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Stefans 14.02.2008 11:45

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Hallo Eleve,

Zitat:

Zitat von Eleve (Beitrag 516392)
*seufz*
Mal ernsthaft, kommt diese Phase, wenn man Metas hat? Oder hat man auch mit Krebs das Recht, so unbedarft und unaufgeräumt zu sterben wie jedes Unfallopfer auch? Ich fühle mich irgendwie unter Druck, seit ich diesen Krebs habe...
Den Tod weiterhin ignorieren, so lange es geht (und wenn wir Liskatzes Beitrag lesen geht das bei Einzelnen wohl ziemlich lange)? Oder sich innerlich und äußerlich vorbereiten? Ab wann?
Welche Einstellung hat Ihr?

Meiner Frau (bei ihr wurde der BK 01/07 diagnostiziert und sofort behandelt) und mir ging es natürlich ähnlich wie den meisten hier. Tod und Sterben wurden zum Thema, und sofort nach der stationären Behandlung wurde das Testament geschrieben und der Notar wegen Vorsorgevollmachten aufgesucht.

Diese Phase ist aber schon lange vorbei, zum Glück. Theoretisch wissen wir alle, dass wir sterblich sind und dass das Leben große Risiken birgt. Praktisch verdrängen wird das. Wer denkt an 5.000 Verkehrstote jährlich, wenn er die Straße überquert. Oder an noch mehr Tote im Haushalt, wenn er Gardienen aufhängt. Oder an die hunderttausenden Herz-Kreislauf-Toten, wenn er sich zur Schweinshaxe ein Bier eingiesst und nachher eine Zigarrette anzündet. Oder abends an eine Neuaflage von Tschernobyl?

Eben. Damit kann kein Mensch dauerhaft leben, und die "Verdrängung" scheint uns mittlerweile das Gesündeste zu sein. Wer das nicht kann, kann sich eigentlich gleich einen Strick nehmen. Insofern ist IMHO die "Undebarftheit" und "Unaufgeräumtheit" einfach ein Teil des normalen, hoffentlich so weit wie möglich von Freude erfüllten Lebens.

"Vorbereiten" (wie denn überhaupt?) kann mensch sich IMHO immer noch, wenn der Sensenmann an die Tür klopft. Bis dahin: jetzt erst recht! Hoch die Tassen, und nach uns die Sintflut!

Viele Grüße,
Stefan

Amba 14.02.2008 23:21

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Na, daß ist aber mal wieder nach meinem Geschmack! Schön habt ihr alle geschrieben! Die meisten auch mir aus der Seele (oder woher?)!

Richtig: das Bewußtsein von Endlichkeit läßt uns überhaupt erst unser Leben genießen! OK, dafür hätte es keinen Krebs o.ä. gebraucht! Aber wir sind halt Menschen - da muß eine Erinnerung schon mal sein!

Ich habe übrigens unsere Familiengeschichte angefangen aufzuschreiben - meine Kinder kennen fast nix davon, und wär doch schade, wenn der letzte Chronist (meine Wenigkeit) das Zeitliche segnet, ohne davon zu berichten, wie alles anfing......

Übrigens, wer mit seiner Asche ganz, ganz eigene Vorstellungen verfolgt, und nicht nur auf offiziellen Friedwald angewiesen sein möchte (schließlich gibt es noch viele andere schöne Plätze....), schreibe mir eine PN. Hab sowas schon mal durch.....

Alles Liebe! Amba

hexxer 15.02.2008 09:31

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Super Beitrag, ging uns ähnlich da erst mein Mann an LK erkrankte und ich drei Monate später an Zungengrundkrebs. Da hatte ich gerade die Krankheit meines Mannes verarbeitet, da fällt man gleich in das nächste Loch.:D
Ich habe auch angefangen alles zu ordnen, irgendwann habe ich mich gefragt was machst du hier hast du nichts besseres zu tun.
Jetzt mache ich zuerst das was mir/ uns Freude macht und wenn ich dann noch Zeit habe kann ich meine Baustellen immer noch beheben.
Zum sterben habe ich noch keine Zeit bei dem was ich alles noch sehen/erleben möchte. :lach2:
Alles liebe hexxer

Stefans 15.02.2008 10:13

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Hallo Amba,

ich schließe mich an: schön, mal wieder von dir zu lesen!

