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-   -   Frage an evtl. hier mitlesende Patienten (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=1642)

23.09.2002 10:54

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Mir wird das hier zu heikel, ehrlich gesagt. Ich möchte mich lieber aus diesem Forum wieder zurückziehen. Dies ist ein Forum für Hinterbliebene und ich empfinde mich hier zunehmend als störend. Wer will, kann mir ja mailen, meine E-Mail ist Susan_kk@freenet.de.

23.09.2002 12:45

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Lieber Lillebror,
warum teilst du eigentlich die wahren Beweggründe nicht mit?
Irgendetwas hat dich doch dazu bewegt...

Mittlerweile haben sich ja nun auch einige Betroffene zu Wort gemeldet.
Wie ich aus diesen Meldungen erkenne, deckt sich mit meiner Meinung (auch wenn ich n u r Hinterbliebene bin).
Gerade war Brigitte schreibt, finde ich richtig und sehr wichtig.
Aber du kannst nur an allen Kritik üben und versuchst sie fertig zu machen.
WARUM?
Ich habe wirklich das Gefühl, dass du hier sehr viel mehr Unruhe und Disharmonie hereingebracht hast, als das Forum für Hinterbliebene selbst.

Auch wenn ich mich wiederhole - aber ich lasse mir von dir nicht den Mund verbieten! - dieses Forum ist sehr wichtig!
Schliesslich waren wir erst in den anderen Foren - und dies mit einem sehr wichtigen Grund: Wir wollten unseren Angehörigen - den sog. Betroffenen - helfen. Ihnen zur Seite stehen.
Aber in dieser unseren Gesellschaft ist dies nicht einfach.
Man bekommt es nämlich nicht im regulären Schulbetrieb mitgeteilt, wie man sich in einem solchen Fall verhalten soll und sehr schnell stößt man an eigenen Grenzen.
Es tut verdammt weh...
Man will helfen und kann es nicht, ist kurz davor zu verzweifeln.
Ich würde jetzt auch viel lieber im Forum für Angehörige schreiben.
Aber es ging alles viel zu schnell und dann findet man sich im Forum für Hinterbliebene wieder.
Ist zum ersten Mal im Leben mit dem Tod konfrontiert.
Weisst du eigentlich was das Bedeutet. Was das für die Eltern bedeutet...
aber man muss Stärke haben, damit man für die Eltern da sein kann. Trost spenden kann, organisieren kann und gleichzeitig noch arbeiten. Nur niemanden merken lassen, wie es einem wirklich geht.
Dann wird man noch fertig gemacht...
Wir - hier im Forum für Hinterbliebene - hätten uns auch gern in anderen Foren wiedergefunden. Würden uns mit anderen Themen beschäftigen...
Aber ...
Ja - Birgitte hat vollkommen recht, wenn sie schreibt, man muss das Problem an der Wurzel packen.
Und es ist in unserer sog. Kulturgesellschaft ein Problem, über das Thema "TOD" zu schreiben, zu sprechen. Alles was anders ist, was unangenehm ist, was unbequem ist wird ausgegrenzt.
Dies fängt bei der Geburt an (dies stellt nun mal auch keine Krankheit dar - auch wenn sich viele Frauen so verhalten), geht über Behinderungen, Krankheit, Alter bis hin zum Ende, dem Tod.
Aber es ist doch vollkommen normal.
Warum wird denn so ein Brimborium darum gemacht.
In vielen sog. "un"kultivierten Ländern gehen die Menschen damit lockerer und mit Sicherheit "gesünder" mit um.

Natürlich hat das Thema mit Angst zu tun - aber auch mit Hoffnung.
Ich schrieb bereits, dass ich aus diversen Gründen auch des öfteren bereits davon unmittelbar konfrontiert wurde - soll ich deshalb den Kopf in den Sand stecken. Verzweifeln? Alles meiden, was mit dem Tod zu tun hat? Nein - erst wenn ich meinem Feind in die Augen schauen kann, habe ich auch die Möglichkeit zu kämpfen! Wer kämpft, hat die Hoffnung auf Sieg.
Es kann einen stark machen.
Und wie auch Birgit bereits schrieb, es gibt für alles eine Zeit.

Was ich überhaupt nicht einsehe, dass ich wortlos zusehe, wie hier einer "gewaltsam" dafür sorgt, dass Unruhe in die Foren kommt. Sich Disharmonie breit macht...
wir sind alle - egal ob Betroffener, Angehöriger oder Hinterbliebener - emotional sehr angespannt und empfindlich und vor allem deshalb sollte Streit vermieden werden.
Es kann nicht in unserem Sinne sein, dass es so etwas wie freie Meinungsäußerung nicht mehr geben darf!!!
Das bestimmt wird, wer in einem Forum etwas schreiben darf und wer unerwünscht ist.
LisaRobbe fragt :
"Sollen wir Hinterbliebenen - nur weil Lillebror es so möchte - künftig eine extra Homepage gründen, damit wir uns austauschen können."

Natürlich nicht, nur weil *ich* es so möchte. Meine Güte ......
Die Idee mit einer Extra Homepage halte ich allerdings in der Tat für die genau richtige."
Dies zu entscheiden - lieber Lillebror - ist nicht deine Aufgabe.
Es steht lediglich dem Gründer des Krebskompass zu, hier entsprechende Schritte einzuleiten - insofern er es beabsichtigt. Dies wiederum kann ich mir nicht vorstellen!

Was ich jedoch begrüssen würde - und das kann eigentlich nur Lillebrors Wunsch sein - wenn wir Hinterbliebenen in den anderen Foren etwas sensibler schreiben würden.
Aber auch hier gilt - das Recht auf freie Meinungsäußerung!

So - ich weiss, dass ich gleich mein"Fett" abbekommen werde. Eigentlich wollte ich
mich nicht mehr zu diesem Thema äußern, aber es kann nicht angehen, dass einer hier alles kurz und klein schlägt, jeden angreift und selbst keine Kritik einstecken kann.

Wichtig ist, dass mit allen, die hier lesen und schreiben gleichermassen sensibel umgegangen wird.

Liebe Grüße
vor allem an Kaninchen, der ich besonders Danke!
Lisa, die Robbe

23.09.2002 13:18

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Sorry Lisa......,

bzgl. der anfangs gestellten Frage von Lillebror, bist leider mit Deinen Antworten voll am Thema vorbei.

Ansonsten:
- Dir verbietet hier keiner den Mund......
- hier wird auch keiner fertig gemacht....
- das Forum für Hinterbliebene wird mit Sicherheit auch nicht
aufgelöst werden....
- schon gar nicht sorgt hier - einer - gewaltsam für Unruhe...
- auch darf hier jeder seine Meinung äußern....
- hier will keiner alles kurz und klein schlagen....

Frage an Dich: Du schreibst:...dass mit allen die hier lesen gleichermaßen sensibel umgegangen wird.....
Was heisst für Dich sensibel?

Wüßte ich nicht, dass Du - wie wir alle- emotional angespannt bist, würde ich auf Deine Wutausbrüche inzwischen ganz anders antworten.
- Auch wenn diese nicht auf mich gemünzt sind.
Sondern, weil sie objektiv gesehen, einfach überzogen sind.

So ihr Lieben....,

das war`s für mich. Meine Energie benötige ich für andere Dinge.

Allen einen fröhlichen Tag

23.09.2002 13:27

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Morgen Brigitte,

ich wollt gerade meine Antwort an dich hochladen, als ich LisaRobbes neusten Beitrag las.
Hast du das Gefühl (also du Brigitte), ich würde dich fertig machen wollen ? Oder tu ich es etwa, ohne es zu wollen ? Hab ja nicht wirklich das Gefühl, aber sicherheitshalber will ich doch mal gefragt haben.

>>Hab Dir von den Erfahrungen als Krebspatientin erzählt. Nicht gemerkt? - Hab mir schon gedacht, dass Du meinen Eintrag persönlich nimmst, war aber nicht so gedacht.<<

Naja. Du hast dich auf mich bzw mein bisher Geschriebenes in deinen Ausführungen ja ganz offensichtlich schon beziehen wollen. Mit eingestreuten Fragen wie "was willst du eigentlich ?" und ähnlichem.

>>Wäre jetzt interessanter gewesen, wie Du über meine Gedanken selber denkst. Merkst Du nicht, dass da eine Wut hervor kommt? Bei mir? Eine Wut entsteht nicht bloss einfach so. Da hat es irgendwo einen Grund dazu. Hast Du den Sinn meines Eintrages nicht verstanden? (Der Sinn geht nicht um DICH, er geht um ALLES, was das Thema betrifft. Und den Menschen allgemein.)<<

Ja klar seh ich deine Wut. Siehst auch du die meine ?

Lass uns mal kucken, worauf wir uns (vielleicht) einigen können :

Die Entscheidung wie und *ob überhaupt* sich ein Patient mit dem "T'd beschäftigen" will muss, meiner Überzeugung nach, alleine und vollständig *ihm* überlassen bleiben. Ebenso auch das "akzeptieren" darf nur von ihm selbst entschieden werden. Und *nicht* von seiner Umgebung.
Wenn ich dich richtig verstehe bist du wütend, weil du persönlich dich entschieden hast, dich damit beschäftigen zu wollen und "akzeptieren zu lernen", dir aber einige deiner Angehörige darin nicht folgen wollen (oder können). Und siehst, dass das gleiche Problem auch andere Patienten haben. Richtig ?
Meine Wut dagegen kommt aus einem genau umgekehrt (mit)Erlebten.
Und das gibt es eben *auch* ! Und vermutlich nicht seltener. Und genau da kommt *meine* Wut her. Nun wissen wir also voneinander, dass wir wütend sind und das jeweils seinen Grund hat. Entspannt uns das jetzt etwas ?

