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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Massagen bei Brustkrebs?


27.05.2004, 17:43
Hallo, Ihr Lieben,
ich möchte für mein Wohlbefinden und zur Stärkung des Immunsystems gern von (Ganzkörper-)Massagen profitieren. Als Single leide ich unter einem enormen Berührungsdefizit, was nach Aussage vieler Studien das Immunsystem schwächt. Man hat in Kliniken und Altenheimen sehr gute Erfolge mit Massagen erzielt. Ich bin 61 und wurde 2001 an Brustkrebs operiert.
Hat jemand von Euch Kenntnis darüber, ob Massagen die Entwicklung von Metastasen fördern?

27.05.2004, 17:55
Halllo Olivia,
weiss nicht ob Massage die Entwicklung von Metastasen fördert. Kann mir aber vorstellen, dass Du, wenn es Dir guttut, auf jeden Fall davon profieren wirst.

Alles Gute
Inge

27.05.2004, 18:22
Hallo, Inge,
danke für Deine Antwort. Ich sehe das auch so.
Aber vielleicht erhalte ich ja noch Antworten von Frauen, die Erfahrung/Fachwissen haben.

27.05.2004, 19:21
Hallo Olivia!
Fachwissen habe ich leider nicht. Aber uns wurde bei der Kur gesagt, dass wir von Massagen Abstand nehmen sollten. Dadurch könnten - ich betone KÖNNTEN - sich eventuell vorhandene Krebszellen im Körper schneller verteilen.
Gruß Biggi

27.05.2004, 19:39
Hallo Olivia,
auch ich bin nicht schlauer, aber ich bekam während der AHB Massagen und gönne mir das auch jetzt noch alle 1-2 Wochen. Ich habe bisher von niemanden etwas Gegenteiliges gehört.
Anke

27.05.2004, 20:27
Hallo, mir wurde während der Kur und auch durch den nachbehandelnden Arzt von der "normalen klassischen" Massage abgeraten, es wurde allerdings die Marnitzmassage durchgeführt/angeboten. Die Marnitzmassage ist wohl für Krebspatienten entwickelt worden. Sie wird punktuell durchgeführt, soll verstärkten Lymphfluß (Ödeme) vermeiden, wirkt trotzdem herrlich entspannend und lockernd. Allerdings bieten nicht alle Physiotherapiepraxen diese Massage an, da sie eine Zusatzausbildung erfordert.
Viele Grüße von Anja

27.05.2004, 20:55
Hallo,
kann mich nur anschließen. Wir wurden in der Reha auch darauf hingewiesen, dass normale Massagen tabu sein sollten, wegen der verstärkten Durchblutung und damit verbundener schnellerer Verteilung eventuelle noch vorhandener Krebszellen und zum anderen soll auch die Gefahr von Lymphödemen erhöht sein.
Bei der Marnitztherapie handelt es sich um eine Druckmassage, die puntuell durchgeführt. Ist erst ein bißchen ungewohnt, aber wirklich sehr gut.
Viele Grüße
Birgit

27.05.2004, 21:19
Hallo liebe Olivia,

ich bekam in meiner ersten Kur, das war 1/2 Jahr nach meine OP 2 x die Woche Massage und Entspannungsbäder, das war so herrlich und hat gutgetan.
1 Jahr später in der nächsten Kur erhielt ich ebenfalls Massagen. Als ich dann letztes Jahr wieder zur Kur war, wurde mir die Marnitztherapie verordnet, weil dort in der Klinik grundsätzlich keine Tumorpatienten eine klassische Massage bekommen. Ich muß sagen, die Marnitztherapie hat mir sehr gut getan und ich fand sie faßt noch besser. Leider finde ich hier bei mir in der Gegend keine Praxis, wo jemand die Zusatzausbildung dafür hat - schade. Ich hab auch jetzt schon verschiedene Ärzte gefragt warum Massage oder doch keine Massage und bekam jedesmal andere Antworten. Eine Ärztin in Heidelberg hat mir gesagt, ich sollte das machen, was mir gut tut und so halte ich es auch mit der Sauna.
Bei mir werden es jetzt nächsten Monat 5 Jahre seit meiner OP und bis jetzt waren alle Untersuchungen o.B. - ich hoffe natürlich das dies so bleibt.

Hör einfach ein wenig auf Dein Bauchgefühl, dann entscheidest Du Dich richtig.