Zitat:

Zitat von Amba (Beitrag 518013)
Richtig: das Bewußtsein von Endlichkeit läßt uns überhaupt erst unser Leben genießen! OK, dafür hätte es keinen Krebs o.ä. gebraucht! Aber wir sind halt Menschen - da muß eine Erinnerung schon mal sein!

Denke ich auch. Und der BK ist da (ohne die Krankheit bagatellisieren zu wollen - bitte nicht falsch verstehen!) immerhin eine "Erinnerung", aus der frau meist noch praktische Schlüsse ziehen kann. Letztens ist ein Bekannter von mir an LK gestorben - innerhalb von 4 Monaten, die er in Kliniken verbracht hat. Der hatte keine Zeit mehr, sein Leben zu geniessen :-/

Zitat:

Übrigens, wer mit seiner Asche ganz, ganz eigene Vorstellungen verfolgt, und nicht nur auf offiziellen Friedwald angewiesen sein möchte (schließlich gibt es noch viele andere schöne Plätze....), schreibe mir eine PN. Hab sowas schon mal durch.....
Ah, eine Seelenverwandte ;-) Meiner Frau und mir schmeckt das deutsche Bestattungsrecht auch nicht. Testamentarisch ist festgehalten, dass wir eine Urnenbestattung in einem bestimmten Ausland wünschen. Und wie die Erben dann halblegal unter Umgehung des o.g. Rechtes die Asche zurück nach D kriegen können, um sie am von uns gewünschten Ort zu verstreuen, ist in einer "inoffiziellen" Anlage zum Testament beschrieben...

Eigentlich traurig, dass man selbst "posthum" noch tricksen muss, um Bürokratie und Lobbies zu umgehen. Aber so isses in D wohl nunmal.

Viele Grüße,
Stefan

Kimmy07 17.02.2008 13:55

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Hallo und schönen Sonntag,

ein schöner Thread, musste beim Lesen viel nachdenken und schmunzeln. Ich habe die Erkrankung für mich so geregelt: Jeder zieht im Leben eine Arschkarte. Ich hatte meine letztes Jahr und hab in Zukunft Ruhe.
Ich fand auch die Bemerkung des Röntgenarztes cool.... manchmal, wenn ich mir andere Menschen anschaue, überlege ich: wer von denen trägt irgendeinen Krebs mit sich herum, ohne dass er es weiss? Ich weiss es, und ich kann in jungen Jahren aktiv dagegen kämpfen. So ist es mir lieber.... und ironischerweise denke ich oft, es hätte schlimmer kommen können. Wenn mir mein Mann von jungen 20jährigen Multiple Sklerose Patientinnen erzählt, die er betreut, oder wenn ich an die vielen traurigen Schicksale meiner jungen Patienten in einer neurologischen Reha denke, die Opfer von Verkehrsunfällen wurden, oder Skiunfälle.... es hätte mich schlimmer treffen können.

Ich habe mich eher für das Motto "Krebs als Chance" entschieden. Und mir fest vorgenommen, mal meinen 3 Jahre alten Postberg aufzuräumen, Kontoauszüge zu sortieren.....gähn. Naja, irgendwann.

Vor ein paar Tagen haben wir einen Tieftauchgang probiert und sind auf 53 m Tiefe gegangen. Beim Aufstieg hatte ich die Kontrolle verloren und nur das beherzte Eingreifen meines Mannes hat Schlimmes verhindert. Nach dem ersten Schock und Verdauen siegte der Triumph. Besser sich beim Tauchen selbst umgebracht als durch den Krebs erledigt.... Krebs verpflichtet, und zwar zu leben, und Dummheiten auszuprobieren.

lieben Gruss,
K.

BarbaraO 07.11.2009 17:42

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
http://www.animaatjes.de/bilder/e/engel/172.gif

Beim Lesen dieses Threads wurde mir ganz wehmütig.

