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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mutter hat BK


10.10.2004, 11:09
Hallo,

ich habe mich entschlossen ein Thema in diesem Forum aufzumachen,weil ich einfach nicht mehr weiter weiss.Ich (18) bin total überfordert mit der Situtaion zu Hause und meinem Leben.
Im juni 04 hat meine Mutter die Diagnose Brustkrebs erhalten.Sie war davor ein Jahr lang an GBS einer Nervenkrankheit erkrankt,gerade wieder gesund kam der nächste Schlag.Brustkrebs.Für uns alle war es ein Schock,für uns alle wurde mit einem Wort alles zerstört.Die Chemos fingen dann an und am 27.9 wurde eine Zwischenuntersuchung gemacht,in der Festgestellt wurde das der anfängliche 8cm Tumor viel viel kleiner geworden ist.Aber meine Mutter will nicht mehr.Sie will nicht mehr weiter machen,will sich umbringen,erträgt das alles nicht mehr.Sie schreit und weint und ist ausser sich.Nach den Chemos sind ihre Blutwerte immer sehr schlecht und meistens muss sie dann für ein paar Tage ins Krankenhaus.Auch das setzt ihr zu.Sie wird verletzend zu uns aber ich kann es nachvollziehen,nur weiss ich nicht wie ich reagieren soll.Wie ich damit umgehen soll.
Ich habe das Gefühl das alles nicht mehr zu schaffen zumal meine Ausbildung jetzt angefangen hat und ich unter der Woche im Wohnheim lebe.Ich will sie doch nicht im Stich lassen.Wie kann ich helfen? Die meisten Familiernmitglieder überspielen alles.
Ich habe das gefühl zusammenzubrechen unter all dem,ich werde damit einfach nicht mehr fertig.Meine Mutter tut mir so leid,aber ich kann nicht helfen.Sie hat die Hoffnung und sich aufgegeben aber das darf sie doch nicht...
Und auhc ich schaffe es nicht mehr,grade wenn ich die Zeit in der Schule sitze denke ich nur an sie und könnte zusammenbrechen.

Liebe Grüße
M.

Helli
10.10.2004, 11:35
Hallo M.
ich bin selbst eine betroffene Mutter. Vielleicht kannst Du mal unter dem Tread "Meine Mama hat Brustkrebs...."nachlesen, dort hat meine Tochter ihre Ängste und Fragen mit den anderen Forumsmitgliedern austauschen können. Es hat ihr und später auch mir selber sehr viel geholfen.
Wenn der Tumor bei deiner Mutti durch die Chemo um so viel kleiner geworden ist, besteht doch Hoffnung, daß durch eine OP danach alles entfernt wird. Sicher hat man großte Ängste, aber man soll auch kämpfen und die Hoffnung nicht verlieren.
Ich finde es sehr lieb von Dir, daß Du Dir soviel Gedanken wegen Deiner Mutti machst, aber auch die anderen Familienmitglieder sollten das tun.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutti viel,viel Kraft und Zuversicht für die kommende Zeit und wann immer Du Fragen hast, komm in dieses Forum, hier ist immer jemand, der Dir raten kann.
Liebe Grüße
Helli

10.10.2004, 11:39
Hallo Helli,

danke für deine Antwort.
Ich werde den Thread deiner Tochter gleich einmal lesen gehen.
Das Problem bei uns ist das meine Mutter nicht mehr will und das sie durchdreht.Das sie ins Auto steigen und will,wegfahren will gegen einen Baum,das sie nicht mehr sie selber ist.
Sie hat keine Hoffnung mehr und ich weiss nicht wie ich ihr welche geben soll.Ich fühle mich ja selbst so leer.
Und wenn es so ist wie heute,dass sie wieder ins krankenhaus wg den niedrigen blutwerten muss...ist sie hysterisch,kalt und ironisch. Kann sie schnell sterben wenn ihre blutwerte soweit unten sind???
Ich hab das Gefühl ohnmächtig zu sein und ich kann einfach nicht mehr

10.10.2004, 12:19
Hallo M.,
ich habe gerade in dem anderen Thread von Elena"Blutwerte und Chemo" geschrieben, daß auch ich schon sehr niedrige Werte hatte.
Habe dagegen Neupogen spritzen müssen.
Also ich glaube nicht, daß man wegen zu niedriger Blutwerte sterben muß, zumal ja Deine Mutter im Krankenhaus ist und dort ja alle Voraussetzungen zu schnellen Hilfe da sind.
Könnt Ihr im Krankenhaus nicht mit jemenadem reden, wegen des psychischen Problems Deiner Mutti? Meist gibt es doch einen Psychologen dort. Natürlich muß es Deine Mutti auch wollen! Aber wenn sie Euch liebhat, wird sie sicher ihre Ängste überwinden können und der Hilfe zustimmen.
Ich drücke Euch die Daumen und für Dich schicke ich mal eine ganz dolle Umarmung.
Liebe Grüße
Helli

10.10.2004, 12:26
Liebe Helli du weissz gar nicht wie gut es tut mit jemandem zu "reden" mein Bekanntenkreis weigert sich dagegen,entweder ist das Intresse nicht da oder sie haben Angst.Die meisten sind noch relativ jung (16 - 20) und kennen nur die Party seite des lebens.Ich habe niemanden mit dem ich drüber reden kann,über ängste sorgen usw. danke dafür erstmal.
Ich denke auch es ist sogar besser das sie im kh ist,da sie dort auch "bewacht" wird,als mein Vater sie vorhin ins kh gefahren hat ist sie aus dem auto gesprungen und weggelaufen...und solche dinge.
Sie wehrt sich gegen psychologische Hilfe,dabei denke ich auch das es besser wäre,nicht nur für sie auch für meinen vater,vielleicht auch für mich und meinen bruder.ich denke wir sind alle 4 überfordert.
Leider hat sie mit sich und dem Leben abgeschlossen OBWOHL doch der Tumor von 8cm auf kaum mehr sichtbar zurückgegangen ist,gibt das keine Hoffnung? Ich dachte,wenn das ergebnis positiv ausfällt kann sie ein wenig besser in die zukunft blicken...leider habe ich mich getäuscht.