Liebe Grüssle aus dem Schwabenländle
Heidi

27.05.2004, 23:38
Ich bin geschockt! Seit meiner OP war ich schon einige Male zur Massage, leide nämlich unter ziemlichen Rückenschmerzen. Gibt es irgendwo konkrete Untersuchungen oder Hinweise auf eine mögliche Schädlichkeit?
Mein Hausarzt wollte mir zunächst keine prophylaktische Lymphdrainage verschreiben, weil er auch die Befürchtung hatte, dadurch könnten Krebszellen (die doch aber sowieso jeder Körper produziert, nur nicht jeder lässt die Entstehung von Tumoren zu, oder ist das eine Fehlinformation?) verteilt werden. Ein Lymphologe und mehrere Physiotherapeuten haben mir dann aber bestätigt, dass diesbezüglich kein Anlass zur Sorge bestünde. Diese Meinung sei veraltet und widerlegt. Müsste dann doch eigentlich auch für Massagen gelten, oder seh ich da was falsch?

27.05.2004, 23:43
Hab mal im Netz gesucht:

Ist auch von Massagen abzuraten?

Lange Zeit gingen Mediziner davon aus, dass eine mechanische Beeinflussung eines Tumors durch Massage, Lymphdrainage oder andere physikalische Verfahren zwar theoretisch denkbar, im Einzelfall aber eher unwahrscheinlich sei. Für eine Tumorlokalisation gibt es jedoch seit einigen Jahren deutliche Hinweise auf eine Schädigung: Bei Kopf-Hals-Tumoren raten einige Fachleute dringend von einer Lymphdrainage auch nach Operation und Chemotherapie ab, da sich danach eine auffallende Häufung von Haut- und Unterhautmetastasen an äußerst ungünstigen Stellen gezeigt habe. Möglicherweise drängte die Lymphdrainage trotz Behandlung verbliebene Krebszellen in gesundes Gewebe, wo sie sich festsetzen konnten. Da aber gerade Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren abhängig von ihrer Behandlungsform nicht selten unter schweren Lymphödemen zu leiden haben, muss jeder Patient gemeinsam mit seinem Arzt eine Nutzen-Risiko-Abwägung treffen - meist ist die Lymphdrainage unbedingt notwendig, um Beschwerden zu lindern.

Für alle anderen Tumorarten gilt aber derzeit noch: Ein Zusammenhang zwischen Massage, Lymphdrainage und Metastasierung ist nicht bewiesen. Trotzdem gehen ausgebildete Fachkräfte bei Krebspatienten nur mit Vorsicht vor; die direkt betroffene Körperregion ist bis zur vollständigen Genesung meist tabu. Eine fachgerechte Massage kann sogar gegen Schmerzen helfen.

28.05.2004, 16:00
Ich gehe 14tägig massieren und empfinde dies als sehr angenehm, vor allem habe ich das Gefühl das meine Knochensteifigkeit durch Arimidex gelindert wird, aber jetzt bin ich verunsichert. Nächsten Donnerstag habe ich großen Jahres-Check und werde mich genauestens erkundigen, vielleicht kann ich dann etwas dazu beitragen.
Liebe Grüße KarinA

28.05.2004, 17:55
Hallo Karin A
Das wäre schön wenn du dich darüber erkundigst.Ich habe nämlich jetzt auch etwas Angst bekommen,wie ich diese Seite las.Da ich ein chronisches Armlymphödem habe,gehe ich auch 2x die Woche zur Lymphdrainage.Jetzt stell ich mir natürlich vor dass sich evtl. vorhandene Krebszellen verteilen.Das wäre ja schrecklich.Ich werde auf jedenfall am 1.Juni bei mir in der Klinik nachfragen.Ich wünsche dir alles Gute für deinen Jahresscheck.Meiner ist auch im Juni.Dir u. deiner Familie wünsche ich ein schönes Pfingstwochenende.Liebe Grüße Kuttel

28.05.2004, 19:15
Hallo Karin A, hallo Kuttel,
ich bin auch etwas verunsichert, gehe 2x die Woche zur Lymphdrainage und Massage. Es tut mir allerdings sehr gut. Da ich ja beidseitig Brustamp. bin und mir rechts 18 und links 23 Lymphknoten entnommen wurden, ist die Gefahr eines Lymphödems schon sehr hoch.
Ohne die Lymphdrainage wäre es sicher schlechter.
Dann habe ich noch eine Frage an euch beide: Wie sieht der Jahres-Check bei euch aus? Bei mir ist noch nie ein Jahres-Check gemacht worden. Muß man das in die Wege leiten?
Würde mich über Antwort sehr freuen.
Liebe Grüße und alles Gute
Eva

