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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tamoxifen


26.05.2004, 08:49
Hallo an alle, seid einigen Tagen schaue ich mir mal immer wieder diese seiten an.
Ich bin verdraengungskuenstlerin! Bin im November 03 operiert worden (carcinoma in situ).
1. Arzt (chirurg), "sie haben glueck! dieser Tumor verdient gar nicht den namen carcinom, wir muessen unser Vokabular aendern, die meisten Frauen erschrecken doch nur unnoetig!"

2. Arzt (Hausarzt), "sie haben wirklich glueck gehapt, es ist ein Borderline-tumor, also nur gerade im anfangsstadium der boesartigkeit! Es ist zwar voellig uebefluessig, aber sie koennen gerne mit unserem onkologen sprechen, falls sie noch fragen haben!"

3 Arzt (Onkologe) " sie muessen fuer die folgenden 5 Jahre Tamoxifen nehmen! Es unterdrueckt brustkrebs aber sie koennen Unterleibskrebs bekommen....kommen sie also oefters zur vorsorge!"

Ich habe rebelliert und nach wie vor nehme ich Tamoxifen nicht ein. Ich habe meine Ernaehrung umgestellt (nach Kousmine und Budwig)und auch sonst mein leben viel harmonischer und stressfreier gestaltet. (habe gekuendigt)

Jetzt ist Mai und ich muss zu meiner ersten Nachuntersuchung........bisher habe ich alles verdraengt und mich mit dem Thema Krebs zwar beschaeftigt, aber immer noch so als ginge es mich persoenlich nichts an denn ich hatte ja "glueck".

Ja, jetzt ist der punkt gekommen an dem ich aufwachen muss, heute werde ich endlich einen Termin festmachen.

Kann mir jemand naeheres zu Tamoxifen sagen? Vielen dank sage ich euch allen bereits jetzt, selbst in einem Forum zu schreiben wird mir wohl helfen die krankheit zu akzeptieren
Turchese

26.05.2004, 08:58
Hallo Turchese,

ich wurde im April 2001 brusterhaltend operiert mit einer guten Prognose (kein Lymphknotenbefall, G1-Tumor). Ich nehme Tamoxifen ein ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Habe mein Leben umgestellt, treibe viel Sport, ernähre mich gesund und genieße den Tag.

Alles Gute für dich
mond54

26.05.2004, 09:32
Hallo Mond54
vielen dank fuer deine antwort. Habe eben erst gesehen, dass es bereits eine seite gibt die sich tamoxifen nennt.....habe in meiner eile gar nicht bemerkt, dass es bei Bruskrebs ganze 77 seiten gibt!!

Weisst du ich bin momentan noch zu sehr in der verdraengungsphase....bei mir ist es "gut" gegangen und deshalb glaube ich auch, dass ich mit den veraenderungen, die ich bereits in meinem leben gemacht habe den richtigen weg eingeschlagen habe. Ich habe das Medikament verweigert, bin mir aber nicht sicher ob es gut war.
ich hoffe wir lesen wieder voneinander
Turchese

26.05.2004, 11:00
Hallo Turchese,

Ganz klar ist, dass du mit einem DCIS kein "richtiges" Karzinom gehabt hast und ob aus dieser Vorstufe jemals ein invasives Karzinom geworden wäre, das kann natürlich auch keiner sagen.
MÖglicherweise hättest du, wenn das DCIS nicht entdeckt worden wäre, in deinem ganzen langen Leben niemals etwas mit Brustkrebs zu tun gehabt.

Aber eben nur "möglicherweise". Auf der anseren Seite entwickeln sich eben aus diesen Vorstufen auch invasive Tumore, die dann natürlich grössere Probleme und härtere Therapien nach sich ziehen können.
Ich spreche da auch aus Erfahrung, denn ich hatte neben einem invasiven Tumor auch zwei DCIS, was dann auch zu einer Ablatio geführt hat. Und der invasive Tumor war wohl vorher auch "nur" ein DCIS.

Was ich damit sagen will: Ich denke mir, dass man, wenn man DCIS hat, irgendsowas wie eine Art Veranlagung zu Brusttumore(wenigstens in der einen betroffenen Brust) hat und aus diesem Grunde die Einnahme von Tamoxifen zu rechtfertigen und sinnvoll wäre.

Immerhin wird durch Tam das BK-Risiko um 50% verringert.
In den USA nehmen inzwischen auch Frauen, die aus irgendwelchen Gründen ein erhöhtes BK-Risiko haben, Tam rein prophylaktisch ein, was aber auch laut meinem Gyn umstritten ist.

