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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemo und Remifemin?


29.06.2004, 13:27
Hallo Ihr Lieben,

ich leide seit meiner 2. Chemo stark an Hitzewallungen, auch nachts. Ich wache ca. jede halbe Stunde auf, bin total schweißgebadet, decke mich auf, decke mich wieder zu... Habe vor einiger Zeit von meiner Gyn ein Antidepressivum verschrieben bekommen, was als Nebenwirkung das Schwitzen vermindern soll. Habe mich aber noch nicht getraut, es zu nehmen, weil ich die im Beipackzettel aufgeführten Krankheiten (Sozialphobie etc.) gar nicht habe. Die Liste der Nebenwirkungen ist ellenlang. Jetzt hat sie mir Remifemin empfohlen, was ich seit letzer Woche (bis jetzt ohne Erfolg) nehme. Vorgestern verunsicherte mich ein Beitrag im Fernsehen, wonach diese Östrogenersatzstoffe noch nicht in Langzeitstudien erforscht wären und nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob sie nicht doch ein Tumorwachstum begünstigen oder die Chemo negativ beeinflussen. Wie sind eure Erfahrungen mit Remifemin? Hat jemand es auch während der Chemo empfohlen bekommen?

Elfe
29.06.2004, 21:15
Liebe Sigrid,
ich hatte FEC-Chemo, zusätzlich Tamoxifen und Zoladex.
Leider hat mir gegen Hitzewallungen, Depris und Schlafstörungen weder Remifemin, noch Salbei, noch Johanniskraut geholfen ;-(.
Gib bei "google" mal "Metka" ein. Prof. Metka hat in Göttingen einiges über Phytohormone erforscht und sagt, dass ein Teil der Phytoöstrogene durchaus als SERM wirken! :-)
Aber -> es wird sehr viel pro und contra diskutiert!
Liebe Grüße
Elfe

30.06.2004, 10:52
Liebe Sigrid,
mir geht´s/gings genauso.
Habe bisher leider auch nichts gescheites gefunden, außerdem wird mir das Thema "Pflanzliche Hormone bei Brustkrebs" zu kontrovers diskutiert, da will ich nix riskieren.
Aber zu deinem Trost, von der Chemo bekommt man auch ohne "Wechseljahrsbeschwerden" Hitzewallungen. Ich sehe es als Reinigungsfunktion des Körpers, da ja der Stoffwechsel und die Aussscheidung über die Haut massiv angeregt werden. Nachts ist das natürlich sche..., aber ich konnte wenigstens tagsüber feststellen, daß ich mich nach den Hitzewallungen immer ein bischen besser fühlte als vorher, und von da an gings. Nachts hab ich mir immer frische Nachthemden neben´s Bett gelegt (reine Baumwolle!) und ein Frottierhandtuch über´s Kopfkissen, außerdem viel Wasser neben´s Bett, und hab auch sehr viel getrunken.
Ein Antidepressivum wegen dieser Sache zu nehmen, find ich übertrieben, wir bekommen schließlich viel genug Chemie ab, oder?
Aber ich weiß auf der anderen Seite auch noch ganz genau, das mich diese Attacken manchmal fast in den Wahnsinn getrieben haben, aber auch das war irgendwann vorbei.
Meine erste Aktion nach überstandener Chemo (TAC) war, mir neue Bettdecken und Kopfkissen zu kaufen, das war so schön!!!! Die alten hab ich gleich weggehauen.
Halt durch, das geht vorbei. Blöder Spruch, ich weiß, aber er stimmt!
Alles Liebe, Babsi