29.05.2004, 16:34
Liebe Eva,
bei wird alle 3 Monate die Knochendichte gemessen und das Blut kontrolliert, sowie eine Untersuchung in der Brustambulanz. Beim Jahrescheck, das heißt vor einem Jahr war meine Operation - sind die Untersuchungen umfangreicher: Blutbefund, Knochdichtmessung (wie immer) und dazu Mammographie, Sonographie der Leber und des Bauchraumes, bei mir kam auch noch gynäkologische Untersuchung dazu, da ich ja auch noch einen Pap.IV hatte. Habe bereits alle Befunde, aber war damit noch nicht beim Arzt - habe aber überall grünes Licht erhalten und somit sollte alles Bestens sein. Juhu!!!
Das wünsche ich allen lieben Schreiberinnen in diesem Forum genauso!!!
Somit gibt es auch positive Dinge zu berichten.
Ich wünsche alles Liebe und Gute
KarinA

30.05.2004, 13:18
Hallo Olivia,

von "klassischer" Massage ist nur abzuraten, wenn man ein Lymphödem hat.

Sehr wirkungsvoll entspannend ist jedoch Kinesiologie, eine alte hawaianische Entspannungsmassage, die ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen kann. Informiere Dich einmal auf der Seite
http://www.kinesiologie-huna.de/

Jutta ist eine Klassenkameradin von mir, die ihr Wissen bei den hawaianischen Meistern selbst gelernt hat. Wenn Du "Kinesiologie" in die Suchmaschinen eingibst, solltest Du mehr Anschriften von Therapeuten erhalten.

Alles Gute
Paloma

30.05.2004, 23:00
Liebe KarinA,
recht herzlichen Dank für deine Antwort. Meine letzte OP war vor ca. 1,5 Jahren. Meine Onkologin kontrolliert Lunge,Leber und Knochendichte jährlich, Knochenszintigramm hatte ich schon länger nicht mehr. Ich werde auch nicht automatisch hinbestellt, sondern ich mache selbst darauf aufmerksam, wenn was kontrolliert werden muß. Blut wird öfters kontrolliert, allerdings wegen meiner Schilddrüse und Herzerkrankung (Strahlenschaden).
Ich freue mich, daß deine Befunde alle gut ausgefallen sind.
Hast du dich schon wegen der Massagen erkundigen können?
Meine Knochen, hauptsächlich die Füße ,schmerzen auch sehr wegen dem Arimidex und die Massagen wirken bei mir auch schmerzlindernd.
Hoffen wir, daß wir weiter Massagen erhalten können.
Alles Liebe
Eva

31.05.2004, 17:59
Liebe Eva,
ich bin in einer Versuchsgruppe, daher werden die Untersuchungen regelmässig und unbedingt durchgeführt. Kann dir erst am 3.oder 4.6. mehr sagen, den am 3.6. habe ich die Kontrolle!
Hoffe auch auf weitere Massagen,
liebe Grüße
KarinA

01.06.2004, 21:08
Hatte heute Massage und habe ausführlich mit meinem Masseur gesprochen. Er erklärte mir, so etwas noch nie gehört zu haben und meint, etwas das für den Menschen positiv ist kann nichts böses auslösen. Ich denke massieren gehen noch mehr Leute, als die Krebs haben, also logisch hat er recht. Frage aber trotzdem am 3.6. meinen Arzt im AKH.
Liebe Grüße
KarinA

03.06.2004, 20:15
Liebe KarinA,
ich hoffe, du hast heute alles gut überstanden.
Liebe Grüße
Eva

03.06.2004, 21:29
Danke Eva,
bei mir ist alles OK - Super! Natürlich habe ich nachgefragt und folgendes wurde mir erklärt: Diese These gibt es und zwar bei Lympfdrainage-Massagen, soll jedoch veraltert sein und zwar deshalb, weil früher bei der Entfernung von Lymphknoten der Arm IMMER dick war - ein sogenannter Elefantenarm. Damals wurde die Lymphdrainage-Massage stark massiert. Erwissen ist es nicht, aber die Ärzte meinen, dass dadurch Rezedive entstanden sind. Deshalb ist die heutige Massage leicht, sozusagen Streicheleinheiten. Normale Massagen sollen unbedenklich sein!?
Was ich jetzt davon halten soll? Ich weiß es nicht! Ich werde trotzdem weiterhin meine Massagen genissen, verspannt ist auch nicht angenehm, also was soll man in Kauf nehmen?
Tut mir leid, dass ich keine bessere Antwort geben kann!
Alles Liebe
KarinA