Du hattest in deinem posting davor gefragt :
>>Aber hast Du denn was dagegen, wenn sich Krebsbetroffene mit allem auseinander setzen? Auch mit dem Sterben? Sie sind ja direkt damit konfrontiert. Soll es vielleicht "verleugnet" werden, ein Tabu für Krebskranke?<<

Nochmal : es soll jedem frei gestellt bleiben, ob er sich damit beschäftigt oder nicht. Es soll also *beide* Möglichkeiten geben !
Und auch wer sich für zweiteres entscheidet muss die Möglichkeit haben, sich über Therapien und Heilungsmöglichkeiten zu informieren und auszutauschen *ohne* auch im gleichen Zuge jenes aufgenötigt zu bekommen, über das er ausdrücklich *nichts* lesen will. Das sagte ich aber bereits schon.
Würdest du mir in diesem Punkt zustimmen ?
Nun haben ja einige Betroffene schon geantwortet, dass sie kein Problem damit hätten, jene Art von Beiträgen zu ignorieren, die sie nicht lesen wollen. Und das ist ja durchaus eine mögliche Antwort auf meine Ausgangsfrage. Ich hatte solche in dieser Art auch gar nicht von vorneherein ausgeschlossen, als ich meine Frage hier reingestellt hab.

Zum Abschluss noch zwei Bemerkungen zu Äusserungen, die hier immer wieder, auch von dir, kamen :

Zum einen die ewige Klage darüber, dass der T'd in unserer Gesellschaft ein Tabu sei.
Diesen Spruch höre ich schon so lang ich denken kann an "jeder Straßenecke" und schon alleine *diese* Tatsache widerspricht der Definition des Begriffs "Tabu".
Tabu ist ja etwas, worüber man nicht spricht.
Wenn ich desweiteren die Darstellung in den Medien betrachte kann ich da auch keinerlei "Tabu" mehr erkennen. Inzwischen ist es üblich geworden, zum Beispiel Unfall- oder Attentatsopfer in voller Großaufnahme (auch mit Gesicht) zu zeigen und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und Bücher von zB Kübler-Ross erreichen Höchstauflagen.
Bitte, wie kann man da noch davon sprechen, dass der T'd grundsätzlich wie ein "Tabu" behandelt würde ?

Dann der Satz :
"Der T'd gehört zum Leben".

Sprache wird sinnlos und Verständigung unmöglich, wenn Definitionen bis ins paradoxe verzerrt werden. Der T'd ist nunmal so definiert, dass mit ihm das Leben vorbei ist. Also *kann* er gar nicht zu selbigem gehören. Dieser Satz hat wirklich null Substanz, wenn man ihn mal wirklich bewusst betrachtet.
Doch die suggestive Wiederholung dieses Spruchs scheint Trost zu schaffen. In dem eben durch paradoxe Verzerrung versucht, wird den T'd quasi im Leben drin zu halten. Ich verstehe nur nicht, wie die Verwender dieses Spruches dann anderen (zB mir) "Verleugnung" vorwerfen wollen.
Den T'd zu wissen ist den Lebenden nicht gegeben. Denn schon alleine dieses Wissen widerspräche dem Leben selbst. Auch das ist jetzt nicht einfach nur meine *persönliche Meinung*.
Natürlich steht es jedem frei, sich den T'd irgendwie zu "visualisieren", also in Bildern und Vorstellungen begreifbarer scheinen zu lassen. Doch auch diese Bilder können ja wieder nichts anderes sein, als Bilder aus dem Leben selbst. Denn andere stehen uns nunmal nicht zur Verfügung.
All das ist ja auch ok, doch man sollte bescheiden genug bleiben um anzuerkennen, dass diese sehr individuellen "Visualisierungen" letztendlich auch nichts anderes sind, als eine eigene, persönliche Form des "Leugnens".
Und sich somit auch nicht über die persönliche Form des "Leugnens" anderer erheben wollen.
Womöglich sogar, in dem man sich auf "realistisch sein" oder gar "Wissen" beruft.

Grüße

Lillebror

23.09.2002 14:00

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Li,
mein letzte Posting hatte nichts mit Wut zu tun.
Nur sollte man nicht alles was Lillebror von sich gibt in sich aufnehmen wie Necktar - Kritik wird man auch hier äußern dürfen!
Vor allem wenn sie begründet ist.
Aus Mailings von anderen (Angehörigen, Betroffenen sowie Hinterbliebenen) weiß ich, dass ich nicht so falsch liege.
Jedoch haben viele nicht mehr die Kraft sich hier zu Wort zu melden. Dies kann ich durch aus verstehen. Der Umgangston ist hier ziemlich frostig und rauh.
Aber - und gerade für die die sich jetzt nicht zu Wort melden möchten - muss ich die Debatte fortsetzen.
Viele haben mir Rückendeckung gegeben. Herzlichen Dank dafür - denn ansonsten hätte ich mich nicht mehr gemeldet.

Kritik an meiner Äußerung habe ich erwartet. Zwar nicht von dir - li. Jedoch von Lillebror.

Kann es eventuell sein, dass Li und Lillebror ein und die selbe Person sind?


Du hast recht - mir ist meine Energie auch zu schade!

Liebe Grüße
Lisa, die Robbe

23.09.2002 14:02

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo LisaRobbe,

>>Auch wenn ich mich wiederhole - aber ich lasse mir von dir nicht den Mund verbieten! - dieses Forum ist sehr wichtig!<<

Du darfst dich doch wiederholen und keiner kann dir das verbieten. Und du gibst mir dabei ja auch die Gelegenheit, dir nochmal recht zu geben. Ja, es ist wichtig, dass es ein solches Forum *gibt*. Aus all den Gründen die du genannt hast und vielen anderen mehr.
Die einzige Frage über die wir hier gerade diskutieren ist die, ob es richtig ist ein solches Forum in das *gleiche* Auswahlmenü wie die Krebs Foren aufzunehmen.

>>Was ich überhaupt nicht einsehe, dass ich wortlos zusehe, wie hier einer "gewaltsam" dafür sorgt, dass Unruhe in die Foren kommt. Sich Disharmonie breit macht...
wir sind alle - egal ob Betroffener, Angehöriger oder Hinterbliebener - emotional sehr angespannt und empfindlich und vor allem deshalb sollte Streit vermieden werden. <<

Ja, siehst du ! So schwer ist es eben vielleicht *doch*, auf einen link *nicht* zu klicken von dem man weiß, dass da etwas drin steht, was einem vielleicht nicht gut tut. Dämmert jetzt was ???

Und dabei ist es hier noch wirklich einfach. Denn ich zwäng mich ja nicht in mehrere Threads rein und "störe" wo ich nur kann, sondern ich schreibe nur *hier*. Also nur unter : *"Frage an evtl. hier mitlesende Patienten"*
Und jeder der jetzt einmal in diesen *einen* Thread reingeschaut hat weiß, dass es hier "Disharmonie" gibt.
Und da darf ich mal deine eigenen Worte zitieren :

>>Jeder Mensch ist ab einem gewissen Alter für sich selbst verantwortlich und kann selbst entscheiden, was er möchte. Er kann daher auch entscheiden, klickt er sich in das Forum der Hinterbliebenen ein oder lässt er es.<<

Bleibst du dabei ? Wenn ja, darfst du mir aber nicht vorwerfen, wenn meine Beiträge in einem *einzigen* thread dich oder andere runterziehn könnten. Denn
die, die das runterzieht, bräuchten ja auch auf *diesen einen* einfach nicht klicken. Aber du siehst, wie schwer das zu sein scheint. Auch für dich.

>>warum teilst du eigentlich die wahren Beweggründe nicht mit?
Irgendetwas hat dich doch dazu bewegt...<<

Meine Worte haben entweder einen Wert oder nicht. Es ist völlig unnötig, sie an "Beweggründen" zu messen. Dass ich allerdings auch einen persönlichen Hintergrund habe, habe ich schon mehrfach erwähnt und eigentlich schon deutlicher, als ich das wollte. Gerade *hier* wollte.

Lillebror

Krebs-Kompass 23.09.2002 14:09

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Lillebror,

nun muß ich mich doch einmal einschalten. Wir beiden hatten im Februar schon einmal zu deiner Auffassung gechattet. Ich habe seitdem intensiv darauf geachtet, ob andere deine Meinung teilen, habe aber nichts derartiges gehört. Nun hast du hier eine kritische Diskussion ausgelöst, die auf jeden Fall wichtig fand, um herauszufinden, wie andere dazustehen. Nun habe ich aber langsam das Gefühl, du kannst die zahlreichen Meinungen der anderen nicht akzeptieren und die Diskussion gleitet so langsam in persönliche Angriffe ab. Irgendwie scheinst du es gar nicht wahrgenommen zu haben, daß sich z.B. Susan wegen dieser Diskussion verabschiedet hat. Ich denke, das geht auch anderen so, die hier "nur" mitlesen. Ich finde es bezeichnend, daß du überhaupt nicht darauf eingehst. Irgendwie scheinst du nur deine Meinung durchsetzen zu wollen, koste es was es wolle. Es kann doch aber nicht dein Ziel sein, die Menschen, die dieses Hinterbliebenen-Forum für sich so geschaffen haben, aus ihrem Forum zu vertreiben.

Viele Grüße
Marcus

23.09.2002 14:18

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
.... wenn Du für alle anderen, denen die kraft fehlt, die Debatte fortsetzen musst....,
.... wenn du soviel rückendeckung hast..., von mir aus auch das....

....wenn du meinen und lillebrors schreibstil als so identisch empfindest, dass du solch frage stellst....
hat wohl kaum sinn darauf zu antworten...

ich bin dieser Debatte müde,- mich laugt so etwas aus...


hättest nicht du diesen vorletzten beitrag geschrieben,- hätte ich trotzdem genau so darauf geantwortet, denn gerade weil ich diesen frostigen rauhen ton verurteile und das auch schon mehr als einmal kund getan hab, war mir danach zu antworten.

nichts für ungut...

gruß
Li

23.09.2002 14:41

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
hallo zusammen.
ich denke, bei den ganzen beiträgen hier sollte man doch nicht vergessen, dass hinter den beiträgen menschen sitzen.
die sich jetzt bestimmt nicht gut fühlen , oder?
damit meine ich, dass wir doch alle hier in einem boot sitzen und alle, auf welche art auch immer, mit dem gleichen scheiss thema zu tun haben.
kritische fragen und denkanstösse sind gut, aber man sollte nicht vergessen, dass geschriebene wörter anders wirken als wenn man die gelegenheit hätte persönlich miteinander zu reden.
dann kann man schnell denken, der andere hätte einen agressiven ton, obwohl es nicht so gemeint war.
ich möchte nichts beschönigen, ich hatte auch probleme mit lillebrors eintrag und wusste nicht, was sie / er eignetlich will.
aber sowas kann immer wieder vorkommen, also lasst uns doch zusammenhalten.
und ihr beide, li und lisa, ihr seid gar nicht so weit voneinander entfernt, ist "nur" ein bisschen schief gelaufen.

