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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bauchspeicheldrüsenkrebs


19.04.2002, 20:13
Hallo,
einige haben meinen anderen Text, den ich geschrieben habe gelesen.
An diesem Tag war ich sehr zuversichtig. Doch seit einigen Tagen bin ich in ein tiefes Loch gefallen.Eigentlich hat sich nichts verändert, an der Therapie, es sind auch keine neue Metastsen aufgetreten.Nur meine Blutwerte sind schlecht.Ich habe nur noch 2400 weisse Bluköperchen und eine Bluttransfusion kommt bestimmt auch bald wieder, obwohl die letzte erst eine Woche her ist.
Meine Schleimhäute sind zum teil auf, ich kann schlecht essen,weil der Mund weh tut. Und überhauptbrauch eine Pause!!! Da redet der Arzt schon wieder von der nächsten Chemo, die nächste Woche kommen soll. Das ist doch echt zum kotzen!!
Ich muss mich zu Hause zusammen reissen, nicht bei jeder Kleinigkeit zu explodieren, grad wegen den Kindern. Bis jetzt klappt es noch.
Schlafen kann ich auch kaum, weil mir die halbe Nacht schlecht ist und mein Kreislauf hat auch schon schlapp gemacht.
Ich hoffe, dass das bald besser wird!!
Sorry, dass ich jetzt hier so rum gejammert hab,aber das musst jetzt mal raus.
Liebe Grüsse Petra

21.04.2002, 20:06
Hallo Petra!

Es ist schon in Ordnung, dass Du hier so "herumjammerst". Deine Kinder werden dafür weniger Verständnis haben. Ich vermute, sie sind nicht älter als zehn Jahre und müssen so schon Rücksicht auf Dich nehmen. Wenn Dir danach ist, kotz Dich lieber hier im Forum aus, wir können die Seite einfach verlassen. Deine Familie dagegen kann und wird nicht einfach gehen.
Ich wünsche Dir elefantenstarkes Durchhalten und viele durchgeschlafene Nächte.

Gruss Nidra

22.04.2002, 09:45
Hallo Petra!
Ich wollte Dir bloß sagen, daß es mir leid tut und ich tiefes Mitgefühl für Dich empfinde.
Und wie Nidra schon sagte, laß es hier einfach alles raus, was raus muß!

Man hat leider immer mal wieder schlechte Zeiten, aber glaube mir, die guten werden auch wieder kommen, Du wirst Dich wieder gut fühlen.
Mein Vater hat auch Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lebermetastasen.
Vor 2 Monaten ging er durch die Hölle und wir mit und am Samstag hat er schon wieder die Küche mitgestrichen.
Kopf hoch und nie die Hoffnung verlieren!!!!!!!!!

Liebe Grüße
Karin

22.04.2002, 19:30
Hallo
Danke für Eure Atwort.Gottsei Dank hab ich dieses tief jetzt überwunden.
Allerdings bin ich total erkältet und die Chemo fällt aus.
Irgentwie bin ich deswegen total erleichtert, weil es mir etwas mehr Zeit gibt um mehr Energie
aufzubauen.
Alles Gute für Euch alle
Gruss Petra

22.04.2002, 20:50
Hallo Petra
das ist ja toll, das du Dich besser fühlst
Gabrielle

30.04.2002, 21:11
Hallo
Gestern hab ich dann doch Chemo bekommen.
War aber wohl etwas zu früh.Nach der Chemo entwickelte sich bei mir eine Bronchitis.Ich hoffe sie wird nicht ganz so schlimm und so lang.
Die letzte Bronchitis dauerte bei mir 5 Wochen.
Ansonsten kann ich wie immer nichts essen, nach der Chemo, aber ich denke,dass wird wieder vergehen.
Ich hoffe nur, dass ich bald die Anstehenden Untersuchungen bald rum bekomme.Da hab ich noch sehr Angst vor.

13.05.2002, 12:52
Hallo,
Endlich ist meine Bronchitis weg.Die anstehenden Untersuchungen sind auch vorrüber.
Es gibt sehr gute Neuigkeiten:die letzten zwei Metastasen sind weg.
Das hat mir natürlich einen unheimlichen Aufschwung wieder gegeben.Endlich seh ich doch irgentwie Hoffnung.
Ich wünsche für alle Betroffenen und Angehörigen, dass sie nie die Hoffnung aufgeben werden, auch wenn es manchmal schwer fällt

Gruss Petra

17.05.2002, 13:37
Hallo Petra!

Dass sind ja tolle Neuigkeiten, oder wie mein Grosser sagen würde:" Das ist ja super krass!" Ich freue mich mit Dir und wünsche Dir eine vollständige und baldige Heilung.

Alle Gute

Nidra

19.05.2002, 10:47
Hallo Nidra!
Danke für Deine Antwort.
Meine Tochter sagte nicht "super krass" sonder"boah cool ey":-)
Allerdings bekomm ich jetzt eine andere Therapie.Zusätzlich bekomm ich jetzt noch Chemo als Tablettenform.
Die erste Tablette hatte mich etwas aus der Bahn geworfen,die zweite hab ich schon etwas besser verkraftet.
Allerdings doktor ich jetzt seit einer Woche an offenen Mundschleimhäuten herum.Das ist sehr schmerzhaft.
Wie geht es bei Dir so?
Liebe Grüsse Petra

23.05.2002, 12:42
Hallo Petra,

ich drücke dir Daumen und danke für alles.

Viele liebe Grüße
Tina

29.05.2002, 10:34
Hallo Petra!

Bei uns ist zur Zeit eine Menge los. Mein Mann ist seit vier Wochen im Ausland und wir wollen möglichst zum neuen Schuljahr nachziehen. Ich habe hier noch eine Menge zu erledigen. Als bei meiner Mutter der BSD-krebs festgestellt wurde, gab man ihr Zeit bis September 2002. Und so fragte mich eine Freundin, wie ich es verantworten kann wegzuziehen, wenn meine Mutter danach stirbt. Was soll ich denn darauf antworten? Es tut weh, aber sie wird vermutlich nicht gesunden. Soll ich zu ihr gehen und sagen: stirb mal schnell, damit ich bei deiner Beerdigung sein kann? Meine Mutter hat ein merkwürdiges Verhältnis zum Tod. Sie will nicht sterben, ist aber seid Jahren immer krank, damit sich jemand um sie kümmert. Mit diesem Krebs hat sie meinen Vater zu sich zurückgeholt, schimpft aber weiter auf ihn. Mein Vater hat grade meine Kinder mit in den Urlaub genommen, damit sie ihn, wie bereits zweimal geschehen, nicht nach 24 Stunden zurückholt. Ich kann verstehen, dass er manchmal Abstand braucht, aber dass dazu so eine Taktik nötig ist, macht mich traurig. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass sie erst nach meinem Abflug sterben will -wenn überhaupt- da ich damit nicht zusätzlich belastet werden soll; So zumindest scheint sie es zu sehen. Sie hat Metastasen in Lunge und Leber, Galle und Milz sind schattiert. Sie spritzt sich zwei mal täglich Gerinnungshemmer und hat trotzdem Probleme mit Thrombosen. Ihre Haut und Nägel werden immer dunkler, die Haare sind weg. Sie bekommt inzwischen Morphiumpflaster und hat in der Chemotherapie schon drei mal gewechselt. Letztens sagte sie zu mir, dass sie keine Lebensqualität mehr hat. Soll ich darauf sagen, dann stirb doch? Es ist verrückt, aber ich hoffe immer noch auf ein Wunder, das ihr hilft. Und ich habe nicht vor, hier sitzten zu bleiben und zu warten, dass sie endlich stirbt, wenn meine Kinder Angst haben, ihren Vater nicht wiederzusehen. Wenn meine Mutter ohne mich sterben möchte ist es für uns alle das beste, wir ziehen schnell weg. Das ich vermutlich nicht bei der Beerdigung sein kann, mögen einige nicht verstehen und es wird Zoff geben deshalb. Aber eigentlich hoffe ich, von meiner Mutter noch in zwei Jahren am Flughafen begrüsst zu werden, wenn wir wiederkommen.

Liebe Petra, ich hoffe sehr, dass Du diesen häßlichen Zwerg in Dir besiegst und in dreißig Jahren Deine Kinder und Enkel am Flughafen oder Bahnsteig abholen kannst.

