mal fahren. Und ich habe mir gesagt: Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich weiß ja nicht mal, ob ich das nächstes Jahr noch so kann. Was ich schon immer mal machen wollte, sollte ich jetzt machen.
Dazu kommt, dass ich auch mehr mit meiner Frau fahren will. Und auf der Sportmaschine quält sie sich nur, das macht keinen Spaß. Auf der Dicken sitzt sie sehr gerne. :)
Vergangene Woche sind wir gemeinsam an die Nordsee nach Pilsum gefahren. Das ist, wo der berühmte gelb-rote Leuchtturm steht. Einfach mal hin, ein Fischbrötchen essen, einmal über den Deich schielen (natürlich war mal wieder Ebbe), und wieder zurück. War ein schöner Tag.

Na ja - zusammenfassend kann ich sagen: Ist zwar alles nicht so toll im Moment, aber mir geht es auch nicht wirklich schlecht. Ich komme klar.

Gruß
Rene

Hella
09.08.2018, 08:02
guten Morgen Rene und natürlich auch alle Mitleser!

mein Gewicht ging auch stetig runter, zwar nicht viel aber jeden Tag so ein klein wenig. Meine Schenkel und Oberarme sind auch ziemlich dünn und schlabberig geworden.

Der Strahlenarzt hat mir dann eine Aufbaunahrung (Fortimel) verschrieben. Das sind so Trinkfläschchen 200 ml und man sollte 1 - 2 solche Fläschchen pro Tag trinken, mindestens 1 Monat lang. Eine Packung (32 Fläschchen) kostet 125 € aber in der gesetzlichen Kasse zahlt man ja nur 10 € drauf.

Und nach einem Monat hatte ich dann 2 kg mehr und die kann ich seitdem halten.

Vielleicht solltest mal drüber nachdenken, ob Du Dir das nicht auch verschreiben läßt. Diese Fläschchen bauen wirklich auf, vor allem geht das Gewicht dann nicht runter.

Und so wünsche ich noch einen schönen Sommertag,
hoffentlich wird's nicht ganz so heiß

Hella

Rottweilerfreund
09.08.2018, 14:58
Danke Hella
Ich kenne die Trinknahrung. Auch Astronautennahrung genannt. Meine Schwiegermutter hat das Zeug bekommen, als sie im Hospiz war.
In einem Monat habe ich das CT und ein Auswertungsgespräch mit dem Onkologen. Da werde ich das ansprechen. Bis dahin falle ich noch nicht vom Fleisch. Heute Morgen waren es sogar wieder erfreuliche 68 kg.

Gruß
Rene

dagehtnochwas
09.08.2018, 16:26
Hallo Rene,
erstmal freut es mich das es dir soweit gut geht (den Umständen entsprechend). Du darfst einach nicht vergessen dass du eine anspruchsvolle Therapie hattest, die viele Menschen deutlich schlechter wegstecken. Das dein Körper ein hohes Erholungsbedürfnis hat verwundert mich dabei nicht - erwarte nicht zu viel von dir. Mit einer Krebserkrankung muss mein sein Leben neu justieren.
Der Gewichtsverlust ist ja jetzt nicht im problematischen Bereich oder mit beunruhigender Geschwindigkeit. Isst du denn so wie immer oder meinst du, das du auch weniger isst oder weniger Appetit hast?
Du kannst deine Nahrung ja auch etwas anreichern in dem du mehr Fett (Sahne, Butter) verwendest oder entsprechende Pülverken aus der Apotheke ausprobierst.

Ich bin zwar nicht so der Moppedfreak aber letztlich zeigt es ja das du in deinem Lebens bereits andere Maßstäbe anlegst als vor der Erkrankung. Allzeit gute Fahrt und viel Freude!

LG dagehtnochwas

Yelli
09.08.2018, 20:42
Leider kenne ich den Gewichtsverlust auch - man ist da ja schnell beunruhigt. Ich habe es auch mit hochkalorischer Trinknahrung probiert. Mir wird nur leider immer schwerst übel davon :confused:

Ich frage mich aber auch, wie man diese Trinknahrung unter dem Gesichtspunkt bewerten soll, dass sie eigentlich nur aus Glukose, also Zucker besteht. Überall wird gepredigt, dass man seinen Zuckerkonsum drastisch senken soll, da man sonst den Krebs quasi füttert.
Leider habe ich auch noch keine Alternative gefunden.

Pet 1968
10.08.2018, 09:59
Hi Rotti !

Ich weiss ja das man auf das Gewicht achten muss, aber das ene Kilo von Dir kann es nicht auch von dem vielen schwitzen im Moment kommen?
Ich hatte ja eh immer nur so 45 Kilo, aber als NW vom Nivu hat ja meine Schilddruese verrueckt gespielt so das ich nun das erste mal in meinem Leben 61!!!!! Kilo hab. Naja wird schon gut sein fuer irgendwas :rolleyes:

Alles gute fuer Dich, Petra :winke:

Elisabeth15
11.08.2018, 20:48
Hi, René,
melde mich mal wieder, obwohl es nicht viel Neues zu berichten gibt. Am Montag habe ich einen Termin beim Kardiologen. Weil ich Arteriosklerose und deshalb schon einen Stent im Oberschenkel habe, wurde mir von dem Endokrinologen geraten, mein Herz mal wieder untersuchen zu lassen.
Ich habe da zwar keine Beschwerden, nehme schon seit 2009 Blutverdünner, aber ich lasse das trotzdem mal checken - man weiß ja nie!

Finde ich toll, dass du dir noch eine 2. Maschine gekauft hast. Wenn nicht jetzt, wann dann, damit hast du natürlich recht. Wir sollten nichts mehr aufschieben.

Ich bzw. mein Mann und ich denken genauso. Wir brauchen nicht zu sparen, weil wir ja keine Kinder haben, deshalb gönnen wir uns alles, was wir wollen und woran wir Freude haben.

Nächste Woche werden 2 Acrylbilder geliefert, die wir nach Absprache von einem Künstler haben anfertigen lassen. Nach der Zeit mit antiken Gegenständen, sind wir jetzt halb antik, halb modern eingerichtet. Irgendwie haben wir es hingekriegt, dass alles zusammen passt. Letzte Woche wurde im hinteren Gartenbereich unser Zaun gebaut - mit Pfeilern, dazwischen Lamellen und Glasteile. Jetzt fehlt nur noch das Törchen - und natürlich die Pflanzen, die aber erst im Herbst in die Erde kommen.

Unseren Fitnessraum nutzen wir -nach der langen extremen Hitzeperiode- jetzt auch: Laufband, Rudergerät, Ergometer, Kraftstation und zur Entspannung eine Massage im Massagesessel - einfach toll! Ich fühl mich hinterher immer ganz toll. Und im Whirlpool kann ich auch super entspannen, Alexa erzählt mir dabei Witze oder spielt Musik für mich.

Das einzige, was wir noch nicht geschafft haben, ist eine Tour mit dem Wohnmobil. Aber wir haben uns gesagt, jetzt warten wir auch noch, bis die Sommerferien vorbei sind. Dann ist es überall nicht mehr so voll.

Dir weiterhin gute Besserung, ein Nachlassen der Fatique und dass du jedem Tag etwas Gutes abgewinnen kannst.

Mach's gut und halt dich munter!
Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
13.09.2018, 22:36
Hallo
Ich wollte schon längst mal wieder schreiben, aber in letzter Zeit fehlt mir so ein bißchen der Antrieb dafür.

Vor ein paar Wochen sagte meine Frau zu mir, sie wolle ihre Verwandten in Sachsen nochmal sehen. Sie würde gerne nächstes Jahr nochmal mit mir dahin fahren. Die beiden sind um die 80, und man weiß ja nicht, wie lange sie noch leben.
Nun habe ich ja selbst die Erfahrung gemacht, wie schnell alles anders sein kann. Deshalb habe ich kurzerhand gesagt, wir warten nicht bis nächstes Jahr, sondern fahren jetzt dahin. Wer weiß, ob nächstes Jahr noch beide Leben. Am 23.9. hat meine Mutter Geburtstag, da fahren wir sowieso nach Berlin. Das ist dann schon die halbe Strecke nach Sachsen. Und dann fahren wir von da aus weiter.
Wie richtig das war, hat sich schon bald gezeigt. Der Ältere der Beiden ist schwer gestürzt und liegt im Krankenhaus. Ob er da nochmal rauskommen wird, und wenn ja wie, weiß keiner.
Wir haben ein Ferienhaus auf der Tschechischen Seite gebucht, und die Reise ist fix. Ob das noch zum Problem werden kann, weiß ich auch noch nicht so genau. Gestern hatte ich mein Kontroll-CT, auf das ich ja schon drei Monate gewartet habe. Am Dienstag habe ich das Auswertungsgespräch beim Radiologen. Und sogar die Krankschreibungsverlängerung ist rechtzeitig vor der Abfahrt dran. Passt soweit alles. Nur das Gespräch beim Onkologen am 26.9. muss ich um eine Woche verschieben. Das fällt in die Zeit, wo ich weg bin. Aber das Haus ist gebucht, also fahre ich. Egal, was bei der Auswertung rauskommt. Wenn Handlungsbedarf bestehen sollte, hat die Krankheit auch noch eine Woche mehr Zeit.
Ich gehe da übrigens völlig entspannt ran. Angst habe ich keine. Ich habe Krebs, und die können mir ja nicht mehr sagen, als dass ich weiter Krebs habe. Und wenn alles so richtig scheiße ist, werde ich das noch früh genug erfahren. Da mache ich mir jetzt keine Gedanken drüber.

Was noch ganz lustig ist:
Ich habe mich vor einiger Zeit einer großen Motorradgemeinschaft angeschlossen, die von Zeit zu Zeit auch mal wohltätige Sachen macht. Am kommenden Wochenende macht ein Motorradhändler wie jedes Jahr das größte Bikertreffen in der Region. Da beteiligt sich unsere Gruppe mit einer Tombola, und der Erlös wird für den Wünschewagen gespendet. Das ist ein Verein, der einen Krankenwagen umgebaut hat, und damit Sterbenden einen letzten Wunsch erfüllt. Z.B. noch ein letztes Mal das Meer sehen oder so. Also vielleicht einfach mal "Wünschewagen" googeln.
Wir haben schon seit Monaten bei Geschäften und Unternehmen Sachspenden für die Tombola eingeworben. Der Erfolg war überwältigend. Wenn man das Kleinzeug wie Kugelschreiber und so mitrechnet, haben wir über 5.000 Gewinne. Das Kleinzeug brauchen wir auch, weil es keine Nieten geben wird.
Tja, auch diesen Wünschewagen sehe ich nun mit ganz anderen Augen. Deshalb freue ich mich ganz besonders über unseren Erfolg.

Ich werde mich nächste Woche nochmal melden, was bei der Untersuchung rausgekommen ist. Bis dahin wünsche ich schonmal ein schönes Wochenende.
Gruß
Rene

Pet 1968
14.09.2018, 00:57
Hallo Rene!
Mensch das mit dem Wuenschewagen ist ja toll, und es kann so vielen Menschen ein Laecheln geben auf dem letzten Weg!!!
Und gut das Ihr nun jetzt schon Urlaub macht, richtige Entscheidung finde ich.
Hoffe trotzdem auf gute Ergebnisse fuer Dich :lach2:

Liebe Gruesse Petra

Rottweilerfreund
19.09.2018, 00:08
Gute Nachricht!

Heute hatte ich das Arztgespräch. Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Krebs mehr sichtbar. Auch die Metastasen in den Lymphknoten sind nicht mehr sichtbar. Lediglich ein kleiner Bereich Narbengewebe ist vorhanden. Theoretisch könnte sich hinter diesem Gewebe noch ein Rest des Tumors verstecken, das können die wohl nicht ganz sicher erkennen. Ist aber eher unwahrscheinlich.
Das heißt: Für's Erste haben wir dem Schädling den Garaus gemacht. :)
Jetzt kann ich also auch innerlich zur Ruhe kommen. Die Kontrolluntersuchung soll in einem halben Jahr stattfinden.

Noch dazu kam am letzten Freitag mein Rentenbescheid. Ich beziehe - vorläufig befristet auf drei Jahre - volle Erwerbsunfähigkeitsrente. Eigentlich war das ganz anders geplant. Ich hatte mich auf einen langen Kampf mit den Behörden eingestellt. Meine Vorstellung war, das Krankengeld voll auszuschöpfen und danach ALG I zu beziehen. Bis dahin, so hatte ich gehofft, würde ich meine Rente durch haben. Nun hat es gerade mal vier Wochen seit Antragstellung gedauert. Dadurch, dass es so schnell ging, geht mir natürlich auch viel Geld durch die Lappen. Gegenüber dem Krankengeld sind es rund 700 Euro im Monat weniger. Dumm gelaufen!

Aber mit dem heutigen Ergebnis erscheint das schon wieder in einem anderen Licht. Ich brauche mir vorläufig um meine Krankheit keine Gedanken zu machen, ich brauche mir um meine Erwerbs(un)fähigkeit keine Gedanken zu machen und um Arbeit erst recht nicht. Jetzt kann ich mich zurücklehnen und einfach mal wieder zu mir kommen.
Glücklicherweise ist das Haus bezahlt und wir führen ein relativ bescheidenes Leben. Wir kommen also auch mit dem wenigen Geld über die Runden. Solange der Krebs nicht zurückkehrt, kann ich jetzt also ein entspanntes Leben führen. Und damit bin ich ja dann doch irgendwie zufrieden.
Ach ja: Mit wurden ja auch noch 80 % Schwerbehinderung anerkannt. Der Bescheid kam auch letzte Woche.

Gruß
Rene

Yelli
19.09.2018, 13:13
Super, das freut mich für dich! Weiterhin alles Gute!

Larry70
19.09.2018, 16:03
Na, das hört sich doch alles gut an. Lieber bisschen weniger Geld, dafür mehr Gesundheit und weniger Sorgen.
Ich freue mich für dich und wünsche dir weiter alles Gute
LG Larry :winke:

dagehtnochwas
19.09.2018, 16:16
Hallo Rene,
freut mich von dir so gute Nachrichten zu hören - einfach weiter so!
Ich habe vor dem Stellen des Rentenantrages auch über eine ähnliche Konstellation nachgedacht, wie du sie geschicldert hast. Ich habe dann auch einen Steuerberater gefragt weil es unter anderen auch ein Abfindungsthema gab, der hat mich gefragt, wollen sie sich das wirklich antun?
Ich kann ihm nur recht geben, klar hätte ich jetzt mehr Geld bekommen können, allerdings hätte ich mich auch mehr mit Behörden herumschlagen müssen.
Ich denke es ist richtig vor allem die Zeit zu genießen und nicht über ungefangene Fische nachdenken zu müssen. Letztlich wirken ja auch psychische Belastungen in die Erkrankung hinein.

Alles Gute für dich!

LG dagehtnochwas

Clea
19.09.2018, 20:19
Lieber Rene,
das ist wirklich toll.
Mit Geld lässt sich die Gesundheit nicht kaufen,
denk dran, wenn am Ende des Monats das Steak nicht mehr drin ist.
Ein halbes Hähnchen ist auch lecker!
Ich freu mich für dich.

