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Zusehen müssen ist schwer
Liebe Josefine.
Möchte mich für die kleine Geschichte bedanken.Habe sie mir ausgedruckt. Ich glaube, daß es auch nach dem Tod in irgend einer Weise weitergeht. Habe vor Jahren das Buch " Leben nach dem Tod" gelesen. Auch als mein Vater starb, konnte ich mich lange gedanklich mit ihm "unterhalten". Irgendwann kommen wir alle wieder zusammen. Meiner Ma ging es gestern kurzfristig etwas besser, doch leider nur kurzfristig. Am Wochenende fahre ich wieder zu ihr. Schade, daß sie 30 km entfernt im KH ist, sonst könnte ich öfter mal eben so vorbeischauen. Ich werde jede Minute, die ich mit ihr verbringen kann genießen, da ich nicht weiß, ob es das letzte mal sein wird. Immer wieder nehme ich mir vor mit ihr über Krankheit und Tod zu reden. Doch wenn ich dann vor ihrem Bett stehe, kann ich es nicht. Sie weiß nicht, daß sie bereits im Krebsendstadion ist. Möchte es ihr auch nicht sagen. Muß Schluß machen, meine Family kommt heim. Liebe Grüße Caro |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Caro!
Ich habe soeben deinen Beitrag von heute gelesen und möchte dir sagen, daß es mir ganz ähnlich geht. Auch meine Mutter hat Krebs im Endstadium. Und genau wie du es deiner Mutter nicht sagen möchtest, kann ich es meiner Mutter auch nicht sagen. Auch ich nehme mir immer wieder ganz fest vor mit ihr über Krankheit, Tod und andere Dinge zu reden, die mich tief beschäftigen. Doch wenn ich vor ihr stehe, ist mein Hals wie zugeschnürt und wir reden nur Bla, Bla, wenn wir überhaupt reden, da sie dies oft gar nicht möchte. Und dann sehe ich wie die Zeit vergeht und habe Angst davor, daß es irgendwann zu "spät" ist all diese Dinge noch mit ihr zu bereden. Ich wünsche uns allen noch viel Zeit und viel Kraft. Viele Grüße Mara |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Katja und hallo Mara....
möchte euch einen wohl gemeinten Rat geben.... Bitte, bitte redet mit eurer Mutter sobald als möglich über alles....(Tod, unausgesprochene Sachen usw.) Ich wünsche mir jeden Tag nichts sehnlicher, als dass ich es mit meiner Mama getan hätte.... Ich habe es auch immer wieder vor mir hergeschoben....bis es zu spät war! Leider! Um es vielleicht "einfacher" zu machen, stellt euch bitte vor, wie es wäre, wenn euch jetzt die Nachricht mittgeteilt würde, daß sie verstorben ist....(ich weiss daß das schwer ist)! Ihr werdet sehr schnell merken, wie sehr ihr euch bei diesem Augenblick wünschen würdet, daß ihr doch mit ihr noch über alles geredet hättet! Redet über alles, so das ihr immer für die schrecklichste Minute in eurem Leben bereit seid... denn wenn es so weit ist kann man das Leben leider nicht mehr zurückdrehen..., leider! Und alles was bis dahin nicht ausgesprochen ist, wir euch denn Abschied sehr, sehr viel schwerer machen...! Das ist nur ein Rat von mir... weil ich nicht will, dass es euch so geht wie mir..... Viel Glück und Kraft wünscht euch Andrea |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Gaby, Danke für deine Antwort. Mein Mann hat Lungenkrebs, der im Oktober 2000 festgestellt wurde und seit dem behandelt wird. Mein Mann ist 33 Jahre alt. Ich finde dich nicht neugierig. Denn wenn Du das Alter Deines Mannes nicht erwähnt hättest, hätte ich irgendwann auch danach gfragt. Es tut mir leid für Dich, das du so allein bist. Wir haben zwei kleine Kinder 3 und 1 Jahr alt, die halten mich den ganzen Tag auf Trab, da komme ich gar nicht zum nachdenken. Erst abends wenn die Zwerge im Bett sind, dann habe ich Zeit dafür. Zum Glück habe ich den Tipp zu diesem Forum bekommen. Es hilft doch sehr zu lesen, das es einem nicht allein so geht.
Wie geht es Deinem Mann zur Zeit? Meine kleine Tochter und ich haben meinen Mann heute besucht, und ich fand es ging ihm heute ein wenig besser. Er bekommt zur Zeit nur Kopfbestrahlung, damit der Krebs im Kopf nicht weiter wächst oder vielleicht sogar kleiner wird. Was wird bei deinem Mann gerade gemacht? Ich hoffe ich höre von dir, viele liebe Grüße Ines |
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Hallo Gaby nicht das Du dich wunderst aus Zilly ist jetzt Ines geworden.
Liebe Grüße |
Ich stehe am Anfang
Hallo liebe Leute!