Viele Grüsse Nidra

30.05.2002, 16:02
Hallo Nidra!
es tut mir sehr leid,dass Du im Moment in solch einer Situation steckst.
Ich kann Dich nur dazu aufmuntern,geh mit Deinen Kindern zu Deinem Mann ins Ausland.
dass Deine Mutter sehr krank ist und dass sie vielleicht nicht mehr gesund wird, ist eine Sache.Aber Deine Kinder und Dein Mann sind doch jetzt Deine Hauptfamilie mit denen Du leben möchtest.
Ich weis nicht,aber es kommt mir so vor als würde Deine Mutter ,Dich und Deinen Vater doch etwas unter Druck setzen.Die Krankheit darf nicht dazu dienen meine Mitmenschen dazu zubringen bei mir zu bleiben.Und wenn sie es nicht tun,haben sie dann ein schlechtes Gewissen,weil man ja so schwer krank ist.
Ich kann nur von mir sprechen,aber ich möchte,dass meine Familie und freunde mir helfen,weil sie es von Herzen gerne machen.Nicht, weil sie sich dazu verpflichtet
fühlen.
Deine Mutter muss auch begreifen,dass jeder Mensch,vor allen Du und Dein Vater,ein eigenes Leben führen und auch somit auch Verpflichtungen haben.
Wenn Deine Mutter einsam ist,wohl auch schon vor der Krankheit,dann liegt das sicher auch an ihr.
Nur wenn ich Hilfe brauche muss ich auch selbst etwas dafür tun.
Es gibt auch mobilen Pflegedienst,der zu einem nach Hause kommt.Haushaltshilfen kann man beantragen.Da kann der behandelnde Arzt oder Hausarzt auch weiter helfen.Diese Dienste werden auch von der Krankenkasse bezahlt,wenn man so sehr krank ist.
Vielleicht wäre dies auch eine Möglichkeit.Du könntest beruhigter zu Deinem Mann gehen und Dein Vater ständ auch nicht alleine da.
Auch im Ausland kannst Du Kontakt zu Deiner Mutter halten und zur Not kannst Du auch vielleicht zwischen durch doch mal nach Hause.
Es ist auch klar,dass Du Angst hast Deine Mutter siehst vielleicht nicht mehr.
Deine Freundin hat auch nicht das Recht,Dir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen Einzureden.
Sie ist nicht in Deiner Situation,ist sicher nicht selber krank und hat vielleicht auch keine Mutter die so krank ist.Also kann sie Dir auch nicht sagen,was Du zu tun oder zulassen hast.
Entscheide Dich dafür,was Dein Herz Dir sagt und was Du selber lieber möchtst.Und nicht was Deine Eltern oder die Freunde für richtig halten.
Ich denke Du wirst dann für Dich das richtige tun.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
petra

12.06.2002, 15:12
Hallo
die letzen Tage habe ich wieder absoluten Frust geschoben.
Ich habe wieder drei neue Metastasen am Bauchfell.Die Chemo ist erhöht worden und meine Energie ist jetzt schon ziemlich nierig.
Ich hab mich wirklich gefragt,wofür noch dahin gehen,wenn doch immer wieder neue Rückschläge passieren.
Aber so langsam fange ich mich wieder und bald habe ich Behandlungspause.Ich hoffe,dass ich dann etwas erholen kann und weiter kämpfen kann.

20.06.2002, 13:42
Hallo Petra!

Wir haben auch grade drei heftige Wochen hinter uns. Meine Mutter hat knapp drei Wochen nichts bei sich behalten. Dazu kam starker Durchfall. Der Arzt hatte vermutet, dass der Krebs so weit gewachsen ist, dass er auf den Magen drückt. Letzten Dienstag wollte mein Vater für einige Tage eine dringend notwendige Reise machen. Ich hatte meine Kinder bei meinen Schwiegereltern untergebracht, um bei meiner Mutter übernachten zu können. Ich war an diesem Dienstag das erste Mal im Krankenhaus dabei. Natürlich weiß ich, dass es meiner Mutter in den letzten Monaten nicht so gut ging. Aber ich habe es nie bemerkt, sie war für mich immer die alte. Meine Mutter, sooft ich an sie denke, ist nie älter als 40 und hat immer nur graue Strähnen im schwarzen Haar. Aber an diesem Dienstag war sie wirklich schwach. Sie wog nur noch 52.4 kg und hatte in einer Woche fünf kg abgenommen. Der Arzt verordnete eine endokrine Ernährung (in der Nacht 12 Stunden durch den Port). Meinen Eltern war wohl nicht klar, dass diese Ernährung das letzte Mittel ist, meine Mutter am Leben zu erhalten. So frug ich, wie lange das denn vorgesehen ist. Ein halbes Jahr, war die Antwort. Ich bin von zwei bis drei Wochen ausgegangen, mein Vater von zwei bis drei Tagen. Uns wurde ausserdem eine Ärztin vermittelt, die zu meinen Eltern ins Haus kommt. Mein Vater hat die Reise natürlich abgesagt, doch er braucht dringend Erholung.
Und nun kommt das, was für mich ein Wunder ist: seit Montag hat meine Mutter kein Erbrechen mehr, der Durchfall ist auch verschwunden. Sie isst von Tag zu Tag mehr und kann auch wieder trinken. Ich bin so erleichtert, dass es ihr besser geht, eine ganze Wand aus Kalksandstein ist weggebrochen und im Meer der Gefühle versunken.
Aber natürlich lauert im Hintergrund die Angst: lebt sie nur noch einmal auf um dann endgültig zu gehen, wie es in vielen Berichten hier zu lesen ist? Diese Berg- und Talfahrt der Gefühle, wie oft steht sie uns noch bevor? Mein Vater hatte so schreckliche Angst um meine Mutter, dass er endlich seinen Geschwistern von der Krankheit erzählt hat. Ich bete so oft, dass sie durch ein Wunder gesundet. Sie hat jetzt erst einmal die Chemo für nächst Woche abgesagt, um wieder Kraft zu sammeln. An Medikamenten nimmt sie nur noch die Thrombosespritze, das Morphiumpflaster wechselt sie in grösseren Abständen als vom Hersteller empfohlen. Die Ärztin geht davon aus, dass meine Mutter alle paar Tage einige Stunden ohne Schmerzmittel ist.

Liebe Petra, in Deinen Mails hier im Forum scheinst Du oft sehr heiter und positiv. Wenn ich schon als Angehörige so unter dem Auf und Ab der Krankheit leide, wie mag es erst Dir gehen, Du bist Dir der Krankheit ja ganz bewusst. Meine Mutter ist sich nicht bewusst, wie krank sie ist. Ihrer Meinung nach liegt es an der Kunst der Ärtzte, dass sie nicht gesundet. Ich wünsche Dir die Kraft, weiterhin auch aus Dir selbst den Krebs zu bekämpfen, denn nur wer die Verantwortung für sich, seine Seele und seinen Körper mitsamt seiner Krankheiten übernimmt kann gegen diesen inneren Feind kämpfen und nur wer kämpft kann gewinnen. Und Du scheinst mir ein Siegertyp zu sein. Ich hoffe, es war nicht zu esotherisch.

Ich muss los, ich bin bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Sonst isst mir meine Mutter alle Nudeln weg. Zum Geburtstag meines Sohnes hat sie sich Buletten bestellt. Vor einer Woche noch hätte sie sich schon bei dem Gedanken an Gegrilltes übergeben.

Hoffnungsvoll und dennoch ängstlich

Nidra

20.06.2002, 14:09
Hallo Nidra

danke für Deine lieben Worte für mich.
Ich finde das klingt gar nicht so esotherisch.
na ja Siegertyp ist wohl etwas übertrieben:-)
Auch wenn ich vielleicht oft gut gelaunt wirke,ich habe auch meine finsteren Tage,in deren Trauer,Hoffnungslosigkeit und Wut die Überhand nehmen.
Aber es gibt ja Gottsei Dank auch schöne Tage.
Diese genies ich dann einfach,auch wenn Übelkeit und Schlappheit an der Tagesordnung stehen.
Wenn deine Mutter ihre Krankheit noch nicht richtig angenommen hat,musst Du das leider so akzeptiere.
Es kann nicht jeder gleich gut oder schnell mit so etwas umgehen.
Auch ich verdränge schon mal ganz gerne,wenn es kaum noch auszuhalten ist.Vielleicht muss das auch so sein,ich weis es nicht.
Aber es freut mich,dass es Deiner Mutter nach den schlimmen Wochen wieder besser geht.
Sei froh,dass sie Dir die Haare vom Kopf ist.:-)
Auch mit der Nahrungsaufnahme schankt das immer.
Mal esse ich,als gäb es morgen nichts mehr,an anderen Tagen lass ich den Kühlschrank besser zu.

