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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich vermisse meinen papa


07.10.2004, 22:35
ich habe meinen papa am 25.09.04 verloren. er war immer gesund, immer, bis am 5.2.04 darmkrebs t4 festgestellt wurde. keine chance mehr, unheilbar. ich habe damals zu ihm gesagt: wir lassen uns vom gegner krebs nicht unterkriegen, aber wir nehmen ihn ernst. ich hab geglaubt, wenn wir alle, die ganze familie, ganz fest an einen guten ausgang glauben, dann klappt das auch.ich habe mich so getäuscht. es tut so weh.es zerfrisst mich förmlich. und trotzdem ist es merkwürdig, das ich, als er er so gelitten hat, schlimmer beinander war als jetzt.die ganze zeit denke ich er liegt im krankenhaus oder er ist verreist. man wartet auf etwas und man weiß nicht so recht auf was eigentlich. als er noch krank war hat man jeden tag eine neue nachricht bekommen, zwar leider nur schlechte, aber jetzt ist gar nichts mehr. ich bin froh ihn in den letzten wochen jeden tag gesehen zu haben, auch wenn es fast nicht auszuhalten war. es ging alles so schnell und doch für jemanden der sich sosehr quälen musste,war es viel zu lange. ich finde alles so ungerecht, ich möchte ihn so gerne drücken. einmal habe ich in dieser zeit von ihm geträumt, es war so schön, ich habe mit ihm reden können, wenn auch nur im traum. dann merkte ich wie ich am aufwachen war und dachte nur, ich möchte ewig weiterträumen. ich möchte so gerne die antwort auf die frage, WARUM?. warum durfte er nicht bei uns bleiben, oder warum mußte er alleine gehen, wo ist er jetzt, gibt es danach überhaupt etwas? wem geht es ähnlich?

08.10.2004, 01:12
Liebe Maja!
Britta und ich mussten am 16.8.04 unseren Papa gehen lassen. Papa hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und das ist ein Krebs mit den nahezu schlechtesten Prognosen. Nahezu unheilbar. Die Diagnose war Ende Mai/Anfang Juni. Auch wir haben Papa sehr intensiv betreut. Ich würde aber nicht sagen, dass wir Papa verloren haben. Er ist mitten in uns. Wir selber, unser Fühlen, Denken und Handeln ist durch ihn geprägt. Seine Seele lebt ewig.
Vielleicht liest du mal "Zeichen von unserem geliebten Menschen"? Diesen Thread haben wir nach Papas Heimgang eröffnet.
Vielleicht merkst du an meinem Schreien: Es gibt für mich kein verloren, Tod, weg, nie wieder.
Auch wir denken, dass die 2-3 Monate für Papa viel zu lang waren. Und doch boten sie uns sooo viele unendlich glückliche Momenten. Papa ist zum Schluss ins Licht gegangen. Er hat es wirklich gesehen und fand es wahnsinnig schön. 2 Wochen vorher war er einen Tag nicht klar, da berichtete er, dass seine lang verstorbenen Eltern ihn besucht und versprochen hätten, ihn wieder zu besuchen. Ich bin überzeugt, dass Papa sie wirklich sehen konnte. Von so etwas berichten viele Sterbende. Was du jetzt spürst ist das Loch, dass dein Papa mit der Abwesenheit seiner körperlichen Existenz hinterlässt. Aber ich bin mir sicher, er kann dich sehen und hören. Alle deine Gefühle wird dein Papa empfangen. Er würde nicht wollen, dass die Trauer die schönen Erinnerungen und liebevollen Gedanken auffrisst. Dein Papa wird auch nicht alleine gegangen sein. Am Ende des Tunnels warten nach Berichten vieler wiederbelebter Sterbender nahestehende Personen. Oder sie werden wie mein Papa sogar abgeholt. Warum dein Papa nicht bei euch bleiben durfte? Weil es natürlich ist, dass Eltern vor den Kindern gehen. Weil dein Papa geboren wurde. Das Leben ist ein Erfüllen von Aufgaben und zum Lernen da. Vielleicht haben unsere Väter ihre Aufgaben erfüllt? Die hellsten Lichter erlischen am schnellsten. Mir fehlt unser Papa unendlich und fast zwei Monate nach seinem Weggang denke ich ungefähr 100 mal täglich an ihn.
Ich denke übrigens, dass dein Papa dich im Traum besucht hat. Dies war ein luzider Traum (du wusstest du träumst) und in denen nehmen Verstorbene manchmal Kontakt auf. Erinnerst du dich, was ihr euch unterhalten habt? Papa war auch ein Mal im Traum bei mir. Auch ich wusste, dass ich träume und dass Papa nicht mehr lebt. Er hat so gestrahlt und gesagt, er wäre nicht allein, hätte Freunde und sein Sterben war wunderschön. Ich bin mir sicher, dass das alles so stimmt. Papa war schon immer gut im Kontakte knüpfen. Vielleicht hat er ja deinen Papa schon begrüßt? Papa hat versprochen, sich zu melden. Wir haben verschiedene Zeichen erhalten die einfach zu eindeutig sind. Wir haben davon etwas in unserem Thread geschrieben. Manches war uns aber auch zu persönlich zum Veröffentlichen.
Wie alt seid du und dein Papa?
Liebe Grüße an dich Maja.
Sonja

08.10.2004, 14:45
Hallo Maja, Hallo Sonja,

ich grüße euch beide. Auch ich habe meinen Vate verloren. Er starb am 20 Juni an Bauchspeicheldrüsenkrebs. 7 Monate nach der Diagnose. Er war auch erst 63 Jahre und immer gesund davor. Ich glaube mit meinen Gefühlen befinde ich mich genau zwischen Euch. Auch ich habe, mit meiner Mutter und meinen Geschwistern, meinen Vater bis zuletzt versorgt und ich würde keinen Tag davon missen wollen. Auch wenn es häufig schwierig war meinen Vater so leiden zu sehen, so waren doch so viele wunderschöne emotionale Situationen zwischen uns, die für immer weiter bestehen werden. Und zumindest kann ich ganz sicher behaupten, daß zwischen uns nichts ungesagt bleib.
Aber das warum frage ich mich dennoch. Ich hadere immer noch (und vieleicht jetzt sogar mehr als zum Zeitpunkt seines Todes) damit, daß er nicht mehr da ist. Am Anfang hatte ich auch ständig das Gefühl, daß er bestimmt bald zurück kommt, aber je länger es anhält, deso deutlicher wird, daß er nicht zurück kommt. Ich bin zwar inzwischen auch schon emotional etwas stabiler, aber es gibt immer noch Situationen in denen ich von jetzt auf gleich in Tränen ausbreche.
Freue mich von Euch wieder zu hören.
Ich bin übrigens 31 Jahre und Ihr?
Alles Liebe
Monika

08.10.2004, 15:00
Hallo Maja, Sonja und Monika und alle Mitleser,
ich bin 37 und habe meinen Papa am 12.9. im Alter von auch 63 Jahre verloren. Er hatte Lungenkrebs, Erstdiagnose im März 04. Wir haben, ehrlich gesagt, bis zum Schluß noch auf Besserung, zwar nicht Heilung, aber doch Gesundung gehofft. Er hat auch viel durchmachen müssen, von Chemo über Bestrahlung mit etlichen Nebenwirkungen. Geholfen hat es leider nicht. Verstorben ist er letztendlich an einer Lungenentzündung und Nierenversagen. Ich glaube einfahc, das er sich von diesem verdammtem Krebs nicnt ganz auffressen lassen wollte, weil ein halbes Jahr ist bei der Progonose sehr wenig, die Ärzte haben bei N I C H T -Behandlung von einem Jahr geredet, wer weiß vielleicht würde er noch leben, wenn er keine Therapie gemacht hätte. Trösten können wir uns nur damit, dass er nicht zum Pflegefall geworden ist , weil das wäre für meinen sonst immer gesunden und fitten Vater sicher die Hölle gewesen. Ich vermisse ihn unendlich und denke ,genau wie Du Maja, dass er noch im Krankenhaus ist, mein Herz lässt diese Endgültigtkeit des Todes einfach noch nicht zu. Tagsüber beschäftige ich mich zwar mit tausend Dingen, aber er ist ununterbrochen in meinem Kopf, in meinem Herzen sowieso. Ich habe inzwischen auch schon körperliche Beschwerden, ständig Kopf- und Rückenschmerzen duch dieses anhaltende Angespannt-Sein.
Seid lieb gegrüsst, es hilft mir sehr mich hier mit Euch auszutauschen!!!
Werde gleich nochmal zum Friedhof fahren!
Susanne

08.10.2004, 15:10
@Monika: Ich bin 27 und Brittas (30) und mein Papa wurde 69. Bis der Bauchspeicheldrüsenkrebs meinte, Papa wäre nun lang genug fit und gesund gewesen.
Uns geht es wie dir: Nichts blieb ungesagt und es ist wahnsinnig viel Schönes zum Erinnern da. Alle Versprechen konnten erfüllt werden.
Ich habe auf Besserung gehofft. Aber dieser Mistkrebs schwächte unseren heißgeliebten Papa so schnell, dass man hätte blind und blöd sein müssen um ernsthaft an eine Verbesserung zu glauben. Gehofft habe ich jedoch gaaaanz stark. Und habe auch trotz der miesen Prognosen noch Kliniken mit anderen Möglichkeiten angeschrieben und sogar eine Zusage für die Kostenübernahme einer besonderen Therapie erhalten. Ich hätte/habe einfach alles getan. Mehr ging nicht. Aber manchmal reicht das nicht. Ich bin ja nicht Gott. Und selbst der kann bei Krebs nicht helfen.
LG euch, Sonja

