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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umgang mit der Nachsorge


marcb79
14.02.2018, 16:43
Liebes Forum,

ich schreibe heute meinen ersten Beitrag, nachdem ich lange nur lesend Kraft aus diesem Forum getankt habe. Vielen Dank erst einmal dafür!

Kurz zu meiner Geschichte: ich(38) hatte vor ca. 1.5 Jahren ein klassisches Seminom von 1cm Größe. Das Staging ergab Stufe 1 und da ich eine Rete Testis Infiltration hatte, habe ich mich nach der OP für eine prophylaktische Runde Carboplatin entschieden. Eine Biopsie auf der anderen Seite ergab keine TIN-Zellen. Die Chemo habe ich gut überstanden, auch wenn meine Blutwerte seitdem fast allesamt 20% unter meinen Originalwerten am unteren Rand des Normbereichs liegen.

Nach einem Jahr habe ich ein mrt gehabt, das keine relevanten Auffälligkeiten gezeigt hat. Ich habe damals auf ein Kontrastmittel verzichtet.

In zwei Wochen stehen jetzt die nächsten Aufnahmen an und ich fühle mich dieses Mal aus irgendeinem Grund total panisch. Ich weiß auch nicht genau, woran das liegt, aber irgendwie gehen mir ständig Katastrophenszenarien durch den Kopf. Und natürlich hab ich auch wieder Druck / Schmerzen in der Lebergegend und im Bauch und mache mir Gedanken, ob das jetzt mit der Geschichte zu tun hat. Habt Ihr einen Rat für mich, was ich gegen die aufkeimende Panik tun kann?

Ist ein mrt ohne Kontrastmittel die richtige Wahl (so meine ich es hier schon gelesen zu haben) oder sollte ich doch eines mit Kontrastmittel machen lassen oder gar ein ct? Ich habe phasenweise das Gefühl, dass mein Urologe da relativ häufig seine Meinung ändert bzw. vielleicht auch sehr unsicher ist.

Vielen Dank und viele Grüße,
Marc

Toby01Harv
14.02.2018, 21:20
Hi,

MRT ist besser als CT. Man sieht mehr und hat keine Strahlung.

Ob KM gegeben werden muss, sollte der Radiologe entscheiden. Bei LK ist wohl KM-Gabe zweckmäßig.

Nebenbei: Jeder von uns ist nervös, wenn er einen Kontrolltermin hat. Das ist normal.

Oli admin
15.02.2018, 01:10
Hallo, erst einmal alles Gute für dich. Mich wundert es das du die Wahl hast zwischen MRT und CT. Bei mir würde immer vorausgesetzt ein CT zu machen?
Die Angst ist denk ich bei jedem vorhanden. Selbst Nach 10 Jahren hab ich immer noch Angst davor. Aber dafür ist es immer um so besser eine positive Nachricht zu bekommen. L. G.

marcb79
17.02.2018, 10:33
Guten Morgen,

erst einmal vielen Dank für Eure Antworten!

Ja, mein Urologe ist da wirklich etwas unsicher, welche Aufnahmeart man nun machen sollte. Ich habe im Rahmen einer Zweitmeinung gehört, dass zur Abklärung der Lymphknoten ein MRT ohne Kontrastmittel ausreichen soll, da das Kontrastmittel wohl deutlich in Verruf gekommen ist. Gibt es unter Euch auch MRTs ohne Kontrastmittel? Ich bin da echt unsicher, wie ich mich entscheiden soll. Beim letzten Mal habe ich darauf verzichtet, hatte aber vorher nicht die Möglichkeit mit dem Arzt zu sprechen, obwohl ich mehrfach danach gefragt habe. Bei der Auswertung war der Doc dann allerdings sehr entspannt und hat das fehlende Kontrastmittel nicht mal erwähnt.

Viele Grüße,
Marc

axiom
17.02.2018, 10:45
Hey!

Fakt ist, dass man auf einer CT nicht mehr sieht als auf einer MRT. CT ist schneller und billiger.
Also man kann ohne Zweifel heutzutage bei einem MRT bleiben.
Kontrastmittel ist ein Streitthema. Ich habe es abgelehnt. Ein befreundeter Radiologe meinte, dass ich ruhig drauf verzichten kann, ein anderer hat dies kritisiert.

Lymphknoten sollten ohne KM gut zu sehen sein, die Leber hingegen wäre mit KM besser zu beurteilen, so sagte man mir.

Ich denke, dass viele Institute ohne Anamnese entscheiden, dass ein KM gegeben werden soll, einfach um das beste Bild zu haben.

marcb79
17.02.2018, 10:51
Hey,

okay, das klingt gut, vielen Dank! Ich weiß nicht, wie relevant das ist, aber mein Doc macht regelmäßig auch eine Abdomen Sonographie und schaut dabei auch explizit intensiv die Leber an.

Ich schaue mal, ob ich diesmal die Chance habe, mit dem Röngten-Arzt vorab kurz zu sprechen. Die haben in Berlin eigentlich einen sehr guten Ruf.

Erstaunt war ich übrigens beim letzten Mal, als er mir die ersten CT-Bilder neben die MRT-Bilder gelegt hat und deutlich mehr in meiner Leber sehen konnte als auf dem CT. Ich habe da so ungefährliche Hämangiome (kleine Blutschwämmchen) und er fand davon im MRT gleich noch einmal 5 mehr als auf dem CT.