Ich hoffe Du meldest Dich noch mal.
Liebe Grüsse Petra

28.06.2002, 16:03
Hallo Petra!

Von meiner Mutter ist gutes und auch schlechtes zu berichten.
Zuerst das Schlechte: Einige Stunden nach meinem letzten Eintrag ist meine Mutter ins Krankenhaus gekommen. Sie hatte mehrere Entzündungen, darunter eine entzündete Thrombose in einer Ader am Hals. Weniger schön ist auch, dass sie zur Zeit mit meinem Vater ganz doll stänkert. Mein Vater ist ziemlich am Ende seiner Kräfte angekommen und so frustriert, dass er am liebsten zurückgiften würde. Ich weiß natürlich, dass ich ihnen nicht helfen kann in ihrer Beziehung zueinander, dass hat mir sogar eine Ärztin der Pallativstation gesagt, auf der meine Mutter lag. Aber dennoch stimmt mich ihr Verhalten zueinander traurig.

Nun zum Guten: Meine Mutter ist am Mittwoch entlassen worden. Sie wiegt wieder ca. 60 kg und braucht die Ernährung durch den Port nicht mehr. Die Entzündungen sind so weit abgeklungen, dass sie sich wieder bewegen kann. Das Fieber ist weg und das Wasser in ihren Beinen ebenfalls. Heute ist sie seit ca. 8 Monaten zum ersten Mal alleine in der Stadt gewesen. Morgen machen wir eine Fete im Schwimmbad und sie will vom Restaurant aus zusehen. Viel zu lange hat sie sich zu Hause vergraben, damit niemand ihre Perücke sieht. Sie geht wieder einem ihrer Hobbies nach und will Fotos von ihren Enkeln machen.

Hoffentlich geht das gut morgen und nicht über ihre Kräfte. Dieser Wechsel von guten Perioden und Tagen, an denen ich richtig Angst um sie habe geht auch mir an die Substanz. Am liebsten würde ich sie in Watte packen und ins Regal stellen, damit ihr nichts passiert. Davor ein grosses Schild: Berühren verboten, bitte leise sprechen. Aber das geht natürlich nicht. Sie hat die Haushaltshilfe abgelehnt, die das Krankenhaus für sie organisieren wollte. Da wird sie meinen Regalplatz auch ablehnen.

Liebe Petra, ich wünsche Dir viele Tage, an denen Du dem Kühlschrank Beachtung schenkst. Wenn ich das nächste mal mit meiner Mutter ins Cafe gehe - das ist auch eine Sache, die sie in der letzten Zeit vermisst hat - lasse ich Deinen lustigen Smeili auf meinen Milchschaum malen. Heute habe ich einen Hasen gemalt bekommen.

Fröhliche Grüsse

Nidra

03.07.2002, 19:53
Hallo Nidra,

wie geht es Euch? Wie war die Fete am Pool?
Mir haben sie letzte Woche wasser aus dem Bauch abpunktiert.war eine sehr unangehme Sache.
Aber ich hab sie gut überstanden.
Ansonsten hatte ich in den letzten Tagen auch so einige Tiefs.aber so langsam gehts wieder bergauf.
Dass es Deiner Mutter zur Zeit besser geht freut mich.
allerdings find ich es traurig,dass Deine Mutter so agressiv zu Deinem vater ist.
Nur sollte er sich das auch nicht gefallen lassen.
Krank hin oder her,gewisser Respekt sollte schon vorhanden sein.Auch weil Dein Vater sich so um sie bemüht.Vielleicht sollte er sich mal ein paar Tage zurück ziehen.
das täte ihm gut und Deine Mutter würde vielleicht auch mal merken,was er alles für sie tut.
Hattest Du nicht auch geschrieben,dass sie gar nicht mehr zusammen wohnen?
Was machen denn Deine Pläne mit Deinen Kindern zu Deinem Mann ins Ausland zu gehen?
Liebe Grüsse Petra

04.07.2002, 08:42
Hallo Petra,

da bist du ja wieder. Hab dich schon vermisst (im Forum für Angehörige und Betroffene). Ich bin froh, dass du aus deinem Tief wieder auftauchen kannst.
Ich wollte dir übrigens schon lange sagen, dass ich dich sehr bewundere, wie du deine Krankheit mit deinen Kindern meisterst. (Leider weiß ich nicht mehr wie alt sie sind, aber soweit ich mich erinnere noch klein).
Das ist sicher oft sehr schwer. Gerade wenn du ein Tief hast. Denn man will ja die Kinder nicht beunruhigen, und alles soll ja so normal wie möglich weitergehen. Allerdings hat es vielleicht auch seine Vorteile, wenn man sich nicht ganz hängenlassen kann. Du weißt sicher was ich meine.
Deine Kleinen haben jedenfalls eine tolle Mutter (und auch einen tollen Vater, wie ich aus deinen postings weiß). Sie spüren wie die Familie bei Schwierigkeiten zusammenhält - viele Kinder können das heute ja nicht mehr erleben (Scheidung wegen Nichtigkeiten).

Ich wünsche euch allen, natürlich dir besonders, alles Gute und Liebe (und dass es weiterhin aufwärts geht!!!)
Afra

04.07.2002, 15:53
Hallo Petra!

Die Fete war ganz toll. Es wurde der siebte Geburtstag von meinem Großen gefeiert und weil es regnete, durften wir ausnahmsweise in die Schwimmhalle. Die ist während der Freibadsaison eigentlich für öffentliche Nutzung gesperrt. Eine Bademeisterin hat die sieben Jungs ein einhalb Stunden beschäftigt und danach hat mein Vater noch ein Kindermenü im angeschlossenen Restaurant spendiert. Als wir hinkamen war der Tisch schon mit lustigen Servietten und Luftschlangen geschmückt. Ich musste mich nur noch hinsetzten bestellen. Die Jungs waren sehr ruhig nach dem Toben im Wasser. So viele Kinder im Alter von sieben bis acht, da geht es eigentlich hoch her.
Meiner Mutter ging es so gut, dass sie mit in die Schwimmhalle kommen konnte. Dort hat sie viele Fotos gemacht. Der Tag hat ihr sehr viel Freude bereitet.

Am Montag wurde die Chemo wieder aufgenommen. Meine Mutter hat in den letzten Tagen wieder ca. 6 kg verloren. Dabei isst und trinkt sie ausreichend. Mein Vater achtet sehr darauf, dass sie genügend trinkt. Er ist sehr hilflos, weil er nicht weiß, wie das Gewicht so runtergehen kann. Er hatte eigentlich vor, nochmal mit den Kindern und meinem Schwiegervater zu verreisen. Nächsten Dienstag, nach Mutters Chemo mit anschließender 24h-Infusion. Zu seinem Haus, das er sich als Altersruhesitz eingerichtet hat.Aber ich frage mich, ob es zu der Chemo überhaupt kommt. Sie hatte heute unter 52kg und das letzte mal hat sie zwei Wochen gebraucht, um die 6 kg zuzunehmen, die sie in vier Tagen wieder verloren hat.

Vor zwei Wochen sagte mir eine Ärztin, ich hätte noch einige Wochen mit meiner Mutter. Da überlege ich natürlich sehr gut, ob ich schon Mitte August aus Deutschland weggehe. Bin ich erst einmal weg, kann ich wegen der Einreise- und Aufenthaltserlaubnis nicht schnell mal zurückkommen. Ausserdem habe ich im Ausland niemanden für die Kinder. Sie sind dort fremd und der 12-stündige Flug ist von ihnen nicht leicht zu verkraften, auch wenn wir in derselben Zeitzone bleiben.