Oh...nun weiß ich gar nicht so recht wie ich anfangen soll..ich bin kein großer Redner und über die Gefühle, die Schmerzen und die Angst zu reden, fällt mir erst recht schwer. Aber ich habe gestern diese Seite entdeckt und bin jetzt in der Hoffnung meinen Kummer mal loswerden zu können. Ich bin ein Mensch der immer recht stark war, bzw. es vorgibt zu sein, aber nun merke ich, wie meine Kräfte schwinden. Meine Mutter (42) ist vor anderthalb Jahren an Gebärmutterkrebs erkrankt. Nach der Wertheimop, Chemo und Bestrahlung hatten wir wieder Hoffnung und meine Ma hatte so gekämpft...der Tumor war damals schon sehr groß und die Ärzte sagten, dass es ein Wunder sei, daß sie überlebt hat. Nun gut, sie bekam die heftigste chemo, die gibt und die Bestrahlung war auch ziemlich schlimm, wofür wir dann auch die Quittung bekamen...Anfang Januar wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, Darmverschlingungen und Bruch...Resultat akute Bauchfellentzündung. Sie lag drei Wochen im Koma und wir dachten schon es wäre vorbei. Aber sie wachte wieder auf und ich war einfach nur glücklich. Jeden kleinen Fortschritt den sie machte, waren für mich die absuluten Glücksmomente. Die Ärzte sagten, dass der Darm kaputtgestrahlt worden ist....Und plötzlich war Blut im Urin....ich weiß nicht, ob ihr mich nun für verrückt haltet, aber ich wußte es die ganze Zeit, das es noch nicht vorbei ist, genauso wie ich vor einem Jahr gemerkt habe, das meine Ma krank ist und ich meinen Job und mein Studium aufgegeben habe. Die Diagnose: bei der Wertheim ist nicht alles entfernt worden und am Scheidenstrang ist der Tumor aggressiv weitergewachsen. In die Blase rein...eine Op kann nicht gemacht werde, da sie keine Kraft mehr hat...(im Januar waren es neun Ops, die Lunge war schon stark angegriffen und sie mußte künstlich beatmet werden)....Die Ärzte gehen davon aus, dass sie schon voll mit Metastasen ist, die man aber nochnicht auf den CTs sehen kann....Naja, der Arzt knallte mir dann vor zwei Wochen an den Kopf, dass sie auf jeden Fall sterben muß, dass sie nicht mehr geheilt werden kann...eine Chemo, in Tablettenform, eine stärkere würde sie nicht durchhalten, soll ihr noch etwas Zeit verschaffen...Nächste Woche hole ich sie nach Hause....und ich habe so eine scheiß Angst....ich könnte, glaube ich nun seitenlang so weiter schreiben, aber es ist so schwer alles in Worte zu fassen. Meine Ma ist ein klasse Mensch und selbst jetzt hat sie immernoch ein Lächeln parat, wobei sie noch viel mehr Angst hat. Sie weiß es auch noch nicht, wie es um sie steht....ich weiß nicht wie ich das schaffen soll und wie ich damit fertig werden soll..........und doch habe ich noch Hoffnung, dass die Ärzte fehldiagnostiziert haben oder das einfach ein Wunder passiert.... Einen lieben Gruß, Janine |
Zusehen müssen ist schwer
Liebe Josefine.
Irgendwie ist meine letzte Nachricht an Dich auf Seite 3 gerutscht. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Gestern habe ich mit einer verwandten Ärztin gesprochen, die sich wieder mal genau über meine Ma informieren wird. Unter Ärzten wird anders geredet, sie bekommt genauere Info. Inzwischen kam heute mein Bruder vom KH mit einer schlechten Nachricht. Der Tumor ist auf die Größe eines Kindkopfes gewachsen. Die ganze Bestrahlung hat so gut wie nichts gebracht!!!!! Chemo wurde abgebrochen... wir sollen uns in den nächsten 14 Tagen darauf einstellen, daß es zu Ende geht. Sie war heute ganz unruhig!!! Die Schmerzmittel sind an der Maxgrenze. Ich möchte nur noch, daß sie bald ganz ruhig einschlafen kann und nicht mehr leiden muß. Ich habe Angst!!!!!! Wie soll es weitergehen?? Kann nicht mehr schreiben, Ich umarme Dich Gruß Caro |
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Hallo Andrea!
Ich danke dir sehr für deinen Rat. Es ist eine grauenhafte Vorstellung, morgen schon könnte alles vorbei sein und man hat die Chance nicht genutzt über viele unausgesprochene Dinge doch noch geredet zu haben. Aber es fällt mir unheimlich schwer. Hinzu kommt, daß meine Mutter oft gar nicht sprechen möchte. Doch ich werde es versuchen und all meine Kraft zu- sammen nehmen um mit ihr "reinen Tisch" zu machen. Ich weiß, daß dies für sie und für mich unheimlich wichtig ist. Alles Gute für dich Mara |
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Hallo, liebe Caro,