Die Veränderungen, die du in deinem Leben durchgeführt hast, sind sicherlich auch hilfreich.
Ob "Verdrängen" auf Dauer gut für dich ist, glaube ich nicht; aber das mag ich trotzdem nicht kritisieren, weil jede Frau das Recht hat auf individuelle Krankheitsbewältigung.

Die Gefahr eines Uterus-Karzinoms ist äußerst gering und kann mit regelmässigem Vaginal-Ultraschall gut im Griff gehalten werden.
Deswegen gibt man (unter anderem) Tam auch in der Regel nicht länger als 5 Jahre, weil dann die Gefahr den Nutzen übersteigen könnte und auch die Wirksamkeit von Tam wohl nachlässt.

Übrigens gibt es sehr viele Frauen, die Tam problemlos vertragen.

Überdenke alles noch mal in Ruhe und sprich vielleicht noch mit anderen Ärzten.

Alles Gute wünscht dir Lilli

26.05.2004, 20:11
Hallöchen!
Was Lilli schreibt, klingt sehr vernünftig.
Jedoch gehöre ich leider zu den anderen 50 %. Hatte auch ein DCIS und bekam trotz Tamoxifen-Einnahme ein Lokalrezidiv, diesmal ein lobulär invasives Ca. Der Verlauf ist eben bei jedem anders. Da kann man wirklich nicht von sich auf andere schließen. Auf der anderen "Tamoxifen-Seite" gibt es übrigens viele interessante Meinungen zu diesem Thema.
Alles Gute wünscht Biggi

27.05.2004, 08:27
Vielen Dank fuer deine sehr ausfuehrliche antwort.

Das mit dem Verdraengen kennst du sicher,eine stimme in dir sagt: das kann doch nicht mir passiert sein, ich doch nicht?

Ich habe mich zwar sehr mit dem tema beschaeftigt - und tue es noch immer - aber eben auf auf der alternativen Schiene- Verdraengt habe ich das medikament.
Aber gestern habe ich dann einen Termin zum ultraschall festgelegt und noch einen termin bei einem anderen onkologen, der mir seine Meinung sagen soll.(Danke fuer deinen Rat diesbezueglich)

Ja ich habe mein Leben voellig umgekrempelt und seid 2 monaten geniesse ich endlich die "Freiheit", nach 25 jahren Ikea stress. Ich bin Ueberzeugt, dass Dauerstress auch zu der Krankheit beitraegt.... mit der Veranlagung koenntest du recht haben aber sind wir heute nicht ein bisschen zu viele Frauen die diese Veranlagung haben und das heer wird immer juenger....

Lilli ich wuensche dir alles, alles Gute...viele Gruesse von dem wunderschoenen Gardasee.
Turchese

27.05.2004, 08:35
Ja ich war gestern ein wenig impulsiv. Habe die Brustkrebsseite aufgemacht und die themen gesehen, hab hier und da auch mal reingeschaut aber nirgends gesehen dass ueber tam gesprochen wird. also dachte ich mir, gut...dann machst du das tema auf. Nachdem ich das getan hatte, habe ich unten links auf der seite gesehen, dass das brustkrebsforum nicht nur eine sondern SIEBENUNDSIEBZIG seiten hat! auf der 2-oder dritten war dann das tema was mich interessierte, aber da hatte ich meinen titel schon festgelegt.
Es ist eine Seuche dieses BK, wie es hier genannt wird!

Wie geht es dir denn jetzt Biggi, hast du jetzt alles im Griff?

Bis bald und auch dir liebe gruesse vom gardasee....
Turchese

27.05.2004, 09:31
Liebe Turchese,
ich habe eine ganz ähnliche Diagnose wie du und habe mich - ohne schlechte Gefühle - gegen die Einnahme von Tamixofen entschlossen. Ich habe hier schon verschiedentlich geschrieben, warum, und was ich stattdessen dagegen tue. Ich habe mich auch mit dem statistischen Nutzen beschäftigt.
Hier nur soviel: wenn Lilli37 weiter oben schreibt, durch Tam würde das Brustkrebsrisko um 50% verringert, dann klingt das unheimlich viel. Aber es sind relative Prozent (wenn der Prozentsatz überhaupt stimmt, ich kenne die Zahl so nicht). Um sich vorstellen zu können, was das heißt, muss man sich das umrechnen auf 100 Frauen, die sagen wir, auch nicht invasiven Brustkrebs hatten, so wie du. Wieviele davon würden in Zukunft weiteren Brustkrebs bekommen, wenn sie Tam einnehmen, und wieviele, wenn sie kein Tam einnehmen.? Und dann kommt man zu dem Ergebnis, dass von einer Tam-Einnahme so ca. 7 - 8 Frauen von 100 Frauen profitieren.
Es wurde dazu was in einem Diskussionsstrang zu Tamoxifen geschrieben, und zwar in Beiträgen von mir und von Dorothee.