Friede?????? ( ohne etwas unter den tisch kehren zu wollen)
einfach nur deswegen, weil wir hier von einander lernen können und die energie wirklich für andere dinge brauchen.

mfg
dagmar

23.09.2002 15:14

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Obwohl hier ein gnadenloses Durcheinander enstanden ist und Dein Dogmatimus, Lillebror, mich völlig irritiert, mehr noch als das - befremdet und sich mir auch schon die Frage aufgedrängt hat, was Du eigentlich bezweckst... Lebt eine Diskussion nicht von verschiedenen Ansichten? Wer sagt, dass eine Dikussion nicht auch abschweifen, eine andere Richtung einschlagen oder eine Wendung nehmen darf? Ich finde es nicht okay, wenn Themensteller Vorgaben machen, anderen Einhalt gebieten oder Stellungnahmen ausklammern möchten (*bitte nur noch Betroffene melden* - wieder falsch zitiert, aber das Past'n'Copy-Verfahren beherrsche ich zwar, finde es aber mittlerweile reichlich überstrapziert hier) - zwangsläufig reagieren Forumteilnehmer über (bitte nicht böse sein Lisa), denn das verstösst nicht nur gegen den Grundgedanken eines Forums.

Nichtsdestotroz: Kurz bevor mein Vater starb, hat er dies angekündigt - das war für mich der Startschuss, ihn loszulassen. In diesem Punkt gebe ich Dir völlig Recht, Lillebror, ich hätte ihn keine Sekunde eher *aufgegeben* als eben zu diesem Zeitpunkt zu dem er geäußert hat, dass er *keine Lust mehr hat* - genauso profan hat er sich ausgedrückt.

Er starb im Krankenhaus, nicht überraschend aber doch plöztlich - sowohl für die Ärzte und Pfleger als auch für uns. Er starb in einem Krankenhaus, in dem ausschließlich Krebspatienten behandelt werden - alle voller Hoffnung, geheilt zu werden oder wenigstens voller Hoffnung, zu leben. Du wirst es kaum glauben, aber als wir sein Zimmer kurz nach seinem Tod kurz verlassen mussten - spuckte mir genau der Gedanke, den Du hier aufgeworfen hast, durch den Kopf. Das Krankenhaus ist im klassischen Sinne kein Krankenhaus, es befinden sich auf den Fluren zahlreiche Sitzgelegenheiten, die auch genutzt werden. Deshalb herrscht dort reges Treiben - wir hier. Nun sollte ich also, völlig verweint und aufgelöst, zusammen mit meiner ebenfalls verstörten Mutter, mich eben diesen Menschen präsentieren, die sofort realisieren würden, dass *da jemand gestorben* ist. Aber was hätten wir tun sollen? Also habe ich mich tatsächlich bemüht, meine Tränen zu unterdrücken, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass da *was ganz Schreckliches* passiert ist. Doch genau das ist der springende Punkt. Hätten wir - die anderen Patienten und ich, eine Möglichkeit gehabt uns auszutauschen, so hätte ich ihnen sagen können - *ja, ich bin traurig, unglücklich und verzweifelt, weil mein Vater gestorben ist (sie haben es sowieso alle mitgekriegt), aber er war längst nicht so bedrohlich und schrecklich der Tod, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe, er hatte etwas Versöhnliches*. Wissen kann einem die Angst nehmen und daher finde ich den Austausch, so nahe wie er hier beieinander liegt und so wie Leben und Tod auch auf der Station im Krankenhaus beieinander lagen, mit der Möglichkeit jedes einzelnen Besucher eigenverantwortlich zu entscheiden, ob er wissen will oder eben nicht, richtig und wichtig.
Liebe Grüße an alle.
Bettina

23.09.2002 15:18

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Dagmar,

lieb von Dir, dass Du schlichten möchtest.

Ich denke schon, dass zwischen Lisa und mir alles OK ist- oder Lisa????
Ich zieh mir nicht gleich jeden Schuh an..., bin aber rauhen Tönen gegenüber empfindlich, auch wenn es mich persönlich gar nicht betrifft....
Wenn ich aber das Gefühl habe, Äusserungen sind nicht ganz gerechtfertigt, oder empfinde sie nicht als fair, sag ich dann schon mal was dazu, auch wenn ich dann die Kritik abbekomme. Ist aber OK- hätte mich ja nicht einmischen müssen...

Liebe Grüße an alle
und sollte ich jemanden erschreckt / verschreckt haben...tut mir das leid. Das war mit Sicherheit nicht meine Absicht.
Deswegen
besonders liebne Grüße an Susan

23.09.2002 15:42

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Li,
ich wollte nicht überreagieren. Es war auch keine Wut - sollte der Ton falsch getroffen sein, so entschuldigt. Es war keine Absicht.
Nur - auch bei mir liegen die Nerven blank - und es hat mich ganz schön belastet, dass auf einmal Brigitte (selbst Betroffene) angemacht wurde.
Danke, Dagmar, dass du versuchst zu schlichten.
Auch dir Bettina, danke ich für deine Meldung.
Ihr habt beide Recht.
Dies versuche ich doch auch schon die ganze Zeit zu übermitteln.

Es war kein Angriff dir gegenüber Li - nur lasse ich mich auch nicht fertig machen. Es tat schon ganz schön weh - wie in der Schule lesen zu müssen - Thema verfehlt. Dabei sehe ich es eben anders.
Liebe Li - versuche doch bitte noch einmal meine Meldungen neutral zu lesen. Du wirst sehen, ganz so unrecht habe ich doch nicht.
Gerade weil mir daran gelegen ist, hier Harmonie hineinzubekommen und keinen Streit aufkommen zu lassen.
Aber du reagierst ja schon die ganze Zeit ziemlich heftig auf mich.
Sorry - es wird keinen Anlass mehr dazu geben, denn ich habe mittlerweile wirklich keine Kraft mehr.
Ich hänge nämlich in einem tiefen dunklen Loch - aus diversen Gründen, die hier nicht zur Debatte stehen.
Ich werde es jedoch künftig so halten, dass ich mich nicht mehr einmische - auch wenn ich von verschiedenen Seiten darum gebeten wurde.

Liebe Susan,
es ist schade, dass wir dich vertrieben haben. Meine Absicht war es bestimmt nicht.
Sollte ich dich verletzt haben, so tut es mir wirklich leid.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut.
Alles Liebe
Lisa, die Robbe

23.09.2002 16:04

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
lisa, natürlich sollst du dich "einmischen".
und unter einmischen verstehe ich hier
" mitreden,-diskutieren, gedanken austauschen" usw.
und wenn du sagst, dass es dir nicht gut geht,-genau das habe ich gemeint:
uns geht es allen nicht gut und man kann so schnell was falsch verstehen.
vielleicht versteht man es auch richtig, aber wir werden hier wohl alle empfindlicher reagieren als wenn wir hier zeit und muße hätten uns über das wetter zu unterhalten.
es geht um so viel mehr und jedem tut es weh.
und darum möchte ich nicht, dass wir uns hier gegenseitig auch noch verletzten.
also, bleib gefälligst ( ;-)) hier und teile uns deine gedanken mit!

23.09.2002 16:13

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Eigentlich wollte ich hier ja gar nicht mehr reinschreiben, jetzt muss ich allerdings etwas richtigstellen:
Ich halte die Diskussion nach wie vor für wichtig und finde es gut, wenn sich Menschen vorher die Konsequenzen ihres Tuns überlegen und sich mehrere Meinungen anhören, ehe sie sich entscheiden. Damit meine ich Lillebror und seine Überlegung einer Verlinkung von seiner Seite auf diese Seiten. Ich verstehe seine Frage nach wie vor so, ob es sinnvoll ist, Betroffene mit allen Details eines möglichen Krankheitsverlaufs und auch allen Einzelheiten des Todes zu konfrontieren. Habe ich das richtig verstanden??
Ich bin auch nicht verschreckt durch Äußerungen, die der eine oder andere gemacht hat. Wirklich nicht. Ich bin nicht so sensibel, dass ich mich wegen irgendwelcher Äußerungen oder eines rauhen Tonfalls von der nächsten Teppichkante stürze. Ich kann mit Kritik umgehen und ich denke, dass eine Diskussion ja gerade von den unterschiedlichsten Meinungen profitiert.
Ich fühle mich im Forum der Hinterbliebenen aber einfach nicht wohl und nur als Störenfried. Hier in diesem Forum tauschen sich gerade Menschen aus, die ihre/n Liebsten/Angehörigen/Freund verloren haben und wir diskutieren hier über "Grundsätze". Das stört mich rein gefühlsmäßig. Nur deshalb habe ich gesagt, ich möchte h i e r nicht mehr sein. Hoffentlich habe ich das jetzt richtig ausgedrückt.

23.09.2002 17:38

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Lieber Marcus,

ich werde mich in Kürze hier wieder verabschieden, keine Sorge. Nicht nur, weil du mir gerade höflich die Türe aufgehalten hast.
Die Diskussion ist sehr aus dem Ruder gelaufen, das bedauere ich und es wird wohl zum Teil auch mein Fehler sein. Es ist jedoch nicht richtig, dass ich hier ausdrücklich nur nach Bestätigung meiner geäusserten Bedenken suchte. Wozu auch ?
Einige Krebspatienten haben sich zu Wort gemeldet, nur an sie war meine Frage ja eigentlich gerichtet. Und ihnen möchte ich auch ausdrücklich für die Anregungen danken ! Ich habe alles gelesen und einige Aspekte und mögliche Sichtweisen waren wirklich neu für mich.

