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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : R., Du fehlst mir so!


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Vida
18.06.2004, 11:10
Am 17.06. ist er gegangen. Er wollte nicht gehen. Es gibt keinen Trost für mich, denn er wollte noch leben.

Er ist 25 Jahre alt geworden.

>> Ich bin Dein Schmetterling.
Ich möcht Dir meine Flügel schenken,
daß sie Dich leiten und Dich lenken. <<

Ich vermisse Dich, R.! Mein bester Freund! Mein allerbester.

Deine Vida (der S.)

18.06.2004, 11:21
Hallo Vida,mein allertiefstes Mitgefühl,warum trifft es immer die für uns falschen???Was hatte dein bester Freund?Konntest du dich verabschieden und mit ihm sein?Du hast einen wunderschönen Satz am Ende geschrieben,ich denke ganz fest,das dein Freund dir Sonnenschein schickt.Schreibe,laß Trauer und Wut und alles,wonach dir ist hier heraus,lass es uns teilen,damit du leben kannst,deine Susanne

Vida
18.06.2004, 11:47
Liebe Susanne,

mir laufen die Tränen die Wangen herunter, weil Du mir so liebe Zeilen geschrieben hast.
Ich konnte nicht bei ihm sein, schon länger nicht, weil keiner zu ihm durfte, außer seiner Familie. Das macht mich fast verrückt, ich hätte ihn so gerne noch gesehen.

Das mit dem Schmetterling habe ich selbst geschrieben....sprich meine Finger haben es automatisch geschrieben, denn ich stehe eigentlich neben mir und bin nicht wirklich bei klarem Verstand.

Er nannte mich immer "Schmetterling", weil ich früher immer sehr flatterhaft war und mich nie festlegen konnte. Wir schrieben uns immer Briefe "von R. an den S." und umgekehrt.
Ich vermisse ihn so schrecklich. Und ich verfluche diese verdammte Krankheit. Er hatte Non-Hodgkin-Lymphom, ich hatte im Lymphdrüsen-Krebs-Forum darüber berichtet, man hat mir dort sehr geholfen und viel Hoffnung gegeben. Auch wenn diese vergebens war, bin ich den Menschen hier sehr dankbar.

Nichts ist mehr, wie es war. Ich denke manchmal, ich halte das nicht aus.

Vida

18.06.2004, 16:04
Liebe Vida,danke für deine liebe Antwort.Vielleicht hilft es dir,ihm einen Brief mit all deinen Gefühlen,deiner Liebe,deinen Wünschen für ihn und für euch,aber auch deiner wut,das er jetzt in einer anderen Dimension ist,aufzuschreiben und als deine Erinnerung mit ihm gut in einem besonders schönen Schatzkästchen aufzubewahren.Ich wünsche es dir.Gut,das du mir dein Forum genannt hast,so kann ich deine Geschichte nachlesen und dich nicht mit doppelten Fragen zusätzlich belasten.Ich bin hier auch durch einen Todesfall in der Familie,eigentlich aber im Hirntumor-Forum,da ich selbst so ei Ding im Kopf mitherum trage.Das du heute noch einen bunten Schmetterling siehst,das wünsche ich dir,Susanne

Vida
20.06.2004, 11:07
Danke, Susanne! Einfach nur DANKE.
Ich schreibe ihm schon immer, fortwährend, Briefe. Schon vor seiner Krankheit, wir waren schon immer zwei Schreiberlinge, haben in Briefen auch immer zitiert aus schönen Büchern usw.

Hast Du schon im Lymphdrüsenforum über ihn gelesen?

Ich bewundere es sehr, daß Du, die Du selbst betroffen bist, soviel Kraft und Energie besitzt, mich zu trösten. Ich danke Dir dafür und ich hoffe, ich kann Dir in besseren Phasen vielleicht auch ein paar aufmunternde und schönere Worte zukommen lassen. Wie geht es Dir denn momentan? Macht Dir das "Ding im Kopf" sehr zu schaffen oder geht es Dir gut? Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl!

Deine Vida

20.06.2004, 13:30
Hallo Vida,danke für deine lieben Worte,ihr hier im gesamten Forum,seid die,die mich halten,denn du weißst selbst,das man nicht mit jedem Menschen über das alles sprechen kann und sich auch verstanden fühlen kann.Ja,ich habe die gesamte Geschichte gelesen und muß sagen,es tut mir so weh,das du nicht zu ihm durftest,ich weiß es ist jetzt zu spät dafür und du mußst deinen Weg der Trauer gehen,hoffentlich denkt seine Familie aber einmal darüber nach,ob er dich vielleicht auch hätte bei sich haben wollen.Obwohl,ich bin mir ziemlich sicher,das er deine intensiven Gedanken und deine Energie spüren konnte und sie wiederrum dich jetzt trägt.Hast du jetzt Kontakt zur Familie?Mir geht es ganz okay,ich habe nur im Juli Nachsorge und das macht innerlich schon nervös und unruhig,man weiß eben nie,wann die "Bombe"sich wieder meldet.Vor 10J.bin ich behandelt worden und die Dauer des Stillstands war auf 10 J.und...prognostiziert worden.Da die Zeit jetzt um ist,kommt schon die Frage,wielange hält es noch.Stereotaktische Bestrahlung heißst diese Art und man hat bei meinem Tumor noch keine Langzeitstudie.Aber dafür bin ich ja ständig unter Kontrolle und es wird der Arzt dann mit Fragen gelöchert.Wann wird die Beerdigung deines Freundes sein?Wirst du hingehen oder zu Hause sein?Hast du einen bunten Schmetterling entdecken können?Mit meiner Tochter (8J)habe ich im November nach dem Tod ihres Opas ausgemacht,das wir uns am Abenhimmel den hellsten,blinkenden Stern suchen,dort wohnt der Opa und blinkt uns zu.Es tut einfach gut,den Stern zu sehen,versuchs doch mal.
Für heute wünsche ich dir einen lustigen Gedanken an deinen Freund,Susanne

Vida
23.06.2004, 10:05
Liebe Susanne,

hab keine Angst vor der Nachsorge, es ist sicher alles in Ordnung. Kein Arzt kann beziffern, wie lange etwas genau dauern wird. Das Wichtigste ist, daß es Dir gut geht und Du Dich wohlfühlst.

Ich gehöre auch zu den "Glücklichen", die eine Krankheit hat, über die es noch keine Studien gibt. Es ist kein Krebs, sondern eine Darmerkrankung (chronisch) und die Ärzte sind auch bei mir so manches Mal ratlos. Aber naja, durch uns gibt es dann wenigstens irgendwann mal Langzeitstudien und so ist es zumindest für irgendwas gut ;-) (ich spüre gerade, daß mein sarkastischer Humor mich nicht verlassen hat)....

Das Begräbnis war zu schlimm, um es in Worte zu fassen. Ich habe nie in meinem Leben dieses Gefühl der Leere empfunden. Ich hätte nie in Worte fassen können und kann es eigentlich noch immer nicht, wie sehr einem diese Leere ausfüllt, bis in die kleinste Zelle meines Körpers bin ich LEER.

Er fehlt mir mehr, als ich es je erwartet hätte. Und ich hätte ihn so gerne nocheinmal lebend gesehen, ihn in den Arm genommen. Ich habe das oft geträumt, schon seit er krank war habe ich das ständig geträumt. Immer das Gleiche - ich war an seinem Bett und habe ihn einfach nur umarmt. Leider ist es nicht wahr geworden, ich konnte ihn nicht mehr treffen.

Liebe Grüsse,

Vida

23.06.2004, 13:17
Hallo Vida,es tut mir so unsagbar leid für dich,das du ihn nicht mehr sehen und in den Arm nehmen konntest,ich verstehe seine Familie absolut nicht,es ist euch beiden gegenüber so gemein.Wenn man doch ahnt oder sogar weiß,das da jemand stirbt,muß man selbst doch über seinen Schatten springen können und alles erdenkliche für denjenigen tun.Vielleicht findest du aber einen Moment in eurem Leben,kurz bevor du ihn nicht mehr sehen konntest,wo ihr euch "anders"als sonst verabschiedet habt,wo eine Stimmung im Nachhinein anders war,als sonst.Vielleicht war das euer Abschied,denk mal darüber nach.Danke,für dein Mitgefühl,dein Humor ist echt gut,ich mußte schon lachen bei deinerProphezeiung,toi,toi,toi.Leg ihm doch etwas schönes z.B.einen kleinen Stein aufs Grab,versteckt,so dass nur ihr beide etwas davon spürt,ich wünsche dir ein wenig Ruhe und einen lustigen Gedanken an den besten Freund ,Susanne

Vida
23.06.2004, 13:51
Liebe Susanne,

ich habe mit seinen Eltern gesprochen. Keiner dachte, daß er stirbt. Es geschah letztendlich sehr plötzlich, denn es ging eigentlich schon wieder aufwärts. Dann entzündete sich plötzlich die Lunge. Hätte man das früher gewußt, dann hätte ich sicher zu ihm gedurft. Ich bin seinen Eltern nicht böse. Vielmehr möchte ich nun SIE umarmen, weil so viel Leid in ihrem Gesicht zu lesen ist. Es ist das zweite Kind, das sie verloren haben!!!!
Vielleicht hat es nicht sollen sein, daß ich ihn nochmal gesehen habe. Ein Freund, der bei ihm war, hat schon gesagt, daß R. es nicht gewollt hätte, daß ich ihn so sehe. Immerhin bin ich eine Frau und R. war ein eitles Kerlchen :-) Er hat schon recht damit, es wäre ihm unangenehm gewesen, vielleicht.

Ich war gestern bei seinem Grab. Es waren ganz viele Bienen auf den Blumen dort. Auf den ebenfalls neuen Gräbern ringsum war nicht eine einzige Biene. Woran es lag, weiß ich nicht, denn es waren keine außergewöhnlichen Blumen auf seinem Grab. Ringsum waren die gleichen Blumen auf den Gräbern. Nur auf seinem Grab machte es laut "summ summ" und ich mußte lächeln, weil auf seinem Grab der Punk abging.... er hat schon immer für Stimmung gesorgt. Wir waren die Partykönige :-)

Das ist das einzige, was mir hilft: die schönen Erinnerungen an ihn. Trost gibt es nicht, nur die Erinnerung.

Danke für Deine Worte und alles alles Gute für Dich. Wann genau ist denn diese Untersuchung? Du solltest sie bald machen lassen, damit Du beruhigt sein kannst. Meistens ist die Angst DAVOR viel schlimmer!

Alles Liebe,

Vida

28.06.2004, 10:52
Guten Morgen Vita,ich habe mich leider ein paar Tage nicht melden können,Tochter und Mann hatten eine Magen-Darm und eine rich´tige Grippe.Meine Unters.fangen am 8.7. mit dem MRT an und enden dann ,wenn ich Ende Juli in der Unikl-Köln war.Es sind immer mehrere ambulante Termine,bis alle Befunde dann zusammen sind,erst dann kann ich zur Unikl.Du hast echt einen scharfen Humor,ich mußte laut lachen und kann mich dem aber sorichtig anschliessen.es ist schon seltsam,mit den Bienen auf dem Grab,vielleicht will er dir sagen,das er auch im Himmel für Stimmung sorgt.Mensc,wieviel Leid kann ein Mensch denn dertragen?WAs ist mit dem anderen Kind,wielange ist es her,kanntest du es auch?Upps,soviele Fragen aufeinmal,aber es schockt schon,es zu lesen.Wie geht es dir jetzt ohne ihn,habt ihr gemeinsame Freunde,die ihn weiterleben lassen?Was machst du so,beruflich und was hast du diese Woche vor?
Für heute wünsche ich dir einen lustigen Gedanken an deinen Freund R.,Susanne

Vida
26.07.2004, 16:34
Lieber R.,

die Stunden eilen.... die Gedanken an Dich begleiten mich überall hin. Du bist bei mir, wenn ich morgens meinen ersten Kaffee trinke. Wenn ich zur Arbeit fahre, sitzt Du neben mir.
Ich habe ein Konzert besucht, UNSERE Musik gehört. Als sie das Lied sangen, das mich so sehr an Dich erinnert, sind mir die Tränen gekommen. Ich habe zum Himmel geschaut, der Regen hörte plötzlich auf. Ich verstand das Zeichen "hör auf zu weinen"....

Ich muß stark sein, das weiß ich. Das Leben geht weiter, das weiß ich. Doch wie heißt es in einem Spruch aus Kindertagen:
>>Mein rechter rechter Platz ist frei, ich wünsche mir...." usw. Du fehlst mir.... bei jedem Atemzug. Gerade bei Sätzen wie "das Leben geht weiter", weiß ich, daß es ohne Dich ganz anders weitergeht, als es mit Dir weitergegangen wäre.

Du fehlst mir sehr.

Vida

Vida
30.07.2004, 09:44
Mein Hoffnungsschimmer, wenn ich traurig war,
mein Clown, wenn ich weinte,
mein Anker, wenn die Kraft zum schwimmen fehlte,
mein Mut, wenn die Angst mich beherrschte.
Mein Trost, wenn der Kummer mich auffraß,
meine Wärme, wenn ich fror,
mein Halt, wenn ich hingefallen bin,
mein Freund, mein bester.

Du warst immer für mich da. Du wirst mir immer fehlen!

Vida
26.08.2004, 10:55
....der Schmerz wird nicht weniger. Viel mehr wird das Bewußtsein stärker. Mir wird bewußt, daß Du wirklich fort bist.

Du fehlst mir so sehr. Gerade jetzt, da ich Probleme habe, weiß ich niemanden, mit dem ich sie besprechen könnte. Du warst der Einzige, bei dem ich niemals den Drang hatte hinzuzufügen: "Aber behalte es für Dich!".

Deine Stimme klingt noch in meinem Ohr. Deine schöne dunkle Stimme. Und keiner will recht mit einem darüber reden, denn alle denken, der schlimmste Schmerz wäre vorüber. Dabei beginnt er erst.

R., wie soll ich es aushalten? Warum durftest Du nur 25 werden?
Wie soll es weitergehen? Frierst Du unter der kalten Erde?

Für immer,

Deine Vida

01.09.2004, 22:07
Grade jetzt ist wieder so ein Moment, an dem Du mir so sehr fehlst. Ich würde so gerne den Telefonhörer in die Hand nehmen und Dich anrufen. Du würdest Dich wie immer mit Deinem Nachnamen melden und nachdem ich Dir meinen Namen gesagt habe, würdest Du sagen "ach!" und dabei lächeln.

Ich muß mit Dir sprechen, es gibt so viel zu erzählen. Es würde Dich so sehr interessieren, was es Neues gibt. Ohne Deine Ratschläge bin ich wie eine Blume, die nicht gegossen wird.

Warum kann jetzt nicht einfach dieser Traum aufhören.... dieser Alptraum, in dem ich geträumt habe, Du wärst tot.....

Vida

Vida
03.09.2004, 10:59
FÜR DICH

SÖHNE MANNHEIMS
...und Wenn Ein Lied....

Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

Sag ein kleines Stückchen Wahrheit und sieh,
wie die Wüste lebt.
Schaff ein kleines Stückchen Klarheit,
und schau wie sich der Schleier hebt.
Eine Wüste aus Beton und Asphalt,
Doch, sie lebt und öffnet einen Spalt.
Wer Dir neues zeigt, zeigt dass altes weicht.
Auch dann, wenn Dein Schmerz
bis an den Himmel reicht.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

Dieses Lied ist nur für Dich.
Schön, wenn es Dir gefällt,
denn es kam so über mich.
So wie die Nacht über die Welt.
Schnellt Gefahr aus der Dunkelheit,
bin ich zum ersten Schlag bereit.
Ich bin der erste, der Dich befreit.
Und einer der letzten, der um Dich weint.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn.
Ich hab gewonnen und ebenso verlorn.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.
und eine bleibende Erinnerung.
Zwischen Tag und Nacht legt sich die Dämmerung.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

07.09.2004, 23:05
Heute abend habe ich Deinen Bruder getroffen.
Er saß neben mir am Tisch. Sein Lächeln war
wie Deines, seine Augen wie Deine. Ich freute
mich ihn zu sehen. Und es tat so unendlich
weh, ihn zu sehen. Sprechen über lustige Dinge.
Über die Schule. Über die kommenden Weinfeste.
Über allerhand. Dabei lag mir die ganze Zeit
nur Dein Name auf der Zunge. Ich sprach ihn
nicht aus. Ich wollte ihm nicht weh tun. Es
waren noch Leute am Tisch.

Er hat mich so an Dich erinnert, R.! Er hat
Deinen Humor, wenn auch nicht ganz so "ausgereift".

Heute abend schnürte mir das Wissen über Deinen
Tod die Kehle zu. Der Schmerz war fast nicht auszuhalten. Ich war erfüllt davon. Alles tat weh.
Alles. Du fehlst mir so. Immer nur diesen einen Satz könnte ich aufschreiben und in die Welt hinausschreien. Aber ich bleibe lieber stumm.

Ich vermisse Dich.
-----------------------------------------------------


Liebes-Lied
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt,wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Rainer Maria Rilke

Vida
09.09.2004, 08:55
Als ich heute morgen zur Arbeit fuhr,
kamen mir plötzlich die Tränen.
Ich habe wieder von Dir geträumt. Habe
Dich umarmt. Und Du mich. Habe das geträumt,
was in der Realität nie mehr passieren wird.
Ich hätte mich so gerne wenigstens von Dir
verabschiedet. Es gab keinen Abschied. Es
gibt nur eine Fassungslosigkeit und ein
schlechtes Gewissen. Ich war nicht mehr bei
Dir. Vielleicht hättest Du mich gebraucht....

09.09.2004, 09:20
Hallo Vida,kennst du mich noch?Vida,du hast dich verabschiedet,irgendwann vor einiger Zeit,überleg mal,was dein ganz eigener Abschied von ihm war!Das letzt intensive Lächeln,ein letztes Tschö,irgendwo fand der Abschied statt,ich weiß es,du mußst nur danach suchen,Susanne

Vida
09.09.2004, 09:30
Liebe Susanne,

natürlich kenne ich Dich noch. Vielen Dank für Deine Antwort.
Wie geht es Dir? Was haben die Nachsorgen-Untersuchungen ergeben? Ich hoffe, es geht Dir gut. Habe oft an Dich gedacht.

Ich suche schon länger nach einer Situation, die unser "Abschied" war. Aber ich finde sie nicht. Und ich suche nach Zeichen - so viele Menschen sprechen von Zeichen. Aber es kommen keine. Ich träume nur immer von ihm. So, als wäre er nachts da. Es ist so intensiv, daß ich mich morgens "geborgen" fühle, wenn ich wach werde. So, als hätte er nachts an meinem Bett gesessen und mich besucht. Manchmal weiß ich zuerst nicht mehr, was ich geträumt habe. Spüre nur, daß es mir irgendwie gut geht. Wenn ich dann überlege, dann fällt mir der Traum wieder ein. Heute nacht waren (im Traum) wir in irgendeinem Haus, in dem ich noch nie zuvor war. Dort habe ich ihn getroffen. Dieses Gefühl ihn zu treffen ist genau dieses Gefühl, was mir im realen Leben fehlt, um Frieden zu finden....

Ach, Susanne, ich hätte nie geglaubt, daß es so unerträglich schwer sein wird. Ich war zunächst so zuversichtlich, daß ich eine bin, die mit dem Tod umgehen kann und positiv denken kann, mich an ihn erinnern kann mit einem Lächeln. Aber es wird immer schlimmer....

Viele Grüsse,

Deine Vida

09.09.2004, 13:29
Hallo Vida!
Dein Freund ist nicht weg, er ist nur woanders. Es gibt ein Forum, in dem sich auch er solche Träume ausgetauscht wird. Dein Freund/seine Seele ist nachts in den Träumen bei dir. Man befindet sich dann in einem "geöffneten" Zustand, in dem die Seelen zu einem durchdringen können.
Er hört auch alles, was du zu ihm sagst. Auch deine Trauer spürt er. Es gibt ein "Bild", wonach alle Seelen einen Eimer tragen, in dem die vergossenen Tränen gesammelt werden. Je mehr Tränen, desto schwerer müssen unsere Lieben tragen.
Ich glaube fest an das Fortbestehen der Seele, denn wir bekamen in der Woche zwischen Papas Weggehen und Beerdigung Zeichen.
Hier das Forum:
http://www.jenseits-de.com/g/forums/hilfe/
Lieben Gruß, Sonja

09.09.2004, 14:59
Hallo Vida,schön,das du mich noch kanntest,meine Nachsorge ist abgeschlossen,auf den letzten Befund warte ich allerdings noch.Es ist Stillstand,soviel ist sicher und das reicht mir völlig.Deine Träume sind doch ein Zeichen,der will,das du froh aufwachst und dich gutfühlst,sprich am Morgen bewußt zu ihm,nimm ihn in die Aufstehphase,es wird deinen Taum ergänzen und er wird dich spüren lassen,was er dir zu verstehen geben will.Wir waren heute beide auch bei doozie im Thread,wollte nur,das du weißt,das ich die Susanne dort auch bin,da ja mehrere Susannes hier unterwegs sind,Susanne für Vida

09.09.2004, 15:05
Liebe Sonja,

eigentlich habe ich auch immer an so etwas geglaubt.
An ein Jenseits und an ein Weiterbestehen der Seele.
Und kurz nach seinem Tod hatte ich auch das Gefühl,
daß er noch da ist irgendwie. Bei der Beerdigung
z. B. hatte ich ein Gefühl, als wäre er bei mir.

Aber in den letzten Wochen ist er mir so fern. Ich
"sehe" ihn nicht mehr, keine Zeichen, spüre keine
Anwesenheit. Nur in den Träumen eben. Aber was ist,
wenn wir uns das alles nur einbilden? Weißt Du, was
ich meine? Was ist, wenn das nur Schutzmechanismen
sind, damit man nicht total zusammenbricht? Ich habe
irgendwie Angst, daß ich mich an etwas klammere, das
nicht existiert.

Vielen lieben Dank aber für den Link. Ich schaue mich
gleich mal dort um. Vielleicht gibt es mir etwas Mut.
Er fehlt mir so sehr. Niemals hätte ich gedacht, daß
es so weh tut. Und ich kann auch nicht wirklich darüber
sprechen, denn für andere Menschen war er ja nur "mein
bester Freund", kein Sohn, Vater, Mutter usw. - und
jeder meint, das Schlimmste sei vorbei. Ich trau mich
dann garnicht zu sagen, wie sch**** es mir eigentlich
manchmal geht.

Danke für Deinen lieben Worte nochmal. Du und Deine
Schwester, ihr schreibt hier im Forum so viele schöne
und aufmunternde Beiträge. Ich glaube, ihr habt schon
sehr vielen Menschen hier sehr viel geholfen!

Liebe Grüsse,
Vida

09.09.2004, 15:08
Hallo liebe Susanne,

jetzt haben wir gleichzeitig geantwortet ;)
Ich dachte mir schon, daß Du das bist bei Doozie :)

Ich kann so gut verstehen, wie es ihr geht. Sie ist
so "außen vor" und wäre doch so gern in seiner Nähe.

Meinst Du wirklich, er kann mich hören? Sonja hat
das auch schon so lieb beschrieben. Und ich will es
so gerne glauben. Wie sonst soll ich die Sehnsucht
nach ihm aushalten?!

Es freut mich riesig, daß bei Dir "Stillstand" herrscht
(krankheitsbezogen mein ich ;) ). Dir ist sicher ein
Stein vom Herzen gefallen, oder? Ich drück Dich mal
ganz fest und freue mich mit Dir!

Deine Vida

09.09.2004, 15:28
Vida: Die Theorie ist: Bis zur Beerdigung sind die Seelen noch hier bei uns.
Danach machen sie sich auf ihre Reise. Ihr Empfinden verändert sich. Sie empfangen aber unsere Nachrichten von uns an sie und spüren unsere Liebe und Trauer.
Es ist kein Schutzmechanismus. Es lässt sich schlecht beweisen, aber glauben und für sich selber wissen kann man es. Unser Leben und unsere Existenz ist so wunderbar und einzigartig, soll das alles Zufall sein? Zweifel nicht, nimm es einfach an. Studiere mal über Tage/Wochen den Wegweiser und die FAQ s die auf der Seite http://www.jenseits-de.com/g/forums/hilfe/ gezeigt werden. Es ist alles plausibel.
Du, wir haben von Papa Zeichen erhalten. Auch Bekannte haben sie gehört. Also ist er noch existent. Vielleicht nicht mehr in unserer Ebene hier, jedoch hier in einer anderen Ebene. Was zählt ist, unsere geliebten Menschen sind nicht "weg". Sie sind nur nicht greifbar. Du hast doch deinen Freund gespürt. Zweifelst du auch an deinen Empfindungen, wenn dir kalt ist? Oder du dich freust? Nein, warum dann daran?
Über das Forum gibt es auch Kontakt zu einem Medium. Kostet was, aber die Gabe hat ja nicht jeder und ist ja auch viel wert. Vielleicht hilft es dir, Ruhe zu finden. Das hiesige Leben ist so kurz, das danach endlos. Du wirst deinen Freund wiedersehen. Aber bis dahin genieße dein Leben!
LG, Sonja

Vida
09.09.2004, 23:35
Lieber R.,

ich habe heute abend eine sehr schöne und doch auchsehr traurige Begegnung gehabt. Nachdem ich an Deinem Grab war, habe ich Deine Mama getroffen. Und das war Dein Zeichen, auf das ich so gewartet habe. Es sollte so sein, daß ich sie treffe - jetzt, da ich nach jemandem suchte, der mich versteht. Und wer könnte mich besser verstehen, als Deine liebe Mama. Es war ein langes Gespräch. Über Dich und wie Du warst und was Du mochtest. Sie erzählte mir, wie Du manchmal mittags an der Küchentür vorbeihuschtest und riefst "ich geh mit Vida essen".... ja, das waren unsere spontanen mittäglichen kleinen Treffen. Einfach mal so.

Dein innerer Reichtum fehlt uns und hat uns in eine Armut getrieben, aus der wir uns nur Schritt für Schritt befreien können. Ganz frei sein werden wir niemals wieder.

Mein Heimweh nach Dir ist so groß.
Danke, daß ich Deine Mutter heute treffen durfte. Es war als würde mir ein Felsbrocken vom Herzen fallen, als ich mit ihr sprechen konnte. Über Dich. Und über sie. Und über mich.

Und weißt Du was? Sie hat mir einen Wunsch erfüllt. Ich habe ihr erzählt, daß ich ihr ein Photo von uns beiden vorbeibringen werde. Du trägst darauf Dein grasgrünes knalliges Hemd, das ich so an Dir liebte. Sie sagte "Das Hemd habe ich noch, willst Du es haben?".... R., es gibt nichts, was ich lieber von Dir hätte (außer Dich selbst) als dieses Hemd. Ich weine vor Glück jetzt gerade. Ich bin so unendlich dankbar um dieses Hemd. Es klingt so banal. Für mich ist es wie ein Stück von Dir, das immer bei mir sein wird.

Für immer, Deine Vida

------------------

Danke, Sonja, für Deine Hilfe!!!! Heute habe ich tatsächlich ein Zeichen erhalten - Du hast es gerade gelesen. Danke, daß ihr hier für mich da seid!

Gruss,
Vida

10.09.2004, 00:04
Hallo Vida!
Du glaubst gar nicht, wie ich mich für dich freue. Siehst du, dein Freund hat dich gehört und dir geholfen - er hat dir seine Mama geschickt.

Hier ein Gedicht, dass meine Schwester im Internet fand. Es entspricht ziemlich genau unseren Gedanken:

DER TOD
bedeutet überhaupt nichts-
Ich bin nur in einen anderen Raum entschwunden-
Ich bin ich
und du bist du-
Was immer wir füreinander waren -
sind wir immer noch -
Nenn mich beim alten vertrauten Namen -
sprich mit mir auf die gewohnte Weise, wie immer schon -
Verändere nicht den Ton -
umgib dich nicht mit einem Hauch von Wehmut oder Leidgefühl -
Lach immer noch wie wir lachten über die kleinen Scherze,
über die wir uns gemeinsam freuten -
Spiele, lächle, denk an mich, bete für mich -
Lass meinen Namen weiterhin ein Bestandteil das Alltags sein,
wie es immer war -
Er soll ohne Überschwenglichkeit ausgesprochen werden -
ohne die Andeutung eines Schattens über ihm -
Das Leben hat den Sinn den es jeher hatte -
Es bleibt alles, wie es immer war -
Es ist ein ewig währendes Fortbestehen -
Was heißt Tod -
das ist doch nur ein bedeutungsloses Wort -
Warum sollte ich nicht gegenwärtig sein -
Nur weil ich unsichtbar bin -
Ich warte eigentlich nur auf dich -
für eine gewisse Zeit -
irgendwann -
nicht fern -
ES DAUERT NUR EIN WEILCHEN...

Ich finde, dass ein Leben nach dem Tod der einzig wirkliche Trost ist. Und jetzt hat R. dir bewiesen, dass er bei dir ist. Deinem Gespür trautest du nicht, nun hast du das Hemd in den Händen.

Nach dem Regen kommt Sonnenschein! Stimmt vollkommen.
Lieben Gruß, Sonja

Vida
10.09.2004, 08:31
Liebe Sonja,

"nach Regen kommt Sonnenschein" war SEIN Spruch, er hat es immer zu mir gesagt, wenn es mir schlecht ging. Umso mehr freue ich mich, daß Dir diese Worte gefallen :)

Das Gedicht, das Du mir geschickt hast, ist wunderschön. Und dem so ähnlich, was ich in R.s Todesanzeige setzte:

Unsterblichkeit
Es sandte mir das Schicksal frühen Schlaf. Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb in euch und geh durch eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.
Ihr glaubt mich tot. Doch: dass die Welt ich tröste,
leb ich mit tausend Seelen weiter dort
im Herz der Freunde.
Nein, ich ging nicht fort:
Unsterblichkeit vom Tode mich erlöste.

Michelangelo

Und seine Mama hat mir gestern abend gesagt, daß ihr
dieses Gedicht oft so sehr hilft und sie es so schön
fand, daß ich es ausgewählt hatte für die Anzeige.

Ich liebe dieses Gedicht auch. Und seit gestern abend
kann ich es auch wieder glauben. Merkwürdig, oder?

"Erinnerungen sind das Paradies,
aus dem wir nicht vertrieben werden können"

Viele Grüsse und alles Liebe auch für Dich, Sonja!

Vida

10.09.2004, 08:57
Guten Morgen Vida,ich freue mich so wahnsinnig für dich,es ist ganz viel Gänsehaut in mir!Endlich,du hast ein für dich bewußtes Zeichen,aud das du solange gewartet hast,auch alldie anderen kleinen und großen Träume zeigen dir,"ich"bin bei dir.Es ist ein neuer Tag,ein neuer Anfang,ich spüre es isn deinem Schreiben,es ist zuversichtlicher,gelöster,einfach JA-sagend.Schau immer zur Sonne,dann siehst du die Schatten nicht.Diesen Satz sagte ein Kind hier im Forum zu seiner krebskranken Mutter,auch den finde ich passend,einen Sonnenstrahl für dich und auch für Sonja,von Susanne

10.09.2004, 13:30
Hallo Vida und Susanne!

In "Zeichen von unserem geliebten Menschen" könnt ihr meinen Traum lesen, der irgendwie sehr viel mehr als ein Traum war. Ich hatte heute morgen Glückstränen in den Augen.

Die Sonne von euch ist hier angekommen in Hamburg. Nur leider bin ich beim Job...

Euch auch viel Sonne!
Sonja

10.09.2004, 14:39
Liebe Susanne,

stimmt, in mir ist viel mehr Zuversicht als vorher.
Das Gespräch mit seiner Mutter hat mir so geholfen.
Sie sagte mir, daß sie immer spürt, daß er um sie
rum ist und daß sie dann auch oft mit ihm spricht.
Und das können doch nicht alles nur Einbildungen sein,
wenn so viele Menschen (man liest es ja auch hier im
Forum) die gleichen Gefühle und Eindrücke haben.

Seine Mama sagte, es gibt Tage, da würde sie am liebsten
aufgeben. Aber dann denkt sie daran, daß er das nicht
gewollt hätte und das stimmt. R. war das pure Leben! Er
hat so viel Energie und Lebensfreude ausgestrahlt, soviel
Optimismus und Frohsinn. Das half mir immer sehr weiter (bin
eher Pessimist ;-) ). Er hätte mit uns geschimpft, wenn er
uns hätte weinen sehen....