Viele Grüße
Klaudia

Viele Grüsse
Klaudia

27.05.2004, 14:17
Diese statistischen Kunststuecke sind wirklich ein Problem. Da ich selber klinische Studien auswerte, bin ich sehr vorsichtig mit solchen Ergebnissen geworden. Es ist naemlich immer eine Frage, auf was sich die 50% beziehen. Und dann haben wir ausserdem noch das Problem, dass die Ergebnisse klinischer Studien auch vom Auftraggeber abhaengen. Es kommt ganz stark darauf an, welche Patienten in die Studie kommen und welche Frage gestellt oder nicht gestellt werden.
Bei der Chemotherapie und der Hormontherapie profitieren jeweils ca 10 von 100 Frauen. Je nach Sichtweise kann das viel oder wenig sein.
Mit lieben Gruessen aus Alaska Dorothee

27.05.2004, 18:43
Liebe Klaudia, liebe Dorothee!
Wenn ich Eure Worte richtig verstehe, kann man sich gar nicht nach Statistiken richten, oder? Mich machen statistische Zahlen auch immer ganz schwindling, das muß ich ehrlich zugeben. Und in jeder Statistik steht was anderes.
Nach meinen eigenen Erfahrungen kann ich dazu nur soviel sagen, dass die Einnahme von Tam keinen wirklichen Einfluß auf den Verlauf der Brustkrebserkrankung hat. Aber eines weiß ich sicher. Hätte ich mich damals gegen die Einnahme von Tam entschieden, hätte ich mir jetzt nach meinem Rezidiv bestimmt Vorwürfe gemacht und ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich bin zwar nicht so ein Profi wie Ihr, aber ich denke, Ihr versteht mich schon.
Liebe Grüße
Biggi

27.05.2004, 18:46
Hallo Turchese!
Inzwischen geht es mir recht gut und ich habe (fast) alles im Griff. Ich arbeite noch an mir und hole mir hier im Forum so manchen Rat. Habe auf diese Art und Weise schon einiges dazu gelernt.
Liebe Grüße
Biggi

27.05.2004, 20:31
Hallo ich habe auch mal eine Frage. Hatte im Juli 1994 Amputation der Brust. Im September 1995 ein Schilddrüsencarzinom. Seit dieser Zeit muß ich Schildrüsentabletten in hoher Dosis nehmen, da ich keine Schilddrüse mehr habe. Im Dezember 2003 Medastasen von der Brust im ganzen Bauchraum. Nun soll ich nach Beendigung der Chemo Tamoxifen nehmen. Weis jemand von euch, wie und ob sich, die Tabletten vertragen.
Liebe Grüße Lilly

28.05.2004, 07:32
Das ist ein grosser trost fuer mich, dass auch jemand anders sich gegen tam entschieden hat. Ich werde auf die andere Tam seite gehen und mit grossem Interesse lesen was du statt Tam gemacht hast. Ich habe auf jeden Fall mein ganzes Leben umgekrempelt und insofern hat mir mein cis geholfen, ohne das haette ich nie den mut gehapt zu kuendigen. heute bin ich in jeder hinsicht eine freie frau und nicht mehr sklavin des kommerzes! dann ernaehre ich mich nach Dr. Kousime und Dr. Budwig. bin wirklich gespannt was du gemacht hast und werde mich sogleich auf die suche machen! bis bald, turchese

28.05.2004, 07:38
Ja das glaube ich auch, dass die Statistiken sinnvoll sind, aber es liegt an der jeweiligen interpretation des Auftraggebers. Schau gerade heute morgen habe ich in den Nachrichten gesehen dass es einen neuen Skandal gibt hier in italien: Die Pharma Industrie hat praktisch eine unmenge an Aerzten eingekauft, so dass die offensichtlich nur deren Medikamente verschreiben...das sagt schon alles.
Ich werde ach deine anderen Beitraege im forum lesen....bis bald, turchese

28.05.2004, 08:36
Verflixt, da war der Text weg. Dabei habe ich mich so mit der amerikanischen Tastatur abgequaelt.
Statistiken sind durch aus sinnvoll. Sie wollen aber gelesen sein koennen. Eine Statistik macht nie eine Aussage ueber eine Einzelperson sondern ueber eine grosse Anzahl von Menschen. Sie liefert Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten. Es gibt durchaus Gruende Tamoxifen nicht zu nehmen oder die Therapie abzubrechen. Nur finde ich, man sollte das gut informiert tun.
Gruess Dorothee
Ich bin grad in Alaska und jetzt wird es hier langsam dunkel. Die Fahrt heute von Whitehorse nach Skagway ueber den White Pass war einfach traumhaft. Es lag da oben noch viel Schnee.