Viele Grüße,
Marc

Utopia
17.02.2018, 12:26
Hallo Marc!

Ich mache seit 9 Jahren Nachsorge mit MRT (ohne Kontrastmittel, Tesla 3 MRT). Das ist abgesegnet von Urologe, Strahlentherapeutin und diversen Radiologen - daher ist davon auszugehen, dass das so falsch nicht sein kann :) . Ansonsten halt noch den Urologen-Besuch mit Abtasten, Sonographie und Tumormarker.

Meine Strahlentherapeutin war sich anfangs auch nicht sicher, ob MRT in Ordnung ist. Dann hat sie sich aber schlau gemacht und meinte, das sei kein Problem.

Übrigens musste ich das MRT selbst einfordern, sonst hätte ich bis heute zig CT's gemacht.

Benedikt24
17.02.2018, 12:59
Hi,

weiss jemand von euch, ob das mit dem Tesla 3 Gerät ohne KM schon generell üblich ist?

Ich hab nun auch schon einiges an Kontrasmittel bekommen und dieser Artikel macht mich da etwas stutzig: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73573/EMA-erwaegt-Verbot-von-vier-MRT-Kontrastmitteln

Würde dann nämlich auch gerne Tesla 3 ohne KM machen...

marathoni1966
17.02.2018, 14:15
Mein Radiologe hat auch mir das MRT auch ohne KM empfohlen. Ich mache innerhalb von 2 Jahren alle 4 Monate MRT Abdomen ohne KM. Auch die Zweitmeinung von Professor Schr..... hat mir dazu geraten.

Benedikt24
17.02.2018, 15:09
Das hört sich vernünftig an, verwendest du hierfür ein spezielles Gerät? Oder weißt du zufällig welches Gerät verwendet wird?

marathoni1966
17.02.2018, 15:27
Die verwenden ein 1,5 Tesla Gerät. Es kommt aber auch sehr auf die Radiologen an. In Berlin wurden die mir wärmstens ans Herz gelegt.

Dirty84
18.02.2018, 09:56
ich mache ebenfalls MRT ohne KM. Beim ersten mal haben die das so versaut vom anstechen her, dass ich tagelang den Arm nicht bewegen konnte weil das irgendwie danebengesuppt hat.
Hatte Seminom ohne Risikofaktoren. Bisher alles gut und der Radiologe kann wohl genug erkennen.

axiom
18.02.2018, 09:57
Ein 3T Gerät macht nicht unbedingt immer ein besseres Bild als ein 1.5T. Nur weil die Feldstärke höher ist, ist es noch nicht gleich besser ABER die aktuellen Geräte (seit ca 2016) mit 3T sind richtig richtig gut.
Auch ein 1.5T kann ohne KM verwendet werden.

Leber mit Ultraschall zwischendurch kontrollieren lassen ist auf jeden Fall schlau.

marcb79
25.02.2018, 19:04
Schönen guten Abend,

danke für Eure zahlreichen Antworten. Nächste Woche stehen jetzt die Aufnahmen an und ich bin ganz schön nervös.

Mittlerweile kenne ich schon meine aktuellen Tumormarker, die sind alle im Rahmen (AFP 2.5 IU/ml, hCG < 2.6IE/l, LDH 133 U/l). (Ich wundere mich gerade, dass es plötzlich hCG statt beta-hCG heisst wie sonst... und der Wert ist auch nicht explizit, sondern nur als "kleiner 2.6" angegeben. Ist das der richtige Wert? Naja, vielleicht günstiger im Labor...)

Meine Tumormarker waren allerdings noch nie erhöht, auch vor der Operation nicht. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich daraus schon etwas positives ziehen kann.

Beste Grüße!

marcb79
27.02.2018, 21:07
Schönen guten Abend,

ich habe mittlerweile meine nächsten Aufnahmen hinter mir und wollte Euch noch einmal um Rat fragen. Ich habe den finalen Bericht noch nicht, aber in der Vorbesprechung wurde mir gesagt, dass es keine suspekten Lymphknoten gäbe und auch die Leber bis auf ein paar Hämangiome gut aussieht (Erleichterung!). Ich habe aber anscheinend immer noch freie Flüssigkeit im kleinen Becken, was laut Arzt ein Indiz sein könnte(!), dass da im Bauchraum etwas nicht in Ordnung ist. Mehr Details habe ich allerdings nicht bekommen.

Bei meinem ersten CT in der Klinik wurde keine freie Flüssigkeit gefunden, beim CT ein halbes Jahr später ebenfalls nicht. Bei meinem ersten MRT wiederum ein halbes Jahr später war freie Flüssigkeit vorhanden und jetzt (noch einmal 6 Monate später) immer noch, allerdings an anderer Stelle. Habt Ihr so etwas auch und ist das etwas worüber ich mir Sorgen machen sollte?

Kurz vor der ersten MRT-Aufnahme hatte ich einen recht großen Leistenbruch, den ich dann nach dem MRT hab operieren lassen. Das ist aber schon 5 Monate her jetzt und ich weiß auch nicht, ob das überhaupt in Relation stehen könnte.

Danke Euch, viele Grüße,
Marc