Sonja, Dir habe ich ja im anderen Thread geantwortet. Ich freu mich so über Deinen schönen Traum.

Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich euch zwei!

Liebe Grüsse,

Vida

13.09.2004, 08:47
Guten Morgen R.,

wieder ein Wochenende ohne Dich vorbei. Am Freitag haben wir lange über Dich gesprochen - zwei Freunde und ich. Daß Dir alles so leicht gefallen ist in der Schule, daß Du so gerne geschlafen hast, daß Du so einen fiesen Humor haben konntest ;-)

Wir tragen Dich in unseren Herzen.

Deine Vida

13.09.2004, 15:49
Hallo Vida!
Geht es dir vielleicht ein klitzekleines Stückchen besser?
R.s Zeichen mit seiner Mum und dem Shirt war doch sehr überzeugend. Er ist immer bei dir.
Lieben Gruß, Sonja

14.09.2004, 08:24
Liebe Sonja,

lieb, daß Du Dich meldest :-) Ja, mir geht es ein klein wenig besser, seit ich R.s Mama getroffen habe! Und heute morgen war es wieder, als wäre er da. Keine Ahnung warum, war nur so ein Gefühl. Habe auch wieder von ihm geträumt. Wir waren auf einer Party (wie früher so oft ;-) ).
Wie geht es Dir denn heute? Hast Du nochmal von Deinem Papa geträumt?
Liebe Grüsse,
Vida

14.09.2004, 10:30
Guten Morgen Vida!
Ich habe noch nicht wieder von meinem Papa geträumt. Die letzten beiden Tage aber wachte ich morgens auf, weil mein Rücken plötzlich ganz warm/heiß wurde. Wärme/Kälte/Wind/Gerüche..., damit können sich Seelen ja auch melden. Ich weiß es nicht, aber ich lächle dann immer glücklich und spreche in Gedanken mit Papa.
Den Humor hatte mein Papa auch. Bis zum Schluss hat er ihn nicht verloren. Einen Tag vor seinem Tod sagte ich ihm, dass wir trotz seiner Krankheit alle richtig glücklich miteinander sind. Papa:"Krank, wer ist krank?" Und schaute verwirrt. Dann lachte er los. Tja, so ist Papa halt.
Liebe Grüße, Sonja

14.09.2004, 13:32
Liebe Sonja,

dieses Gefühl in bestimmten Situationen (Wind, Kälte, usw.) kenne ich auch und habe dann auch immer den Eindruck, als wäre R. da.
Er hatte einen Wahnsinns Humor. Sehr ironisch. Wir konnten so sehr zusammen lachen.... teilweise hatten wir auch einen recht zynischen, sarkastischen (fast etwas geschmacklosen *g* ;-) ) Humor. Wir scherzten z. B. auch oft über seinen scheiß Krebs (sorry) und ich glaube, es tat ihm gut. Wir konnten sehr albern sein :-)

Wie schön, daß Dein Papa sich seinen Humor immer bewahrt hat. Ich mußte so lächeln über seine Aussage "Wer ist krank?" :-)
Habt ihr, Britta und Du, diesen Humor geerbt? Bestimmt!

Heute habe ich den Eindruck, wir sollten uns vielleicht mal wieder etwas Gutes tun, mal entspannen und vielleicht fröhlich lächeln. Ich weiß nicht, warum ich diesen Eindruck habe. Aber man weiß ja viele Dinge nicht ;-)

Alles Liebe,

Vida

14.09.2004, 14:04
Hey Vida!
Beherzige die Worte meines Papas:
"Sei fair zu allen Menschen und genieße dein Leben, es ist kürzer, als du denkst." Er hat so Recht.
Genug Trübsal geblasen...R. wird sich sehr freuen, dich lächeln zu sehen. Das heißt ja nicht, dass du ihn vergisst. Du denkst doch trotzdem an ihn. Versuche bei traurigen Gedanken dir zu sagen: Stopp. Und dann zu ihm: "R., ich danke dir für alles..." Wenn du dir dabei noch ein Lächeln ins Gesicht zwingst, so geht es dir danach tatsächlich besser. Allgemein zieht auch ein aufgesetztes Lächeln bessere Stimmung nach sich.
Den Humor haben wir geerbt. Meine Schwester noch schlimmer als ich.
Ich denke auch, dass wir uns Gutes tun sollten. Mache ich auch schon seit Papas Tod. Papa wollte das ja so. Essengehen, bei Klamotten nicht ewig überlegen, Vergnügungspark, Dom (Rummel), mal Wein trinken zum Essen etc.
Hier scheint gaanz schön die Sonne. Ich schicke dir was davon rüber.
Alles Liebe, Sonja

14.09.2004, 14:12
Hallo Sonja,

ja, Du hast recht. Positiv an die Verstorbenen denken bringt einem selbst wahrscheinlich auch mehr, als Trübsal blasen. Denn R. war die Sonne für mich! Bei uns scheint sie übrigens heute auch.

Den DOM kenne ich *hui*, ich LIEBE sowas. Und je älter ich werde, desto toller finde ich es (es wurde einem ja immer umgekehrt prophezeit....). Je oller, je doller :-) Also denk an mich, wenn Du das nächste Mal hingehst.... ich wohn leider zu weit weg, um es selbst zu tun. Aber dafür ham wir hier ja den Holiday Park :-)

Ist schon seltsam, wie sich hier die Stimmung im Thread geändert hat. Danke!

LIebe Grüsse, Vida (im Büro und heute faul ;-))

Vida
15.09.2004, 11:40
Vor drei Monaten hast Du noch geatmet, Dein großes Herz hat noch geschlagen. Noch zwei Tage hattest Du vor Dir. Erst drei Monate.... dabei ist mein Heimweh so groß, als wärst Du schon jahrelang fort. Und doch bist Du mir so nah, daß ich meine, Du müßtest gleich zur Tür hereinkommen und sagen "hey, was ist los? Guck nicht so traurig!" ....

Heute denke ich an Hamburg, unsere Klassenfahrt!!!! Durch Sonja bin ich darauf gekommen. Sonja: ich war nämlich mit IHM auf dem Dom! Ich hatte garnicht mehr daran gedacht!

Hamburg 1994! 10 Jahre ist es her. Unvergesslich!!!!

R., Du wirst immer immer in meinen Gedanken sein!

Deine Vida

16.09.2004, 14:48
Mein Geburtstag ohne Dich.............................................. ..........

16.09.2004, 14:56
Hallo Vida!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag!!!

Vor allem wünsche ich dir, dass R. dir die Kraft schickt, deinen Lebensweg mit Mut und Freude zu gehen.

Er wartet auf dich. Aber er will dich garantiert noch laaaaange nicht bei dir haben. Mache alles, was dir Freude bereitet. Und schicke ihm deine gute Energie. Denn dann geht es ihm drüben noch besser.

Ich wünsche dir trotz allem einen wunderschönen Tag!

Viele Grüße, Sonja

16.09.2004, 15:29
Liebe Vida,

auch von mir alles. alles Gute zum Geburtstag!

Iss´ ein Stückchen Kuchen für mich mit;-)

16.09.2004, 17:44
Liebe Vida,einen Sonnenstrahl nur für dich und am Ambend einen blinkenden Stern am Abendhimmel,du weißt wer dich da wärmt und dir zublinkt,all das und ganz viel Gutes wünsche ich dir von ganzem Herzen,Susanne

16.09.2004, 17:48
Hallo Vida!

Alles Gute und Liebe zum Geburtstag auch von mir!

Lieben Gruß, Britta

Vida
17.09.2004, 08:37
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die lieben Wünsche. Eigentlich wollte ich garnicht erwähnen, daß ich Geburtstag habe. Aber dieser eine Satz war dann irgendwann so stark, daß ich ihn getippt habe. Ich hatte garnicht mit Antworten gerechnet, umso mehr habe ich mich dann gefreut, daß ihr euch alle gemeldet und mir gratuliert habt. Ihr habt mir wiedereinmal sehr geholfen.

Habe gestern abend dann sogar im kleineren Kreis ein wenig gefeiert.

Liebe Grüsse,

Vida

18.09.2004, 10:10
Lieber R.,

gestern waren es DREI Monate ohne Dich. Die Herbstsonne scheint jetzt vom Himmel und ich versuche, Dir ein paar ihrer Strahlen zu schicken - dorthin, wo Du jetzt bist. Heute abend gehen wir auf ein Handballspiel....das erste Handballspiel, bei dem Du nicht mitspielst. Ich weiß noch nicht, ob ich es überhaupt kann. Die Turnhalle, die Menschen, alles erinnert mich dort an Dich, an lustige Abende, ans Kabinenfest, an "Rahmschnitzel mit Pommes" und an Fasching. Du bist dort überall. Eigentlich ist das schön, andererseits tut es so furchtbar weh.
Allein schon, wenn ich an der Halle vorbeifahre, treibt mir manchmal die Tränen in die Augen. Wie soll ich es also aushalten, all die Menschen zu sehen, die ich mit Dir verbinde, Deine Mannschaft, in der Du Mannschaftskapitän warst, das Vorbild der jungen Spieler....

Ich weiß nicht, ob ich hingehe. Obwohl ich weiß, daß ich es tun sollte. Und vielleicht fühle ich mich Dir dann auch ein Stückchen näher. Bitte gib mir ein bißchen Kraft um das durchzustehen!

Deine Vida

18.09.2004, 23:16
Lieber R.,

ich konnte nicht hingehen. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Ich hätte die ganze Zeit nur daran gedacht, wie Du nach dem Spiel immer auf die Tribüne kamst, wir begrüßten uns und fingen an zu erzählen.

Du fehlst mir so sehr. Es sind schon 3 Monate und ein Tag. So lange. Und doch erst drei Monate von all der Zeit, die ich noch ohne Dich verbringen muß.
Ich weiß, ich soll es so nicht sehen. Und ich sehe das, was nun kommt, auch nicht nur als "Rest des Lebens". Ich mache das Beste draus, ich verspreche es Dir. Aber manchmal, manchmal ist es so schrecklich leer und traurig ohne Dich. Dann muß ich innehalten und für einige Sekunden, Minuten oder Stunden den Kopf hängen lassen. Bis der Sonnenschein wieder stärker ist. Der Sonnenschein nach dem Regen. Es war Dein Spruch.

Deine Vida

30.09.2004, 15:54
Habe ein so schönes Photo von Dir bekommen. Darauf lächelst Du. Dein Blick ist schon anders gewesen. Ich sehe in Deinem Gesicht die Angst, die Du hattest. Obwohl Du gelächelt hast.

Habe von Dir geträumt. Dich umarmt. Und Du läßt so oft die "Söhne" im Radio laufen in letzter Zeit. "Wir haben alles Gute vor uns".... wir beide hoffentlich auch.

Deine Vida

30.09.2004, 16:59
Hallo Vida!
Schön, von dir zu lesen.
Dann hat R. sich also im Traum gemeldet? Ich denke schon...
Lieben Gruß. Ich bin jetzt fürs Wochenende weg.
Sonja

30.09.2004, 17:41
Hallo Vida,schön wieder von dir zu lesen,kann mich Sonja nur anschliessen.Hast du das Photo von seiner Ma bekommen?
Träume sind dazu da,um etwas verarbeiten zu können,was in der Realtität zu schwer föllt,schau,R.hilft dir dabei,er ist da,umsorgt dich und du bist hier und spürst es!
Ich wünsche dir nochmehr Träume,die dir helfen zu leben,Susanne

01.10.2004, 13:03
Hallo Sonja, hallo Susanne,

wie schön, daß ihr euch meldet!
Ja, er war da im Traum. Ist er öfter und es ist so
schön, wenn er mich auf diese Art und Weise besucht.

Ich bin übrigens auch übers Wochenende weg. Und das
wird mir sicher mal ganz gut tun. So´n bißchen in
Richtung Sonne fliegen!

Und Du hast recht, Susanne, es hilft mir sehr, wenn ich
von ihm träume. Sein Bild steht jetzt auch auf meinem
Schreibtisch neben dem PC und manchmal denke ich, er zwinkert
mir darauf zu.

Alles Liebe an euch und schönes WE!

Vida

11.10.2004, 16:36
Lieber R.,

jeden Tag schau ich Dein Bild an. Frage Dich um Rat. Manchmal gibst Du mir einen. Oder ich spinn mir in Gedanken einen zusammen und tu so, als wär er von Dir. Ganz gleich wie es wirklich ist - Du fehlst mir an allen Ecken und Enden. Manchmal komme ich mir so haltlos vor. Nur Du könntest mir in meiner jetzigen Situation helfen. Nur Du. Niemand sonst. Nur Du kanntest mich so lange, so gut, so intensiv.

Und wenn es nur ein einziger Blick wäre, den Du mir schenken könntest. Ein Blick aus Deinen Augen, so vielsagend, wie ein Blick nur sein kann. Stattdessen starre ich Dein Photo an, versuche zu erkennen, daß Deine Augen auf ihm ein wenig lebendig werden. Und schaffe es nicht. Ich mag es derzeit nicht schaffen, weil ich Dich so furchtbar vermisse. Und eigentlich auch nichts anderes tun möchte, als Dich einfach nur vermissen. Habe keine Lust mich zu trösten oder abzulenken. Mag einfach nur traurig sein, daß Du weg bist.

Ich vermisse Dich!

Deine Vida

13.10.2004, 15:53
Hallo Vida,es ist gut,ein Bild zu besitzen,es anzuschauen,sich damit auseinanderzusetzen,schöne Erinnerungen wach werden zu lassen ,aber auch eben ,zu trauern!Du hast jedes Recht,"nur"traurig sein zu wollen,du hast den liebsten Menschen der Welt verloren,sei umarmt und verstanden aber denk bitte immer wieder einen Augenblick an dich,du mußst es einfach,du bist da ,das will er auch so,glaube mir!
Vida,ich wünsche dir von Herzen einen blinkenden Stern am Abendhimmel,der dich begleitet,Susanne

Vida
18.10.2004, 09:07
Söhne Mannheims
Volle Kraft Voraus

Wann legst du deine Flügel an
um sie prächtig auszubreiten
keiner legt dir Zügel an
deine Füße können schreiten

Wenn du Angst hast dann verwirf sie jetzt
warum sollst du scheitern
du wurdest darauf angesetzt
den Himmel und die Erde zu erweitern

Also
Warum legst du deine Flügel an
anstatt sie prächtig auszubreiten
du hältst vor einem Hügel an
und könntest, könntest drübergleiten

Wenn du Angst hast dann verwirf sie jetzt
denn nichts bringt dich zum scheitern
du wurdest darauf angesetzt
den Himmel und die Erde zu erweitern

Also
Volle Kraft voraus
wir sollten uns beeilen
volle Kraft voraus
zu den Tagen die uns heilen

Sag nicht dass du nicht sicher bist
sondern sag du steigst mit ein
bis das Maß der Zeit vollendet ist
sollten wir startklar sein

Straßen und Wohnungen für alle Mitstreiter
Karten für ein Land voller Wegbereiter
köstliche Belohnung aller Wegbegleiter
frohe Botschaften geben sich weiter

Volle Kraft voraus
wir sollten uns beeilen
volle Kraft voraus
zu den Tagen die uns heilen
volle Kraft voraus
der Himmel hängt an Seilen
volle Kraft voraus
über unseren Erdteilen


---------------------

Nur für Dich.... Deine Vida

18.10.2004, 17:26
Vida,es tut gut wund weh,etas von dir zu lesen,leider kann ich dir jetzt zwei Wochen nicht antworten,da wir in Urlaub fahren,ich wünsche dir alles erdenklich Gute
Ich schicke dir einen Sonnenstrahl,der dich mitten in dein Herz treffen soll,damit du einwenig Wärme verspürst1

19.10.2004, 13:57
Liebe Susanne,

vielen Dank für Deine lieben Worte, sie tun soooo gut!

Heute ist ein Durchschnittstag. Ich möchte unbedingt noch an R.s Grab, weil ich auch für ein paar Tage wegfahre. Hoffentlich schaffe ich es zeitlich noch. Ich hab noch ein Geschenk für ihn.

Alles Liebe,
Vida

01.11.2004, 22:13
Lieber R.,

heute habe ich Dir Muscheln aufs Grab gelegt, vielleicht magst Du sie ja.
Gestern ist meine Großtante an Krebs gestorben. Schon wieder ein Abschied. Vielleicht triffst Du sie. Sie ist sehr herzlich und eine ganz besondere Frau. Sie ist 82 Jahre alt geworden und kann Dir viiiiel erzählen da drüben. Hör gut zu ;-)

Deine Vida

Vida
04.11.2004, 10:18
Ich will zurück zu dir
Und ich geb alles dafür
Ich will zurück zu dir
Ich steh fast vor deiner Tür
Ich will zurück zu dir
Und dann lange nicht mehr weg...
Ich brauche gar nichts,
wenn am Ende ich ein wenig von dir hätt´

- Söhne Mannheims -
"Zurück zu Dir"

04.11.2004, 12:59
Hallo Vida,
wie geht es dir?
Lieben Gruß, Sonja

04.11.2004, 13:08
Hallo Sonja,

lieb, daß Du fragst :-)
Mir geht es eigentlich ganz gut. Falle manchmal so ein bißchen ins Elf-Uhr-Loch ;-), aber das ist denke ich normal. Die Jahreszeit macht mir auch bißchen zu schaffen.
Wie geht es Dir denn so und Deinem Schwesterchen? ;-)

Freut mich, mal wieder von Dir zu hören!

Viele liebe Grüsse,
Vida

04.11.2004, 14:50
Hallo Vida,

mir geht es eigentlich recht gut. Ich versuche, Papas Weggehen als ganz natürlichen und unabänderlichen Teil meines Lebens zu sehen. An dem ich mich nicht aufreibe.

Habe gerade in einen anderen Thread das Gedicht Stufen von Hesse kopiert:

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!


Ich finde es sehr traurig und wunderschön.

Britta meldet sich bestimmt selber bei dir. Ich gehe in solchen Dingen wie Trauer wohl nach Papa, seine Parole war auch immer: Nur an das Schöne erinnern, nicht negativ denken und positiv in die Zukunft blicken. Das Leben genießen, denn es ist kurz.

Papa fehlt mir einfach, aber ich werde ihn ja wiedersehen. Es wirkt auf mich wie, wenn ich meinen Freund ein paar Tage nicht sehe: Ich vermisse ihn, aber ich weiß, wir sehen uns wieder und deswegen ist alles nicht ganz so schlimm. Ich habe nichts davon, wenn ich mich in Trauer vergrabe. Und Papa schon gar nicht. Ich helfe ihm drüben bestimmt mehr, wenn ich ihm liebevolle Gedanken an ihn schicke,als wenn er mich heulen sieht. Ich denke jedoch den ganzen Tag an Papa, aber irgendwie gar nicht so traurig. Ich kann auch von ihm erzählen, ohne weinen zu müssen. Ich rede einfach weiterhin von ihm, als wenn er noch unter uns wäre. Du verstehst bestimmt, was ich meine. Ich mag nicht Papas Namen nur im Zusammenhang mit Trauer nennen. Dafür war Papa viel zu komisch bzw. sein schwarzer Humor war dafür zu komisch.

Ich weiß aber auch, dass es mir ohne meinen tollen Freund lange nicht so gut gehen würde.
Er wirft einfach sehr viel auf die "Glück-Waagschale".

Alles Liebe, Sonja

04.11.2004, 15:57
Hallo ,ihr beiden,schön von euch zu lesen,bin auch wieder im Land.Die Türkei war warm und der Urlaub erholsam,trotzdem freue ich mich immer wieder auf zu Hause,auch wenn da jemand fehlt.Ich schau in den türkischen Abendhimmel und sehe einen hellen Stern,dann denke ich,einer ist immer da oben,der uns beschützt.Vida,wo warst du den ,da du Muscheln mitgebracht hast also auch irendwo am Meer oder an der See.es ist schön,was du mit den Muscheln gemacht hast,Vanessa hat im Frühjahr Sand von Holland mitgebracht und auf Opa,s Grab gestreut,weil er sogerne nach Holland fuhr,das tat gut,ihn unter Sand und nicht nur unter der schwarzen Erde zu wissen,wenn man es so ausdrücken darf,aber ich denke,ihr versteht ,wie ich es meine,viele liebe Umarmungen,Susanne

08.11.2004, 13:18
Hallo ihr Lieben,

komme erst heute zum Schreiben, hatte ein turbulentes Wochenende.
Ich war in Italien für einige Tage, deshalb hab ich Muscheln mitgebracht. Sie sehen schön aus auf seinem Grab.

Friert ihr auch so? Der November ist so ein blöder Monat....!

Liebe Grüsse und einen schönen Tag,

Vida

08.11.2004, 15:08
Hallo,hey,hey,ich hab am Freitag Geburtstag und du sagst es ist ein blöder Monat,eigentlich mit Sankt Martin,Kerzen ist er doch ganz okay.Back dir eipaar Plätzchen,mach einen Tee dazu,Kerze an und dann denk an die schönsten Augenblicke zurück,hol sie dir richtig nah,fühl sie ,riech sie und der blöde Monat verliert für einen Augenblick die Traurigkeit,deine Susanne

09.11.2004, 08:48
Huiii, ein Skorpioooon, da krieg ich ja Angst *g* :-P

09.11.2004, 10:29
Ich bin auch Skorpion, Aszendent Waage. Also doch ganz nett ;-)
Lieben Gruß, Sonja

09.11.2004, 11:37
Hallo,du "Angsthase,bin nicht so der PC-Kenner,was heissen den die Zeichen hinter der Angst?
Alles klar,Sonja,wir müssen zusammenhalten,die Skorpione kämpfen sich durch!!!
Liebe Grüsse,von einen manchmal schon bissigen Skorpi,Susanne

09.11.2004, 14:26
Hallo ihr Giftigen ;-) ,
das *g* heißt GRINS, Susanne und das andere ist, wenn Du den Kopf seitlich drehst kannste es erkennt, ein Gesicht, das die Zunge rausstreckt ;-)

Ich finde aber Skorpione in Wirklichkeit auch sehr nett! Ich selbst bin Jungfrau. Das ist auch nicht unbedingt ein beliebtes Sternzeichen, die sind nämlich so pedantisch und kritiksüchtig *g*.

Liebe Grüsse,
Vida

09.11.2004, 15:03
Aber der Aszendent soll doch viel bedeutsamer sein. Kennt ihr euren?
LG, Sonja

09.11.2004, 15:11
Ja, ich bin Waage *DirmalebendieHandschüttel*
Also, ich habe mal gelesen (befaß mich ein bißchen mit Astrologie), daß man mit zunehmendem Alter / Reife mehr
die Eigenschaften des Aszendenten annimmt.

Bei mir stimmt das sogar teilweise. Und ist mir auch recht so - siehe oben, Jungfrauen mag ja keiner *g* ;-)

LG,Vida

09.11.2004, 15:18
Habe was gefunden. Gruß, Sonja
Quelle:
http://www.astroschmid.ch/so-ac/jungfrau_aszendent_waage.htm

Hier was zu dir:
Das geordnete und analytische Jungfrauzeichen erhält durch das beziehungsstarke Waagezeichen eine gute Ergänzung. Um aus sich herauszukommen, müssen jedoch oft innere Befangenheit überwunden werden.

Die stets nach Ausgewogenheit suchenden Prinzipien (Waage) und den nach Perfektion strebenden Eigenschaften (Jungfrau) können diese Befangenheit auslösen. Die Konstellation macht aber generell gesellschaftlich gewandt. Belesenheit und gute Gespräche bringen psychologische Fähigkeiten hervor. Disharmonische Stellungen verleitet zu vordergründiger Gewandtheit, der persönliche Hintergrund lässt zu wünschen übrig. Diese Menschen sind freundlich, nett, gepflegt und klug. Sie achten darauf, dass alles schön ausbalanciert bleibt und nichts auseinander läuft. Fremden und Neuem gegenüber sind sie meist freundlich eingestellt, doch zunächst auf Distanz bedacht, denn Wagemut gehört nicht zu ihren Stärken. Es können künstlerische Begabungen und Interessen vorliegen. Es können dies sehr interessante und intelligente Menschen sein, die auch für eine gute Partnerschaft recht aufgeschlossen sind.

Steht die Sonne im 12. Haus suchen sie in den Beziehungen die Traumerfüllung, doch wollen sie sich doch nie ganz hingeben. Diese Menschen halten etwas auf sich, beharren aber nicht unbedingt auf ihren Ansichten, sondern sind bereit, sich innerlich zu entwickeln und die inneren Hemmungen zu überwinden. Steht die Sonne im 11. Haus sucht man den Anschluss in einer Gruppe welche die gleiche geistige Einstellung aufweist. Eher intellektuelle Richtung der Kontakte.



Hier mal was zu mir:
Der nachdenkliche Skorpion verbindet sich nicht gerade ideal mit den lebensfrohen, genießerischen Seiten der Waage. Oft ein ausgeprägtes Empfindungsnaturell das recht empfindlich auf äußere Einflüsse reagiert.

Erotik (Skorpion) und Beziehungsstreben (Waage) können tiefe Verbindungen hervorrufen. Meist besteht eine besondere erotische oder gar magische Ausstrahlung. Typus galant mit Hintergrund (aufgewühltes Innenleben). Tiefe (Wasser/Skorpion) des Denkens (Waage/Luft) kann zu wissenschaftlichen Neigungen führen. Bei problematischen Aspekten kann sich Eifersucht und verzögerte Entscheidungsbereitschaft bemerkbar machen. Diese Menschen haben eine einzigartige Persönlichkeit. Sie verspüren den Wunsch nach Harmonie, sind aber auch voller Verlangen. Der taktvolle und anpassungsfähige Waage-Aszendent darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Menschen sich auch durchsetzen können. Doch sie haben das Bedürfnis mit den Menschen gut auszukommen und holen sich damit gute Möglichkeiten. Dennoch wirken sie meist etwas distanziert. Hat es aber gefunkt, dann kommt die Leidenschaft an das Tageslicht, dabei können sie auch abwarten und andere schmoren lassen. - Gute Taktiker.

10.11.2004, 13:22
Hallo Sonja,

WOW, vielen Dank, ich freu mich riesig. Jetzt weiß ich ja auch jede Menge über Dich und über sich selbst kann man ohnehin nie genug dazu lernen, gell?!

Ich geh deshalb gleich mal auf die Website stöbern. DANKE! Ich wünsch Dir einen schönen Tag!

Vida

11.11.2004, 00:21
Hallo Vida,

ich wünsche dir auch einen schönen Tag!
Ich finde, deine Kombi schneidet deutlich besser ab als meine ;-)
Aber eigentlich trifft mich die Beschreibung schon ganz gut denke ich.

Kommst du/deine Eltern aus Italien?

Lieben Gruß, Sonja

11.11.2004, 09:56
Liebe Sonja,

naja, meine Kombi ist aber etwas langweiliger, hihi. Und irgendwie ist auch einiges der "Jungfrau" an mir vorbeigegangen, habe wohl nicht laut genug "Hallo" geschrien, als es um die Verteilung der Ordnungsliebe und Sparsamkeit ging ;-)

Nein, meine Eltern kommen nicht aus Italien. Vida ist nur mein "nick" für hier! Ich war mir, als ich anfing hier zu schreiben, nicht sicher, ob R.s Eltern usw. es mögen würden, seine Geschichte so öffentlich zu machen, deshalb bin ich hier Vida! :-)

Viele Grüsse aus dem Schnee,

Vida

11.11.2004, 13:42
Hallo Vida,
hätte ja gepasst, du warst ja gerade in Italien. Stimmt doch, oder?
Schnee gibt es hier im hohen Norden noch nicht. Ich hoffe, der lässt auf sich warten bis ich die Winterreifen am Auto habe. Früher hat das immer Papa gemacht.

Ich sehe gerade Sonnenstrahlen, werde mal was zu dir schicken.
Mit Schnee zusammen ergibt das doch super Wetter.
Viele Grüße, Sonja

11.11.2004, 15:33
Liebe Sonja,

die Sonne kann ich gut gebrauchen. Hier ist es so bitterkalt.

Und Du hast recht - ich war in Italien. Hat gut getan, auch wenn ich zugeben muß, daß ich im Urlaub irgendwie immer besonders melancholisch werden, was R. betrifft und die Erinnerungen. Vielleicht, weil ich da einfach mehr Zeit zum nachdenken habe.

Viele liebe Grüsse und einen schönen Abend für Dich!

Vida

Vida
11.11.2004, 16:09
Für R.

Every step I take
Every move I make
Every single day
Everytime I pray
I'll be missing you

Thinking of the day
When you went away
What a life to take
What a bond to break
I'll be missing you

12.11.2004, 13:47
Ich mag dieses Lied sehr gern. Vor Papas Tod habe ich gar nicht über den Text nachgedacht. Aber dann fiel mir auf, dass es die Gedanken/Worte eines Verstorbenen sind. Und nun mag ich es noch viel mehr.
LG, Sonja

The Calling

Wherever You Will Go

So lately been wondering
Who will be there to take my place
When I'm gone, you'll need love
To light the shadows on your face
If a greater wave shall fall
It'll fall upon us all
With those dreams that are set in stone
Could you make it on your own

If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high, or down low
I'll go wherever you will go

And maybe I'll find out
A way to make it back someday
To watch you, to guide you
Through the darkest of your days
If a greater wave shall fall
And fall upon us all
Then I hope there's someone out there
Who can bring me back to you

If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high, or down low
I'll go wherever you will go

Run away with my heart
Run away with my heart
Run away with my heart

I know now just quite how
My life and love might still go on
In your heart, in your mind
I'll stay with you for all of time

If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high, or down low
I'll go wherever you will go
If I could turn back time
If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high, or down low
I'll go wherever you will go
If I could make you mine
If I could, then I would
I'll go wherever you will go
Way up high, or down low
I'll go wherever you will go

15.11.2004, 15:14
Danke, liebe Sonja, für diesen schönen Text! Das Lied gefällt auch mir sehr sehr gut und genau wie Du, hab auch ich zuerst garnicht auf den Text geachtet! Danke!

Ich wünsch Dir einen schönen Tag.

Liebe Grüsse,

Vida

Vida
16.11.2004, 09:48
Lieber R.,

letzte Nacht ist meine Tante gestorben. Ich habe sie
so sehr geliebt. Sie ist einfach gestorben, ohne daß
es Anzeichen dafür gab. Ihr Herz ist stehengeblieben.
Und ihr Sterben ist eine Tragödie. Kinder sind da,
Enkelkinder, die bei ihr lebten. Ich kann es nicht
fassen. Und ich weiß nicht, wie ich mit noch einem
solchen Verlust umgehen soll. Vorletzte Woche erst
ist doch meine Großtante gestorben. Und ich hab doch
nichtmal ansatzweise Deinen Tod im Juni überwunden.
Nichtmal ansatzweise, R., eigentlich garnicht.

Nun weiß ich nicht, was zu tun ist. Wie gelähmt sitze
ich da und könnte nur vor mich hinstarren. ´

Du fehlst mir so. Mehr denn je. Jeden Tag mehr. Unendlich!

Deine Vida

16.11.2004, 11:59
Hallo Vida,

was soll ich sagen. Ich glaube du kannst dir vorstellen, dass mir nur schwerlich die richtigen Worte einfallen. Denn es gibt sie einfach nicht für so viel Unglück.
Wenn jemand starb hat mein Papa immer gesagt: "Er/sie hat es geschafft." Obwohl Papa sehr gern lebte sagte er das.
Vielleicht sollte man es ein wenig so sehen. Das Leben hier nur als einen Teil unseres Seins begreifen, dann kommt der Tod, und dann geht es danach woanders und viel schöner weiter. Deine Tante musste nicht leiden denke ich.
Schlimm ist es für sie nicht mehr. Unerträglich ist es für alle, die sie lieben und brauchen.

Nach sooo viel Regen muss ja die Sonne irgendwann gar nicht mehr von dir weichen.

Lass deinen Kopf nicht hängen.

Ich überlege, einen Reiki-Kurs zu machen. Alle die sowas machen sagen, sie sehen seitdem alles viel entspannter. Reiki gäbe ihnen Frieden und innere Gelassenheit Dinge anzunehmen ohne an ihnen zu verzweifeln. Vielleicht ist das auch was für dich?