Doch eine Sache scheint mir schon besonders bemerkenswert, Marcus :
Du befürchtest, dass sich wegen der Diskussion und dem rüden Ton viele Leute aus diesem Forum zurückziehen würden.
Dann muss ich dir aber die gleiche Frage stellen, wie ich sie auch an LisaRobbe gestellt habe :

Warum wird bei Krebspatienten ganz selbstverständlich vorausgesetzt, dass sie Bereiche des Forums eben meiden, die sie individuell zu sehr belasten könnten, während das gleiche von Hinterbliebenen nicht erwartet werden kann ?!
Und wohlgemerkt : es geht hier ja nur um diesen einen thread, den diese meiden müssten. Woanders bin ich nicht und "störe" ich auch nicht. Das muss niemand befürchten und tut wohl auch keiner.

Ich wäre dir dankbar, wenn du mir nur diese eine Frage beantworten könntest.

@Susan :
>>Ich verstehe seine Frage nach wie vor so, ob es sinnvoll ist, Betroffene mit allen Details eines möglichen Krankheitsverlaufs und auch allen Einzelheiten des Todes zu konfrontieren. Habe ich das richtig verstanden??<<

Ja, ganz genau verstanden. Ob es sinnvoll und legitim ist, sie *ungefragt* damit zu konfontieren. Genau darum ging's mir.
Alles Gute für dich.

der
Lillebror

http://www.leukaemie-links.de.vu/

23.09.2002 17:52

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Lillebror, jetzt muss ich Dich zum guten Schluss doch noch zitieren, denn dieser Satz löst bei mir doch heiteres Erstaunen aus und verdient es einfach im O-Ton wiedergegeben zu werden:

>Warum wird bei Krebspatienten ganz selbstverständlich vorausgesetzt, dass sie Bereiche des Forums eben meiden, die sie individuell zu sehr belasten könnten, während das gleiche von Hinterbliebenen nicht erwartet werden kann ?!
Und wohlgemerkt : es geht hier ja nur um diesen einen thread, den diese meiden müssten.<

Womit Du dem Kreis der Schreibenden höflich die Türe aufgehalten hättest, der sich *unaufgefordert* zu Deinem Thema geäußert hat. Irgendwie paradox.

Krebs-Kompass 23.09.2002 19:39

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Lieber Lillebror (sorry für "Liebe"),

ich habe dir ganz bestimmt nicht die Tür aufgehalten, nur weil ich für das Forum verantwortlich bin kann und werde ich nicht anfangen, auszusuchen, wer hier schreiben darf und wer nicht. Ich hatte nur gebeten, andere Meinungen zu akzeptieren, sonst heizt sich die ganze Diskussion zu stark auf. Es ist ja wirklich so, daß man zu deiner Ansicht so oder so stehen kann. Wie gesagt ich fand das im Februar wichtig, daß wir darüber gechattet haben und ich finde das auch jetzt wichtig, aber wie Dagmar geschrieben hat, sollten wir alle nicht vergessen, daß hinter den Beiträgen Menschen sitzen, die andere Sorgen haben. Daher finde ich es nicht egal, ob hier ein rüder Ton herrscht. Daher finde ich es bei solchen Diskussionen immer am wichtigsten, daß man entsprechend miteinander umgeht. Also: Keine geöffnete Tür, sondern eine Bitte an alle, der Sache entsprechend miteinander umzugehen.

Viele Grüße
Marcus

23.09.2002 21:11

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Ihr Lieben,
hallo Lillebror,
auch ein Hallo an Marcus,
... jetzt musste ich echt zuerst mein Tastaturbrett suchen, ... hab aufgeräumt, und das Ding versehentlich AUF den Bildschirm gelegt ..., na, jetzt kann ich ja wieder reinhacken!

Nun hab ich heute morgen einen Eintrag gemacht, (der war noch auf Seite 2) ... und Ihr seid alle schon bald am Ende von Seite 3! Woaw!
Also zuerst mal möchte ich Lisa-Robbe ein ganz liebes Dankeschön sagen. Dank Dir für Deine Unterstützung, gell? Du hast schon gemerkt, WO der Ton der Musik war, stimmt's? Aber es war nicht so schlimm. In der Zwischenzeit (nachdem ich hier so zünftig nachlesen durfte) ist mir klar geworden, dass da verschiedene "Denkweisen" herrschen, und dass die da ein bisschen zu Missverständnissen führen. So einigermassen habe ich Lillebror nun verstanden. Hat aber doch immerhin drei Seiten gedauert, bis er ein wenig näher erklärt hat, was er will, bzw. wie er denkt.
Trotzdem ist mir noch immer nicht alles so GANZ klar. Da gibt's Widersprüche, ... oder vielleicht sind's nur wieder Missverständnisse.

Lillebror? Ich hab eigentlich nicht das Gefühl, dass Du mich fertig machen willst. (Nur der eine Satz "Hättest Du geschwiegen, wärst Du noch ein Philosoph" war ein bisschen daneben. Klang genau so wie "den Mund verbieten". Daher gebe ich hier Lisa voll recht. Vielleicht hast Du das nicht so gemeint, aber es kam wirklich nicht sehr nett bei mir an. Nein-nein!)

"Ja klar, ich sehe Deine Wut. Aber siehst Du auch meine?"
Nö, ehrlich gesagt. Wo ist sie denn? Was macht Dich denn so wütend? Erzähl doch mal! Erzähl doch von Deinem "umgekehrten Erlebten", damit ich Dich besser verstehen kann. Damit WIR Dich besser verstehen können.

Du meinst also, das Thema Tod ist kein Tabu mehr, weil es Kübler-Ross-Bücher gibt und in den Zeitungen die schrecklichsten Bilder und Geschichten zu lesen sind?
Meine Meinung:
Naja, nicht JEDER liest Kübler-Ross-Bücher. Dazu muss man auch erst bereit sein, gewillt, sich für dieses Tabu zu öffnen. Ich nehme nicht an, dass die ganze Menschheit diese Bücher gelesen hat und nun voll Bescheid weiss, hm?
Und was in den Medien zu sehen und zu lesen ist, hat nicht unbedingt etwas mit der Auflösung eines Tabus zu tun. Meist geht es nur um das "Erschrecken", die "Sensation" über den Tod, so dass damit nur um so mehr Angst geschürt wird. So wird ein Tabu noch zum Tabu gefördert, weil es nämlich noch mehr Angst macht.
Es gibt nur ganz wenige Zeitschriften oder Sendungen im Fernsehen, die sich wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen. Diese Medien kann man echt "suchen". - Und DAS sieht auch nicht gleich die ganze Menschheit. Es sind ganz wenige Menschen, die sich - im Gesunden und ohne in so eine Situation überhaupt erst zu geraten - etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigen, weil es sie einfach interessiert und weil sie etwas lernen möchten. (Tun sie es dann, werden sie von den "anderen" oftmals sogar als "Spinner" betrachtet.)
Naja, und kannst Du nun erklären, weshalb Krebspatienten immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass Menschen sich plötzlich vor ihnen abwenden, sich zurück ziehen?

Wieder meine Meinung (zu den eigenen Entscheidungen):
Klar muss sich ein Krebsbetroffener für alles selber entscheiden, ohne sich durch Fremdmeinungen oder fremde Einflüsse manipulieren zu lassen. Manipulation ist aber wiederum ein grosser Begriff. Wenn hier im Kompass sämtliche Thematiken - wie auch das Forum für Hinterbliebene - aufgeführt ist, so ist das keine Manipulation, sondern Offenheit, wo jedem selbständig überlassen ist, sich selber zu entscheiden, ob er da lesen und mitdiskutieren will oder nicht.
Manipulation wird erst dann krass, wenn einem etwas aufgezwungen/eingeredet wird, das man nicht merkt! (Oder erst hinterher.) Aber auch DA fällt man sogar eine eigene Entscheidung, selbst wenn diese so "ein-manipuliert" wurde. Man glaubt, es ist richtig, ... merkt es vielleicht erst später, vielleicht aber auch nie. (Naja, wir sind alle nur Menschen!)
Aber es ist ganz sicher nicht hier im Kompass "ein-manipuliert", wo einem Themen offen hingelegt werden, wo man selber entscheiden kann, WAS man anschauen will und was nicht.
Das ganze Internet ist ja offen. Jeder kann entscheiden, was er anklickt. (Naja, das nennt man wohl "moderne" Offenheit. Ist doch gut, oder? Oder sollte man sich jetzt durch das ganze Internet manipuliert fühlen?)

Du schreibst ja selber: "Es soll jedem freigestellt bleiben, ob er sich damit beschäftigen soll oder nicht. Es soll also beide Möglichkeiten geben."
Aber im nächsten Satz schreibst Du: "... ohne auch im gleichen Zuge jenes aufgenötigt zu bekommen, über das er ausdrücklich *nichts* lesen will." - Wie meinst Du das denn jetzt?

(Ich frag jetzt lieber, bevor hier neue Missverständnisse auftauchen, gell? Und erzähl doch ein bisschen von Dir, damit wir Deinen "roten Faden" verstehen können, okay?)

Soweit bis dann, alle zusammen!
Liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte

23.09.2002 21:45

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Ihr Lieben,

ich bin eine Mutter, die ihr einziges Kind mit 21 Jahren durch ein Ewing Sarkom verloren hat.

Für mich ist das Forum für Hinterbliebene ein wichtiger "Ort", wo ich über meine Trauer, meine Depressionen, mein Verlorensein, etc. sprechen kann und weiss, dass ich hier Verständnis dafür finde. In der "normalen" Welt muss ich ja funktionieren und die Umgebung macht einem das trauern nachdem einige Zeit vergangen ist sehr schwer.

Ich habe mich schon oft mit Lisa, die Robbe, ausgetauscht und habe festgestellt, dass wir eine ganz große Gemeinsamkeit haben, nämlich das Verständnis für unsere Trauer. Durch unsere Beiträge haben wir versucht uns gegenseitig zu stützen und wohl auch schlimme Tage dadurch besser überstanden.