Elisabeth15
20.09.2018, 00:23
Hi, lieber René,

Super, super, super!!!!!!!! Du machst es mir ja nach! Nach so einem Befund kann man nur gratulieren. Ich freu mich soooooo für dich - auch wenn du jetzt etwas weniger Geld im Monat zur Verfügung hast. Geld spielt für mich seit meiner Erkrankung eine deutlich geringere Rolle! Na ja, das lässt sich leicht sagen. Mein Mann und ich waren ja beide "Staatsdiener" und die Pensionen sind ja ganz schön hoch. Und ich habe bis zu meiner Erkrankung auch immer Vollzeit gearbeitet - ein Leben für den Beruf.

Mir geht es -wenn man vom Kampf gegen die Rückenschmerzen absieht- wirklich gut. Wir waren jetzt eine gute Woche mit unserem Wohnmobil unterwegs - mal andere Tapeten sehen. Wir waren im Teutoburger Wald, in Osnabrück und auf der Landesgartenschau in Bad Iburg. Wir hatten ja traumhaftes Wetter - aber meine alte Kraft und Ausdauer, die ich früher hatte, sind noch nicht wieder da. Wir haben oft einen Mittagsschlaf gemacht, wenn wir einige Stunden unterwegs gewesen waren, war ich multo kaputto.

Morgen muss ich wieder zum Zahnarzt - Vorbereitungen für die neue Brücke, die ich in einer Woche bekomme. Heute musste ich schon mal die 1. Antibiotika-Tablette nehmen. Tja, für die Krebstherapie muss man schon seinen Preis zahlen. Die Knochentherapie mit Bisphosphonaten führt leider dazu, dass hinterher oft die Zähne den Geist aufgeben. Und Implantate kann man nicht mehr bekommen, da ist die Gefahr einer Kiefernekrose zu groß - deshalb auch die Antibiose. Aber ich habe ja Gott sei Dank schon etliche Implantate, so dass ich da erstmal keine Probleme sehe.

Wenn ich die neue Krone in einer Woche habe, wollen wir eventuell nochmal mit dem Womo los - hängt von unserer Lust, meinen Rückenschmerzen und vom Wetter ab. Das entscheiden wir dann spontan.

Ich muss mich auch bald zur nächsten Kontrolle anmelden. Ich denke, irgendwann Ende Oktober bin ich dran - darf nicht dran denken, obwohl ich nicht glaube, dass ich wieder Krebs habe. Aber das weiß man ja nie und die Angst bleibt irgendwie immer.

So, melde mich bald mal wieder, jetzt muss ich erstmal eine Runde schlafen!

Dir weiterhin alles alles Gute und ganz liebe Grüße!
Elisabeth

Gucky
20.09.2018, 23:47
Hallo Rene
So etwas liest man gern.
Glaub mir, ich kann nachvollziehen, wie es Dir ging, als Du erfahren hast, dass nichts mehr nachweisbar ist.
Bei mir ist es ja noch nicht allzu lange her, dass ich diese Nachricht erhielt.
Geld ist nicht alles. Die Gesundheit ist viel wichtiger.

LG vom Gucky

Elisabeth15
08.11.2018, 22:01
Lieber René,

danke erstmal für deine Mail, wir haben ja recht lange nicht mehr kommuniziert, vielleicht, weil ich mich auch nicht jeden Tag mit dem Thema Krebs auseinandersetzen wollte.
Ja, gestern war ich noch himmelhochjauchzend, das wurde heute leider etwas eingetrübt, weil ich einen Anruf aus dem Pius-Hospital bekommen habe. Ich muss am Montag nochmal kommen und Blut abgeben, weil ein Wert nicht in Ordnung ist (wenn mein Mann das richtig verstanden hat, sind die Thrombozyten-Werte zu hoch), so dass der Onkologe nochmal eine Blutprobe braucht.
Ich hoffe ja, dass da nichts Schlimmes ist, im Sommer war der Wert noch in Ordnung. Schade, aber jetzt ist doch wieder sowas wie Besorgnis da. Aber ich denke positiv, kann ja auch was harmloses sein.
Außerdem muss ich noch zu einem Gefäßspezialisten, weil ich neben der Arteriosklerose noch den Lipoprotein (a)-Wert viel zu hoch habe. Beide Werte zusammen erhöhen das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt enorm, "und wir wollen ja nicht, dass Sie nach dem überstandenen Krebs jetzt vielleicht irgendwann einen Schlaganfall -nebst allen Folgen, die die Lebensqualität erheblich einschränken- bekommen", so mein Onkologe.
Du siehst, die Krankheits-Spirale ist grenzenlos - leider!

Ich hoffe, dir geht es jetzt -den Umständen entsprechend- gut, hab mich gefreut, mal wieder von dir zu hören.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
09.11.2018, 23:12
Hallo
Du hast Recht, Elisabeth. Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben. Ist mir noch gar nicht so aufgefallen.
Seit die Behandlung beendet und die Rente durch ist, kann ich mich endlich mal zurücklehnen und mich um nichts mehr kümmern. Der ganze Tagesablauf ändert sich, darauf muss ich mich auch irgendwie erstmal einstellen. Irgendwie rennt mir die Zeit weg, und ich weiß nicht, wo sie bleibt. Wahrscheinlich vertrödel ich sie einfach, weil nichts mehr drängt und ich viel länger sitzen bleiben kann. Schon alleine für das Kaffeetrinken Morgens gehen mal locker 1 1/2 Stunden weg. Ich bin ein absoluter Morgenmuffel und kann stundenlang einfach nur in die Kaffeetasse starren.
Dazu kommt, dass ich in letzter Zeit üble Rückenprobleme hatte. Dadurch habe ich natürlich auch schlecht geschlafen. Ich war müde, genervt und gereizt. Da habe ich auch die innere Ruhe zum schreiben nicht gehabt. Immerhin ist das Problem wohl gelöst.
Ich hatte vor gut einem Jahr mal richtig Geld für gutes Schlafen ausgegeben. Lattenrost und Matratze haben mich rund 500,- Euro gekostet. Darauf habe ich auch gut geschlafen. Aber nicht lange. Die letzten Monate habe ich schon wieder in einer Kuhle gelegen und bin dann wie gerädert aufgestanden. Der Rücken wurde immer schlimmer. Glücklicherweise ist ja Garantie auf dem Krempel. Jetzt habe ich den Lattenrost zurückgebracht, und die haben sich wirklich gut um mich gekümmert. Nachdem wir geklärt haben, dass es wohl tatsächlich der Lattenrost ist, und nicht die Matratze, haben wir den gerade heute umgetauscht. Die Frau - sehr kompetent - hat mich auf verschiedenen Modellen probeliegen lassen und dann den hoffentlich richtigen für mich rausgesucht. Nun habe ich ein anderes Modell und liege um Welten besser. Heute Nachmittag habe ich mich nochmal hingelegt, und nach dem Aufstehen habe ich schon gemerkt, dass die Verspannungen aus dem Körper rausgehen. Ich habe also Hoffnung, dass es mir in nächster Zeit besser gehen wird.
Das ist auch noch etwas, wo mir viel Zeit weggeht. Ich schlafe meistens Nachmittags nochmal. Ich brauche das einfach. Seit Chemo-Beginn habe ich Mühe, den ganzen Tag wach durchzustehen. Aber egal - ich bin ja jetzt Rentner. Ich habe die Zeit.

Nach dem CT und der Auswertung hatte ich ja nochmal einen Termin beim Onkologen, der hat mir das nochmal besser erklärt als der Radiologe.
Es ist nicht alles ganz weg. Vom Tumor ist noch ein kleiner Rest zu sehen, und von den beiden Metastasen etwa ein Drittel. Der Arzt meint, das wird vermutlich Narbengewebe sein. Sicher ist das nicht. Theoretisch könnte das auch verbliebenes Krebsgewebe sein, das kann man nicht sicher unterscheiden. Aber so oder so: Das ist ein Spitzenergebnis!
Ich mache mir da auch keinen Kopp drüber. Anfang Januar habe ich noch mal ein CT, und dann sehen wir weiter.

Inzwischen habe ich auch den entgültigen Rentenbescheid bekommen. In der beiliegenden Information steht, dass ich 450,- dazuverdienen darf. Da steht aber auch, dass wenn ich das tue, ich zum Vertrauensarzt einbestellt werde, um die Berentungsgrundlage zu überprüfen. Eine kaum verhohlene Drohung! Und da wundern die sich, dass die Schwarzarbeit immer mehr zunimmt. Ich könnte schon einen Zuverdienst gebrauchen. Aber den Stress mit der Rentenversicherung will ich mir nicht antun.

Jedenfalls geht es mir im Großen und Ganzen gut. Die Körperkräfte legen zu, und ich muss auch nicht mehr jeden Tag zwischendurch schlafen. Und wenn es jetzt noch meinem Rücken besser geht, bin ich eigentlich mit der ganzen Situation sehr zufrieden. Nur mein Körpergewicht macht mir noch Sorgen. Ich habe immer noch kein Gramm zugenommen. Im Gegenteil: Letzte Woche hatte ich eine Grippe, da habe ich nochmal zwei Kilo abgeworfen. Davon habe ich jetzt aber wenigstens ein Kilo wieder zurück.

Gruß
Rene

Elisabeth15
10.11.2018, 22:33
Hi, lieber René,

das Zeitgefühl habe ich in den letzten Jahren auch total verloren. Ich bin es schon seit meiner Studienzeit gewohnt, mich nachmittags hinzulegen und ein paar Stunden zu schlafen. Mein Mann hat den gleichen Rhythmus, morgens spät aufstehen, abends aktiv werden und spät ins Bett gehen.
Und du wirst dir wahrscheinlich irgendwann überlegen müssen, was du mit der Zeit so anstellst. Mein Mann ist wie du, der kann auch stundenlang im Sessel sitzen und sich den Garten anschauen. Wir sind ja sehr gerne zu Hause, lesen viel, hören viel Musik, machen Sport in unserem Fitnessraum oder sind unterwegs, im Moment noch viel bei Ärzten. Nächste Woche habe ich schon wieder 3 Arzttermine, einmal bei meiner Hausärztin, dann in der Onkologie und einmal bei einer Schilddrüsenspezialistin. Und überall heißt es: warten, warten, warten. Langeweile kenne ich nicht, bin aber froh, dass ich unseren alten Garten mit den vielen Pflanzen nicht mehr habe. Das würde zuviel sein für meinen Rücken.

Auch in unserem Neubau + Garten gab es ja noch das ein oder andere zu tun. Inzwischen ist der Garten komplett angelegt, wir waren viel unterwegs, um Pflanzen etc. auszusuchen.
Stell dir vor, ich habe in den letzten 4 Jahren dreimal eine neue Matratze gekauft, nicht die billigsten, und den Lattenrost kann ich bei dem Bett auch verstellen - aber geholfen hat das bislang alles nichts. Nur die Bewegung in unserem Fitnessraum (Ausdauer- und Krafttraining) helfen mir bei meinen Rückenbeschwerden. Durch das lange Liegen im Bett und durch Rumsitzen verliert man ja so langsam sämtliche Muskeln. Und dadurch entstehen Schmerzen, auch Verspannungen. Wenn ich mein Training absolviert habe, geht es mir definitiv besser, auch meinem Mann tut das gut.

Aber es ist doch schon mal gut, dass du deine Rente durch hast. Ich wär da auch vorsichtig, irgendeine Arbeit anzunehmen - da schicken die dich womöglich wieder richtig zur Arbeit, und das willst du ja auch nicht, oder?
Ich musste ja auch jahrelang zum Amtsarzt, um zu klären, ob ich wieder für ein paar Stunden arbeiten kann. Das war schon vor der Krebszeit. Als ich dann den Krebs hatte, hat man mich sofort in den endgültigen Ruhestand gesetzt.

Deine Müdigkeit kann auch noch mit der Krebstherapie zu tun haben, es kann lange dauern, bis man diese Fatique überwunden hat. Bei mir ist es ein ständiges Auf und Ab. An einem Tag kann ich Berge versetzen, am nächsten Tag bin ich so schlapp, träge und müde, da schaff ich so gut wie nichts, ist auch vom Wetter abhängig oder von meiner Schilddrüse - manchmal weiß ich es nicht.

Ich hoffe ja, dass beim nächsten CT bei dir auch die letzten Krebsreste verschwunden sind. Ich scheine mit dem Thema endgültig durch zu sein, muss aber auch in Zukunft 1x jährlich zur Kontrolle. Aber der Krebs hat doch seine Spuren bei mir hinterlassen, aber man darf ja auch nicht vergessen, dass man älter wird. Und das macht es ja nicht unbedingt besser.

Dir weiterhin alles alles Gute, genieß die Zeit, die du jetzt hast. Ich hab auch das Gefühl, dass die Zeit immer schneller dahinrast - schwupp, und schon ist wieder Weihnachten! - Nicht zu fassen!

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
11.11.2018, 19:34
Deine Müdigkeit kann auch noch mit der Krebstherapie zu tun haben, es kann lange dauern, bis man diese Fatique überwunden hat. Bei mir ist es ein ständiges Auf und Ab. An einem Tag kann ich Berge versetzen, am nächsten Tag bin ich so schlapp, träge und müde, da schaff ich so gut wie nichts, ist auch vom Wetter abhängig oder von meiner Schilddrüse - manchmal weiß ich es nicht.

....

Aber der Krebs hat doch seine Spuren bei mir hinterlassen, aber man darf ja auch nicht vergessen, dass man älter wird. Und das macht es ja nicht unbedingt besser.

Hallo Elisabeth
Ich hätte es zwar gerne anders, aber das macht mir nicht wirklich Sorgen. Man sollte nicht unterschätzen, was die Chemo im Körper anrichtet. Die schlägt eine Schneise der Verwüstung. Ich pflege zu sagen: Ich habe das Überleben mit meiner Gesundheit erkauft. Aber immer noch besser, als umgekehrt: Das Wohlbefinden mit dem Tod bezahlt. Ich vergleiche es mit einem Gegenfeuer. Verbranntes Holz, so weit das Auge reicht. Aber der Wald ist dadurch gerettet.

Und seien wir mal ehrlich: Das ist jammern auf hohem Niveau. Ich habe keine Schmerzen, ich kann essen, was ich will und so viel ich will, ich habe keine Tage, an denen ich im Bett bleiben muss. Und das, obwohl ich Krebs habe. Ich weiß, dass ich bisher viel Glück hatte, und das schätze ich nach wie vor.
Was ist dagegen schon eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit?

Im Großen und Ganzen geht es mir gut. Und darüber bin ich sehr froh.
Gruß
Rene

Elisabeth15
26.11.2018, 19:08
Hallo René,
danke erstmal für deine Mail, aber im Moment geht es mir mal wieder nicht so gut.
Es gab ja für mich viele positive Nachrichten: kein Krebs mehr, keine Osteoporose, keine Metastasen, die aktiv geworden sind usw.

Vorhin hatte ich mich mal für ein Stündchen hingelegt, bin dann aber mit superstarken Schmerzen in den unteren Wirbelknochen aufgewacht. Vielleicht ist da wieder eine Entzündung, ich habe ja Spondylarthrose, und wenn ich da eine Entzündung habe, ist das Bettzeug für mich zu warm - zumindest empfinde ich es so. Und Creme wie Arthro usw. helfen da wenig. Für 2 Tage hatte ich das Gefühl, die Schmerzen verschwinden langsam, aber heute waren sie mal wieder in extremster Form da. Und so kann es nicht weitergehen.