diese letzten Tagen und Wochen sind so unsagbar schwer. Ich habe sie als die dunkelsten überhaupt empfunden. Es gab keinen Trost, selbst die Hoffnung war tiefschwarz und ging nur in die Richtung "sie soll nicht mehr lange leiden müssen" und gleichzeitig möchte man festhalten mit aller Kraft. Ich kann mich an diesen Schmerz so gut erinnern, als sei es gestern gewesen. Du kannst Deiner Mutter diesen Weg nicht abnehmen. Aber Du kannst für sie da sein, ihre Hand halten, sie Deine Liebe spüren lassen und sie so weit es geht, begleiten. Und nichts anderes tust Du ja auch schon seit einer ganzen Weile. Ich bin übrigens nicht ganz der Meinung von Andrea. Ich glaube nicht, dass es prinzipiell immer sein muss, mit dem sterbenden Menschen über den nahenden Tod zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass ein sterbender Mensch weiß, dass der Tod nahe ist und selbst entscheidet, ob und wenn ja mit wem er darüber sprechen möchte. Wenn Deine Mutter mit Dir, ihrem Kind, darüber nicht sprechen möchte, solltest Du das akzeptieren. Sage ihr alles, was Dir wichtig ist, zeige ihr, dass Du gesprächsbereit bist und dann wird sie entscheiden, was für sie gut und richtig ist. Liebe Caro, ich bin in Gedanken immer bei Euch. Alles, alles Liebe, Josefine |
Zusehen müssen ist schwer
Liebe Caro,
auch ich denke immer wieder darüber nach, ob ich mit meiner Ma "darüber" hätte sprechen sollen - aber ich war ständig im Zwiespalt, weil wir eigentlich immer von der Hoffnung, die es doch immer geben muß, ausgegangen sind ! Über den Tod - und dann noch über ihren eigenen !!! - hätte ich glaube ich nie mit ihr sprechen können, obwohl wir uns in allem so nah waren... Im nachhinein bin ich einfach nur glücklich, dass ich ganz zum Schluß bei ihr war, ihre Hand gehalten habe, sie noch gestreichelt habe, nur, dass sie einfach nicht allein war. Auch der Arzt gab uns den Tip, nicht direkt darüber zu reden, dass es zu Ende geht, ich glaube, das wäre noch schlimmer gewesen. Das war Ende November und noch jetzt kann ich es nicht fassen, die letzten Stunden bei ihr laufen immer wieder vor mir ab und machen mich unsagbar traurig......... Alles Gute für Dich und Euch, ich weiß, wie viel Kraft es kostet, die eigene Mutter sterben und leiden zu sehen. Gruß, Sabine |
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Hallo Ines,
danke für Deine Antwort. Schön daß Du noch 2 kleine Kinder hast, um die Du Dich kümmern mußt bzw. darfst. Es stimmt - das lenkt ab und das ist gut so. Ich hoffe die Bestrahlung am Kopf nützt. Wie verträgt sie Dein Mann? Mein Mann wurde auch am Kopf bestrahlt. Hat Dein Mann eine Chemopause? Wie wird er sonst behandelt? Welche Art von Lungenkrebs hat er? Meinem Mann geht es so einigermaßen. Er bekommt wieder Chemo, die er nicht so gut verträgt. Er ist im 2. Zyklus. Nach dem 3. wird wieder ein große Untersuchung gemacht, dann wissen wir auch ob die Chemo greift. Bei meinem Mann wurde der Krebs im Januar 2000 entdeckt. Er hat schon alles hinter sich Chemo, Bestrahlung, OP. Letztes Jahr wieder Chemo - dann eine Pause von 3 Monaten und jetzt wieder Chemo. Im Moment gibt er sich etwas auf. Ich hoffe bald wieder von Dir zu hören und bis dahin alles Gute... für Dich und Deine Familie. |
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Liebe Josefine u. Sabine.
Danke für Eure lieben Zeilen. Gestern ging es meiner Ma mal wieder prächtig. Da zweifelt man dann, ob die schlechte Nachricht von den Ärzten wirklich stimmt!! Doch wenn ich in ihre Augen sehe, weiß ich, daß es bald so weit ist. Ich werde nicht von mir aus das Thema Tod beginnen. Sie hat immer noch Hoffnung, daß sie wieder nach Hause kommt und diese Hoffnung kann und will ich ihr nicht nehmen. Ich bin so oft ich kann bei ihr, obwohl es mir manchmal sehr sehr schwer fällt. Oft denke ich, wenn es nur schon vorbei wäre, sie oft so leiden zu sehen, ist unsagbar schwer. Doch wiederum bin ich um jeden Tag froh, sie noch bei mir zu haben. Heute Mittag fahre ich wieder zu ihr und denke schon jetzt, was wird mich heute erwarten? Ich weiß, daß ich die Kraft habe alles zu überstehen, doch was danach kommt weiß ich nicht. Die Anspannung ist so groß. Ich danke Euch für Euer Mitgefühl. Liebe Grüße Caro |
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Liebe Caro,
heute Mittag wolltest Du zu Deiner Ma. Wie ging es ihr heute? Vielleicht könnt Ihr sie ja tatsächlich noch einmal mit nach Hause nehmen? Gäbe es denn eine Möglichkeit, sie zu Hause zu betreuen??? Ich weiß, dass Deine Anspannung ungeheuerlich ist und jetzt komm' ich auch noch mit so einem Vorschlag. Aber ich weiß, dass Du stark bist und wenn es der große Wunsch Deiner Ma ist, nach Hause zu kommen, würde ich es so schön finden, wenn er ihr erfüllt werden könnte. Was sagen denn die Ärzte? Es bedeutet einigen Organisationsaufwand, aber Vieles kriegt man mit Hilfe von Pflegediensten und Hausarzt ja auch zu Hause hin. Caro, liebe Caro, ich hoffe, Deine Mutter hat heute wieder einen "guten der schlechten Tage" erwischt und Ihr habt das Zusammensein genießen können. Schreib bald wieder, alles Liebe, Josefine |
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Liebe Josefine.
