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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tracheastoma-Rückverlegung


10.10.2004, 02:02
Hallo alle zusammen !!!

Meine Freundin hat Kehlkopfkrebs und bekommt Chemo und 35 Bestrahlungen. Sie hat eine Trachealkanüle mit Sprechventil.
Da sie sehr mit den Nebenwirkungen der Bestrahlung zu kämpfen hat (Verbrennungen, Schmerzen zwischen Ohr und Kinn etc.), freut sie sich schon darauf die Kanüle wieder los zu sein.
Weis zufällig jemand, wie lange die Trachealkanüle bzw. das Tracheostoma, nach Ende der Bestrahlung und Chemo noch bestehen bleibt ??? Ist die Rückverlegungs-OP was größeres ??? Welche Probleme sind danach zu erwarten ???

Vielen Dank im Vorraus !!!

Herzliche Genesungswünsche an alle !!!

Gruß

AndreasTONSCHUH1971@gmx.de

10.10.2004, 07:42
Hallo Andreas,
auch ich habe ein Tracheostoma gehabt.
Allerdings wurde bei mir Teile vom Kehlkopf und den Stimmlippen durch Laser entfernt. Erst danach wurde ich bestrahlt, habe aber keine Chemo gebraucht.
Die Hautverbrennungen usw. wie Deine Freundin sie hat kenne ich auch.
Wichtig für die Rückverlegung ist meines Erachtens aber, daß es überhaupt möglich ist. Habt ihr den Arzt gefragt, ob dann alles funktioniert, Schlucken usw. Wenn das geklärt ist, müsst Ihr "nur noch warten", daß die Strahlenschäden in der Umgebung des Stomas abgeklungen sind. Es ist anfangs immer ein Problem mit der Heilung.
Bei mir war es so, daß ich etwa 2 Monate nach Ende der Bestrahlung die Kanüle einfach rausgenommen habe.
Das Loch ist dann nach und nach von allein zugewachsen.
Deine Freundin sollte aber immer diese, nach Aussage meines Arztes, relativ kleine OP auf sich nehmen.
Bei mir sieht der Hals nicht gerade glatt aus.
Eine Schönheitskorrektur ist bei mir aber immer noch möglich.
Mein Fazit: Erst den Arzt fragen und dann lieber etwas länger warten, bis die Strahlenschäden gut abgeklungen sind.
Lieben Gruß
Wolfgang

PS Meine OP war 11/2000, Bestrahlungsende 03/2001, Stoma zu ca 07/2001

10.10.2004, 14:33
Hallo Wolfgang !!!

Vielen Dank für die Info. Die Ärzte rücken leider immer nur scheibchenweise mit den Antworten raus. Den Kehlkopf wollte sie umbedingt behalten. Die Stimmbänder sind zum Glück auch nicht angewachsen oder befallen, allerdings hat sie Metastasen im Halsbereich. Trotzalledem muss ich sagen, finde ich dass sich die Ärzte und das Pflegepersonal im Klinikum Mannheim wirklich sehr viel Mühe bei der Behandlung gibt. Sie liegt zum Glück auch, wenn sie stationär ist, im HNO-Bereich.
Es ist aber schon schlimm wenn man sie so leiden sieht und ihr nicht immer Linderung verschaffen kann. Aber sie hält sich bis jetzt zum Glück ganz wacker.

Liebe Grüße

AndreasTONSCHUH1971@lycos.de

wolfgang46
10.10.2004, 20:26
Hallo Andreas,

Du solltest unbedingt darauf drängen, daß die Ärzte Deine Freundin umfassend informieren.
Sie hat ein Recht darauf. Wenn sie die Ärzte Dir gegenüber von der Schweigepflicht befreit hat, kannst auch Du diese Infos einfordern.
Bei vielen Krankenkassen gibt es Infomaterial über "Patientenrechte". Du solltest Dir solche Broschüren besorgen.

Bei einigen Freunden und mir hat sich sehr gut ein Ordner mit allen medizinischen Befunden bewährt. Ich sammel alles was ich kriegen kann.
Alle objektiven Befunde müssen uns auf Wunsch als Kopie gegeben werden. (ggf. wird Kostenerstattung verlangt)
Solch ein Ordner erspart Doppeluntersuchungen, verhindert Vergessen etwas zu erzählen. Man legt einem "Neuen Arzt den Ordner auf den Tisch und er findet alles was er benötigt.
Hier im Forum unter "Rechtliches, Krankenkassen" findest Du ähnliche Hinweise.

Nochmals Alles Gute für Euch
Wolfgang