Ich rufe jetzt doch mal in der ambulaten Orthopädie im Pius-Hospital an und lasse mir einen Termin für ein Beratungsgespräch geben. Mein Onkologe meinte, vielleicht helfen mir ja Bisphosphonate in Tablettenform, denn während der 5jährigen Therapie mit Bisphosphonaten für den Knochenaufbau hatte ich kaum Schmerzen. Und das soll ich mit den Orthopäden im Pius klären. Und solange nehme ich Opiate in verstärkter Form, ich halte diese Schmerzen sonst nicht aus.

Wie schön, dass es dir -trotz Krebs- einigermaßen gut geht. Natürlich bin ich froh, den Krebs besiegt zu haben (das meint zumindest der Onkologe), aber ein Leben mit extremen Schmerzen ist auch nicht gerade das, was man sich wünscht.

Wenn gleich die Opiat-Tabletten wirken, mache ich noch einen ausgiebigen Spaziergang und dann geht es in den Fitness-Raum, Kraft- und Ausdauertraining machen. Das tut mir immer gut, will ja meine Muskeln nicht ganz verlieren und mit Musik macht es ja auch noch Spaß.

Und die Advents- bzw. Weihnachtszeit finde ich schön, weil ich durch Kerzen, Lichterketten usw. ein wenig Licht in diese Dunkelheit bringe. Ich lenke mich natürlich auch von den Schmerzen ab, indem ich das Haus schmücke und mich mit leichten Aufgaben beschäftige.

Ich wünsche dir eine schöne Zeit und vor allen Dingen, dass auch du den Krebs besiegt hast oder besiegst.

Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund
26.11.2018, 20:57
Ich habe ja nun gerade wieder festgestellt, wie wichtig richtiges liegen ist. Hast du schon mal über ein Wasserbett nachgedacht?

Na ja, mir geht die Vorweihnachtszeit immer ziemlich auf den Keks. Dieses Gedudel im Radio, das Sortiment in den Supermärkten, die Fernsehwerbung, ...
Und mit Weihnachten selbst habe ich auch nicht so sehr viel am Hut. Zumal ich ein erbitterter Gegner jedweder Religion bin. Aber auf die Gans freue ich mich schon. :D

Anfang Januar habe ich das nächste CT.


Gruß
Rene

Elisabeth15
11.12.2018, 19:54
Hallo René,

ich wollte dir -wenn auch ein bisschen spät- eine schöne vorweihnachtliche Zeit wünschen.
Nein, ich habe immer noch mit extremen Schmerzen zu kämpfen, war gestern nochmal bei einem Orthopäden in Papenburg, der mich gründlich untersucht hat (ca. 1,5 Stunden).
Ich trage jetzt ein Korsett (im Lendenbereich), was aber überhaupt nicht aufträgt und bislang nicht unangenehm ist. Dadurch soll die Wirbelsäule unterstützt und Fehlhaltungen vermieden werden.
Außerdem bekomme ich jetzt wieder Bisphosphonate, allerdings in Tablettenform. Der Onkologe hatte mir Anfang Nov. gesagt, ich solle über diese Möglichkeit mal mit einem Orthopäden sprechen. Und der hat mir solche Tabletten, die ich 1x pro Monat nehmen muss, verschrieben.
Auch meine Opioide sind durch andere ersetzt worden. Nach einer so langen Zeit sollte man das Präparat einfach mal austauschen, weil der Körper sich daran gewöhnt hat und die Wirkung mehr und mehr nachlässt.
Am 20. habe ich nochmal einen Termin. Bis dahin teste ich, ob ich mit den Tabletten + Nebenwirkungen zurecht komme, der Arzt selbst holt sich noch Infos von meinem Orthopäden in Peine und von den Onkologen im Pius-Hospital.
Irgendwie muss ich ja diese chronischen starken Schmerzen wieder loswerden.
Ist nicht so einfach, denn die Schilddrüse spielt ja auch noch eine Rolle, und Hashimoto-Unterfunktion ist sehr schwer einzustellen. Meine Schilddrüsenwerte sind ja jetzt o.k., aber die Beschwerden sind teilweise immer noch da (Kälteschübe, eventuell auch die Schmerzen????).

Aber wie sagt man: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich freu mich für dich, dass du keine Schmerzen hast und es dir insgesamt einigermaßen gut geht.

Ein Wasserbett kommt für mich nicht infrage, ich denke mal, da hätte ich zu wenig Ruhe. Außerdem kann ich ja täglich den Whirlpool nutzen, das ist sehr entspannend und die Schmerzen werden kurzzeitig auch weniger.

Mach dir ein paar schöne Weihnachtstage und genieße deine Ente. Bei uns gibt es wahrscheinlich auch Ente - mit Knödel und Rotkohl. Im Augenblick ist mir das Essen eher unwichtig, weil doch die Schmerzen im Vordergrund stehen.
Na ja, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

Halt dich weiterhin munter und genieß jeden Tag!

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
01.01.2019, 15:46
Ich hoffe sehr, dass mir/uns jede(r) Einzelne von Euch im Jahr 2019 erhalten bleibt.
Dass Euch Allen Schmerzen und sonstige Leiden weitestgehend erspart bleiben und dass es in der Tendenz eher aufwärts als abwärts geht.
In diesem Sinne ein frohes neues Jahr!

Lieben Gruß
Rene

Pet 1968
01.01.2019, 22:44
Das hast Du sehr schoen gesagt Rene!! Das wuensche ich mir auch fuer Dich und allen hier. Und ich geh jetzt mal auf ins neue Jahr mit CT :augen:

Lieben Gruss Petra:winke:

Larry70
04.01.2019, 22:22
Lieber Rene,
auch für dich alles Gute im neuen Jahr.
LG Larry

Hannahu
04.01.2019, 23:25
Hallo Rene,

wünsche Dir ebenfalls alles Gute fürs neue Jahr.

Auch für morgen - wegen Deines CTs - drücke ich Dir die Daumen.

Gruß Hannahu

Elisabeth15
05.01.2019, 00:12
Lieber Renè,,

wenn mich nicht alles täuscht, hast du morgen dein CT. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass das Ergebnis positiv für dich ausfällt. Vielleicht ist ja der Krebs jetzt ganz verschwunden!!!??? Ich wünsche dir das so sehr! Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man definitiv weiß, dass die vorhandenen Beschwerden nichts mit Krebs zu tun haben.

Mir ging es heute sehr gut, kaum Schmerzen, nur noch etwas schlapp und müde, hatte ja eine Magen-Darm-Grippe, passend zum Jahreswechsel.
Ich wusste schon gar nicht mehr, wie das ist, morgens ohne Schmerzen aufzuwachen und die schmerzlose Zeit hielt heute den ganzen Tag an. Super!

Am 21. Januar habe ich in der Orthopädie im Pius meinen Termin. Ich will an sich nur wissen, ob es in meiner Situation sinnvoll ist, wieder Bisphosphonate zu nehmen. Mein Onkologe hatte mir gesagt, ich solle wegen dieser Frage mal einen Orthopäden aufsuchen. Denn 5 Jahre lang, als ich intravenös 1x monatlich Bisphosphonate in die Venen bekam, hatte ich diese teils superstarken Schmerzen gar nicht. Osteoporose habe ich ja nicht, aber vielleicht ist es ja trotzdem sinnvoll, dieses Mittel für den Knochenaufbau weiter zu nehmen, vielleicht in Tablettenform.
Bin ja gespannt, was der sagt.

Ein Orthopäde aus Papenburg hat mir jetzt ein Korsett verpasst, das liegt aber auch schon wieder in einer Ecke. Ich kann es nicht tragen, weil ich vom Krebs her eine "angefressene" Rippe habe, und die tut weh, wenn ich das Korsett zur Unterstützung der LWS trage.

Und die Tablettenumstellung, die dieser Orthopäde bei mir vorgenommen hat, ging auch voll in die Hose. Ich habe gedacht, ich übersteh den Tag bzw. die Nacht nicht: superstarke Schmerzen im ganzen Körper, ein heftiges Brennen in der Speiseröhre, 2 komplett schlaflose Nächte, Erstickungsgefühle, Hitzewallungen usw. usw. . Ich hab gleich angerufen, sein Kommentar: Da hätten wir das bisherige Medikament vielleicht doch erst ausschleichen müssen. Na ja, den nächsten Termin habe ich bei ihm abgesagt und um eine Überweisung in die Orthopädie im Pius-Hospital gebeten. Ich denke, die können mir eher helfen, weil die ja meine komplette
Krankengeschichte kennen.

Oha, jetzt haben wir schon den 05.Januar, wie ich gerade auf der Uhr sehe. Zeit fürs Bett!

Also, alles Gute für dich und liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund
05.01.2019, 12:10
Hallo Elisabeth
Das ist ganz lieb, dass du an mich denkst. Aber ich hatte mich im Tag vertan. Das CT ist erst am Montag, den 7.1. Am Montag darauf habe ich das Auswertungsgespräch beim Onkologen. Dann weiß ich mehr.
Insgesamt habe ich aber ein eher gutes Gefühl. Meine Kräfte reichen weiter, als noch vor einigen Wochen, und ich habe endlich ca. 1,5 kg zugenommen. Und mir ist gerade gestern aufgefallen, dass ich schon seit etlichen Wochen, wenn nicht sogar Monaten, keine Atemnot mehr hatte. Das ist eigentlich das Schönste. Dabei fällt es erstmal gar nicht auf, dass es weg ist.
Ich bin mir sicher, auch du wirst deine Lebensqualität wiederfinden. Mir scheint, ihr seid ja auf dem richtigen Weg. Bei dir kommt ja die Besonderheit mit dem Umzug dazu. Da muss man erst wieder die Ärzte finden, die was taugen. Das ist mit Ärzten und mit Rechtsanwälten immer wie Lotto spielen. Scheu dich bloß nicht, den Arzt zu wechseln, wenn du kein gutes Gefühl hast. Du bist den Ärzten gar nichts schuldig. Es geht um Dich!

Lieben Gruß
Rene

Rottweilerfreund
14.01.2019, 21:37
Alsooooooooo , liebe Leute ...

Wie es aussieht, darf ich meinen Mitmenschen noch etwas länger auf die Nerven gehen. Heute war das Arztgespräch zum zweiten Kontroll-CT. War ein Ganzkörper-CT mit Kontrastmittel. Nach wie vor ist keine Neubildung zu erkennen. Auch im Ultraschall sehen alle Organe komplett unverdächtig aus. Die Chemo ist jetzt sieben Monate her. So allmählich darf ich wohl doch so etwas wie Hoffnung entwickeln. :)

Das CT selbst war ein Horror-Erlebnis, wie ich es wohl noch nie hatte.
Ich habe ja einen Port, aber mit dem können die in der Radiologie nichts anfangen, weil die kein Equipement dafür haben. Glücklicherweise haben sich meine Venen einigermaßen erholt, so dass der erste Einstich schon funktioniert hat. Dann musste ich die Arme über den Kopf nehmen, und wurde in die "Röhre" gefahren. Irgendwann kam die Ansage "Wir beginnen mit dem Kontrastmittel", wie ich das ja schon von früheren Untersuchungen kenne.
Kurz danach wurde erst meine Schulter glühend heiß wie flüssiges Eisen, dann wurde da ein brutaler Schmerz draus, und der fraß sich dann innerhalb von 2 Sekunden in den Oberarm weiter. In dem Moment dachte ich, innerhalb von Sekunden würde mein ganzer Körper davon erfasst, und das würde das letzte sein, was ich von dieser Welt wahrnehme.
Ich habe dann gerufen "Aufhören, das tut weh". Das war aber wohl noch zu zaghaft, das haben die in ihrem Kabuff nicht gehört. Dann habe ich nur noch gebrüllt "Stoooooop!!!" Da kamen die aber aus ihrem Kabuff geschossen.
Der Grund war, dass das Kontrastmittel nicht in die Vene fließen konnte, wenn ich den Arm hochgenommen habe, und es sich in der Muskulatur verteilt hat. Panik ist für mich eigentlich ein Fremdwort, aber da war ich ganz dicht dran.

Jedenfalls bin ich zur Zeit Tumorfrei, und ich fühle mich im Großen und Ganzen recht gut. Auch wenn ich immer noch nicht viel belastbarer bin und immer noch viel schlafe. Aber bis jetzt muss ich doch sagen: Dafür, dass ich Krebs habe, bin ich wirklich sehr glimpflich davongekommen. Zumindest bis jetzt.

Übrigens habe ich mich bei der Volkshochschule zum Tai Chi angemeldet. Meine Frau macht auch mit.
Ich erhoffe mir davon, eine bessere Körperspannung aufzubauen, wodurch es hoffentlich dem Rücken besser gehen wird.

Gruß
Rene

Hannahu
14.01.2019, 22:23
Hallo Rene,

Suuuuper!!! Einfach weiter so mit den Befunden.

Das Erlebnis mit dem CT braucht echt keiner, glaube aber, so etwas erlebt man nur einmal.

Alles Gute weiterhin und viel Spaß beim „vielleicht bald neuen“ Hobby.

Gruß Hanna

Pet 1968
15.01.2019, 02:54
Super Ergebniss Rene!!! :winke:

Elisabeth15
15.01.2019, 19:45
Lieber Renè,

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!!!!!! - Kann ich da nur sagen, obwohl das, was du beim CT erlebt hast, natürlich mistig war! Aber ich freu mich wie Bolle für dich, läuft doch alles prima - weiter so!!!
Und die Idee, zusammen mit deiner Frau Tai Chi zu machen, finde ich super.
Damit kannst du jedenfalls nichts falsch machen. Die Chinesen haben wirklich viel Ahnung vom menschlichen Körper und vor allem von Entspannung.

Mir tun alle Sportarten, die ich zusammen mit meinem Mann mache, immer sehr sehr gut. Wir sind jetzt fast jeden Tag im Fitness-Raum, ich laufe inzwischen ca. 1/2 Stunde (mit 4,5 km pro Stunde, also sehr schnelles Gehen), fahre dann noch 3-5 km auf dem Ergometer -mit unterschiedlichen Höhen- und betreibe Muskelaufbau an der Kraftstation. Manchmal mache ich auch noch Gleichgewichtsübungen, da merke ich erstmal, wie ungleichmäßig bei mir alles ist: rechts bin ich viel kräftiger als links, gelegentlich trainiere ich auch auf dem Boden - spezielle Übungen für die Wirbelsäule.

Komischerweise bin ich vor dem Sport sehr oft müde, muss mich überwinden, aber hinterher bin ich fit wie ein Turnschuh, fühle mich dann kräftiger und auch leistungsfähiger. Und die Schmerzen im Rücken werden durch den Sport deutlich weniger, allerdings hält das nicht lange an. Aber dauerhaft hilft es vielleicht wirklich!!!???
Am 21. Jan. habe ich meinen Termin in der Orthopädie im Pius-Hospital. Ich möchte an sich nur ein Beratungsgespräch (dazu hatte mir mein Onkologe geraten), ob ich wegen der Rückenschmerzen wieder Bisphosphonate nehmen soll, welche Übungen mir helfen bzw. auch schaden, um diese chronischen Rückenschmerzen wieder loszuwerden, ob und wann ich dieses Korsett (was mir ein Orthopäde aus Papenburg gegeben hat) tragen soll usw. usw.

