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13.10.2004, 13:25
Hallo...bevor ich hier um Hilfe bitte,wünsche ich allen Betroffenen und Mitbetroffenen das Allerbeste!
Ich wurde über ein Jahr lang von Urologen und Internisten wegen "einer gestauten Niere" behandelt.Als ich ausdrücklich auf eine CT bestanden habe,wurde ein Nierenkarzinom festgestellt. Die Betroffene Niere wurde mittlerweile entfernt. Hie die genaue Bezeichnung: Mittelgradig differenziertes,klarzelliges organbegrenztes Nierenkarzinom recht.
pT1bG2. Das Karzinom war ca 6x6 cm groß und wurde,wie schon erwähnt von den "Fachäzten übersehen". Mittlerweile bin ich in der Verfassung,daß ich keinem Arzt mehr glauben kann,-ein Riesenproblem für mich!Gehe in ca. 2 Wochen in die Reha und hoffe das mich das etwas aufbaut.Wie gehe ich jetzt mit meiner Krankheit um,-worauf habe ich zu achten und wie kann ich mir selbst helfen?Sehr viele Fragen die mir hier vielleicht von Betroffenen beantwortet werden können.Vielen Dank!
Willi

Rudolf
17.10.2004, 13:11
Hallo Willi,
meine Devise ist: Krebs ist kein Grund zum Sterben.
Und: Angst macht krank, Freude macht gesund.
Diagnose vor 4 Jahren, eine Lungenmetastase ist noch da. Mir geht es psychisch gut, das halte ich für das wichtigste.

Du bist in einer besseren Ausgangssituation als ich es damals war.
T1 in Deiner Tumorbeschreibung heißt: Tumor bis maximal 7 cm, nicht über die Niere hinausgewachsen, also organbegrenzt.
G2 heißt: mittelgradig differenziert, und mäßige Wachstumsgeschwindigkeit. Du bist ja bereits 1 Jahr falsch behandelt worden, das heißt, daß der Tumor wirklich langsam gewachsen ist.

Ich vermisse N und M in Deiner Beschreibung. N bezieht sich auf benachbarte Lymphknoten, diese können nur bei der Operation bzw. der anschließenden histologischen Untersuchung beurteilt werden. M bezieht sich auf Fernmetastasen. Diese können nur durch bildgebende Verfahren festgestellt werden. Zu kontrollieren sind am Anfang: Lunge, Skelett, Gehirn, Bauchbereich mit Leber, Nebennieren und anderer Niere. Die späteren Kontrollen beziehen sich dann in der Regel auf Lunge und Bauchraum.
Ich meine, Du solltest Dir über N und M noch Klarheit verschaffen.
Wenn Du zu Deinem "Facharzt" kein Vertrauen hast, könntest Du einen anderen suchen.

Könntest Du von Dir sagen, daß Du etwa 1 - 3 Jahre vor der Diagnose in ein Loch gefallen bist? Nicht wenigen geht es so! Auch ich weiß sehr wohl, was mir in den Jahren vorher "an die Nieren" gegangen ist. Ich habe es abgestellt.
Dir alles Gute!
Rudolf

17.10.2004, 17:40
lieber Rudolf
vielen Dank für Deine Nachricht.!Ich freue mich für Dich,daß es Dir nach nunmehr 4 Jahren doch realtiv gut geht.! Zu Deiner Frage.Das histologische Gutachten enthielt keine Angaben zu N und M,-oder man hat mir das nicht mitgeteilt.Allerdings wurden vor der OP die Lunge in 3 Ebenen geröngt sowie ein Knochenszintiagramm gemacht. Ohne Befund!In den vielen Berichten Betroffener habe ich aber jetzt gelesen,daß ein CT der Lunge wohl besser ist. Mein nächster Termin ist ende Novenber,-ich werde dann nötigenfalls darauf bestehen.Überhaupt gewinne ich den Eindruck das viele Ärzte nur 0815 Untersuchungen durchführen,-habe hier viel darüber gelesen und finde es toll wie die Leute sich hier gegenseitig zu helfen versuchen!Jahre vor der Diagnose,-persönliche Probleme,-das trifft auch bei mir zu,allerdings kann ich nicht beurteilen,ob das Anlaß einer Erkrankung sein kann.Danke nochmals für Deinen lieben Brief!
Willi

Michael Hoyer
18.10.2004, 23:51
Hallo Willi,

möchte mich Rudolfs Worten anschließen (Hallo Rudolf, wir mailen, wenn ich wieder Luft habe und ich meiner Mutter den letzten Dienst erwiesen habe.) Es gibt beim Nierenkarzinom eine statistische Verteilung, zu welchem Prozentteil Metastasen sich in anderen Organen gebildet haben. Ich weiß nicht mehr wo, aber mit einer Suchmaschine wirst du sicher fündig. Auch bei meiner Mutter mußten wir die Untersuchungen einfordern. Das ist notwendig, um das Ausmaß der Krankheit zu keinen und entsprechende Therapien durchzuführen. Zintigramm ohne Befund ist schon mal sehr gut. CT Lunge und Bauchraum, möglicherweise auch Gehirn sind erforderlich. Im CT kann man jedoch nur Mteastasen ab 1 cm Größe sehen (so Aussage der Ärzte). Es gibt bei der Entfernung von Lungenmetastasen bereits feinchirugische Eingriffe, die über CT kontrolliert werden.
Viel Spass bei der Kur!

Rudolf
19.10.2004, 20:00
Lieber Willi,
für die Beurteilung der Lunge auf Metastasen reicht eine Röntgenaufnahme nicht aus. Man sieht hier Lungenmetastasen erst ab etwa 1 cm, im CT aber ab ca. 3 mm!
Zu N und M kannst Du Deinen "Facharzt" weiter befragen oder das Krankenhaus. Ich halte es für wichtig. Lungenmetastasen sind statistisch gesehen die häufigsten, 55%. Deshalb sollte gerade dies geklärt werden.
Knochen wurden kontrolliert. Was weiß Du über die andere Niere un die Leber? Nachfragen!
Mit Deinem Eindruck betr. Ärzte bist Du nicht allein. Leider.
Persönliche Probleme müssen nicht zu Krebs führen, und Krebs muß nicht durch persönliche Probleme entstanden sein. Aber der Zusammenhang ist nicht selten. Und wenn man das weiß, kann man dem vielleicht vorbeugen oder abhelfen.
Liebe Grüße
Rudolf