08.10.2004, 15:54
Ihr ieben, auch ich vermisse meinen Papa unendlich, er starb am 29.07 an Lungenkrebs, ich kann und will es noch immer nicht wahrhaben, daß er einfach nicht wiederkommt. Ich bin zwar nicht allein, mein Mann, meine liebe und tapfere Mama und 4 Geschwister mit Anhang sind dabei, aber ich war seine Tochter und er hat mich mein Leben lang geprägt, er war einfach immer da, hat mich viele Dinge gelehrt, was ich heute bin, bin ich durch ihn geworden, ich bin stolz seine Tochter zu sein.Er mußte so leiden, es war schrecklich für uns, tatenlos zuzusehen, wie der Krebs seinen Körper vereinnahmte, jeden Tag ein wenig mehr. Ich habe viele lange schöne Gespräche mit ihm geführt, gerade das, fehlt mir jetzt so, das Leben ist nicht fair. Ich werde Papa in meinem Herzen tragen, bis mein Vorhang fällt. Es ist so hilfreich, sich hier im Forum auszutauschen.
Viel Kraft für alle
Anna-Maria

08.10.2004, 18:57
habe mich ganz doll über eure antworten gefreut. auch wenn man weiß das man nicht alleine ist, tut es gut sich mit gleichgesinnten auszutauschen. ich bin übrigens 27 jahre alt. das mit dem besuchen im traum hat mich echt etwas aufgebaut. ich bin zwar nicht gläubig oder so, aber ich habe auch verschiedene zeichen erkannt, oder erkennen wollen? egal, aber ich werde euch zwei davon erzählen, vielleicht hattet ihr ähnliche erlebnisse. zum einen habe ich eine tochter bekommen, die nicht geplant war, nachdem ich schon zwei söhne habe. ich betrachte sie immer wie ein wunder, sie hat sich wirklich auf die welt gekämpft, ich bin unendlich froh sie zu haben. sie tröstet mich jeden tag ohne es zu wissen. vielleicht spürt sie es. am 1.7.04 ist sie geboren, mein papa ist am 25.9.04 gestorben. ich bin so froh das er sie noch kennengelernt hat. das andere ist eine uhr, die seit jahren auf 6uhr zwei stehengeblieben ist, und um genau diese uhrzeit ist er eingeschlafen. diese uhr stand seit jahren im wohnzimmer meiner eltern. ich habe schon in anderen berichten von stehengebliebenen uhren gelesen. hat jemand schon mal etwas von einem schmetterling im zusammenhang mit sterben gehört? susan, auch ich habe darüber nachgedacht, was wäre jetzt bei nichtbehandlung gewesen!? gerade habe ich mir den neuen "spiegel" gekauft und da steht ein sehr guter artikel über dieses thema drinnen.
diese art zu sterben, wie unsere väter gestorben sind hat uns offentsichtlich ermöglicht, alles nochmal zu sagen und das wir ganz nah bis zum schluß bei ihnen sein konnten. mein papa wollte übrigens zu hause sterben und ist es letzten- endes auch. ich bin sehr froh darüber. ich und meine beiden schwestern sind dann gleich zu meiner mutter gefahren, die bis zur letzten sekunde neben ihn gesessen hat. wie schwer der verlust erst für unsere mütter ist.?
ich hoffe bald von euch zu hören. ganz liebe grüße an euch alle Maja

08.10.2004, 21:59
Das Leben

ist wie eine Pusteblume.
Wenn die Zeit gekommenist,
muss jeder alleine fliegen.

Papa, danke das ich deine Tochter bin.

09.10.2004, 22:06
hallo monika und alle anderen,
kennt ihr auch das gefühl, das ihr euch keine fotos von eurem vater angucken könnt? es tut mir so weh. wie ist das bei euch?
liben gruß von
Maja

10.10.2004, 09:16
Hallo zusammen!

Ich möchte mich auch mal einklinken!
Auch ich habe meine Papi verloren.Er ist am 13.6.04 gestorben,4 Tage vor meinem Geburtstag.Es war so schrecklich.Er hatte Lungenkrebs,lag aber wegen einem gebrochenen Knochen (der mit Metastasen befallen war) im Krankenhaus.Er war zwar sehr geschwächt (wog bei einer Größe von 1,80 m noch 50 Kilo) aber noch voller Tatendrang.Er hatte die OP wegen dem Knochens gut überstanden.Papa war einen Tag vorher noch gut zufrieden und hat zur Erleichterung meiner Mutter sein ganzes Abendbrot aufgegessen.Sie war mit meiner Tochter (10) bei ihm,an dem Samstag.Am Sonntag um 6:40 Uhr rief er meine Mutter an,wann sie kommen würde,ihm wäre langweilig.Meine Mutter wollte erst gegen mittag hin,sagte mir dann aber um kurz vor neun,ich fahre zu ihm,er tut mir leid,so alleine da.
Tja,und um halb zehn bekam ich den Anruf von Mama das mein über alles geliebter Papa tot ist.Leider war niemand von uns dabei,er ist ensam ohne, uns gestorben.Erwar schon tot,als Mama im Krankenhazs ankam.
Ich vermisse ihn schrecklich.Er hat so gekämpft und war noch so voller Zukunftspläne.
Zu Grabe getragen haben wir ihn dann an meinem Geburtstag,das war mein Wunsch.Ich wollte ihn noch ein letztes Mal dabei haben und ich kann heute sagen,das es eine gute Entscheidung war.Ich bin fast jeden Tag auf dem Friedhof und stehe lange an seinem grab.Er mochte nie gerne alleine sein und ich denke,wenn ich bei ihm bin,dann hilft es mir und ihm.
Natürlich tut es weh,mir Bilder von meinem Papa anzuschauen.Aber trotz allem steht eins bei mir auf dem Stubenschrank und lächelt mich an.Er ist immer bei mir und ich habe immer das gefühl,gleich kommt er um die Ecke.

Euch allen eine schönen Sonntag.

Gruß Binchen

10.10.2004, 11:07
Hallo zusammen,
nein, Bilder anzusehen fällt mir auch unglaublich schwer, ich nehme mir schon seit drei Wochen vor, mal meine Bilder zu durchforsten nach einem schönen Foto von Papa, das ich mir hinstellen möchte, aber ich verschiebe es von Tag zu Tag. Wenn ich mich erinnere an die Zeit, als er noch gesund war, kann ich im Moment nur heulen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Mensch, der so fit und aktiv war nicht mehr bei uns ist. Ich frage mich aber wirklich , wann der Tag kommt, wo ich begreife, "er kommt nicht mehr"? Wie lange mag diese "Versteinerung" noch anhalten? Wie ist das bei Euch?
Schönen Sonntag Euch allen, nächste Woch habe ich Urlaub! Ach übrigens, gestern haben wir die Kränze und Gestecke entsorgt und das Grab schön bepflanzt. Ich glaube, Papa hätte es gefallen! Meine Tochter (7 Jahre) will heute noch für Opa einen Schutzengel draufstellen. Diesen hatte sie ihm von ihrem Taschengeld während seiner Krankheit gekauft. Hoffentlich kann er ihn "da oben" beschützen!
Liebe Grüße
susanne

10.10.2004, 13:36
Hallo...
...ich betrachte häufig Bilder von meinem Papa. Kurz nach der Diagnose war er mit mir bei unserem Pferd. Ich kam mir erst komisch vor, habe dann aber doch von den beiden Bilder gemacht. Am Geburtstag meiner Mutter haben wir nochmals Fotos gemacht. Papa hat sich darüber gefreut und sein wunderschönes Lächeln herausgeholt. So sehe ich immer wieder, wie glücklich wir trotz der Krankheit waren bzw. wie viel Liebe noch durch sie hinzu kam. Aber auch, dass Papa gehen musste. So kann ich mir nichts Falsches einreden.
Ein Bild werde ich vergrößern lassen von unserem Papa: Papa mit Ende 30 als s/w Bild. Ich habe es in seiner Schreibtischschulade gefunden und es sieht echt aus, wie so ein "Mann mit Baby-Poster". Nur nicht kitschig, sondern total hübsch. Und weil es mein Papa ist ist es noch vieeel schöner.
Man kann sich alle Fotos als s/w Aufnahme entwickeln lassen. Zusammen mit einem weißen Rahmen ist es ein richtiges Schmuckstück und sieht aus, wie für die Ewigkeit geschaffen. Farbbildern fehlt oft dieses besonders Schöne, die Farbe lenkt ab.
Susan, dein Papa durfte wenigstens Opa werden. Ich mag gar nicht daran denken, dass (wenn ich hoffentlich welche bekomme) meine Kinder Papi nicht persönlich kennen lernen. Papa ist immer sofort zu allen kleinen Kindern hin. Die fand er sooo toll. Och man, es ist schon ein Sch... diese Krankheit.
Ich gehe jetzt raus eine Runde mit unserem Pferd drehen. Die Sonne scheint und danach wird es mir besser gehen.
LG, Sonja