Und was die Müdigkeit betrifft, darfst du ja nicht vergessen, dass die Chemo bei dir ja noch nicht so ewig lange her ist. Und das Wetter spielt ja auch eine Rolle. Dieses windige, regnerische Wetter macht auch gesunden Menschen oft zu schaffen. Ich bin froh, wenn der Winter vorbei ist, bin schon immer ein Sonnenmensch gewesen. Wir werden es hoffentlich jetzt im Frühjahr schaffen, unserem Appartement auf Gran Canaria einen Besuch abzustatten, wir waren ewig lange nicht mehr da.

So, lieber Renè,
das war's erstmal für heute, das Abendbrot wartet, heute sind wir mal wieder spät dran!

Mach's gut, genieße jeden Tag und freu dich über dein tolles Untersuchungsergebnis!!!

Bis demnächst, liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
15.01.2019, 20:16
Aber ich freu mich wie Bolle für dich, läuft doch alles prima - weiter so!!!


Bolle heißt mein Hund. Ob der sich freut, weiß ich nicht. :smiley1:

Pet 1968
16.01.2019, 04:21
:lach: Danke Rene, da hast Du mich zum lachen gebracht!!!:winke:

Larry70
16.01.2019, 20:44
Freut mich, dass es so super läuft bei dir. Alles Gute weiterhin
LG Larry :winke:

Vertippsel
24.01.2019, 14:25
Hallo Rottweilerfreund,

herzlichen Glückwunsch zum Ergebnis - auch wenn die Prozedur erschreckend war. Und nun weiter auf diesem Weg!

Liebe Grüße
Vertippsel

Elisabeth15
01.02.2019, 00:14
Moin moin, lieber René,

habe gerade gelesen, dass Iris (Irmgard60) verstorben ist - macht mich richtig traurig!

Ich hoffe, dir geht es gut! Was ich von mir nicht behaupten kann! Mein Rücken bringt mich um - gefühlmäßig jedenfalls! Der Arztmarathon geht weiter.

Ich war gestern und vorgestern im Hospital - 2 MRT's a)der Wirbelsäule und b) des Beckens und ein Termin mit einem Nuklearmediziner standen auf dem Programm.

Der Leiter der Radiologie hat die Bilder gleich angesehen und mich beruhigt: die Metastasen in der Wirbelsäule sind definitiv nicht verantwortlich für die Schmerzen, sie sind "abgestorben", also kein neuer Krebs!!!! Das ist ja erstmal positiv!

Der Nuklearmediziner hat eine Sonographie von meiner Schilddrüse gemacht und festgestellt, dass sie sehr klein und stark entzündet ist (Hashimoto lässt grüßen). Diese Autoimmunerkrankung ist nicht heilbar, "da kann man nichts machen", so der Arzt.
Mal sehen, was die Blutuntersuchung bringt.

Am 11. habe ich nach dem Erstgespräch einen 2. Termin in der Orthopädie, auch da wurde vor 1 Woche Blut abgenommen.

Ich denke, meine Beschwerden hängen alle mit Hashimoto zusammen. Und mit der Bemerkung des Nuklearmediziners lasse ich mich nicht abspeisen.
Ich werde noch auf seinen Bericht warten und dann einen Homoöpathen aufsuchen bzw. eine Ärztin, die sich mit Hashimoto auskennt. Mit bestimmten Mikronährstoffen lassen sich die Beschwerden vielleicht zumindest eindämmen.

Aufgeben ist für mich keine Option!!!! Wäre ja gelacht, wenn ich den Krebs besiegt habe und nun wegen der Schilddrüsenprobleme so gut wie keine Lebensqualität mehr habe.
Die vielen Chemos und Bestrahlungen können auch Auslöser dieser Erkrankung sein, habe ich gelesen.

Na ja, ich hoffe, du musst dich nicht mit so schlimmen Beschwerden auseinandersetzen, sondern genießt die Tage zusammen mit deiner Frau.
Ich bin froh, dass ich meinen Mann an meiner Seite habe, der mich in allen Bereichen unterstützt.

Ich denke, wir hören wieder voneinander.
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Positiv_Denken
01.02.2019, 08:26
Ich werde noch auf seinen Bericht warten und dann einen Homoöpathen aufsuchen bzw. eine Ärztin, die sich mit Hashimoto auskennt. Mit bestimmten Mikronährstoffen lassen sich die Beschwerden vielleicht zumindest eindämmen.Ich habe auch Hashimoto. Nicht so schlimm wie Du, bei mir hat man es sehr zeitnah erkannt und meine Schilddrüse sieht noch sehr gut aus.
Trotzdem hatte ich viele Hashimoto Probleme.

Eine starke Verbesserung haben bei mir Vitamin D hochdosiert, Selen, Magnesium und Flohsamenschalen gebracht. Zudem mache ich Intermittierendes Fasten.
Ich hoffe Du findest eine gute Ärztin.

Elisabeth15
12.02.2019, 23:08
Hey, lieber Renè,

danke erstmal für deine lieben Worte!
Ja, ich kann es im Augenblick selbst kaum fassen, fühle mich seit langer Zeit wieder wie ein "normaler" Mensch, bin wieder die "Alte", auch schmerzmäßig geht es mir gut, seitdem ich diese Mikronährstoffe nehme. So kann es bleiben!
Nur die Müdigkeit ist noch da - aber nicht nur bei mir, meinem Mann geht es genauso. Wir schlafen nachts 8 Stunden und nachmittags auch noch mal 1,5-2 Stunden. Und trotzdem bin ich immer noch müde und muss mich überwinden, mal aktiv zu sein und nicht nur im Bett oder auf dem Sofa herumzuliegen. - Muss mich manchmal überwinden, aber das Essen zaubert sich ja nicht von alleine auf den Tisch!

Heute war ich fast 1 Stunde im Fitnessraum, bin 3 km Fahrrad gefahren, habe 1,7 km bei 4,5 km pro Stunde auf dem Laufband verbracht, dann noch mal 100 Schläge gerudert und zum Schluss habe ich mich noch an der Kraftstation ausgelassen.
Den Einkauf haben wir bei dem schönen Wetter auch per pedes erledigt. Wir wohnen ja ganz in der Nähe vom Einkaufszentrum.
Jetzt warte ich nur noch auf den Bericht vom Nuklearmediziner. Meine Schilddrüse ist nach seinen Aussagen superklein (wie alles bei mir) und stark entzündet - Hashimoto lässt grüßen! Aber dank der Mikronährstoffe, die ich seit 10 Tagen nehme, sind meine Schmerzen und mein komplettes Körpergefühl besser geworden. Und die Müdigkeit schiebe ich auf das Wetter - Frühling in Sicht!

Der Orthopäde meinte noch, dass ein Aufenthalt auf den Canaren mir sehr gut tun würde. Schade, dass man nicht mehr von Bremen aus fliegen kann.
Aber zuerst muss ich noch 10x Krankengymnastik machen, speziell für meine Wirbelsäulenproblematik. Mal sehen, wie wir das zeitlich alles hinkriegen.
Ich bin jedenfalls superhappy, weil ich endlich diese starken Schmerzen nicht mehr habe. Hoffentlich bleibt es so!

Ich hoffe, du lässt wegen deiner Müdigkeit den Kopf nicht hängen. Bei mir hat es ja auch einige Jahre gebraucht, bis ich fast wieder meine alte Kraft und Vitalität wieder hatte.

Dir weiterhin alles Gute und ganz liebe Grüße,
Elisabeth

cattomi
14.02.2019, 17:58
Guten Abend zusammen,
Ich leider ebenfalls seit Jahren an Hashimoto und fühle mich wie Du es beschrieben hast. Mit anhaltender Müdigkeit plage ich mich auch herum, leider nehmen die Ärzte einen nicht für voll. So klammert man sich an jeden Strohhalm, um wie Du es so schön beschreibst, wieder die alte zu sein.

Positiv_Denken
15.02.2019, 08:09
@cattomi: Bei anhaltender Müdigkeit würde ich in jedem Fall Vit. D, Vit. B und Eisen testen lassen. Deine Einstellung der Schilddrüsentabletten passt? Ich lasse mir immer meine Werte TSH, Ft3, Ft4 und Antikörper bestimmen.

Rottweilerfreund
21.02.2019, 20:43
Hallo
Ich melde mich auch mal wieder. :)

Dass ich bei der letzen Untersuchung im Januar Tumor- und Metastasenfrei war, hatte ich ja schon geschrieben. Aber auch vom Allgemeinzustand befinde ich mich wohl auf dem Weg der Besserung.
Mir ist ja schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass ich mich Nachmittags nicht mehr so oft hinlegen muss. Inzwischen kommt das nur noch selten vor. Ich halte den Tag meistens gut durch. Allerdings bin ich auch schon über ein Jahr Zuhause, und irgendwann ist man vielleicht auch ausreichend ausgeschlafen. Aber ich fühle mich auch insgesamt kräftiger und fitter. Auch mein Körpergewicht hat geringfügig zugelegt.
Den ganzen Winter hatte ich auf Ende Februar gewartet, weil da laut Empfehlung die Hecke geschnitten werden soll. Nun hat uns ja der Frühlingsbeginn schon Mitte Februar überrascht, und damit wurde es höchste Eisenbahn. Ich muss die Hecke ordentlich zurückstutzen, und das sollte passieren, bevor sie neu austreibt. Das hat sich als echtes Großprojekt entpuppt, weil die schon so verholzt ist und mit rund 40 Metern auch nicht gerade kurz. Dabei habe ich festgestellt, dass ich relativ problemlos vier Stunden am Stück mit der Maschine durcharbeite. Das wäre vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen. Da war ich schon nach einer Stunde platt. Allerdings geht diese Arbeitsdauer dann doch auf meinen geschundenen Rücken, und ich merke auch, dass meine Muskeln noch nicht die Kondition haben. Das merke ich die nächsten Tage. Deswegen lege ich nach zwei Arbeitstagen auch immer mehrere Ruhetage ein. Die Hecke wird schon noch fertig.

Für meinen Rücken - und das wäre vielleicht auch für Elisabeth interessant - habe ich jetzt womöglich das Richtige gefunden. Vielleicht habe ich es schon in einem früheren Beitrag geschrieben: Ich mache jetzt an der Volkshochschule Oldenburg Qi Gong. Das ist im Prinzip Chinesische Gymnastik, eine Ableitung vom Tai Chi. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, sollte mal bei YouTube "Qi Gong" eingeben.
Am Anfang fiel es mir schwer, mir dabei nicht dämlich vorzukommen. Aber schon während der ersten Übungen fiel mir auf, wie sich die Verspannungen lösen und die Gelenke in Bereiche kommen, in denen sie schon seit vielen Jahren nicht mehr waren. Gestern hatte ich die 3. Trainingseinheit, und sowohl meinem Rücken als auch meinen Gelenken geht es entschieden besser. Dabei sind die Übungen absolut kraftlos. Es sind geschmeidige, fließende Übungen, die den Körper elastischer machen und die Muskeln kräftigen. Mit meinen 56 Jahren bin ich da noch so ziemlich der Jüngste. Die älteste Teilnehmerin ist schon weit über 80. :tongue

Ihr seht also, mir geht es gut. Allerdings mussten wir vorletzte Woche einen Kumpel beerdigen, Darmkrebs. Der hatte die Diagnose ein Vierteljahr vor mir bekommen. 50 ist er geworden.
Mir hatte schon der Beitrag von Uta sehr zu schaffen gemacht. Das geht mir immer noch immer wieder durch den Kopf. Nur einige Tage später erhielt ich die Nachricht vom Tod meines Kumpels. In solchen Zeiten wird mir sehr bewusst, wieviel Glück ich bisher hatte.

Ich wünsche euch allen einen schönen Frühlingsanfang.
Gruß
Rene

Elisabeth15
22.02.2019, 20:44
Hallöchen lieber Renè,

das sind ja wirklich gute Nachrichten, freue mich sehr für dich! Ich habe inzwischen auch mit dem Frühjahrsputz angefangen, die Fensterrahmen/Fenster usw. sahen hier im Neubaugebiet schon fürchterlich aus. Und einige Stunden kann ich auch arbeiten, aber nur, wenn das Wetter mitspielt.
Ich war gestern hier beim Physiotherapeuten, ab nächste Woche geht es mit den Übungen -speziell für meine Wirbelsäule- los. Bei trüben, regnerischem Wetter merke ich meine Arthrose besonders schlimm. Ansonsten bin ich ja "kerngesund", jedenfalls, was meine Knochen betrifft, da bin ich "für Ihr Alter in einem superguten Zustand", so der Orthopäde im Pius-Hospital. Ich hab keine Osteoporose, die Metastasen sind abgestorben, meine Wirbelsäule und mein Becken sehen sehr gut aus, aber was nützt mir das, wenn ich diese quälenden Schmerzen im Steißbereich habe? Na ja, jetzt setze ich meine Hoffnung erstmal auf diesen Physiotherapeuten. Er meinte ja, dass er mir helfen kann und mir Übungen zeigt, die ich auch zu Hause machen kann.
Ansonsten probiere ich es vielleicht auch mal mit der chinesischen Methode.

Heute war ich außerdem zur Zeckenimpfung. Ich hatte in der Zeitung gelesen, dass diese gefährlichen Viecher dieses Jahr in unserer Gegend besonders stark vertreten sind und eine Impfung empfohlen wurde. Das Emsland wurde zum Risikogebiet erklärt. Ich hab ja noch nicht mal einen Impfpass, hab mich um sowas nie gekümmert. Aber nach dem Krebs muss ich nicht auch noch Borriolose bekommen. Vielleicht solltest du das auch machen, wenn du jetzt gärtnerisch tätig wirst - nur ein Tipp, denn mit einem Zeckenbiss ist nicht zu spaßen.

Soviel hier aus Esterwegen, übernimm dich nicht mit der Arbeit, das nimmt dir der Körper garantiert übel. Und wir haben ja erst Mitte/Ende Februar.

Über meine Geschwister höre ich auch immer, dass irgendwer wieder dem Krebs erlegen ist. Fürchterlich, diese Krankheit! Und wie viele müssen schon in jungem Alter gehen, da können wir beide ja sehr sehr zufrieden sein!


Also, mach's gut und genieße die ersten Sonnenstrahlen! Nächste Woche kommt der Frühling, habe ich gehört.

Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Elisabeth15
15.03.2019, 22:21
Hey, lieber Renè,

wollte mich mal wieder melden, weil es bei mir Positives zu berichten gibt.
Ich hatte mich auch noch gar nicht für den Hinweis auf Qi Gong bedankt, habe mir die Übungen auf Youtube angeschaut und auch schon ausprobiert.
Versuche, meinen Mann zu überreden, da mitzumachen.

Bislang habe ich die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen gemacht. Das hat mir auch geholfen, Konzentration, richtige Atmung, Ruhe und Entspannung von Körper und Geist zu finden. Am Anfang habe ich da auch gedacht, dass das alles Nonsens ist, aber dieses "In-sich-Hinein-Horchen" bringt doch was - zumindest bei mir.