Rubbelmaus hat hier noch gepostet. Sie ist nicht gesperrt, wie man annehmen könnte, sondern seit einem knappen Jahr verstorben.
Sie hat es wirklich so gemacht, wie beschrieben. Sie ruht in einem Friedwald unter einer alten Hainbuche und hat mit ihrem Mann viel Geld verjubelt und die letzte Zeit, soweit es ging, genossen.
Sie hat es aber nicht mehr geschafft, ihre geliebten Engel zu verschenken. Dazu hatte sie zuletzt keine Kraft mehr. Ihr Mann hat sie aber verschenkt, wie sie es sich gewünscht hat.
Über meinem Schreibtisch schwebt ein Engel-Teddybär auf einer kleinen Wolke und passt auf mich auf. Ein Geschenk von Rubbelmaus als es mir mal nicht gut ging.
http://www.animaatjes.de/bilder/e/engel/21.gif
verdammt wehmütige Grüße

moneypenny 07.11.2009 17:46

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Liebe Barbara0;

hier ein dicker Knuddler von mir. Ich hatte auch irgendwann mal die Begegnung mit Rubbelmaus und sie hat mich mit ihrer Stärke fasziniert. Ich glaube, sie ist so gestorben wie sie es wollte - wenn man sowas überhaupt kann. Ich war traurig als ich ihren Tod damals gelesen habe.

Aber sie sitzt da oben auf einer Wolke und passt auf uns auf.

Lieben Gruß
Marianne

holiday1978 07.11.2009 17:57

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Zitat:

Zitat von Blumi63 (Beitrag 808807)
Krebs als Chance, so sehe ich das.

Hallo Marion,

der Thread ist toll, aber.......nein, als Chance sehe ich Krebs nicht....
Mein Leben war vor der Erkrankung gut wie es war. Ich habe gelebt, genossen, war fröhlich, glücklich und unbeschwert....gerade die letzte Zeit vor der Diagnose war wundervoll...es hätte so weitergehen können.

Seit der Erkrankung ist mein Leben anders.
Die Leichtigkeit ist weg, die Unbeschwertheit auch...die Lebensfreude zum Teil auch. Kommt das alles wieder ???
Dazu sind Beschwerden hinzugekommen auf die ich liebend gern verzichten würde.
Mein Leben war vor der Erkrankung eindeutig besser....

Und ich wünsche es mir soooo sehr zurück.

Sollte sich mein Zustand irgendwann so verschlechtern...würde ich sicher ein, zwei Angelegenheiten regeln (wollen). Darüber mache ich mir aber Gedanken, wenn es soweit ist.

Liebe Grüsse
Holiday

BarbaraO 07.11.2009 18:56

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Zitat:

Zitat von holiday1978 (Beitrag 808818)
Und ich wünsche es mir soooo sehr zurück.

Das ist der Knaller. Das tun wir alle und mussten doch feststellen, dass es nie wieder so sein wird.
Das ist schwer zu akzeptieren. Da muss man etwas, das man nicht will.:mad:

Ich habe nach dem Begreifen auch erst noch eine ganze Weile gebraucht, bis ich aktiv versucht habe, das Leben, das ich jetzt habe, neu zu ordnen und in Angriff zu nehmen. Und siehe da....es geht!

Vorkehrungen für meinen Sterbefall werde ich auch erst treffen, wenn ich weiß, dass der Tod seine schon Sichel geschultert hat (wenn ich das dann überhaupt noch kann).
Warum soll ich denn auch alles vorbereiten? Nur weil ich nicht plötzlich und unerwartet aus dem Leben scheide? Obwohl....das könnte ja trotzdem noch passieren, wenn mir ein Dachziegel auf den Kopf fällt.

Ich glaube auch, dass es keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt. Das ist Sache des Temperaments und des Charakters (und der Erziehung) des Einzelnen.
Ich habe aber auch gelernt, mich noch weniger ernst zu nehmen als bisher. Das hilft:D

Liebe Grüße

hallo.susi 07.11.2009 19:02

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Habe Chemo und Op hinter mir und beginne jetzt bald mit der Bestrahlung.... immer wurde ausdrücklich auf eine äußerst gesunde Lebensweise ohne rauchen und Alk hingewiesen.... der blanke Hohn. Ich lebte bis zu meiner Diagnose super gesund, bin trotz Job und 2 kleinen Kindern gern 2 x Woche zum Sport gegangen.... mein FA meinte erst gestern zu mir, egal was da steht.... "leben Sie, als wäre es ihr letzter Tag. Wenn Ihnen irgendwas Spass macht, Ihnen was Schmeckt.... dann tun Sie es und genießen einfach die Zeit, die Ihnen bleibt, egal ob es noch 3 Jahre oder 30 Jahre sind".
Danach versuche ich jetzt zu leben.... der einzige Vorteil den wir haben, dass wir nicht nur wissen, dass alle Menschen mal sterben, sondern unser Leben danach leben und nicht so tun, als wären wir unsterblich.

lasst es euch gut gehen und genießt einfach die Zeit, die uns bleibt.... egal wie lange noch.

