EILT!!! Brust erhalten oder Ablatio?

Unser Chefarzt hat nun doch gesagt, daß brusterhaltend operiert werden könne. Aufgrund der vielen Kalkablagerungen bleibt jedoch ein Restrisiko. Wenn ich auf maximal mögliche Sicherheit setzen möchte (aufgrund meiner Kinder), muß ich mich für eine Amputation entscheiden.

Aufbau aus Eigengewebe ist sehr schwierig, da ich am Rücken nicht genug habe und am Bauchgewebe 2 Kaiserschnittnarben sind. Silikon - was mir am liebsten wäre - geht ja nur, wenn nicht bestrahlt werden muß. Bestrahlung ist aber aufgrund meines Alters sehr wahrscheinlich.

Ich muß mich aber meiner Kinder zuliebe für die Ablation entscheiden, richtig? Auch wenn möglicherweise keine Aufbau möglich ist... Mein Mann meint, ich müsse ganz allein entscheiden.

Bitte schreibt mir schnell, irgendwas... Muß morgen schon ins Krankenhaus... Danke!!

Danke auch an alle, die mir bisher so lieb geholfen haben!!!

Liebe Eva,

das ist wirklich eine schwere schwere Entscheidung.
Hast du eine Gewebeprobe entnommen bekommen und war darin
auch Mikrokalk enthalten? Dann würde ich mich auf jeden Fall
für die Ablatio entscheiden.
Ich weiß aber nicht, ob man das schon an der Gewebeprobe sehen
kann oder erst nach der Operation.

Bei mir war es vor 5 Wochen so, ich mußte schon seit 3 Jahren zur Mammografie, um Mikrokalkablagerungen zu beobachten.
Dieses Mal hatte ich ein Karzinom von 1 cm an der rechten Brust
mit den Kalkablagerungen.
Die Ärzte waren sich auch nicht einig, ob die ganze Brust mitsamt dem Tumor und dem Mikrokalk entfernt werden soll, oder
nur der Tumor und brusterhaltend. Sie meinten, wenn sie bei meiner kleinen Brust auch noch den Mikrokalk mitenfernen würden
dann wäre eh die ganze Brust weg und sie entfernten nur den Tumor. Sie waren sich immer noch nicht richtig einig nach der Operation und sagten letzte Woche, vorsichtshalber sollten wir
jetzt den Mikrokalk doch noch entfernen.
Der Radiologe aber meinte, da ich den Mikrokalk ja schon seit 3 Jahren habe und im Tumor nachweislich kein Mikrokalk enthalten war, habe der Mikrokalk mit dem Tumor nichts zu tun und sei zu
98 % gutartig.
Also, nochmal, wenn der Tumor mit dem Mikrokalk zu tun hat,
würde ich mich an deiner Stelle für Ablatio entscheiden.
Wenn nicht, dann nicht.

Aber letztendlich liegt die Entscheidung bei dir.
Ich drücke dir, liebe Eva, die Daumen und denk an dich morgen

alles Liebe

Ingrid

Liebe Eva

Es ist immer eine sehr schwierige Entscheidung.
Wenn es nicht dringend notwendig ist, würde ich mich nicht für ein Ablatio entscheiden. Wichtig ist aber, dass du dann deine Brust nicht als ständige Bedrohung betrachtest, sondern sie liebhast, so wie sie ist (und dein Mann auch!) Es ist ja so oder so sehr wichtig, dass du nachher sorgsam nachbetreut wirst um ein eventueller erneuter Tumor rechtzeitig zu entdecken. - Selbst wurde ich brusterhaltend operiert, später musste die Brust dann doch abgenommen werden. Ich habe keinen Aufbau mehr machen lassen und finde mich als "Einhorn" ganz speziell. Es war aber einlanger Prozess.
Meine BK wurde 1993 entdeckt und ich bin immer noch auf dieser Welt. Krebs zu haben ist zwar lebensbedrohend, aber sehr oft kein Todesurteil mehr!!! - Noch ein Tipp! Nimm dir ein paar liebe Sachen mit ins Krankenhaus (ein schönes Tuch aufs Nachttischchen, Fotos deiner Familie und wie wärs mit einem Kuscheltier?
Stell dir vor der Operation ein wunderschönes Bild vor und verinnerlichst es. Es wird dich während deiner ganzen Operation begleiten. Vertrau deinem Operationsteam, sie werden das Beste für dich tun!
PS 2: Es gibt auch noch die Möglichkeit. Der Operateur soll ein Schnellschnitt machen, so kann während der OP entschieden werden, ob es wirklich notwendig ist, die Brust ganz zu entfernen. Besprich dich im Krankenhaus nochmals mit deinem Arzt! Ich drücke dich ganz fest und denke an dich Cristina