Ich war inzwischen noch beim HP hier vorort, der hat mir erklärt, dass meine Schmerzen auch eine Nebenwirkung von Chemo/Bestrahlungen sein können, auch noch viele Jahre nach der Therapie. Er hat mir Selen und 2 verschiedene Sorten Globulis verschrieben. Nebenher gehe ich ja noch zur Physiotherapie und trainiere inzwischen jeden Tag auf dem Laufband, Ergometer, Rudergerät usw. Und natürlich mache ich die Rückenübungen, die mir der Physio gezeigt hat. Meine Ausdauer und körperliche Stärke sind dadurch erheblich besser geworden, meine Schmerzen haben soweit abgenommen, dass ich jetzt meine Opioide langsam herunterfahre - bislang ohne Entzugserscheinungen. Ich bin damit sehr sehr zufrieden. In ein paar Monaten fahre ich dann die Opioide weiter runter, was hoffentlich klappt, denn ich muss die Schmerzen ja aushalten können.

Und wie wichtig Bewegung für die Gesundung und Gesunderhaltung ist, habe ich gestern in einem Fernsehbeitrag gesehen, gerade bei Krebspatienten ist Bewegung und Sport von immenser Bedeutung, kann sogar heilend wirken.

Ich hoffe, du findest auch immer mehr zu deiner alten Stärke zurück und hast Freude am Leben. Machst du jetzt immer noch Qi Gong?

Nächste Woche soll ja endlich der Frühling kommen. Bislang ist es uns terminlich und auch aus anderen Gründen noch nicht gelungen, auf die Canaren zu fliegen: Mal war es zu stürmisch, mal streikte das Flugpersonal usw. usw. Aber dieses Jahr müssen wir mal in unser Appartement. Bis Ende März stehen noch Arzttermine bei mir auf dem Programm, aber hinterher klappt es vielleicht. Ich wünsche es mir jedenfalls.

Ich hoffe, dir geht es gut und du hast deine eventuell noch vorhandenen Probleme im Griff.

Ich leg mich jetzt in den Whirlpool und entspanne hinterher mit einem guten Buch. Charlotte Link hat es mir momentan angetan.

Also, mach's gut und meld dich mal wieder, wenn dir danach ist.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
15.03.2019, 22:55
Hallo Elisabeth
Schön, dass du dich meldest. :)

Ja, ich habe immer noch Freude am Qi Gong. Die Verspannungen gehen immer mehr aus meinem Körper raus. Inzwischen kriege ich die meisten Bewegungen ohne böses Knacken hin. Und meine Körperhaltung ist viel aufrechter geworden. Lustig ist, dass ich jetzt an die Schlafzimmerlampe anstoße. Da bin ich sonst immer drunter durchgegangen, ohne sie auch nur zu beachten. Der Kurs ist nun bald zu Ende, und ich habe beschlossen, mit echtem Tai Chi weiter zu machen. Das ist dann schon eine größere Herausforderung.

Dass du jetzt die Opioide ausschleichst, finde ich super. Je weniger man von diesem Mistzeug im Körper hat, desto besser. Wenn die Schmerzen wirklich noch Nachwirkungen von der Chemo sein sollten, hättest du ja gute Chancen, dass sich das doch noch von alleine legt.

Ich habe aber ein bißchen Mist gebaut. Ich hatte dem Onkologen gesagt, dass der Radiologe im März einen Kontrolltermin für mich gemacht hätte. Der Onkologe hat deswegen ein Nachgespräch für den April angesetzt. Nun hat sich rausgestellt, dass ich beim Radiologen keine Kontrolle habe, sondern auch nur ein Nachgespräch. Das heißt für mich, die nächste Kontrolluntersuchung wird erst im April bei Onkologen überhaupt geplant. Bis ich dann einen Termin habe, wird es vermutlich schon weit im Mai sein. Das ist etwas ärgerlich. Ich wäre schon gerne im Vierteljahresturnus geblieben.
Übrigens habe ich im Gegensatz zu den meisten anderen hier keine Angst vor diesen Terminen. Die ersten beiden habe ich doch sehr positiv erlebt. Immerhin wurde mir gesagt, dass da nichts mehr zu sehen ist. Was Schöneres gibt es doch eigentlich nicht. So gesehen habe ich mich schon fast auf den März-Termin gefreut. Solange mir keiner was anderes sagt, gehe ich davon aus, dass da nichts ist.
Aber sollte da doch was sein, werden die zwei Monate Verzögerung durch meine Dummheit bestimmt auch nicht den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ist eben nur ärgerlich.

So, dann freuen wir uns mal auf den anstehenden Frühling. Ich wünsche euch allen schon mal ein schönes Wochenende.
Gruß
Rene

Elisabeth15
15.04.2019, 22:39
Hallo Rene,
wollte mich nach 4 Wochen mal wieder melden, um zu erfahren, ob bei dir noch alles o.k. ist. Ich gehe mal davon aus.
Ich habe im Augenblick meinen Ärzte-Marathon beendet, war letzte Woche nochmal beim HNO-Arzt, der mir den verhärteten Ohrenschmalz rausgeholt hat (war ja fast taub) und bei einer Ärztin in Friesoythe, bei der ich eine klassische Homoöpathie mache. Meine Schilddrüsenwerte sind normal, aber ich habe diese Autoimmunerkrankung Hashimoto, das haben die Antiwerte gezeigt. Die Medis, die vom Heilpraktiker verschrieben wurden, habe ich auf Anraten dieser Ärztin komplett abgesetzt, jetzt nehme ich ein einziges Globuli (5 Stück 3x am Tag), was genau auf meine Beschwerden, auf meinen Menschentyp zugeschnitten ist. Seit 3 Tagen habe ich keine Hitzewallungen mehr, auch die Schlafstörungen (=Gar nicht schlafen können) sind weg. Ich bin jetzt eher müde, abends bin ich fitter als morgens. Diese Ärztin meinte, sie könne mir definitiv helfen, denn körperlich bin ich ja sonst gesund, hab ja alles abklären lassen (kein Krebs, keine Herzprobleme, keine Gelenkprobleme, die Metastasen sind abgestorben....)
So kann ich gut leben. Gegen meine Schmerzen, die wahrscheinlich doch in erster Linie Spätfolgen von der Krebstherapie sind, hilft mir Bewegung, Sport und spezielle Rückenübungen. Ich hoffe, dass es jetzt mal beständiger so gut bleibt wie in den letzten Tagen. Wenn das Wetter jetzt auch noch beständiger wird, wollen wir unser Womo aus dem Stellplatz holen und endlich mal wieder reisen. Und unser Appartment auf Gran Canararia wartet auch seit 2016 auf uns. Nach den Osterferien werden wir versuchen, einen Flug zu bekommen, ist ja von hier aus etwas schwierig, aber was andere hinkriegen, schaffen wir auch!
Seitdem wir hier in unserem Neubau wohnen, haben sich meine Geschwister sehr von uns zurückgezogen, waren in 1,4 Jahren nur 1x hier. Merkwürdig, das hätten wir so nicht erwartet. Aber was solls, wir leben nun mal nicht dieses typische Dorfleben mit ständigen Feiern, viel Alkohol und Lästern über andere Dorfbewohner. Wir haben immer schon zurückgezogen gelebt und haben nicht vor, das zu ändern. Wir sind froh und auch nach fast 40 Jahren glücklich zusammen und haben ein supertolles Haus, und den letzten Teil unseres Lebens lassen wir uns nicht vermiesen! Von keinem!
So, ich hoffe, du bist auch mit deiner Frau glücklich und lebst ein lebenswertes Leben, auch wenn dich mal ein Zipperlein ärgert. Ich wünsche dir, dass du weiterhin krebsfrei bleibst und zufrieden und voller Energie auf den Sommer losmarschierst!
Ganz liebe Grüße aus Esterwegen,
Elisabeth

Falco11
16.04.2019, 16:53
Ich würde so persönliche Dinge nur als PN senden. Dann brauchen Unbeteiligte nicht mitlesen...

Viele Grüße

Falco

Rottweilerfreund
16.04.2019, 17:38
Tut mir leid, Falco, ich bin da gänzlich anderer Meinung als du. Dieses Forum ist ja kein Fernsehprogramm, bei dem am Ende der Zuschauer zufrieden sein muss. Die Leute schreiben hier aus zwei Gründen: Entweder, weil sie eine Frage haben, oder weil sie sich etwas vom Herzen schreiben wollen. Das ist völlig legitim. Der Leser merkt ja schon nach wenigen Sätzen, in welche Richtung der Beitrag geht und muss es ja nicht bis zum Ende lesen.
Du darfst auch nicht vergessen, dass hier verschiedene Altersklassen schreiben. Und dass jeder auf einem anderen Stand ist, was Internet und Social Media betrifft. Viele sind es nicht so gewohnt, für jeden Zweck einen anderen Kanal zu wählen.
Ich freue mich jedenfalls immer, von Elisabeth zu hören, bzw. lesen.

Elisabeth, das klingt doch alles sehr lebensbejahend. Das ist schön. Im Winter hatte man schon fast den Eindruck, du hättest die Lust am Leben verloren. Ich hoffe, dass es jetzt in diese Richtung weitergeht und du dein Leben wieder genießen kannst. Man darf eben nie vergessen, dass das geschenkte Zeit ist. Und die ist zu kostbar, um sie sich mit Trübsal und Leiden kaputt zu machen. Ich hatte im Winter ebenfalls einen gewissen Hang zu Depressionen, aber ich habe mir jeden Tag gesagt: Wenigstens lebe ich, das ist nicht selbstverständlich.

Übermorgen habe ich das Auswertungsgespräch vom CT letzter Woche. Dann melde ich mich nochmal.

Gruß
Rene

Elisabeth15
16.04.2019, 19:51
Hey, Rene!
Drücke dir die Daumen, dass bei dem Gespräch nur für dich Positives herauskommt Du hast es so verdient!
Schönen Abend für dich und deine Frau!
Elisabeth

Clea
22.04.2019, 21:51
Hallo,

um Himmels Willen, schreibt bloß hier weiter!
Ich bin bestimmt nicht die einzige, die sich freut.
Rene, dir viel Erfolg bei dem Gespräch. Daumen sind gedrückt.

Oregano
23.04.2019, 00:09
Hallo,

ich schließe mich Clea an....
Auch ich freue mich immer sehr, von euch zu lesen und halte meine Daumen natürlich ebenfalls gedrückt:)

Alle guten Wünsche und lieben Grüße an euch beide und @all...

Rottweilerfreund
23.04.2019, 22:48
Keine Sorge, hier wird natürlich weitergeschrieben. Und ihr könnt euch sicher sein, dass ich so schnell auch keinen Beitrag unpassend finde. ;)

Ich war über Ostern mit zu vielem Anderen beschäftigt, darum habe ich mein Ergebnis noch nicht kund getan. Ich kann mich freuen: Sowohl der Tumor, als auch die Metastasen, bleiben weiterhin verschwunden. Die Blutwerte sind auch alle in Ordnung. :)

Allerdings ist jetzt ein neues Problem aufgetaucht. Vor etwa einer Woche war morgens mein Gesicht völlig geschwollen. Mein ganzer Kopf war Kugelrund und ich hatte einen mächtigen Druck im Kopf. Irgendeine Allergie.
Ich hatte aber noch Glück im Unglück. Der Allergologe, den ich hier im Ort gefunden habe, hat 80 km entfernt noch eine zweite Praxis. Und in dieser hatte jemand für den folgenden Tag einen Termin abgesagt, so dass ich also gleich am nächsten Tag einen Termin hatte. Dafür fahre ich dann auch mal 160 km.
Die Ärztin meinte, ein Test würde jetzt keinen Sinn machen, erstmal müsste die Reizung verschwinden. Sonst würde der Test alles Mögliche anzeigen. So habe ich also Medikamente - Cortison und Antihistamin - bekommen, und zusätzlich noch ein Notfallset, falls ein Allergieschock dazu kommt.
Ich habe die Birkenblüte im Verdacht. Darauf habe ich in den letzten Jahren schon reagiert, aber noch nie so heftig. Anscheinend hat die Chemo das Immunsystem gehörig durcheinander gebracht. Jetzt nehme ich die Medikamente schon fast eine Woche, und es ist immer noch nicht besser geworden. Und weil die Schwellung immer morgens nach dem Aufstehen am stärksten ist, bin ich auf die Bettwäsche gekommen. Wir hängen die Wäsche nämlich immer draußen auf, wo die Pollen rumschwirren. Heute hat meine Frau mal eine ganz neue Bettwäsche aufgezogen, die garantiert noch nicht da draußen gehangen hat. Ich bin mal gespannt, wie es morgen ist. Und die Birkenkätzchen fallen jetzt auch runter. Allmählich sollte es besser werden, hoffe ich.

In den letzten Wochen hatte ich festgestellt, dass meine Halsschlagadern immer dicker wurden. Ich hatte auch immer so ein Staudruckgefühl im Kopf. Jetzt traten diese Adern auch noch auf dem (kahlrasierten) Kopf auf. Das wurde mir langsam unheimlich, und ich habe es beim Onkologen angesprochen. Der hat mich gleich ins Krankenhaus rübergeschickt, um den Port auf Thrombose zu untersuchen. Das wurde dann zu einer Odyssee durch sämtliche Wartebereiche. Immer, wenn ich dran war, stellten die fest, dass ihre Abteilung nicht zuständig war. Am Ende hat das dann doch die Abteilung gemacht, in der ich als allererstes war. Die haben auch alles sehr gründlich mit Ultraschall untersucht, aber nichts gefunden. Gut, wenigstens keine Thrombose. Aber was es ist, konnten sie auch nicht feststellen. Und damit haben sie mich wieder nach Hause geschickt. Das Phänomen blieb ungeklärt. Na ja ...
Davor in einer anderen Abteilung hatte ein junger Arzt auch schon mal das Ultraschall angesetzt und nichts gefunden. Aber er meinte irgendwie so etwas ratlos, das Blut würde zu langsam fließen. Auf dem Nachhauseweg fiel mir dann ein, dass ich damals nach dem Schlaganfall ASS zur Blutverdünnung nehmen sollte. Das hatte ich später irgendwann wieder abgesetzt. Nun ja - wenn die Ärzte nichts finden, probiere ich es selbst. Seitdem nehme ich das ASS wieder, und die Adern gehen zurück. Das Staugefühl ist auch fast weg. Ich werde das also in Zukunft weiter nehmen. Ist ja auch besser wegen der Schlaganfallgefahr.

Das war, was sich bei mir in letzter Zeit getan hat. Nicht alles so wirklich schön, aber es wird wenigstens nicht langweilig. Und dann warte ich ja immer noch auf die Kostenübernahme von der Krankenkasse, weil mir ja sämtliche Zähne gezogen werden sollen. Die erwarte ich jetzt auch jeden Tag. Ich weiß nur noch nicht, ob das jetzt mit meinem Allergieproblem so möglich ist.