Meiner Ma geht es heute schon wieder schlechter. Es ist immer ein auf und ab. Sie nach Hause zu nehmen, habe ich auch schon gedacht. Doch die Ärzte sagten, daß dies nicht möglich ist. Bei mir zu Hause habe ich keinen Platz, habe 3 Kinder. Wäre aber mit Absprache meiner Familie bereit gewesen so lange zu meiner Mutter zu gehen. Sie wohnt 22 km entfernt in einem Dorf. Die Hausärztin ist im Nachbardorf und zudem komme ich mit der Ärztin nicht klar,(ist nicht mein Fall). Die Schmerzen kommen so stark, daß ich nicht so schnell reagieren könnte ihr zu helfen. Mit meinem Bruder habe ich auch gesprochen, er meinte es hätte keinen Zweck, und zudem würde ich das nicht lange durchhalten. Würde es aber gerne machen.Doch er hat irgendwie schon recht. Bin nervlich fast am Ende. Heute habe ich mit einer Schwester gesprochen, sie bestätigte mir, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis sie erlöst wird. Ich sehe immer die leeren Augen von meiner Ma vor mir. Sie erinnern mich so sehr an die Augen meines Vaters kurz vor seinem Tod. Kann keine Nacht mehr schlafen und bin total unkonzentriert. Wenn es so weiter geht, kann ich bald nicht mehr alleine ins KH fahren. Dann muß mich eines meiner großen Kinder fahren. Weiß oft nicht wie ich nach Hause gekommen bin. Meine Familie muß z.Z. ganz schön zurückstecken. Manchmal würde ich mich am liebsten in ein Loch verkriechen und einfach meine Ruhe haben wollen. Aber ich bin stark!!!!! Ich werde es schaffen!!!!! das zumindest sage ich mir immer wieder. Bin heute mal wieder fix und fertig. Bis bald liebe Grüße Caro |
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Hallo, liebe Caro,
das Wochenende steht vor der Tür und wirst bestimmt so viel Zeit wie möglich mit Deiner Mutter verbringen. Wahrscheinlich ist am Wochenende auch die Familie da und ich hoffe, Deine Mutter hat noch genug Kraft, das zu genießen. Und Du musst nicht alleine Auto fahren, das finde ich beruhigend. Mir ging es damals wir Dir, ich hatte auch meist keine Ahnung, wie ich überhaupt nach Hause gekommen bin, geschweige denn, wo ich den Wagen geparkt hatte. Eigentlich solltest Du tatsächlich nicht mehr fahren, aber ich weiß natürlich, dass keine Macht der Welt Dich jetzt davon abhalten könnte, Deine Mutter zu besuchen. Liebe Caro, ich kann mich erst am Montag wieder melden, da ich von der Agentur aus schreibe. Bleib stark, okay. Und ich wünsche Euch, dass es ein gutes und friedliches Wochenende wird. Ich denke an Euch, bis Montag, liebe Grüße Josefine |
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Hallo Gaby,die Bestrahlung wurde abgebrochen. Die Ärzte haben meinen Mann aufgegeben!!!
Aber ich kann noch nicht aufgeben. Ich finde auch die Kopfbestrahlung hat etwas gebracht. Er ist, meiner Meinung nach, längst nicht mehr so oft abwesend wie vorher. Die Ärztin sagte mir, daß die Kopfbestrahlung auch von vornherein nicht zur Krebsbekämpfung sondern nur zur Linderung der Beschwerden eingesetzt wurde. Also war es für sie vorher schon alles klar. Als ich mich am Montag mit der Ärztin unterhalten habe fragte ich sie ob er weiß wie es um ihn steht. Sie meinte ich denke er weiß es. Als ich ihm dann gesagt habe, das alles abgerochen wird, weil sie der Meinung sind, daß es ihn nur weiter schwächt und sowieso nichts bringt war er doch etwas überrascht und wollte daraufhin auch sofort seine Schmerzmittelpumpe nicht mehr haben.Bis heute hat er auch wirklich keine Schmerzen. Die Ärztin sagte es geht möglicherweise sehr schnell. Sie sprach von Tagen und Wochen, aber über Monate hat sie nicht mehr geredet. Wenn ich ihn jedoch sehe, finde ich er sah schon viel schlechter aus. Die Ärztin meinte aucg er hätte von Anfang an nicht wirklich eine Chance gehabt. Er hat ein nichtkleinzelliges LungenCA, und bereits bei der Entdeckung des Krebses mit einer Metastase am Rippenfell und einer im Lympfknoten am SolarPlexus. Später hatte er Wasser um die rechte Lunge drumrum und in dem Wasser waren auch Krebszellen. Vor Weihnachten hatte er dann im Bauchraum Metastasen und im Januar wurden im Kopf welche festgestellt. Am Montag sagte die Ärztin dann auch noch, das nicht nur der rechte Lungenflügel (der ja sowieso schon nicht mehr arbeitet) mit Metastasen durchzugen ist, sondern der Linke auch bereits mehrere große und kleine Met. aufweist. Es ist entsetzlich. Es gab nur Hiobsbotschsften - eine nach der anderen. Bitte versuch deinen Mann aus dem Loch zu ziehen. Ich habe im chat einen Buchtipp bekommen. "Wieder gesund werden" von Simonton aus dem rororo-Verlag. Inzwischen konnte ich meinen Mann sogar dazu bewegen einige Seiten zu lesen. Ihr habt schon so viel durch es muß doch zu schaffen sein. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und warte auf Post Liebe Grüße Ines |
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Hallo liebe Ines,
total entsetzt habe ich deine Zeilen gelesen. Wie geht es Dir jetzt? Hast Du außer Deinen Kindern noch Familie die Dich unterstützt? Ich kann total nachfühlen, was Du jetzt durchmachst. Ich finde es auch entsetztlich wenn einem immer wieder Mut gemacht wird, es kurz aufwärts geht und dann fällt man wieder in ein tiefes Loch, weil die Ärzte wieder eine schlechte Nachricht für einem haben. Hat man euch am Anfang nicht gesagt, wie es um Deinen Mann steht und welche Chancen er hat? Ich finde es schrecklich, was wir alles durchmachen müssen und manchmal denke ich mir, das kann man doch gar nicht aushalten, das Leben kann doch nicht so grausam sein. Aber leider ist das die Realität. Gut das Du nicht aufgeben willst - gib das Gefühl auch an Deinen Mann weiter, wie geht es ihm jetzt. Bleibt er in der Klinik, oder kommt er nach Hause? Was wird für ihn weiter getan. Warum kann man nicht versuchen, durch eine Chemo die Metastasen am Wachstum zu hindern? Ich weiß Fragen über Fragen, die Du Dir bestimmt auch stellst. Es freut mich, daß Dein Mann wenigstens keine Schmerzen hat. Wo lebst Du eigentlich? In welcher Klinik wird Dein Mann behandelt? In letzter Zeit denke ich sehr viel nach. Eigentlich hört man nie von Lungenkrebspatien, die es überstanden haben. Man will es zwar nicht wahrhaben, aber ich glaube fast nicht mehr, daß es möglich ist, die Krankheit zu besiegen. Mein Mann hat auch ein nicht klein- zelliges CA und der Arzt meinte, dies sei eine besonders hartnäckige Krebsart. Schwer zu bekämpfen und eigentlich nur auf Zeit nicht auf Heilung. Wir haben uns vor Beginn der Chemo entschlossen, diese nicht mehr in der Klinik durch- führen zu lassen. Wir hatten zwar völliges Vertrauen in den Arzt, aber nicht zur Station. Hier ist im lezten Jahr der Behandlung zu viel schiefgelaufen. Es war einfach unzumutbar. Jetzt ist mein Mann bei einer niedergelassenen Onkologie in Behandlung. Sie hat immer für ein Gespräch für uns Zeit. Auch falls mal dringend Hilfe gebraucht wird - ist sie für uns da. Wir haben Ihre Handy Nummer auf der wir sie immer erreichen können. Zumindest das ist positiv. Ich finde einfach grauenvoll - zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch immer schwächer wird und man kann nichts dagegen tun. Ich habe auch Angst davor - zusehen zu müssen, wie er leiden muß. Ich wünsche euch ganz ganz viel Kraft - vor allem auch Dir - für die nächsten Wochen. Ich werde ganz viel an Dich denken und vielleicht schreibst Du mir ja weiter? Gaby |
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Hallo Ines,
ich weiß nicht - wie diese e-mail-Adresse hinter meinen Namen gekommen ist. Das ist nicht meine Adresse. Ich bin wahrscheinlich irgendwo hingekommen. Falls Du meine e-mail-Adresse möchtest, gib mir Bescheid. Grüße Gaby |
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Liebe Josefine.