Gestern waren wir im Tropeninstitut. Den Kleinen habe ich nicht impfen lassen, da er auf Allergien noch getestet werden musste. Heute Nacht bekam er Fieber mit Bauch- und Kopfschmerzen und Erbrechen. Er hatte Krämpfe und hat immer wieder geschrien und fürchterlich geweint. So habe ich ihn noch nie erlebt. Ich habe in dieser Nacht nicht schlafen können. Der Arzt sagt, es ist eine Magen-Darmgrippe. Aber der Kleine muss ins Krankenhaus, wenn er nichts trinkt. Er kommt an den Tropf, wenn er bis nachmittags nicht wenigstens 500 ml trinkt. Ich saß einfach da und habe geheult. Ich will in kein Krankenhaus mehr. Weder mit meinem Sohn noch um meine Mutter zu besuchen. Ich habe von Infusionen und Schläuchen die Nase voll. Ich habe ihn überreden können, die Hälfte zu trinken.

Jetzt schläft er und ich habe mir hier mal meinen Frust abgeschrieben. Wenn er aufwacht trinkt er hoffentlich den Rest. Irgendwie werden wir das Kind schon schaukeln. Aber manchmal habe ich schon das Gefühl, jemand will die Grenze meiner Belastbarkeit erreichen. Mein Schwiegervater springt mal wieder ein und kümmert sich um den Großen. Ohne meine Schwiegereltern hätte ich schon längst die Flucht ergriffen und versucht, eine Mutter-Kind-Kur zu bekommen. Aber so geht es immer irgendwie weiter.

Liebe Petra, ich hoffe wirklich dass es Dir wieder etwas besser geht. Ich freue mich immer von Dir im Forum etwas zu lesen. Im Mai hast Du etwas von einer Chemo-Therapie in Tablettenform geschrieben. Meiner Mutter wurde auch eine Therapie in Tabletteform angeboten, die sie täglich nimmt und bei der sie zu Hause bleiben kann. Bekommst Du die Tabletten noch? Kommst Du mit ihnen zurecht?

Wenn ich traurig bin, so wie jetzt, denke ich an etwas, das mir Freude macht. Im Augenblick sind das viele bunte Schmetterlinge. Die ändern zwar nichts an der Situation, aber grade bringen sie mein Herz zum lachen. Auf zum nächsten Teegefecht und Krankenhaus Ade!

Deine Nidra

05.07.2002, 15:19
Hallo afra,

danke für Deine lieben Worte. Na mit dieser starken Persönlichkeit ist so eine Sache.
So stark bin ich nun auch nicht,aber find ich auch nicht schlimm.Was ich von "immer stark sein müssen" halte,weist Du ja glaub ich von dem Forum für Betroffene und Angehörige.
Meine Kinder sind 10 und 4Jahre.
Wir gehen auch mit den Kindern sehr offen mit meiner Krankheit um.Die grosse kann mit dem Begriff Krebs schon etwas anfangen,da in ihrer Klasse ein Junge ist,der seine Mutter an dieser Krankheit verloren hat.
Daher weis sie sehr wohl,was ich da für eine Krankheit habe.
Bei der Kleinen war das etwas schwieriger zu erklären.Da war Phantasie gefragt.aber sie weis,dass ich Tumore im Bauch habe und deswegen immer zum Arzt muss.
Tiefs bekommen meine Kinder mit.Kinder sind da sehr sensibel für.Es hat gar keinen Sinn sich zuverstellen oder die Kinder anzuflunkern.Sie merken sowie so,wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Mit meinen Kindern hab ich die Erfahrung gemacht,wenn man sie mit einbezieht,dass heisst auch die unerfreulichen Dinge anspricht oder zeigt,können sie eher damit umgehen,als wenn man sie nicht mit einbezieht oder ihnen was vormacht.
das heisst auch,wenn ich plötzlich anfange zu weinen ist das für sie ok,wenn ich oder mein Mann ihnen erklärt, warum das jetzt so ist.
Auch Kinder von Eltern mit Krebs haben ihre Tiefs,wo sie Angst haben und Kummer.Für mich ist das dann natürlich schlimm,weil ich meine Kinder natürlich glücklich sehen möchte.Aber auch ich muss mich dann damit auseinander setzen.
Aber ich bin froh,dass meine Familie offen und ehrlich sind.Ich glaube für alle Beteiligten wäre es noch viel schlimmer alles,wenn unerfreuliche Dinge einfach unterdrückt und unter den Tisch gekehrt würden.
Für mich ist es oft sehr anstrengend meine Aufgaben als Mutter zuerfüllen.Grade dann,wenn es mir nicht besonders gut geht.Aber irgendwie gehts dann doch.Aber ein Kinderspiel ist das nicht.
Aus dem Forum für Angehörige und Betroffene hab ich mich erst mal ausgeklingt.
Liebe Grüsse Petra

05.07.2002, 15:33
Hallo Nidra!

Wie geht es Deinem Kleinen?
Geht es Dir wieder etwas besser? Ich find das gut,
wenn Du Deinen Frust hier mal nieder schreibst.
Bei Dir kommt aber auch alles zusammen.
Kommt Dein Mann denn zwischen durch mal zu Besuch nach Hause? Wo ist er überhaupt?
Ich hoffe Du hast auch zwischen durch mal die Möglichkeit Kraft zutanken.
Das musst Du auch,wenn Du für Deine Mutter und Deine Kinder da sein möchtest.
Liebe Grüsse Petra

07.07.2002, 10:29
Hallo Petra!

Danke für Deine lieben Worte. Ich brauche dieses Forum auch, um mich auszusprechen.

Dem Kleinen geht es wieder gut. Mein Vater war sehr betroffen, er wollte auch verhindern, dass er eingeliefert wird. Krankenhäuser stehen bei uns nicht grade hoch im Kurs. Deshalb hat er Cola-Brausetabletten besorgt. Die machen Spass beim Auflösen, sind bei mir eigentlich verboten und deshalb um so aufregender und vor allem sind sie nicht wieder rausgekommen.
Mein Mann wird nicht auf Besuch kommen. Das ist zum einen teuer, zum anderen sind sie unterbesetzt. Vertraglich hat er eine 60 Std-Woche, schiebt aber bereits Überstunden. Er arbeitet als Computerspezialist in Nigeria. Das liegt im Knick der Westküste Afrikas.
Dieses Wochenende hatten meine Schwiegereltern die Kinder für eine Nacht. Das war sehr schön für mich.

Wie sieht es bei Dir aus? Kannst Du Deine Kinder mal über Nacht weggeben oder habt ihr einen Babysitter, damit ihr -oder Du mit Freunden- mal weggehen könnt?
Kinder sind natürlich eine Bereicherung in unserem Leben. Aber auch in einem Haushalt, in dem alles perfekt ist - Gesundheit, Einkommen, Wohnsituation etc. - ist ihre Versorgung nicht kinderleicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du gerne mehr mit und für Deine Kinder tun möchtest, als Du nach einer anstrengenden Chemo kannst.
Ich war neulich auch einfach fertig. Ich stand in der Küche und habe geheult wie ein Schlosshund. Ich konnte meinen Kindern nicht begreiflich machen, dass mich die Krankheit meiner Mutter schmerzt, dass ich sogar um ihr Leben fürchte. Ich halte mich an ihre Version, dass sie nur Thrombosen hat, aus Angst, dass sie die Oma einfach mal fragen, wann sie denn stirbt. Soviel zu meiner Aufrichtigkeit den Kindern gegenüber.

Ich wünsche Dir alles Gute und auch die Möglichkeit, mal aus dem Alltag auszubrechen.

Nidra

10.07.2002, 19:07
Hallo Nidra,

Wie geht es bei Euch?
Ich habe heute wieder Wasser abpunktiert bekommen.Das hat mich ganz schön mit genommen.
Die Untersuchungungen,die heute noch statt finden sollten,hab ich erst mal abgesagt,so bedient war ich.
Jetzt werden sie Freitag und Montag gemacht.
Mit den Kindern kommen wir eigentlich ganz gut klar.Es ergibt sich ab und zu schon mal eine Möglichkeit,sie abzugeben.
Dass Du manchmal fertig bist und nur weinst kann ich verstehen.
Geht mir aber auch so.
Ich hoffe,dass es Dir etwas besser geht.
Liebe Grüsse Petra

11.07.2002, 08:31
Hallo Petra!