10.10.2004, 19:47
Hallo Sonja,
die Idee mit den Scharz-weiß Bildern ist klasse, ich hoffe, ich kann mich nächste Woche mal an die Bilder-Suche machen.
Du hast Recht, mein Papa liebte sein zwei "Mäuse" (die Tochter meiner Schwester ist zwei Jahre alt) und sie haben ihn immer wieder abgelenkt von seiner Krankheit.
Aber Du kannst Deinen (hoffentlich noch kommenden ) Kindern von einem tollen Opa im Himmel erzählen. Kein großer Trost, ich weiss, aber für meine Tochter ist es momentan auch sehr schwer, zumal sie irre am Opa gehangen hat! Als ich ihr die traurige Nachricht schonend beigebracht habe, hat sie sich die ganze Zeit selbst in die Hand gebissen. Es war sooo schrecklich. Aber Kinder haben viel mit sich zu tun und lassen sich schnell alenken (zum Glück). Mittlerweile gehts ihr besser, wir erinnern uns täglich gemeinsam an die schönen Zeiten mit Opa, sprechen über gemeinsame Urlaube etc.
Dass Dein Papa keine Enkelkinder mehr kennenlernen durfte, ist sicher schade, aber ich glaube, er war auch sehr sehr stolz auf seine tollen Töchter (nachdem, was ich hier über Euch gelesen habe, zu Recht!!)
Liebe Grüße
Susanne

10.10.2004, 20:46
es ist echt unrealistisch die fotos anzugucken, ich kann es gar nicht so genau beschreiben, aber wenn ich meinen papa da so sehe, ist er irgentwie ganz nah aber dann auch eigentlich nicht, weil er ja zum schluss so total anders ausgesehen hat. mein vater hatte 4 enkel, 3 von mir und eines von meiner älteren schwester. er sagte immer, das sie ihn nicht stören (oft wollte er seine ruhe haben), aber wenn sie dann dawaren hat er auch sehr viel gemeckert. keiner hat es ihm übel genommen, aber schade war es trotzdem.
zu einem grab kann ich leider nicht hingehen, er bekommt eine seebestattung, aber das finde ich auch sehr schön. er liebte das meer und er wollte es auch so.
zum thema fotos,ich hätte noch so gerne ein bild mit meiner tochter (3 mon.) und meinem papa gemacht, aber irgentwie war es nie wirklich passend, und manchmal hab ich mich auch nicht getraut zu fragen.
es tut echt gut eure briefe zu lesen, hoffe auf bald. liebe grüße von
Maja

10.10.2004, 22:39
lieber papa,
ich vermisse dich so doll, das weißt du. ich möchte mich in deinen arm legen und mich wie ein kleines mädchen fühlen und nennst mich dann majo. wie gerne würde ich dich jetzt bei mir haben, mich von dir trösten lassen. es gibt einfach nichts was mich von deinen gedanken ablenken kann. klar für einen kleinen moment schon, aber du bist in jeder handlung dabei. ich möchte so gerne richtig losheulen, meine ganze wut raus schreien, aber nicht mal richtig heulen kann ich. ist das noch immer dre schock? keine ahnung. ich bin oft total durcheinander und mies gelaunt. ständig habe ich ein schlechtes gewissen den kindern gegenüber. mir wächst das teilweise alles über den kopf. du würdest jetzt sagen, das das leben auch ohne dich weitergeht und das jeder ersetzbar ist, aber du fehlst hier überall, jeden von uns. mama arbeitet sich stück für stück durch den papierkram. sie macht das echt gut. gestern hättest du uns alle sehen sollen; zwei stapeln das holz und einer an der hackmaschine. rapha und markus haben natürlich ein paar sprüche von dir zitiert. wir haben gelacht. leider ohne dich. papa ich liebe dich so sehr, ich wünschte man könnte die zeit nochmal zurückdrehen und du gingest vorsorglich zur darmspiegelung.
gehe jetzt ins bett. wo auch immer du sein magst ich drücke dich ganz fest.
in liebe deine majo

ela68
11.10.2004, 10:25
Hallo liebe Maja,

ich drücke dich mal ganz doll,mir geht es wie dir,mein vater mußte vor 4 1/2 Monaten gehen,es tut immer noch weh mal ist es besser und dann kommt der Schmerz wie eine Lawine angerollt.

ich gucke mir auch sehr oft die Fotos an,dann kullern auch tränen,es tut noch zu weh,er war so überzeugt davon gesund zuwerden.

Liebe Sonja,
ich bewundere deine Art mit dem Verlust deines Vater klarzukommen,ich glaube auch ganz fest,das es was danach geben muß,sonst würde ich druchdrehen,wenn ich wüßte er ist nirgendwo mehr,als meine Ma vor 14 Jahren starb,dachte ich so.
bei ihr hab ich auch getrauert und es tata weh,aber jetzt ist es anders,ich schätzte mal das liegt daran,das wie nach dem Tod meiner Mutter alle eine ganz intensive Beziehung hatten,meine Geschwister,mein Pa und ich und damals war ich jünger,ich hab es ganz anders aufgefasst.

ich wünsche mit auch das mein vater jetzt da ist,wo es ihm gut geht und er bei meiner Muter ist,es tut aber zu doll weh das ich nie mehr mit ihm reden kann:-)

ich wünsche euch alles Gute
Daniela

ela68
11.10.2004, 10:26
der smiley ist falsch ,es sollte dieser sein :-( sorry

11.10.2004, 11:20
Hallo Maja, Hallo Sonja,

mit den Fotos bin ich auch ganz zwiegespalten. Ich habe eine Reihe schöner Fotos von meinem Vater, so wie er war bevor er krank wurde, die ich mir unendlich gerne ansschaue und ein schönes Foto meiner Eltern, bei dem mein Vater meine Mutter umarmt und sie tröstet habe ich mir auch aufgestellt. Dieses Foto ist 4 Wochen vor seinem Tod gemacht, aber er sieht noch ganz gesund aus, denn er ist erst in den letzten zwei Wochen ganz schnell ganz schlecht geworden. Aber es gibt auch Fotos, die mein Bruder in den letzten Wochen gemacht hat, bei denen man wirklich das Leid in den Augen meines Vaters sehen kann. Einerseits hasse ich diese Fotos aber andererseits bedeuten sie mir auch ganz viel, denn sie erinnern mich auch daran wie sehr er gelitten hat und daß er jetzt seinen Frieden hat.
Wie kommen denn eure Mütter klar? Meine Mutter ist zwar eigentlich eine starke Frau, aber mit dem Tod meines Vaters kommt sie nicht wirklich klar. Und je mehr ZEit vergeht, desto schlimmer ist es. Mein kleiner Bruder und ich versuchen schon ständig sie zu "bespaßen", damit sie abgelenkt ist aber ersetzten können wir ihn natürlich nicht. Ich habe echt schon überlegt, ob ich ihr so eine Selbsthilfegruppe für Trauerverarbeitung ans HErz legen soll. Hat einer von Euch Erfahrung damit?
Alles LIEbe
Monika

11.10.2004, 12:39
hallo monika und ela, alle anderen natürlich auch,
ich glaube für unsere mütter ist es anders ganz schlimm. wenn ich mal von mir spreche, dann hab ich ja immerhin noch meine kinder für die ich stark sein muß, aber bei meiner ma ist ja der ganze alltag weg, sie hat zwar uns, ihre 3 töchter, aber trotzdem. wir sehen uns aber beinah täglich. was wir, auch unsere ehemänner, jetzt noch öfter tun als sonst, wir essen alle gemeinsam, einige kümmern sich um die kinder und der rest kocht. das ist etwas stressig bei so viel familienmitgliedern, aber schöner stess dafür. außerdem bin ich froh das meine ma ihre töpfer-gruppe hat und ihre "walking-frauen". immerhin.
eine selbsthilfegruppe ist bestimmt nicht verkehrt, die tut uns ja hier auch gut. meine mutter ist außerdem, aber schon seit 2 jahren, in einer thrapie. die hat auch immer viele tips für sie. ich glaube sie ist froh jemand neutrales auch zu haben.
seit alle fest gedrückt
Maja

ela68
11.10.2004, 13:54
Hallo ihr,

ich glaube meine Ma ist die einzigste die sich freut,sie hat ihn endlich wieder,sie starb ja schon vor 14 Jahren....


Alles Liebe für euch
Daniela

11.10.2004, 15:26
hallo ela,
ich hoffe ganz inständig für dich, das ihr, also du mit deinen geschwistern, einen guten kontakt miteinander habt. hast auch eine eigene familie?
lieben gruß von
Maja

ela68
11.10.2004, 17:11
Hallo maja,

ich habe sehr gutes Verhältniss zu meinen Geschwister,wir waren alle dabei als mein vater starb,meine Bruder sagte ,jetzt haben wir niemanden mehr,ich sagte zu ihm ,das stimmt nicht,wir haben uns....und so ist es zum Glück bisher auch geblieben,jeder ist für jeden da.