Ich lese jetzt schon die ganze Zeit als "stille" Leserin hier mit und wollte mich dann auch zu Wort melden, da ich vollkommen mit Lisa übereinstimme. Aber die Angriffe hier machen es einem sehr schwer sich zu melden. Ich bin auch der Meinung, dass man hier nicht nur über den Tod sondern auch über das Sterben schreiben darf, denn nichts hat mich mehr belastet als das Sterben meines Sohnes. Wenn es dann jedoch so kritische Beiträge gibt, verhalte ich mich genau wie in meiner Umgebung, ziehe mich also wieder zurück und versuche die Erlebnisse allein zu bewältigen. Doch gerade der Austausch hat mir gut getan und ich habe mich hier verstanden gefühlt. Ich hoffe sehr, dass es wieder möglich sein wird hier seinen Kummer mit den anderen zu teilen.

Liebe Grüße
DORIS

23.09.2002 21:51

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
-------- Abschied vom Forum ---------

So, ich bin dann wieder weg.

(Brigitte, gerade lese ich noch deine Antwort. Die Fragen die du stellst sind persönlich und wären auch nur so zu beantworten. Gerade deshalb tu ich es nicht. Denn das würde kaum zu meinen grundsätzlichen Bedenken passen, die ich gegen die Plazierung dieses Forums vorgebracht habe.)

Ich bekomme die Beiträge aus diesem thread in meine mailbox, werde also noch alles lesen, aber nicht mehr schreiben. Es darf also aufgeatmet werden.
Danke Marcus für deine freundlichen, klärenden Worte, ich wäre aber wie gesagt auch so gegangen.

Ich möchte ausdrücklich nochmal allen mitlesenden Patienten danken, die auf meine an sie gerichtete Frage geantwortet haben.
(Und den anderen natürlich auch. Dem einen mehr, dem anderen weniger ;-) )

Von der Seite der Hinterbliebenen vor allem scheint es bei aller sonstigen Unterschiedlichkeit in folgenden drei Punkten nahezu völlige Übereinstimmung zu geben, die ich verkürzt so zusammenfasse, wie sie (zumeist) bei mir ankamen :

----------
1. Patienten, die im Kompass Forum lesen brauchen ja nicht auf den Hinterbliebenen Bereich oder auch auf (entsprechende) Beiträge in den anderen Bereichen klicken, falls sie meinen, dass ihnen das schadet.
(falls sie es doch tun : "selbst schuld !")

2. "Der T'd gehört zum Leben", niemand darf das leugnen und davor die Augen verschließen. Weil das ganz unrealistisch wäre usw.
Daher scheint Punkt 1 eigentlich nicht mal besonders wesentlich.

3. Hinterbliebene sind in einer ganz besonderen Extremsituation. Daher dürfen sie, im Gegensatz zu Selbstbetroffenen, keinesfalls mit Beiträgen konfrontiert werden, die sie belasten könnten oder Harmonie und Trostsuche stören könnten. Und sei es "nur" durch einen rüden Ton.
Deshalb gilt für sie die "selbst schuld"- Formel aus Punkt 1 ausdrücklich nicht, wenn sie auf die entsprechenden Diskussionen klicken.

---------

Das wirklich fast groteske an der ganzen Situation ist, dass ich selbst das bin, was man "Hinterbliebener" nennt.
Damit "lebe" und quäle ich mich von einem zum nächsten Tag und dazwischen liegen die Alpträume der Nacht.
Und das schon viel länger als bei den meisten von euch.
Ihr dürft mir glauben, dass mich selbst die Diskussion hier viel mehr Kraft gekostet hat, als ihr es euch auch nur annähernd vorstellt.

Findet ihr es verwunderlich, dass es mir denoch viel wichtiger ist, diesen "Hinterbliebenen Bereich", aber auch die "entsprechenden Vorgänge" in den anderen Foren mit den Augen meiner Freundin zu bewerten und nicht mit meinen eigenen, hinterbliebenen ?

Macht's gut !

Lillebror


*Ausserhalb des Lebens gibt es keine Wahrheit.*

23.09.2002 22:11

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Tjaha! Lillebror, so geht's natürlich auch: Von anderen persönliche Offenheit verlangen, diese analysieren und kritisieren, ... aber selber lieber schweigen, gell?

Ja, mach's auch gut!
Grüsse von
der "krassen" Brigitte

*Reines Gold hat keine Angst vor dem Feuer!" (Chinesisches Sprichwort)

24.09.2002 08:21

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo zusammen,
auch wenn es nicht zur eigentlichen Diskusion gehört. Mein Vater ist gestern morgen friedlich eingeschlafen. Hätten wir die letzten Erinnerung an den Todeskampf von Freitag an ihn gehabt, wäre mir bei allen Versprechungen ein grosse Last auferlegt worden.
Sie haben ihm in Krankenhaus ein Sterbezimmer eingerichtet, der Hospiz war da und nachdem er sich von allen bei "klaren" Verstand verabschiedet hat er gestern morgen noch auf meine Mutter gewartet, zwar da schon bewußtlos und ist eine halbe Stunde später für immer eingeschlafen. Wir konnten uns noch in Ruhe verabschieden, ich würde alles dafür geben alles wieder umzukehren, aber mit diesen letzten Erinnerungen kann mann arbeiten und sie akzeptieren. Nicht jeder hat die Gelegenheit dazu und ich habe mich gefragt woher dieser Mann (52 kg) das letzte halbe Jahr diese Kraft gehabt hat und es hat meine vollste Bewunderung. Auch er war erst 55 Jahre und sogar sein Opa hat ihn überlebt, aber wir versuchen es zu akzeptieren, weil es in diesem Zustand das Beste war und nach dem Zustand am Freitag hat er es gestern wohl auch akzeptiert.
Natürlich sind da sehr viele Ängste und Trauer, aber eine menge Erfahrungen und auch in sofern was Positves "das dieser Tod letztendlich nicht der Horror von Freitag geblieben ist".
Wenn durch den Tod auch gleich meine Erinnerungen an ihm gestorben sind und ich dürfte mich jetzt hier nicht mehr mitteilen wäre ein grosse Lücke entstanden. Denn dieses Forum hat mich begleitet und indirekt auch meinen Vater. Ich bin dankbar, auch wenn ich nicht so oft geschrieben habe, aber sehr viel gelesen und ich glaube auch gelernt (ich war die die Diskusion mit der Pflicht eines Betroffenen ausgelöst habe und ich habe meine Lehre daraus gezogen, auch ich wollte niemand verletzten, aber ich glaube es ist auch keine "persönlich teilweise sogar beleidigende Diskusion geworden.
Vielen Dank und ich werde bestimmt noch mal vorbeischauen, denn diese Krankheit ist auch ein Teil von mir geworden, wenn auch in passiver Hinsicht.
Michaela

24.09.2002 09:35

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Michaela,
mein tiefstes Mitgefühl.
Wann immer du möchtest, melde dich zu Wort. Wir alle hier im Forum können sehr genau nach empfinden, wie es dir / euch jetzt geht.
Lass dich ganz lieb drücken.
Ich weiss, Worte - auch wenn sie noch so lieb gemeint sind - können wenig bewirken.
Aber sie sollen dir zumindest zeigen - du bist nicht allein.
Wann immer dir nach einem Austausch ist, melde dich.

Leider muss ich jetzt auch noch einmal zu dem Thema "Lillebror" kommen.
Ich glaube, langsam wird mir bewusst, was er eigentlich wollte. Aber er hat eine etwas seltsame Art und Weise gehabt, diese Frage zu stellen - leider habe ich es nach etwas längerer Zeit "geschnallt".
Aber das er kritische Stimmen ausschalten wollte, ist m. E. nicht in Ordnung. Noch der rüde Umgangston.
Ich kann der krassen Brigitte nur recht geben - dass er sich jetzt zurückzieht ist doch eigentlich typisch.
Er schreibt, dass er selbst Hinterbliebener ist - dann müsste er aber auch für uns Verständnis aufbringen können.
Egal wie - ich wollte mich nicht mehr aufregen. Es führt zu nichts...
Nur eine Anmerkung noch:
"Ein grosser Fehler: das man sich mehr dünkt, als man ist und sich weniger schätzt, als man wert ist."
(J. W. von Goethe)


Liebe Doris - herzlichen Dank für deine Wortmeldung.
Ich würde mich freuen, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben würden. Gern bin ich dir eine Stütze - wir (eigentlich die meisten die sich in diesem Forum zu Wort melden) sind doch in der gleichen besch... Situation.
Daher können wir doch alle sehr genau nachempfinden, wie es dem Gegenüber geht...
so sehe ich es zumindest.
Und ich ziehe meinen Trost aus diesem Forum - nach wie vor. Dafür möchte ich noch einmal ganz doll Danke sagen.

Allen wünsche ich für den heutigen Tag viel Kraft und Mut - bei uns kommt gerade ganz zaghaft die Sonne durch. Vielleicht sollte uns dies ein Zeichen sein...
Alles Liebe
wünscht die Robbe, die leider ab und an auch mal zum wütenden Heuler wird
- bei allen, denen ich dadurch weh getan habe, die ich zusätzlich belastet habe (ausser einem gewissen Herren) möchte ich mich entschuldigen. Sorry - ihr ward nicht gemeint und mein Ton war mir in dem Moment nicht unbedingt bewusst

24.09.2002 10:38

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Michaela,

es tut mir so leid, dass nun auch dein Vater euch verlassen hat. Ich fühle mit dir!

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich zum ersten Mal hier geschrieben habe. Du warst eine der ersten die geantwortet haben, dazu gab es noch viele Parallelen zwischen unseren Vätern (introvertiert...). Das mit der Pflicht, hatte ich mir damals auch so ähnlich gedacht, aber da haben wir beide von Brigitte ja gleich einen ordentlichen Dämpfer verpasst bekommen. Hat mich damals geärgert, denn schließlich haben wir es doch gut gemeint. Doch bald habe ich gewußt, dass sie recht hatte. Und wie du, habe auch ich hier viel gelernt.

Ich habe das Gefühl, auch bei euch war es nun ein Abschied in Harmonie, ein Akzeptieren, und ein sanftes Loslassen.