Ja, es geht mir besser. Zum einen hat sich mein Mann gemeldet. Er fehlt mir ganz schön. Zum anderen sind meine Kinder und mein Vater gut im Urlaub angekommen. Ich muß nicht bei meiner Mutter bleiben, es geht ihr sehr gut. Sie isst und trinkt und nimmt regelmässig ihre Medikamente. Ihr Gewicht wollte sie mit nicht sagen, sondern erst am Sonntag auf die Waage gehen.

Am Samstag hat sich meine Tante (die Schwester meiner Mutter) zum Besuch angesagt. Eigentlich weiss sie, dass für meine Mutter kaum eine Heilungschance besteht. Sie haben sich acht Monate nicht gesehen (und wohnen 15 km auseinander). Ich habe meine Mutter gebeten, den Besuch nicht abzusagen. Meine Tante weiss noch gar nicht, dass Mutter so elend aussieht und eine Perücke trägt. Hinzu kommt, dass meine Tante das älteste von vier Geschwistern ist. Der jügste Bruder ist bereits tot, die zweitjüngste Schwester ist stark betreuungsbedürftig, sie wird von meiner Tante mit betreut, die dritte im Bunde ist meine Mutter, die auch sehr krank ist. Meine Tante erwartet eigentlich, dass meine Mutter bald so gesund ist, dass sie ihr auf dem Friedhof bei der Grabpflege helfen kann. Ich kriege hier gleich das Kotzen.
Und dann hat mich am Montag die Nachricht erreicht, dass die jüngste Tante meines Mannes Brustkrebs hat. Besten Dank.

Was mich wirklich freut ist die Nachricht, dass Afras Vater seine Russland-Reise angetreten hat. Das ist ein Zeichen von Lebensfreude und -willen und die Erinnerung daran kann ihm keine Chemo-Therapie nehmen.

Na gut,viele Grüsse Nidra

11.07.2002, 08:36
Hallo!
Wäre es möglich, daß die Lebens- und Familiengeschichten privat per email ausgetauscht werden könnten? Ich denke, die Leute die hier reinschauen, suchen Hilfe und keine Infos über irgendwelche Tanten.


Danke!

14.07.2002, 11:07
Liebe Nidra,

es hat mich gefreut zu lesen,dass es Deiner Mutter im Moment besser geht.
Ich hoffe Du findest Zeit Dich ein wenig zu erhohlen und Dich mal um Dich zu kümmern.
Ja ,dass mit den Verwandten ist so eine Sache.
Allerdings hab ich ja gelesen,dass Deine Mutter nicht so offen und ehrlich ist,was die ihre Krankheit betrifft.( Zumindestens bei Deinen Kindern)
Weis denn Deine Tante bescheid? Weis sie wie krank Deine Mutter ist?.
Ich versuche derartige Reaktionen und verhalten meiner Angehörigen zu umgehen,in dem ich sie meide.
Ich reg mich da nur drüber auf und sowas muss ich mir im Moment auch nicht antun.
Ich hab vor vier Tagen wieder Wasser aus dem Bauch abpunktiert bekommen.
Das war auch wieder der Auslöser darüber nach zudenken,was ich eigentlich für eine Kranheit habe.
Wenn die Therapien so dahin plätschern und die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten, geht doch alles recht schnell in Routine über.Ich verdräng glaub ich schon mal den Ernst der Lage und solche Sachen bringen mich dann immer auf den Boden der Tatsachen zurück.--
schön,dass sich Dein Mann gemeldet hat.Dass Du ihn sehr vermisst kann mir vorstellen.
Wann kommen Deine Kinder wieder aus dem Urlaub?
Ich hoffe Du erholst Dich ein bischen.
Liebe Grüsse Petra

18.07.2002, 22:29
...es irgendwie erschreckend !
Habe ja schon viel von Krebs gehört und gelesen. Habe den Eindruck das dieser Krebs besonders heimtückisch ist. Plötzlich ist er da und dann meistens gleich so schlimm. Glaube auch das es wichtig ist gegen den Krebs -egal welche Art- zu kämpfen. Meine damit, dagegen innerlich gegen zu kämpfen. Positiv denken - das Schlagwort -, aber wie soll man positiv denken, wenn es gleich immer so radikal ist ? Schleicht sich an und dann ist er überall. Mich persönlich betrifft es ja noch nicht einmal. Wie muß es einen gehen, der es dann hat ? Sicher, die Angehörigen leiden unendlich mit..., nur wie lebt ein Erkrankter damit ? Wir wissen es seit zwei Wochen und müssen noch viel dazu lernen. Bin froh das es sowas wie dieses Forum hier gibt. Werde sicherlich täglich hier lesen. Werde auch bei einigen, die hier mit ERLEBEN und LEIDEN, viel gedanklich bei Ihnen sein.
Schicke jeden hier ein Stück Sonne in sein Herz !!!
Andrea

31.07.2002, 22:34
Hallo Petra lass Dich nicht unterkriegen. Und wenn Deine Eltern mal wieder rechthaberisch laut werden, werde du ganz leise und frag mal, wie sie sich wohl verhalten würden, wenn sie an Krebs erkrankt wären? Manchmal wirken solche Worte (leise gesprochen) Wunder. Bleib so wie Du bist. Alles Gute LG

10.08.2002, 19:50
hallo Nidra,

Sorry,wenn ich erst jetzt schreibe.
wie geht es Dir?
Mir soweit recht gut.habe wieder mit Chemo und Bestrahlung angefangen.
Mit meinen Eltern hat sich noch gar nichts eingerenkt.Ich hab sie nicht einmal gesprochen nach dem Urlaub,obwohl wir auf einem Grundstück wohnen.
Natürlich kannst Du mir auch direkt schreiben.

email: loos.petra@t-online.de

Hallo Christel,

wie geht es Euch? Vor allem Deinem Schwiegervater?
wenn du möchtest kannst du Dich ja mal melden.

Liebe Grüsse Petra

11.08.2002, 00:36
Hallo Petra!

Es ist schön das es Dir trotz dem ganzen drumrum recht gut geht. Ist manchmal ganz schön schwierig mit den Eltern , wenn man so nah beieinander wohnt. Hab da auch so meine Erfahrungen. Wir wohnen zwar nicht in einem Haus, aber nur ein paar Häuser auseinander. Und bis vor ein paar Jahren gehörte unser Haus noch meinen Eltern. Besonders meine Mutter hat uns da recht oft zu spüren gegeben, daß wir ohne sie ja nie sooo gut leben könnten. War echt ganz schön nervig. Die Sache wurde auch erst besser, als wir ausziehen wollten und sie gemerkt hat, daß es auch ohne sie geht. Wir konnten dann sogar meinen Eltern das Haus abkaufen (zum regulären Wert, damit ich ja nicht wieder hören muß, ``ohne uns...´´). Jetzt, wo auch ich etwas Abstand halte, geht es besser. Vielleicht tut auch Euch etwas Abstand ganz gut. Ich glaube manchmal müssen Eltern einfach auch sehen ,daß man es auch ohne Sie schafft.
Was hat meine Mutter früher wegen meinem Mann geschimpft. Und heute, da ist er der ``beste Schwiegersohn´´ den sie sich nur wünschen kann.
Hattet Ihr denn einen schönen Urlaub? Hast Du trotz dem Stress genug Kraft getankt für Deine nächste Behandlung?
Weil nur Du jetzt zählst, Du bist wichtig, alles andere ist egal!!!
Ich muß Dir wirklich nochmal sagen, wie sehr ich Dich bewundere. Einfach toll, wie Du das meisterst!!! Und ich spreche aus Erfahrung. Bin KS, da sieht man doch einiges.
Wie Du vielleicht schon gelesen hast, hat sich bei meinem Schwiegervater rausgestellt, daß er doch keinen Bauchspeicheldrüsenkrebs sondern Magenkrebs hat. Für uns eine etwas bessere Diagnose. Er hat jetzt auch schon die ersten 3 Tage Chemo hinter sich. Die verträgt Er auch ganz gut. Er hat am Freitag soger meinen Mann im Geschäft besucht, weil Ihm langweilig war:-). Jetzt ist Er zu Hause bis Er ende Monat die 2. Chemo bekommt. Mal abwarten, wie es weiter geht. Er ist 63 Jahre alt und eine Kämpfernatur.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie einen schönen Sonntag. Und wie gesagt, lass Dich bloss nicht unterkriegen. Du bist echt toll.