Wir gehen zwar alle anders mit der Trauer um, unser Verhältniss war schon seit dem Tod meiner Mutter enger geworden und jetzt halt noch was mehr.
Es ist schwer ganz ohne ein Elternteil zu sein,man fühlt sich entwurzelt...

Eine eigene Familie hab ich auch,3 Kinder,einen lieben Mann und einen Hund.

Wie ist es bei dir?

Liebe grüße
Daniela

11.10.2004, 18:12
hallo ela,
das mit dem entwurzeln kann ich gut verstehen. ich finde es schon erschreckend "halbwaise" zu sein. aber ich hatte die gleichen gedanken wie du mit dem entwurzeln. das ihr alle bei eurem vater ward, finde ich sehr schön. bin auch froh, das meine mutter bei ihm war als er starb. wieviele geschwister hast du? vielleicht hab ich das schon mal geschrieben, auch ich habe 3 kinder(6,4 und 3mon.)bin echt froh darüber, sie lenken einen wirklich ab. einen tollen mann hab ich auch, aber keinen hund:)
ich lese immer SRKrbs.ist dein papa daran gestorben? wie alt wurde er. hoffe ich erscheine nicht zu aufdringlich! sag mir dann bescheid. schaue heute abend wieder vorbei, die kinder rufen!!! lieben gruß
Maja

ela68
11.10.2004, 21:13
Hallo Maja,

ich habe 2 Geschwister,mein Bruder ist 3 Jahre und meine Schwester 11 Jahre jünger als ich.

meine Mädels sind 14,fast 12 und 7 jahre alt.

mein Vater ist daran gestorben,er bekam im Jan 02 die Diagnose,er wurde operiert,es war alles ok 18 Monate lang,keine Metas nichts und im Januar 04 bekam er ein Rezidiv,es ging alles ganz schnell bergab.

Ich bin auch froh,dass wir dabei sein durften,als er ging,ich hatte immer so eine Angst vor diesem Tag,wenn man von einem schönen sterben reden kann,dann hatte er das,mit Hilfe eines Hospizpfleger(mein Vater wurde ambulant betreut,er wollte zu Hause bleiben).

Er sah danach so friedlich aus,so hab ich ihn die ganzen 2 jahre seiner Krankheit nicht gesehen.

Meine Geschwister und ich haben so oft von dem Tag X gesprochen oder es ihm gewünscht,das er endlich gehen darf,damit er nicht mehr leiden muß,es tat in der Seele weh,ihn so leiden zu sehen,nur was das wirklich heißt,begreift man erst viel später;-(


Liebe Grüße
Daniela

11.10.2004, 21:47
hallo ela,
hast du jetzt auch ruhe? ich meine, schlafen deine kinder schon? meine ja.war ein echt stressiger tag. es sind doch gerade ferien und das heißt, das die beiden "großen", zu hause sind.
mein vater wurde auch die letzten 2 wochen von den home care ärzten betreut. ein toller betreuungsdienst übrigens. es ist schön das ihr von eurem vater bei zeiten losgelassen habt, ich meine, das ihr das ganze geschehen akzeptiert habt. ich hoffe du verstehst wie ich das meine. bei mir war das etwas anders, ich hab es zwar irgentwie gewußt, das er wohl sterben wird, konnte es mir aber absolut nicht vorstellen wie es dann sein wird. dann rief meine mutter am 25.9. um 6 uhr früh an und hat gesagt das papa eingeschlafen ist. das war irgentwie so nüchtern, totale fassungslosigkeit. 10 min. später habe ich meine tochter gestillt, als wenn nichts wäre. ich weiß auch nicht, was ich sonst erwartet hätte, es läuft halt doch irgentwie alles weiter.
wie alt bist du eigentlich ela? ich bin 27.
viele grüße
Maja

ela68
11.10.2004, 22:22
Hallo Maja,

meine schlafen auch schon,wir ab nächste woche 2 wochen Ferien...

Versteh schon was du meinst,nur ob ich es akzeptiert habe,das er sterben muß?ich weiß es nicht.
Er ist am 26.3.nach Hause gekommen um zu sterben,wir wußten das nur er nicht,oder er hat mit uns nie darüber gesprochen,er war sich sicher er wird wieder gesund.

So richtig loslassen konnte ich auch nicht,heut noch nicht,er fehlt mir sehr.
Am 15.5. hatte seine Lebensgefährtin Geburtstag,sie wurde zu einem Geburtstag am 31.05. eingeladen,sie fragte mich ob ich dann bei Papa sein könnte,ich hätte nie gedacht,das er bis dahin nicht mehr da sein sollte,es hätte für mich immer so weiter gehen können.

Aber für ihn nicht,er war so oft traurig gewesen,weil er auf unsere Hilfe angewiesen war,es war kein Leben für meinen Vater und heute denke ich,Lieben heißt auch loslassen.

Die ersten 3 Tage nach seinem Tod ging es mir gut,ich war froh,das er es endlich geschafft hat,nie mehr atemnot,kein Husten,keine Schmerzen mehr und ich muß nie wieder Angst um ihn haben,weil ich glaube das es ihm jetzt gut geht.

Ich wunderte mich selber,das ich an seinem Sterbebett so ruhig war zum Schluß,hab schon oft gedacht,wenn ich geschrieen hätte,ihn gerüttelt,ob er dann noch bei uns wäre?
Wir haben ihn einfach gehen lassen.....
Aber ich glaub wir hätten es ihm dann schwerer gemacht,wenn wir ihn nicht losgelassen hätten.

Dieses "begreifen" kam ein paar Tage später,das ich ihn jetzt nie mehr sehen kann,nie mehr in den Arm nehmen,nie mehr reden,das tut so verdammt weg..damit muß man erst mal lernen umzugehen.....

68 ist mein Geburtsjahr...also wie alt bin ich ;-)

Bis bald
Daniela

12.10.2004, 07:39
Hallo Ihr Lieben,
es ist so schön und ergreifend wie Ihr von Euren Papas erzählt. Ich finde mich in Euren Worten wieder, es tut so gut und gibt mir viel Kraft.
anna-maria

12.10.2004, 13:41
hallo ela,
habe dein "alters-rätsel" gelöst:)
bin heute total schlecht drauf und weiß gar nichts mit mir anzufangen. alles ist total besch...gibt wohl solche tiefs. naja, bekanntlich folgt nach einem tief auch wieder ein hoch. wie schläfst du eigentlich, träumst sehr viel?
bis später
Maja

12.10.2004, 13:43
hallo anna-maria, schön das es dir gefällt. vielleicht hören wir jetzt öfter von einander. würde mich freuen. bis dahin
Maja

ela68
12.10.2004, 14:31
Hallo Mja,

diese Phase hatte ich letzte Woche,da ging es mir ganz schlecht,er hat mir so gefehlt,es ist immer noch so unrealistisch,überall siehst du Sachen von ihm und er ist nicht da.

Hin und wieder träum ich von ihm und schlafen kann ich zum Glück ganz gut,ich denke jeden Abend vorm einschlafen an ihn,ich sehe immer seine letzten Stunden vor mir oder wie er noch vor einem Jahr um diese zeit war,da war alles ok...
Aber durchschlafen kann ich gut

Ich hoffe das es dir bald wieder besser geht...


Wünsche dir einen halbwegs guten Tag..

Liebe Grüße
Daniela

12.10.2004, 17:40
hallo ela,
es ist doch echt irgentwie beruhigend, das anderen es auch so geht wie einem selbst. vorhin war ich bei meiner mutter und mußte etwas aus ihrem schrank rausholen und da hingen papas sachen drin, das ist echt grausam. ich meine den schmerz. als ich einmal von meinem papa geträumt habe fand ich das so schön, weil ich da mit ihm reden konnte. ich hoffe fast jeden abend, das ich wieder von ihm träume. komischerweise kann ich auch total gut schlafen, habe ich anders erwartet. so nun kommt langsam der abend und in 3 std. kommt der entspanntere teil des tages, denn dann liegen die kinder im bett!! wie geht es eigentlich deinen kindern, jetzt wo opa nicht mehr bei ihnen ist?
liebe grüße von
Maja

ela68
12.10.2004, 18:09
Hallo Maja,

meine Kinder gehen unterscheidlich damit um,meine bedien großen reden viel vom Opa oder wenn eine bestimmte Situation ist,sagen sie,das hat OPa auch so gemacht oder gesagt....

Meine kleine redete am Anfang gar nicht über ihn,einen Tag nachdem er gestorben ist,haben wir beim Sanitätsgeschäft angerufen,damit das Krankenbett wieder abholen,das haben sie zum Glück noch am gleichen Tag gemacht.
Wir haben dann wieder alles so hingestellt,wie es auch vorher war,das Wohnzimmer hatten wir umgeräumt damit mein Papa am Fenster liegen konnte und immer in seinem heißgeliebten Garten sehen konnte.