Alles alles Liebe,
Sonja

16.11.2004, 20:21
Liebe Vida,
komm, lass dich mal drücken.
Manchmal fragt man sich warum das Schicksal so hart zuschlägt.
Gleich so viele Menschen innerhalb kürzester Zeit zu verlieren
ist wirklich schwer.
Ich habe selbst noch stark zu kämpfen mit dem Verlust meines Pa's. Diese Verzweiflung, Sehnsucht....weiß nur zu gut wie du dich fühlst. Diesen Menschen in diesen Leben nie wieder zu sehen, nie mehr mit ihm reden, lachen zu können. Ihn einfach mal zu knuddeln. Ich kann es immer noch nicht glauben! :-( Ob die Zeit wirklich Wunden heilen kann? Ich mag es im Moment noch nicht glauben.
Ich wünsche dir viel Kraft und sende dir ein paar Sonnenstrahlen

Alles Liebe

trinity

16.11.2004, 20:48
Liebe Sonja, liebe Trinity,

es ist so lieb von euch, daß ihr mir schreibt und ich freue mich so sehr über eure Worte.

Das Schlimmste für mich ist momentan diese innere Leere. Ich fühle nichts. Um mich rum weinen die Menschen und sind traurig.
Und ich komme mir vor, als wäre ich als Fremde unter ihnen. Auch ich bin traurig und spüre einen inneren, zermürbenden Schmerz. Aber dennoch komme ich mir wie eine Außenstehende vor. Manchmal wünschte ich, daß ich weinen könnte, daß ich mal ein paar Tage einfach traurig sein könnte, mich hängen lassen könnte. Aber das gelingt mir nicht. Ich weiß nicht, warum. Ob ich gefühlskalt bin oder "abgebrüht".

Eure Zeilen haben mir dennoch sehr viel Trost gespendet. Ich bin sehr froh, daß es dieses Forum hier gibt. Nirgends sonst gibt es diesen Austausch. Ich danke euch und knuddle euch zurück!

Eure Vida

17.11.2004, 19:43
Liebe Vida,
hast du denn eine "starke Schulter", bei der du dich ausheulen kannst? Möchtest du dich überhaupt ausheulen?
Oder bist du eine Kämpfernatur, die immer sagt: "Ach was, das geht schon, ich schaffe das!"?
So bin ich. Musste musste durch Verschiedenes im Leben immer stark sein. Sonst wäre ich zerbrochen. Ich erlaube mir einfach nicht, mich in Trauer so fallen zu lassen. Und ich glaube, ich kann es auch gar nicht. Weil ich es nie lernen durfte.
Du bist weder gefühlskalt noch abgebrüht, deine arme Seele/Psyche ist einfach nur überfordert und kann nicht mehr.
Du bist durch R.s Verlust doch schon am Rande deiner Leidensfähigkeit. Und schlechter als ganz schlecht kann es einem doch nicht gehen.
Du bist ein sehr sensibler und nachdenklicher Mensch, der gleichzeit das Leben bejaht. Das lese ich zumindest aus deinen Beiträgen.
Wenn das Dumpfe in dir nicht verschwindet, so solltest du darüber nachdenken, zum Arzt zu gehen. Eine Mitstudentin hatte das auch. Sie macht jetzt eine Therapie und ihr geht es erstmalig schlecht. Sie genießt es! Lieber schlecht als kein Gefühl in mir sagt sie.
Pass also auf, dass das Dumpfe wieder verschwindet.
Alles Liebe, Sonja

23.11.2004, 11:58
Hallo Vida,
ich schicke dir ein wenig Sonne rüber.
Hoffentlich kommen ein paar Strahlen in deinem Herzen an und schenken dir ein wenig Wärme.
Alles Liebe, Sonja

23.11.2004, 12:45
Liebe Sonja,

vielen Dank für Deine lieben Zeilen. Und Du triffst es eigentlich genau auf den Punkt. Wahrscheinlich erlaube ich es mir nicht, schwach zu sein. Vielleicht, weil ich Angst davor habe. Auch ich mußte aufgrund verschiedener Ereignisse in meinem Leben immer stark sein und durfte nicht den Kopf in den Sand stecken.

Das Begräbnis meiner Tante hat mir etwas aus meiner Situation herausgeholfen. Das mag sich merkwürdig anhören, aber es war tatsächlich so. Die Tränen flossen in Strömen und genau, wie Deine Freundin es beschrieb - es tat so gut, daß es mir schlecht ging, daß ich traurig war und vorallem auch, daß ich dieses Mal ABSCHIED NEHMEN konnte. Bei R. konnte ich das nicht.
Ich habe nie vorher einen toten Menschen gesehen. Meine Tante wurde in USA begraben und ich war wirklich ergriffen und....darf man dieses Wort in dem Zusammenhang hier benutzen - ich weiß nicht - aber ich tu es einfach: ich war jedenfalls fast begeistert über die Art, den verstorbenen Menschen zu verabschieden. Es fand abends eine Art Feier statt. In einem wunderschönen Raum mit Teppich, Sesseln, leiser Musik, war meine Tante aufgebahrt. Alle Anwesenden unterhielten sich, erzählten, es gab Getränke, es gab eine kleine Erinnerungsschrift mit einem Photo meiner Tante. Und sie lag inmitten ihrer Lieben und ich dachte nur "Das kriegt sich bestimmt irgendwie mit!" und es war so ein gutes Gefühl. Mich zog es nie nach USA, jetzt bin ich eng verbunden mit diesem Erdteil, weil die Menschen sehr einfühlsam waren, sehr offen und gleichzeitig auch relaxed. Der Tod war nichts Schlimmes, es gab keine kalte Leichenhalle. Nichts.

Das alles half mir. Mir geht es nicht gut jetzt. Aber mir geht es anders als vorher. Und Deine Worte, liebe Sonja, haben mir heute morgen nochmal gezeigt, daß es gut ist, daß ich hier im Forum bin. Weil es der einzige Ort ist - ich wiederhole mich, aber das macht nichts ;-) - an dem ich das Gefühl habe, das ich verstanden werde. Danke für alles! Und Dir einen ganz besonders schönen Tag mit positiven Gedanken an Deinen Papa. Ich glaube, er wäre sehr stolz, wenn er all das hier von Dir lesen würde! Du tust anderen Menschen unglaublich gut!

Alles Liebe,

Vida

23.11.2004, 13:36
Ach Vida,
jetzt habe ich ja schon feuchte Augen weil mich deine lieben Worte an mich so rühren. Danke dafür. Ja komisch, dass wir hier einen Ort finden, an dem wir verstanden werden.
Weißt du, warum wir den im täglichen Leben nicht finden? Weil die anderen nicht in unserer Situation stecken und v.a. aber auch, weil wir sie nicht in unser Herz schauen lassen. Hier macht man das ja viel eher. Vielleicht sollten wir was von unserem Verhalten hier mitnehmen in unseren Umgang mit anderen. Obwohl - eigentlich versuche ich das auch bei 2-3 mir wichtigen Personen. Aber irgendwie können die nichts damit anfangen, wissen nichts dazu zu sagen. Ich hoffe, dass ich mal Kinder haben werde und die dann damit aufwachsen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist. Ich werde ja (hoffentlich) Lehrerin und werde dann mit den Kleinen bestimmt mal philosophische Gespräche führen. Kinder sind da erstaunlich offen und haben Gesprächsbedarf. Nur Eltern denken immer, dass sie diese Themen von ihren Kindern fern halten müssen.

Der Bericht vom Begräbnis deiner Tante ist wirklich sehr schön zu lesen. Ich wusste bisher gar nicht, dass in den USA anders mit dem Tod umgegangen wird. Abschied nehmen ist wirklich sehr wichtig. Wie soll man denn sonst alles verstehen können? Mir tut es sehr leid, dass du nicht die Möglichkeit hattest, dich von R. zu verabschieden. Aber ihr werdet euch ja wiedersehen. Da bin ich mir ganz sicher.

Es ist gut, dass du richtig weinen konntest. Du hattest ja bestimmt nicht nur deine Tante vor Augen sondern auch R. beim Weinen. Trauer ist wirklich besser als ein dumpfes Gefühl. In der Homöopathie würde man das Erstverschlimmerung nennen, ein erstes Zeichen dafür, dass sich etwas löst und bessert. Genau so hört sich das bei dir an.

Liebe Vida, auch deine geliebten Menschen sind ganz gewiss und zu Recht sehr stolz auf dich. Ich wünsche dir, dass du heute ganz viele schöne Erinnerungen an deine Lieben haben wirst und dass sie dich nicht traurig machen.

Alles Liebe an dich Vida,
Sonja

23.11.2004, 21:54
Liebe Sonja,

stimmt, andere Menschen verstehen einem nicht, weil sie nicht im gleichen Moment das gleiche fühlen. Wer weiß, vielleicht geht man selbst auch nicht immer einfühlsam genug mit anderen um, weil sie gerade in einer anderen "Phase" sind und man nicht recht weiß, was sie denn überhaupt wollen und warum sie gerade so handeln, wie sie eben handeln (mann, was für ein verzwickter Satz....ich hoffe, Du weißt trotzdem, was ich damit sagen will?! ;) ). Ich habe auch anfangs versucht, mich manchen Menschen zu öffnen, ihnen von meinen Gefühlen bezüglich R.s Tod zu berichten. Aber oft kamen die falschen Antworten, obwohl die Menschen es wirklich gut mit mir meinten. Ich dachte einfach zu oft "Nein, Du weißt nicht, was ich meine!" und inzwischen habe ich für mich selbst den Weg gewählt, Ralf und die Trauer um ihn in meinem Herzen zu behalten, so gut es eben geht.

Daß Du Lehrerin wirst finde ich schön und sehr interessant. An was für einer Schulform wirst Du denn unterrichten? Und wie alt bist Du? Wir könnten glaube ich auch in etwa im gleichen Alter sein. Momentan bin ich auch am Überlegen, ob ich nicht nochmal studieren soll. Mein Job ist besch....eiden ;) und erfüllt mich ganz und garnicht. Ich hätte gerne etwas mit Tieren gemacht, aber da sind die Möglichkeiten sehr begrenzt.

Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag. "Keep your head up!" und träum etwas Schönes (wäre ja mal wieder an der Zeit, daß Du von Deinem Papa träumst, oder? Und wenn nicht, dann halt von etwas anderem Schönem! :) ).

Viele liebe Grüsse,

Vida

24.11.2004, 09:30
Hallo Vida,
ich muss los, deswegen nur kurz:
Ich werde Lehrerin für Grund- und Mittelstufe. Unterrichten werde ich Deutsch und ein weiteres Fach.
Irgendwie war das immer mein Wunsch aber ich habe erst eine Ausbildung zur Verlagsskauffrau gemacht und ein Jahr gearbeitet.
Ich fahre jetzt zu einer Beratung bezgl. meiner Altersvorsorge. Hoffentlich brauche ich die dann auch ;-)
Ich bin (heul) gerade 28 geworden.
Und duuuu?
Alles Liebe und du bekommst mal wieder Sonne von mir, hier gibt es genug.
SOnja

24.11.2004, 14:03
Hallo Du,

ich werde fast neidisch, wenn ich lese, daß Du nachdem Du schon nen Job hattest, nochmal umgestiegen bist aufs Studieren. Ich würde das so gerne auch machen, aber weiß derzeit nicht, wie ich das finanziell anstellen soll. Verdienen tu ich nämlich nicht schlecht und plötzlich ohne dieses Geld auskommen....puh. Weiß nicht, ob ich das kann!

Ich bin 29 geworden, da lag ich also garnicht so falsch mit der Vermutung "gleiches Alter" ;-) Das mit Altersvorsorge hab ich auch schon gemacht, hab da jetzt so ne Versicherung. Ob sie was bringt, werden wir sehen - und ob sie mal an mich ausgezahlt wird auch ;-)

Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag und blende Deine Sonnenstrahlen nochmal mit einem Spiegel zurück, dann kannste sie selbst auch nochmal tanken! ;-)

Liebe Grüsse,

Vida

24.11.2004, 21:35
Hallo Vida,
danke, deine Sonnenstrahlen sind alle angekommen :)
Es bestünde ja die Möglichkeit eines Abendstudiums oder einer Fortbildung bzw. einer Erweiterung deiner Ausbildung. Man kann ja sogar an der VHS ein kostenfreies Abendstudium machen.
Ich kann (darf) studieren, weil mein geliebter Papa für uns immer nur das Beste wollte. Dafür hat er gearbeitet, auch nach seinem Vorruhestand noch. Zugegeben: es war auch sein Hobby. Ohne Arbeiten konnte Papa nicht. Papa ist zwar nicht mehr hier bei mir aber jeden Monat lese ich seinen Namen auf meinem Kontoauszug. Ich hoffe, dass der Name dort immer bleiben wird solange meine Ma mich unterstützt. Ich bin Papa unendlich dankbar für alles. Bin heute mit unserem Pferd spazieren gegangen und habe die ganze Zeit in Gedanken mit Papa geredet. Ich war auch gar nicht so traurig dabei.

Ich hoffe, dass auch du schöne Gedanken an R. hast und dass sie dich nicht so traurig machen.

Ich koche mir jetzt Muscheln mit Tomatensoße. Lecker finde ich.

Gute Nacht, SOnja

25.11.2004, 13:43
Hallo Sonja,

heute habe ich schon sehr an R. gedacht, die Sonne scheint und ich habe ja sein Photo auf meinem Schreibtisch. Manchmal scheint es mir, als lächle er zurück.

Das mit Fernstudium etc. habe ich mir auch schon überlegt, mich aber dagegen entschieden, weil mir dazu einfach die Zeit fehlt. Ich bin ja nach meinem Job noch im Tierschutz tätig und das nimmt meine gesamte Freizeit in Anspruch. Und kürzertreten iss nicht ;-) Ich hänge sehr an dieser Tätigkeit mit den Tieren.

Du hast ein Pferd? Wie heißt es denn?

Muscheln fand ich auch immer sehr lecker, bis ich mal ne Vergiftung davon hatte, aber darauf geh ich jetzt lieber nicht näher ein ;-) ;-)

Für Deinen Papa und für R. heute noch einen schönen Spruch:

>>Die Phantasie ist ein ewiger Frühling.<<
- Friedrich Schiller -

Alles Liebe für Dich und einen hübschen Tag! :-)

Liebe Grüsse,

Vida

25.11.2004, 15:25
Hallo Vida!

Hier scheint die Sonne ganz großartig vom Himmel. R. lächelt dir ganz bestimmt zu. Es geht ihm bestimmt gut jetzt. Man soll es spüren, wenn es nicht so ist. Wenn du zurück lächelst, dann wirst du ihn ganz glücklich machen damit.

Ein Fernstudium oder Abendstudium würde ich auch nicht machen. Man muss ja auch noch Zeit für private Interessen haben, das Leben kann schließlich sehr kurz sein.

Meine Schwester und ich haben zusammen ein Pferd und zwar seit 14 Jahren. Sie heißt "Sotschi". Sie wurde noch in der DDR gezüchtet und daher der östliche Name (Stadt auf der Krim). Vom Typ her ein Springpferd, äußerst schlank und sensibel und trotz ihrer 23,5 Jahre sehr rennbegeistert.

Was machst du denn im Tierschutz?

Alles Liebe und dir einen tollen Tag!
Sonja

25.11.2004, 15:46
Hallo Sonja,

ich lächle das Photo sehr oft an, weil ich immer hoffe, daß er spürt, daß ich an positive Dinge denke, nicht nur an negative. Er hätte die Vorstellung gemocht, daß er als etwas ganz Besonderes in der Erinnerung der Menschen bleibt. Er war eitel, ;-) (hui, wenn er das jetzt lesen würde).

Ich helfe hier im Tierheim mit, mache Vermittlungen, hole Tiere aus schlechter Haltung usw. Ist oft eine traurige Sache, aber es tut gut, Tieren helfen zu können. Sie haben ohnehin kaum eine Lobby in unserer Gesellschaft, warum auch immer sich die Menschen diese Arroganz herausnehmen.
Wir haben auch eine DDR-Stute, Alaska heißt sie. Sie ist sehr lieb und anhänglich, leider sind ihre Beine kaputt, aber jetzt geht meine Schwester halt mit ihr spazieren, stahtt sie zu reiten und das genießt Alaska sehr. Wir haben außerdem fünf Hunde (ich drei, meine Schwestern jeweils einen), alle aus dem Tierschutz und mit trauriger Vorgeschichte.

Wünsche Dir einen tollen Abend mit ganz viel Energie und Lebensfreude!

Viele liebe Grüsse,

Vida

P.S.: Habe mir schon überlegt, ob wir mal Mailadressen tauschen sollten - wer weiß - vielleicht fühlt sich irgendwann ja jemand hier gestört wg. unserer Beiträge, weil sie teilweise nichts mit den Verstorbenen zu tun haben, jedenfalls nicht für Außenstehende?! Was meinst Du bzw. was meinen die anderen?

25.11.2004, 16:58
Hey, wenn das jemanden stört, so soll er halt nicht lesen. Ich finde es schön, wie in unseren Beiträgen von Freude UND Trauer zu lesen ist.
Ihr habt auch eine DDR-Stute? Ein Zufall :)
Wie alt? Pony, Pferd, Rasse?
Ich bin im übrigen Arthrose-Expertin für Mensch und Pferd. Mit 19 war unsere Stute platt. Nun mit 23,5 düst sie wieder durch die Gegend. Schneller, als uns lieb ist ;-)
Man kann da bestimmt was machen.
Sagt dir im Zusammenhang mit Arthrose Ingwer, Glucosaminhydrochlorid und MSM was? Zeel und Traumeel? Alles bezahlbar, ohne Nebenwirkungen und sehr hilfreich. Im Pferdeforum bringen die Leute damit sogar schon sich wieder auf die Beine.
Also, wenn ich helfen kann...mache ich gern.
Alles Liebe, Sonja

25.11.2004, 17:07
Hallo Sonja,

hihi, ich bin auch sozusagen Expertin für Arthrose (und vorallem auch für Hüftgelenksdysplasie bei Hunden). Traumeel und Zeel lagern bei uns deshalb immer vorrätig ;-)
Alaska ist eine Warmblutstute und jetzt 18 Jahre alt. Sie hat allerdings kaputte Nervenbahnen, nichts mit den Gelenken. Deshalb lahmt sie immer mal wieder. Man könnte sie zwischendurch sicher wieder reiten, aber das ist uns eh nicht so wichtig. Sie geht viel lieber "gassi" ;-)

So - und Du hab nun einen schönen zweisamen Arbeit. Und gräme Dich nicht ;-)

Vida

25.11.2004, 17:21
Zweisame Arbeit ;-)
Ich werde höchstens mal wieder nur eine zweisame Nacht haben.
Alles Liebe, Sonja

25.11.2004, 17:47
Oh Gott....ich meinte ABEND, hihi *lol* ;-)
Na, da siehste mal, wie sehr mich dieser Bürosch.... hier
schon belastet ;-)

Also, ich wünsche Dir einen schönen zweisamen ABEND und eine schöne zweisame NACHT, liebe Sonja! ;-)

Liebe Grüsse,
Vida

Vida
30.11.2004, 07:43
Lieber R.,

Du warst mich in meinen Träumen besuchen. Du hattest noch Deine langen blonden Haare. Immer tröstest Du mich, wenn ich von Dir träume. So wie es im echten Leben wahr.

"Alles ist unser gedanklicher Besitz" S.M.

Nächste Woche bin ich auf dem Konzert. Ich werde an Dich denken. Noch mehr als sonst. Vielleicht bin ich Dir dann ein Stückchen näher - je stärker ich an Dich denke?! Wer weiß.

Ich vermisse Dich und ich werde nie den Gedanken ertragen können, daß Du tot bist. Lieber R., Du fehlst mir jeden Tag, jede Sekunde und wir gerne würd ich mal wieder in der Mittagspause abgeholt werden und einfach mitm Auto durch die Stadt fahren, so ohne Ziel. Einfach so. Aus Spaß.

Deine Vida

Vida
02.12.2004, 11:30
Für uns

Ich ließ meinen Engel lange nicht los

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...

-Rainer Maria Rilke-

03.12.2004, 11:08
Liebe Vida,

in all Deinem Schmerz - blick auf zu Christus!
in all Deiner Sorge - blick auf zu Christus!
mit all Deinen Fragen - blick auf zu Christus!
in allem was kommen mag - blick auf zu Christus!

Er wird Dich sicher führen - weil Er Dich liebt.

Glaube, vertraue, bete!
Er hört Dich.

Und Er weiß, wie sehr Du Deinen Freund, denn allerbesten, liebst.

Gruß
Marion

Ich hoffe Du weißt, dass Du Christus im Neuen Testament begegnest?

03.12.2004, 13:19
Hallo Marion,

danke für Deine Antwort, die sicher lieb gemeint
ist. Allerdings finde ich in Christus und dem kath.
oder evangelischen Glauben keinen Trost.

Ich glaube wohl, daß es so etwas wie einen Gott
gibt. Aber ich finde ihn nicht in meinen Gedanken,
wenn ich an R. denke und unsere Freundschaft.
Trost finde ich in schönen Erinnerungen und in
lieben Menschen, die mir begegnen, z. B. hier im
Forum.

Liebe Grüsse,

Vida

03.12.2004, 14:17
Liebe Vida,

lies doch mal den "Korinther 13". Findest Du Dich und Eure Liebe darin nicht wieder?

Mir geht es nicht nur darum, in diesem Leben Trost darüber zu finden, dass ich meinen liebsten Menschen in diesem Leben nicht mehr wiedersehen werde- ich möchte ihn wiedersehen!
Und wenn ich weiß, dass dies möglich ist - dann sage ich einfach nur "JA"!
Ich spreche nicht von einer Religion - ich spreche von Christus, das ist etwas anderes.
Aber das merkt man erst, wenn man Ihn in sein Leben aufnimmt und er einen begleitet durch die Hochs und Tiefs.

Du bist auch ein lieber Mensch und Du bist so tapfer! Die Art, wie Du mit Deiner Trauer umgehst wird sicher vielen Stütze sein.
Wenn bei mir der "Ernstfall" eintreten sollte, werde ich sicher an Dich denken. Ich befinde mich noch auf dem Stand "er lebt, aber ich kann ihn nicht mehr sehen".

Alles Liebe
Marion

03.12.2004, 14:47
Liebe Marion,

ich glaube auch, daß man sich wiedersieht. In welcher Art und Weise das ist, das weiß ich nicht und ich kann momentan auch keine Antwort darauf finden. Vielleicht bin ich aber auch nicht mehr auf der Suche. Der Schlüssel ist ohnehin die Erinnerung.

Was meinst Du mit "Ernstfall"? Bist Du Angehörige eines Krebspatienten?

Der Satz
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
gefällt mir. Du kennst ihn, oder? ;-)

Alles Liebe,

Vida

03.12.2004, 15:13
Liebe Vida,

Er ist mein bester Freund und mein liebster Mensch in meinem Leben, so wie R. in Deinem Leben. Ja er hat auch Krebs. Aber er ist derzeit rezidivfrei - und daher überwiegt im Moment eindeutig meine Dankbarkeit gegenüber meiner Traurigkeit.
Ich hoffe, das ändert sich noch lange nicht.
Aber ich zittere von Nachsorgetermin zu Nachsorgetermin.

Ja, das ist ja der Korinther ;-). Im Text davor steht beschrieben, was so eine besondere Liebe ausmacht. Schön, einfach nur schön und ich habe mich schon oft gefragt, wieviele Menschen dies über ihre Liebe zueinander sagen können. Du kannst es über Eure bestimmt. Und ich über meine auch.
Das ist herrlich! Ein Stückchen "Bibel" im eigenen Leben erlebt!
Das ist göttlich.

Liebe Grüße
Marion

Vida
08.12.2004, 11:45
Lieber R.,

für Dich ein kleines Gedicht heute:

Erich Fried

Diese Leere
Wie leer ist es
da
wo etwas war
Wo w a s war?
Etwas was nicht mehr da ist
Und ist es nicht mehr da?
Warum nicht?
und wirklich nicht?
Kann es nicht wieder da sein?
Darf es nicht wieder da sein?
Ist deshalb alles so leer?

Wie groß
muß gewesen sein
was da war
daß alles jetzt
wenn es vielleicht nicht da ist
oder vielleicht
nicht mehr da sein wird
so leer ist
daß Leere in Leere
übergeht
oder untergeht
oder ruht?

Müßte Ruhe
nicht eigentlich anders sein
als das
was leer ist
und doch
kalt ist
obwohl das Leere
nicht kalt sein kann

als das
was leer ist
und doch noch brennt
obwohl das Leere
nicht brennen kann

als das was leer ist
und doch
den Hals zuschnürt
obwohl das Leere
den Hals nicht zuschnüren kann

Was ist es also?
..........

Du fehlst! Überall! Aber die Leere an meiner
Seite ist ja der Beweis, daß Du da warst. Die
Leere ist der einzige Zustand, der erlaubt ist,
dort, wo Du warst.

Deine Vida

Vida
10.12.2004, 09:03
***************************************
Unser Wille ist nur der Wind,
der uns drängt und dreht;
weil wir selber die Sehnsucht sind,
die in Blüten steht.


Rainer Maria Rilke, 24.4.1898, Fiesole
****************************************

11.12.2004, 20:46
Liebe Vida,

deine ausgewählten Gedichte sind wunderschön.

Alle Liebe, Sonja

13.12.2004, 09:42
Liebe Vida,

ich finde Deine eigenen Gedanken mindestens so toll (blödes Wort dafür, aber ich hoffe Du weißt was ich meine). Du kannst Dinge in Worte fassen für die es eigentlich keine gibt.
Das tut gut.

Liebe Grüße
Marion

Vida
14.12.2004, 16:09
Vielen Dank - es freut mich, daß euch die Gedichte gefallen!
Es ist meine Art und Weise, mit ihm "Kontakt zu halten". Er war auch so ein "Leser" und "Denker".... er hätte auch in unserem anderen Thread hier mitmischen können, sein Humor wäre allerdings noch übler gewesen als meiner ;-)
.................................................. ...........

Lieber R.,

heute für Dich, für uns, schon wieder Rilke (hoffe, es wird
Dir nicht langweilig!):

Dann hat sich mit dem Namen der Nacht
langsam die Stille besternt.
Da waren wir wie aus allen erwacht
und weit voneienander entfernt:
haben die Sehnsucht, die traurig macht,
wie ein Lied gelernt...

....
Deine Vida

.................................................. ............

15.12.2004, 09:58
Liebe Vida,

ich möchte noch ein Mal ganz bewußt auf Deinen Thread zurückkehren, weil ich mir sicher bin, dass ich auch nicht von ungefähr ursprünglich auf diesen geführt wurde.
Mein Glaube an Jesus Christus in allen Ehren, aber in meiner Verzweiflung, dass ich meinen Freund hier nicht mehr wiedersehen werde, habe ich nur noch Licht in der Ewigkeit gesehen und war dabei, meinen ganzen Weg nur dahin auszurichten.
Ich möchte Dir danken Vida, und zwar Dir ganz bewußt, dass Du mir damals mit Deinen klaren Worten vor Augen geführt hast - dass es HIER UNTEN immer noch ein Leben gibt, dass es HIER UNTEN liebe Menschen gibt und man in seinem Leid NICHT alleine ist, auch wenn es sich so anfühlt, und letztendlich hast Du mir gezeigt wie man "ohne" und doch "mit" jemandem weiterleben kann.
Danke, Du hast mir so viel Hoffnung gegeben, weil Deine Gefühle R. gegenüber den meinen H. gegenüber so ähneln, dass auch ich jetzt daran glauben kann, es schaffen zu können. Mit etwas zu leben was ich nicht begreife.

Liebe Grüße
Marion

So, und jetzt gehts wieder rüber in den anderen Thread.

15.12.2004, 13:47
Liebe Marion,

vielen lieben Dank für diese lieben Worte. Es ist merkwürdig....irgendwie scheint es so, als hättest Du
geahnt, daß ich sowas heute wirklich gut gebrauchen kann.
Mir geht es nämlich nicht gut und als ich dann vorhin
Deine Zeilen las, konnte ich sofort wieder lächeln und
habe mich ganz arg gefreut! Danke! Und es freut mich,
daß ich Dir helfen konnte.

Und Du hast recht: Du bist nicht alleine. Hier gibt es
ganz viele "von uns". Deshalb ist es auch sehr schön, daß
Du in unserem anderen Thread dazugestoßen bist!

Alles Liebe und einen sonnigen Tag!

Vida

15.12.2004, 14:05
Komisch, mir geht es heute auch schlecht.
Und da warst Du die Erste an die ich gedacht habe - und wupps war ich beim "DANKE"...

Ich bin auch wirklich froh bei Euch im Thread zu sein genau - genau Euch brauche ich!

Alles Liebe für den Tag heute!

15.12.2004, 14:19
Liebe Vida,
vielleicht findest Du dies Lied so schön wie ich.
Hat Elvis mal gesungen.


You'll Never Walk Alone

When you walk through a storm
Hold your head up high
And don't be afraid of the dark
At the end of a storm is a golden sky
And the sweet silver sun of the night

Walk on through the wind
Walk on through the rain
Though your dreams
Be tossed and blown

Walk on, walk on
With hope in your heart
And you'll never walk alone
You'll never walk alone

When you walk through a storm
Hold your head up high
And don't be afraid of the dark
At the end of a storm is a golden sky
And the sweet silver sun of the night

Walk on through the wind
Walk on through the rain
Though your dreams
Be tossed and blown

Walk on, walk on
With hope in your heart
And you'll never walk alone
You'll never walk alone

15.12.2004, 14:22
Liebe Marion,

vielen Dank! Das Lied ist klasse.
Ist komisch manchmal - man hört irgendwie
oft nicht auf den Text, wenn man das Lied
irgendwo hört. Erst, wenn man den Text LIEST
wird einem der Sinn dahinter bewußt.

Viele liebe Grüsse,

Vida

15.12.2004, 15:11
Liebe Vida,
ich weiß nicht, wie ich dich aufmuntern kann. Ich würde es so gern. Ich hatte gestern auch einen schlechten Tag.
Heute geht es mir viel besser. Nach einem schlechten kommen bestimmt 10 gute Tage.
Glaub daran.
Ich habe gestern abend meine beiden homöopathischen Kügelchen genommen. Mal sehen, ob sich in den nächsten Wochen was ändert.
Sie sollen "den Tod meines Papas abfangen" bzw. die Auswirkungen des Verlustes auf Psyche und Körper mindern.
Ich werde berichten. Wenn es wirkt, dann könnt ihr das ja auch mal versuchen wenn ihr wollt.
Fühle dich gedrückt, Sonja

17.12.2004, 10:31
Ein halbes Jahr ohne Dich. Ohne Deine Hilfe. Deinen seelischen Beistand. Ohne Deine wahren Worte und guten Ratschläge. Ohne Dein Lachen und Dein Scherzen. Ohne Dich....................!
************************************************** ************
Gestern abend saß ich mit meiner Schwester und meiner besten Freundin zuhause und wir haben bißchen erzählt. Ich hatte ein paar Kerzen angezündet. Darunter ein kleines Windlicht mit buntem Glas. Das gleiche Modell hatte ich nochmal und hab es bei R. aufs Grab gestellt vor einiger Zeit und stelle dort immer mal wieder ein Teelicht rein.
Gestern abend stellte ich dann in mein Windlicht zuhause ein Teelicht und dachte (ich zündete noch viele andere Windlichter in meinem Wohnzimmer an, ich habe viele davon) "dieses hier zünde ich für Ralf an" - weil ja das gleiche auf seinem Grab steht und es eines meiner schönsten Windlichter ist. Ich habe eigentlich - das muß ich nochmal betonen - immer ein Teelicht darin und zünde es oft an, habe dieses Windlicht auch schon seit letztem Winter.
Gut, also hab ich gestern abend dann dieses Windlicht für R. angezündet. So in Gedanken eben. Meine Schwester, meine Freundin und ich saßen schon über eine Stunde am Tisch und tranken Tee. Als meine Freundin plötzlich sagte "oje, da brennt irgendwas" - wir schauten auf das besagte Windlicht und es loderte eine etwa 50 cm hohe Flamme heraus! Wir starrten wie gelähmt auf dieses Licht - woher immer es auch kam - und wußten nicht, was tun. Das Windlicht stand nämlich auch ziemlich nah an der Wand.... wir schütteten schließlich etwas Wasser darüber, daraufhin wurde die Flamme aber noch größer und es flogen kleine Funken hoch. Es war ganz merkwürdig, ich kann euch das garnicht richtig beschreiben. Wir schauten uns alle drei immer wieder nur gegenseitig an und dann wieder auf diese riesige Flamme. Irgendwann wurde sie dann schwächer, so nach etwa 2 Minuten - und hörte langsam auf zu lodern.