Bleibt mir alle erhalten, und zwar so gesund wie nur möglich.
Gruß
Rene

Pet 1968
24.04.2019, 06:15
Hi Rene!!
Erst mal Glueckwunsch zum Krebsfrei!!!
Das mit dem dicken Kopf, wow ist ja schon komisch, ich hoffe das mit der Bettwaesche hat geholfen???
Und mit dem Blutverduenner, sollte man nicht auf eigene Faust abstzen :boese: gut das Du darauf gekommen bist. Es nuetzt ja nix wenn man Krebsfrei ist und dann von nem Schlaganfall stirbt!!!

Ganz liebe Gruesse Petra :shy:

Mikka67
25.04.2019, 12:31
Hallo Rene,

auch von mir Glückwunsch zum krebsfrei!

Zu Deiner Allergie- und Thrombosegeschichte etwas von mir - obwohl das alles bei mir ja mit der Chemo zusammenhängt, in der ich noch mittendrin stecke:

Nach der ersten Chemo hab ich eine Thrombose bekommen. Angefangen hat es mit einer dicken, immer dickeren und zum Schluß ganz harten und sehr schmerzhaften Halsvene links. Die Diagnose kam dann vom Sono in der Angiologie, nach zwei vergeblichen Anläufen bei den Onkos. Die dicke Halsvene war zwar frei, aber gestaut durch den Thrombus in der Armvene. Ich habe einen Monat lang Fragmin (10.000 UI) gespritzt, seit ein paar Tagen nehme ich Lixiane 60 mg oral. Damit habe ich ASS 100 mg ersetzt, die Ärzte meinten, ASS sei bei weitem nicht wirksam genug.

Bei der zweiten Chemo kam dann der allergische Schock bei Paclitaxel, war zwar mit Zusatzmedis in der Tagesklinik schnell vorbei: Aber auch paar Tage danach hatte ich allergische Symptome. Die hab ich mit Lorano (2xtgl.) wegbekommen, stärker, bei Bedarf, das Fenistil (Dragees auch rezeptfrei).

Weiterhin alles Gute, vor allem, dass das Schalentier dort bleibt wo es ist!

LG
Mikka67

Elisabeth15
24.05.2019, 15:24
Lieber Renè,
bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen, oft ins Internet zu gehen, deshalb habe ich auch jetzt erst von deinen Problemen erfahren.
Du bist ja einer! Setzt einfach das ASS ab! Das darf man auf gar keinen Fall, ich muss es auch lebenslang wegen meiner Schaufensterkrankheit nehmen.
Woher nimmst du eigentlich die Kraft, dir deinen tollen Humor trotz der vielen Probleme zu erhalten? Damit habe ich in letzter Zeit so meine Probleme, und zwar immer dann, wenn meine Beschwerden zu stark werden.
Aber das Wichtigste ist ja, dass der Krebs sich auch bei dir nicht wieder blicken lässt, und das soll auch so bleiben!!! Du gehst einfach im Gleichschritt neben mir her, ich feiere im Oktober dieses Jahres 8 Jahre Überlebenszeit, und ich bin nach wie vor für jeden Tag dankbar.

Also, bleib wie du bist, offen, sehr herzlich und jemand, der die anstehenden Probleme so gut wegsteckt. Da muss ich mir momentan mal von dir eine Scheibe abschneiden.
Wir hören voneinander, denke ich.
Ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerfreund
24.05.2019, 16:14
Inzwischen ist es mir wieder eingefallen. Durch die Chemo waren meine Schleimhäute angefressen und deshalb habe ich immer etwas Blut gehustet und geschnaubt. Durch die Blutverdünnung wurde es so extrem, dass ich richtig blutrot abgehustet habe. Beim schnauben sah es nicht viel besser aus. Da habe ich die ASS lieber abgesetzt. Danach ging die Blutung auch zurück.

Galgenhumor war schon immer meine Stärke. Eigentlich habe ich einen rabenschwarzen Humor. So schwarz, dass ich ihn mir in diesem Forum aus Pietätgründen überwiegend verkneife. Nicht jeder kann dem Sensenmann ins Gesicht lachen.
Aber eigentlich bleiben mir zwei Möglichkeiten: Ich kann still in mein Kissen weinen, oder ich kann der Situation noch eine spaßige Seite abgewinnen. An den Umständen ändert beides nichts, aber mit Möglichkeit 2 geht es mir mit Sicherheit besser.

Gruß
Rene

Elisabeth15
26.06.2019, 11:11
Moin Moin lieber René,

So, endlich haben wir es geschafft, unser Wohnmobil aus der Halle zu holen und loszudüsen. Bei der Hitze haben wir uns entschlossen, an die See zu fahren. Meiner Lunge tut die Luft hier in Bensersiel richtig gut. Auch sonst geht es mir besser - in jeder Beziehung. Ich habe alle Medikamente -auch die Naturheilmittel- abgesetzt, nehme nur noch ASS und meine Schmerzmittel. Vor einer Woche ging es mir noch miserabel, jetzt fühle ich mich wie neugeboren. Hoffentlich hält dieser Zustand lange an.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du immer noch mit dem Husten zu kämpfen?
Ich schick dir mal eine Riesenportion Nordseeluft rüber, die hilft dir vielleicht auch.

Jetzt machen mein Mann und ich erst mal einen ausgiebigen Spaziergang und gehen dann irgendwo essen.

Also, dir weiterhin alles Gute und hält die Ohren steif!
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerfreund
27.06.2019, 21:30
Hallo Elisabeth
Schön, dass du an mich gedacht hast. Nein, mein Husten legt sich jetzt allmählich, nachdem die Pollen so ziemlich alle durch sind. Hasel, Birke, Erle und schließlich die Gräser. So langsam kann ich mich wohl sogar trauen, Nachts das Fenster wieder offen zu lassen.
Dafür habe ich gerade ein neues Thema. Ich hatte weiter oben schon mal geschrieben, dass meine Zähne alle raus mussten, weil sich - vermutlich durch die Bestrahlung - der Kieferknochen zurückgebildet hatte und die Zähne keinen Halt mehr hatten. Seitdem ich das geschrieben habe, ist viel passiert. Zunächst musste ich mit der Kasse die Kostenübernahme klären, was auch nicht so ganz ohne Hürden vor sich ging. Das hat am Ende schonmal sechs Wochen gedauert. Immerhin übernimmt die Kasse sämtliche Kosten, weil ich mit meiner mickrigen Rente als Härtefall gelte. Dann habe ich mit der Zahnärztin geklärt, dass das unter Vollnarkose vonstatten gehen soll. Je näher der Termin rückte, desto unwohler wurde mir mit dem Gedanken, aber ich musste mich ja mental auf das Unvermeidliche einstellen. Am Tag vor der Operation wurde der Termin dann um eine Woche verschoben, weil der Chirurg verhindert war. Das war aber gut so, weil der Chirurg noch ein Vorgespräch mit mir führen wollte. Bei diesem Gespräch hat er erst erfahren, dass ich Krebspatient mit Chemo und Bestrahlung bin. Also hat er erstmal den Anästhesisten konsultiert. Dem habe ich meine Arztbriefe besorgt, und mit denen hat er dann beschlossen, die Narkose durchzuführen. puuuuh!
Gestern war es dann endlich so weit. Alle Zähne (bis auf drei) sind draußen, und ich habe die ganze Aktion verschlafen.:lach2: Vor der Nacht hat es mich etwas gegrault, aber mit dem Schmerzmittel verlief auch die ganz gut. Heute geht es mir schon relativ gut. Am Ende war alles weit weniger schlimm, als ich es befürchtet hatte. Heute war ich dann zur Nachkontrolle, und die Wunden unter den Prothesen sehen sehr gut aus. Die Schwellungen gehen auch schon zurück. In etwa sechs Wochen sollte das Thema für mich abgehakt sein.
Nächsten Monat ist dann auch schon wieder meine Vierteljährliche Kontrolle dran. Zum ersten Mal kein CT, sondern nur ein Röntgenbild. Wie immer gehe ich davon aus, dass der Mistkerl sich nicht zu mir zurücktraut. ;)

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. :D
Gruß
Rene

TinaD
27.06.2019, 21:37
Hallo Rene,
ich bin die Ehefrau eines Kleinzeller-Patienten. Und lese still bei dir mit. Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen. Ich drücke ganz fest die Damen für die nächste Untersuchung.
LG Tina

Rottweilerfreund
27.06.2019, 22:20
Danke schön!
Dir und deinem Mann wünsche ich ein kleines Wunder. Viel Glück und viel Kraft!

Gruß
Rene

Rottweilerfreund
09.08.2019, 21:42
Hallo
Ich habe jetzt mal wieder die Kontrolle hinter mir. Zum ersten Mal kein CT, sondern eine Röntgen-Aufnahme.
Ich lese hier immer wieder, dass die Leute Angst vor der Kontrolle haben. Angst vor schlechten Nachrichten. Das geht mir überhaupt nicht so. Ich habe die Kontrollen bis jetzt immer sehr positiv erlebt. Jedesmal wurde mir gesagt, dass der Krebs weiterhin verschwunden ist. Jedesmal gehe ich da mit einem super Gefühl raus. Ich kann fast sagen, dass ich mich vorher schon drauf freue, das gesagt zu kriegen. Nur diesmal war es etwas komisch. Da denke ich dann schon: Na hoffentlich sehen die auf dem Röntgenbild auch alles. Da bleibt irgendwie so eine kleine Unsicherheit. OK, werde ich mich auch noch dran gewöhnen.

Das Ergebnis war, dass da irgendwas zu sehen ist, sich aber nicht definieren lässt, was es ist. Das Problem dabei ist, dass es das erste Röntgenbild seit 2017 ist, als der Krebs festgestellt wurde. Es gibt also kein brauchbares Vergleichsbild.
Aber auf den CTs wurde ja auch immer etwas festgestellt, Vermutlich Narbengewebe. Und das, was da im CT zu sehen ist, hat sich ja seitdem nicht verändert. Also wird es vermutlich dieses Narbengewebe sein, was jetzt auch auf dem Röntgenbild zu sehen ist. So sagte mir das auch der Arzt.
Ich gehe also davon aus, dass ich jetzt seit nunmehr einem Jahr tumorfrei bin. Ich habe also auch diesen Termin wieder positiv erlebt. Negativ ist positiv. :D

Dafür habe ich jetzt ein Drama mit den Zähnen. Ich hatte ja schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass sich durch die Bestrahlung der Kiefer zurückgebildet hatte. Deswegen mussten alle Zähne raus. Das ist nun vor etwa sechs Wochen passiert. Drei eigene habe ich noch behalten, damit wenigstens die untere Prothese halt bekommt.
Nach knapp zwei Wochen haben sich durch das Provisorium Blasen gebildet. Da habe ich das Provisorium erstmal fünf Tage lang nicht mehr getragen, bis die Blasen weg waren. Kaum hatte ich das Ding wieder drin, waren auch die Blasen wieder da. Das habe ich dreimal so durchgezogen, bis ich eingesehen habe, dass das so nicht funktioniert und zum Zahnarzt gegangen bin. Der hat dann auch sehr großzügig vom Provisorium weggeschliffen, damit die Druckstellen wieder unbelastet waren. Inzwischen ist noch ein zweites Mal weggeschliffen worden, und inzwischen kann ich sogar ganz vorsichtig etwas kauen. Bis vor ein paar Tagen habe ich mich ausschließlich von Nudeln, Reis und Haferflocken ernährt. Alles unzerkaut, wohlgemerkt. Ich bin unglaublich froh, dass ich jetzt wenigstens etwas Festes zu mir nehmen kann. Auch wenn das Kauen noch mächtig weh tut. Aber sogar mein Leibgericht Bratwurst geht schon wieder. Jippieee! :rotier:

Also zusammengefasst: Ich bin jetzt ein Jahr tumorfrei, und ich kann wieder Bratwurst essen. Es geht mir gut! :)

Gruß
Rene

Gucky
10.08.2019, 12:51
Na so etwas liest man doch gern. Kämpfen hat also doch einen Sinn.
Bei mir sind es mittlerweile 3,5 Jahre Tumorfrei.
Ein Hoch auf die moderne Medizin, die uns dies ermöglicht hat.
Die Untersuchungen sind bei mir auch nur noch vierteljährlich. Statt CT werde ich nun auch nur noch einmal im Jahr geröntgt
Geht es dir auch so, dass man sein Leben nun intensiver lebt?
Ich habe in den letzten 3 Jahren so viel unternommen wie seit meiner Jugend nicht.
Vor allem hab ich mir Wünsche erfüllt, die ich mir für mein Rentenalter vorgenommen habe.
In meiner Frau habe ich da aber auch die ideale Partnerin.
Bei Dir sind es die Zähne, bei mir war es eine Arthritis, die den ganzen Körper vereinnahmt hat.
Die gute Nachricht ist, irgendwann ist auch dies überstanden.
Ich wünsche Dir noch viele gesunde Jahre.

LG Gucky

Elisabeth15
26.08.2019, 19:56
Hallo René,

ich habe gerade auf deiner Seite gelesen, dass du immer noch tumorfrei bist - toll, ich freu mich sehr für dich!!! Noch haben wir nicht das Alter, um Abschied von dieser schönen Welt zu nehmen.

Und die Probleme mit den Zähnen kenne ich auch zur Genüge. Ich kann wegen der Knochentherapie keine Implantate mehr bekommen, habe jetzt im rechten unteren Kiefer hinten keine Zähne mehr. Mir sind bislang an 3 Stellen die Kronen abgebrochen, 2x konnte Ersatz fest eingebaut werden, weil Implantate schon vorhanden waren.

Ich hatte schon letzte Woche meine jährliche Krebsnachsorge, auch nur mit Röntgen, Ultraschall, Blutuntersuchung und körperlicher Untersuchung. Bei mir scheint sich der Krebs endgültig verabschiedet zu haben, am 21. Okt. habe ich 8 Jahre überlebt.
Ich hoffe, dass du immer in Remission hinter mir her marschierst. :)

Meine superstarken Rückenschmerzen möchte ich mir jetzt durch Veröden der Nerven nehmen lassen, es ist ja jetzt klar, dass die nicht von den abgestorbenen Metastasen kommen - und meinen Beckenschiefstand und die Arthrose kann ich nicht verändern, ebensowenig wie diese unheilbare Autoimmunerktankung der Schilddrüse.
Alle Versuche, mit Ostheopathie, Akupunktur, Physiotherapie, Medikamenten usw. diese extremen chronischen Schmerzen auszuschalten, sind bislang gescheitert. Am 2. September habe ich in Oldenburg ein erstes Vorgespräch im Mediz. Versorgungszentrum. Ich bin auf diese Möglichkeit durch meine Schwester gekommen. Sie hat nach Jahren mit starken Rückenschmerzen diese Verödung durchgezogen und ist jetzt wieder "ein normaler Mensch". Und das wünsche ich mir auch! Der chronische Schmerzzustand macht ja auch psychisch was mit einem, die Lebensqualität ist gleich null, manchmal sogar im Minusbereich. Man kann deswegen auch nichts groß planen, was Verreisen betrifft. Ich hoffe, dass das Veröden auch bei mir möglich ist!

Na ja, du weißt ja, ich gebe so schnell nicht auf, aber so langsam wird es Zeit, dass ich nachhaltige Hilfe bekomme.
Jetzt habe ich den Krebs zwar besiegt, aber die Lebensqualität ist auf der Strecke geblieben.