Meine Tochter lief in das Zimmer rein,kam geschockt wieder zu mir und sagte,es sieht da ganz anders aus,Opas Bett ist weg,ich hab ihr erklärt,das der Opa es ja nicht mehr braucht,sie hat nur genickt,etwas später sprachen mein Bruder und ich über meinen Vater,meine kleine kam dazu und fragte nur ob wir über Opa sprechen,ich sagte ja, und sie war dann wieder traurig,ich hab sie gefragt ob wir es nicht tun sollen und sie meinte ja.

Inzwischen geht es aber besser,ich war 8 Wochen lang jeden tag ca. 6 mit ihr bei meinem vater,sie hat alles mit bekommen,es ist klar das sie es dann nicht versteht,warum er aufeinmal nicht mehr da ist.

Eine Mitarbeiterin vom Hospiz hat mir ein wunderschönes Buch geschenkt,da verliert ein Junge seinem Opa an Krebs,ich glaube das hat ihr auch geholfen,sie sagt jetzt immer Opa passt auf sie und er ist ein Engel...

Die Kinder meiner Schwester sind 3 und fast 2 Jahre,sie verstehen es überhaupt noch nicht und fragen immer nach ihrem Opa...

ich wünsche dir einen ruhigen Abend...


Liebe Grüße
Daniela



Wo wohnst du?

12.10.2004, 22:05
hallo ela,
es gibt tage, die irgentwie nie enden wollen! heute war so einer.
ich versuche mir immer vorzustellen, was kinder so denken, gerade in der jetzigen situation. ich hab schon etwas schiss, das für meine, der tod zum "alltag" gehört, weil letztes jahr im august ist meine oma gestorben, mit der hatten die kinder sehr viel zu tun, wir waren sehr oft zusammen verreist, ich habe sie das letzte halbe jahr sehr intensiv betreut. die beiden sprechen heute noch viel von ihr. dann ist meine andere oma jetzt im juni gestorben. eine woche bevor die kleine geboren wurde. sie wollte noch so gerne mit ihr spazieren fahren. 3 tage vor ihren tod habe ich das noch zu ihr gesagt, und sie meinte, das machen wir noch.
und jetzt ist schon wieder jemand nahestehendes gestorben. eigentlich finde ich es gut, das für sie der tod etwas normales ist, weil das ist er ja auch, aber trotzdem..., weißt was ich meine. kann ich irgentwie nicht so richtig erklären.
übrigens wollte ich dich auch schon fragen wo du wohnst, dachte aber, ständig frage ich dich etwas!!! ich (icke!!) bin aus berlin. und wo wohnst du?
gruß
Maja

ela68
13.10.2004, 20:24
Hallo Maja,

ich hoffe dir geht es heute etwas besser...

ich komme aus NRW...

Liebe Grüße
Ela

13.10.2004, 23:35
hallo ela,
die erste tageshälfte war nur stress, die zweite hälfte war dann besser. bin abends noch zum einkaufen gefahren, ganz ohne kinder, da war sogar das einkaufen ein vergnügen. man wird echt bescheiden:)
wie geht es dir denn? eigentlich mag ich es nicht, wenn mich meine bekannten fragen; wie geht es dir? ich meine wie soll es mir schon gehen, mein papa ist gerade mal vor etwas über zwei wochen gestorben und da geht es doch einen nicht gut! aber ich denke ich bin im moment eh sehr empfindlich und von daher auch schnell ungerecht. am liebsten rede ich zur zeit mit meiner familie oder halt hier mit dir oder anderen. halt mit menschen denen es genauso geht wie einem selbst. habe mich seit dem auch mit keiner freundin mehr verabredet oder so. denke es ist aber normal, oder wie ist das bei dir?
einen schönen abend noch
Maja

14.10.2004, 22:19
liebster paps,
habe gerade viele schicksale über krebspat. und deren angehö. gelesen. es ist echt erschreckend.bei einem beitrag habe ich weinen müssen, zum teil vor neid und wut, zum anderen weil es natürlich auch schön ist, wenn es mal jemand schafft, die krankheit zu besiegen. aber es hat echt weh getan. warum hast du es nicht geschafft??? du bist doch auch so eine kämpfernatur gewesen. hast sonst auch immer alles geregelt bekommen. ich will das du wieder bei mir bist. du fehlst mir so so sehr. übrigens erscheint morgen ein artikel in der zeitung, über deine eigene todesanzeige. du hättest dich bestimmt gefreut.

papa, es sah nach dem ersten zwischenergebnis so gut aus ,die prognose. Das das so ein trugschluß war, haben wir nicht geahnt. du hast es geahnt.du warst die ganze zeit über so tapfer.hast nicht einmal geklagt, hast uns noch getröstet.hast uns klargemacht, das es nun mal die realität ist.es ist schwer zu verstehen für mich, das es kein zurück mehr gibt. es ist wirklich passiert.
papa, wir haben außer deiner eigenen anzeige auch noch von uns eine geschrieben. unter anderem steht da der schöne satz:

Es kommt nicht darauf an wie lange man lebt ,

sondern, WIE man gelebt hat.


ich liebe dich bis zur unendlichkeit und noch viel weiter!!

14.10.2004, 22:25
hallo ela,
ist soweit alles ok bei dir? hoffe bald wieder von dir zu hören.
viele liebe grüße von
Maja

15.10.2004, 09:48
Hallo Maja,

bei mir ist soweit alles ok,2 meiner Kinder hatten Magen-Darmgrippe,ihnen gehts aber wieder gut.

Ab heute haben sie 2 Wochenherbstferien,das ist wieder was stressig.

Du fragtest wie es bei mir ist,mit den Freundinnen,ich habe eine "beste" Feundin,mit ihr kann ich jederzeit über meinen vater reden,bei ihr hab ich auch nicht das Gefühl,dass ich ihr auf die Nerven gehen.

Mein Vater bekam, Jan.02 die Diagnose,das jahr war sehr anstrengend und 2003 ging es ihm noch gut,als er ihm Jan. das Rezidiv bekam,und jeden tag zu ihm fuhr,hatte ich eh keine Zeit für meine Bekannten,einige haben sich hin und wieder gemeldet,aber eher selten,mein Vater wurde am 5 Feb. und 3 mal im März notoperiert,da ich kein Führerschein habe,hat sie mich oft zu meinem Papa ins KH gefahren oder wenn ich mit meinem Mann führ,hat sie mir meine jüngste genommen.das war schon eine Erleichterung.

Als mein vater zu Hause war und icmehrere Stunden tägl. bei ihm war,mußte ich meine jüngste immer mitnehmen,ich konnte ja nicht von meinen beiden großen immer verlangen,das sie auf ihre Freunde verzichten und Fabienne hat sich sehr oft bei meinem vater gelangweilt,dann nahm meine Freundin sie auch.
Ich bin froh das ich sie habe,aber andersrum ist das auch,ich bin jederzeit für sie da.

Die 5 Monate die mein Vater vom Rezidiv bis zum Tod hatte gingen natürlich ganz schnell vorbei,er ist am 24.10 schon 5 Monate tot,das kommt mir wie eine Ewigkeit vor.

In der zeit wo er krank war,hat sich keiner aus der anderen Fam. sich um ihn gekümmert..sie haben zwar alle paar Wochen mal nachgefragt,aber dsa wars und mein vater war immer für jeden Tag,er war handwerklich sehr begabt,wenn jemand ein problem hatte,Stan der zur Stelle.
Und jetzt mußten wir uns anhören,sie können nicht kommen,ihn nicht leiden sehen,dabei hatte mein papa gern Leute um sich rum.

Wir haben daraufhin auch gesagt,zur Trauerfeier kann jeder kommen nur zur Beisetzung,sind wir Kinder ,seine Lebensgefährtin und seien Brüder wir wollten keine Heuchler am Grab.

Es hat auch nicht jeder eine Trauerkarte bekommen,das hab ich schon zum Vorwurf bekommen,wir haben nur den leuten eine geschickt,die sich wiklich Sorgen um meinen Vater machten und nicht aus Höflichkeit nach ihm fragten.