LG Sanne

holiday1978 07.11.2009 19:20

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Zitat:

Zitat von Blumi63 (Beitrag 808839)
Liebe Holiday,
ich hoffe, du hast mich nicht falsch verstanden.

Huhu Marion :winke:,

das ist schon richtig angekommen :).

Zitat:

Zitat von Blumi63
Das Leben ist nicht nur immer Friede, Freude, Eierkuchen, man geht ständig durch Höhen und Tiefen, gute und schlechte Zeiten.

Ja. Das stimmt, das gehört dazu. Aber durch so ein Tal musste ich vorher noch nie, wie viele andere Frauen hier auch. Es fällt mir immernoch schwer das so zu akzeptieren. Vielleicht braucht es einfach noch Zeit. Ich hoffe es sehr.
Um mich herum sind alle happy....heiraten....kriegen Babys.
Und ich versuche irgendwie meinen Alltag auf Reihe zu kriegen....mal mit mehr...mal mit weniger Erfolg.
Das tun andere auch...auch das ist mir klar. Aber es ist doch was anderes wenn man (noch) gesund ist und sich darüber auch gar keine Gedanken macht und/oder machen muss. Das habe ich früher ja auch nicht ;)

Ich merke wie sehr ich mich verändert habe. Nicht immer positiv wie ich finde...aber das ist ein anderes Thema ;)


Wünsche uns ganz viel Gesundheit und alle Gute !!!

Liebe Grüsse
Holiday

rosi 789 09.11.2009 22:03

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Hallo,
der Krebs hat auch mein Leben entscheidend verändert.Früher,obwohl gesund war ich ständig unzufrieden und hatte an allem etwas auszusetzen.Jetzt bin ich viel ruhiger und gelassener.Ist schon makaber,daß es erst so einer bösen Erfahrung bedarf,um das Leben wirklich zu schätzen.Hab mich getraut,nach 25 Jahren meine Jugendliebe anzumailen und mich auch mit ihm zu treffen.Eine wunderschöne Erfahrung,die jetzt noch mein Herz wärmt.Klar gibt es auch Phasen,in denen es mir dann nicht so gut geht.So wie zur Zeit.Anfang Oktober wurde bei mir erneut eine Knochenmetastase gefunden.Hatte heute die 14.Bestrahlung und das Cortison macht mir schon zu schaffen.Schlafe schlecht,habe Heißhungerattacken und ein dünnes Nervenkostüm.Aber auch dieser Zustand wird sich wieder bessern und dann kommt noch die Reha Mitte November,die wird mich schon wieder nach vorn bringen.Ja,dieses Leben ist schon eins der Schwersten,aber es ist das Einzige,das wir haben.Deswegen versuche ich auch,alles zuzulassen.Gehe feiern,kann fast vergessen,krank zu sein.Lasse aber auch den Tränen freien Lauf,wenn mir danach ist und beklage mein Schicksal.
Gute Nacht!
Liebe Grüße Rosi