Mir fiel erst im Nachhinein ein - es war gegen 22 Uhr - das vor einem halben Jahr um diese Zeit R.s Todeskampf begann. Um ungefähr diese Zeit wurde seiner Familie gesagt, er würde die Nacht nicht überleben.

Das ist wieder so ein Ereignis, über das sicher jeder denken kann, was er möchte. Für mich war es ein Zeichen. Ein heftiges Zeichen sogar. Er hat mir nen Schrecken eingejagt und hat sich bestimmt ins Fäustchen gelacht! Und dafür mag ich ihn noch mehr!
************************************************** *************

Vida

17.12.2004, 11:20
Ich freue mich für Dich.

17.12.2004, 13:23
Oh Vida!

Jetzt habe ich es gelesen! Das ist ja heftig. Ich hoffe für dich, dass es Ralf war. Aber was soll es sonst gewesen sein. Aus so einem Windlicht kommt ja eigentlich keine Stichflamme. Spannend, dass es genau vo einem halben Jahr war. Ach wir wissen leider so wenig, was nach dem Tod kommt...

LG, Britta

17.12.2004, 15:41
Liebe Vida,

oh wie schön. Klar war das R.
Windlichter sind ja ansonsten keine Flammenwerfer, auch versprühen sie keine Funken.

Weißt du was? Mit eurer innigen Verbindung zueinander habt ihr beide - R. und du - mehr, als die meisten Menschen je haben und haben werden.

LG, Sonja

17.12.2004, 15:50
Ach Sonja, das hast Du soooo schön gesagt!

LG, Marion

21.12.2004, 10:23
Lieber R.,das hat Xavier gestern als letztes Lied gesungen!....
Für immer, Deine Vida
__________________________________________________ _____________

Xavier Naidoo
Abschied Nehmen

Und gestern drang die Nachricht dann zu mir.
Ich weiß nicht, aber es zeriss mich schier,
Denn keiner kann mir sagen wie es geschah,
keiner unserer Leute war noch da.
Du lagst ganz gut, das hat man mir gesagt.
Warum hab ich dich nie selbst danach gefragt?
Du hättest ein Großer werden können,
und irgendwie wollte ich dir das nicht Gönnen.

Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werde ich mir nie vergeben,
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich dich nie mehr sehen.

Verzeih mir all die Dinge, die ich sagte,
nur weil mich wieder irgendetwas plagte.
Verzeih mir und den Jungs, dass wir nicht da waren,
vergib mir, dass ich nicht mit all dem klar kam.

Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werde ich mir nie vergeben,
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich dich nie mehr sehen.

Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werde ich mir nie vergeben,
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt werd ich dich nie mehr sehen.

Was machen wir jetzt, ohne unseren Held?
Wir vermissen dich und ich scheiss aufs große Geld.
Du bist weg, was nützt der ganze Mist?
Mein kleiner Bruder wird für immer vermisst.


Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werde ich mir nie vergeben,
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich dich nie mehr sehen.

Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werde ich mir nie vergeben,
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich dich nie mehr sehen, nie mehr seh´n.

Abschied nehmen
Mann, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich Dich nie mehr sehn.

Wir vermissen dich,
Was machen wir jetzt?
wir vermissen dich.
wir vermissen dich.

wir vermissen dich.
ich vermisse dich.

27.12.2004, 10:45
........... was soll ich groß schreiben, als daß Du mir fehlst....

Vida
28.12.2004, 11:08
Lieber R.,

an Heiligabend haben mich viele nach Dir gefragt. Ein gemeinsamer Freund sagte mir, daß viele ihn angerufen haben, als Du gestorben bist. Weil sie wissen wollten, was los war (viele wußten garnicht, daß Du krank warst) und weil keiner sich vorstellen konnte, daß ausgerechnet DU gestorben bist.

Eine ehemalige Klassenkameradin von uns fing an zu weinen, als wir über Dich sprachen. Ihre Tränen rührten mich und ich weiß, daß es Dich auch gerührt hätte, auch wenn Du vielleicht Deine Witze drüber gemacht hättest.

Wir hätten viel geredet an diesem Abend, wir beide. Wenn Du noch hier wärst. Wenn Du noch sprechen würdest. Wenn Du noch leben würdest.

Manchmal versuche ich, die Welt durch Deine Augen zu sehen. Ein bißchen für Dich mitzu(er)leben. Manchmal geht es aber nicht, weil ich zu traurig bin. Und an anderen Tagen bin ich zu leer, um Trauer zu empfinden. Das sind die schlimmsten Tage....die, an denen man NICHTS fühlt. Die Phasen der Trauer! Hätte ich gedacht, daß ich diese wegen Dir einmal kennenlernen würde, daß sie in mein Leben treten würden wie gute Bekannte, denen ich täglich "hallo" sage?! Nie hätte ich das geglaubt.

Wenn ich, wie an Heiligabend, mit Leuten über Dich spreche und mich selbst dabei wie von oben betrachte....vielleicht seh ich mich in diesen Momenten ja, als würde ich es aus DEINEM Blickwinkel sehen? Ob die Menschen, mit denen ich erzähle, das spüren?

Ich denke an Dich! Immerzu, in allen Variationen. Deine Vida
************************************************** **********

Sieh, ich bin nicht, aber wenn ich wäre,
wäre ich die Mitte im Gedicht;
das Genaue, dem das ungefähre
ungefühlte Leben widerspricht.

Wenn ich mich in ihnen tief verkläre
scheint durch sie mein reiner Schein...
Aber plötzlich gehn sie wieder ein:
denn ich bin nicht. (Liebe, dass ich wäre -)

R.M.Rilke
************************************************** ************

Vida
06.01.2005, 11:08
Doch verloren sind nur dessen Tage,
Den sein Weg durch dumpfe Dämmrung führt,
Der sich sättigt in des Tages Plage
Und des Lebens Flamme niemals spürt.
-Hermann Hesse-

Lieber R.,

ein neues Jahr. 2005. Keinen einzigen Tag davon
wirst Du erleben. Aber ich (er)lebe jeden Tag
ein Stückchen für Dich mit.

Ich vermisse Dich und bräuchte Dich zum reden.

Deine Vida

14.01.2005, 10:18
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
in Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
der Staub sich hebt;
in tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
die Welle steigt.
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne –
oh wärst du da!

-Johann Wolfgang von Goethe-

Lieber R.,
momentan bin ich wieder in einer Tiefphase. Aber nur kurz, ich
versprech´s Dir. Du mochtest es nicht, wenn ich so träge und
so negativ war. "Nach Regen kommt Sonnenschein!", ja, ich weiß.
Werde es mir zu Herzen nehmen, morgen ist ein neuer Tag!

Deine Vida

Vida
17.01.2005, 11:25
Lieber R.,

danke für den Stern heute nacht.... ich habe einen Stern,
der lachen kann. Und ich bin froh, Dich gekannt zu haben.
Nicht nur wegen dem Stern.
Über jede Sekunde mit Dir bin ich froh. Du bist tief in
meinem Herzen, jede Stunde, jeden Tag, mein ganzes Leben
lang.

Deine Vida

Vida
25.01.2005, 09:14
Aber ohne den Mut zur Verzweiflung wäre vielleicht
noch weniger Würde zu finden
noch weniger Ehrlichkeit
noch weniger Stolz der Ohnmacht gegen die Macht
Es ungerecht die Verzweiflung zu verdammen
Ohne die Verzweiflung müssten wir alle verzweifeln

Erich Fried
************************************************** **

Lieber R.,

Du weißt, daß ich einen großen Schritt gemacht habe.
Niemals habe ich bei etwas Deine Meinung so vermißt.
Was magst Du wohl darüber denken?

Täglich höre ich das Lied, das mich an Dich erinnert.
Und habe das Gefühl, Du unterstützt mich in meiner
Entscheidung. Aber es ist eben nur so ein Gefühl....

Deine Vida

16.02.2005, 14:22
Lieber R.,

habe über Dich gesprochen. Und wurde verstanden.
Ein eigenartiges, schönes und zugleich unbekanntes
Gefühl. Danke für die Lieder, sie sind angekommen.

Deine Vida

Wenn ich mit meinem ganzen Wesen an Dir hängen werde,
wird mir nirgends Schmerz noch Mühe sein,
und mein Leben, ganz voll von Dir,
wird wirkliches Leben sein.

Rainer Maria Rilke

Vida
24.03.2005, 07:44
Lieber R.,

lange hab ich nicht geschrieben. Mit Absicht nicht
geschrieben. Es war nicht die Zeit um zu schreiben.
Heute ist es aber an der Zeit. Gestern abend habe
ich einen unserer besten Freunde getroffen. Wir haben
über Dich gesprochen. Wie Du warst, was Du zu sagen
hattest, wie sehr Du fehlst.
Als er zur Tür hinausging und ich allein in der Küche
stand, war es plötzlich ganz nah da. Das Heimweh nach
Dir. Das Bedürfnis Dich anzurufen. Nie werde ich Deine
Stimme vergessen.
Es schmerzt, daß Du nicht weißt, wie mein Leben
weiterging. Was nun ist und was werden wird. Vielleicht
siehst Du es von irgendwo, beobachtest es. Aber ich kann
Dich nie mehr nach Deiner Meinung fragen. Sie war immer
ehrlich und sehr direkt. Schonungslos fast. Und genau
deshalb fehlt sie mir so sehr, weil ich so viele
Entscheidungen getroffen habe. Schwerwiegende Entscheidungen.
Und wär es nur ein einziger Satz von Dir ....wieviel
würd ich dafür geben.....

Du wirst mir immer fehlen! Gestern abend war es mir
bewußter denn je. Am Samstag werde ich Deine Mama
besuchen. Ich muß in Erinnerungen an Dich schwelgen,
muß mich endlich mit Menschen umgeben, denen es genauso
geht.

Deine Vida

_________________________________________

Ich achte nicht, wie mir die Zeit vergeht,
Ich sehe nur, wie meiner Liebe Stern
Weitab gewendet schattenhaft und fern
Am bleichen Himmel meines Lebens steht.
-Hermann Hesse-

Vida
30.03.2005, 11:29
Lieber R.,

es geht mir nicht gut. Und gerade habe ich mein Handy
durchsucht um zu schauen, wen ich anrufen könnte.
Weil ich dringend mit jemandem sprechen muß.

Ich fand nur Deine Nummer, die ich hätte wählen wollen.
Es sind viele andere Nummern gespeichert, mir mangelt es
nicht an Freunden. Aber keiner ist wie Du. Und mit nieman-
dem mag ich über diese Sache sprechen.

Ich werde Deine Nummern niemals löschen. Weil sie einer
der Beweise dafür sind, daß Du mal da warst. Daß ich Dich
mal anrufen konnte.

Am Samstag habe ich Deine Eltern besucht. Sie haben sich
sehr gefreut. Und mir das Hemd geschenkt, das Du so
liebtest. Und mir ein Photo mitgegeben, ein schwarz-weißes,
wunderschönes.

Niemand kann je Deinen Platz einnehmen. Mir fehlt Deine
Meinung so sehr. Dein Blick für mich. Deine Deutung
meiner Denkweise.
Selten habe ich mich so einsam gefühlt wie zu dem
Zeitpunkt, als ich im Handy eine Nummer suchte.

Dabei war es nur DEINE Nummer, die ich suchte. Aber
das wußte ich erst, als ich bei Z war und immernoch
keinen gefunden hatte, mit dem ich reden möchte.

Du fehlst mir unendlich.

Deine Vida

-------------------------------------------------------

Kein Staub fällt auf Blicke,
die ineinander ihren Sinn sehen.

30.03.2005, 19:18
Liebe Vida!
Deine Worte rührem mich sehr! Auch ich habe meinen geliebten Mann (41 J.) vor ca. 1 1/2 Jahren verloren. Ich trauere zum Teil noch wie am Anfang, obwohl es sich auch schon ein wenig verändert hat.
Das was Du schreibst tut mir sehr gut, weil Du es so liebevoll ausdrückst!
Gruss
Claudi

Vida
19.04.2005, 16:58
Liebe Claudia,

er war "nur" mein bester Freund, nicht mein Mann. Aber ich vermisse ihn so sehr! Es tut mir sehr leid, daß Du Deinen lieben Mann verloren hast. Ich hoffe, Du kannst ab und an auch wieder etwas die Sonne sehen. Ich sende Dir heute ein paar Strahlen! Alles Liebe, Deine Vida

*****************************

Lieber R.,

fehlst mir!

Deine Vida

******************************

Zwei Sonnenstrahlen, von der Sonne ausgegangen,
vergaßen unterwegs, von wannen sie entsprangen.
Und hätten sie es nicht vergessen, wären sie
zur Sonne heimgekehrt, gelangt zur Erde nie.
Zur Welt gelangten sie und wirkten da geschäftig,
sonnenvergessen zwar, wirkten sie sonnenkräftig.
Da kamen sie sich nah in ihrem Wirkungskreise:
„Wer bist du und woher?“, befragten sie sich leise.
„Ich weiß es nicht, allein du scheinst ein Fremdling mir;
so bin ich einer auch, ich fühl’s, ich gleiche dir.
Und sind wir Fremdlinge, wo ist die Heimat nun?
Dahin zusammen lass uns doch die Reise tun.“
Der Sonn Erinnrung ging in beiden Strahlen auf,
und freudig Hand in Hand nahmen sie heim den Lauf,
sich dankend unterwegs, dass jeder das gefunden
im Blick des andern, was ihm selber war geschwunden.
Wie sollten sie vereint zur Sonne nicht gelangen,
die hier dem einen schon im andern aufgegangen?

07.06.2005, 00:52
Lieber R.,

ich lebe und bin dankbar dafür. Weil ich weiß,
daß Du so gerne noch gelebt hättest und es nicht
durfest. Aber manchmal fällt es so schwer morgens
aufzustehen und positiv zu sein.
Ich werde nie aufgeben. Schon allein wegen Dir
nicht, weil ich es Dir schuldig bin. Aber jetzt,
da der weg ist, der mir so nahe war und mit dem
ich so oft über Dich sprach, jetzt weiß ich nicht,
wie ich lächeln soll. Irgendwie weiß ich nicht
mehr, wie das geht, das Lächeln.

Vor einem Jahr sah meine Welt noch anders aus.
Ich hatte ein Haus, eine Beziehung, ... UND ICH
HATTE EINEN ALLERBESTEN FREUND.

Du hattest damals noch genau 10 Tage zu leben.

Es ist unfaßbar alles. Nichts ist mehr, wie es
war. Und nichts wird je wieder so sein. Diese
Gewißheit ist vielleicht das Belastendste.

Ich denke an Dich. Schaue gerade Dein Bild an
und .... lächle Dir zu. Für Dich kann ich es
und werde es immer wieder versuchen!

Ich vermisse Dich in jeder Sekunde meines Lebens.

Deine Vida

07.06.2005, 10:21
P. S. für Dich, lieber R.: als er mir sagte, daß
es vorbei ist und mich nach Hause fuhr, schaltete
er das Radio ein. Und Du hast mir das Lied geschickt.
Er sah mich an und fragte, ob er das Radio wieder
ausmachen soll wegen des Liedes. Ich schüttelte den
Kopf und schaute zum Fenster raus, damit er meine
Tränen nicht sehen konnte. "Es tut mir leid", hörte
ich ihn in einem fremden Ton sagen. "DU tust mir leid",
dachte ich.
Danke, R., daß Du mir in diesem Moment ein
Zeichen gegeben hast. Zwar fühlte ich mich für einen
Moment noch einsamer, weil mir eben bewußt wurde,
daß mir eine schreckliche Zeit bevorsteht und daß ich
diese OHNE Deine Hilfe überwinden muß. Aber Du sagtest
mir auch, daß Du auf mich aufpaßt. Es war immer unser
Lied. Seit dem 17.06.04. Danke, R.!

SÖHNE MANNHEIMS
...und Wenn Ein Lied....

Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

Sag ein kleines Stückchen Wahrheit und sieh,
wie die Wüste lebt.
Schaff ein kleines Stückchen Klarheit,
und schau wie sich der Schleier hebt.
Eine Wüste aus Beton und Asphalt,
Doch, sie lebt und öffnet einen Spalt.
Wer Dir neues zeigt, zeigt dass altes weicht.
Auch dann, wenn Dein Schmerz
bis an den Himmel reicht.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

Dieses Lied ist nur für Dich.
Schön, wenn es Dir gefällt,
denn es kam so über mich.
So wie die Nacht über die Welt.
Schnellt Gefahr aus der Dunkelheit,
bin ich zum ersten Schlag bereit.
Ich bin der erste, der Dich befreit.
Und einer der letzten, der um Dich weint.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn.
Ich hab gewonnen und ebenso verlorn.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.
und eine bleibende Erinnerung.
Zwischen Tag und Nacht legt sich die Dämmerung.

Und wenn ein Lied meine Lippen verläßt,
dann nur damit Du Liebe empfängst.
Durch die Nacht und das dichteste Geäst,
damit Du keine Ängste mehr kennst.

07.06.2005, 22:18
Liebe Vida, eine Freundin wie Dich gehabt zu haben war sicher ein großes Geschenk für ihn. Dass Du so jung schon so Trauriges zu verarbeiten hast, ist unglaublich. Du schreibst "Freund"...doch es klingt wie Liebe. Ich wünsche Dir, dass Du Dir alles Schöne dieser Liebe im Herzen ohne Bitterkeit bewahren kannst und trotzdem irgendwann, wenn Du es schaffst, wieder ganz in Deinem eigenen Leben aufgehst, voll Kraft und Freude.

Loslassen heißt nicht verlieren...

Du bist ein liebenswertes, feinfühliges Wesen, das spürt man so deutlich durch Deine Zeilen.

Alles Gute für Deinen Neuanfang!

08.06.2005, 00:27
liebe vida,

ich habe tränen in den augen. das mag dir nicht helfen.
es soll dir sagen, dass du nicht ganz allein bist.
ich habe ab und zu an dich gedacht. und angenommen, es liefe gut mit euch. mich gefreut, dass du dieses forum nun weniger vermisst, weil so viel gutes in deinem leben los ist.
eine freundin sagte mal: wenn du sonst keine sorgen hast, dann schaffe dir ein pferd oder einen freund an.
ein pferd - das kennst du schon. einen partner der sorgen bereitet - auch das. ich hoffe, r. schafft es, irgendeinem richtigen, von herzen guten mann (ok, gut aussehen darf er auch) ins ohr zu flüstern, dass da eine sensible, liebe, lebenslustige, attraktive junge frau mit intellekt wartet?
ein mensch wie du ist mangelware.
"er" muss blind und blöd sein.

alles gute für dich vida,

sonja

08.06.2005, 09:00
Liebe Bettina, liebe Sonja,

ich danke euch von Herzen für eure lieben Worte.
Ich sitze im Büro und mir laufen die Tränen
übers Gesicht, weil ich so gerührt bin. Ihr habt
mir sehr gut getan mit dem, was ihr geschrieben
habt. Es tut unendlich gut, wenn in so einer Zeit
der Selbstzweifel jemand da ist, der einem sagt,
man ist etwas wert. Ich komme mir manchmal so leer
vor, daß ich denke, nie wieder etwas geben zu können.
Ich weiß gleichzeitig, dass das nicht so ist. Aber
ich sah in seinen Augen meine Zukunft und ich
dachte, R. hätte ihn geschickt.

Bettina: es hört sich nach Liebe an, weil ich
gleichzeitig über die Trennung von meinem Freund
schreibe (vor drei Wochen), R. hingegen war mein
bester Freund. Er starb letztes Jahr im Juni.

Nie hätte ich gedacht, daß ausgerechnet D.
mich so enttäuscht. Drei Tage vor der Trennung z. B.
schrieb er noch eine Sms mit folgendem Inhalt:
"Ich merke, wie mein Leben allein nicht mehr 100% ist,
ich fühl mich erst dann "ganz", wenn du da bist. Geb dich
nie mehr her. D" und noch eine (einen Tag vor der
Trennung) "ich liebe dich - immernoch und immer wieder".

Eigentlich gehört sowas nicht in ein Forum, aber meine
Finger tippen wie von alleine. Vielleicht muß es einfach
mal raus.

Ich drück euch alle! Dankeschön!

Eure Vida

08.06.2005, 10:31
Liebe Vida,
das ist Dein Thread und Du darfst hier alles loswerden, was Dir am Herzen liegt! Ich denke, fast alle Leute, die hier lesen und schreiben, sind verantwortungsvoll genug, mit dem Preisgegebnen vorsichtig umzugehen. Die anderen ignoriert man am besten...
Du scheinst noch unter Schock zu stehen von einem Ereignis (Trennung), das Dich überrascht hat. Es tut mir sehr leid für Dich und ich wünsch Dir, dass der Nebel aus Trauer und Schmerz, der Dich umgibt, sich bald lichtet.
Irgendwie klingt das, was Du schreibst, ja so, als wäre das letzte Wort nicht gesprochen...hoffst Du noch? Jedenfalls hat es zwischen Euch offenbar Missverständnisse gegeben. Vielleicht solltet Ihr ganz lang und ruhig darüber reden? Ent-täuschung ist schließlich eine Art von Selbst-Täuschung - man hat irgendwas nicht wahrgenommen, was da war, und ist dann davon überrascht...
Leben ist lernen...lernen...lernen.

Vida, lass den Kopf nicht hängen. Wir können nicht viel tun hier, außer zuhören und Dir ganz viel Kraft und Unterstützung schicken und liebe Gedanken und Sonnenstrahlen und ein Lächeln! Hoffentlich kommt ein bißchen was davon an.

08.06.2005, 13:50
Liebe Bettina,

danke für deine lieben Zeilen.
Es stimmt, es gab viele Mißverständnisse in
der Beziehung mit D., er hatte unter anderem
auch einen großen Verlust erlitten und wir
erwarteten wohl beide vom anderen zu sehr,
daß er einen mit Samthandschuhen anfassen müßte.
Sowas geht aber nunmal nicht. Ich weiß nicht, ob
das letzte Wort gesprochen ist. Wir haben verein-
bart, keinen Kontakt zu haben für drei Wochen.
Aber sein Entschluß stand felsenfest, was für mich
immernoch unglaublich ist - so vom einen Tag auf
den anderen. Auch dies sieht er anders, er sagte,
es sei ein Prozeß gewesen. Für ihn. Ich wußte
nichts von diesem Prozeß und bei solchen SMS konnte
ich ihn wohl auch nicht ahnen.
Wenn ich etwas fies bin, dann kann ich sagen, daß
ich denke,er lügt sich in die Tasche. Er kann dicht
machen und einfach auf Verstand umschalten. Das
erschreckt mich und seit ich ihn so erlebte weiß ich
nicht, ob mir dieser Mensch nicht einfach nur noch
Angst machen würde?! Andererseits liebe ich ihn.

Hoffnung?! In manchen Momenten,....wenn er mir so
sehr fehlt, daß ich meine, ihn nachts neben mir
atmen zu hören. Ihn zu riechen. Oder wenn ich an
diese wunderschöne Zeit denke. Aber eigentlich
verbiete ich sie mir, die Hoffnung. Weil sie auch
gefährlich sein kann und mir den Weg versperren
kann, den ich wahrscheinlich ohnehin allein und
nicht MIT ihm gehen muß.

Ich bin froh, daß es euch gibt. Danke!

Vida

08.06.2005, 14:06
Erich Fried
Aufhebung

Sein Unglück
ausatmen können

tief ausatmen
so daß man wieder
einatmen kann

Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte

Und weinen können

Das wäre schon
fast wieder
Glück

08.06.2005, 14:57
liebe vida,

ich kann deine worte ganz gut nachfühlen.

ich meine speziell diese: " Das
erschreckt mich und seit ich ihn so erlebte weiß ich
nicht, ob mir dieser Mensch nicht einfach nur noch
Angst machen würde?! Andererseits liebe ich ihn."

mir ging es auch so. vorletztes jahr hat mich mein freund nach 3 jahren aus relativ heiterem himmel verlassen. streit hatten wir immer mal wieder, wir waren gegensätzliche menschen. er träge, ich aktiv. aneinanderrasseln - ok. aber schluss machen, nachdem wir gerade seit 2 wochen aus unserem zweiten 4wöchigen malaysia/thailandurlaub zurückkehrte, in dem er an mir klettete?
er fand fix eine neue. sie ist guckt auch so gerne tv wie er. glückwunsch. zwischen uns entstand von null auf 100 eine riesige kluft, unüberwindbar. aber die liebe, die drang zueinander. er als mann konnte sich dem verweigern. er blockte ab, war eiskalt im herzen. eben noch glücklich, und schon hat man fast angst davor, was in diesem anderen menschen vor sich geht.

hatte d. einen konkreten grund? bitte nur antworten, wenn es dir wirklich nicht unangenehm ist.

hast du deine vierbeiner denn hoffentlich noch?

lg, sonja

08.06.2005, 15:18
Liebe Sonja,

vielen Dank für Deine Antwort. Meine Hundis habe
ich natürlich noch und würde mich NIE von ihnen
trennen. Sie geben mir auch sehr viel Halt!

D. war genauso eiskalt. Sogar seine Stimme war anders,
als er es beendete. Mir war, als würde mir ein Fremder gegenübersitzen.
Auch wir hatten öfter Streit, ich bin ein großer
Sturkopf. Er sagte, er habe immer den ersten Schritt
auf mich zu gehen müssen nach den Streits. Das habe
er oft nur des lieben Frieden Willens getan und er
habe sich zu oft zum Affen gemacht. Bei jedem Streit
er etwas mehr in sich zurückgegangen, es wäre immer
etwas hängengeblieben usw.

Er sagte, er würde mich mehr lieben als je zuvor,
aber er könne nicht mehr. Ich hätte ihn zu oft
verletzt. Hätte er gesagt, die Gefühle wären bei
den Streits kaputt gegangen und es reiche nicht
mehr aus, dann wäre das ein Grund gewesen. Aber
welcher Mensch, der noch liebt, kann so eine
Trennung durchziehen? Als er mich abends nach
Hause fuhr, sagte er im Auto plötzlich "Meinst
Du, wir schaffen es doch nochmal?". Er war hin-
und hergerissen, ich hab es genau gespürt.
Ich habe gefragt, was das jetzt soll und ob er
sich doch nicht sicher ist? Er sagte, nein, ich
solle diese Frage vergessen, er sei sich ganz
sicher.

Er rief drei Tage später nochmal an und sagte
nochmal, daß es richtig war und daß er auch
garnicht drüber nachgedacht hätte, DAS würde ihm
zeigen, daß es die korrekte Entscheidung war. Ich
sagte ihm, daß ich dieses Argument für lächerlich
halte, weil ich weiß, wie prima dass er etwas
verdrängen kann und daß es deshalb kein Wunder
sei, daß es ihm gut gehe. Er schwieg.
Und dann sagte er wieder, er liebe mich noch wie
am ersten Tag (es tat so furchtbar weh das zu
hören, weil es so absurd ist. Ich kam mir so
verarscht vor!), aber er könne nicht mehr. Ich
sagte, daß ich das so akzeptieren muß und auch tun
werde, aber dass das mit seinen großen Gefühlen
für mich dann nie existent war. Er sagte, er
brauche jetzt Zeit. Ob wir in drei Wochen nochmal
sprechen könnten ....

Aber was soll er spüren in diesen drei Wochen (die
jetzt fast um sind)? Hätte er sich nach vier
oder fünf Tagen gemeldet aus Sehnsucht, dann
hätte ich denken können "o.k., das Ende war zu
überstürzt", aber so..................

Es ist alles so unwirklich. Er war der Erste, mit
dem ich eine Familie gründen wollte.

Sonja, wie lange hast Du damals denn gebraucht,
um einigermaßen klar zu kommen? Das muß ja ein
riesiger Schmerz gewesen sein nach DREI Jahren,
oder?

Alles Liebe,

Vida

08.06.2005, 17:00
liebe vida,

drücke dich. deine beschreibung hört sich genau so an, wie es bei mir damals lief. nur musste ich immer den ersten schritt machen. er war damals auch der erste, mit dem ich eine familie gründen wollte.

der schmerz war wahnsinn. ich habe letztendlich richtige körperliche symptome entwickelt. ich konnte nicht mehr auf dem bauch schlafen, weil mein herz permanent stärker pochte als normal. ich hatte ein starkes koßgefühl im hals, auf meiner brust lastete ein felsbrocken. alles in mir war verkrampft. nicht erschrecken, aber bei mir wurde es immer schlimmer, nicht besser. 8 wochen lang steigerte sich mein schmerz. es gibt sogar untersuchungen die zeigen, dass liebeskummer im schmerzzentrum des hirnes messbar ist. es tut wirklich weh.

ich hing so an seiner liebe. habe mir gesagte, dass liebe doch gewinnen muss, er auch leiden müsste. tat er angeblich auch.

ich war dann bei meiner homöopathin. die hat mir richtig gut getan. zeitgleich aber surfte ich im internet, war das erste mal im leben bei einem flirtforum. liebe.de.
und habe hier in hh gesucht und jemanden angemailt, der sich interessant und ehrlich anhörte. ohne foto! ich forderte dreist eins an. es war unglaublich, wir entdeckten eine gemeinsamkeit nach der anderen.
da sprang der eisengürtel um mein herz in 1000 stücke und auf einmal lichtete sich ein schleier. vieles fiel mir wie schuppen von den augen. ich wusste irgendwie von anfang an, dass das was wird. es war mein t.

meinen ex und mich verbanden ein paar interessen wie reisen und kochen. das war es aber auch. und unsere liebe. ich dachte, das reiche für ein gemeinsames glück.

mit t. läuft alles super. gut, wir haben nicht soviel zeit, aber es ist zum ersten mal in meinem leben eine ausgewogene tiefe reine liebe. ohne spielchen, ohne machtgefälle.

DAS wünsche ich dir auch.

och man, ich würde gern länger schreiben. bin aber verabredet zum sushi-all-you-can-eat mit einer lieben freundin hier aus dem kk. ich versuche für sie dazusein. ihre mama hat krebs und kann nicht mehr.

wir mailen weiter, ja?

und weißt du was? während ich mit dem ex zusammen war, hatte ich immer so einen ausschlag auf der hand. er war weg, t. kam, der ausschlag kam nie wieder!

wir können gern weitermailen. sonjaxxx (at) gmx.net.
wo du magst.

kopf hoch liebe vida! der tickt echt nicht richtig. wie hätte es denn mit dem mit einer familie und diversen problemen werden sollen? geht ja gar nicht, wenn er seine gedanken nicht mit dir teilt.

ganz lieben gruß,

sonja

08.06.2005, 20:36
Hallo Sonja,

du hast eine Mail.

Die Symptome sind bei mir identisch. ...

Liebe Grüsse,

Vida

16.06.2005, 11:42
Der Geist,
der allen Dingen
Leben verleiht,
ist die Liebe.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Lieber R.,

heute vor einem Jahr war M. abends bei uns.
Dein bester Freund. Er hatte uns zu sagen, dass
es schlecht um dich steht. Ich habe geweint,
aber M. sagte: "WENN es einer schafft, dann R.!"
und "Du mußt an ihn glauben!". Er war so tapfer,
so stark. Für ihn ist eine Welt zusammengebro-
chen, als du ginst. Du warst immer sein Vorbild.

M. ist jetzt auf Weltreise. Heute habe ich ihm
gemailt. Weil ich weiss, dass er auch an dich denkt.

Es war dein letzter Tag - heute vor einem Jahr.
Du warst schon im Koma. Deine Stimme verstummt.
Aber dein Herz hat noch geschlagen. Und du warst
noch da.

Wo immer du jetzt bist.... unsere Brücke bleibt
die Liebe. Und die Erinnerungen an dich haben einen
Platz in meinem Herzen. Keiner kann sie da wegnehmen,
es kommen sogar immer noch mehr dazu. Und Lieder hast
du mir geschickt.

Du fehlst. Deine Individualität. Dein Anders-Sein.
Deine Unterstützung. Deine Freundschaft.

Ich denk an dich!