So, das wär's für heute! Ich wünsche dir, dass du bald mit deinen neuen Zähnen alles essen kannst, worauf du Appetit hast.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Elisabeth15
21.09.2019, 22:36
Hallo René,

wollte mich nur mal erkundigen, wie es dir so geht. Ich hoffe ja, dass es dir gut geht!

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
22.09.2019, 20:58
So ein Zufall! Heute sehe ich nach längerer Zeit mal wieder hier rein.
Vielen Dank für deine Nachfrage. Ja, mir geht es mit einigen Einschränkungen doch recht gut.
Liebe Grüße aus dem sächsischen Urlaubsdomizil.

Gruß
Rene

Rottweilerfreund
27.11.2019, 20:50
Ich danke den Moderatoren, Administratoren und wer sonst noch alles beteiligt war, dass ihr das Forum wieder zum laufen gebracht habt. Ich bin mir sicher, ihr habt fürchterlich geackert.

DANKE

Falco11
01.12.2019, 13:58
Was sind das nur für armselige Kreaturen, die dieses Forum dauernd mit ihrem Pornomist zumüllen? Es macht langsam keinen Spaß mehr....

Falco

Gucky
01.12.2019, 15:43
Die haben einen ganz fiesen Charakter.

Rottweilerfreund
01.12.2019, 22:13
Ich vermute, das sind Bots. Die gehen nicht nach Inhalt, sondern schlicht nach Schlüsselwörtern. Menschen haben da (nach der Programmierung) gar keinen Einfluss drauf.
Schön, dass Ihr so nach und nach wieder herfindet. ;)

Gruß
Rene

Elisabeth15
05.12.2019, 18:26
Hallo René,

ich bin anscheinend nicht die einzige, die in den letzten Wochen vergeblich versucht hat, ins Forum zu kommen. Was war denn da los? Noch Blick ich nicht durch, wie das Forum jetzt "läuft".

Wie geht es dir? Ich hoffe gut!

Ich selbst hab meinen Ärzte-Marathon immer noch nicht beendet, aber krebsmäßig ist bei mir -laut Nachsorgeuntersuchung- alles in Ordnung. Jetzt bin ich dabei, die Ursache für meine Übelkeit, Schwäche und chronische Müdigkeit zu finden. Könnte sein, dass das von der Hashimoto-Thyreoditis kommt. Heute habe ich nochmal Blut abgegeben, mal sehen, ob die Werte o.k. sind. Wenn nicht, lasse ich nochmal eine Magen-/Darmspiegelung machen.
Schmerzmäßig geht es mir etwas besser, habe inzwischen eine PRT-Schmerztherapie gemacht, die ich aber nach 3 Sitzungen wegen starker Unverträglichkeitssymptome abbrechen musste. Jetzt habe ich im Januar nächsten Jahres in Bremen einen Besprechungstermine, weil ich mir die immer noch starken Rückenschmerzen jetzt durch eine Schmerznervverödung nehmen lassen will. Bei meiner Schwester hat das geholfen.

Noch eine schlimme Nachricht für mich vor einigen Wochen. Mein Schwager ist ganz unverhofft gestorben. Während einer Gehirntumot-OP hat er einen Schlaganfall erlitten, war noch ein paar Tage im Rollstuhl zu Hause und sollte dann in Oldenburg die Chemotherapie bekommen. Einen Tag nach der Einlieferung ist er mit 67 Jahren in den Armen meiner Schwester verstorben. Die sofort herbei geeilten Schwestern und Ärzte konnten ihn nicht mehr reanimieren.
Er hatte eine Lungenembolie, da sind auch die Ärzte machtlos.

Ich kann das ganze immer noch nicht fassen! Aber so ist das Leben! Ich habe inzwischen mehr als 8 Jahre den Krebs überlebt, auch das ist bei meiner Diagnose auch immer noch nicht zu fassen.

So, das war das Neueste aus dem Emsland.
Vielleicht meldest du dich ja auch mal wieder, wenn dir danach ist.

Alles Gute für dich, eine schöne Adventszeit und ganz liebe Grüße!
Elisabeth

P.S.: Bin froh, dass es das Forum wieder gibt! - Hab so einige Kontakte richtig vermisst!

Rottweilerfreund
05.12.2019, 20:22
Hallo Elisabeth
So ganz genau weiß ich auch nicht, was passiert ist. Das Forum war tatsächlich rund vier Wochen nicht erreichbar. Die Moderation hüllt sich wohl in Schweigen. Egal, es läuft wieder, und darüber freue ich mich.
Bei mir hat sich in letzter Zeit viel getan. Aber im Moment bin ich irgendwie schreibfaul. Und je länger die Zusammenfassung zu werden droht, desto weniger Lust habe ich zu schreiben.
Mit deinem Schwager tut mir sehr leid. Unsere Krankheit macht uns irgendwie sensibler für solche dramatischen Todesereignisse. Und wenn es dann auch noch in der Familie ist, geht einem das wohl sehr unter die Haut.
Kopf hoch! Den Schmerz kriegst du jetzt auch noch in den Griff. Du hast nicht so lange gekämpft, um davor zu kapitulieren. Angriff!

Lieben Gruß
Rene

Elisabeth15
11.12.2019, 19:28
Hallo René,

dank dir für deine aufmunternden Worte! Und ich starte jetzt den Angriff auf die Schmerzen! Meinen Termin hab ich ja diesbezüglich erst am 23. Jan. in Bremen, bis dahin hab ich keine wichtigen Termine. Deshalb haben mein Mann und ich gestern Abend kurzfristig einen Flug auf die Canaren gebucht, wir waren ja seit mehr als 3 Jahren nicht mehr in unserem Appartement. Wir fliegen am 28. Dez. und kommen in der Nacht zum 16. Jan. 2020 zurück.

Vielleicht geht es mir da schmerzmäßig besser, ein guter Test, bevor wir die Wohnung verkaufen. Früher sind wir ja immer von Hannover aus geflogen, diesmal starten wir von Münster aus, lassen uns mit einem Taxi hin- und herkutschieren, also alles stressfrei. Freu mich auf den Trip und hoffe, dass ich dort mit den Schmerzen besser klarkomme.

Ich wünsch dir eine schöne Adventszeit und hoffe, dass es dir gut geht - in jeder Beziehung.

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerfreund
14.01.2020, 22:08
Hallo
Ich will mich auch mal wieder melden. Wie ich eben festgestellt habe, ist mein letzter Bericht schon rund ein halbes Jahr her. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen und hatte einfach keine Lust zu schreiben.
Eigentlich ist das auch kein Wunder. Ich habe mal überlegt, was ich in den letzten zwei Jahren alles durchgemacht habe. Das soll kein Gejammer sein; das habt ihr alle so oder ähnlich durch und Viele von euch deutlich schlimmer als ich. Ich fasse es trotzdem mal zusammen:
Was die Diagnose im Dezember 18 im Kopf gemacht hat, brauche ich keinem zu erzählen. Das kennt jeder von euch. Im Januar ging dann die Chemo los, mit dem unausbleiblichen Kräfteschwund. Als die Bestrahlung losgehen sollte, hatte ich im April erstmal den Schlaganfall. Noch bevor ich aus dem Krankenhaus kam, ging die Bestrahlung los. Und die hat mich so richtig fertig gemacht. In der ganzen Zeit mit Chemo und Bestrahlung musste ich auch noch mit dem Hund kämpfen, der meiner Frau ja vorher völlig entglitten war. Und mit kämpfen meine ich auch körperlich, weil der mit allen Körperkräften unbedingt seinen Willen durchsetzen wollte. Das, obwohl ich selber schon gar keine Kraft mehr hatte.
All das habe ich durchgestanden, ohne irgendwie einzuknicken. Dann kamen Anfang 19 die Allergien dazu, die mich auch nochmal geschwächt haben. Auch das habe ich weggesteckt. Das eine Ding zuviel waren meine Zähne. Das hat mir den Rest gegeben.
Ich konnte ja monatelang nicht mehr essen. Das Gewicht, dass ich nach den Therapien gerade wieder raufgekriegt hatte, habe ich da wieder verloren. Dazu kommt das ständige genervte Gefühl im Mund, das eben auch stresst. Und ganz ehrlich: Es gibt einem auch mental einen Schlag mit, wenn man Abends wie im Altersheim die Zähne rauspackt.
Man kann noch so stark sein - irgendwann ist es einfach das eine Päckchen zuviel, dass man sich auf die Schultern packt. Und die Zahngeschichte war dieses eine Päckchen, das mich runtergezogen hat.
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich sogar den Nachsorgetermin verschwitzt habe. Ich habe mich wohl zu sehr auf die Zahnarzttermine konzentriert. Da werde ich mich diese Woche noch drum kümmern. Aber der Krebs läuft mir ja bestimmt nicht weg. Und wegen der Allergien muss ich mich auch wieder kümmern. Die Untersuchungen beim Hautarzt sind ja ergebnislos geblieben. Da will mich der Hausarzt meiner Frau jetzt weitervermitteln. Bei dem werde ich jetzt mal vorstellig werden. Ich wollte ohnehin den Arzt wechseln, weil mein bisheriger nichts taugt.

Es gibt aber auch gutes zu berichten. Mein Körper baut so allmählich wieder auf. Ich fühle mich kräftiger, und ich wiege wieder 70kg, nachdem ich auf dem Tiefpunkt schon bei 66 war. Drei Kilo brauche ich noch. Und ich habe inzwischen die richtige Zahnprothese drin. Mit der kann ich eigentlich alles kauen. Manches fällt mir schwerer, aber im Prinzip kann ich alles essen. Die Weihnachtsgans ging auch wirklich gut. Weihnachten war ich so richtig schön vollgefressen. Das hat gut getan. :)
Mit dem Hund läuft's auch. Wir sind ein richtiges Team geworden.

Das soll es erstmal gewesen sein.
Gruß
Rene

Miss Elsy
14.01.2020, 22:58
Bitte halte weiterhin durch! Ich verfolge deine Nachrichten schon länger und dachte immer, wie outstanding hält der Mann durch. Ich könnte mich als Angehörige eine HCC-Patenten (Leberkrebs) manchmal in die Ecke „schmeißen „!

Rottweilerkumpel
17.01.2020, 09:17
Hallo
Ich bin versehentlich gesperrt worden, und das lässt sich leider nicht rückgängig machen.
Daher mache ich nun unter neuem Namen weiter. Das ist mit der Moderation abgesprochen.

Gruß
Rene

Elisabeth15
17.01.2020, 20:28
Hi Rene,
schön, mal wieder was von dir zu hören, hab mir schon Sorgen gemacht. Da hast du ja einiges wegstecken und verarbeiten müssen, und ich weiß, wie schwer das manchmal ist, weiterhin positiv zu denken, wenn jeden Tag neue Hiobsbotschaften auf einen warten.

Unser Trip auf die Canaren über die Feiertage haben wir als Arbeitsurlaub verbucht (Erledigen von Arbeiten im Appartement, Steuererklärung usw.), ich hatte gehofft, dass es mir bei Wärme und Helligkeit schmerzmäßig besser geht, was leider nicht der Fall war. Ich leide unter extremen Schlafstörungen, habe in den letzten Monaten auch 5 Kilo abgenommen, war heute im Krankenhaus, Ultraschall von Magen/Darm hat nichts ergeben, muss in Kürze eine Spiegelung des Verdauungstraktes machen. Na ja, manchmal möchte ich auch schon aufgeben, aber dann reiß ich mich zusammen.
Die Nebenwirkungen von Chemo und Bestrahlung schlagen bei mir anscheinend jetzt erst komplett durch, die Nervenschmerzen in der kompletten Wirbelsäule sind unerträglich, die Schilddrüse spielt verrückt, mein ganzer Körper ist außer Rand und Band. Mein Mann trägt alles mit, aber auch er leidet sehr.

Jetzt auch von mir das Positive: Ich habe am 23. einen Termin in Bremen zur Nervenverödung, erhoffe mir davon zumindest eine Schmerzlinderung. Und auch die nächste Sonographie der Schilddrüse steht Anf. Febr. an, hoffe, dass ich endlich medikamentös richtig eingestellt werde.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, doch noch ein einigermaßen lebenswertes Leben führen zu können, genieße jede Stunde, in der es mir einigermaßen geht.

Für dich hoffe ich, dass du das Tal der Tränen jetzt endgültig durchschritten hast und deine positive Energie wieder zum Vorschein kommt. Wir sind doch Kämpfer!!!!!

In diesem Sinne ganz liebe Grüße
Elisabeth

Rottweilerkumpel
06.02.2020, 18:10
Hallo
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich meine Nachsorge versaubeutelt habe. Jetzt bin ich wieder in der Spur.
Gestern hatte ich den Termin beim Onkologen. Vor der neuen Überweisung wollte der ein Arztgespräch, warum auch immer. Danach habe ich gleich bei der Radiologie angerufen, und den Termin gleich in zwei Wochen bekommen. Nächste Woche habe ich den Termin zum Blutabnehmen, und in drei Wochen dann das erneute Arztgespräch wegen der Auswertung. War ein Haufen Telefoniererei, aber nun geht's mir besser.
Als die mir letztens am Telefon klargemacht hat, dass ich schon im Oktober die Nachsorge verpasst habe, ist mir fast ein bißchen Panik hochgestiegen. Ein halbes Jahr kann im schlechtesten Fall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ein paar Tage später hatte ich mich wieder beruhigt. Man muss ja nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Aber ein blödes Gefühl hatte ich schon. Auf einmal merkt man jedes Zipperlein und fragt sich, ob das ein schlechtes Zeichen sein könnte.
Und jetzt, wo ich alle Termine unter Dach und Fach habe, bin ich auf einmal wieder guter Dinge. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass ich tumorfrei bin. Und das solange, bis mir der Arzt was Anderes sagt. Trotzdem wäre mir am liebsten, wenn die drei Wochen schon um wären.

Und ich habe vor ein paar Wochen meinen Hausarzt gewechselt. Bei dem Vorherigen habe ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt. Der hat sich eigentlich um Nichts gekümmert. Außer um die Sachen, die ihm Kohle bringen. Bluttest, EKG, und diese Geschichten. Wäre er damals meiner Bitte nachgekommen, meine Überweisungen zu managen, wäre mein Krebs vermutlich ein Jahr früher erkannt worden.
Nun bin ich bei dem neuen Arzt, habe mich da vorgestellt, und der hat mich gleich mit drei Überweisungen weggeschickt. Unter Anderem auch zu einem Lungenfacharzt. Er will, dass der wegen der Krebserkrankung da auch nochmal draufsieht. Darum hat sich bisher weder der Onkologe, noch der (bisherige) Hausarzt gekümmert. Bei dem habe ich wirklich ein gutes Gefühl.

Nach dem Auswertungsgespräch gebe ich Bescheid.
Bis dann
Rene

Elisabeth15
06.02.2020, 20:29
Hallo René,
Da scheinst du ja noch einmal Glück gehabt zu haben, und den Arztwechsel finde ich auch überfällig! Ich bin guter Hoffnung, dass bei dem Gespräch in 3 Wochen bei dir nichts Negatives zum Vorschein kommt!