Ganz liebe Grüsse Christel

17.08.2002, 14:29
Hallo christel,

danke für Deine Antwort.
Ich schaff es erst jetzt Dir zu Antworten.
Wie geht es Deinem Vater?
Mir geht es im Moment ganz gut. konnte mich recht gut im Urlaub erholen.
Meine Therapie hat schon lange wieder angefangen, aber ich komm im Moment ganz gut damit zurecht.
Mit meinen Eltern hat sich nichts eingerenkt,wird es auch so nicht nicht-
seit denn ich verhalt mich nach ihren Vorstelungen,aber da hab ich keine Lust zu.
Wir werden uns eine ander Wohnung suchen und dann hoffentlich in Ruhe leben können.
Vielleicht meldest Du Dich noch mal.
Liebe Grüsse Petra

17.08.2002, 17:13
Hallo Petra!

Schön, daß Du Dich meldest, hab Dich schon vermisst!
Unserem Opa geht es ganz gut. Die erste Chemo hat er hinter sich, seine Blutwerte sind besser als vorher. Was will man mehr:-)

Es freut mich, daß es Dir trotz Therapie recht gut geht, das andere wird sich auch wieder einrenken. So oder so.
Ich denke es tut Euch sicher gut, wenn Ihr eine andere Wohnung habt. Mit Abstand geht vieles einfacher. Ist eigentlich schon recht traurig, daß sich Eltern so verhalten können. Noch dazu in Deinem Zustand. Eigentlich müßten Sie Dich doch bewundern und stolz auf Dich sein, wie Du das alles meisterst.

Was für eine Chemo bekommst Du eigentlich, und machst Du zusätzlich auch noch was anderes? Unserem Opa spritze ich 3 x die Woche Mistel und er trinkt jeden Tag AloeVera-Saft und Essiak-Tee. Wir und auch unser Hausarzt denken, daß deßhalb jetzt auch seine Blutwerte wieder besser geworden sind.

Wie schaffst Du das eigentlich mit Mann, 2 Kindern und Therapie? Hast Du sonst jemand, der Dir hilft und Dich unterstützt? Ich habe 3 Kinder und stell mir das ganz schön schwierig vor, das alles unter einen Hut zu bekommen. Das ist sicher nicht immer einfach.
Ich kann nur immer wieder sagen, wie sehr ich Dich bewundere!!!
Laß Dich bloß niemals, von niemandem unterkriegen. :-)

Ich würde mich auch freuen, wieder etwas von Dir zu hören!
Liebe Grüße Christel

23.08.2002, 13:16
Hallo Christel,

ich hatte Dir zwar schon mal geschrieben,aber irgentwie ist der Beitrag hier nicht erschienen.
Wie gehts Dir? Mir so lala.Hab wieder mit Übelkeit zukämpfen.
Mit meinen Eltern wird sich nichts mehr tun.
Meine Kinder versucht sie zu ignorieren oder beschimpft sie.Das belastet mich sehr.Bei mir kann ich da noch drüber hinwegsehen,aber meinen Kindern ist mir das schlimm.
Es scheint sie wohl nicht zu interessieren,dass ich krank bin,sonst würden sie sich sicher anders verhalten.
Wie ich das hier alles schaffe ,frage ich selber manchmal ;-)
Mein Mann muss arbeiten und kann mir nur in seiner Freizeit helfen,was er auch tatkräftig tut.
Aber sonst muss ich alles alleine machen.
Versprochene Hilfen bleiben leider aus und so wurschtel ich mich so durch.Muss ich ja,sonst hät ich hier in kürzester Zeit das heillose Chaos;-)
Ich nehme auch Aoleverasaft ein und mach noch ein paar andere hömiopathische Dinge,die mir ganz gut helfen.
Würde mich freuen,wenn Du noch mal schreiben würdest.
Liebe Grüsse Petra

23.08.2002, 15:50
Hallo Petra!

Es ist schön von Dir zu hören:-). Uns geht es eigentlich ganz gut, wenn ich das von Dir höre, kann ich echt nicht klagen.
Tut mir leid, daß es Dir nicht so gut geht, aber ist ja eigentlich auch kein Wunder, bei dem Stress den Du hast. Was machst Du denn gegen die Übelkeit? Meine Mama hat kübelweise Honig gefuttert, was ihr sehr geholfen hat.

Das ist doch echt schlimm, was Deine Eltern da treiben:-(. Was um Himmels willen hast Du den Ihrer Meinung nach verbrochen, daß man es jetzt sogar die Kinder spüren läßt? Die können doch am allerwenigsten dazu.
Am liebsten würde ich kommen und Ihnen in den Hintern treten!!! Soll ich?
Kann man sich gar nicht vorstellen, daß jemand sowas seinem eigenen Kind und den Enkelkindern antut. Das ist doch ``Krank´´!
Was sagen denn Deine Kinder dazu? Waren sie gerne bei den Großeltern?
Gut das Du wenigstens einen lieben Mann hast, der Dich unterstützt. Viele können ja mit so einer Belastung gar nicht fertig werden und suchen dann das Weite. Hab ich auch schon bei einer Bekannten erlebt.

Was macht Eure neue Wohnung? Habt Ihr schon was in Aussicht, oder ist das bei Euch schwierig, was zu bekommen?

Hast Du schon mal versucht eine Familienpflegerin zu bekommen? Müßte meines wissens nach machbar sein. Ich hatte letztes Jahr nach der Geburt unserer Maus, für zwei Wochen eine ganz liebe Frau. Meine Kids wollten sie am liebsten behalten. War echt toll, würde ich jederzeit wieder machen!

Liebe Petra, laß Dich nicht fertig machen. Geh Ihnen einfach auch aus dem Weg. Denk an Dich und Deine kleine Familie. Die sind wichtig. Alle anderen kriegen Ihr Fett auch noch weg, Du wirst schon sehen. Irgendwann brauchen Sie vielleicht auch mal jemanden! Und wer ist dann noch für Sie da:-(?

Also, laß Dich nicht unterkriegen und wenn du magst und Du einfach mal jemand zum Quatschen brauchst, kannst Du mir auch gerne so mal schreiben:
christel@elektronik-sickel.de

Wie macht man eigentlich die Blinzel-Smilies?

Ich drück Dich ganz doll!
Liebe Grüße
Christel

24.08.2002, 19:02
Hallo Ihr Lieben !
Ich hab hier ein wenig mitgelesen, nicht aus gegebenem Anlass. Ich finde es toll, wie Ihr Euch gegenseitig unterstützt und die Köpfe oben haltet und aus diesem Grund schicke ich Euch gedanklich ganz viel Energie!!!!!!!

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft um das durchzustehen!!!

Liebe Grüsse, Claudia.