Deine Vida

16.06.2005, 17:45
Die Gedanken der Erinnerung
bilden eine Brücke
über das Leben hinaus.
(Michael Plener)


Im Dunkel der Trauer um unsere Lieben
ist die Erinnerung das Licht,
das leuchtet und wärmt und tröstet.
(Irmgard Erath)


Fühl dich ganz lieb umarmt, Vida.
Jazz

Petra11
17.06.2005, 08:07
Der Brief

Steht nicht weinend an meinem Grab
Ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf
Ich bin der Wind, der immer weht
Die Sonne, die hoch am Himmel steht
Der Regen, der auf dich fällt
Der Mond, der deine Nacht erhellt

Ich bin die Lieder, die wir gerne hörten
Meine Macken, die dich fast nie störten
Der Wein, den wir gern getrunken
Meine Sprüche, tief im Schlaf versunken
Und fühlst du dich mies mal irgendwann
Bin ich die Erde, die dich dann ertragen kann

Ich bin die Zigaretten, die wir zusammen rauchten
Die Träume, die wir aneinander verbrauchten
Die Tage, die wir zusammen verbrachten
Die Nächte, die wir zu Tagen machten
Die Freude, die aus deinen Augen spricht
Die Worte, hier in diesem Gedicht

Ich bin der Freund, die immer zu dir steht
Der dir manchmal zeigt wie's weitergeht
Ich bin das Feuer, das stets in dir brennt
Bin der, der dich tief drinnen kennt
Ich bin im Herz - ich geh nie fort
Ihr seid mein Himmel - er ist kein Ort

Steht nicht weinend an meinem Grab
Ich lieg nicht dort, weil ich nie starb!
(Melanie Burghardt)
.
.
.
Liebe Vida, ich umarme dich!

Petra

17.06.2005, 08:18
Vielen Dank, Jazz!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~

Vielleicht ist Glück und Leid
doch ein und dasselbe,
verschieden nur in den ersten Empfindungen,
die sie durch ihre Berührung bewirken.
Sie reichen mit ihrer letzten Wurzel doch beide
in die gleichen ewigen Gründe hinab,
die allen Dingen zu Grunde liegen.
Und dort werden sie von der Liebe getragen;
denn sie trägt alles.
Von der Liebe aber nehmen wir auch die Schmerzen an,
sie wird uns um ihrer Schmerzen willen
nur immer lieber.
Ein geliebtes Wesen wird uns nur umso näher
und unverlierbarer verbunden,
je größere Schätze von Tränen, Kummer und Weh
wir in ihm angelegt haben. - Peter Lippert -

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~

1 JAHR !

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~

Nach Regen kommt Sonnenschein!
Du hattest recht!
Danke!

Deine Vida

17.06.2005, 08:19
Liebe Petra,

auch dir vielen lieben Dank!

Vida

17.06.2005, 09:34
Liebe Vida,

fühl` dich einfach still in den Arm genommen.

Janne

23.06.2005, 13:30
Lieber R.,

ich dachte, du hättest mir da jemand ganz
Besonderen geschickt.Und ich glaube immernoch
daran, dass er wirklich "über dich" kam. Vielleicht
ein Wunschdenken? Würde er mir dann so schaden?

Es tut weh. Auf meinen Brustkorb drückt eine zentner-
schwere Last, die ich kaum tragen kann. Und ich spüre,
dass ich mich umdrehen muss. Mich schützen muss.

Ich weiss nicht, warum solche alten Verhaltensmuster zu
mir zurückkehren. Vielleicht, weil du nicht mehr da bist.
Weil die Gespräche mir so sehr fehlen. Deine Tipps und
deine Ratschläge. Deine spitzen Bemerkungen.

Es sollte alles ganz anders werden. Jetzt stehe ich
da. Wieder am Anfang, sogar noch viel weiter hinten.
Kann mir einen neuen Anfang garnicht recht vorstellen.
Es tut so weh. Alles. Das Leben tut weh.

Und gleichzeitig weiss ich, dass ich nicht aufgeben
darf. Die Zähne zusammenbeißen muss. KÄMPFEN muss (das,
was er nicht tut).

Wo ist meine Basis? Wo bist du? Wo ist er?

Ich bin so traurig.

Deine Vida
__________________________________________________ _____
Stufen
*
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
*
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
*
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
*
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
*
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
*
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

*Hermann Hesse*

23.06.2005, 13:51
"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine von dem anderen zu unterscheiden."

Christoph Friedrich Oettinger (1702-1782)