Schön daß du dich gemeldet hast. Jeden Tag nach dem Krankhenhaus, schaue ich ob du geschrieben hast.Das Wochenende ist fast vorbei. Meiner Ma gehts wieder etwas schlechter. Gestern Nacht ist sie aufgestanden und umgefallen. Ihr tut alles weh.Heute sagte sie zu mir, ich soll ihre Beine anschauen, sie würden aussehen wie die ihrer Schwester, bevor sie gestorben ist. Mir blieben fast die Worte im Hals stecken. Aber ich habe meinem Bruder versprochen, daß wir ihr nichts sagen. Vielleicht war es ein erster Versuch von ihr mit mir über den Tod zu reden. Ich konnte nichts sagen. Bei meinem Bruder redet sie von allem nur nicht über Krankheit usw. Ich glaube es geht nicht mehr lange, sie schaut mich an, als wäre es das letzte mal. Bei jedem Telefonanruf schrecke ich hoch, obwohl ich ja jederzeit damit rechnen muß. Mein Kraft ist am Ende.Ich kann nicht mehr schlafen, fast nichts mehr essen. Wenn der Druck noch lange so auf mir lastet, weiß ich nicht was mit mir noch passiert. Meine Ma ist eine sehr gläubige Frau, ich verstehe nur nicht warum er sie dann so leiden läßt! Melde mich vorraussichtlich Dienstag wieder. Liebe Grüße Caro |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo, liebe Caro,
ich konnte mit meiner Mutter auch nicht über den Tod sprechen, aber wie das eben oft ist zwischen Müttern und Töchtern, wir wussten auch ohne viele Worte beide Bescheid. Ein "Gespräch" zwischen uns, einige Wochen vor ihrem Tod, werde ich nie vergessen und so schrecklich es ist, sie verloren zu haben, so froh bin ich über diesen Abschied. Denn ich glaube, wir haben es beide so verstanden. An diesem Tag, mit diesen Worte haben wir zwischen uns alles geklärt. Wir waren allein und saßen zusammen auf dem Sofa. Meine Mutter war einige Monate vorher noch einmal operiert worden und hat diese Operation damals fast nicht überlebt. Und sie erholte sich auch nie wieder von dieser Operation. Meine Mutter sagte "Mist, ich hab' es geahnt, aber ich blöde Kuh wollte ja unbedingt mein Enkelkind noch sehen." Ich find an zu weinen, kuschelte mich an sie und habe gesagt "Mami, ich hab Dich so lieb". Sie hat mich nur an sich gedrückt und geantwortet "Ich weiß". Das Sprechen über den Tod ist wohl immer schwierig, aber man hört oft, dass es zwischen Eltern und ihren Kindern besonders schwer ist. Ich glaube nicht, dass immer lange Gespräche nötig sind, manchmal reichen wenige Worte oder eine Umarmung. Deine Mutter hat Dir gegenüber ein paar Worte über den Tod fallen lassen. Vielleicht ist mehr nicht nötig zwischen Euch, vielleicht wird sie noch öfter solche Andeutungen machen, ich weiß es nicht. Aber ich glaube, Du kannst, Du solltest die Maske fallen lassen. Das heißt nicht, dass Du ein langes Gespräch mit ihr führen musst, aber ich glaube, Du solltest nicht so tun, als würde alles wieder gut werden und Du solltest versuchen, ihre Anmerkungen zum Tod nicht einfach zu übergehen oder runterzuspielen. Wenn Du wüsstest, was für eine Angst ich damals hatte, als ich mit meiner Mutter auf dem Sofa saß. Wir waren das erste Mal seit Wochen allein, sonst waren immer mein Vater, eins der Geschwister oder meine Großtante bei unseren Treffen dabei gewesen. Ich hatte solche Angst davor, dass sie mit mir über ihre Krankheit, die Hoffnungslosigkeit und den möglichen Tod sprechen würde. Genauso unmöglich schien es mir aber auch, einfach irgendwas daher zu plaudern. Am liebsten wäre ich weggelaufen oder hätte mich in irgendwelche Aktivitäten geflüchtet. Irgendeine Stimme in mir befahl mir, mich ruhig zu verhalten und mich meinen Ängsten zu stellen. Denn schließlich musste meine Mutter das auch tun und konnte nicht einfach weglaufen. Ich bin unendlich froh darüber, dass ich mich nicht in irgendeine Übersprungshandlung "gerettet" und das, was sie sagte nicht runtergespielt habe. Als ich weinte und mich an sie kuschelte, waren wir uns ganz nahe und wir hatten beide verstanden. Auch wenn wir uns hinterher noch viele Male gesehen haben, das war unser Abschied voneinander. Deine Mutter weiß, dass sie sterben wird. Ich glaube, am Ende einer langen, schweren Kranheit wissen das alle Menschen. