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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorbeugend operieren?


13.07.2004, 17:40
Hallo,

mein Problem ist folgendes: vor ca. 13 Jahren wurden bei mir in der rechten Brust diverse Zysten und ein Fibrom entdeckt. Nach Mammographie etc. war alles i. O. Habe bis heute damit gelebt, habe zwar während der Periode an der Stelle Schmerzen, aber das läßt sich absolut ertragen. Letztes Jahr um Ostern herum wurde bei meiner Mutter auch an der rechten Seite Brustkrebs diagnostiziert. Was danach kam kennt ihr ja: OP, Bestrahlung, Chemo das übliche halt. Sie hat es bis jetzt auch ganz gut überstanden. Jetzt hatte mein Frauenarzt mir Ende letzten Jahres doch geraten mir Cysten bzw. Fibrom (2,9 x 1,2 cm groß) entfernen zu lassen, weil meine Mutter ja Brustkrebs hatte. Jetzt hatte ich die Sache aber aus privaten Gründen etwas verschludert, war letztens wieder zur Vorsorge (halbjährlich) und da war die OP dann aufeinmal nicht mehr so wichtig. Dann haben wir eine Mammographie gemacht und da sich an Zysten und Fibrom nichts geändert hat, kann ruhig alles so bleiben.
Ich persönlich bin jetzt etwas verwirrt - mal soll alles raus - mal ises nicht so schlimm. Gehöre immerhin zu einer Riskogruppe, über 30, keine Kinder und Brustkrebs in der Familie. Was soll ich da am Besten unternehmen? Hat da jemand von Euch Erfahrungen gemacht???

LG Steffi

14.07.2004, 14:26
Hallo Steffi,

ich kann nur ein bißchen über mich erzählen. Bei mir wurde im Jahr 2000 ein Fibroadenom in der rechten Brust festgestellt. Ich habe aber darauf bestanden, dies zu entfernen, da ich mir sagte, das das "Ding" nichts in meiner Brust zu suchen hat. Es war gutartig. So dann Ende 2003 wieder ein Fibroadenom rechts und Zysten links in der Brust. Ich habe meiner Frauenärztin gesagt, ich möchte das Fibroadenom rausmachen lassen. Die sagte "gut, aber Sie haben keine große Brust und durch die Rumschnippelei wird es auch nicht besser". Ich habe aber darauf bestanden. Der Gedanke, das dort was ist, hätte mich verrückt gemacht. Jedenfalls bin ich Ende Januar zur OP nach Karlsruhe gegangen. Der Prof. meinte noch, wenn Sie nichts von mir hören, wars gutartig. Tja denkste, es war ein Fibroadenom aber randständig entartet. Also ein Tumor (G2). Somit war klar, dass ich nochmals eine OP über mich ergehen lassen muß. Ich habe dann zum Prof. gesagt, bitte kontrollieren Sie meine linke Brust auch nochmals, ich bin mir wegen der Zysten jetzt total unsicher, sinds wirklich welche. Er hat dann einen Ultraschall gemacht und gesagt, dass die doch auch lieber entfernt werden soll. Also Anfang Februar nochmals beidseitige brusterhaltende OP und was kam raus!!!! es war links keine Zyste sondern ein Tumor - sogar aggressiver als rechts - (G3). Jedenfalls haben Sie beide Tumore entfernt, ich bekomme jetzt gerade 6 x FEC-Chemo und muß dann noch 30 x bestrahlt werden. Wahrscheinlich auch noch Hormone für die nächsten 5 Jahre, da der rechte Tumor leicht hormonabhängig ist. Du siehst also bei mir volles Programm und ich für meine Person habe mir schon viele Male gedacht, wenn ich mich auf die Aussagen der Ärzte verlassen hätte, hätte ich ein tickende Zeitbombe in mir gehabt und in einem Jahr wäre vielleicht schon alles zu spät gewesen. So kann ich vielleicht noch hoffen, den Krebs zu besiegen!
Ich bin übrigens 40 Jahre und habe auch keine Kinder, habe aber keinen Fall von Brustkrebs in der Familie.
So dies war mal meine Geschichte, höre in Dich hinein. Ich habe es gemacht und mich richtig entschieden. Viele liebe Grüße Simone

14.07.2004, 14:41
Hallo Simone, hab mal eine Frage. Die Zysten, sind die nur per Ultraschall oder auch bei der Mammographie zu sehen. Bei mir ist gestern auch eine kleine Zyste gefunden worden. Aber nicht in der op. Brust sondern auf der anderen Seite mit Ultraschall. Wenn ich jetzt eine Mammographie machen lasse, kann man dann noch etwas genaueres erkennen? Mammographie steht sowieso an, würde es nur vorher gerne wissen LG Martina

14.07.2004, 15:20
Danke Simone für Deine sehr interessante Antwort. Ich denke ich werde mich jetzt doch darum kümmern das alles was da nicht reingehört auch bei mir entfernt wird. Es ist echt der Hammer das die Ärzte nicht erkannt haben das Zysten bzw. Fibroadenom eben nicht gutartig sind. Ich habe eigentlich immer darauf vertraut was der Arzt mir sagt, so ganz den Durchblick haben die aber scheinbar auch nicht.

LG Steffi

14.07.2004, 16:08
Hallo Martina,

die Zysten sind im Ultraschall gesehen worden. Eine Mammographie bringt bei meinem dichten Drüsengewebe leider nichts, nur weiß nichts sonst zu sehen.

Hallo Steffi,

ich möchte hier keinen verunsichern. Habe aber unbedingt von meinem Fall berichten möchten. Wir sind halt nur selbst für unseren Körper verantwortlich. Vielleicht bzw. hoffentlich ist alles gut bei Dir, ist aber dann um so besser, mit dieser Nachricht zu leben :-))

Viele liebe Grüße
Simone

14.07.2004, 20:10
Hallo,
bei mir wurde vor 9,5 Jahren eine Zyste entdeckt. Ich bin sofort in ein Brustzentrum gegangen. Der Prof. meinte, die Zyste sollte ich entfernen lassen. Das war auch meine Meinung. Ich wurde operiert und es handelte sich tatsächlich um einen innercystischen Krebs. Ich vermute, dass der Prof. den Verdacht schon hatte. Nach der OP sagte er zu mir, einen Fall wie mich hätte er 1 oder 2mal im Jahr.
Zysten sind zu 95 % gutartig. Viele Ärzte haben in ihrer Laufbahn so einen Krebs noch nie gesehen. In einem Brustzentrum mit ca. 1000 OPs im Jahr ist die Wahrscheinlichkeit eine bösartige Zyste zu sehen ungleich höher als in einem normalen KH von den FAs einmal ganz abgesehen.
Ich hatte damals das Gefühl, das ist nichts Gutes. Und ich hatte das Glück einen Arzt zu haben, der das genauso sah. Ich würde Zysten immer abklären lassen.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend.
Brigitte.

14.07.2004, 21:18
Hallo Brigitte, mein Problem ist das ich seit dem ich vor einem halben Jahr Brustkrebs bekommen habe, total unsicher geworden bin. Ich bin eigentlich von Natur aus nie ein ängstlicher Mensch gewesen, aber jetzt erkenne ich mich selbst nicht mehr wieder. Hatte jetzt ein 2-3 gute Wochen, kaum höre ich das von der Zyste gehts schon wieder los. Wann hört denn das mal auf? Der Gyn. hat das jedenfalls ganz lapidar abgetan. LG Martina