27.06.2005, 15:31
Ich lebe mit Träumen
Vergiss die Träume nicht,
wenn die Nacht
wieder über dich hereinbricht
und die Dunkelheit
dich wieder gefangenzunehmen droht.
Noch ist nicht alles verloren.
Deine Träume und deine Sehnsüchte
tragen Bilder der Hoffnung in sich.
Deine Seele weiß,
dass in der Tiefe Heilung schlummert
und bald in dir
ein neuer Tag erwacht.
(...)
Irischer Segenswunsch
~~~~~~~~~~~~~~~

Lieber R.,

ich hoffe, dass es so ist, wie es in
diesem Spruch steht.

Du fehlst mir bis zum Himmel und wieder
zurück.

Deine Vida

Vida
01.07.2005, 08:48
Wäre es möglich, weiter zu sehen,
als unser Wissen reicht,
vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten
mit grösserem Vertrauen ertragen,
als unsere Freuden.

Denn sie sind die Augenblicke,
da etwas Neues in uns eingetreten ist,
etwas Unbekanntes.

Unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit,
alles in uns tritt zurück,
es entsteht eine Stille, und das Neue,
das niemand kennt,
steht mitten darin und schweigt.

R.M. Rilke

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~

Was wird die Zukunft bringen, R.?!
Weisst du es?

Ich glaube, du weisst es.
Und ich vertraue dir - wie immer schon!

Deine Vida

Vida
06.07.2005, 15:55
>>Die wirkliche Entdeckungsreise besteht nicht darin,
neue Landschaften zu besuchen,
sondern die Welt mit neuen Augen anzuschauen.<<

-----------------------

Miss you more than I can say.
Es ist Juli. Der Monat, in dem
du geboren wurdest. Und "er"
auch. Und ich kann trotzdem
KEINEM gratulieren.

Life is a battlefield....

Für immer,
Deine Vida

07.07.2005, 16:38
Aber Du kannst an beide denken.
Es ist schön, wenn man an jemanden denken kann, den man liebt...

07.07.2005, 22:50
Das stimmt. Und ich möchte dir nicht widersprechen.
Und ich werde auch sehr an beide denken.

Aber sie werden mir dadurch noch mehr fehlen, als
sonst. Wegen der Trauer.

Aber Trauer ist Liebe! Das ist das Schöne daran.
Täglich von neuem ein Beweis, wie sehr man jemanden
lieb hatte....

Lb. Grüsse,

Vida
__________________________________________________ ______

Lieber R.,

heute nur ein kurzer Gruss.
Mir fehlen manchmal die Gedanken,
die ich früher hatte. Ich brauche
sie für andere (unwichtigere)
Dinge und hoffe, sie sind bald
wieder näher bei mir und bei dir
natürlich auch.

Dein Photo im Rahmen ist verrutscht.
Fällst du mal wieder aus dem Rahmen?
;-) ..... so kenn ich dich ja. Und
du mich auch. Passierte uns immer
wieder und war sehr lustig. Ich lächle
dich gerade an - hier, auf dem Photo,
dass jetzt schief hängt und albern
aussieht. Alter Schelm.....

Gute Nacht,

Deine Vida

08.07.2005, 10:08
Liebe Vida,
Dein Ausspruch über die Trauer ist wieder mal schön.

Vielleicht kann man auch sagen, dass die Trauer eine Liebe so lange am Leben erhält, bis die Liebe die Trauer besiegt hat und eine ungetrübte Liebe in einem zurückbleibt (?)

Vielleicht hat es deswegen mit dem neuen Menschen in Deinem Leben noch nicht so recht sein sollen?

Vielleicht bist Du noch ein bisschen zu traurig zu einem neuen lieben?

Lieber Gruß

11.07.2005, 08:55
Lieber Gast,

R. war ja mein bester Freund....das hatte nichts
mit Beziehung zu tun. Es war deshalb ein anderes
Lieben zu meinem neuen Freund und es hat aus anderen
Gründen ein Ende gefunden. Aber die Zeit vergeht und
heilt.So ist es, auch ich es nie hören will :-).
Danke für deine lieben Worte.

Vida

************************************************** *****


Lieber R.,

ich kann nur DANKE sagen heute.
"Things will never be the same again"
............ich lächelte in die Sonne,
als es im Radio kam und wußte, du bist
es, der mich anstrahlt.

Bald ist dein Geburtstag und ich werde
dich wohl besuchen. Vielleicht nicht
genau an diesem Tag, weil ich keine
Lust habe, jemanden an deinem Grab zu
treffen. Möchte dort alleine mit dir sein,
das Lederbändchen betrachten, dass an
deinem Kreuz hängt - früher schmückte
es deinen Hals.

In meinem Herzen hast du immer deinen
Platz. Das Lied heute morgen hat den
Tag so schön beginnen lassen.

>>Du allein wirst Sterne haben, die lachen können
und Du wirst froh sein, mich gekannt zu haben.
Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst Du froh sein,
mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen.<<
-Antoine de Saint Exupéry-

Stimmt, jetzt ist die Zeit, da bin ich froh,
dich gekannt zu haben. Ich war es immer, aber
bin es jetzt grad noch mehr.

Danke.

Deine Vida

11.07.2005, 13:06
Liebe Vida,
man kann fast wahrnehmen, wie Dein bester Freund in Dir weiterlebt und wie nah er Dir ist..
Wenn man Deine Beiträge liest, dann wirkt R. sehr lebendig. Und manchmal liest es sich so, als wenn er Dir durch Deine eigenen Worte antwortet.
Er hat Dich wirklich nicht alleine gelassen...
Und Du ihn auch nicht.
Ihr seid so zwei..(:-)

Einen frohen Tag und einen lieben Gruß!

12.07.2005, 09:26
Lieber Gast,

du hast recht. Gestern war er auch wieder "da".
Ich habe sogar mit ihm gesprochen und es kamen
keine Worte zurück von ihm, aber Gedanken.

Ich wünsche dir auch einen wunderschönen Tag.

Ganz liebe Grüsse,

Vida

************************************************** **

Lieber R.,

danke für gestern.
Es war Seelenbalsam,
aber das weisst du ja.

Lass mich heute eine
Ausnahme machen. Und
einen Songtext nehmen
von "ihm" und mir. Du
würdest ihn auch mögen.
Oder?

Du bist mein bester
Freund. Für immer.

Deine Vida
---------------------------------------------------
TIMES LIKE THESE
from Jack Johnson

in times like these
im times like those
what will be will be
and so it goes
and it always goes
on and on and on
and on and on
on and on and on
and on and on it goes

and theres always been laughin, cryin, birth and dyin
boys and girls with hearts that take and give and break
and heal and grow and recreate and raise and nurture
but then there are
times
times like these
in times like those
what will be will be
and so it goes
but there will always be
stop and go and fast and slow action reaction
sticks and stones and broken bones
those for peace and those for war
and problems these ones not those ones but these ones
make times like these
and times like those
what will be will be
and so it goes
and it always goes
on and on and on and on and on
on and on and on and on and on it goes

somehow i know, it wont be the same
somehow i know, never be the same

Vida
19.07.2005, 07:53
Ich suche dich, weil sie vorübergehn
an meiner Tür. Ich kann sie beinah sehn.
Wen soll ich rufen, wenn nicht den,
der dunkel ist und nächtiger als Nacht.
Den Einzigen, der ohne Lampe wacht
und doch nicht bangt; den Tiefen,
den das Licht noch nicht verwöhnt hat
und von dem ich weiß,
weil er mit Bäumen aus der Erde bricht
und weil er leis
als Duft in mein gesenktes Angesicht
aus Erde steigt.

************************************************** *****

Liebster R.,

alles Gute zu deinem 27. Geburtstag!

Ich hab ihn früher so oft vergessen und du
meinen auch, weil es uns nicht wichtig war.
Jetzt vergesse ich ihn nie mehr. Verrückt,
oder?

Heute regnet es. Das passt nicht ganz, ich
hätte mir Sonne für dich gewünscht. Aber es
gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung, sonst
könnte ich heute auch zu dir fahren, dir die
Hand geben und dir persönlich gratulieren.
Dir eine Flasche des ekelhaften Weines mit-
bringen, den du immer gekauft hast "weil er
billig war" ;-) und wir würden aufs Leben
anstoßen.....

Bin in Gedanken bei dir!

Deine Vida

19.07.2005, 17:13
Liebe Vida,

ich hoffe, Du hast heute eine Flasche dieses ekelhaften Weines gekauft, weil er billig war, und stößt auf das Leben an.
Auf 2 Jahre Treue, Liebe und Verbundenheit mit R. - über alle Grenzen hinweg.
Wenn das kein Anlaß ist!

Liebe Grüße

Vida
25.07.2005, 13:49
Lieber R.,

ich stehe wieder am Ende. Vor einem neuen Anfang?
Vielleicht, aber ich kann ihn nicht sehen. Es
muss ihn geben, denn "es geht immer weiter". Ja,
ich weiß. Immer, irgendwie.

Ich liebe den "kleinen Prinzen". Heute auf Englisch.
Und in Gedanken bin ich bei dir, bei ihm, ....die
Gedanken sind frei.

Deine Vida
--------------------------
MAN KENNT NUR DIE DINGE, DIE MAN ZÄHMT

It was then that the fox appeared.
"Good morning," said the fox.
"Good morning," the little prince responded politely, although when he turned around he saw nothing.
"I am right here," the voice said, "under the apple tree." "
Who are you?" asked the little prince, and added, "You are very pretty to look at."
"I am a fox," said the fox.
"Come and play with me," proposed the little prince.
"I am so unhappy." "I cannot play with you," the fox said. "I am not tamed."
"Ah! Please excuse me," said the little prince. But, after some thought, he added: "What does that mean, 'tame'?"
"You do not live here," said the fox. "What is it that you are looking for?"
"I am looking for men," said the little prince. "What does that mean, 'tame'?"
"Men," said the fox. "They have guns, and they hunt. It is very disturbing. They also raise chickens. These are their only interests. Are you looking for chickens?"
"No," said the little prince. "I am looking for friends. What does that mean, 'tame'?"
"It is an act too often neglected," said the fox. It means to establish ties."
"'To establish ties'?"
"Just that," said the fox. "To me, you are still nothing more than a little boy who is just like a hundred thousand other little boys. And I have no need of you. And you, on your part, have no need of me. To you, I am nothing more than a fox like a hundred thousand other foxes. But if you tame me, then we shall need each other. To me, you will be unique in all the world. To you, I shall be unique in all the world..."
"I am beginning to understand," said the little prince. "There is a flower... I think that she has tamed me..."
"It is possible," said the fox. "On the Earth one sees all sorts of things."
"Oh, but this is not on the Earth!" said the little prince. The fox seemed perplexed, and very curious.
"On another planet?"
"Yes."
"Are there hunters on this planet?"
"No."
"Ah, that is interesting! Are there chickens?"
"No."
"Nothing is perfect," sighed the fox. But he came back to his idea. "My life is very monotonous," the fox said. "I hunt chickens; men hunt me. All the chickens are just alike, and all the men are just alike. And, in consequence, I am a little bored. But if you tame me, it will be as if the sun came to shine on my life . I shall know the sound of a step that will be different from all the others. Other steps send me hurrying back underneath the ground. Yours will call me, like music, out of my burrow. And then look: you see the grain-fields down yonder? I do not eat bread. Wheat is of no use to me. The wheat fields have nothing to say to me. And that is sad. But you have hair that is the colour of gold. Think how wonderful that will be when you have tamed me! The grain, which is also golden, will bring me back the thought of you. And I shall love to listen to the wind in the wheat..." The fox gazed at the little prince, for a long time. "Please, tame me!" he said.
"I want to, very much," the little prince replied. "But I have not much time. I have friends to discover, and a great many things to understand."
"One only understands the things that one tames," said the fox. "Men have no more time to understand anything. They buy things all ready made at the shops. But there is no shop anywhere where one can buy friendship, and so men have no friends any more. If you want a friend, tame me..."
"What must I do, to tame you?" asked the little prince.
"You must be very patient," replied the fox. "First you will sit down at a little distance from me, like that, in the grass. I shall look at you out of the corner of my eye, and you will say nothing. Words are the source of misunderstandings. But you will sit a little closer to me, every day..."
The next day the little prince came back.
"It would have been better to come back at the same hour," said the fox. "If, for example, you come at four o'clock in the afternoon, then at three o'clock I shall begin to be happy. I shall feel happier and happier as the hour advances. At four o'clock, I shall already be worrying and jumping about. I shall show you how happy I am! But if you come at just any time, I shall never know at what hour my heart is to be ready to greet you... One must observe the proper rites..."
"What is a rite?" asked the little prince.
"Those also are actions too often neglected," said the fox. "They are what make one day different from other days, one hour from other hours. There is a rite, for example, among my hunters. Every Thursday they dance with the village girls. So Thursday is a wonderful day for me! I can take a walk as far as the vineyards. But if the hunters danced at just any time, every day would be like every other day, and I should never have any vacation at all."
So the little prince tamed the fox. And when the hour of his departure drew near...
"Ah," said the fox, "I shall cry."
"It is your own fault," said the little prince. "I never wished you any sort of harm; but you wanted me to tame you..."
"Yes, that is so," said the fox.
"But now you are going to cry!" said the little prince.
"Yes, that is so," said the fox.
"Then it has done you no good at all!"
"It has done me good," said the fox, "because of the color of the wheat fields." And then he added: "Go and look again at the roses. You will understand now that yours is unique in all the world. Then come back to say goodbye to me, and I will make you a present of a secret."
The little prince went away, to look again at the roses. "You are not at all like my rose," he said. "As yet you are nothing. No one has tamed you, and you have tamed no one. You are like my fox when I first knew him. He was only a fox like a hundred thousand other foxes. But I have made him my friend, and now he is unique in all the world." And the roses were very much embarrassed. "You are beautiful, but you are empty," he went on. "One could not die for you. To be sure, an ordinary passerby would think that my rose looked just like you, the rose that belongs to me. But in herself alone she is more important than all the hundreds of you other roses: because it is she that I have watered; because it is she that I have put under the glass globe; because it is she that I have sheltered behind the screen; because it is for her that I have killed the caterpillars (except the two or three that we saved to become butterflies); because it is she that I have listened to, when she grumbled, or boasted, or even sometimes when she said nothing. Because she is my rose.
And he went back to meet the fox. "Goodbye," he said.
"Goodbye," said the fox. "And now here is my secret, a very simple secret: It is only with the heart that one can see rightly; what is essential is invisible to the eye."
"What is essential is invisible to the eye," the little prince repeated, so that he would be sure to remember.
"It is the time you have wasted for your rose that makes your rose so important."
"It is the time I have wasted for my rose..." said the little prince, so that he would be sure to remember.
"Men have forgotten this truth," said the fox. "But you must not forget it. You become responsible, forever, for what you have tamed. You are responsible for your rose..."
"I am responsible for my rose," the little prince repeated, so that he would be sure to remember.

Vida
01.08.2005, 11:24
Lieber R.,

ein erneuter August ohne dich. Heute ist der erste
eines Monats, an dem ich vom ersten Tag an alleine
aufwache und alleine einschlafe.

Gestern abend habe ich dein Bild angeschaut und habe
mich gefragt, was du jetzt so tun würdest, wenn du
noch da wärst. Dann habe ich mir dein Hemd betrachtet.
Würdest du es gut finden, dass ich es habe?!

Ich stehe jetzt auf eigenen Beinen. Das wollte ich
immer.... aber doch nicht mit zitternden Knien.

Es sind die Pflichten und die Verantwortungen, die
mich weiterschwimmen lassen. Sie sind meine Schwimm-
ärmel, wenn ich aus eigener Kraft nicht mehr weiter-
komme. Keiner bläst mir Wind unter die Flügel, wenn
ich sie hängen lasse. Denn das konnte nur einer....
nur für dich war ich der Schmetterling.

Du fehlst mir.

Deine Vida

Vida
04.08.2005, 08:58
Lieber R.,

heute ein Märchen. Aus einem bestimmten Grund.
Du kennst ihn - du weißt ja, was in mir vorgeht.

Er fehlt mir. Du fehlst mir.

Hugs,
Vida

....ein Märchen.....

Die traurige Traurigkeit
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg
entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr
Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen
Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer

zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah
hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen,
das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos.
Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit mensch-
lichen Konturen.

Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte:
"Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde
auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die
Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören
war. "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau
erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte
begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit
mißtrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder
einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum

flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine
Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine
Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden
Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will:
Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich... ich bin
traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger
Stimme.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig
bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll
mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief.
Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach,
weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert,
"es ist so, daß mich einfach niemand mag.
Es ist nun mal meine Bestimmung, unter den Menschen
zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu
verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken
sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden
mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben
Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter.
Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen
und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht.
Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen:
Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren
das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie
sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufge-
stauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder
aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen,
damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja",
bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir
schon oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich
zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich
ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen.
Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu
pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut.

Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte
Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer
zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine
Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht,
daß ich ihnen dabei helfe.
Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über
ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer
aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach,
dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die
kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt
tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich
anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das
zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte
sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft
sammeln kannst. Du sollst von nun an
nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten,
damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete
sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:
"Aber
... aber- wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte
die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte
sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."

07.08.2005, 21:20
Lieber R.,

ein Gewitter....schon wieder. Dieses Jahr haben
wir keinen Sommer. Weder als Wetter, noch im Her-
zen. Dabei hat es so gut angefangen. Ich war so
voller Hoffnung, als 2005 begann. Wollte "raus"
aus alten Mustern. Dass ich in noch ältere zurück-
fallen würde, habe ich nicht erwartet.

Ich vermisse dich, mein Freund. Schaue in den
Himmel und suche deine Zeichen, deine Nähe und
deine Worte. Dein Grab gibt mir keinen Trost,
denn dort bist du nicht. Ich weiß nicht, wo du
bist. Irgendwo mußt du doch sein....

"Die Schönheit der Dinge
lebt in der Seele dessen,
der sie betrachtet."
(David Hume)

Die Schönheit der Dinge. Welcher Dinge? Es
geschehen nur noch schlechte Dinge um mich.
Und es ist nicht mehr zum Lächeln und nicht
mehr zum "Ich schaff das schon!" sagen.
Ich weiß nicht mehr ein, noch aus. Und ich
war nie an diesem Punkt. Vielleicht muß man
tief fallen, um irgendwann wieder oben zu
stehen?! Es ist mein einziger Strohhalm, an
den ich mich klammere.

Ich hätte dich noch so gebraucht!

Deine Vida

Vida7
22.08.2005, 21:17
Lieber R.,

gestern sah ich im Fernsehen den krebskranken Jungen,
der den Segen des Papstes bekam. Ich bin nicht besonders
gläubig, mache mir nichts aus dem Papst. Dass ich diese
Szene ansah, war mehr oder weniger ein Zufall. Doch sie
berührte mich so sehr. Mir liefen Tränen übers Gesicht - mir,
die ich doch nie weinen kann. Es war eigenartig.

Manchmal bin ich sehr verzweifelt und ich frage mich, ob
ich das Richtige tue oder ob ich vielleicht doch auf dem
Holzweg bin. Vermutlich denke ich viel zu viel darüber
nach, weil ich sehr viel alleine bin. Es gibt derzeit wenige
Menschen, mit denen ich mich umgeben möchte. Zu viele
Leute verstehen nicht, was ich sage. Und ich habe auch
keine Lust, es zu erklären. Es liegt an mir, das weiß ich.
Aber ich kann nichts anders.... im Tarot zog ich den
EREMIT und das passt. In jeglicher Hinsicht. Ich brauche
diese Einsamkeit auch irgendwie, obwohl sie mich traurig
macht. Es ist so. Ich habe so viel verloren, dass ich mich
in die Stille zurückziehen muss manchmal. Um sie bewusst
zu erleben. Denn es ist so - du bist weg. Und "er" ist
auch weg, hat mich fallen lassen und nichts ist mehr, wie
es war. Ich musste zu viele Hoffnungen über Bord werfen,
als dass ich diese "miese Laune" nun einfach abschütteln
könnte. Dabei würde ich es manchmal so gerne.

Ich habe deinen Bruder getroffen. Du wärst stolz auf ihn,
er sieht richtig gut aus und wir sind uns irgendwie näher
als früher. Wenn auch nicht wirklich nahe, aber es ist eine
neue Verbindung da. Und ich freue mich immer, ihn zu
sehen. Er hat deine Augen, weißt du das?!

Es ist nun über ein Jahr vergangen, an dem ich ohne dich
lebe und manchmal kann ich selbst nicht glauben, wie
anders jetzt mein Leben ist. ALLES hat sich geändert
seither. Dein Tod war nur der Anfang eines schmerzhaften
Prozesses. Nichts ist mehr, wie es war. Garnichts.

Du fehlst. Deine Lyrik, deine blöden Sprüche, die mich so
sauer machen konnten. Dein sarkastisches Lachen. Dein
Frage-Blick, wenn du mir etwas nicht glaubtest. Dein spöttisches
Grinsen. Deine arrogante Gestik. Wir sehr hab ich das alles
gemocht....

Du warst so besonders! Ich bin stolz auf dich!

Deine Vida

Vida7
30.08.2005, 14:57
Irgendwo

Aber irgendwo in Traumesferne
Weiß ich warten eine Ruhestatt,
Wo die Seele wieder Heimat hat,
Weiß ich Schlummer warten, Nacht und Sterne.

[Hermann Hesse]

**************************************

Lieber R.,

die Sternchen find ich nicht, NOCH nicht?!

Hoffnung....
- kann etwas Schlimmes sein. Sie kann einem
bremsen und aufhalten, sie kann Illusionen
hervorrufen und sie kann einem träumen lassen.

Aber ohne sie... ginge es manchmal nicht. Sie
ist die Einzige, die immer da ist. Vielleicht will
ich sie deshalb nicht los lassen. Sie ist alles,
was mir bleibt.

Deine Vida

Vida7
30.09.2005, 16:29
Lieber R.,

du fehlst mir. Und ich komme sehr schlecht zurecht momentan.
Sitze hier bei meinem "Freund" und warte auf Dinge, die ohnehin
nicht passieren.

Gestern habe ich von dir erzählt. Über eine der vielen kleinen
Besonderheiten, die so albern waren und gleichzeitig so klasse!

Ich würde gerne mit dir sprechen. Auch diesen Herbst wieder,
ja. Es findet viel statt momentan, was an dich erinnert. Keiner
will dich in Vergessenheit geraten lassen.

War lange nicht an deinem Grab. Finde dich dort manchmal
nicht. Will aber bald mal wieder hin. Zu dir. Wenigstens so
tun, als wärst du noch da.

Ich vermisse dich sehr.

Heute habe ich kein Gedicht. Ich habe viele meiner Stärken
verloren....

seit du weg bist.

Deine Vida

Sonja A.
04.10.2005, 11:01
liebe vida,

gerade heute habe ich daran gedacht, deinen thread für r. heraufzuholen.

mein leben entwickelt sich gerade zu einer immer größeren "schere".
viel schöner und viel schlimmer.

ein glück hält es sich die waage.

DAS wünsche ich dir auch.

wir können ja mal wieder mailen. ich würde mich freuen.

alles liebe,

sonja

Vida7
31.10.2005, 20:17
Liebe Sonja,

erst heute habe ich deine Zeilen hier gelesen,
vielen Dank. Auch für die Karte. Ach, ich konnte
mich für nichts bedanken, bin unzuverlässig
geworden. Bitte entschuldige.

Ich hoffe, es geht dir gut?!

Alles alles Liebe,
deine Vida

-------------------------------------------------

Lieber R.,

ein Monat ist vergangen. Und ich dachte,
es könnte nicht schlimmer kommen. Immer,
wenn man das denkt, beweist "irgendjemand"
einem das Gegenteil.

Nun habe ich auch meinen Job verloren. Und
ich stehe vorm Nichts.

Wie sehr ich dich in diesen Tagen brauchen
würde, läßt sich nicht in Worte fassen. Manchmal
versuche ich, in Gedanken mit dir zu sprechen.
Aber die Einseitigkeit dieser Gespräche läßt mich
noch trauriger werden. Deine Antworten fehlen
mir so. Manchmal hoffe ich immernoch, dass dein
Auto vor meiner Haustür hält, du dich wie immer
lässig herausschwingst und mich angrinst.

Du kommst nie wieder. Ich warte vergeblich darauf,
dass du hier klingelst, dir meine Wohnung anschaust,
dich über mich lustig machst, über mich und den
ganzen Kitsch in meiner Küche. Du würdest spöttisch
den Kopf schütteln oder aber du würdest es einfach
ignorieren und zum Kühlschrank schlendern, ihn
öffnen und dir irgendwas Essbares in den Mund
stopfen. Wie früher. Wie damals, als du noch gelebt
hast. Du, - jünger als ich, dynamisch, intelligent,
besonders. Du warst ein Unikat.

Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Das wußte ich
früher auch nicht. Der Unterschied ist, dass mein
Mut und meine Kraft nun zuende sind. Ich habe viel
gegeben dieses Jahr, ich habe viele Federn gelassen.
Und ich weiß nicht, wie ich als kleiner schwacher
Vogel ohne Gefieder den Winter überstehen soll.

Ohne ein Nest. Ohne die Wärme eines Partners.
Ohne die Lieder eines Freundes. Ohne alles, was
mir wichtig wäre.

Ich hasse es, dass du gestorben bist!

Deine Vida

Sonja A.
01.11.2005, 20:30
liebe vida,

mir fehlen die worte.
ich würde so gern etwas schreiben, was dir hilft.
du kannst mir jederzeit mailen sonjaxxx at gmx.net (xxx wirklich schreiben).

auch nach gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz langem regen kommt sonnenschein.

wirklich, vertraue mir.
ich kann aber verstehen, wenn du das nicht mehr glauben magst.

bitte mache rechtzeitig piep hier, per mail oder bei menschen die dich mögen, bevor dir kleinem vögelchen im winter zu kalt wird.

ich wünsche dir von herzen ein warmes nest.

ich freue mich, dass die karte angekommen ist. man weiß ja nie.
mache dir keine gedanken. es ist ok so.

alles gute für dich und das meine ich so.

sonja

Vida7
16.11.2005, 12:02
Liebe Sonja,
danke für deine lieben Zeilen. Du hast sie am 01.11. geschickt,
- an diesem Tag kam die nächste schlimme Nachricht, aber die
hab ich zumindest teilweise verkraftet (ansatzweise wäre
vielleicht der bessere Ausdruck).
Es geht immer weiter.... auch wenn ich es manchmal nicht
glauben mag. Es ist so. Und das ist das Einzige, was mir Mut
macht. Allein schon für R. werde ich alles tun, was in meiner
Macht steht, damit es wieder aufwärts geht.
Danke für deine lieben Worte!
-------------------------

Liebster R.,
nachher fahre ich zu deinem Grab.
Hier ein paar Zeilen für dich. Nicht
von mir, aber sie passen halt.
Ich selbst bin derzeit nicht wirklich
sehr "ergiebig", wenn du weißt, was
ich meine (na klar weißt du, was ich
meine).

Deine Vida

**********************************************
Seitdem du weg bist ist so manches o.k.
dafür dass es korrekt ist, tut es aber ganz schön weh

Ich bin wirklich gesegnet
Hatte Glück und vieles ist super wie es ist
Bis auf die Lücke die nicht schließt

Es ist ein perfekter Kreis von 280 Grad
Der rettende Beweis den ich leider grad nicht hab

Es ist der Sinn des Lebens
Den keiner mehr verrät
Man muss wirklich kein Genie sein
um zu merken dass was fehlt

Bei Gott es fehlt ein Stück
Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!

Und die Welt dreht sich weiter
Und dass sie sich weiter dreht
Ist für mich nicht zu begreifen
Merkt ihr nicht dass einer fehlt

Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!

Es ist nicht zu beschreiben
Wie kalt und leer es ist
Ich versuche nicht zu zeigen
Wie sehr ich dich vermiss
Meine Freunde tun ihr Bestes
Aber das Beste ist nicht gut genug
Für das was du mir warst
Hat diese Welt kein Substitut

Dies ist ein Akt der Verzweiflung
Ein stummer Schrei
eines Menschen voller Leid
und seiner Wunde die nicht heilt
Es ist ein letzter Kampf gegen das woran es liegt
Wie ein Vogel mit nur einem Flügel
der bestimmt nicht fliegt

Bei Gott es fehlt ein Stück
Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!


Und wie Welt dreht sich weiter
Und dass sie sich weiter dreht
Ist für mich nicht zu begreifen
Merkt sie nicht dass einer fehlt

Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!

Es ist leicht zu erkennen
Und schwer zu ertragen
Mein Herz trägt deinen Namen
Es ist die alte Geschichte
Wenn jemand stirbt
Es fehlt ein Stück vom Puzzle
Das so niemals fertig wird

Man sagt mir halb so schlimm
Es geht weiter wie du siehst
Um zu sehen dass das nicht stimmt
Braucht es keinen Detektiv
Ich kann meinen Zweck nicht erfüllen
Wie eine Kerze ohne Docht
Dieses Schiff geht langsam unter
Merkt ihr nicht, es hat ein Loch

Bei Gott es fehlt ein Stück
Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück

Und die Welt dreht sich weiter
Und dass sie sich weiter dreht
Ist für mich nicht zu begreifen
Merkt sie nicht dass einer fehlt

Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!

Vida7
22.11.2005, 20:58
Liebste Sonja,

ich habe deine Karte vorgestern erhalten und.... mir fehlen
die Worte. Habe mich so sehr gefreut, vielen vielen lieben
Dank! Mein Tag war gerettet und ich hatte ein Lächeln
auf dem Gesicht! Du bist so ein lieber Mensch! DANKE!

Deine Vida

**********************************************

Lieber R.,

dein Grabstein. Ich hab ihn gesehen. Irgendwie gefällt er mir,
obwohl ich einen ganz anderen ausgesucht hätte. Dein Familien-
name steht groß darauf und dann in etwas kleinerer Schrift
dein Vorname, dein Geb.datum und dein Sterbedatum. Der Stein
ist so gemacht, dass noch andere Namen darauf Platz finden
werden. Deine Eltern werden sicher irgendwann neben dir
ruhen. Für sie ist die Vorstellung vielleicht sogar schön, dass
sie eines Tages wieder ganz nah bei dir sind.
Ich war nur kurz an deinem Grab und hab dir ein Gedicht hin-
gelegt. Eine kleine Rose außerdem auch, die hattest du dir
verdient, mein Freund.

Mir geht es nicht viel besser. Aber ich habe beschlossen, mit
dem Jammern aufzuhören. Das Jahr ist zum Glück bald zuende
und hoffentlich auch alles, was dazu gehörte an Kummer.

Du fehlst mir. Unendlich fehlst du mir. Ich habe von dir erzählt.
Letzte Woche. Nicht viel. Eigentlich nur, dass du gestorben bist.
Dein Photo hier auf meinem Schreibtisch ist geschmückt mit
einem Gedicht. Ich habe es im Internet gefunden und es paßte.

"Und die Welt dreht sich weiter,
und dass sie sich weiter dreht,
ist für mich nicht zu begreifen
Merkt sie nicht, dass einer fehlt

Bei Gott, es fehlt ein Stück!
Haltet die Welt an!
Es fehlt ein Stück
Sie soll stehen!"

Ich wünsche mir, dass du in Frieden irgendwo lebst. Dort hinter
dem Regenbogen. Und dass du deinen Lieblingswein trinken
kannst und feiern kannst. Dass du nette Gespräche dort hast
und oft lachst. Dass du glücklich bist. In deiner anderen Welt.

Du fehlst mir.

Deine Vida
----------------------------------------------

Xavier.... as ever

DIESER WEG
Also ging ich diese Strasse lang
und die Strasse führte zu mir.
Das Lied das du am letzten Abend sangst
es spielte nun in mir.
Noch ein paar Schritte und dann war ich da,
mit dem Schlüssel zu dieser Tür.

Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Es war nur ein kleiner Augenblick,
einen Moment war ich nicht da,
danach ging ich einen kleinen Schritt
und dann wurde es mir klar...

Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Manche treten dich,
manche lieben dich,
manche geben sich für Dich auf,
manche segnen Dich,
setz dein Segel nicht,
wenn der Wind das Meer aufbraust.
Manche treten dich,
manche lieben dich,
manche geben sich für Dich auf,
manche segnen Dich,
setz dein Segel nicht,
wenn der Wind das Meer aufbraust.

Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg.
Dieser Weg ist steinig und schwer,
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses Leben bietet so viel mehr.

Dieser Weg.

Sonja A.
22.11.2005, 21:54
hallo liebe vida,

dann hat die karte ja ihr kleines etappenziel erreicht. :)
mit dem jammern aufhören ist ein guter entschluss.
allerdings würde ich jammern durch "deprimieren lassen" o.ä. ersetzen.
du hast alles recht dieser welt traurig zu sein und dies auch mitzuteilen, wenn dir danach ist.
nur reinsteigern ist nicht gut. aber so bist du auch nicht vermute ich.

r. hat jetzt einen stein an seinem grab. der moment, in dem man den namen des geliebten menschen liest, der ist ein ganz ... seltsamer.
so nah und doch so fern...
schön, dass der stein dir gefällt.
r. wird sich sehr über das gedicht gefreut haben.

viele liebe grüße,

sonja

Vida7
29.11.2005, 23:22
Liebe Sonja,

es stimmt.... es war sehr merkwürdig den Grabstein zu sehen.... seinen
Namen darauf.....irgendwie war es wieder so ein Moment der Fassungslosig-
keit. Der Gedanke "Das kann doch nicht sein!" hat sich breit gemacht.
Aber nach wenigen Minuten war es in Ordnung. Der Stein ist die Realität.

Danke für deine Empathie und deine lieben Worte! Ich hoffe, wir
hören sehr oft voneinander (....apropos nerven etc. :tongue ).

Alles Liebe.... hoffe, es ist alles o.k. bei euch?!

deine Vida

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ ++++

Lieber R.,

es ist da! Das neue Album. "Telegramm für X" und gleich hab ich
ihn am Sonntag live singen hören. I love it! Und ich konnte es
nicht glauben, dass er DEIN Zitat verwendet! Es ist wirklich wahr,
er singt das, was du immer sagtest und was hier meine Signatur ist.
Du würdest jetzt lächeln, wenn du mir gegenübersitzen würdest
und ich wüßte wieder nicht, ob du mich verarschen willst oder ob
es wirklich du warst, der es schaffte, dass dieses Zitat irgendwie
in einen seiner Songtexte kommt. Ausgerechnet diese Worte.
Es ist eine so schöne Botschaft! Und ich bin dankbar dafür, warum
auch immer nun dieses Zitat in diesem Song gelandet ist. Ich höre
ihn und denke an dich.... daran, wie sehr ich dich mag und wie tragisch
dein Tod ist.... aber auch daran, wie nah wir uns waren und wie
vertraut wir miteinander sprechen konnten. Unglaublich, wie sehr
du mir fehlst. In so vielen Momenten. In so vielen Stunden. Gerade
in den letzten Monaten. Keiner ist wie du.

Du warst der beste Freund der Welt!

Deine Vida


DU BIST WIE EIN SEGEN

Ref.: Du bist genau, was ich brauch
du bist wie ein Segen,
Du bist genau, was ich brauch
wie Sonne nach dem Regen (!!!!!!)

Du bist mein Engel auf Erden, du bist mein Engelsgesicht,
ich will eins mit dir werden, ich will zu dir, noch man läßt mich nicht.

Ich habe ihnen nichts getan, also hab ich ihnen nichts gesagt.

Sie sagen, sie haben sich, sicher nicht vertan und haben mich
1000 Mal das Gleiche gefragt.

Kannst du mich hören, bist du da,
bist du dort, wo alles geschah

Bist du ein Engel, bist du ein Mensch. Wie wird es sein,
wenn du dich von mir trennst. Wie war es vorher, wie ist es jetzt.
Ich kann fühlen, wie sich die Wahrheit setzt, mich nicht bedrückt,
mich nicht beschwert.

Herr, erhalte diese Liebe, lass sie unversehrt.

Als ich dein Gesicht noch gestern sah, dachte ich jetzt wird alles wahr.
Doch heute seh ich es nicht und das spült Tränen auf mein Gesicht.

- XAVIER NAIDOO -

Vida7
01.12.2005, 14:24
Liebster R.,

der blöde November ist vorbei! Mann, was bin ich froh...!
Der Dezember kann nur besser werden und dann ist dieses
entsetzliche Jahr endlich vorbei.

Denk an dich,
deine Vida

Vida7
06.12.2005, 12:00
"Wenn der Wind des Wandels weht,
bauen die einen Mauern,
die anderen Windmühlen."

- chinesisches Sprichwort -

Lieber R.,

alles Liebe zum Nikolaus.

Alles ist anders. Alles wird anders sein.
Nichts ist mehr wie es war. Und die Welt
verändert sich jetzt Tag für Tag.
Es sind viele Schritte zu gehen.

Ich hoffe, du bist bei mir, wenn auch
nur in meiner Erinnerung. Ich brauche
viel Mut und Kraft, brauche Durchhaltevermögen,
Freunde, .... eigentlich dich.

Es muß auch ohne dich gehen,
aber ich trag dich in meinem Herzen
immer bei mir. Und so wirst du sehen
und wissen, was nun mit mir passiert,
was um mich herum passiert, was ich
tu und was ich bewegen möchte.

Sagst du mir, ob es gut war?!
Vielleicht.

Deine Vida

Vida7
23.12.2005, 22:22
Lieber R.,

du fehlst mir sehr.
Heute.
Gestern.
Morgen.
Immer.
Ich vermisse dich.

Danke für den lieben Menschen,
der gestern da war. Und danke,
dass du mir das Lied geschickt
hast. Es kam im richtigen Moment.

Normalerweise würden
wir morgen trinken gehen.
Wie immer an Heiligabend,
wenn sich noch alle in der
Kneipe treffen, nachdem
der familiäre Teil des Tages
beendet ist. Du wirst nicht
dabei sein. Nie wieder.

Es fehlt ein Stück vom Puzzle.

Deine Vida

Vida7
24.12.2005, 21:03
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben."

- Hermann Hesse -


Liebster R.,

es ist Heiligabend. Ich habe mit meiner Familie gefeiert, konnte dort
aber nicht lange bleiben. Ich war innerlich so unruhig und mußte in
meine Wohnung um noch ein wenig meine Ruhe zu haben. Nachher
gehe ich noch aus. Viele Leute werden da sein und viele bekannte
Gesichter werden meinen Weg kreuzen. Ich habe grade nicht so
wirklich Lust zum Weggehen. Aber es ist besser, als hier zu sitzen
und Angst zu haben vorm neuen Jahr. Vor meinem neuen Job, dem
neuen Leben in einer anderen Stadt.

Es ist Heiligabend und mir ist so garnicht nach feiern zumute. Keine
Weihnachtsstimmung und kein Herzklopfen vor Glück. Nichts. Ich bin
sehr leer und warte nun darauf, dass es besser wird. Ich werde alles
dafür tun, um glücklicher zu werden, zufriedener zu werden.

Du bist dabei immer in meinen Gedanken. Du wirst mir fehlen in
jeder Minute, jeder Sekunde.

Deine Vida

Vida7
14.03.2006, 20:22
Liebster R.,

alles ist neu und anders. Manches auch nicht.
Hier steht dein Bild. In einem neuen Zimmer,
meiner neuen Wohnung, meiner neuen Stadt.
Es ist wirklich wahr geworden. Ich bin weggegangen.

Die Gefühle sind gemischt, eines aber wird
immer klarer: wie sehr du mir fehlst. Ich weiß,
dass es sich nie ändern wird. Das Heimweh
nach dir bleibt mein Begleiter. Dein Platz kann
nie ein anderer einnehmen und das ist auch nicht
erstrebenswert für mich. Manchmal frage ich dich
in Gedanken um Rat. Ich suche dich immernoch
überall, finden tu ich dich in meinem Herzen.

"Abschied nehmen bedeutet immer,
ein wenig zu sterben".

-Antoine de Saint-Exupéry -

Das ist wahr. Ein Teil von mir ist wohl mit dir
gegangen. Es ist kein schlechtes Gefühl, weil
ich mich dir auf diese Art und Weise etwas
näher fühle.

Für immer,
deine Vida

Vida7
24.03.2006, 23:58
Liebster R.,

es ist einsam ohne dich. Ich habe heute von dir
geschrieben. Nicht viel, aber es tat gut. Vorhin
habe ich plötzlich in irgendeinem Gästebuch im
Internet einen Eintrag von dir gefunden. Du hast
ihn im Jahr 2002 geschrieben. Da blieben dir noch
zwei Jahre. Wenn wir das gewußt hätten....

Ich würde dir so gerne von allem neuen in meinem
Leben erzählen. So gerne würde ich meinen Kopf
an deine Schulter legen und weinen. Nicht immer,
manchmal eben.

Andererseits würde ich dir hier so gerne alles zeigen.
Mit dir schick weggehen. Trinken. Witze machen.
Tanzen. Feiern.

Und nun ---

muß ich das ohne dich erleben. Dabei wäre es so
schön, dir alles zu berichten, mir Rat von dir zu
holen, mir deine Gedanken anzuhören. Ich habe
letztens einen Brief von dir gefunden. Du warst
ein sehr nachdenklicher Mensch. Du wußtest so
viel und warst dennoch immer "auf dem Weg".

Auf welchem bist du jetzt? Oder bist du angekommen?

Ich vermisse dich unsagbar!

Deine Vida

Vida7
31.03.2006, 14:10
Lieber R.,

draußen ist schon April-Wetter, dabei fängt der erst
morgen an. Sonne und Regen im Wechsel, aber endlich
zwitschern wieder die Vögel.

Es ist keine einfache Zeit grade, tausend Dinge schwirren
mir im Kopf rum, vieles liegt im Argen und ich allein bin
dafür verantwortlich, wieder Ordnung herzustellen. Vielleicht
ist das eine Herausforderung auf meinem Weg ins Glück.
Wer weiß.... Kleine Hürden schaden ja nicht, sondern machen
klüger und selbständiger. Vielleicht sollte ich wirklich daran
glauben, damit ich nicht stets auf der Stelle trete.

Wieder hat er mich im Stich gelassen. Du weißt wer. Es ist
nichts neues, im Gegenteil. Das wievielte Mal war es?! Ich
erwähne es nicht, denn es ist nicht wichtig. Wichtig ist,
dass ich daraus lerne. Manche Dinge lerne ich wohl sehr
langsam. ZU langsam.

In ähnlicher Form würde ein Brief an dich rausgehen, wenn
du noch bei mir wärst. Aber du bist tot. Zwar kann ich dir
schreiben, aber es kommt keine Antwort. Dein Bild steht hier
in meiner neuen Wohnung, es hat wirklich einen Ehrenplatz.
Und dein knallgrünes Hemd hab ich auch dabei. Es gehört jetzt
zu mir. Es war dein tollstes Hemd.

Wärst du doch hier, R.! Wir hätten beide so viel davon.

Ich denke immer an dich.

Deine Vida

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wirf den Stein von heute weg. Vergiß ihn und schlafe.
Wenn er Licht ist, wirst Du ihn morgen wieder finden
zur Dämmerzeit, in Sonne verwandelt."
Juan Ramon Jimenez
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Vida7
07.04.2006, 21:44
Liebster R.,

"erwache und lache" steht auf einer Postkarte, die ich
heute gekauft habe. Ein Mann und eine Katze sind
darauf. Ich könnte sie dir ja schicken. Eben nicht,
aber vielleicht aufs Grab legen. Irgendwann, denn
inzwischen wohne ich zu weit weg, um dich öfter zu
besuchen. Doch bist du dort?

Grosse Probleme um mich herum. Meine Papa ist
wieder krank. Krebs. Überall Krebs. Ich kann dieses
Wort nicht mehr hören. In mir ist so eine große
Wut und so eine große Traurigkeit. Zeitgleich auch
eine unendliche Dankbarkeit, weil er es hoffentlich
wieder schafft.

Dein Todestag jährt sich bald schon zum zweiten
Mal. Der zweite Frühling ohne dich, das zweite Jahr,
das ohne dich begonnen hat, in das wir ohne dich
hineingefeiert haben. Du würdest mein Leben nicht
mehr wiedererkennen. Nichts ist mehr, wie es war
.... seit du weg bist.

Ich würde dich so sehr brauchen!

Und heute kann ich nichts positives schreiben.
Aber ein kleines Gedicht, das Mut macht.

>>Nimm dir Zeit zum Träumen,
es ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Nachdenken,
das ist die Quelle der Klarheit.
Nimm dir Zeit zum Lachen,
das ist die Musik der Seele.
Nimm dir Zeit zum Lieben,
das ist der Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit um freundlich zu sein,
das ist das Tor zum Glück<<

*****irischer Gruss*****

Deine Vida

Vida7
24.04.2006, 19:27
Lieber R.,

ich verstehe nichts mehr. Ich verstehe das Leben nicht mehr.
Verstehe nicht, was vor sich geht oder was ich verbrochen
habe, dass seit geraumer Zeit alles so läuft.

Letzte Woche starb mein Hund. Er war mein Ein und Alles, er
war mein Fels in der Brandung, mein Begleiter (auch als du
gestorben bist). Mein neues Leben habe ich mit IHM begonnen,
er war das einzig Beständige, er war alles, was mir noch
geblieben war aus meinem "alten" Leben.

Er war mein Schatten und nichts ist mehr, wie es war. Dabei
war sowieso alles anders, nur er, er war immer da. Er war mein
Halt, mein bester Freund.

Alles wird gut, dachte ich immer. Mittlerweile denke ich das
nicht mehr, weil ich viel zu viel Angst davor habe, optimistisch
zu sein. Ich habe es immer bereuen müssen, wenn ich es war
in den letzten Monaten, denn es kam immer nur noch schlimmer.

Mir fehlt Lyrik, mir fehlen Worte, mir fehlt ein klarer Gedanke.

Vida

Sonja A.
24.04.2006, 20:41
liebe vida,

schon öfter habe ich dir hier nicht geschrieben, jedoch deine gedanken gelesen.

*knuddel*

es tut mir leid, dass dich jetzt auch noch dein hund verlassen hat.
r. wird sich gut um ihn kümmern. die beiden verstehen vielleicht gar nicht, warum du so traurig bist. wahrscheinlich geht es ihnen gut. ach was, ganz bestimmt.

meinem ehemaligen m. geht es nicht gut. er ist im krankenhaus, kämpft sich ohne jegliche lebensenergie durch jede minute, stunde, tag und woche. habe ich dir geschrieben, dass "es" ihn auch getroffen hat?

ich wünsche dir so sehr einen menschen an deiner seite, der es schafft, dein gequältes herz zu wärmen und seine besitzerin wieder positiv in die zukunft blicken zu lassen.

alles gute für dich vida sonnenstrahl!

deine sonja

Vida7
15.06.2006, 23:07
Erstmal hallo liebe Sonja,
soeben habe ich erst deine Antwort gesehen.... vielen Dank für deine Worte.
Wie geht es M. inzwischen? Ich hoffe doch, dass es ihm besser geht?! Und
wie geht es dir mit deinem T? Ich bin so froh, dass das so eine positive
Entwicklung genommen hat. Denke oft an dich, an die anderen Hühner....
ich habe den Link zur Seite nicht mehr, könntest du ihn mir per PN nochmals
geben? Würde sehr gerne wiedermal vorbeischauen. Liebste Grüsse, Vida
************************************************** *******

Liebster R.,

am Samstag bist du schon zwei Jahre nicht mehr da.
Am Samstag ist es zwei Jahre her, dass morgens die
Nachricht kam. Auf meinem Handy war ein Anruf in
Abwesenheit, nachts um fünf. Beim Rückruf erfuhr ich
es. Ich saß in meinem Bett, war wie erstarrt. Dachte
nur "das darf nicht sein!". Ich kann mich noch so genau
an diesen Gedanken erinnern. Die ganze Zeit hämmerte
es in meinem Kopf "das darf nicht sein!". Ich wußte von
der ersten Sekunde an, dass ich nie damit klarkommen
würde. Auch wenn ich es äußerlich muss, so bleiben
innerlich die vielen Fragen, die vielen Gedanken, Grübeleien.
Sie begleiten mich, oft kann ich sie in die Ecke stellen
und warten lassen mittlerweile. Ganz weg sind sie nie.

Allerdings werden sie positiver. Grübeleien werden durch
schöne Erinnerungen abgelöst. Vielleicht schickst du mir
die ja. So, wie du mir Zeichen schickst in letzter Zeit.
Ich lese wieder unser Buch, unser liebstes. Tu mich schwer
damit, weil es 1. schwierig zu lesen ist und 2. mich erinnert
an so vieles. Ein Brief an dich lag in diesem Buch. Geschrieben
als du schon tot warst.

Hier steht das Bild von dir. An einem Ort, den du nie besuchen
wirst, zumindest nicht als der, der du damals warst. Vielleicht
bist du trotzdem manchmal da.

Ich habe mir diese Woche vorgestellt, wie sehr du derzeit feiern
würdest. Die WM....das wäre was für dich, du hättest mich hier
am WM-Austragungsort besuchen können. Das hätte auch keiner
geglaubt, dass Vida mal in so einer Stadt wohnt, was?! Überhaupt
ist alles anders.

Mein Hund, der das Einzige aus meinem "alten Leben" war, ist
nicht mehr da. Er war mein Ein und Alles. Ich vermisse ihn, immer
und rund um die Uhr.

Ich muß klarkommen. Und ich spüre seit einigen Tagen das Leben
in mir, spüre MICH und spüre Antrieb. Inneren Antrieb, weil ich
weiter will, weil ich glücklich werden will. Weil ich LEBEN will.
Das bin ich nicht nur DIR schuldig, sondern auch denen, die mich
lieb haben und nicht zuletzt MIR SELBST.

Ich will ein bißchen was für dich miterleben, die Welt manchmal
durch deine Augen sehen, lieber R.! Deine Witze sind verankert
in meinen Gedanken, ich muß oft lächeln, wenn ich daran denke,
was wir beide so alles witzig fanden. Du warst mein bester Freund.

Ich schicke dir ein Lächeln dorthin, wo du jetzt bist. Oder bist
du hier im Raum und lächelst direkt zurück....auf mich herunter?!
Manchmal glaube ich es.

Ich denke immer an dich,
deine Vida

~~
Du mußt das Leben nicht verstehen
- Rainer Maria Rilke -

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Und lass dir jeden Tag geschehen,
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
~~

Sonja A.
17.06.2006, 01:46
liebe vida!

es freut mich unglaublich stark, dass du in dir LEBEN spürst.

weiß gar nicht, ob ich deine mailadresse noch habe.
schick mir doch eine e-mail, dann schreibe ich dir.

deine gedanken hier lese ich sehr gern. in ihnen steckt so viel weisheit, dass ich aus ihnen auch noch kraft schöpfen kann.

alles gute für dich,

sonja

Vida7
18.06.2006, 23:00
Liebe Sonja,
ich habe dir eine PN geschickt und würde mich sehr freuen,
bald von dir zu hören :) .
Alles Liebe und viele Grüsse, Vida
********************************************

Lieber R.,

gestern waren es zwei Jahre. Zwei Jahre ohne dich. Schon zwei
Jahre, dass ich nicht mehr deine Stimme gehört habe, nicht mehr
mit dir gesprochen habe, vis-à-vis. Schon zwei Jahre, dass ich
das Söhne Mannheims-Lied zum ersten Mal gehört habe - die CD
war eigentlich für dich, aber sie kam genau an dem Tag bei mir
an, als du gestorben bist. Und so wurde es meine CD und die
Lieder wurden zu Erinnerungen an dich, vor allem das letzte.

Zwei Jahre hast du mich nicht mehr angerufen, mir nicht mehr
geschrieben, mich nicht mehr geärgert, mich nicht mehr zum
Lachen gebracht, mir keinen Rat mehr gegeben. In diesem Jahr
2006 hast du keinen einzigen Tag mit mir verbracht, auch im
letzten Jahr 2005 schon nicht und es wird kein Jahr mehr in
diesem meinem Leben geben, in dem wir Zeit verbringen mit-
einander - so, wie zwei Freunde es eben tun - mit Reden, mit
Feiern, mit Diskussionen, mit Nichtstun, mit Kaffeetrinken.

Die Zeit, die wir gemeinsam hier in der realen Welt hatten, ist
abgelaufen. Vor zwei Jahren. Seither fehlt etwas. Es fehlt
etwas wesentliches. Etwas wichtiges. Der Platz, den du ein-
genommen hast, wird nie ausgefüllt werden. Dazu warst du
zu einzigartig. Eben mein bester Freund seit Schultagen. Wir
kannten uns aus einer Zeit, in der man mitten in der Entwicklung
vom Kind zum Erwachsenen steckt. Wir waren voller Ideen,
idealistisch, opportunistisch.

Zwei Jahre sind vergangen und nichts ist mehr, wie es damals
war. Alles ist neu, es gibt so viel, was du noch nicht weißt und
was ich dir gerne erzählen würde. Geschichten, die du mögen
würdest, die du belächeln würdest und als typisch für mich
bezeichnen würdest. Und du wärst manchmal vielleicht auch
stolz auf mich. Das sind aber alles nur Mutmaßungen, weil ich
dich nicht wirklich fragen kann, was du über mich und meine
Entwicklung, mein Leben denkst.

Es sind unzählige Tage vergangen seit deinem Tod. Aber ich
vermisse dich kein bißchen weniger. Eher noch mehr, weil eben
immer mehr zusammenkommt, was ich dir noch nicht gesagt
habe. Ich hoffe, du kannst mich trotzdem hören, wahrnehmen
irgendwie - dort, wo du jetzt bist. Vielleicht siehst du dann
auch, dass ich gerade "unser" Buch nochmals lese. Über
Marguerite und Armand.

Zwei Jahre ohne dich.............................................. ...

...............deine Vida

Vida7
19.06.2006, 23:31
>> DU WIRST FÜR MICH EINZIG SEIN AUF DER WELT
ICH WERDE FÜR DICH EINZIG SEIN AUF DER WELT."

- der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupéry -


Habe geschaut, ob Sonja sich gemeldet hat. Aber nicht, ohne dir,
lieber R., noch schnell etwas zu hinterlassen. Ich habe doch nur
noch diesen Ort hier, um dir etwas mitzuteilen - außer in Gedanken.

Schlaf gut, in jeglichem Sinne,

deine Vida

Vida7
29.06.2006, 00:18
Liebster und überaus geschätzter R.,

ich habe von dir erzählt. Von deiner Art, von deinen Ansichten.
Das Erzählen ruft die Gedanken wach, auch wenn sie sowieso
nie schlafen. Du bist immer da. Dein Bild beobachtet, was ich
tu und du wirst immer mein bester Freund sein.
Es ist spät, ich gehe schlafen.

Gute Nacht,
deine Vida

----------------------------------------------------------
Die Uhren rufen sich schlagend an,
und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe groß
die Augen auf dich gelegt;
und sie halten dich sanft und lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.

aus 'zum Einschlafen zu sagen'
Rainer Maria Rilke, 14.11.1900, Berlin-Schmargendorf

rowa
30.06.2006, 09:43
Hallo Vida,

habe immer nur gelesen, nun traue ich mich zu antworten und das fällt mir schwer.
Deine Beiträge sind Balsam für meine Seele. Ich bin auch betroffen, mein geliebter Mann ist am 1.5. von mir gegangen. Für mich ist die Welt entgültig zusammengebrochen, eigentlich schon vergangenes Jahr, als er am 1.3.2005 die Diagnose bekam. Als er mir am Telefon sagte, dass seine Zeit abgelaufen war, brach ich auf Arbeit zusammen.
Ich hielt zu ihm, was auch kam, bin mit zur Chemo, ich dachte, geteiltes Leid ist halbes Leid, es gibt ihm Kraft, dabei sah ich schlechter aus als er. Mich hat die Psychologin bei der Chemositzung angesprochen, ob ich Probleme habe und nicht meinem Mann. Mir wurde im ersten Arztgespräch im März 2005 geraten, dass ich alles klären solle, solange es ihm noch gut geht. Mein Gedanke war gleich, wie lange darf er noch leben. Vergangenes Jahr sah er noch nicht krank aus, selbst die Ärzte hatten sich gewundert, dass er noch kein Gewichtsverlust, keine Schmerzen hatte. (dachten an Tausch der Patientenunterlagen)
Aber seit diesen Jahres ging es los mit dem Gewichtsverlust und der Schwäche. Wir haben noch eine Traumurlaub gemacht im März und sind in die DomRep geflogen. Das tat ihn und mir gut. Ich denke, er hat darauf hingearbeitet, um diesen Urlaub noch zu erleben. 4 Wochen danach verliert er den Kampf, dabei ist er eine Woche vor seinem Fortgehen noch mit seinem Motorroller gefahren. 4 Tage vorher ist er erst ins Krankenhaus gekommen, weil er nicht mehr drinbehielt, hat alles erbrochen. Nun kommen mir die Tränen....

Morgen ist es 2 Monate her und er fehlt mir auch so sehr, ich zittere total, kann nun nicht mehr weiter schreiben, auch kann ich mich so ausdrücken, wie ich mich fühle.



Hallo Heide Lange,

Du bist nicht allein.
Ich habe schon vergangenes Jahr in einem anderen Forum gelesen, aber da war ich als Angehöriger und wollte mich über andere Behandlungsmethoden erkundigen und mjich einfach nur schlau machen. Ich wollte für meinem Mann nichts unversucht lassen. Ich habe viele Beiträge gelesen und das hat mit gut getan.
Hier merkt man, dass man nicht allein ist, es gibt viele Menschen bzw. Angehörige, denen es genau so geht. Habe hier einen Satz gelesen: "Man soll in die Sonne schauen, dann sieht man die Schatten nicht." Finde ich stark diesen Spruch.

eventuelle Fehler bitte ich zu entschuldigen, bin total aufgeregt.

Liebe Grüße an alle, die hier schreiben und lesen.

Rowa

tharau
30.06.2006, 10:11
Liebe Heidi Lange,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen, und er hat mich sehr
berührt.
Gleichgültig, wie ein geliebter Mensch gestorben ist, der Verlust ist kaum
