Vater - Hilfe und Unterstützung bei Leberkrebs

[Verena1988]

Hallo,

ich möchte gern kurz unsere Situation schildern und dann wissen, wer hier von seinen Erfahrungen berichten kann, wo es Hilfe gibt, was Anlaufstellen sind etc. pp.

Mein Vater ist an Leberkrebs erkrankt. Zusätzlich hat er Leberzirrhose Child C, eine Blutgerinnungsstörung, Diabetes, MRSA, Antibiotikaressistenz usw. usf. Hepatische Enzephalopathie (teils sehr stark ausgeprägt und nur in Teilen reversibel). Also sprich, es steht sehr schlecht um ihn. Er wird nicht mehr operiert (Angst vor Streuung und Angst davor, dass er auf dem OP Tisch verblutet), keine Chemo, nichts. Es wird versucht eine Immuntherapie durchzuführen, die, wenn sie anschlägt dazu führen soll, dass sich der Krebs verkleinert, und ab April soll er auf die Liste für Organspenden aufgenommen werden (so die Hoffnung, die die Ärzte meinem Vater noch gemacht haben).

Meine Mutter will ihn jetzt nach Hause holen und zu Hause pflegen, hat gleichzeitig aber auch Bedenken und Ängste (insbesondere vor Wesensveränderungen / Auswirkungen der Hepatischen Enzephalopathie). Kann hier jemand 1. von seinen Erfahrungen berichten, was ggf. hilft, wie Sicherheit für alle Beteiligten geschaffen werden kann und 2. welche Anlaufstellen helfen wirklich, gibt es vielleicht finanzielle Hilfen (mein Vater war selbstständig, und es besteht keine Altersvorsorge, für ihn ist klar: Ich werde weiter arbeiten! Und dann eben jetzt von der Couch aus... bitte nicht diskutieren, wir lassen ihn sein, mir persönlich wäre einfach wichtig informiert zu sein über alle Art Hilfe - und Beratungsstellen, die es gibt).

Ich danke euch von Herzen.

[Positiv_Denken]

Es tut mir sehr leid das Dein Vater diese scheiß Diagnose erhalten hat. Meine Mutter hatte Lebermetastasen mit unbekannten Ursprungstumor. In der Leber war auch Zirrhose.

Bei uns ging es leider mehr wie schnell. Ein Leberkoma ist meines Erachtens für den Patienten nicht schlimm. Für die Angehörigen ist es immer eine Tortur.
Meine Mutter war die letzten Tage in der Palliativ.

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen das Dein Vater dauerhaft von der Couch arbeiten kann. Inwiefern man finanziell Unterstützung als Selbständiger erhält weiß ich nicht. Greift da nicht wie beim Angestellten die Pflegeversicherung?

Ich wünsche Euch viel Kraft!!!

[Elisabethh.1900]

Liebe Verena,
ist dein Vater Mitglied in einer Pflegeversicherung, wenn ja, dann dort unbedingt einen Antrag auf Leistungen stellen. Auch die private Pflegeversicherung hat einen medizinischen Dienst, der Gutachter zum Versicherten schickt, um eine Einstufung vorzunehmen.
Der Sozialdienst des Krankenhauses, wo Dein Vater jetzt behandelt wird, ist gesetzlich verpflichtet, die Entlassung vorzubereiten. Dazu gehört auch die Beratung der Angehörigen, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können und bei wem die entsprechenden Anträge zu stellen sind.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

[Verena1988]

Vielen lieben Dank für eure Worte.
Ich werde das an meine Mutter weiter leiten, wir wollen auch den ehrenamtlichen Hospizdienst anrufen.

Positiv Denken, deine Worte tun mir unglaublich gut, wenngleich mir das mit deiner Mutter sehr leid tut.

[Beccamaus]

Hallo Verena, ich kann dir auch nur raten einen Pflegegrad zu beantragen, einen Hospizdienst einzubinden und vor allem sich in einem palliativen Netzwerk anzumelden. Wenn wir das nicht gehabt hätten, weiß ich nicht wie wir so manche Situation damals gemeistert hätten... LG und ich wünsche dir alles alles Gute, vor allem viel Kraft für den kommenden Kampf.

[Verena1988]

Läuft das mit der Pflegestufe über die private Krankenversicherung? Ich kenne mich da nicht aus, aber gebe das weiter. Und das mit dem Hospizdienst wusste ich gar nicht, dass die auch ambulant unterstützen, aber habe da bereits weiterführende Infos zu gefunden.

Danke ❤

[Elisabethh.1900]

Liebe Verena,
den Antrag kannst Du bei der privaten Krankenkasse Deines Vaters stellen. Bitte schildert die jetzige Situation und beantragt Pflegegeld. Es wird ein Gutachter eingeschaltet, damit die Leistungsfeststellung (ähnlich wie bei der Gesetzlichen Pflegeversicherung) durchgeführt werden kann.

Und das mit dem Hospizdienst wusste ich gar nicht, dass die auch ambulant unterstützen, aber habe da bereits weiterführende Infos zu gefunden.
Es geht erst einmal darum, dass schwere erkrankte Menschen so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden können.

Die Hospizdienste haben haupt-und ehrenamtliche Mitarbeiter, die dann den erkrankten und seine Angehörigen unterstützen. Dabei werden auch die Angehörigen entlastet.

Liebe Grüsse,
Elisabethh.

[Positiv_Denken]

Liebe Verena wie geht es Deinem Vater? Schaust Du manchmal hier rein?