Mein Schwiegereltern wußten erst 4 Wochen später das er gestorben ist,kann sein das ich falsch reagiert hab,aber sie denken nur sie sind wichtig und sonst keiner,meine Schwiepa fragte mich,ob ich sauer bin weil ich nicht bescheid gesagt hab,ich meinte ,nein,nur wenn ihr euch ehrlich gesorgt hättet,wüßtet ihr schon lang bescheid,oder?
mein schwiepa hatte im Feb. einen schlaganfall,obwohl es meinem vater besch.. ging,hat er immer nach ihm gefragt wie es ihm geht..
So ist die liebe Family,aber ich brauch sie auch nicht.
ich bin froh meine Familie zuhaben,meine Geschwister und meine Freundin

Jetzt hab ich aber einen halben Roman geschrieben;-)

Bis bald Daniela

15.10.2004, 18:23
hallo ela,
kranke kinder sind oft doppelt anstrengend, das seh ich an meiner nichte. hoffe bei dir ist soweit der virus im griff!

ich hab auch eine beste freundin, mit der ich reden kann, aber meistens möchte ich das gar nicht. weiß auch nicht warum das so ist.
vorhin war ich mit den kindern und meiner mutter im kino: lauras stern. der film ist echt niedlich. zum schluß gab es eine szene, die bei den sternen gespielt hat, meine mutter und ich haben beide an meinen papa gedacht und geheult. überall sieht und hört man etwas was ein daran erinnert oder was man darauf bezieht. schlimm sind auch teilweise irgentwelche lieder.
manchmal fühle ich mich ganz stabil und dann passiert eine kleinigkeit und ich bin total am boden. da merkt man dann wie instabil man doch eigentlich ist. ich muß jetzt leider schluß machen, weil mein mann an den pc muß!!!
schaue später wieder rein.
viele grüße und gute besserung für deine kids
Maja

16.10.2004, 17:21
Hallo Maja,

diese Stimmungsschwankungen kenne ich auch zur Genüge. Manche Tage kann ich gut über meinen Vater reden und komme auch damit zurecht bzw. freue mich sogar an den Erinnerungen und am nächsten Tag breche ich bei der ersten Kleinigkeit in Tränen aus. Gestern hatte ich auch wieder mal so einen "Heultag", zusammen mit meiner Mutter. Wir haben jetzt beschlossen meinen Vater in Salzburg (dort ist er beerdigt) zu besuchen (wir leben in Bonn) und zwar am 20 Dezember, also kurz vor Weihnachten und genau 6 Monate nach seinem Tod. Eigentlich freue ich mich darauf , aber Schiß habe ich schon. Überhaupt mache ich mir super Sorgen wie Weihnachten sein soll. In meiner Familie wurde Weihnachten immer schon gefeiert und meinVater liebte Weihnachten. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß wir das ohne ihn feiern können. Allerdings bringt es uns ja wohl auch nichts zu fünft herumzusitzen und so zu tun als könnten wir Weihnachten ignorieren.
Gott schon bei dem Gedanken an den Tag wird mir übel AM liebsten würde ich ja einfach Dienst machen, aber dann ließe ich meine Mutter im Stich. Das kann ich wohl auch nicht tun.
Wie plant ihr das denn??
Alles LIebe
MOnika

16.10.2004, 21:30
hallo monika,
ja, mit weihnachten ist das so eine sache.wir werden so feiern wie sonst auch, alleine schon wegen der kinder, aber es macht mich auch traurig, obwohl mein papa weihnachten nicht so mochte. er sagte immer, um jemand etwas zu schenken, brauche ich kein weihnachten. er war irgentwie immer schon etwas anders in solchen dingen. aber ich mach das ganze auch erst wieder gerne, seit ich kinder habe. da macht es irgentwie mehr spass.

ich vermisse meinen paps auch so sehr. es ist doch echt krass, wieviele menschen von dieser besch...krankheit betroffen sind. die menschen fliegen zum mond, aber krebs kriegen sie nicht in den griff. unglaublich oder?
steh heute etwas neben der spur. hoffe morgen ist ein besserer tag.
liebe grüße und bis bald
Maja

ela68
17.10.2004, 17:29
Hallo Maja,

danke,meinen Kindern geht es wieder gut.

bei mir ist es auch so wie bei dir,an manchen Tagen geht es mir sehr gut und an anderen wieder,ziemlich schlecht,es ist nächste Woche 5 Monate her und ich kann es immer noch nicht realisieren,ich begreif es einfach nicht.

Das ich ihn nie mehr sehe......

Und an Weihnachten möchte ich gar nicht denken....ich habe ja auch Kinder....

Liebe Grüße
daniela

17.10.2004, 21:03
hallo ela,
gerade eben habe ich noch am tele. zu jemanden gesagt, das es halt so schwer zu verstehen ist, das ich ihn nie wieder sehen werde. das schwerste ist, glaube ich, zu verstehen, das es absolut entgültig ist, der tot. das man gar nichts daran ändern kann. obwohl er so selbstverständlich dazu gehört zum leben. gut, in unseren fällen ist halt das Wie, die sache. wenn jemand alt werden darf ist es zwar auch schlimm, aber denkt dann anders über die ganze sache, oder?

ab morgen habt ihr ja ferien, habt ihr pläne?

viele grüße
Maja

20.10.2004, 16:28
liebster papas,
ich vermisse dich unendlich. ich möchte dich so gerne wieder haben. aber ich kann nichts machen, gar nichts. muß lernen, meine sehnsucht in mein leben zu integrieren. wird verdammt schwer. hoffe so sehr von dir zu träumen, dann seh ich dich wenigstens. papa ich liebe dich. kann nicht mehr schreiben, die tränen.....
Majo

20.10.2004, 16:53
@Maja: Wie alt bist du? Wie alt ist dein Papa geworden?
Wie alt ist man, wenn man "alt" ist?
Mein Papa war 69, sah aus wie 59 und arbeitete auch noch so viel. Ich bin 27 und habe leider noch keine Kinder. Mein Papa durfte also noch keine Enkel erleben. Nicht immer ist man alt oder hat eine eigene Familie nur weil der Vater fast 70 ist.
Ich denke, es hängt nicht vom Alter ab sondern eher vom Erlebten. Und zu früh ist es bestimmt immer. Ich denke über den Tod meines Papa nicht anders als du. Du hast doch danach gefragt. Deswegen antworte ich dir. Mein Papa liebte Kinder über alles. Für mich ist es sehr schlimm, dass Papa nicht mal "Opa" werden konnte. Zumindest nicht in körperlicher Anwesenheit.
Ich wünsche euch alles Gute.
Lieben Gruß, Sonja

20.10.2004, 16:58
@Maja: Ach stimmt, du bist ja wie ich 27, das hast du ja schon einmal geschrieben.
Liebe Grüße. Sonja

20.10.2004, 21:49
hallo sonja ,
du hast recht, es ist immer zu früh. aber ich denke trotzdem, wenn jemand mit sagen wir mal 80 stirbt, dann ist man zwar auch traurig, aber man kann zumindestens sagen, derjenige durfte seine rente geniessen und hat ein akzeptables alter erreicht. und trotzdem hätte man die sehnsucht nach diesen geliebten menschen. mein papa wurde 55. sah immer gut aus für sein alter, keine grauen haare oder so(das hat natürlich nichts mit dem allg. schönen aussehen zu tun!). und zum schluß sah er aus wie mind.75 oder sogar 80. da wusste ich wie er halt im alter ausgesehen hätte. es gibt doch diesen schönen spruch, ich hab ihn hier schon mal geschrieben: es kommt nicht darauf wie lange man lebt, sondern wie man gelebt hat.
ich denke, wenn man zu sich selber am ende sagen kann, ich hatte ein erfülltes und tolles leben, ist das ganz viel wert.
mein vater hat gesagt, er würde sein leben genau SO nochmal leben, nur eins würde er anders machen, er würde nächste mal zur darmspiegelung gehen. aber es gab keine zweite chance mehr, er durfte seinen fehler nicht wieder gut machen. jeder schwer verbrecher bekommt eine zweite chance. ist doch echt ungerecht oder?
jetzt hätte mein paps geantwortet, in der natur gibt es keine gerechtigkeit!

schönen abend noch . vielleicht bis bald
Maja

22.10.2004, 23:40
liebster paps,
es geht mir total schlecht. immer aus dem selben grund; ich vermisse dich so sehr. kann das geschehene nicht begreifen. habe gerade lange mit miri telefoniert und wir haben gemeinsam geheult. diese verdammte scheiß krankheit, hat unser leben zerstört. nichts wird jemals wieder so sein wie früher. wie sollen wir mit diesen verlust lernen zu leben? ich weiß noch nicht mal, ob ich es überhaupt lernen möchte.
mäxchen hat mich gefragt warum ich heule.ich:wegen opa, weil er nicht mehr bei uns ist. er: ich weiß, ich bin auch traurig, weil wir opa nie wieder sehen können. aber er kann doch neu geboren werden, oder?? ich:vielleicht hast du recht und er wird neu geboren, und wenn wir dann ganz großes glück haben, lernen wir diesen menschen dann kennen!!
irgentwie hat mich das beruhigt, die aussage von max.
morgen sind wir wieder alle zusammen und werden viel über dich erzählen.
gehe jetzt schlafen paps.
ich liebe dich. deine
Majo

ela68
23.10.2004, 11:11
Hallo liebe Maja,

ich kann dich sehr gut verstehen,mir geht es auch nicht besser.Heute hab ich erfahren,dass gesten der Papa meiner Schwägerin gestorben ist,ich weiß wie sie sich jetzt fühlt,es tut einfach nur so verdammt weh.

Mein Vater hatte einen Garten,das war sein Hobby,er hatte letzten Herbst über 500 Blumenzwiebeln gesetzt,wir haben gestern ein paar seiner Liebligsblumen in seinem Grab eingepflanzt,ich hoffe sie werden im Frühjahr wunderschön blühen.