zu ertragen. Dich und deine Familie hat es aus heiterem Himmel
getroffen, wogegen die Angehörigen von Krebskranken Menschen
vorher meist schon Monate zwischen Hoffen und Bangen und
Verzweiflung verbracht haben.
Mein Mann hatte Lungenkrebs, ist am 20.12.05 von uns gegangen.
Wir haben 2 Kinder, unser Sohn ist 16 Jahre alt, unsere Tochter 12.
Sie gehen beide unterschiedlich mit dem Tod ihres Vaters um.
Mein Sohn möchte nicht gerne darüber sprechen, er hat am Anfang
gesagt:" Wenn ich davon spreche, tut es weh, ich möchte nicht so
oft sprechen."
Aber er spricht schon oft von seinem Vater, als der noch gesund war.

Unsere Tochter spricht sich ihren Kummer manchmal von der Seele,
aber hauptsächlich schreibt sie und malt Bilder.
Ich habe ihr ein leeres Buch gegeben, da schreibt sie Briefe an ihren
Papa hinein. Ansonsten versucht sie, mich zu schonen, ich habe das
Gefühl, sie denkt, in meiner Trauer habe ich nicht die Stärke, auch ihr
Kraft zu geben, dieses Schicksal anzunehmen.
Kinder sind sehr sensibel, und manchmal ist es schwer herauszufinden,
was sie bewegt.
Wir haben im Eßzimmer auf unserem Tisch (er ist ziemlich groß) ein
schönes Foto von meinem Mann aufgestellt, da stehen auch immer
Blumen bei. Ich sehe oft, daß eines der Kinder dieses Bild in die
eigene Blickrichtung dreht, ohne ein Wort.

Liebe Heidi, ich kann dir jetzt leider keine Hilfe dazu geben, wie du
mit deiner Tochter über den Tod ihres Vaters sprechen solltest oder
kannst, ich kann dir nur von unseren Erfahrungen berichten.
Ich denke, man muß individuell auf die Kinder eingehen, du kennst
deine Tochter am besten.

Ich umarme dich fest :pftroest:
Ulrike

tharau
30.06.2006, 15:06
Mein Mann ist am 20.Dez.05 gestorben, und unsere Tochter hat am
Heilig Abend beim Krippenspiel mitgewirkt.
Ich denke, die Kinder brauchen in dieser sehr schwer begreiflichen
Zeit ein Stück "Normalität", um zu sehen, daß die Welt sich weiter-
dreht und nicht alles zu Ende ist.
Deine Tochter wird sich auch mit dem Verlust auseinandersetzen,
auch wenn sie es im Moment versucht,von sich zu schieben.
Ich habe für nächste Woche einen Termin bei einer Kinderpsychologin
für meine Tochter, sie hat plötzlich große Probleme in der Schule
und mit ihren Freundinnen, kommt nicht mehr klar.
Vielleicht wird ihr mit der Zeit erst die Endgültigkeit ihres Verlustes
klar.
Ich hatte auf dem Handy einen kurzen Filmausschnitt, auf dem das
Lachen meines Mannes zu hören war, den habe ich mir fast einen
ganzen Tag lang immer wieder vorgespielt.
Videos habe ich auch mehrere, aber schon ein paar Jahre alt.

Ich wünsch dir viel Kraft :pftroest:
Ulrike

rowa
02.07.2006, 14:10
Hallo Ulrike,

habe Deinen Beitrag gelesen, erst mal mein herzliches Beilied. Ich findes es noch tragischer, wenn ein geliebter Mensch so kurz vor dem Fest der Liebe geht. Aus Deinen Worten kann ich erkennen, dass Du sehr viel Kraft hast, diese schwere Zeit zu meistern. Du hast noch 2 minderjährige Kinder, für die Du jetzt allein die Verantwortung trägst und das ist schwer. Ich wünsche Dir dafür alle Kraft der Welt.
Bei mir ist es etwas anders. Meine Kinder sind volljährig. Meine Tochter ist 25 J. und hat ihre eigene Familie. Mein Sohn ist 22 J. und wohnt noch bei mir. Meine Tochter verkraftet den Verlust des Vaters recht gut, steht mir voll zur Seite. Sie gibt mir die Kraft, hört mir zu, wenn ich reden will. Bei mir ist sie die Starke und wenn sie allein bei sich zu Hause ist, dann bricht sie zusammen und weint.
Bei meinem Sohn lasse ich mir nichts anmerken, reiße mich zusammen. Er möchte nicht darüber reden. Er wird so gar etwas grantig, wenn ich ihn gezielt darauf enspreche. Ich habe das Gefühl, er verdrängt das Geschehene, aber eigentlich ist er sehr sensibel. Ich weiß auch nicht, ob ich lieber meinen Mund halten soll und nicht frage, wie es ihn geht oder soll man doch den Versuch starten, dass er sich öffnet. Für ihn war es besonders schwer. Er hatte in dieser Zeit die Trauerbewältigung, die Gesellenprüfung gemacht und gleich einen Arbeitsplatz gefunden, wo er sich ja auch beweisen muß (Probezeit). Vielleicht hat er da für trübe Gedanken keine Zeit.

Und ich möchte Dir berichten, auch ich (wir) habe(n) überall Bilder zustehen bzw. zuhängen, ob im Wohnzimmer auf dem Tisch und an der Wand, in der Küche auf dem Eßtisch, im Bad und im Schlafzimmer. Ich rede laut mit ihm. Meine Kinder denken, ich führe Selbstgespräche. Ich habe dann das Gefühl, er ist mit im Raum und beobachtet mich. Er ist allgegenwärtig.

Dass Deine Tochter Bilder malt und Briefe schreibt, finde ich gut. Kinder sind manchmal stärker als man denkt. Aber das wichtigste ist, dass man da ist, wenn sie bereit sind, sich zu öffnen und reden wollen, egal wie man sich selber gerade fühlt und das ist Stärke!

Eine solche Trauerbewältigung wie Deine Tochter versuche ich auch auf anraten einer Psychologin. Sie riet mir, auch Briefe zuschreiben und sie meinem Mann am Grabe vorzulesen (denn ich wollte ihm noch so viel sagen, konnte es aber nicht mehr, weil er ohne Bewußtsein war).
Die Beiträge von Vida haben mir sehr geholfen, ich finde sie toll und die Idee, seine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben, geben mir auch Kraft. Dafür liebe Vida vielen Dank. Jedenfalls habe ich zwei kurze Briefe geschrieben und sie ihm vorgelesen und auf Grab gelegt.

Euch allen einen schönen Sonntag bei so viel Sonneschein, liebe Grüße

Rowa

tharau
02.07.2006, 23:09
Hallo Rowa, Hallo Heide,

ich habe gerade eure Beiträge gelesen, und ich sehe viele Parallelen im Verhalten der Kinder, egal, in welchem Alter sie ihren Vater verloren haben,
Rowa, ich möchte dir auch mein herzliches Mitgefühl aussprechen, es ist noch so frisch, 2 Monate.
Mein Sohn macht von sich aus nie den Vorschlag, mal auf den Friedhof zu gehen. Aber ab und zu, wenn wir gerade unterwegs sind, mache ich auch, so wie du, Heide, Halt am Friedhof. Dann geht er auch ganz selbstverständlich mit. Und er hört dann ja auch, wie ich mit meinem Mann spreche.
Letzte Woche, nach dem Blumengießen, klopfte er kameradschaftlich auf den Grabstein und sagte: "Machs dann gut, Papa." Das fand ich ganz rührend, für ihn schon fast ein Gefühlsüberschwang.
Und die Kleine packt Briefchen oder gemalte Bilder in Plastikfolie ein und legt sie auf das Grab.
Heute war ein schwerer Tag für uns, unser Hochzeitstag. Der war noch schlimmer als Berthold´s Geburtstag. Mit Hilfe von Freunden, auch hier im Forum, bin ich nicht in dem schwarzen Loch geblieben, ich schaue schon wieder heraus.
Das wünsche ich euch auch, und bleibt im Forum, das macht vieles leichter.

Eine gute Woche wünsche ich euch
Ulrike

rowa
03.07.2006, 12:31
Hallo Ulrike,
Danke für deine lieben Wort. Es tut gut, wenn man die Beiträge von Gleichbetroffenen liest, aber noch wohltuender ist es, wenn man eine Antwort bekommt, ich bekomme da richtig Herzklopfen.

Ja, am verg.Samstag vor 2 Monaten um 13.15Uhr hat mich mein geliebter Mann verlassen. Er war noch nicht so weit. Und jeden Tag, wenn die Sterbeuhrzeit kommt, falle ich wieder rein ins tiefe schwarze Loch. Ich denke ständig an ihm. Kann's immer noch nicht begreifen. Es fällt mir schwer, mich auf meinen Alltag zu konzentrieren.
In letzter Zeit waren viele Tage, an denen ich noch tiefer abrutschte. Am 01.05. ist er für immer gegangen, am 05.06. war unser 26. Hochzeitstag und am 16.06. hätte er seinen 52. Geburtstag gehabt.

Mein Sohn geht auch selten auf den Friedhof. Ich hatte aber neulich ein Erlebnis: Ich war wie jeden Tag gleich nach der Arbeit auf dem Friedhof bei meinem Mann und habe die Blumen gegossen. Da wir noch keinen Grabstein haben, haben wir nur Schnittblumen und Blumenschalen aufgestellt. Am Grab rede ich leise mit meinem Mann, bemerke nie, was hinter mir, links u. rechts neben mir passiert. Ich habe gerade die Rosenstiele neu angeschnitten, als ich mir dabei in den Finger geschnitten habe. Auf einmal steht mein Sohn hinter mir und sprach mich an. Ich habe mich in diesem Moment sehr erschrocken. Er schob mich bei Seite und übernahm die Blumenpflege, weil ich meine Blutung stillen musste. War dies vielleicht ein Zeichen ? Hat mein Mann ihn geschickt?

Dass der Tag, an dem Euer Hochzeitstag ist, besonders schwer für dich war, kann ich gut nachvollziehen, hatte ja auch erst kürzlich unseren gehabt. Das wirft einem gleich wieder ein Stück zurück. Da sind Freunde gut, die einem dann besuchen und einem nicht allein lassen oder, wie Du schon geschrieben hast, hier im Forum zu finden sind. Ich hoffe, dass es Dir Kraft gibt, wenn ich an Dich denke.

Lasse Deine Kleine weiter Briefe schreiben oder Bildchen malen, das ist wichtig für sie.
Meine Kinder haben kleine Teddy's gekauft, auf den Pulli's steht: „Papa, du bist der Beste“ u. „Papa, ich habe Dich lieb“. Diese Teddy haben sie aufs Grab gesetzt und sie sitzen immer noch, rechts und links neben seinem Bild, das ich hingestellt habe.
Vielleicht hat Deine Tochter auch ein kleines Kuscheltier, das sie ihrem Papa schenken möchte.


Liebe Heide,
ich arbeite schon seit 2 Monaten, eigentlich gleich nach dem Tod meines Mannes an einem Album nur von ihn. (Habe gerade erst das von unserem letzten Urlaub März 2006 fertig) Es beinhaltet Fotos von seinem Leben: Kinderbilder (die ich von seiner Mama bekommen habe), seine Jugend, unser gemeinsames Leben mit den vielen Ereignissen, bis zu seinem Tod. Die alten Fotos mussten eingescannt werden (waren nur schwarz-weiß bzw. Film), bearbeitet, gedruckt, zugeschnitten werden u.s.w.. Das macht viel Arbeit, die mir aber sehr viel Freude machte, aber auch traurig, habe oft dabei geweint, aber mich auch abgelenkt hat. Ich wollte nur sagen, dass ich oft meine Kinder gefragt habe, welches Bild ich nehmen soll, wir habe gemeinsam entschieden, meistens die witzigsten und witzig konnte mein Mann sein (ein richtiger Spassmacher auf jeder Party). Da kam auch schon ein Lachen oder Schmunzeln bei uns zu stande. Das Album ist fast fertig, riesig (33x33cm) und super schwer. Vielleicht solltest Du mit Deiner Tochter Eure gemeinsamen Alben anschauen und über schöne Erlebnisse (z.B. Urlaub oder Geb.feiern o.v.m.) reden. Es fällt ihr jetzt bestimmt leichter, nachdem sie bei den Großeltern Kinderfotos vom Papa gesehen hat. Aber erzwingen würde ich nichts.
Aus Deinem letzten Beitrag entnehme ich, dass Deine Tochter ihren Papa gern was hinlegen möchte bzw. schenken möchte.
Was ich schon Ulrike schrieb, vielleicht möchte sie ihrem Papa auch einen Teddy schenken.

Liebe Vida, Du schreibst gar nicht mehr, geht es Dir gut?:pftroest:


Ich wünsche Euch allen viel Kraft, diese Woche zu meistern
Viele liebe Grüße :engel:
Rowa

rowa
04.07.2006, 10:31
Guten Tag liebe Heide,

bei uns kommt auf dem Friedhof nichts weg. Da bin ich auch froh drüber. Die beiden Teddy sitzen von anfang an da und auch das Bild steht noch da.

Auch habe ich im Garten kurz vor der Terrasse unter 2 großen Büschen eine Grablaterne seit Freitag zustehen. Daneben zwei Pflanzschalen mit Pflanzen, die Halbschatten mögen.

Von Diebstählen auf den Friedhöfen habe ich auch gehört. Es ist einfach geschmacklos und eigentlich fehlen mir da die Worte...:huh:
Auf seinem Grab werde ich auch eine Laterne und eine Vase stellen, lasse aber einen massiven Sockel aus Granitstein (wie der Grabstein) anfertigen. Dann wiegt die Laterne ca 20kg, und wer soll das so einfach wegtragen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Unser Friedhof ist eher klein und es sind immer Leute da, die man so oft sieht, man kennt sich dann schon.

Das mit der versteckten Stelle könntest Du doch so einrichten: Nimm doch einfach eine Solarleuchte anstelle einer Grablaterne, stelle eine Planzschale dazu (das vielleicht auch unter einem Srauch) und dann sage doch Deiner Tochter, dass es Euer beider Geheimnis ist, dass dies für ihren Papa ist. Er würde vom Himmel herunterschauen und diese Lampe sehen und Euch so schneller finden.
Oder Du planzt einen neuen Strauch, dann eine Solarleuchte, vielleicht ein kleiner Feldstein dazu, könnte ich mir so gut vorstellen. Was meinst Du?

Da mit dem Video finde ich gut, es wird sicher ein schönes Andecken, wie ich mit dem Album.
Da hat man eine Aufgabe, die 1. ablenkt und 2. sicher Spaß macht u. 3. bei der Trauerbewältigung hilft.
Eine DVD (entweder mit Videoaufnahmen oder als Fotoserie), sowie eine CD mit seine Lieblingsmusik werde ich auch noch zusammenstellen, die dann vervielfältigen für die Verwandschaft, Freunde und ehem. Arbeitskollegen von ihm, für alle halt, die ihn mochten u. gerne hatten. Aber erst mal eine Sache zu ende bringen, nach und nach werde ich die Sachen erledigen. So garnichts tun, kann ich nicht.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld für Dein Vorhaben, es wird Dir gut gelingen, davon ich bin überzeugt. Und zusammen mit Deiner Tochter werdet ihr bestimmt eine Stelle im Garten finden, um dem Papa zugedenken.

einen nicht allzu heißen Tag noch mit viel Sonnenschein
und liebe Grüße an alle die hier schreiben und lesen:boese:
Rowa

tharau
06.07.2006, 09:33
http://www.bilder-hochladen.net/files/q3e-g.gif

Hallo Heide,
das hört sich ja schon ganz gut an.
Meine Kinder sagen auch immer: "Der Papa weiß es doch" oder "Der Papa sieht das doch."
Bei der Grabsteinauswahl habe ich die Kinder auch mit einbezogen. Ich bin auf ihre Vorschläge eingegangen, habe sie aber doch ein bißchen in meine Richtung gelenkt. Jedenfalls haben sie das Gefühl, mitentschieden zu haben.
Deine Tochter wird den Verlust ihres Vater mit der Zeit akzeptieren lernen, sie braucht halt ihre Zeit. So wie wir Erwachsenen ja auch viel Zeit brauchen, mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen.
Manchmal lehnt man sich wieder mal gegen dieses Schicksal auf, will es nicht akzeptieren, dann geht es uns schlechter, so ist es mit Sicherheit auch bei den Kindern.
Laß es dir gutgehen. LG Ulrike

rowa
06.07.2006, 11:41
Hallo liebe Heide,
das ist doch wieder ein Schritt nach vorn, schön zu lesen. Deine Tochter ist auf dem richtigen Weg, vorher waren es kleine Steinchen, jetzt ist der Grabstein. Sie ist in ihrer Bewältigung ein Stück vorwärts gekommen. Prima. Es ist gut, dass ihr zusammen den Stein ausgesucht habt. Er sollte ja Euch allen gefallen. Was sagt Dein Sohn dazu? Und hast Du Dir über meine Vorschläge mal Gedanken gemacht?

Ich habe meine Wahl des Steines ständig geändert. Ich muß sagen, hatte selbst keine Meinung gehabt. Bin fast täglich zum Steinmetz mit meinem Besuch und habe den evt. Stein gezeigt, jeder sagte was anderes, jeder wählte einen anderen. Ich war total verunsichert, wollte den Auttrag nicht länger hinauszögern, die Aufstellung somit auch. Wir haben (meine Tochter und ich) den Stein augewählt und für die Schrift entschieden wir uns anders. Nächste Woche ist er fertig und wird augestellt. Bin gespannt, wie das Grab dann aussieht.

Hallo Ulrike,
schön, das ich Dich auch hier wieder treffe.
Das mit den Grabstein hast Du ja ganz geschickt gemacht. Wieso auch nicht.
kannst auch im anderen Forum nachlesen, bei mir ist es mal so mal so, eine ständige Berg und Tal-Fahrt mit den Gefühlen. Gestern hatte ich einen besch...Tag (Kreislauf), konnte mich deshalb nicht melden. Heute fühle ich mich schon besser und habe das 1. Mal beim Autofahren (zur Arbeit) nicht geheult. Aber wie schnell geht das, dann bewege ich mich auf der Stelle und komme nicht vorwärts.

Ihr habt beide (Heide und Du, habt ja noch mehr oder weniger kleine Kinder) die auch ihre Zeit brauchen, das ist doch verständlich. Sie haben damit auch ihre Probleme.

Mein Sohn, der schon 22 Ist, meint gestern, dass auch er seinen Vater vermisst. Das waren Worte, die ich mir durch und durch gegangen sind. Sollte sich mein Sohn etwa öffnen und etwa über seine Gefühle reden wollen. Ich bot ihn an, wenn er reden möchte, ich bin bereit. Er verneinte es, er will nicht reden. Ich nerve ihn auch nicht weiter, wenn er möchte, kommt er von allein.

auch hier ich wünsche Euch allen hier viel Kraft und Durchhaltevermögen für den heißen Tag heute und 'ne riesige Portion Himbeereis
Rowa

tharau
06.07.2006, 12:57
Liebe Rowa,

ich will dir erzählen, wie es für mich war, als der Stein gesetzt war.
Ich habe 2 Steine- 2 kleinere Säulen (es ist eine Urnengrab), die haben wir mithilfe von Prospekten und Fotoalben des Steinmetzbetriebs zusammengestellt. Ich brauchte etwas anderes für meinen Mann als es die älteren Leute um ihn herum haben. Auf dem einen Stein steht sein Name mit Geburts- und Sterbejahr, auf dem anderen habe ich Sterne eingravieren lassen. Es ist wunderschön, ich sehe es immer schon von Weitem.
Als diese Säulen also dort standen, das Grab nicht mehr anonym war, stand ich daneben und habe zu Berthold (mein Mann) gesagt: "Jetzt können wir wieder nebeneinander stehen, du auf der einen Seite, ich auf der Anderen."

Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben kann, es fiel wieder ein Stück Realität auf mich. Nun steht es da geschrieben, daß er nicht mehr lebt.

Du, das Auf und Ab der Gefühle bleibt noch, aber du wirst dich langsam auch wieder für irgend etwas in deiner Umgebung interessieren.

Bleib stark, du schaffst das auch. (Das Forum ist gut.)

Liebe Grüße
Ulrike

Monika W.
06.07.2006, 14:41
Hallo Rowa, hallo Ulrike,

nächste Woche werde ich mit den Kindern ( Tochter 22,Sohn 19 ) in den Odenwald fahren und da vielleicht einen Naturstein für das Grab finden. Unser Steinmetz hat uns das angeboten. Mein Mann sammelte mit Leidenschaft Steine und wir sind der Meinung, daß ein Naturstein am besten zu ihm paßt. Er wollte unbedingt ein Familiengrab, ( meine Mutter, mein Bruder oder ich können noch mit rein ) und deshalb ist alles breiter und größer.

Meine Kinder leben ihr Leben so weiter, wollen auch nicht viel reden. Mittlerweile kommen jetzt die Erinnerungen und es werden Geschichten vom Papa erzählt.

Ich gehe gern zum Friedhof. Es fehlt etwas, wenn ich nicht am Grab gewesen bin.

rowa
06.07.2006, 15:17
Liebe Ulrike,

wir haben auch ein Urnengrab (habe damit ganze große Probleme mit, aber mein Ecki hat es so gewollt). Ich hätte lieber eine Erdgestattung gewählt, aber wie gesagt, er..... Einen Grabstein wollte er auch nicht, das hat er mir im Frühjahr diesen Jahre gasagt. Ich schaute ihn und erwiderte, ob er weiß was er mir damit an tut. Es ist ein 4-Urnen-Grab und auch möchte ich später dort beerdigt werden. Ich habe ihm gesagt, dass er einen Stein bekommt und zwar einen schönen. Er sagte darauf nichts mehr, dachte bestimmt, sie hat sowieso das letzte Wort, was soll's.

Bei der Auswahl habe ich ständig meine Meinung geändert, heute so , das nächste Mal wieder anders. Wollte das schnell, wie alle anderen Formalitäten erledigt haben. Ich war wohl noch in der Schockphase, weiß heute nicht mehr, wie ich das alles erledigt habe. Jetzt (vor ca 4 Wo.) haben wir uns endgültig entschieden. Er ist auch größer, als die anderen von nebenan. Fast doppelt so groß (75x60cm), wie die anderen. Üblich ist 40x60cm. Überall habe ich sagt bekommen, das ist aber nicht üblich (Ob es noch mal das Ansehen war(-Abschiednehmen) oder die Einäscherung in seinem besten Anzug oder oder oder.... überall) Mir war es aber egal, was da andere zu mir sagten, komisch was? Mein Mann war für mich mein All und Alles und außergewöhnlich, auch so wollte und werde ich es für ihn machen. Unser Stein (es wird ja auch mal mein Stein sein) hat oben eine Wellenform. Wir liebten das Meer und haben lange Strandsparziergänge gemacht, deshalb diese Form. Dann ist sein Name mit Bronzebuchstaben drauf und ein Bild von ihm oben links. Alles so gewählt, dass später mein Bild und meine Buchstaben noch drauf können. Neben meinem späteren Bild steht noch ein kleiner Spruch.
Ich denke, er ist schon auffallend. Ich werde ihn bestimmt auch aus der Ferne erkennen. Bin noch am überlegen, ob noch ein kleiner Piepmatz obern rechts auf dem Stein setzen lasse. Wenn wir im Garten gesessen haben, ist ihm immer das Vögelgeschwitzer aufgefallen.

Ja es wird anders werden, wenn der Stein gesetzt ist. Mal sehen, wie es mir dann geht. Weil ich aber so ohne keinen Bezug hatte, habe ich ein Bild aufs Grab gestellt, so kann ich mir ihm reden und ihm näher sein.

Du hast ja eine ganz andere Form gewählt. Ich gebe zu, hätte schon viel früher ins Net schauen sollen um mir Anregungen zuholen, hätte vielleicht eine andere Form gewählt, bin WAAGE, kann mich nicht entscheiden.
Aber Deinen Stein kann ich mir gut vorstellen, bestimmt außergewöhnlich, das ist einem auch ein Bedürfnis, dem Liebsten das zu tun. Es ist ja auch das letzte was man tun kann und das sollte perfekt werden, mir geht es jedenfalls so.

So ich muß nun schluß machen, war sowieso schon zu viel geschrieben, andere wollen ja auch noch.

Vielleicht schreibe ich heute abend noch mal, ansonsten drücke ich Dich ganz lieb und fest. Sei stark. aber wie klingt das von jemanden, der selber nicht stark ist (ist fast wie Wasser predigen und Wein....)

Viele liebe Grüße
Rowa

rowa
06.07.2006, 19:38
liebe Monika,

wenn Dein Mann immer Steine gesammelt hat, dann würde ein Naturstein passen. Wenn er das wüßte, wie sehr würde er sich freuen, ganz gewiß.
Ein polierter Grabstein wäre fehl am Platze. Da es ein Familiengrab werden soll, müßte es doch ein größerer Naturstein sein, oder?


Ich habe auch einen großeren Stein genommen, weil es ja ein 4-Urnen-Grab ist, dann müßten auch 4 Namen rauf.

Habe mir, bevor ich zum Steinmetz gegangen bin, eine maßstabsgerechte Zeichnung gemacht, besser gesagt 2 Zeichnungen. Die erste mit Stein und dem Bild u. Namen meines Mannes, bei der 2. eine durchsichtige Folie drauf mit meinem Bild und Namen. Es wäre noch Platz für einen weiteren Namen. Die hatte ich mitgenommen und ihm gezeigt. Am Dienstag war ich wieder dort und den Grabstein bemustert. Die Schrift, wir haben einzelne Bronzebuchstaben gewählt, wurde draufgelegt. Jetzt war die letzte Möglichkeit noch etwas zuändern, war aber alles OK. Nächste Woche soll er fertig sein und gesetzt werden. Dann hat das Grab einen Namen.

Monika, mir geht es gleich. Für mich ist es ein Bedürfnis, jeden Tag zum Grab zugehen. Ich mache das gern und das behalte ich bei. Die Blumenschalen müssen doch jedenTag gegossen werden bei dieser Hitze. Ich habe keine Blumen gepflanzt, weil beim Setzen des Grabsteines sicher auf das Grab getreten wird.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche des Natursteins im Odenwald. Dein Mann gibt Dir bestimmt ein Zeichen, achte mal drauf. Ich drücke Dich in Gedanken ganz fest und noch fester meine Daumen, dass Du was passendes findest.

liebe Grüße an alle hier im Forum
Rowa

rowa
07.07.2006, 08:45
Hallo liebe Heide,

nun ist es doch passiert, was ich befürchtet habe. Ich habe tatsächlich was verwechselt, entschuldige bitte. Du hast nur eine Tochte von 8 Jahren. Nun habe ich mir einen Zettel gemacht und hoffe, dass es nicht mehr zu Verwechselungen kommt.

Habt Ihr ein Erdgrab oder Urnengrab. Wir haben ein 4-Urnengrab. Es wurde gleich eine helle Granitumrandung gesetzt(erst mal provisorisch). Diese wird aber entfernt, weil eine aus gleichem Granit passend zum Grabstein sein soll.
Ich versuche mal Fotos von den beiden Tesddys zuladen. Obwohl meine Kinder schon so alt sind, fand ich das mit den Teddys niedlich, sie haben mir vorher nichts davon erzählt.


Du hast bis heute den ganzen Papierkram erledigt, dass schaffst Du das auch noch. Du bist eine starke Frau, ich schicke Dir dafür ein riedsiges Kraftpaket.
Ich wollte es schnell erledigt haben, damit sozusagen das Grab einen Namen und ein Gesicht hat und nicht mehr so anonym ist. Habe deshalb bisher ein Foto auf dem Grab gestellt, sonst hätte ich keine Bindung zum Grab gehabt und so schaue ich ihn an.

Ich glaube Deine Eltern haben recht. Man soll zwar nichts übers Knie brechen, aber vielleicht solltest Du Dich doch damit beschäftigen, irgentwann kommt es sowieso auf Dich zu. Und bedenke, 1. bis nächstes Jahr ist 'ne lange Zeit, willst Du so lange warten? Und 2. die 19% Mwst., die kommt und die 3% mehr macht schon was aus. Davon mal abgesehen, dass man von den Angebotes völlig erschlagen wird, konnte mich nicht entscheiden, brauchte für die entgültige Wahl auch eine gewisse Zeit zum überlegen und so. Was mir den einen Tag gefallen hat, habe ich am nächsten Tag wieder verworfen. Das ist was entgültiges, das wirklich gut überlegt sein soll. Ich rate Dir auch, taste Dich langsam ran an das Thema. Ich habe im Net viele Beispiele und Anregungen geholt, wollte was schönes haben für meinen lieben Mann, habe mich dann doch für einen Stein entschieden, der ins Gesamtbild passt, nur etwas größer ist.

So liebe Heide, habe wieder einen Roman geschrieben, ist aber in zwei Worten nicht geschrieben.
Ich drücke Dich ganz lieb und versuche Dir Kraft zugeben für Deine letzte Entscheidung
und allen ein schönes WE
Rowa

Petra_S
07.07.2006, 09:13
Hallo alle zusammen!
Es geht mich nichts an, aber ich vermisse Vida in ihrem Thread ! Ich habe ein bisschen das Gefühl, sie ist vertrieben aus ihrem Zwiegespräch - vielleicht wollt ihr euch ja einen eigenen Titel für ein Thread ausdenken? Vielleicht liege ich aber auch falsch und Vida freut sich über den "Besuch", es ist ja öffendlich ...
Nicht übel nehmen, habe nur Vida vermisst !
Petra

tharau
07.07.2006, 09:30
http://www.bilder-hochladen.net/files/q3e-g.gif

Liebe Rowa,
ich habe mir gerade die Bilder betrachtet. sie rühren so an, daß es einem die Tränen in die Augen treibt. Das habt ihr schön gemacht.
Was du geschrieben hast - du tust dir schwer in Entscheidungen - stimmt gewiß nicht so ganz. Du hast doch Entscheidungen getroffen mit großer Tragweite, hast alles gemeistert, was getan werden musste.

Liebe Monika,
die Idee mit dem Naturstein hört sich gut an. Man möchte doch dem lieben Menschen, den man verloren hat, noch irgend etwas Schönes, Bleibendes, geben.

Liebe Heide,
wie du schreibst, beschäftigt sich deine Tochter jetzt sogar recht intensiv mit dem Tod ihres Vaters. Sie hat jetzt einen Weg gefunden, eine Art Kontakt zu ihm zu halten, der Stein "tschüß Papa", die Blumen.
Mit dem Grabstein wirst du dich beschäftigen, wenn du soweit bist. Wenn du dir vom Steinmetz ein paar Prospekte geben läß, geht das fast ganz von selbst.

Liebe Grüße an alle
Ulrike

tharau
07.07.2006, 09:33
Oh Petra,
ich glaube, du hast recht.

Liebe Vida, das war sicherlich nicht unsere Absicht, wir wollten dich nicht aus eurem Zwiegespräch vertreiben. Es hatte sich irgendwie so ergeben.
Vielleicht sollten wir einen zusätzluichen thread eröffnen.

Sei bitte nicht böse
Ulrike

rowa
07.07.2006, 11:30
Liebe Vida,

ich stimme Petra voll zu. Wir vermissen Dich hier im Thread. Wollte schon vor ein paar Tagen wissen, wie es Dir geht. Bitte melde Dich. Gerade Deine Beiträge waren eine große Hilfe für mich, vielleicht kann ich Dir jetzt helfen.

Gruß
Rowa

Sonja A.
07.07.2006, 23:37
Hallo ihr Lieben!

Ich weiß es natürlich nicht, aber ich vermute, dass Vida gar nicht weiß, was sie schreiben soll. Möchte euch bestimmt nicht "auf die Füße treten"...
R. war "ihr Leben", jedoch nicht ihr Lebensgefährte. Er war ihr allerbester Freund - aber viel mehr, als manche Partner sich sind.
Ein eigener Thread für euch ist bestimmt eine gute Idee. Hier mitlesen könnte ihr ja trotzdem ;-)

LG, Sonja

Vida7
08.07.2006, 15:08
Hallo ihr Lieben,

danke an Sonja und Petra.... ich hätte es mich nicht recht
getraut, es auszusprechen, aber es stimmt schon.... dies hier
ist ein Plätzlein, an das ich immer komme, um R. "zu besuchen".
Natürlich ist es mir nicht unrecht, wenn sich hier ab und
an jemand zu Wort meldet. Aber es ging mir schon etwas zu
weit weg von "meinem" Thread, das stimmt. Deswegen danke
euch beiden, dass ihr das zum Ausdruck gebracht habt! :)

Es freut mich aber sehr, dass sich hier nun einige Menschen
gefunden haben - Heide, Ulrike, Rowa.... ! :) Es ist lieb, dass
ihr euch nun euren eigenenThread bastelt. Danke!

Liebe Grüsse,
Vida

P.S.: R. würde die Weltmeisterschaft so sehr lieben!
P.P.S.: Sonja, ich hoffe, meine Mail ist angekommen?

Petra_S
08.07.2006, 23:43
Liebe Vieda,
dein Freund R. muss ein wunderbarer Mensch gewesen sein, wenn er es vermocht hat, dass er den Mensch Vida ihm so nahe war, dass sie auch heute nach über zwei Jahren noch nicht zur "Tagesordnung" übergegangen ist. Viele "Freunde" wissen bald "...das Leben geht weiter...!". Ich bin tief beeindruckt, dass es so eine tiefe menschliche Freundschaft, eigendlich auch Liebe (wenn auch nicht im abgedroschenen Sinne) zwischen Mann und Frau gibt, die über die Trennung hinaus Bestand hat. Ich beglückwünsche euch zu dieser Erfahrung, zu euch gegenseitig!
Liebe Grüße Petra

Petra_S
08.07.2006, 23:43
Liebe Vieda,
dein Freund R. muss ein wunderbarer Mensch gewesen sein, wenn er es vermocht hat, dass er den Mensch Vida ihm so nahe war, dass sie auch heute nach über zwei Jahren noch nicht zur "Tagesordnung" übergegangen ist. Viele "Freunde" wissen bald "...das Leben geht weiter...!". Ich bin tief beeindruckt, dass es so eine tiefe menschliche Freundschaft, eigendlich auch Liebe (wenn auch nicht im abgedroschenen Sinne) zwischen Mann und Frau gibt, die über die Trennung hinaus Bestand hat. Ich beglückwünsche euch zu dieser Erfahrung, zu euch gegenseitig!
Liebe Grüße Petra

Vida7
10.07.2006, 08:37
Liebe Petra,

du hast recht, das war er. Ein sehr besonderer Freund, sehr einzigartig.
Ich danke dir für deine lieben Worte. R. hätte sich gefreut, dies über
uns zu lesen, da bin ich ganz sicher! :)

Alles Liebe,
Vida

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Lieber R.,

ein Sommertag, einige Tage noch bis zu deinem Geburtstag.
Auch heute ist ein besonderer Tag. Nicht nur der 1. Tag nach
der WM. Nein, auch aus anderer Sichtweise, aber das weißt
du bereits.

Melancholie schwingt heute mit. Es wird kein leichter Tag werden,
aber auch er wird vorüberziehen. Und vorher werde ich ihm
Inhalt geben, denn das ist das, was zählt. Man muß den Tagen
schließlich Leben geben, nicht umgekehrt, den Spruch kennst
du ja bereits. Schade, dass ich den Sinn immer alleine suchen
muß. Nicht mit dir.

Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben.
Ich ahne die Winde, die kommen, und muß sie leben,
während die Dinge unten sich noch nicht rühren:
die Türen schließen noch sanft, und in den Kaminen
ist Stille;
die Fenster zittern noch nicht, und der Staub ist noch
schwer.

Da weiß ich die Stürme schon und bin erregt wie das Meer.
Und breite mich aus und falle in mich hinein
und werfe mich ab und bin ganz allein
in dem großen Sturm.

- R.M. Rilke -

Letzte Nacht hatte ich Besuch in meinen Träumen. Danke.

Deine Vida

Vida7
13.07.2006, 22:36
Lieber R.,

eine nicht einfache Zeit. Aber eine gute Zeit. Ich hatte
viele schöne Wochen. Du hättest sie so sehr geliebt, diese
Athmosphäre in Deutschland. Alle haben gefeiert, die vielen
Menschen zu Gast bei Freunden, zu Gast bei uns. Nie hätte
ich geglaubt, dass mich das so sehr mitreißen kann. Es hätte
dir so gefallen.

Es ist warm draußen, der Sommer ist da. Vor zwei Jahren
stand ich noch unter Schock. Du warst gerade 26 Tage
tot. Tot. Du?! Es will immer noch nicht in meinen Kopf, spüre
ich doch immernoch so oft das Bedürfnis, dir etwas mitzuteilen,
dir mein Erlebtes zu berichten, dir Geheimnisse anzuvertrauen.

Niemals mehr kann ich das tun. Doch du bist trotzdem ein
Manifest in meinem Leben. Mein unsichtbarer Freund, der
in meinem Herzen einen festen Platz hat und den ich dort
immer besuchen kann.

Daß du bei mir magst weilen,
Wo doch mein Leben dunkel ist
Und draußen Sterne eilen
Und alles voll Gefunkel ist,

Daß du in dem Getriebe
Des Lebens eine Mitte weißt,
Macht dich und deine Liebe
Für mich zum guten Geist.

In meinem Dunkel ahnst du
Den so verborgnen Stern.
Mit deiner Liebe mahnst du
Mich an des Lebens süßen Kern.

- Hermann Hesse -

Du wußtest immer über mich bescheid. Dein
Verständnis für mich war einzigartig und ich vermisse
es unbeschreiblich.

Daran ändern kann ich nichts. Nichts....

Gute Nacht,
deine Vida

Vida7
19.07.2006, 14:37
Ich denke an dich.

Deine Vida

Vida7
23.07.2006, 23:58
Lieber R.,

was erwarte ich vom Leben? Was erwarte ich von der Zukunft?
Ich mache mir oft Gedanken darüber und finde nicht wirklich
eine Antwort darauf. Mir fehlt der Dialog. Denkanstösse. Ideen.

Du.

Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein schlechtes Abendbrot.

Francis Bacon

Ich gebe ja die Hoffnung nicht auf, dass ich den rechten Weg gehe.
Aber mir fehlt die Bestätigung. Die Sicherheit. Die Konstanz. Der Halt.

Hätten wir mehr Zeit miteinander gehabt, hätten wir gemeinsam
reifen können, jeder für sich und doch nicht allein. Mit vielen Streitereien,
Provokationen, aber auch mit viel Humor und grenzenlosem Verständnis.
Du warst EIN Mensch unter vielen....und doch fehlst du SO SEHR hier
auf dieser Welt! Sie ist ohne dich UNENDLICH ärmer geworden!

Aber es geht weiter. Aufwärts, abwärts, wie auch immer - das Leben
läuft in seinen Bahnen, ob vorgegeben oder selbst bestimmt, darüber
bin ich mir ohnehin nicht im Klaren. Aber du bist mein Schutzengel, das
weiß ich, auch wenn du mir manchmal ein Bein stellst....dir sitzt auch
als Engel sicher der Schalk im Nacken....

Ich vermisse dich.

Deine Vida

Für fast alle Menschen in der Welt ist das wichtigste im Leben,
den Mut zu großen Träumen aufzubringen!

Golda Meir

Vida7
23.08.2006, 07:34
Lieber R.,

an einem "heiligen Ort" habe ich sehr an dich
gedacht. Ich fühlte mich dir so nah. Es war ein
besonderer Moment.

Habe viel zu tun, eigentlich. Trete dennoch oft
auf der Stelle. Vielleicht hat das aber alles
seinen Sinn.

Danke, dass K. es geschafft hat.

Ich denke an dich.

Deine Vida

Vida7
17.09.2006, 23:41
Liebster R.,

es würde dir oft sehr gefallen hier. In so einer
gemischten Runde, neue Menschen und Umgebung.
Wie flott wäre es, dich hier zu haben. Dich einfach
mal anrufen zu können. Deine Stimme zu hören.

Du bist schon mehr als zwei Jahre nicht mehr da.
Für mich ist es unfassbar, dass jemand so einfach
"weg" sein kann, all deine Gedanken hast du mit-
genommen, dein Wissen und deine Erfahrungen.

Manchmal versuche ich die Welt durch deine Augen
zu sehen....mit kritischem Blick also ;). Ich hoffe,
es gelingt mir ab und an. Du hättest so gern noch gelebt.

Jemand passt jetzt auf dich auf. Du weißt wer. Falls
du ihn siehst, dann sei lieb zu ihm.

Heute wieder kein Gedicht. Ich bin derzeit nicht so
wortgewandt. Auch nicht wirklich in Leselaune. Mein
Kopf ist zu sehr überfüllt mit anderen Dingen. Aber
ich denke, das weißt du.

Schlaf gut,
deine Vida

Vida7
25.09.2006, 13:25
Lieber R.,

es gibt viele schöne Begegnungen in meinem Leben.
Das Schicksal mischt eben mit. Das ist nichts neues,
aber immer wieder schön zu spüren.

Heute ist so ein Tag, an dem mir sehr bewußt ist,
wie froh ich eigentlich sein kann. Froh, hier zu sein,
die Sonne zu sehen, gesund zu sein. Ich sehe viele
kranke Menschen und bedenke viel zu selten, wie
wenig ich mich eigentlich beklagen darf. Es gibt
"Baustellen" in meinem Leben, ja, aber keine, die es
verhindern könnte, dass ich dankbar bin. Ich sollte
es öfter sein. Das hab ich mir heute vorgenommen.

Und danke auch an dich .... für deine Freundschaft.

Deine Vida

---------------------------------------------------

Eingang
Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus
aus deiner Stube, drin du alles weißt;
als letztes vor der Ferne liegt dein Haus:
wer du auch seist.
Mit deinen Augen, welche müde kaum
von der verbrauchten Schwelle sich befrein,
hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum
und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein.
Und hast die Welt gemacht. Und sie ist groß
und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift.
Und wie dein Wille ihren Sinn begreift,
lassen sie deine Augen zärtlich los...




Rainer Maria Rilke
Berlin, 24.2.1900

Vida7
10.10.2006, 22:08
Liebster R.,

ich lese Lawrence Durrell, wär sicher auch was für dich!
Vielleicht kann ich dir ein paar Worte aus dem Buch
gedanklich schicken .... wohin auch immer.

Das Leben ist ein Kreislauf .... so denke ich manchmal.
Oft komme ich wieder an einer Stelle an, an der ich
doch einige Woche zuvor gerade erst war. Zurück auf
"los". Wie in einem Spiel. Und wie in einem Puzzle
passen die Teile manchmal zusammen - auf Anhieb.
Ein anderes Mal sucht man ewig, bis man endlich das
Gegenstück findet.

Alles in allem bin ich auf der Suche ....

Ich denke immer an dich!

Deine Vida

Motto

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste Stunde steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.

~ Rainer Maria Rilke - 1897 ~

Vida7
12.10.2006, 23:53
Lieber R.,

sie fragte nach dir. Eine Freundin.

"Wer ist das?".

"Mein bester Freund!".

Du fehlst mir.

Deine Vida

P. S.: Ja, ich lebe für dich mit, ich versprech´s dir! Rilke für uns!

Du musst das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.


-Rainer Maria Rilke-

Vida7
24.10.2006, 16:11
"Things will never be the same again"

Lieber R.,

ich habe mich verändert. Alles um mich herum hat sich verändert.
Es ist gut so, wie es ist! Manchmal ist es auch merkwürdig, aber
ich weiß, du würdest es mögen, wie ich jetzt lebe. Mehr als mein
Leben vorher. Und ich mag es auch viel mehr! Denn ich LEBE jetzt
eben. Höhen und Tiefen wechseln sich ab, aber das muß so sein,
denn das macht mich eben aus. Im Herzen trage ich dich immer
mit mir, Schritt für Schritt. Dein Bild steht hier in meinem Zimmer,
vielleicht beobachten deine Augen mich von dort, wo du jetzt bist.
Du würdest öfter mal lächeln, das weiß ich. Denn ich habe mich
zwar verändert, aber die Macken sind geblieben....:rolleyes:

Das Lied lief gestern im Radio. Habe es nur noch zur Hälfte gehört.
Ich mag es und es erinnert mich an einen dieser fiesen Tage in
meinem gläsernen Büro. Du weißt schon. Ja, alles ist anders jetzt.

Trotzdem bist du immer und überall dabei.

Deine Vida

Vida7
27.10.2006, 19:02
Die Trauer ist ein Vogel mit verwundeten Flügeln.

Liebster R.,

manchmal schmerzen meine Flügel. Aber oft breite ich
sie aus, fliege über die Stadt um sie auch durch deine
Augen zu sehen. Ich versuche es zumindest. Wie schön
wäre es, wenn du mich hier besuchen könntest. Wir
hätten viel Spaß gehabt, hätten gefeiert. Die WM ....
das Leben .... einfach so.

Du fehlst mir.

Deine Vida

Vida7
11.11.2006, 14:08
Lieber R.,

ich mochte den November noch nie. Dieses
Jahr hat er es recht gut gemeint, viel Sonne,
wenig Regen. Aber heute ist er ganz typisch.
Grau, windig und nass ist es draußen.

Ich höre Max Herre und sitze am PC. Tue also
eigentlich NICHTS. Nachher fahre ich zu einem
Konzert, ich freu mich drauf und werde an dich
denken. Sowieso!

Deine Vida


Todes-Erfahrung

Wir wissen nichts von diesem Hingehn, das
nicht mit uns teilt. Wir haben keinen Grund,
Bewunderung und Liebe oder Hass
dem Tod zu zeigen, den ein Maskenmund

tragischer Klage wunderlich entstellt.
Noch ist die Welt voll Rollen, die wir spielen.
Solang wir sorgen, ob wir auch gefielen,
spielt auch der Tod, obwohl er nicht gefällt.

Doch als du gingst, da brach in diese Bühne
ein Streifen Wirklichkeit durch jenen Spalt
durch den du hingingst: Grün wirklicher Grüne,
wirklicher Sonnenschein, wirklicher Wald.

Wir spielen weiter. Bang und schwer Erlerntes
hersagend und Gebärden dann und wann
aufhebend; aber dein von uns entferntes,
aus unserm Stück entrücktes Dasein kann

uns manchmal überkommen, wie ein Wissen
von jener Wirklichkeit sich niedersenkend,
so dass wir eine Weile hingerissen
das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.




Rainer Maria Rilke, 24.1.1907, Capri

Vida7
26.11.2006, 17:15
Lieber R.,

ich denke gerade an dich. Daran, dass du TOT bist!
DU! Es ist immernoch nicht fassbar, nicht greifbar
für mich. Nicht ausgerechnet DU bist so früh gestorben.

Mir ist, als wäre es gestern gewesen, als wir in der
Vereinsgaststätte sassen und du die Sportklamotten
anhattest. Die braune Tasche, die man dir "überreicht"
hatte und die so hässlich war, dass sie schon wieder
cool war, war auch dabei. Die anderen haben drüber
gelacht, dass du sie überhaupt benutzt hast. Aber
es war typisch, dass du sie erstrecht mochtest.
Ich mochte sie übrigens auch.

Die Gedanken, die seit langem durch meinen Kopf
geistern, würde ich so gerne mit dir teilen. Manchmal
glaube ich, dass ich nach einem "Ersatz" für dich
suche, gleichzeitig weiß ich, dass ich den nie finden
werde und diese Suche deshalb vergeblich ist.

Es macht mich traurig, wütend, fassungslos zugleich,
dass du so früh sterben mußtest, dass dir so viele
Jahre verwehrt blieben, dass du die Sonne nicht mehr
aufgehen siehst, dass du nicht mehr tanzen, lachen
und feiern kannst. Du kannst nicht mehr Handball
spielen, nicht mehr mit mir weggehen und einen trinken,
du kannst nicht mehr deine Spässe machen und es
bleibt dir verwehrt, Lebenserfahrung zu sammeln, älter
und reifer zu werden, Kinder zu haben, deinem Beruf
nachzugehen. Nichtmal dein Studium durftest du beenden.
Der Krebs hat dich daran gehindert, hat deine Pläne durch-
kreuzt und übern Haufen geworfen. Er hat dich umgebracht,
weggerissen von hier. Von meiner Seite. Als besten Freund.
Ich hasse diese Krankheit so sehr.

Heute kommt es mir vor, als wärst du erst seit gestern fort
....weil ich es immernoch nicht fassen kann. Glauben kann.
Und will. Und weil ich dich noch genauso vermisse, wie in
der ersten Stunde nach deinem Tod.

Deine Vida

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr ängstlich die Hände halten -
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.


Rainer Maria Rilke, 8.2.1898

Vida7
08.12.2006, 23:56
Liebster R.,

gestern habe ich davon erzählt, wo und wie wir uns kennengelernt
haben. Hier neben mir an der Wand hängt eine ausgedruckte Email
von dir. 24.Mai.2000. Mehr als sechs Jahre sind seither vergangen.
Im Betreff dieser Mail steht "Irrsinn" und sie war eine unserer
literarischen Spassmails, in der wir uns rethorische Duelle lieferten.
Wie hab ich das geliebt. Nie wieder werde ich mich so mit jemandem
austauschen. Deine Einzigartigkeit hallt nach...mein ganzes Leben
lang. Bis wir uns wiedersehen.

In mir schlummert eine große Angst. Es geht mir nicht gut und ich
suche nach Halt, den ich nicht finde. Du fehlst mir in diesen Tagen
und Wochen. Nichts weißt du darüber, wie ich jetzt lebe, ich konnte
es dir nicht mehr sagen. Schon über zwei Jahre bist du nun weg und
wir haben nicht mehr miteinander gesprochen. Deine Stimme aber
klingt noch in meinem Ohr, ich kann mich an sie erinnern, genauso wie
an deine Mimik und deine Gestik.

You are missed so much!

Deine Vida

Vida7
09.12.2006, 23:28
Wäre es uns möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht...
vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem
Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke,
da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes; unsere
Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück,
es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht
mitten darin und schweigt.
Wir haben uns verwandelt, wie ein Haus sich verwandelt, in welches
ein Gast eingetreten ist. Wir können nicht sagen, wer gekommen ist,
wir werden es vielleicht nie wissen, aber es sprechen viele Anzeichen
dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, um sich in
uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht. Und darum ist es so
wichtig, einsam und aufmerksam zu sein, wenn man traurig ist: weil
der scheinbar ereignislose und starre Augenblick, da unsere Zukunft
uns betritt, dem Leben so viel näher steht, als jener andere laute
und zufällige Zeitpunkt, da sie uns, wie von außen her, geschieht.
Je stiller, je geduldiger und offener wir als Traurige sind, um so tiefer
und um so unbeirrter geht das Neue in uns ein, um so besser erwerben
wir es, um so mehr wird es unser Schicksal sein, und wir werden uns
ihm, wenn es eines späteren Tages "geschieht" (das heißt: aus uns
heraus zu den anderen tritt), im Innersten verwandt und nahe fühlen.
Und das ist nötig.

-Rainer Maria Rilke-

Lieber R.,
die Traurigkeit ist zu Gast .... und die Angst.
Ich biete ihnen einen Platz an, auch Zeit,
hoffe aber dennoch, dass sie nicht lange
bleiben. Es gibt angenehmere Gäste. Aber von
denen lernt man vielleicht nicht so viel.
Ich vermisse dich,
deine Vida

Vida7
11.12.2006, 21:14
Lieber R.,

die Gäste sind noch da, aber meistens verhalten sie sich still.
Dennoch erinnern sie mich zwischendurch immer wieder daran,
dass ich Besuch habe. Weihnachten naht und geht doch an
mir vorbei. Dabei sollte ich mich vielleicht freuen, kann aber nicht.

Alles nicht so einfach grade.

Ich bräuchte dich hier ...

Deine Vida

Vida7
29.12.2006, 22:04
Lieber R.,

es geht mir nicht gut. Du fehlst mir sehr. Ich habe einen
gemeinsamen Freund getroffen. Habe über dich gesprochen
mit einer Freundin. Es ist schon zwei Jahre her.

Ich vermisse dich.

Deine Vida

Vida7
05.01.2007, 20:42
Lieber R.,

schon das dritte Jahr, das ohne dich beginnt. Vor drei Jahren
habe ich dich Silvester angerufen und zwei Freunde waren bei
dir und deinen Eltern zu Besuch. Du warst schon krank. Scheiß
Krebs. Ihr hattet eine lustige Nacht, aber du konntest schon
nicht mehr so mitfeiern, durftest nichts trinken, mußtest dich
schonen und warst müde und angestrengt.

Ich habe dir ein frohes neues Jahr gewünscht, nicht geahnt,
dass du von diesem Jahr nur noch die Hälfte erleben würdest.
Nicht geahnt, dass es dir immer schlechter gehen würde, die
neuen Therapien nicht anschlagen würden, du bald im Koma
liegen würdest. Ende April die letzte SMS. Der Kontakt riß ab
und ich konnte dich nicht mehr erreichen, nicht mehr sprechen.
Dabei hätte ich noch so vieles zu sagen gehabt. Gerade anhand
der Tatsache, dass du nun für immer fort bist. Diese Worte,
die ungesagt blieben, lasten auf meiner Seele wie ein Fels-
brocken. Ich werde sie nie mehr los werden können.

Deine Vida

Bei Nacht

Nachts, wenn das Meer mich wiegt
Und bleicher Sternenglanz
Auf seinen weiten Wellen liegt,
Dann löse ich mich ganz
Von allem Tun und aller Liebe los
Und stehe still und atme bloß
Allein, allein vom Meer gewiegt,
Das still und kalt mit tausend Lichtern liegt.

Dann muss ich meiner Freunde denken
Und meinen Blick in ihre Blicke senken,
Und frage jeden still allein:
"Bist du noch mein?
Ist dir mein Leid ein Leid? Mein Tod ein Tod?
Fühlst du von meiner Liebe, in meiner Not
Nur einen Hauch, nur einen Widerhall?"

Und ruhig blickt und schweigt das Meer
Und lächelt: Nein.
Und nirgendwo kommt Gruß und Antwort her.

- Hermann Hesse -

Vida7
14.01.2007, 10:59
Lieber R.,

ich denke oft an dich ....

Deine Vida

Wie eine Welle

Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt -

Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt -

Und wie ein Lied am heißen Straßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land -

So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.


- Hermann Hesse, Mai 1901 -

Vida7
27.01.2007, 23:41
Lieber S.,

the yellow butterfly .... hope he guides your way.

Vida

Vida7
12.02.2007, 21:11
Lieber R.,

Renato. Nothing more to say. Again!

Wie schön.

Deine Vida

Vida7
18.02.2007, 11:52
Der Weg ist mehr als das Ziel! - Rainer Maria Rilke -

Lieber R.,

es sind schwierige Wochen, vor allem gesundheitlich. Und dann schlägt mir meine Krankheit aufs Gemüt. Dabei war es zuvor mein Gemüt, das die Krankheit ausgelöst hast. So muß ich wieder versuchen, mich selbst zu finden, zu beruhigen, mich selbst wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dabei hatte ich nichtmal das Gefühl, dass es zuvor der falsche war.

Diese Zeilen schreibe ich in schwächlicher Verfassung. Ich vermag es garnicht recht zu erklären, wie es mir geht oder nicht geht. Alles ist merkwürdig und es muß etwas mit mir geschehen, damit sich dies wieder ändert.

Diese Nachricht gestern hat mich sehr erschüttert. Das Ende einer Ära .... irgendwie. Du würdest verstehen, was ich meine. Und du würdest mich darauf hinweisen, das ich gerade wieder dazu neige, zu dramatisieren. Wie recht du damit hättest ;) . Sei´s drum, dann dramatisiere ich eben.

Es fehlt mir sehr, mit dir zu reden und mit dir zu diskutieren. Du warst in meinem Leben der Philosoph. Ich brauche die Philosophie, ich liebe sie schon immer und du konntest sie mir immer wieder näher bringen, so dass ich sie fast schon anfassen konnte. Und jetzt bist nicht nur du weg, sondern auch sie, denn du warst das Bindeglied zu ihr. Oft. Obwohl so jung.

Ich vermisse dich. Immer noch. Und immer wieder.

Deine Vida

Vida7
21.02.2007, 22:11
Lieber R.,

Barcelona tauchte so oft in meinen Gedanken auf und es hatte einen Sinn. Aber was für einen?! So oft vermute ich hinter Dingen einen Sinn, erkenne ihn auch und letztlich bringt er mich nicht weiter, eben dieser Sinn. Ich kreise um mich und finde mich nicht. Es ist nicht einfach in diesen Tagen. Aber du weißt ja, dass ich weiter mache. Sowieso. Auch wenn ich nicht weiß wie.

Deine Vida


Unwissend vor dem Himmel meines Lebens,
anstaunend steh ich. O die großen Sterne.
Aufgehendes und Niederstieg. Wie still.
Als wär ich nicht. Nehm ich denn Teil? Entriet ich
dem reinen Einfluss? Wechselt Flut und Ebbe
in meinem Blut nach dieser Ordnung? Abtun
will ich die Wünsche, jeden andern Anschluss,
mein Herz gewöhnen an sein Fernstes. Besser
es lebt im Schrecken seiner Sterne, als
zum Schein beschützt, von einer Näh beschwichtigt.



Rainer Maria Rilke, Frühling 1913, Paris

Vida7
25.02.2007, 00:16
Lieber R.,

beschützt du mich?

Bin auf der Suche. Mir rinnt die Zeit durch die Finger.
Die Erinnerungen. Wie Sand. Kann nichts auf- oder
festhalten. Schon garnicht das Schicksal. Wo führt
es mich hin?!

Ich möchte an das Gute glauben. Auch wenn es schwer ist.

Deine Vida

Klage

Uns ist kein Sein vergönnt. Wir sind nur Strom,
Wir fließen willig allen Formen ein:
Dem Tag, der Nacht, der Höhle und dem Dom,
Wir gehn hindurch, uns treibt der Durst nach Sein.

So füllen Form um Form wir ohne Rast,
Und keine wird zur Heimat uns, zum Glück, zur Not,
Stets sind wir unterwegs, stets sind wir Gast,
Uns ruft nicht Feld noch Pflug, uns wächst kein Brot.

Wir wissen nicht, wie Gott es mit uns meint,
Er spielt mit uns, dem Ton in seiner Hand,
Der stumm und bildsam ist, nicht lacht noch weint,
Der wohl geknetet wird, doch nie gebrannt.

Einmal zu Stein erstarren! Einmal dauern!
Danach ist unsre Sehnsucht ewig rege,
Und bleibt doch ewig nur ein banges Schauern,
Und wird doch nie zur Rast auf unsrem Wege.

Januar 1934

Vida7
05.03.2007, 01:01
Lieber R.,

ich glaube, du hast schützend deine Hand über mich gehalten.
Du und er. Er und du. Wo auch immer ihr seid. Es gab ganz viele
Regenbögen in den letzten Tagen, zwei davon so leuchtend,
dass ich mich fast nicht mehr aufs Autofahren konzentrieren
konnte vor lauter Staunen. Ich mag Regenbögen. Und Schmetterlinge.

Danke jedenfalls. Vielmals!

Deine Vida

Vida7
07.03.2007, 23:43
Liebster R.,

oft sehn ich dich herbei. Als ich vorhin über dich sprach, wünschte ich so sehr, du wärst hier und ich könnte dir all die Dinge erzählen, die meine Seele manchmal so schwer machen. Vor drei Jahren hast du noch gekämpft. Es blieben dir noch gute drei Monate, in denen du viel leiden musstest. Drei Jahre schon. Ich kann es nicht fassen.
Und ich, ich bin noch hier, halte die Stellung mit wackligen Knien. Mal bin ich stärker, mal bin ich schwächer. Immer bin ich ärmer. Um eine wunderbare Freundschaft. Um den allerbesten Freund.
Deine Vida

Und meine Hände, welche blutig sind
vom Graben, heb ich offen in den Wind,
so dass sie sich verzweigen wie ein Baum.
Ich sauge dich mit ihnen aus dem Raum

als hättest du dich einmal dort zerschellt
in einer ungeduldigen Gebärde,
und fielest jetzt, eine zerstäubte Welt,
aus fernen Sternen wieder auf die Erde
sanft wie ein Frühlingsregen fällt.




Rainer Maria Rilke, 25.9.1901

Vida7
07.03.2007, 23:44
Liebster R.,

oft sehn ich dich herbei. Als ich vorhin über dich sprach, wünschte ich so sehr, du wärst hier und ich könnte dir all die Dinge erzählen, die meine Seele manchmal so schwer machen. Vor drei Jahren hast du noch gekämpft. Es blieben dir noch gute drei Monate, in denen du viel leiden musstest. Drei Jahre schon. Ich kann es nicht fassen.
Und ich, ich bin noch hier, halte die Stellung mit wackligen Knien. Mal bin ich stärker, mal bin ich schwächer. Immer bin ich ärmer. Um eine wunderbare Freundschaft. Um den allerbesten Freund.
Deine Vida

Und meine Hände, welche blutig sind
vom Graben, heb ich offen in den Wind,
so dass sie sich verzweigen wie ein Baum.
Ich sauge dich mit ihnen aus dem Raum

als hättest du dich einmal dort zerschellt
in einer ungeduldigen Gebärde,
und fielest jetzt, eine zerstäubte Welt,
aus fernen Sternen wieder auf die Erde
sanft wie ein Frühlingsregen fällt.

Rainer Maria Rilke, 25.9.1901

Vida7
30.03.2007, 22:44
Lieber R.,

>>das einzig Beständige ist der Wechsel<<,....ich weiß! Ab
und an bereitet mir dieser Wechsel aber Probleme. Dennoch
- ich denke, das hat alles seinen Sinn und mein Weg, den
ich hier gehe, der ist eben nicht gerade. Es passt ja auch
zu mir, dass er verschlungen ist. Ich hoffe, ich habe zumindest
die richtige Richtung eingeschlagen! Es sagt mir keiner, ob
das so ist. DU kannst es mir nicht mehr sagen. Ich hätte dich
gerne gefragt. Überhaupt - was würdest du wohl denken über
meine Situation, über mein Leben, über mich?

Du bist nicht mehr hier. Wie sehr du fehlst ....

Immer noch und immer wieder,

deine Vida

Es müsste mich einer führen

Es müsste mich einer führen,
aber nicht der Wind;
weil der Orte und Türen
so viele sind.
Wen
soll ich um alles fragen;
soll ich immer nur gehn
und es wie im Traum ertragen,
dass die Berge und Burgen ragen
an dem Saum
der fremden Seen?...

-Rainer Maria Rilke 1898-

Vida7
24.04.2007, 22:34
Mit jedem Schritt wird weiter
die rasche Lebensbahn,
und heiter, immer heiter
steigt unser Blick hinan.
Uns wird es nimmer bange,
wenn alles steigt und fällt,
und bleiben lange, lange,
auf ewig so gesellt.

- Johann Wolfgang von Goethe -

Lieber R.,

am Wochenende hat mich jemand sehr an dich erinnert.
Ich glaube, es waren seine Augen. Es war ganz merkwürdig.

Ich denke viel an dich. Sehr viel.

Es geht endlich etwas besser. Das hält hoffentlich eine Weile
an. Der Frühling ist da!

Deine Vida

Vida7
17.06.2007, 19:00
~3 Jahre ohne dich~

Drei Jahre nicht deine Stimme gehört.
Letzte Woche ein Photo von dir gefunden auf dem du
verkleidet warst, diese Sonnenbrille trugst, die das halbe
Gesicht bedeckte, eine schwarze Perücke und diesen weißen
Fellmantel. Das war 2002. Ein Jahr später wurdest du krank.
Dieses Photo hab ich einem wichtigen Menschen gezeigt, er
fragte, woran du gestorben bist. Und da erzählte ich ihm auch
von deiner Stimme, die jetzt für immer weg ist und die ich so
gerne noch manchmal hören würde. Dabei hör ich sie ja noch,
wenn auch nur in meinem Herzen. Ich kann mich genau an sie
erinnern. Und doch vermisse ich sie. Ich hätte sie ihm gerne
gezeigt. Er hat von einem Atemzug seines Vaters erzählt, den
er zufällig auf Tonband hat und immer wieder anhört. Nur ein
Atemzug. Aber ein Lebenshauch, etwas Unsterbliches. So etwas
hätte ich auch gerne von dir. Denn du fehlst mir immernoch.
Deshalb auch heute die Blume für dich. Orange ist sie und sie
hat die Form einer Sonne.

Ich vermisse dich und kann es noch immer nicht fassen.

Deine Vida



Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

- Rainer Maria Rilke -

Vida7
06.07.2007, 18:43
Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt.

-RMR-

Lieber R.,

es lastet einiges auf meinem Herzen. Wie wohl deine Meinung dazu wäre? Du glaubtest an die Liebe, das weiß ich. Wir sprachen stundenlang darüber und ich weiß noch, wie auch dein Weg durch die Liebe erschwert, aber auch bereichert wurde. Mein Leben läuft nicht in geraden Bahnen, aber das bin eben ich und alles hat seinen Sinn. Meine Ziele verschieben sich und so gerne würde ich mit dir über eben diese Ziele oder auch teilweise nur Zwischenziele sprechen, diskutieren, deine Worte dazu hören.

Du fehlst so sehr auf dieser Welt!

Deine Vida

Vida7
19.07.2007, 14:01
~~~Dein 29. Geburtstag~~~