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie ganz genau weiß, wem sie was "zumuten" kann. Sie weiß, wie sehr Du leidest, wie sehr Du sie liebst und wie sehr Du sie vermissen wirst. Aber sie weiß auch, dass Du stark bist. Vielleicht traut sie das deinem Bruder nicht so zu und hat bei ihm deshalb noch nie Andeutungen über den Tod gemacht? Bitte, liebe Caro, lass sie nicht im Stich und lauf vor Deiner Angst nicht davon, sie kann es auch nicht. Es müssen keine langen Gespräche sein, nimm sie in den Arm, halt sie fest und sie wird verstehen und weiß, dass Du verstehst. Gib ihr die Chance zu reden, wenn sie reden möchte. Versuch die Stille auszuhalten und nicht jede Gesprächslücke sofort zu füllen, dann kann sie entscheiden, was sie sagt und wie sie es sagt. Denn wenn sie reden möchte, braucht sie Zeit, denn es ist ja nicht irgendein Thema, das ihr am Herzen liegt. Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht völlig wirr ausgedrückt und ich hoffe auch, dass Du weißt, dass ich Deine riesengroße Angst nur allzu gut verstehe, weil ich sie genauso hatte. Ich wollte nicht, dass meine Mutter denkt, dass wir sie abgeschrieben haben und hätte sie damals auch nur einen Funken von Hoffnung geäußert, hätte ich sie auch darin mit jeder Faser meiner selbst unterstützt. Aber wo sie sich mit ihren Gedanken befand, konnte ich nur rausfinden, indem ich meine panische Angst überwunden und ihr die Möglichkeit zu reden gegeben habe. Und ich musste feststellen, dass sie längst wusste, was mit ihr passiert und dass sie Beschwichtigungen nicht mehr wollte. Liebe Caro, Du verstehst mich nicht falsch oder? Sei weiter so stark und tapfer! Alles Liebe, Josefine |
Zusehen müssen ist schwer
Liebe Caro,
Du hast gestern Abend nicht geschrieben. Was ist passiert???? Ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass Du immer gleich antwortest, dass ich mir sofort Sorgen mache, wenn ich nichts von Dir höre. Schnell melden, okay. Liebe Grüße, Josefine |
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Hallo liebe Gaby,vielen Dank für Deine Zeilen. Leider konnte ich mich nicht eher melden, da ich den Umzug meiner Schwiegermutter am Wochenende durchgeführt habe. Als wenn ich nicht schon genug Probleme hätte müssen sich die beiden Brüder meines Mannes auch noch gegenseitig in den nicht vorhandenen Bart spucken. So habe ich den Umzug mit meiner Schwester und nem älteren Bruder erledigt. Aber alles kann man aus 150 km Entfernung eben auch nicht erledigen. Ich hoffe es gibt nicht noch zu viel Ärger. Aber Egal.
Nun zu Deinen vielen Fragen. Ja zum Glück habe ich noch meine Eltern im Nachbarort und auch meine Schwester ist immer für mich da. Sonst hätte ich schon einige Sachen nicht so auf die Reihe bekommen wie es doch zum Glück ging. Am Anfang hat man uns gesagt, daß mein Mann einen apfelgroßen Tumor im rechten oberen Lungenflügel hat. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß er bereits am Rippenfell und auch im Lymphknoten am Solarplexuseine Metastasen hatte. Dann bekam er Wasser um die Lunge herum und dadurch extreme Schmerzen. Bei dem letzten Gespäch mit der Ärztin sagte sie mir, daß dort auch schon Zellen drin waren. Das Wasser wurde abgesaugt.und damit waren die Schmerzen wieder weg. Während der ersten Chemo hatte sich der große Tumor super zurückgebildet und daraufhin wurde mein Mann nach Halle in eine Spezialklinik verlegt. Dort sagte man ihm aber nur das es nocht operabel sei. Später waren wir auch in Heidelberg in der Thoraxklinik dort hat er sich vorgestellt. Der Arzt sagte ihm aber er sei in guter Behandlung und in Heidelberg hätten sie ihn genauso behandelt. Manchmal frage ich mich aber, aob sie ihn anders behandelt hätten wenn er Privatpatient wäre??? Aber die Frage ist zwecklos. Im Moment wird überhaupt nicht behandelt. Die Ärzte sind der Meinung jede weitere Behandlung würde ihn nur schwächen aber nichts bewirken. Ich habe ihn zu Hause. Aber es ist schlimm, wenn man ihn sich ansieht. Es war zwar nie viel an ihm dran, er war halt so´n Drahtgestellt, aber jetzt kann mann Anatomieunterricht am lebenden Objekt mit ihm machen. Er selbst hat auch überhaupt keine Kraft mehr. Allerdings hat er seit letztem Montag keine Schmerzmittelpumpe mehr im Port und seit Freitag nimmt er keine Medikamente mehr und er hat keine Schmerzen!!! Wenn ich ihm das Essen nicht vor die Nase stellen würde, würde er nichts essen. Er ißt sowieso nur noch wie ein Spatz. Ich hoffe deinem Mann geht es etwas besser und du konntest ihn wieder aufbauen, damit er sich nicht völlig aufgibt. Ich hoffe wieder von Dir zu hören. Liebe Grüße Ines |
Zusehen müssen ist schwer
Liebe Josefine.