cebulon 09.11.2009 23:09

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Irgendwie ein sehr intelligenter Thread, der viele Fragen in mir aufwirft! Ich hatte vor ca. 5 Jahren schon mal einen fast tödlichen Unfall und meine liebe Familie durfte sich sorgen und alles mögliche bürokratische für mich erledigen, und das neben all der Sorge, was aus mir wird, während ich im Koma lag... Als es mir wieder gut ging, habe ich mir gesagt, dass ich alles besser ordnen werde, aber wo bin ich jetzt: immer mehr Versicherungen, Anschaffungen, Verträge, Verpflichtungen, mehr, mehr, mehr und "im Falle eines Falles" ist für niemanden mehr nachvollziehbar, was ich so alles am Laufen habe...
Mit dem Krebs habe ich mir wieder den Vorsatz gemacht, mein Leben weniger komplex zu gestalten, Dinge zu entsorgen, auf die ich verzichten kann und den Blick auf das Wesentliche zu richten. Wie lange werde ich das so machen und wie schnell werde ich wieder in alte Muster verfallen? Der "Vorteil" der sehr lange dauernden Therapien ist, dass ich die Gelegenheit habe, über einen langen Zeitraum über Veränderungen nachzudenken und ich hoffe sehr, dass diese Veränderungen im Leben langfristiger Natur sind!
... Ich werde aber auch nicht in der ständigen Todesangst leben, irgendwelche Rezidive und Metastasen zu bekommen. Ja, schließlich kann man immer sterben, Autounfall, Fahrradunfall, vor der Badewanne ausrutschen und auf den Hinterkopf fallen, Dachziegel fällt auf den Kopf, Lawinenverschüttung...
Natürlich werde ich weiter meine Berg- und Skitouren machen, aber das Zitat von Kimmy stimmt mich ein wenig nachdenklich
Zitat:

Zitat von Kimmy07 (Beitrag 518957)
Besser sich beim Tauchen selbst umgebracht als durch den Krebs erledigt.... Krebs verpflichtet, und zwar zu leben, und Dummheiten auszuprobieren.

Denn ich möchte nicht den Krebs besiegen und drei Monate später von einer Lawine verschüttet werden oder abstürzen :rolleyes:
Also bewußter gehe ich die Freizeitaktivitäten und das ganze Leben schon an. Der Kampf gegen dem Krebs soll nicht umsonst gewesen sein!!!

Elsbet 10.11.2009 08:59

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Ja, man macht sich schon seine Gedanken:(.An was für Dinge man auf einmal alles denken muss! Da ich lange mit den Kids alleine gelebt habe, ist zum Glück im "Vorleben" schon so einiges festgelegt worden. Jetzt tauchen aber neue Fragen auf. Speziell die Kids betreffend. Da ich wieder verheiratet bin, können die Kids beim Stiefpapa (der beste Freund der Kinder) bleiben oder müssen sie dann zum Erzeuger? Langt die Versicherung damit die Familie nicht noch unnötig mit Geldsorgen belastet wird? Über all solche Nebensächlichkeiten macht man sich als Gesunder gar keine Gedanken. Und einfach nur sein Leben mehr geniessen und das machen, was ich schon immer wollte kann ich auch nicht. Die Kinder brauchen ihren normalen Alltag sonst packen sie es nicht. Also geht eigentlich alles seinen gewohnten Gang. Das Körperliche beschäfftigt mich auch. Wir sind eine sehr aktive FAmilie. Schwimmen gehen mit den Narben? Tops anziehen wenn die Brüste (sie sind noch da) total unterschiedlich sind? Ich bin in diesen Punkten sehr verunsichert. Ich habe das Gefühlt, jeder schaut auf die Brust, jeder weiss, was los ist. Ich war immer sehr Selbstbewusst, aber nach der OP fehlt halt ein bisschen das Akzeptieren des neuen Körpers. Aber in diesen Momenten sage ich mir immer, es hätte schlimmer kommen können. Und wer weiss, ob andere mit einem gesunden Körper, einem super aussehen ohne Narben auch einen gesunden Geist haben und mit ihrem Leben, ihrer Familie so zufrieden sind wie ich????
Ich wünsche allen hier im Forum einen schönen Tag
Liebe Grüsse
Susan:winke:

Iris11 10.11.2009 09:32

AW: Krebs verpflichtet... oder?
 
Hallo ihr Lieben,
eure Beiträge haben mich sehr zum nachdenken gebracht,weiß erst seid gut 1Monat dass ich Krebs habe.
Versuche auch mein Leben noch bewußter zu geniessen,obwohl man,wenn man Kinder hat der Alltag seinen gewohnten Gang nimmt.(was auch gut so ist) .
Was für mich das schlimmste an der Krankheit ist,dass die Leichtigkeit fehlt.<früher bin ich sorgenlos aufgestanden und auch so ins Bett.Ich hoffe ,das ändert sich wieder.
wünsche euch allen einen schönen Tag,
liebe Grüße
Iris


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