Ich wünsche dir, dass auch dir die Art wie unsere Väter "gehen" durften ein kleiner Trost ist.

Alles Liebe und viel Kraft
Afra

24.09.2002 11:27

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Lisa,
vielen Dank, Deine Umarmung war sehr warm und herzlich. Für mich stimmt es nicht ,dass Worte nicht helfen, ich erzähle z. Z. jeden der es hören will oder nicht, was von Freitag bis gestern passiert ist, sonst würde ich in irgendeiner Ecke hängen und vor "Selbstmitleid" zerfliessen, wobei ich jetzt niemanden der so diese Ereignisse verarbeitet jetzt verurteile. Und zwischen diesem Kampf und dem eigentlichen Tod liegen Welten und es hat mir wirklich gezeigt, dass mein Vater noch irgendentwas zu erledigen hatte und ich glaube, dass war die Gegenwart von seiner Mutter zu der er eigentlich kaum Kontakt hatte. Aber er war in eine Phase seines Lebens gekommen, wo er hilflos dalag, einem Kleinkind gleich und keiner von uns weder meine Mutter noch wir Kinder haten ihn jemals so gesehen, aber eben seine Mutter ob es doch mehr mit "Urinstinkt" in so einer Situation gibt als wir ahnen, er hat seinen Frieden gemacht und konnte loslassen.
Känguruh und Du seid schon ein starkes Team geworden, dass freut mich sehr für Euch und lasst es durch nichts und niemanden zerstören.

Liebe Afra,
ja ich kann mich auch noch an dich erinnern, hatte es nur leider nicht mitbekommen, dass Deinen Vater schon seit längerem gegangen ist, was ich zu tiefst bedaure, weil auf einer Art auch Euer Kampf vergebens war.
Ja es gibt mir Trost, diesen Frieden, den er mit sich und seiner Umgebung gemacht hat, aber selbst im allerletzten Moment hat er uns nur durch die Art wie er von uns gelassen hat, uns zu verstehen gegeben das er an uns hängt. Er konnte die Berührungen von meinem Bruder (23) nicht ertragen, weil nie eine körperliche Nähe da war und er hat sich so unendlich geschämt. Aber trotz allem hat er auf uns bis gestern morgen gewartet um seinen letzten Atemzug zu tun und das sehr entspannt. Und er wusste glaube ich, dass wir es als Familie schaffen können und seine Aufgabe erfüllt war und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Auch Dir weiterhin alles Gute und durch Deine Äusserungen glaube ich bist Du ein ganzes Stück in Dir "gewachsen".
Michaela

25.09.2002 10:51

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo an alle, ich hatte hier auch schon mal reingeschrieben. Zunächst möchte ich euch allen viel Kraft wünschen, egal, ob ihr Betroffene (wie ich), Angehörige oder Hinterbliebene seid! Ich habe auch schon Menschen verloren, nun zwar nicht durch Krebs, aber das hat nicht weniger weh getan. Daher weiß ich, wie ma sich fühlt, wie alleine man manchmal sein kann, wie verletzbar. Von daher finde ich es schade, wie die ganze Diskussion hier ausgeartet ist. Vielleicht ist es gut, dass Lillebror weg ist...nicht weil seine Frage dumm war oder wie auch immer. Ich selbst habe nicht mehr geschrieben, weil ich es absolut dämlich fand, wie unsere Antworten gesplittet und so aus ihrem Kontext gerissen und dennoch bewertet wurden. Und wie Lillebror versucht hat, seine Meinung durchzubiegen, ohne andere zu akzeptieren. Wie gesagt: Seine Frage war NICHT dumm, aber ich bezweifle, dass er eine wirklich sachliche Diskussion darüber führen wollte/konnte... Es tut mir leid für ihn, dass er auch Hinterbliebener ist (nach seiner Aussage), aber gerade deshalb konnte ich seinen Ton hier nicht nachvollziehen, genauso wie mir aufgefallen ist, dass er das Wort TOD nie geschrieben hat. Wenn ich selbst damit nicht umgehen kann, sollte ich mir vielleicht nicht so eine Frage, aber auf jeden Fall so eine Diskussionsführung stark überlegen. Ich selbst bin noch immer der Meinung, die ich bisher vertreten habe: Jeder kann frei entscheiden hier, welches Forum er anklickt oder auch nicht. So, jetzt bin ich meinen Senf doch noch losgeworden. Ich hoffe, ihr alle habt weiterhin so viel Herz und Kraft wie bisher und wünsche euch von ganzem Herzen alles Glück dieser Welt!!!

25.09.2002 11:16

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo an alle,
Ich muß mich auch mal zu Wort melden. Ich bin "nur" Angehörige und lese hier auch gar nicht mit. Im Chat wurde gestern davon gesprochen und jetzt habe ich mir das durchgelesen.

Ich bin schockiert, wie hier mit einer Frage umgegangen wird! Und damit meine ich nicht Lillebror, der hier ja schon von allen Seiten angegriffen wurde. Ich meine seine "Angreifer".

Ich lese in diesem Forum mit, weil mein Vater Lungenkrebs hat. Ich bin froh, daß er wegen seinem Alter nicht mit dem Internet umgehen kann. Ich glaube nämlich nicht, daß es ihm guttun würde, so viel Negatives zu lesen. Es ist schon schwer genug für MICH, alle diese grausamen Leidensberichte zu lesen! So kann ich wenigstens "filtern", ihm die Positiven, mutmachenden Dinge zum Lesen geben. Und das möchte er auch ausdrücklich! Er gehört nicht zu denen, die sich abfinden WOLLEN!

Und nichts anderes wollte Lillebror wissen. Ich habe auch nirgendwo gelesen, daß er dieses Forum verbieten wollte. Er hat doch immer geschrieben, wie wichtig er es findet! Nur halt eben nicht direkt an der Stelle, wo noch Menschen sind, die die Hoffnung noch haben und sie nicht verlieren wollen!
Und liebe Brigitte, nicht jeder verliert die Angst, wenn er dieser ins Auge schaut! Du solltest dich bemühen, nicht von dir auf andere zu tippen.

Ich bin froh, daß ich im Chat auch andere Menschen kennengelernt habe....dieser Thread hat mich nämlich total schockiert.

Isa

25.09.2002 11:50

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Isa,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht.
Ich wünsche euch sehr viel Kraft und Mut. Gebt die Hoffnung nicht auf und vor allem kämpft!

Da ich sehr gut nachvollziehen kann, wie schlecht es dir zur Zeit geht, möchte ich auch nicht näher auf deine Meldung eingehen.
Nach wie vor bin ich aber der Meinung, dass es jedem einzelnen von uns überlassen bleiben muss, ob er sich das jeweilige Forum ansieht oder nicht.
Warum hast du diese Forum angeklickt - noch ist es für euch uninteressant (zum Glück lebt dein Vater und ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass er noch lange lebt! Dies wünsche ich euch aus ganzem Herzen!)
Du musst doch deine Beweggründe gehabt haben ...
Das es bei Hinterbliebenen nun mal leider auch um das Thema Tod geht, ist nicht zu vermeiden... (warum auch?)
Es ist doch das Thema, um dass sich bei uns allen derzeit alles dreht.

Zu Lillebror nur noch ein ganz kurzer Kommentar - ihm wäre es am liebsten, wenn wir eine eigene Homepage einrichten würden, nur für Hinterbliebene. Dies hat er mehrmals geschrieben.
Dabei wird aber vergessen, dass wir - genau wie du auch - bis vor kurzem Angehörige waren.
Viele von uns haben sich im Forum für Angehörige und Betroffene kennengelernt und finden uns leider nach und nach im Forum für Hinterbliebene wieder.

Als meine Schwester noch lebte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, bei dem Forum für Hinterbliebenen zu schaun.

Du schreibst:"Er hat doch immer geschrieben, wie wichtig er es findet! Nur halt eben nicht direkt an der Stelle, wo noch Menschen sind, die die Hoffnung noch haben und sie nicht verlieren wollen!"

Ist ja in Ordnung - ich habe bereits mehrmals erwähnt, dass ich mich auch in anderen Foren noch einmal zu Wort gemeldet habe. Ich lasse mir dies auch nicht verbieten. Aber ich versuche dort Hoffnung zu machen, Stärke und Mut zu vermitteln.
Sehr genau überlege ich mir, was ich wo schreibe...
Schliesslich habe ich mittlerweile ein grosses Erfahrungspotential - und gewisse Erfahrungen sollte man weitergeben. Andere hingegen nicht.

Brigitte musst du nicht unbedingt anmachen - sie ist selbst Betroffene!

Liebe Isa,
ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft - gebt niemals die Hoffnung auf.

Liebe Karin,
danke für deine Wortmeldung.
Du schreibst mir aus dem Herzen.
Alles Liebe für dich

und natürlich auch an alle anderen

Lisa, die Robbe

P.S. Leider konnte ich es nun doch nicht lassen, mich noch einmal zu Wort zu melden. Dieses Thema scheint noch lange nicht zufriedenstellend bearbeitet...
auch wenn sich Lillebror - feigerweise - zurück gezogen hat.

25.09.2002 13:14

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Ihr Lieben,
noch einmal Danke an Lisa, für Deine Unterstützung. Ich kann's auch nicht lassen, und melde mich nochmal kurz zu Wort hier.