25.08.2002, 00:17
Liebe claudia,
danke für Deine lieben Worte, wenn Du magst kannst Du auch hierher schreiben.
Würde mich freuen.
Liebe Grüsse Petra

20.09.2002, 21:25
Hallo ihr Lieben,

ich habe nun lang nichts mehr geschrieben.
Es ist in den letzten wochen auch eine Menge passiert. Negatives,wie Positives
Nun der Ärger mit meinen Eltern hat sich nicht gelegt,wirds auch nicht mehr.
Wir sind fleissig am Hauskaufverhandlung führen und hoffen,dass es klappt.
Ich denke,dann wird auch bei mir etwas mehr Ruhe einkehren.
Ansonsten gibt es Neuigkeiten was mein Tumor an der Bauchspeicheldrüse angeht.
Der ist gottsei Dank erst mal weg :-)
Die Metastasen am Bauchfell hab ich noch.Die lokale Chemo ist sehr anstrengend.
Meine Blutwerte sind nicht so berauschend.
Bin sehr schlapp und es erfordert sehr viel Kraft durch zuhalten. Manchmal möcht ich schon alles hinschmeissen.
Die Arbeit zu Hause muss ja auch noch erledigt werden.
Ich habe jetzt eine Haushaltshilfe, die
einmal die Woche kommt und mir alles gründlich sauber macht.
Den Rest der Woche muss ich nun alles allein irgendwie hinbekommen.
Aber auch das klappt irgendwie.
Nur habe ich leider das Gefühl,dass die restlichen Freunde,die mir noch geblieben sind, sich bis auf zwei, alle zurück ziehen.
Sie melden sich kaum noch. Körperliche Beschwerden können sie grad noch nach vollziehen, aber seelischen Kummer oder Sorgen,werden ignoriert.
Da ich ja nun eigentlich einen recht guten Erfolg habe, muss es mir ja nun besser gehen,denken sie.
Aber sie vergessen,dass ich noch Metastasen habe und die Behandlung mehr als anstrengend ist.
Ich trau mich schon bald gar nichts mehr zu sagen, wenn nach gefragt wird. Weil bald mit Unverständnis reagiert wird,wenn mir zum Heulen zu mute ist.Schliesslich hab ich ja "nur" noch Metastasen.
Nur dass es mit dem Durchhaltvermögen nicht mehr weit hergeholt ist nach den ganzen Monaten mit Chemo und Bestrahlung versteht kaum einer.
Da fühlt man sich doch ziemlich allein, manchmal.
Ich wünsch Euch alles Liebe und viel Kraft um durch zuhalten.
Liebe Grüsse Petra

21.09.2002, 23:00
Liebe Petra,
würde gerne mit Dir Kontakt aufnehmen - über E-mail. Bin selbst betroffen, allerdings Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Da ich auch noch ein kleines Kind habe, glaube ich, dass mir der Austausch mit Dir guttun würde. Wenn Du Interesse hast, melde Dich doch bei mir.
Liebe Grüße
Brigitte
(E-mail: frapadoma@aol.com)

22.09.2002, 21:35
Hallo Petra,

deine Neuigkeiten sind ja wirklich toll. Schön zu lesen das du eine Hürde geschafft hast. Ich wünsch dir ganz viel Kraft, damit du auch noch den Rest schaffst.
Auch für eure Hauskaufverhandlungen drück ich dir ganz fest die Daumen. Vielleicht renkt sich das mit deinen Eltern ja dann doch wieder ein, wenn ihr erst mal etwas Abstand habt.
Es scheint dir doch ganz schön zu schaffen zu machen, was natürlich auch verständlich ist. Es bleiben halt doch die Eltern, auch wenn sie sich blöd verhalten.

Mit den Freunden ist das doch immer so eine Sache. Meistens merkt man erst wenn man sie braucht, wer die eigentlichen Freunde sind. Ist schon traurig, aber du schreibst, 2 Freunde hast du noch. Wenn die zu dir stehen und dich auch unterstützen, ist das doch wenigstens etwas.
Ansonsten kannst du ja zu jeder Zeit hier her kommen. Hier hat denke ich jeder Verständniß für den Anderen, auch wenn es einem mal nicht so gut geht. Kannst dich auch gerne mal bei mir melden.
Du hast bis jetzt sooo viel Kraft und auch Mut gehabt, dies alles durch zustehen. Halte durch, ich wünsch dir auf alle Fälle alles, alles Gute.

Ganz liebe Grüße Christel

26.02.2003, 09:52
Hallo,
ich hab lang nichts mehr hier geschrieben.
Zur Zeit bekommm ich Hochdosis Chemo, da ich Lyphmknoten im Bauch befallen sind und eine Metastase am Bauchfell habe.
Es sind schon fast zwei Jahre um und immer noch kein Ende in Sicht.
Ich merk Tag für Tag, wie schwieriger es für mich wird, durch zuhalten und zu kämpfen.
Ich bin nur noch müde und Schmerzen im Bauch haben ich auch häufig, die manchmal kaum auszuhalten sind.
ich hatte mal in einem anderem posting geschrieben, ich hätte einen Weg gefunden mit der Krankheit´zu leben, aber zur Zeit bin ich von diesem Weg abgekommen und weis überhaupt nicht, wie ich noch weiter aushalten soll.
Ich habe gute Freunde hier gefunden, die mir sehr viel bedeuten und bei denen ich so sein kann, wie ich bin.
Aber bei mir zu Hause wird es immer schwieriger mit mit meinen Mitmenschen umzugehen.Mit meinem Mann geht es soweit noch, obwohl ich mich auch oft dabei ertappe, dass ich ihm oft nichts erzähle von meinen Gefühlen.Ich denk immer ich belaste ihn noch zusätzlich. Manchmal merk ich ,dass er gar kein Kopf dafür hat, weil im Arbeits und Renovierungsstress ist.
Ansonsten hab ich sowieso so gut wie keine Unterstützung von der Familie.
Viele Reaktionen von Freunden und Bekannten haben mich mit der Zeit zum Schweigen gebracht.Wenn überhaupt erzähl ich nur das Nötigste. Oft überleg ich mitten im Erzählen, ob ich nicht schon zu lange über die Krankheit spreche. Oftmals habe ich das Gefühl, dass die meisten überfordert oder genervt sind.
Ich erzähle ihnen nicht, dass ich im Moment völlig fertig bin, bald keine Kraft mehr zum kämpfen habe. Sie wissen auch nicht, dass ich nachts fast nicht mehr schlafe, weil ich grübel. Ich mach mir Gedanken, wie es weiter gehen soll.Zur Zeit ist durch die Chemo meine Magen/Darmschleimhaut total gereizt und blutig.Ich trau mich zum Teil nichts zu essen, weil dann wieder Schmerzen kommen.Ich bekomme laufend Blutkonserven und Medikamente, um das ganze überhaupt noch durch stehen zu können.
Einerseits hab ich Angst, was wird aus meinen Kindern, wenn ich es nicht schaffe und auf der anderen Seite wäre ich manchmal froh, wenn ich auf der Stelle tot umfallen würde, damit ich endlich Ruhe hab. Ich wünsch mir nichts sehnlich wie einen Tag nur Ruhe.Keine Müdikeit,keine Übelkeit, keine Schmerzen. Endlich diese Unbeschwertheit zu erleben in den Tag zu leben.
Von all diesen Gedanken bekommt fast keiner etwas mit. Ich zieh mich in mein Schneckenhäuschen zurück, weil ich nicht mehr die Kraft habe mich zuverstellen für andere.Würde ich es hinausschreien, käme die Antwort:Du schaffst das schon, Du bist stark. Also halt ich meistens den Mund.So mehr weis ich grad nicht zuschreiben.hoffe ihr versteht das ein bischen.
Liebe Grüsse Petra

26.02.2003, 11:56
Liebe Petra,

wollte dem PC gerade den Rücken zukehren, als ich deinen Namen sah.
Du klingst so verzweifelt. Wie kann ich dir nur helfen???
Wieso sehen deine Eltern denn nicht was los ist? Ich kann es nicht verstehen - obwohl du es schon öfter geschrieben hast.

Aber lass dich nicht von Freunden zum Schweigen bringen. Sei egoistisch!! Denk nicht , dass du sie belastest - was ist das schon im Vergleich zu dem was du durchmachst! Die halten das schon aus. Sag ihnen wie es dir wirklich geht - schrei es hinaus. Und ich persönlich würde dann gleich hinzufügen, dass sie nichts darauf antworten sollen - vielleicht kommt dann mal einer auf die Idee dich einfach nur stumm in den Arm zu nehmen. Ich würde das jetzt so gerne tun :-( .

Ich verstehe auch deine Sorge um die Kinder. Ich weiß nicht was ich dir raten könnte - da drehen sich die Gedanken im Kreis. Aber du weißt, wie wichtig der Schlaf für deinen Körper ist. Doch du nimmst wohl schon genug andere Medikamente.

Ich wünsch dir so sehr, dass du bald wieder ein wenig Licht siehst. Ich denke ganz fest an dich! Wenn ich dir nur ein wenig Energie schicken könnte!!!

Alles Liebe - ich drücke dich
Afra

26.02.2003, 12:38
Hallo Petra,

nehm dich einfach mal ganz fest in den Arm!!