Lieber R.,

es gibt nichts mehr zu feiern am 19.07. .... Gestern habe ich einen Brief bekommen, der mit Tinte geschrieben ist. Mit echter Tinte. Du hättest den Menschen, der ihn geschrieben hat, für "gut" befunden, wenn nicht sogar für "sehr gut! ;) . Deine Kommentare fehlen mir.

Ich bin ein notorischer Geburtstagsvergesser. Merkwürdigerweise vergesse ich deinen Geburtstag nie, seit du tot bist. Vorher warst du immer säuerlich, obwohl du meinen auch meistens vergessen hast ;).

Alles Gute - dorthin, wo du jetzt vielleicht bist!!

Deine Vida

Vida7
07.11.2007, 21:54
Lieber R.,

du fehlst mir so. Ich bin mal wieder verloren gegangen. Seit Jahren suche ich nach etwas, ich wusste lange nicht wonach. Und jetzt, da ich es gefunden habe, jetzt, wo ich Klarheit habe - jetzt ist es zu spät. Und du fehlst mir so an meiner Seite. Als Ratgeber und als Tröster. Du warst ein toller Tröster, wenn auch ein sarkastischer.

Ich vermisse dich, wie ich ihn vermisse...

Deine Vida

Vida7
18.11.2007, 20:53
Lieber R.,

auch heute Gedanken an dich. Was würdest du wohl sagen?!
Ich habe von dir geträumt. Es war so schön, mit dir zu reden,
deine Worte zu hören und dein Verständnis zu spüren. Deine
Anwesenheit war ein Geschenk. Und morgens wachte ich auf
und fühlte mich gut. Wenn es nur öfter so wäre.....

Alles nicht so einfach ..... ich hoffe, du siehst mich!

Deine Vida


Das Leben, das ich selbst gewählt
-nach Hermann Hesse-

Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
Die voller Licht und schöner Träume sind,
Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
Ob ich dies zu leben mich getraute,
Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
»Dies ist das Leben, das ich leben will!« —
Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
So wars als ich ins neue Leben trat
Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
Denn ungeboren hab ich es bejaht.

Vida7
04.12.2007, 15:59
...und du fehlst!

Deine Vida

Vida7
23.01.2008, 17:54
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen;
in meinem Armen schlafen Wälder ein, -
und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
-RMR-

Bitte hilf mir!
Deine Vida