Danke für Deie lieben Zeilen. Bei meiner Ma gibts nichts Neues. Heute hat sie die letzte Bestrahlung. Keiner weiß wie es weiter geht. Ich nehme sie jedes mal in den Arm, es könnte ja der letzte Besuch sein.Habe mich bei meinen Kindern mit Grippe angesteckt, war aber schon beim Arzt. Mußte 3 Tage Besuchspause einlegen. So langsam gehts wieder. Habe von meinem Hausarzt ein Schlafmittel für zwischendurch bekommen. Nehme es aber nur im Notfall. Wollte einfach mal wieder eine Nacht durchschlafen und nichts träumen. Morgen fahre ich wieder zu ihr. Am Samstag fährt meine Cousine mit mir ins KH. Sonst gibts nichts Neues. Bis bald Liebe Grüße Caro |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo zusammen!
Ich habe erst gestern dieses Forum entdeckt. Es tut gut zu lesen, dass auch noch andere "da draußen" sind, die ähnlichen Kummer haben. Meine Mutter hat vor einem guten Jahr die Diagnose Krebs bekommen und dann 2001 immer wieder schreckliche Chemos mitgemacht. Teilweise hatte sie Haluzinationen, die erst nach Tagen verschwanden. Damals wußten noch nicht einmal die Ärzte, ob dieses Haluzinationen wieder weggehen würden. Das war wirklich schrecklich, denn ich wohne 200km von meiner Mutter entfernt und kann nicht immer zu ihr fahren, wenn mir danach ist. Im Herbst und auch noch diesen Januar waren alle optimistisch, dass sie alles halbwegs "optimal" überstanden hat. Doch dann kam letzte Woche der Hammer. Der Tumor am Darm frißt sich nun durch die Darmwand, Folge ist Blut im Stuhl. Dazu kommt eine Trombose, zeitweises Nierenversagen bei einer Niere. Nun wissen die Ärzte nicht mehr, wo sie weitermachen sollen. Es fällt mir nun immer schwerer, sie zu motivieren. Bisher habe ich es eigentlich immer geschafft, doch nun gibt sie sich selbst immer mehr auf. Was ich ja durchaus verstehen kann, aber nicht akzeptieren will. Sie ist erst vor kurzem 51 Jahre alt geworden und mußte nun die beiden letzten Geburtstage im Krankenhaus verbringen. Sie tut mir so unendlich leid und ich würde ihr gerne ein wenig Schmerz abnehmen, vielleicht, damit sie mal wieder eine Nacht durchschlafen kann. Ich habe Angst, dass, wenn sie sich nun langsam aufgibt, es "schnell gehen" kann. Es ist wirklich schwer. Ich bin schon so viele Nächte bei Schnee, Regen und Sturm traurig über die Autobahn wieder heimgefahren. Meine Mutter widerum sagt mir fast bei jedem Besuch, dass ich doch nicht "immer" kommen soll. Ich solle mein Leben mit meinem Mann geniessen, da es ja so schnell vorbei sein kann. Was kann man in so einer Situation noch sagen? Ich sage ihr dann immer, dass ich sehr wohl auch das Leben geniessen kann, wenn ich sie im Krankenhaus besuche. Wie kann ich Ihr das Gefühl nehmen, den Angehörigen "lästig" zu sein? Andererseits ist sie seelig, wenn ich sie auch spontan nach einem schlechten Tag noch spät abends besuche und will dann meine Hand gar nicht mehr los lassen. Nun denn, bevor ich nun Seite um Seite hier alles niederschreibe, mache ich erst einmal eine "Pause", Grüße Collie |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Ines,
danke für Deine Antwort. Schön das Dein Mann wenigstens bei Dir zu Hause ist und er keine Schmerzen ertragen muß. Ich hoffe ich hattet trotz allem eine schöne Woche zusammen. Bei mir war es eine recht aufregende Woche. Mein Mann hatte am Monatg Chemo und dabei in der Praxis einen sehr starken Schmerzanfall. Darauf bekam er von der Ärztin sehr starke Schmerzmittel. Nachts und am Dienstag hat er dann durchgehend gebrochen. Er konnte nichts bei sich behalten. Ich habe dann nachmittags mit der Ärztin telefoniert und diese hat uns sofort in die Praxis bestellt. So mußten wir jetzt jeden Tag zur Infusion für ca. 4 Std. zu ihr. Er konnte bis gestern weder essen noch trinken und hat in dieser Woche schon wieder 5 kg abgenommen. Außerdem war er total erschöpft und kam gar nicht mehr zu sich. Die Ärztin meinte das wäre bei den vielen Medikamenten normal. Jetzt muß ich sehen, daß ich ihn bis Montag wieder einigermaßen "aufpäpeln" kann, denn da bekommt er schon wieder Chemo. Es ist einfach furchtbar. Er schläft wirklich nur noch. Ich hoffe so sehr, daß sich sein Zustand wieder etwas bessert. Er hat jetzt ganz starke Schmerzmittel bekommen. Heute kommt seine Mutter übers Wochenende zu uns. Da hat er dann etwas Abwechslung. Außerdem kommt morgen unser Sohn vom Urlaub zurück, worauf wir uns schon sehr freuen. Dir und Deiner Familie wünsche ich alles alles Gute - ich denke ganz fest an euch - und wir hören voneinander. |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Collie,