Liebe Eva- habe soeben noch einen Eintrag vom 28.6. gelesen - Brust weg - na und - - versuch dich nicht über den Titel zu stören, aber ich denke, es sind dort ermutigende Stellungsnahmen. Dann gibt es von Mika noch einen ganz tollen Hinweis auf http://www.mamatango.de - ich werde das Buch gleich bestellen

sei nochmals ganz lieb gegrüsst Cristina

Hallo Eva,

ich habe auch Mikrokalk in der noch erhaltenen Brust. Den habe ich schon seit Jahren. Die andere Brust wurde wegen einem Turmor entfernt, aber das auch nur weil mein Tumor sehr aggressiv war und deshalb radikal auch das umliegende Gewebe entfernt werden musste.
Würde ich heute noch einmal vor so einer Situation stehen, würde ich in meinem Fall die Brust wieder ganz entfernen lassen, da auch Lymphknoten befallen waren.
In deinem Fall würde ich es davon abhängig machen, ob bereits Lymphknoten befallen sind und evt. noch eine weitere Meinung eines anderen Arztes einholen. Solltest du dich für brusterhaltend entscheiden, musst du einfach mehr auf dich achten. Also wirklich regelmäßig beobachten und vielleicht auch vermehrt Vitamine zu dir nehmen, dich seelisch versuchen im Gleichgewicht zu halten usw. Einen Versuch wäre es denke ich schon wert. Denn nur eine Brust zu haben ist zwar nicht sooo schlimm, aber mit zweien ist es einfach symethrischer. Kurzum, ich würde es von den Lymphknoten, Tumorart (durch Biospsie feststellbar) und weiterer Arztmeinung abhängig machen.
Und egal wofür du dich entscheidest..es muss DEINE Entscheidung sein. Du musst dich damit wohlfühlen. Und hinterher nicht daran zweifeln..ok?!;-)
Einen klaren Kopf und gute Berater wünscht dir
Angelika

Hallo Eva,
ich will dir gar nichts raten, will dir nur sagen, dass ich (damals 34) sehr gut mit der Ablation zurecht gekommen bin. Ich habe "damit" meine grosse Liebe gefunden, gehe in die gemischte Sauna und freue mich, wenn ich anderen Frauen mit der Ansicht meiner "nicht mehr Brust" helfen kann. Ich bin, glaub ich, eine sehr selbstkritische Person und mag viele Dinge an mir überhaupt nicht (Übergewicht, z.B.), aber mit der nicht mehr vorhandenen Brust habe ich fast keine Schwierigkeiten.

Ich hoffe, du findest die richtige Antwort in deinem Herzen.
Es ist eine schwere Zeit, ich will sie nicht schön reden.
Liebe Grüsse,
Heike

Hallo Eva,
ich kann dir da auch nicht raten und die Entscheidung mußt du sicherlich allein treffen. Aber, um der sicherheit willen würde ich wahrscheinlich eher dazu neigen, die Brust amputieren zu lassen. Ich hatte keine Alternative bzw. Entscheidungsfreiheit in der Hinsicht, weil mein Tumor mit 5,5 cm doch schon ziemlich groß war. Ich habe mich auch gegen einen Aufbau entschieden und habe überhaupt keine Problem mit der 'nicht mehr vorhandenen Brust' (wie Heike es so schön ausdrückt). Und ich finde mich auch so schön und fühle mich superwohl in meiner Haut.
Ich wünsche dir Mut für die kommende Zeit.
Liebe Grüße
Birgit

Vielen Dank Euch allen! Habe mich auch für die sichere Variante entschieden... Also dann - Augen zu und durch... Melde mich dann wieder als Einhorn... Liebe Grüße von Eva

Liebe Eva,
nun muß ich dir doch noch schnell alle guten Wünsche schicken.
Ich bin deine Namensvetterin hier im Forum, bin seit ca. März hier dabei.
Seit Ende 2002 bin ich beidseitig brustamputiert, nach mehreren vorausgegangenen Operationen wegen BK.
Habe keinen Aufbau machen lassen, weil ich keine OP´s mehr wollte und komme ganz gut klar so wie es jetzt ist. Bin allerdings 55 Jahre und seit 30 Jahren verheiratet, wenn man jung ist, fällt die Entscheidung sicherlich schwerer.
Auf jeden Fall wünsche ich dir alles, alles Gute, du meisterst das bestimmt.
Viele liebe Grüße aus Bayern/Franken
Eva