28.05.2004, 09:07
Liebe Dorothee, wie beneidenswert! ich traeume fuer dich mit auf dieser herrlichen Reise....hier ist es gerade hell geworden.....
Du hast recht was die statistiken angeht aber wie gesagt bekommt der normale mensch die info, die die leute, die die statistik haben machen lassen auch veroeffentlichen wollen. und so bin ich leider ganz und gar nicht in der lage mich "gut informiert" gegen tam zu entscheiden. ich habe es instinktiv gemacht und ich kann dir auch sagen dass ich nach der op einfach abgeblockt habe, erst jezt (6 monate spaeter) befasse ich mich mit dem thema tam. und wenn ich lese was es fuer nebenwirkingen hat bin ich froh mich instinktiv dagegen entschieden zu haben.
ich habe mich in dieser zeit allerdings schon sehr mit dem thema krebs beschaeftigt und viele buecher gelesen aber die sind eher auf der alternativen schiene. Kennt in Deutschland denn niemand die methoden von dr. Kousmine, sie ist doch sehr bekannt und ihr buch scheint doch die bibel aller homeopaten zu sein, aber im forum habe ich bisher noch nichts gelesen.
Liebe Dorothee ich wuensche dir einen wunderbaren aufenthalt in alaska, tanke deine seele auf!
bis bald, turchese

21.08.2004, 16:46
Hallo ihr Lieben,
nun bin ich seit Anfang Mai im forum, aber obwohl ich soviele Fragen zu Tamoxifen habe, hatte ich auch noch nicht den Link gesehne. War gerade Zufall. Auch ich bin skeptisch was das Tam angeht. Bin im Juni operiert worden. Habe gestern die vorletzte Chemo (welche ich immer nur sehr schlecht vertrage) bekommen und im Anschluss soll ich noch 35 Bestrahlungen bekommen. Dann soll ich noch eine Darmspiegelung und ein Knochenzintigramm bekommen. Zu guter Letzt soll ich dann auch 5 Jahre lang Tamoxifen einnehmen. Bin 42 Jahre alt und im der Prämenstruation. Bis jetzt habe ich nur negative Erfahrungswerte gehört. z.B. starke Knochenschmerzen, Sehnenschwellungen, Schlappheit, Antriebsschwäche, Hitzewallungen, Schweissausbrüche, sowie Gewichtszunahmen bis zu 30 kg. Man soll sich fühlen wie eine 90jährige. Überlege nun ob ich als Alternative nicht doch die Eierstöcke entfernen soll. Seit 1993 habe ich ja schon keine Gebärmutter mehr. Mein Hausarzt meint auch, er kenne nur negative Erfahrungen und ich sollte die Eierstöcke entfernen lassen. Andererseits frage ich mich, mussich wirklich diese Antihormonkur über mich ergehen lassen. Es dauert doch eh nicht mehr lange und ich bin in den Wechseljahren. Mein Körper ist leider sehr mimosenhaft. Spricht zwar gut auf alle Mittelchen an, aber ich bekomme alle NW die es gibt. Ich lese schon gar nicht mehr die Beipackzettel, so kann keiner sagen, ich hätte mir das alles eingeredet.
Bitte helft mir und get mir enen Ratschlag.
@Turchese: Lebst du am Gardasee? Es ist der schönste Ort der Welt. War 1983 6 Wochen dort und wäre am liebsten nie weder umgekehrt. Schade, dass ein Urlaub dorthin so teuer ist sind 4 Vollzahler sonst wäre ich jedes Jahr dort. Wo lebst du denn dort genau?
Ich war damals in Malcesine und von dort aus habe ich den ganzen Gardasee sowie die Toskana bereist. Du bist zu beneiden,
Das Buch kenne ich auch nicht. Is Dr. Kousmine Italienerin? Also habe es hier noch nie gefunden. Würde mich auch mal interessiren. Schreib mir doch mal den Verlag.
Hier meine E-mail adresse: michahoeb@web.de Würde mich freuen von dir zu hören. Ich lebe in der Nähe von Hamburg.

21.08.2004, 16:48
Puh, sorry wegen den Rechtschreibfehlern. War in Zeitdruck *grins* Euch allen alles Liebe und egal wie oder was, hoffen wir dass wir alle das Richtige tun werden.
Dicke Umarmungen und Grüße von Michaela