Ich danke dir fuer deine lieben Worte

10.10.2004, 21:38
Liebe Elena,
ich bin auch eine betroffene Mutter, habe eine Tochter (27) und zwei Söhne (26 und 18).
Es tut mir sehr leid, daß du mit 18 Jhr. schon solche Sorgen hast. Aber diese Krankheit nimmt auf nichts Rücksicht!
Wie alt ist deine Mama? Ist sie in der Klinik wirklich gut betreut? Sie braucht unbedingt professionelle Hilfe!
Du hast dein Leben noch vor dir und kannst ihr, außer mit viel Liebe und Zuwendung, nicht helfen.
Wenn der Tumor so weit zurückgegangen ist, kann deine Mama wirklich das Beste hoffen. Vielleicht ist sie von der voraus gegangenen Nervenerkrankung noch sehr angegriffen, sodaß sie einfach keine Kraft mehr hat.
Aber die Ärzte können ihr sicher Mut machen!
Sei ganz lieb gegrüßt und umarmt und ich wünsche deiner Mutter ganz viel Kraft zum kämpfen.
Alles Liebe für eure Familie
Eva

11.10.2004, 09:11
Liebe Elena, kannst Du Deine Mutter nicht dazu kriegen, mal hier im Forum zu lesen. Vielleicht würde es ihr helfen, wenn sie sieht, dass andere inn ihrer Situation zu recht große Hoffnung auf Genesung haben. Oder gibt es eine neutrale Person außer der engsten Familie, die an sie rankommt und mal mit ihr reden könnte. Ich glaube, sie braucht unbedingt professionelle Hilfe. Als Familie ist man viel zu sehr mit betroffen um das leisten zu können. Haben dein Vater oder du mal mit ihrem behandelnden Arzt gesprochen. Vielleicht könnte sie kurzfristig Medikamente bekommen, die ihre Stimmung verbessern. Das ist nicht genial, aber vielleicht würde sie das erst mal aus dem Loch reißen.
Meine Mutter hat auch BK. Allerdings ist sie schon 68 und psychisch ziemlich stark und ich bin 45, also eine etwas andere Familiensituation. Ich weiß nicht, wie ich das als 18jährige verkraftet hätte.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und viel Kraft. Wenn du es irgendwie schaffst, lass deine Ausbildung nicht zu sehr schleifen. Das würde deine Mutter bestimmt nicht wollen, wenn sie darüber nachdenken könnte
Liebe Grüße Anneke

12.10.2004, 10:27
Hallo M.,

bitte nicht verzweifeln, das Leben ist so schön, wenn man genauer hinschaut.
Bin letztes Jahr (mit 39 Jahren) auch an BK erkrankt, ich wurde 4 x operiert, hatte 30 Bestrahlungen und bekomme eine 5 jahrelange Hormontherapie, ich habe die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben. Vielleicht auch wegen meiner 2 Mädels (16, 8 Jahre). Vergiß' nicht, dass du noch sehr jung bist. Hilf deiner Mutter, aber denke auch an dich. Sonst wirst du auch noch krank.
Ich wünsche dir alles Gute und Kopf hoch.
Liz aus Österreich

19.12.2004, 15:53
hallo,meine Mutter ist mit 47 o. 48 an Brustkrebs erkrankt und hatte eine einseitige Brustamputation.Nach sechs Jahren hat sie jetzt Metastasen in der Leber und hat auch schon mit Ihrer esten Chemo begonnen(Taxol).Die sie bis jetzt gut verträgt. Wer kann mir Hoffnung machen und macht es Sinn einen Gentest zu machen, wel sie jünger als 50Jahre war (48)als sie erkrankt ist?

20.12.2004, 00:49
Hallo M.,
jetzt ist ja eine ganze Zeit ins Land gegangen, seit Du das thread aufgemacht hast. Ich hoffe, Deiner Mutter geht es mittlerweile etwas besser und Du bist zwischenzeitlich nicht selbst zusammengeklappt. Ich kenne das, wenn man sich für seine Mutter so verantwortlich fühlt.

@naddel: Einen Gentest kannst Du dann machen lassen, wenn mindestens noch eine Verwandte Deiner Mutter an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt ist, also z.B. eine Tante oder Deine Oma. Der Test wird an zwölf Uni-Kliniken in Deutschland angeboten. Allerdings wird der Test bei einer bereits erkrankten Person angefangen. Erst wenn man bei ihr was findet (was selten ist), könnte man auch Dich testen.
Ich drücke Dir und vor allem Deiner Mutter ganz fest die Daumen!
Viele Grüsse
Steffi

17.01.2005, 08:54
Hallo Steffi,
danke für Deine Antwort.Meine Mutter ist leider am 02.02.05 verstorben.Sie hatte glaube ich alle Nebenwirkungen von der Chemo (TAxol) die man nur kriegen konnte und hatte innerhalb kürzester ´Zeit Leberversagen.Trotzdem danke für Deine Antwort

Liebe Grüsse
Nathalie