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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eingliederung nach Krebs


10.06.2004, 01:46
Hallo Ihr Lieben,
nach furchtbar langer Zeit bin ich heute durchs Forum gestreift und war wieder sehr angetan von der wirklich liebevollen Art, wie wir miteinander umgehen. Es ist immer wieder schön zu spüren, wieviel Kraft von jedem einzelnen ausgeht.
ich habe eine Frage an Euch alle: wie funktioniert die Sache mit der "stufenweisen Eingliederung in den Arbeitsprozess". Hat jemand von Euch dahingehend Erfahrungen oder was auch immer? Bis zu meiner OP im November 2003 war ich ganztägig berufstätig - das kann ich heute nicht mehr. Nach Chemo und Bestrahlung - und eigentlich überhaupt nach dieser Krankheit - weiß ich eigentlich nicht so genau, was ich machen soll.
Für jede - auch noch so phantasievolle - Idee bn ich Euch furchtbar dankbar.
Gruss
jo

10.06.2004, 10:24
Hallo,
ich kann Dir nur sagen, dass ich auf eigenen Wunsch eine Eingliederung gemacht habe.
Nach meiner OP im Dez03 mit anschliessender Bestrahlung und Kur, fiel mir daheim die Decke auf den Kopf.
Der Arzt in der Kur gab die Empfehlung, wahrscheinlich an die Krankenkasse, mich noch 3-4 Monate krank zu schreiben.
Meine Gynäkologin meinte, dass ich wieder arbeiten könne, mein Hausarzt warnte mich, dass ich nicht zu früh anfangen soll.
Jedenfalls ging ich, mit Rücksprache der Personalabteilung, Mitte Mai für eine Woche wieder in die Firma. Noch im Krankenschein. Anschliessend beantragte ich bei der Krankenkasse eine "Wiedereingliederung" mit einer Woche täglich 2 Stunden, letzte Woche dann mit 3 Stunden täglich.
Und ab kommenden Montag werde ich wieder meine 5 Stunden täglich arbeiten.
Und ich muss sagen, dass es mir bis jetzt sehr gut bekommen ist.
Habe keine Zeit mehr zum Grübeln und für düstere Gedanken.
Ob es auf längere Sicht die richtige Entscheidung war weiss ich nicht.
Ich wünsche Dir alles Liebe
Gruss Inge

10.06.2004, 11:16
Hallo, als ich mich so "fitt" fühlte, wieder an Arbeit zu denken, wurde mir vom Arzt die Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell vorgeschlagen, 4 Wochen 3 Stunden täglich, dann Erhöhung auf 4, 5, 6 Stunden. Während dieser Zeit bekommt man weiterhin sein Krankengeld. Ich fand das Modell einen guten Einstieg, konnte meine Kräfte einteilen/einschätzen und habe mich anschließend für eine Teilzeittätigkeit (unter Berücksichtigung aller meiner Nebenwirkungen) entschieden. Das Powern wie vor der Erkrankung ist mir nicht mehr möglich (will ich auch nicht). Allerdings denke ich, daß jeder selbst einschätzen muß/kann, wann er wieder arbeitsfähig ist, denn der Arzt ist Ansprechpartner, hat aber die Erkrankung nicht durchgemacht. Viele Grüße von Anja

10.06.2004, 20:55
Hallo,

ich habe mich auch für das Hamburger Modell entschieden 2 Wochen 4 h und 2 Wochen 6h. Da ich noch meinen Jahrurlaub hatte habe ich dann 3-4 Tage in der Woche voll gearbeitet. Am Anfang war ich immer fertig, doch jetzt hat sich mein Körper wieder daran gewöhnt.

Es hat richtig gut getan wieder zu Arbeiten, man hat keine Zeit zum grübeln und vergistt die Strapazen von Chemo und Bestrahlung. Ich gehe jetzt schon 8 Monate wieder arbeiten. Ab und zu bin ich auch schlapp dann lasse ich zu Hause alles liegen es läuft ja nicht weg.

Diese Entscheidung habe ich getroffen, obwohl alle dagegen waren.

Liebe Grusse

spanni

11.06.2004, 16:28
Hallo Jo,
für die stufenweise Wiedereingliederung muss Dein/e Arzt/Ärztin einen Antrag mit einem Vorschlag ausfüllen. Dein Arbeitgeber muss zustimmen und dann gehts an die Krankenkasse. Die Eingliederung muss in einem "überschaubaren Zeitrahmen" stattfinden, was überschaubar ist, steht laut Aussagen meiner Krankenkasse nicht fest.
Da Du nicht mehr Vollzeit arbeiten willst, gibt es wohl auch noch die Möglichkeit der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit, dann würde bis maximal 2 Jahre (Teil-)Rente in Frage kommen. Da weiß ich aber nicht genau Bescheid, dass müsstest Du bei Deiner Rentenversicherung erfahren können.
Gruß Barbara

13.06.2004, 11:04
Vielen Dank für Eure Mails.
Werde mich jetzt mit meinem Arzt in Verbindung setzen und mal sehen, was weiter passiert.
Bis bald und einen schönen Sonntag für Euch alle
jo