Liebe Isa, ich weiss schon, was Du meinst. Aber Konfrontationen an und für sich sind ja noch lange nichts negatives. Negativ werden sie erst, wenn wir sie so sehen.
Nicht jeder Betroffene ist jederzeit bereit dazu, in einem Hinterbliebenenforum zu lesen, wie schon gesagt, dazu braucht er den Willen, damit konfrontiert zu werden und natürlich auch die Kraft. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich nur dann hier rein schaue, wenn ich dazu bereit bin und die Kraft dazu habe. Und ob ich dann noch was rein schreibe oder nur still mitlese, ist dann wieder ein anderes Thema, denn das kann jeder in jedem Forum ja tun. Aber dass die Möglichkeit DA ist, finde ich wichtig, denn - wie schon ein paar hier geschrieben haben - : Man lernt sich in einem bestimmten Forum kennen, diskutiert und hilft sich gegenseitig, und später wird dann jemand plötzlich zum Hinterbliebenen, wo das Forum gewechselt wird. Aber er ist immer noch DA, er tauscht sich lediglich mit anderen in einem anderen Forum aus, wo diese anderen gerade das selbe fühlen und durchmachen wie er selber. Das ist ja auch völlig richtig so, denn zur "Verarbeitung" braucht es nun mal Gleichgesinnte.
Genau so wie ich am Anfang nur ins Brustkrebsforum ging. (Suche nach Gleichgesinnten, Suche nach Heilmethoden, Suche nach gegenseitiger Unterstützung und die ganze Verarbeitung). Mit der Zeit musste ich aber auch anderes verarbeiten, wie z.B. den eigenen Umgang mit Angehörigen, oder Angehörige mit mir. Also rutschte ich ins Angehörigenforum. (Da habe ich übrigens SEHR nette Menschen kennen gelernt!) Auch hier ging es um die Verarbeitung des Ganzen.
Nun rutschen aber diese Angehörigen manchmal plötzlich in die Foren für Hinterbliebene. Ich erlebe dies also als Selbstbetroffene live mit, fühle mit, trauere mit, ... und damit ich weiterhin "bei ihnen" sein kann, lese ich hier hin und wieder still im Forum für Hinterbliebene mit.
Dieser Vorgang selbst hat eigentlich nichts mit Angst zu tun. Er ist einfach eine Entwicklung. Zur weiteren Konfrontation. Diese Entwicklung kann etwas positives zu meiner eigenen Verarbeitung beitragen, ... auch wenn alles so schrecklich traurig ist, verstehst Du?
Klar ist jeder Mensch da verantwortlich für seine Selbstbestimmung, jeder muss mit seinen eigenen Konflikten irgendwie umgehen. Ich gehe auch gar nicht davon aus, dass JEDER Betroffene das kann und will. Aber die Möglichkeit, hier im Forum mitlesen, oder auch mitreden zu können, sollte bestehen bleiben, damit für Verarbeitungen genug Raum bleibt.

Mir ist schon klar, wie Lillebror das gemeint hat. Er meinte: Trauern selbst ist ein Thema für sich. Es ist ein ganz anderes Thema als Angehöriger zu sein und mit Krebspatienten umzugehen. Oder wieder ein ganz anderes Thema als Krebsbetroffener zu sein. Und er meinte wohl, dass das Thema "Trauern der Hinterbliebenen" die anderen wohl zu sehr belasten kann. Also muss das Thema "Hinterbliebene" raus, oder separat behandelt werden.
Wäre ja eine Idee, aber eigentlich ist ja gar niemand damit einverstanden hier, nicht wahr?
Es ist nun mal so: Das eine zieht eben das andere mit sich, alles gehört zusammen. Irgendwann, irgendwie.
Die Frage ist nur, was wir daraus machen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ganz viel Kraft. Kraft zur Verarbeitung. Ich bin bei Euch, fühle mit, verarbeite mit, weine mit, auch wenn ich meistens nur ganz still bin und mich gar nicht gross hier melde, ja?

Ganz liebe Grüsse an Euch alle
von der "krassen" Brigitte

26.09.2002 11:25

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Leider habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man hier immer gleich so niedergemacht wird, wenn man mal eine andere Meinung hat oder nur einmal etwas diskutieren möchte. Deshalb habe ich mich aus diesem Forum zurückgezogen, weil mir der Umgang miteinander nicht zugesagt hat. Schade eigentlich!
Silvia

27.09.2002 06:50

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Liebe Silvia,

zu diesem Thema kann man denken, wie man will. Ich glaube, Kritik darf man immer üben, wenn einem etwas nicht passt. Aber sie sollte natürlich nicht destruktiv sein. Ist aber doch in diesem Forum auch nicht so gewesen, oder?
Andererseits: Die Menschen sind halt grundsätzlich sehr intolerant. Viele sind es jedenfalls. Und ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass mir auch das Harmoniegetue von vielen Menschen manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Manche müssen einfach konfliktfähiger werden.
Meine Kritik hat übrigens nichts mit diesem Forum hier zu tun, falls das jetzt jemand so empfinden sollte, sondern war ganz allgemein gemeint.

Alles Gute für euch und dich. Anja

27.09.2002 09:59

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Lillebror,

wir kennen uns, Du hast ja auch Links zu Teilen (!) meines Projektes gesetzt. Aber eben nur zu Seiten, die sich nicht so sehr mit dem Thema Tod (warum schreibst du eigentlich dieses Wort nicht aus -kann es sein dass DU im BESONDEREN die Auseinandersetzung damit scheust?) beschäftigen. Und das ganze mit eben dieser Begründung, die Du auch hier versuchst, den Mitlesern näher zu bringen.

So weit, so gut.

Nun bedenke aber mal bitte, möchtest Du Dir wirklich das Recht anmassen, zu bestimmen, was die Mehrzahl der Betroffenen (!) lesen bzw. erfahren DARF/KANN/MUSS? Ist das nicht eher eine Art von Zensur, die bei Dir aus eigener Betroffenheit und dem nicht-mit-dem-Verlust-umgehen-können entsteht? Sorry, aber ich frage ja nur, weil Du aus Deinen Beweggründen doch eher ein Geheimnis machst...

Meine Meinug als selber Betroffene (ja, ich lese hin und wieder AUCH dieses Forum hier!):

Als ich meine Diagnose bekam, war meine erste Reaktion "na toll, das war es jetzt, ich bin schon tot"

Nach den ersten Wochen der Behandlung, in denen ich eigentlich kaum zum Nachdenken kam und erst recht nicht im Internet lesen konnte, weil eben einfach im KH und mit wichtigerem beschäftigt..., kam nach und nach die Neugier hoch. Also nach vorübergehender Entlassung nach Hause hab ich dann den Schritt ins für mich bis dahin mit sieben Siegeln bedeckte Internet gewagt. Und so sicher wie das Amen in der Kirche stiess ich natürlich (!) auch auf Negativ-Berichte (ja und am Anfang waren sie wirklich SEHR abstossend, ist doch klar wenn man selber gerade damit beschäftigt ist, dem Sensenmann von der Schippe zu springen, dass man das nicht ständig auch noch lesen will, dass es kaum Überlebende gibt und WIE die Menschen an dieser Krankheit sterben...).

Doch ich muss sagen, dass ich nach anfänglicher Verweigerung solcher Seiten bzw. Unterforen dann doch AUCH wissen wollte, wie gehen Angehörige damit um (denn als Erkrankter machen sich viele (!) eben auch ihre Gedanken um ihre Angehörigen)!

Zum Beispiel habe ich mir wirklich ganz extrem Gedanken um meinen Mann und um meine Mutter gemacht, aus verschiedenen persönlichen Gründen, die ich hier aber nicht näher erläutern will. Und ich habe meinem Mann sogar dieses Forum hier immer mal wieder empfohlen - vielleicht auch, um ihn vorbereitet zu wissen, was mir hätte passieren können und um für ihn einen Weg "vorzubereiten", damit er mit dem eventuellen Verlust besser umgehen könne?!

Jedenfalls halte ich zum einen dieses Forum für sehr,sehr (!) wichtig und bin nach wie vor ausserdem der Meinung, dass man eine Sache nicht isoliert betrachten darf. Es gibt nicht ENTWEDER Schwarz ODER Weiss. Und ich denke auch immer noch, dass JEDER in diesem Fall für sich selber entscheiden sollte - darum habe ich auch auf meiner Homepage eine Unterseite, die sich dem Thema Verlust widmet, denn ich als Patientin habe auch andere Mitpatienten, die mir ans Herz gewachsen waren, verloren und tabuisiere das Thema schon im Gedenken an diese lieben Menschen nicht!!!

Denk mal bitte drüber nach, ob Du Dir wirklich den Schuh anziehen möchtest, für alle anderen Betroffenen zu sprechen - ich bin der Meinung, dass Du mit dieser Einstellung (<Sarkasmusmodus>von wegen das Negative bloss verstecken - dann passiert es MIR auch nicht!</Sarkasmusmodus>)wohl eher alleine dastehen wirst!

Aber wie gesagt
just my 2 cents ;-)
Tina S.

27.09.2002 10:22

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Anja, hallo an alle,

sicher darf jeder Kritik üben, aber: Kritik sollte sachlich und fair sein - und bleiben. Niemals! persönlich werden und unterhalb die Gürtellinie gehen.
Kritik sollte auch keinen ironischen oder sarkastischen Unterton haben.- Wirkt leider zu oft provozierend.

Die Art wie hier teilweise Kritik geübt wird, hat manchmal damit nichts mehr zu tun. Es artet mitunter in gehacke aus.
Wörter werden anders aufgefasst als sie gemeint waren...

Menschen beurteilen Dinge nun mal unterschiedlich und bevor manch einer Kritik üben will, sollte er vorher 3 Mal schlucken und noch mal nachdenken, was der Schreiber meint und nicht gleich losplustern. Denn das bekommt der nächste in die falsche Kehle und schon eskaliert alles...

Menschen fühlen sich leicht angegriffen, obwohl manche Äußerungen nicht als Angriff, wohl aber zum Nachdenken gedacht sind.

Ich empfinde hier manch Kritik schon als destruktiv...Manchmel kann ich nur den Kopf schütteln und manchmal, wenn ich finde es eskaliert immer mehr, hab ich das Bedürfnis zu schlichten...
Mag vielleicht auch nicht immer richtig sein. Inzwischen kennt man sich ja ein wenig und bei manchen sag ich mir inzwischen: Hat keinen Zweck. Man ahnt manchmal schon, dass genau von dieser Person gleich die Keule aus dem Sack geholt wird. Aber erst wird Süßholz geraspelt...Also das geht mir schon eher auf den Keks.
Aber was soll`s.
Harmoniesüchtig ? Süchtig bestimmt nicht, aber mir sehr wichtig. Auseinandersetzungen gehören zu Leben dazu, aber wie ich schon sagte alles sachlich und fair.
Bei so vielen Menschen / Meinungen und Ansichten, wird es immer wieder Zündstoff geben. Man sollte sich nur nicht immer gleich jeden Schuh anziehen und überreagieren. Im Notfall vielleiccht noch mal nachfragen, wie die Frage / Antwort gemeint war.ggf. nach Hintergründen für eine Frage fragen usw.