Alles Liebe, in Freundschaft, Bianca

26.02.2003, 12:56
Liebe Afra,
danke für Deine Worte.
Nun zu meinen Eltern habe ich keinen Kontakt mehr.
Es sind zu viele Dinge passiert, Verletzungen und es ist auch nicht wieder gut zu machen.
Das Problem ist, sie sind einen Tag so, den anderen so.
Meine Schwiegereltern sehen auch nur ihre eigenen Probleme.
Natürlich habe ich oft , sehr oft offen über meine Krankheit gesprochen. Auch weil viele auch hinterfragt wurde.
Aber irgendwann, fragten die Leute und wenn ich anfing zureden hiess es dann: ach lass uns über was anderes reden oder ich hab eigentlich gar kein Kopf dafür. der die üblichen Sprüche: das wird schon wieder Du bist stark. Oder ganz krass: Wovon bist Du denn müde oder so schlimm kann es ja nicht sein, siehst doch noch gut aus.
Es ist ja nicht so, dass ich nur von der Krankheit rede. Ich red auch gern über andere Dinge und habe auch für andere ein offenes Ohr. Aber die Möglichkeit wird mir immer mehr genommen, weil die meisten sich nur alle zwei bis drei Wochen mal melden. Manchmal sogar noch länger. Die meisten sind mittlerweile zu beschäftigt. es ist schon verrückt. Meine Nachberin die ich grad ein paar Wochen kenne, mit der kann ich besser umgehen, als mit "Freunden" die man seit Jahren kennt.
selbst wenn ich es rausschrei, es hört keiner zu. es will fast keiner hören. Nur es fällt mir schwer mih zu verstellen, da ich vom Typ her nicht so bin.
Und da ich nicht so sein darf, wie ih bin, zieh ich mich zurück.
aussnahmen sind natürlich die Menschen, die ich hier kennen gelernt habe. Da ist das kein Problem, aber hier zu Hause ist es doch sehr schwer.
Liebe Grüsse Petra

26.02.2003, 13:23
Liebe Petra, da bin ich nochmal.

Deine Bekannten sind nicht zu beschäftigt, sie haben Angst. Angst mit diesem Thema konfrontiert zu werden; Angst, dass ihnen selbst so eine Krankheit widerfahren könnte; Angst nicht zu wissen was sie sagen sollten, wie sie sich verhalten sollten. Also ist es besser das zu verdrängen sich nicht zu melden. So sehe ich das zumindest.

Bin auch sicher, dass du nicht immer über die Krankheit redest - es gibt ja schließlich Erfreulicheres - aber es ist halt leider ein zentraler Punkt in deinem Leben. Schließlich wirst du permanent - mit jedem Schmerz, mit jeder Tablette... - daran erinnert das das Problem da ist. Auch das sollte ein Gesunder einmal verstehen.

Ich hoffe du erklärst deiner Nachbarin alles so wie du es uns hier erklärst - damit sie versteht. Und ich wünsche dir sehr, dass sie dich ein bisschen auffangen kann.

Wie gesagt, ich würde dich so gerne ein bisschen aufrichten. Wenn schon deine Freunde auslassen, dann SCHREI hier ins Forum. Wir hören es - und auch wenn wir einander nicht persönlich kennen - wir haben dich gern!!!

Alles Liebe (hebe jetzt in Gedanken gerade dein Kinn etwas in die Höhe :-) )

Afra

26.02.2003, 13:40
Hallo Petra!

Ich bin selbst nicht betroffen und kann mich vermutlich in die Situation nicht so hineinversetzen. Aber ich schicke dir möglichst viele positive Gedanken, obwohl ich dich nicht kenne. Hör auf dich über Dinge zu grämen, die sich nicht ändern lassen. Sei, wie es vorher schon mal gesagt wurde egoistisch, denke mal NUR an dich! Ich drücke dir so sehr die Daumen, dass du bald wieder Energie hast um zu kämpfen.

Liebe Grüße, Claudia.

26.02.2003, 18:23
Liebe Petra, ich möchte Dich auch einfach nur ganz ganz fest in den Arm nehmen!Weisst Du, die meisten Menschen denken 'Krebs ist schlimm, aber gott sei Dank habe ich es nicht, sondern die anderen' - das ist der Verdrängungsmechanismus.Es ist sicher besser, mit Fremden über die Krankheit zu reden als mit Freunden. Sei froh, daß du in Deiner Nähe die nette Nachbarin hast.Ich hatte kurz nach meiner OP auch nachts Schlafstörungen, darauf hin habe ich Ximovan verschrieben bekommen und nehme seither ständig jeden Abend 1/2 Tablette.Wenn man nachts nicht durchschlafen kann, macht sich das tagsüber immer negativ bemerkbar.
Wenn man Dir doch nur helfen könnte?! Mutter und Kind-Kur schon mal ein Thema gewesen?Da würden Dir die Kinder tagsüber abgenommen und ich habe gehört, daß die Mütter sich dabei oft sehr wohl fühlen.
Die Sprüche der Leute 'Du siehst doch ganz gut aus' kann ich auch nicht mehr hören. Was soll das? Geht es einem erst mies, wenn man aussieht wie Haut und Knochen?Manche Leute lernen es eben nicht.
Liebe Petra, wie Afra und die anderen schon sagen, schrei Dir hier alles raus, was raus muss.Ich glaube, 99 % aller hier mögen Dich und fühlen mit Dir - und vor allem - hoffen mit Dir!!!! Ganz liebe Grüße von Haus zu Haus

26.02.2003, 20:13
Liebe Petra,

ich lese hier schon seit längerem im Forum "still" mit, weil ich eigentlich woanders hin gehöre. Habe Brustkrebs und es wurde vor vier Wochen Metastasen festgestellt, fange gerade wieder mit Chemo an und bin natürlich am Boden zerstört. Habe auch 2 kleine Mädchen (9 und 11 Jahre).

Aber ich muss dir einfach mal meine Bewunderung aussprechen. So lange, wie du schon durchhältst und es trotz der widrigen Umstände mit deinen Eltern usw. es doch immer wieder schaffst ist so unglaublich. Ich dagegen komme mir vor wie ein Weichei, wenn ich mir vorstelle, wie einfach es wäre tot zu sein, als ständig diese Angst und Chemo und Übelkeit.

Liebe Petra, ich denke oft an dich und drücke dir alle Daumen, dass es dir bald besser geht.

Alles Liebe

Antje

03.03.2003, 14:12
Liebe Antje,
ich wünsch Dir alles Glück der welt. Viel Kraft und Mut.Danke für Deine Worte.
Liebe Grüsse Petra

03.03.2003, 14:22
Manchmal fühle ich mich
wie in einem goldenem Käfig,
dessen gitter und Schlösser
nur
aus meiner eigenenAngst bestehend.

Vin wegen NUR!
Der Würgegriff der angst
lässt mich oft
kleinlaut und gedemütigt
zurück.

doch allein ich kann
aufschliessen oder
die Gitter zerbrechen,
und mich aus der Haft entlassen.

Sagt mir nicht,
ich soll dies und jenes tun,
oder dies oder jenes lassen.

Lasst mich meinen Weg gehen,
auch wenn dieser mal
unbequem ist.

... schliesslich
lebte Robin Hood
auch nicht in einem
Reihenhaus.

(für sogenannte gute Freunde, die das wahrscheinlich nicht lesen werden, aber egal)

04.03.2003, 11:48
Liebe Petra!!!

Die, die du meinst...werden auch dies nicht unbedingt verstehen!!
Wir aber schon....lass dich umarmen!!!

Hab dich gern
**************

Liebevolle Gedanken
suchen Ihren Weg,
zu den Deinen,
wollen - Dir ein
warmer Mantel sein.
Ein Netz
das Dich
auf - nicht einfängt.

Liebe Grüße und dicke Knuddler Karo

04.03.2003, 16:43
Liebe Petra,

auch ich hab es gelesen. Ich verstehe es.

Lass Dich ganz fest knuddeln.

Liebe Grüße und alles Gute, Bianca

07.03.2003, 17:36
Liebe hildegard,
ich will dir nun auch mal schreiben.Danke erst mal für deinen lieben Worte immer und Deine Tips. Vielleicht können wir ja auch privat mailen. würde mich freuen.
Liebe Grüsse Petra

loos.petra@t-online.de