Bei mir ist ja vieles ähnlich wie bei dir - habe auch eine Hausärztin, die munter drauflos therapiert, ohne eine Diagnose zu haben. Ich war inzwischen 3x in der Notaufnahme im Krankenhaus, weil meine Knochen- und Muskelschmerzen trotz Erhöhung der Schmerzmedikamente nicht auszuhalten waren, konnte kaum noch schlafen. Die Notärztin in Oldenburg hat mich komplett untersucht inklusive Blutuntersuchung, die Ärzte in Sögel haben mir mit einer Schmerzspritze wieder nach Hause geschickt.
Wegen meiner Schilddrüsenwerte gibt es 4 Ärzte mit 4 verschiedenen Meinungen, wie die Medikation aussehen soll, von Erhöhung der Dosis bis zum Absetzen aller Medis.
Ich mache es jetzt so, wie es mein Körper mir sagt, und das klappt momentan prima.
Gestern war ich bei meiner Schilddrüsen-Ärztin, die Sonographie zeigte nichts Negatives, auf die Blutergebnisse muss ich noch 1 Woche warten.
Heute war ich beim Schuh-Orthopäden, der mich letzte Woche komplett ausgemessen hatte: eine Schulter hängt runter, die Waden sind schief und auch die Füße sind total unterschiedlich (Spreiz-Senkfuß bzw Plattfuß, unterschiedliche Fußlänge ca. 2 cm). Ich bin sozusagen eine kleine Mißgeburt, aber das alles hat nichts mit dem Krebs zu tun. Meine Angst war immer da, aber mehrere Krankenhausärzte haben mir gesagt, dass ich den Krebs wohl endgültig besiegt habe. Trotzdem geht die Angst davor wohl nie ganz weg.

Ich freu mich für dich, weil du wieder etwas optimistischer klingst. Halte die Wochen Unsicherheit durch, dann ist alles wieder gut!

Liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerkumpel
19.02.2020, 22:48
Heute war ich im CT. Wieder mal 1 1/2 Liter Wasser saufen. :eek:
Am nächsten Mittwoch hat das lange Warten ein Ende. Dann habe ich das Auswertungsgespräch beim Onkologen. Dann weiß ich, ob ich wirklich was verbockt habe, oder ob es nochmal gut gegangen ist. Wenn das Kopfkino erstmal in Gang gesetzt ist, wird jedes kleine Zipperlein zum Symptom. In letzter Zeit hatte ich Atembeschwerden, bis hin zur Luftnot. In mir keimte schon die Ahnung, dass der Tumor wieder da ist und mir die Bronchien eng macht. Hat sich dann aber doch als Allergie rausgestellt. Und mittlerweile habe ich sogar rausgefunden, dass die auf Schimmel zurückzuführen ist.
Ich sitze meistens am Fenster. Und einer Eingebung folgend habe ich mal die Blumentöpfe von der Fensterbank genommen. Seitdem sind meine Beschwerden deutlich zurückgegangen. Es war wohl die Blumenerde.

Anscheinend hat der letzte Crash dem Forum den Rest gegeben. Hier tut sich ja gar nichts mehr. Ich habe fast den Eindruck, dass Elisabeth und ich die Letzten hier sind. Gerade in einem solchen Forum, wo es leider dazugehört, dass Menschen sterben, finde ich es sehr schade (und auch beunruhigend), wenn keiner mehr was schreibt.

Gruß
Rene

Falco11
20.02.2020, 19:35
Na,na,na, ein paar mehr User sind schon noch da....

LG Falco

Rottweilerkumpel
26.02.2020, 12:47
sooooo ...

Ich habe eine echt beschissene Nacht hinter mir. Wie ich ja schon geschrieben habe, habe ich die letzten beiden Nachsorgetermine verpatzt. Vor einer Woche hatte ich dann das CT. Gestern hatte ich einen normalen Termin bei meinem Hausarzt wegen der Allergien. Nun ja - er hat mich angesehen wie ein Gespenst, und wollte erstmal keine weitere Behandlung mit mir planen. :boese: Sagen, was los ist, wollte er mir aber auch nicht. Da wollte er dem Onkologen nicht vorgreifen. Den Termin hatte ich aber erst heute.
Gestern Abend war ich schon tot. Ich habe schon alles geplant, was ich noch ins Reine bringen muss und so. Ich hatte immer den Blick vom Arzt vor Augen.
Heute dann also der Termin beim Onkologen. Halbe Entwarnung. Irgendwas ist da zwar zu sehen, aber es gilt als undefiniert. Da war schon vorher was von etwa 4 mm Größe, und das hat jetzt 9 mm. Das ist noch zu klein, um eine Aussage zu treffen. Wir sind jetzt so verblieben, dass wir in zwei Monaten nochmal nachsehen, ob es wächst. Der Arzt war deswegen jedenfalls nicht allzusehr beunruhigt. Aufatmen!

@Falco
Du hast natürlich Recht! Im Forum ist noch mehr Aktivität. Aber ich meinte damit das Lungenkrebsforum. Und das ist wie leergefegt. ;)

Gruß
Rene

Elisabeth15
26.02.2020, 23:00
Hi, René,
Habe gerade deine letzte Mail hier im Forum gelesen und war dann doch etwas schockiert. Finde ich schon etwas merkwürdig, wie sich sein Hausarzt verhält. Aber dein Onkologe scheint dich ja etwas beruhigt zu haben.

Ich hoffe jedenfalls, bald wieder positive Nachrichten von dir zu hören.

Ich denk an dich und wünsche dir, dass sich dieses "Ding" inzwischen wieder verkleinert hat bzw. ganz verschwunden ist!
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth

Rottweilerkumpel
27.02.2020, 11:54
Na ja, merkwürdig hat er sich nicht verhalten. Er steckte halt in der Klemme. Einerseits wollte er sich nicht in die Angelegenheiten des Onkologen einmischen, andererseits konnte er mir zu dem Zeitpunkt auch nicht weiterhelfen. War echt eine blöde Situation für ihn. Wie er da rumgedruckst hat, hat er mir fast leid getan.

Wie geht es dir? Hast du die Schmerzen in den Griff gekriegt?

Gruß
Rene

Elisabeth15
27.02.2020, 21:46
Hallo René,
also, seitdem ich die Einlagen trage, sind meine LWS-Schmerzen auf jeden Fall besser geworden -sie sind nicht weg, aber auf ein erträgliches Maß geschrumpft.
Statt der unerträglichen Schmerzen, bin ich jetzt permanent müde und sehr schlapp,vielleicht muss sich der Körper erstmal an diese Einlagen gewöhnen. In ein paar Wochen weiß ich vielleicht mehr.
Der Orthopäde auf Gran Granaria hat mir die Übungen Liebscher-Bracht empfohlen. -Habe wohl als Anfänger zeitlich etwas zuviel gemacht- Jetzt habe ich Muskelkater ohne Ende.
Du siehst,auch bei mir nehmen die Probleme kein Ende.

Na ja, wir geben die Hoffnung nicht auf!

Bis bald,
Elisabeth

Rottweilerkumpel
27.02.2020, 22:39
Das kann gut sein. Ich habe nach etwa 9 Monaten Unterbrechung wieder mit Qi Gong angefangen. Jetzt lösen sich immer mehr Verspannungen. Ohne die Verspannungen werden jetzt aber Muskeln gefordert, die ich schon seit Jahren nicht mehr benutzt habe. Damit bin ich auch ständig todmüde.

Gruß
Rene

Elisabeth15
09.03.2020, 20:07
Hallo Rene,

ja, du hast Recht, ich hatte damals während des Urlaubs mit Qi Gong an einem Probekurs teilgenommen, später aber nicht weiter gemacht, weil ich hier in der näheren Umgebung keine Kurse gefunden habe.
Statt dessen mache ich Entspannungs- und Rückenübungen nach Liebscher-Bracht, da gibt es sehr viele Videos im Internet, die sehr gut erklärt werden, so dass man die Übungen leicht nachmachen kann. Ich habe inzwischen einen Computer + Fernseher in unserem Fitnessraum, so dass ich jederzeit was tun kann. Ich habe allerdings gelesen, dass man mit solchen Übungen vorsichtig sein soll, wenn man schon starke Schmerzen hat. Aber ich merke, dass es hilft, man muss nur täglich seinen "inneren Schweinehund" erstmal überwinden. Diese ewige Müdigkeit und auch die körperliche Schwäche werden jedenfalls durch solche Übungen besser.

Übungen für Qi Gong habe ich gestern auch im Internet gefunden. Mal sehen, was ich zukünftig machen, zuviel ist jedenfalls auch nicht gut. Auch Entspannungsübungen nach Jacobsen tun gut. Ich habe da einige CD's, die mir während meiner Arbeitszeit sehr geholfen haben, zu entspannen und die innere Ruhe wieder zu finden.

Ein bisschen Sorge mache ich mir momentan wegen des Corona-Virus. Ich denke schon, dass man im Alter und mit Krebs-Vorerkrankung ein bisschen vorsichtig sein sollte, was aber nicht heißt, dass ich nicht mehr vor die Tür gehe. Aber das Verreisen haben wir erstmal verschoben - macht ja bei dem Wetter auch keinen Spaß.

Ich habe übrigens eine Laktose-Intoleranz, wundere mich schon seit geraumer Zeit, dass ich Probleme bekomme, wenn ich Milch, Quark, Käse, Eis usw. esse. Nach kurzer Zeit meldet sich dann der Magen. Na ja, heute gibt es ja so viele Produkte ohne Laktose, da ist das auch kein Problem.

Schön, dass dir Qi Gong hilft, deine Verspannungen und Rückenschmerzen zu lindern. Wenn man nichts tut, hat man ja irgendwann keine Muskeln mehr.
Und nach einer Gewöhnungsphase macht das ja auch noch Spaß. Ich hatte ja eine Zeitlang auch nicht mehr viel gemacht und das gleich gemerkt. Jetzt geben mein Mann und ich uns gegenseitig einen Schubs, damit wir wieder in die Strümpfe kommen. Wir wollen ja keine Couchpotatoes werden, sondern fit ins Frühjahr und in den Sommer gehen.

So, das wär's erstmal aus dem Emsland.
Alles Gute für dich, bleib gesund und fit und genieß jeden Tag!
Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerkumpel
21.05.2020, 13:13
Hallo Marco 'M aus N'
Ich kann auch auf deine Nachricht nicht antworten. Da kommt die Meldung
M aus N möchte oder darf keine Privaten Nachrichten empfangen. Daher können Sie Ihre Nachricht nicht an diesen Benutzer schicken.

Wenn Sie Ihre Private Nachricht an mehrere Empfänger verschicken möchten, entfernen Sie M aus N aus der Empfängerliste und senden Sie die Private Nachricht erneut ab.

Gruß
Rene

Elisabeth15
10.06.2020, 23:58
Hey Rene,

ich bin's mal wieder, dachte, ich könnte dir mal wieder schreiben - hier in dem alten Forum.
Wie geht es dir? Gibt es da was Neues zu berichten? Und was machst du so in der Corona-Zeit, die ja hoffentlich bald zu Ende geht, aber die Hoffnung darauf ist bei mir eher klein.
Na ja, in Deutschland hält sich das Ganze ja noch in Grenzen, aber in einigen Ländern sieht es ja verheerend aus.
Ich denke, wir werden so bald nicht wieder nach Gran Canaria fliegen, aber wir hoffen, dass wir im Sommer doch nochmal mit unserem Wohnmobil losdüsen können - weitgehend angstfrei, denn wir gehören ja zur Risikogruppe.

Meine Blutwerte sind momentan auch nicht ganz in Ordnung, muss jetzt Eisen und Zink nehmen. Diesen Mangel hatte ich schon öfter.
Bei mir ist jeder Tag ein Ab und ein Auf - oder umgekehrt. Vormittags bin ich sowas von schlapp und müde, habe auch immer noch starke Rückenschmerzen, das Allheilmittel also immer noch nicht gefunden. Und je später der Tag, desto besser geht es mir. Da laufe ich richtig zu Höchstleistungen auf. Teils vertreibe ich mir die Zeit vom Nachmittag bis zum späten Abend damit, das ganze Haus auf den Kopf zu stellen, sozusagen Frühjahrsputz, Essen vorbereiten usw.

Heute war ich fast 3 Stunden im Garten und habe alle Pflanzen zurückgeschnitten, den Hauseingang gesäubert usw. Bis zum Einbruch der Dunkelheit war ich draußen. Und abends habe ich nur wenig Schmerzen.

Merkwürdig, dass hier im Forum sich kaum noch jemand meldet, aber viele Leute lesen hier in diesem Forum, wie ich an meinen Seitenaufrufen erkenne. Im neuen Forum habe ich mich zwar angemeldet, aber noch nicht so richtig Fuß gefasst. Na ja, was soll ich den Leuten auch schreiben? Ich bin ja sozusagen geheilt, und die im neuen Forum haben ja alle keinen kleinzelligen Lungenkrebs.

So, ich hoffe, dass es dir soweit gut geht und dir deine Yogaübungen weiter helfen, dich physisch und psychisch fit zu halten.

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth

Rottweilerkumpel
11.06.2020, 16:30
Hallo Elisabeth
Bei mir gibt es eigentlich kaum was zu berichten. Deshalb schreibe ich auch in letzter Zeit kaum.
Der Krebs steht still. Irgendwas ist da zu sehen, aber es ist nicht zu erkennen, was es ist. Es wächst auch nicht. Also Stillstand.
Im normalen Leben gibt es auch nichts so Aufregendes, dass ich es in die Welt rausschreien möchte. Geht auch alles seinen ganz normalen Gang.
Allerdings bin ich mit meinem Rentnerdasein nicht so recht zufrieden. Ich bin ja voll erwerbsunfähig. Das heißt, ich darf noch nichtmal ein bißchen arbeiten. Ich spiele schon mit dem Gedanken, das auf teilweise Erwerbsunfähigkeit abzuändern. Aber das spreche ich dann noch mit einem Berater vom VdK durch. Nicht, dass ich mir da ein Eigentor schieße, wenn ich das beantrage. Und voll zu arbeiten, dafür hätte ich nicht die Kraft. Jedenfalls jetzt noch nicht.

Gruß
Rene

Gina 58
11.06.2020, 22:16
Hallo Rene,
voll erwerbsunfähig darfst bis zu 3 Stunden am Tag arbeiten und 6300€ im Jahr verdienen.
Muss auch der DRV mitgeteilt werden.
Am Anfang fand ich es auch gewöhnungsbedürftig, nicht zu arbeiten.
Man gewöhnt sich aber ganz schnell an die ungewohnte Freiheit :)
schönen Abend.
Gina 58

Rottweilerkumpel
11.06.2020, 23:05
Na ja - der Rententräger hat mir recht unmissverständlich mitgeteilt, dass ich es lieber nicht wagen sollte, zu arbeiten. Sonst würden die sofort meine Erwerbsunfähigkeit hinterfragen. Mit Vertrauensarzt und Pipapo.
Rein rechtlich dürfte ich es natürlich.

Gucky
17.06.2020, 22:13
Hallo René, Elisabeth, Gina und alle, die noch dem Forum die Treue halten,
ich bin auch froh, dass das Forum nun sauber ist. Hoffentlich bleibt es nun auch so.
Ich werde nun wieder öfters vorbeischauen.
LG Gucky