Was Du mit konfliktfähiger werden meinst, weiß ich nicht.
Mehr Kritik einstecken können?
Ich denke, wenn diese nicht angreifend- also perönlich - wird, ist hier fast jeder oder vielleicht sogar jeder konfliktfähig.

Euch allen etwas schönes

27.09.2002 12:25

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Tina,

ich weiß nicht ob du bemerkt hast, dass ich mich aus diesem Forum bereits offiziell verabschiedet habe. Trotzdem hier noch eine Antwort an dich. Weil du mich persönlich ansprichst und du eben jene HP unterhältst, die als eine der Wichtigeren ja auch auf meiner Linkliste aufgeführt ist.

Es ist doch wirklich eine ganz alte "Kiste", in Diskussionen zu versuchen, ein Thema erst auf die persönliche Ebene zu ziehen, um daraufhin dann die Bedeutung zu reduzieren, in dem man den Themensteller als "sehr speziell" isoliert.
Oder wie auch immer ins negative Abseits drängt. Dies wurde von Anfng an zumindest von den lautesten der Mitdiskutierer versucht.
So ganz in dem Sinne in dem auch du schreibst :
>>-kann es sein dass DU im BESONDEREN die Auseinandersetzung damit scheust?)<<

Dass so etwas für jede Diskussion nur destruktiv sein kann ist aber klar, oder ?

>>Nun bedenke aber mal bitte, möchtest Du Dir wirklich das Recht anmassen, zu bestimmen, was die Mehrzahl der Betroffenen (!) lesen bzw. erfahren DARF/KANN/MUSS? <<

Tina, das habe ich an keiner einzigen Stelle behauptet und diesen wiederholten Vorwurf auch schon mehrfach richtig gestellt. Die Diskussion ist inzwischen auch schon sehr lange geworden, vermutlich hast du nicht alles gelesen. Was ich durchaus verstehen könnte.

>>Ist das nicht eher eine Art von Zensur, die bei Dir aus .....<<

Eine Linkliste ist *immer* eine Auswahl. Und diese muss natürlich nach irgendwelchen Kriterien getroffen werden. In der Tat habe ich bei der Seiten Auswahl darauf geachtet, dass die weit verbreitete Assoziation "Krebs= T'd" nicht schon auf der Hauptseite "bedient" wird.
Mit "Zensur" hat das aber wirklich nichts zu tun. Zumal meine winzige kleine unbedeutende Linkliste ja nun wahrlich nicht der wichtigste oder gar einzige Zugang zum Thema Leukämie ist. Wer sich mit T'd und Sterben oder auch "statistischen Überlebensprognosen" befassen will, findet sowas doch überall. Wer das *nicht* will soll das aber auch lassen können ! Und eben *nicht* nur, in dem er "halt einfach nicht klickt", obwohl es ihm ständig vor die Nase gehalten wird.

>>Denk mal bitte drüber nach, ob Du Dir wirklich den Schuh anziehen möchtest, für alle anderen Betroffenen zu sprechen - ich bin der Meinung, dass Du mit dieser Einstellung (<Sarkasmusmodus>von wegen das Negative bloss verstecken - dann passiert es MIR auch nicht!</Sarkasmusmodus>)wohl eher alleine dastehen wirst!<<

Tina, es gibt Betroffene, die eine ähnliche Sichtweise haben wie ich und für diese spreche ich. (Das im "Sarkasmus Modus" geschriebene übergehe ich jetzt einfach)
Ob dass nun gesellschaftlich betrachtet viele oder wenige sind, ob dass die Mehrheit oder eine nicht mehr zu berücksichtigende Minderheit ist weiß ich nicht. Muss ich das ?


Schönen Tag
wünscht dir
der
Lillebror

http://www.leukaemie-links.de.vu/

27.09.2002 13:57

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Ich dachte eigentlich, die Diskussion wäre hier beendet. Zumal sich ja hier ja auch einige Menschen gefunden haben, die hier nicht diskutieren wollen, sondern gerade trauern.
Ich möchte Euch einfach den Vorschlag machen, diese Diskussion an anderer Stelle fortzuführen. Geeignet wäre sicher doch der Bereich "Anregung und Kritik"? Ich denke es ist noch nicht alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt, oder? Ich würde mich dann gerne noch weiter daran beteiligen.

27.09.2002 22:04

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
hallo ihr,

wer das leben liebt, sollte auch vor dem sterben seine augen nicht verschließen.

schönen abend noch

27.09.2002 22:54

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo, Gela,
glaub mir, jemand der selbst von Krebs betroffen ist, kann die Gedanken an den Tod gar nicht ausschließen.
Dir auch noch einen schönen Abend.

04.10.2002 22:27

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo,

ich möchte mich nicht in die Diskussion einklinken.

Ich wollte nur sagen, dass es nun scheinbar zwei Mal "Tina S." gibt. Ich hatte immer unter diesem Namen gepostet, um die Verwechslung unter den verschiedenen Tinas zu vermeiden. ;-) Könntest Du Deinem "S" z.B. noch einen weiteren Buchstaben hinzufügen, liebe andere Tina S.? Ich glaube, sonst wird es hier für die anderen verwirrend.

Lieben Gruß
Tina S. (ich bleibe jetzt mal dabei, o.k.?)

15.10.2002 00:37

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Lieber Lillebror,

nach längerer Forumsabstinenz buddel’ ich mich gerade durch die verschiedenen Threads und bin somit auch hier gelandet. Das Thema hier ist beendet, ja ich weiß, aber eines muss ich einfach noch schnell loswerden.

Deine Frage verstehe ich – dem Sinn nach, aber vielleicht erinnerst du dich, dass wir darüber vor ziemlich langer Zeit schon mal im Chat diskutiert und uns auch damals im Kreis gedreht haben, bis uns schwummerig wurde (wie in diesem Thread hier jetzt auch), weil weder ich deinen, noch du meinen/unseren Standpunkt „begreifen“ konntest.

Als ich dich jetzt hier las, habe ich mich im ersten Moment gefreut dich wiederzu“sehen“ (ja, sieh mal an...), nachdem ich mich hier dann aber ein wenig durchgelesen habe und zum Schluss zugegebenermaßen immer mehr nur drüber„geflogen“ bin, wich meine Freude einem Gefühl der ... ja, der Beklommenheit ...

Wie lange ist es jetzt her, dass du im Chat gewesen bist? Ein halbes Jahr? Ein dreiviertel Jahr?
Wie lange vorher hast du dich damit beschäftigt?
Und immer noch lässt dir dieses Thema keine Ruhe?
Du schließt den Tod aus deinen Gedanken aus – und gibst ihm damit gleichzeitig mehr Raum, als all die, die sich damit beschäftigt haben.
Wie lange willst du dich davon noch beherrschen lassen?

Versteh’ mich nicht falsch, ich möchte dir deine Trauer, die ich so wohl auch nicht nachfühlen kann (auch wenn ich zwischenzeitlich selbst Hinterbliebene –grauenvolles Wort!- bin) um Gottes Willen nicht nehmen - du sollst trauern – aber ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass auch du dich irgendwann mit anderen Gedanken beschäftigen kannst (ohne dass du dein bewundernswertes Engagement aufgeben sollst).

LEBE.

Alles Liebe
Janka

15.10.2002 01:30

Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
 
Hallo Janka,

ja ich erinnere mich an dich. Ja, das Thema hier ist eigentlich beendet. Und gerade eben hab ich im Gästebuch geschrieben und offenbar gleichzeitig du hier.
Ja, es ist schon ein dreiviertel Jahr her, dass wir uns im chat trafen. Ich war drin, um ihn für meine Linkliste zu testen und ja, wir hatten die wenigen Male über das gleiche Thema diskutiert.
Und damals war das, wonach du mich jetzt fragst, ein Jahr und sieben Monate her. Aber die Frage "wie lange her?" ist sinnlos und das Wort "Trauer" mir fremd. Ich weiss nicht, was das sein soll, weiß nicht was für einen Sinn es haben soll, wenn von vorne herein klar ist, dass es danach "weiter zu gehen hat."
Zeit spielt keine Rolle mehr, was und wem soll "Trauer" nutzen ? Wüsste ich vorher schon, dass ich danach "weiter mache", würde ich gleich drauf verzichten.
Mir scheint's sinnlos, auch wenn viele geradezu eine "Kultur" daraus zu machen scheinen.

Aber mir ging es in dieser Diskussion nicht um das "danach", jenes ist beliebig und jeder darf damit machen, was er will. Obwohl ja auch das schon irgenwie mit *Würde* zu tun hat, aber auch darüber gibt es wohl verschiedene Auffassungen, über die sich das Diskutieren nicht lohnt. (Zumindest, wenn es dann nur noch um die *eigene* geht.)
Mir ging es hier darum, dass die eigenartigen Grundlagen für jenes "danach" von Einigen hier schon "vorher" angewendet werden ! Und DAS DARF NIEMAND !!!

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Du forderst mich auf :
"LEBE."

und letztlich lässt sich das auf die einfache Frage reduzieren: "wozu?"
Und schon sind wir fertig. Es gibt darauf keine Antwort, ausser vielleicht eine stinklangweilige egoistische. (Du wärst zumindest die erste, die mir eine andere darauf geben könnte)

Aber wie gesagt, jeder darf *nachher* tun was er will. Auch jede Mücke, die ihm dreimal um den Kopf gesummt ist, als Zeichen des "geliebten Verstorbenen" werten und gleichzeitig mir in diesem thread das Leugnen des T'des vorwerfen.

Wie gesagt, darum ging's mir nicht. Mir geht es nur darum, wie mit der Hoffnung der *LEBENDEN* umgegangen wird! Leider scheint aber bei vielen das eine mit dem anderen irgendwie zusammen zu hängen.

Gute Nacht

Lillebror


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