Ich hoffe der Schmerz wir igendwie erträglcher

Liebe Grüße
Daniela

23.10.2004, 18:18
hallo ela,
schön von dir zu hören.
ja, es tut weh, und ich habe das gefühl, das es jeden tag schlimmer wird. genau heute vor 4 wochen ist mein paps gestorben. 4 wochen ohne ihn. und dann kommt gleich im anschluss der gedanke, das ich ja den rest meines lebens ohne ihn sein werde. und das tut dann erst recht weh.
mein paps war auch gerne im garten, er hatte ständig neue ideen, was wir noch ändern könnten, oder etwas neues machen könnten.

wie geht es dir sonst, hast du engen kontakt mit deiner schwägerin?

viele grüße
Maja

ela68
23.10.2004, 18:38
Hallo Maja,

so eng ist der Kontakt eigentlich nicht,wir sehen und hin und wieder auf Geburtstage und an Weihnachten.
Nur als ich heute morgen den Anruf bekam,spürte ich wieder meinen Schmerz ganz doll und so muß sie sich auch fühlen,ihr Vater war zwar schon weit über 80 aber ich finde das Alter spielt keine Rolle,es ist ein Elternteil was gestorben ist.
Er war so fit,er ist letztes Jahr noch nach Amerika geflogen...
In dem Alter muß mal halt schneller damit rechnen aber weniger weh tut es nicht...

Meine Oma,die Mutter meiner Mutter lebt noch,sie wird 82 Jahre,wenn ich manchmal meine Tante höre,was sie für eine Angst um meine Oma hat,ich glaub sie dreht durch wenn meine Oma mal gehen sollte.

Ich weiß nicht ob man "härter" wird,wenn man schon so oft mit dem Tod konfrontiert worden ist,von 89-94 starb jedes Jahr ein Familienmitglied,die älteste war meine Oma mit 68 und die jüngste meine Tante war 25 Jahre,sie starb 10 tage nach der Geburt ihres Sohnes an einer Embolie.

Mir geht es immer noch nicht besser,solang ich was tun habe und durch die Kinder abgelenkt werde geht es,ich darf nur nicht zur Ruhe kommen...
Mein Vater ist morgen 5 Monate tot,ich bin mal gesapnnt wann der Spruch eintrifft,die Zeit heilt alle Wunden :-(

Liebe Grüße
Daniela

23.10.2004, 19:11
Hallo Maja!
Du hast mir gerade ganz liebe Worte geschrieben weil ich meinen Sohn verloren habe. Ich habe nun Deine Geschichte gelesen und sehe wie sehr auch Du gelitten hast. Ein kleiner Trost ist trotzdem das wir es geschafft haben bis zur letzten Minute bei unseren Liebsten gewesen zu sein. Von einer Hospiz-mitarbeiterin die ich kenne weiß ich das sowas überhaupt nicht selbstverständlich ist. Leider!!

Ich umarme Dich und wünsche Dir auch viel Kraft für die Zukunft.

26.10.2004, 09:18
hallo ela,

oh man, da hast du ja auch schon einiges mitgemacht. das mit der 25 jährigen tante, ist ja schlimm. zieht der vater das kind jetzt groß?
ich denke ja auch, das das alter keine rolle spielt, weil es immer weh tun wird, wenn ein nahestehender stirbt, aber meine oma, mütterlicherseits, wird nun schon 92 jahre. das finde ich zwar toll, aber ich denke dann auch, das es irgentwie unfair ist, das mein vater schon mit 55 sterben musste. meine oma wartet auf den tod, seit jahren sagt sie das schon, obwohl es ihr für ihr alter echt super geht.
kennst du das gefühl, wenn du ein altes ehepaar oder einen alten mann siehst, das man da sauer oder wütend wird, weil es den eigenen eltern oder dem vater nicht gekönnt war, auch so alt zu werden? ich kann nichts für die gedanken, ich weiß das es nicht fair ist.

gestern war mein paps genau 1 monat tot. kommt mir wie die ewigkeit vor.
mir geht es auch wie dir, solange man abgelenkt ist, geht es, aber wehe, es kehrt ruhe ein.
ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, das ich irgentwann mal anders fühlen werde. ständig begleitet einen dieses trauergefühl. obwohl ich weiß, das mein paps das nicht gewollt hätte, das wir hier trübsal blasen. aber man kann es ja auch nicht einfach ausschalten, das gefühl.

sei umarmt und bis bald
Maja

27.10.2004, 21:44
hallo geliebter paps,
ich bin heute recht gut drauf. du bist in einer ganz besonderen form wieder bei uns: mama hat gestern die urne bekommen, und irgentwie ist das echt schön, das du so nah bist. am liebsten würden wir die urne zu haus behalten, aber keine sorge, wir machen das alles so wie du mit uns besprochen hast. mein allerliebster paps, ich drücke, küsse und umarme dich ganz fest in gedanken.
ich vermisse dich wahnsinnig.
deine
Majo

29.10.2004, 22:36
liebster paps,
ich denke so viel an dich. gestern habe ich mit deinem foto gesprochen. ich habe geheult, und dich angefleht zurück zukommen. ich weiß das das ja nicht geht, aber ich wünschte es so sehr. wenn ich nur wüßte, was nach dem tot ist. dann wäre es vielleicht leichter für uns. du fehlst uns so sehr. jetzt fang ich schon wieder das heulen an. ich weiß, das ich nicht immerzu heulen soll, aber es tut so gut.
ich hoffe wir sehen uns irgentwann wieder. ich liebe dich vom ganzen herzen. es ist alles so schwer. bitte hilf mir die situation zu ertragen.
deine majo

29.10.2004, 23:35
hallo ela,
wie geht es dir, alles in ordnung soweit?
laß bald wieder von dir hören
alles liebe
Maja

13.11.2004, 20:35
liebster paps,
wie es dir wohl gehen mag. kannst du uns sehen? laß mich bitte nochmal von dir träumen. es war so schön dich in meinem letzten traum wieder zusehen, und mit dir zu sprechen. bitte "besuche" mich bald wieder. mama hofft auch sehr auf einen traum. sie möchte sich bald unsere videoaufnahmen anschauen, um die erinnerung wieder etwas lebendiger zu machen.

wenn du uns sehen kannst, dann freust du dich bestimmt, das bald die werkstatt aufgebaut ist. markus arbeitet teilweise bis in die nacht daran. es ist so fies, das du das alles nicht mehr erleben durftest.
mama geht es den umständen entsprechend gut. sie macht wirklich viel.
papa, ich liebe dich unendlich und hoffe das du mich siehst.
gib uns bitte ein zeichen. bis bald
deine Majo

14.11.2004, 00:02
Liebe Maja,

ich (30) habe meinen Vater im Alter von 54 Jahren verloren (Gehirntumor/Astrozytom III Grades). Es sind zwar schon einige Tage her (verst.: 11.01.03), aber trotzdem habe ich Probleme, mich damit richtig abzufinden. Ich vermisse ihn so sehr! Er war so ein toller Mensch, war immer gesund, war super sportlich hat nie geraucht oder getrunken, trotzdem... diesen Schicksalschlag mußte meine Familie erstmal verdauen. Es war schlimm anzusehen, wie schlimm die Krankheit auf meinen Vater eingewirkt hat; am Ende war er nur noch Haut und Knochen, mußte gefüttert, gewickelt und gelagert werden; dieser Anblick war einfach furchtbar: diese hilflose Augen, die Dich anschauen und vor allem wie schlimm mußten seine Gedanken sein, wenn man weiß, dass man bald sterben muss und sich nicht mehr mitteilen kann...

Ich finde es auch unfair, weil man bis dahin immer dachte: ja, sowas bekommen nur die anderen, nicht du oder Menschen, die Du lieb hast und dir wichtig sind. Klar, es ist eine schöne und naive Gedankenwelt, aber leider unrealistisch... Vor solchen schlimmen Erkrankungen kann sich keiner von uns freisprechen und auf die meisten gibt es auch keine Antworten. Man muss in vielen Fällen es einfach als eine Art Schicksal sehen. Ich werde meinen Vater niemals vergessen. Ich liebe ihn über alles, er ist für mich noch ein Vorbild und ich weiß, dass ihm - wo auch immer er jetzt sein mag - zumindest im Vergleich zu der langen und schweren Zeit der Erkrankung besser geht und das tröstet mich zumindest ein wenig.. Jeder von uns muss versuchen, mit solchen Schickalsschlägen klarzukommen. Es gibt keine richtigen Tipps. Jeder trauert anders. Fakt ist; dass die geliebte Person nicht mehr wieder kommt. Man soll die Tatsache aber nicht verdrängen; das verursacht noch mehr Schmerz und Trauer. Mir hat es sehr geholfen, darüber zu sprechen bzw. mich bei Freunden auszuheulen; es ist eine Art Ventil, was zumindest für einen Augenblick ein wenig erleichtert. Ich z.B. spreche mit meinem Vater oft; schaue mir dabei ein Bild von ihm an und erzähle einfach, was mir so einfällt (Alltag, Sorgen usw), ich lasse ihn einfach weiterhin an meinem Leben teilnehmen. Kann sein, dass es Menschen gibt, die das vielleicht seltsam finden, aber mir hilft es...

Liebe Maja.. Ich kann Deinen Schmerz und die Wut vollkommen nachempfinden. Ich drücke Dich ganz herzlich... Sei tapfer.. Wenn Du jemand zum quatschen brauchst, melde Dich ruhig..

LG
Anna aus Bochumname@domain.de

10.12.2004, 23:15
hallo anna,
entschuldige, das ich mich erst jetzt melden, hoffe du liest überhaupt noch hier.
es gibt einige parralelen mit unseren vätern. meiner war ja auch immer gesund und mit sich selber vernünftig und trotzdem schlägt das leben erbarmungslos zu.
das du mit deinem paps redest ist gar nicht seltsam. ich mache das auch, frage ihn wie er in gewissen situationen jetzt handeln würde oder was er gemacht hätte. er hat uns viel hinterlassen und ich hoffe sehr, das wir soweit
in seinem interesse handeln.
er war immer das leittier unserer familie und nun müssen wir entscheiden was zu tun ist. nicht immer einfach.
ich kann mir bis jetzt immer noch keine bilder von ihm anschauen ohne sofort in tränen auszubrechen.

wie geht es dir denn im moment? was machst du weihnachten?
ich wünsche dir einen schönen 3.advent.
vielleicht bis bald
Maja

Anna2
11.12.2004, 16:57
@Maja:

Liebe Maja, schön, dass Du mir antwortest. Ich hoffe, dass es Dir und Deiner Familie zumindest ansatzweise ein wenig "besser" geht. Am 11.01.05 werden das schon 2 Jahre her sein, als mein geliebter Vater von uns gegangen ist. Dieses Jahr wird das zweite Weihnachten sein, dass wir alleine verbringen müssen. Es wird das erste Mal in meinem Leben sein, dass ich Heilig Abend nicht mit meiner Familie verbringen werde, aber nur aus diesem Grunde, weil meine Mutter und mein jüngerer Bruder (27), beide in pflegerischen Berufen tätig (Altenpflegerin/Krankenenpfleger und Medizinstudent), leider beide Spätschicht haben und vor 22.30 Uhr nicht zu Hause sein werden. Für eine Weihnachtsessen usw. ist das dann doch ein wenig zu spät. Wir haben vor, vielleicht dann am 24.12. schön gemeinsam zu frühstücken, bevor die beiden zur Arbeit müssen und dann am 2. Weihnachtstag gemeinsam Mittag zu essen, abwarten...

Ansonsten lasse ich mich überraschen, was wird das wird, ist auch nicht so wichtig. Habe seit längerer Zeit auch gesundh. Probleme und werde von diversen Ärzten auf den Kopf gestellt, tja.. Bis jetzt sind die Befunde aber nicht besorgniserrgend, bloß die Beschwerden sind schon ziemlich heftig, aber das ist ein anderes Thema. Ich bin aus Stahl, lach...

Nun gut, meine liebe Maja.. Ich wünsche Dir noch einen schönen Samstag Abend..

Bis hoffentlich bald!
Anna

16.12.2004, 21:17
hallo anna,
es geht uns soweit "gut". manchmal ist es ganz besonders schlimm und manchmal hat man sich besser im griff. kennsz du ja sicher auch. wie geht es eigentlich deiner mutter?
ist sie durch ihre arbeit abgelenkt?
oh man, die zeit rast doch wirklich. jetzt ist dieses jahr echt fast vorüber. vor einem jahr war meine welt noch absolut in ordnung. meine eltern waren zu diesen zeitpunkt in schweden und wir konnten kein weihnachten zusammen feiern, was insgesamt vielleicht nur zweimal vorkam. und ich habe meine eltern heilig abend angerufen und ihnen gesagt, das mir etwas fehlt und das ich nächstes jahr auf jeden fall wieder mit ihnen feiern möchte. mein paps hat auch gesagt, das es etwas zu ruhig bei ihnen ist , keine enkel...und das wir nächstes jahr wieder zusammen feiern werden.
tja...
man soll ja nichts planen.
warum hat keiner von uns je daran gedacht eine darmspiegelung zu machen. ich meine, er hatte doch das klassische alter dafür. aber damit rechnet man ja auch nicht.
er hat sooft in den traueranzeigen gelesen und uns erzählt wieviele in seinem alter dabei sind. sogar schulkameraden. und trotzdem denkt man nichts schlimmes bei sich selber.
darf ich fragen, wie lange dein papa die krankheit hatte und ob ihr bis zuletzt bei ihm wart?

wie geht es dir denn selber, ich meine deine gesundheitlichen probleme?

so, nun habe ich dir berge weise fragen gestellt! einen schönen abend wünsche ich dir noch
sei gedrückt
Maja

Kathrin
17.12.2004, 11:38
auch mir geht es ähnlich...
habe meinen vater am 31.3.04 verloren dn fürchte mcih jetzt vorm ersten silvester ohne ihn, das jahr abzuschliessen udn das erste jahr ganz ohne ihn zu beginnen, obwohl ich weiss, dass er auf sien mädchen aufpasst...
mein vater hatte halt anderthalb jahre magenkrebs,der schond ie speiseröhre angegriffen ahtte udn hinterher in die leber streute...
udn erst sahs nach dem kampf nach op und dem hoffen und bangen als er im koma lag so gut aus...udn dann haben wir ein vreiviertelkahr gemeinsam gekämpft...udn doch den kürzeren gezogen...
das warum wird uns wohl keiner beantworten können udn manchmal hoffe ich dass es irgendwann alles sinn macht, dass mein vater sein leben schon verwirklicht hatte, auch wenn ich ihm noch so viel gerne gegeben, gezeigt hätte..
bei uns ist es ganz anders...es gibt keine bilder (ich glaub nr 3 stück) aus der zeit der krankheit...und so hab ich meinen "gedenkstein" mit den bildern von momenten des glücks geschmückt. so gibt es ein bild als ich ncoh klein bin und er cih drückt, sowie seine todesanzeige, die letzte geb.karte die er mir geschrieben hat sowie das bild als ich meine mündl. abinote daheim verkündet habe udn er mcih drückt..udn das tut mir sehr viel wohler mcih an diese momente zu erinnern, zu wissen dass er stolz auf seine kathi is...udn wenn mir danach ist, bekommt er ein lciht angezündet...udn der erste geburtstag ohne ihn war komisch, zumal sie ihn erst an meinem geburtstag operieren wollten vor 2 jahren...
aber auch meinem vater waren pusteblumen sehr wichtig..als wenn man das vergängliche daran besonders gut sehen könnte...so bekam ich zum geburtstag folgenden spruch gewidmet...udn irgendwie ist mein papa so auch mitd er ganzen krankheit umgegangen...
ich wünsche dir, dass deine träume in erfüllung gehen, oder wie bei der Pusteblume vom wind verweht werden und wieder zu neuen träumen und erfüllungen werden...
auch mich nedrückt es dass sollte es mal meine kinder geben sie nie kennenlernen wird, nie wissen wird ob sie auch so viel von ihm in sich tragen...auf der anderen seite weiss ich, dass er in mir ist, mich begleitet und ich ihn bis zum letzten nicht loslassen werde...
auch endete unsere anzeige mit wir werden dich sehr vermissen...udn so ist es bis jetzt...auch wenn cih merke dass es sich mit dem lauf der zeit ändert,d er schmerz ein anderer wird...

24.12.2004, 00:08
liebster paps,

bis jetzt läuft alles wie sonst auch. mama hat das essen vorbereitet, wir haben bei uns alles für morgen hergerichtet. und trotzdem habe ich ein unendlich dicken kloß im hals. ich bin so unglücklich, will das du hier bist und morgen nach dem essen mit uns spazieren gehst. papa. ich möchte schreien, aber ich tu es nicht. der schrei geht nach innen und niemand hört ihn.die tränen laufen in strömen und niemand sieht sie. jeder denkt, mir geht es gut, aber innen bin ich total kaputt. papa, bitte..,ich möchte dich sehen, mit dir reden, dich drücken.., dich einfach riechen. ich halte das nicht aus. den rest meines lebens ohne dich zu sein. wie kann man das schaffen. wie???????????
es zerfrisst mich.
paps, bitte schenke mir kraft und zuversicht.
ich liebe dich unendlich
deine Majo

29.12.2004, 21:45
liebe maja!

ich weiss wie es dir ergeht, wie weh es tut udn man das gefühl hat, die welt könne sich n icht mehr weiterdrehen, alles müsse anders sein udn werden...
ich habe mir rituale geschaffen um es zu schaffen, ihm ein lciht zu entzünden wenn ich unsere musik spiele oder sie im radio höre...
auch ich hab angst, angst vorm ersten silvester, zumal sich der todestag zum 9.monat begehen lassen muss...aber ich denke wenn man merkr, dass man es alleine nicht schafft, muß man sich hilfe suchen...cih werde vielen menschen zusammen feiern aber habe meinen engsten vertrauten menschen auf der fete eiingeweiht, er weiss was mich quält, dass ich angst habe udn er hat schon gesagt er wird ein auge auf mich haben, mcih auffangen so gut er kann...udn mir tut es gut zu wissen, dass es menschen um mcih herum gibt, für die das leben weitergeht ohne die anderen zu vergessen, zu wissen, dass mein bruder udn meine mutter ebenso trauern, adss wir zusammen essen können udn wissen, dass mein vater dabei ist, dass er uns begleitet...nciht immer udn nciht immer ist es so intensiv zu spüren aber wenn man auch den tränen raum lässt, geht es besser maja..glaube mir...udn manchmal sehen die anderen durchaus mehr als dir bewusst ist...