es tut mir leid von deiner Mama so schlechtes zu hören. Mir ist es aufgefallen das auch Du eine so weite Fahrt machst um bei deiner Mutti zu sein. Mir ging es genauso, meine Mama war 180 Km von mir weg und ich bin erst jeden 2. Tag dann 2x in der Woche hingefahren.Wäre ich nur noch öfters hingefahren nun ist sie am 19.02.02 verstorben. Am 16.02 war ich noch bei ihr und habe nicht gewußt das es das letzte mal sein wird wo ich sie lebend sehe.Sie wußte das sie Kebs hat und das es unheilbar ist. Auf meine Frage ob sie Angst hat zu sterben hat sie gesagt, nein jeder muß mal sterben.Das habe ich sie aber gefragt als es ihr noch gut ging, da hatte sie noch keine Schmerzen. Tja wie kannst Du deine Ma motivieren? Ich glaube die Erkrankten wissen es wenn sie keine richtige Chance mehr haben.Meine Mama hat von der schlechten Pflege einen offenen Rücken bekommen und das wollten sie dann noch weitläufig ausschälen. Als sie das erfuhr wollte sie nicht mehr leben das hat man richtig gemerkt, sie wollte nichts mehr essen und hat auch kaum noch geredet.Ich denke sie wollte endlich diese höllischen Schmerzen los sein. Beim letzten Besuch fragte ich sie auch ob es ihr zuviel ist wenn ich komme und dann so 3-4 Stunden bleibe da sie immer Zeitweise einschläft. Sie sagte nein sie würde sich freuen wenn ich komme.Das sie einschläft hat sie garnicht selbst mitbekommen.Aber wenn ich mal bei der Krankenschwester war um mich wegen dem Zustand zu erkundigen, dann kam auch schonmal," wo warst Du denn solange?"Also ich kann Dir schlecht was raten aber ich würde soviel zu Ihr fahren wie Du ermöglichen kannst, ich kann es nun nicht mehr! Liebe Grüße Ilo |
Zusehen müssen ist schwer
Hallo Gaby,
ich hoffe ihr hattet alle zu sammen ein schönes Wochenende. Deine Schwiegermutter hat dich sicherlich ein wenig entlastet und du konntest dir für alles etwa mehr Zeit nehmen. Jetzt wo meine Schwiegermutter bei uns im Ort wohnt, weiß ich das alles erst richtig zu schätzen. Heute Nachmittag war ich mit den Kindern bei meinen Eltern und konnte dann einfach zu ihr sagen komm bitte her und bleib bei ihm, damit ich mir keine Sorgen machen muß. Das ist richtig toll. Ich hoffe Du konntest Deinen Mann auch wieder ordentlich aufbauen für die morgige Chemo. Das mit dem Brechen kenne ich auch gut. Mein Mann hat die vielen hochdosierten Schmerzmittel im Magen nicht vertragen, und mußte deshalb ständig brechen. Er war sowieso nie sehr beleibt, aber jetzt wiegt er mit seinen 1,86m nicht mal mehr 60 kg. Er har überhapt keine Kraft mehr und selbst die kleinste Anstrengung läßt ihn völlig außer Puste zurück. Er schläft auch nur noch uaf dem Sofa, obwohl wir so ein Pflegebett haben, aber es ist ihm im Schlafzimmer zu kalt. Morgen will der medizinische Dienst der Krankenkassen kommen und begutachten, wie schlecht es ihm geht, damit wir in eine Pflegestufe eingestuft werden können. Die hatte ich beantragt. Hast Du das auch schon getan? Ich hoffe Dein Mann verträgt die Chemo morgen. Ich denke an Euch bis demnächst Liebe Grüß Ines |
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Liebe Josefine.
Komme soeben vom KH. Meine Ma ist um 0.50Uhr gestorben. Wir waren den ganzen Tag bei ihr und haben ihr die Hand gehalten. Sie hat gekämpft, doch ab 24 Uhr ist sie ruhiger geworden und hat später einfach aufgehört zu atmen. Danke für alles was du für mich getan hast. Melde mich wenn alles vorbei ist. Liebe Grüße Ich umarme Dich Caro |
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Liebe Caro,
schon als ich die Uhrzeit gesehen habe, zu der Du geschrieben hast - mitten in der Nacht - ahnte ich, dass Deine Mutter nun gestorben ist. Es tut mir sehr, sehr Leid. Wie gut, dass Ihr bei ihr sein konntet. Es wird ihr sehr geholfen haben, Euch in der Nähe zu wissen und Eure Liebe zu spüren. Sie hat es nun geschafft und muss keine Schmerzen mehr erleiden. Du hast einmal geschrieben, dass Deine Mutter sehr gläubig ist. Auch das wird ihr den Weg erleichtert haben. Für Dich kommt jetzt die Zeit der Trauer und der Sehnsucht nach ihr, die Dich wahrscheinlich nie wieder ganz verlassen wird. Dein Weg zurück ins Leben wird noch einmal viel Kraft kosten. Aber ich bin sicher, dass Du auch das schaffen wirst. Pass auf Dich auf. Liebe, traurige Grüße, Josefine |
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Hallo Ilona,
vielen Dank für Deine Antwort. Bei meiner Mutter ist es noch gar nicht so kar, ob es "unheilbar" ist. Aber ich habe so ein bestimmtes Gefühl, das mich auch nicht mehr losläßt. Vielleicht verstehst Du ja, was ich meine. Deshalb freue ich mich bei jedem Telefonat (wir telefonieren täglich), wenn sie lachen kann und Schabernack mit den Mitarbeitern auf Ihrer Station treibt. Die Leute sind dort alle wirklich sehr nett. Ansonsten versuche ich sie bei diesen Telefonaten ein wenig aufzumuntern. Was bleibt einem auch anderes? Nun wartet sie auf den Tag an dem sie einen künstlichen Darmausgang gelegt bekommt. Deswegen ist sie natürlich zwischendurch immer sehr bedrückt und hat diese unvermeidlichen "Durchhänger". Das ist das, was mir Sorgen macht. Es tut mir leid für Dich, dass Du nicht im entscheidenden Moment bei Deiner Mutter sein konntest. Ich nehme mir es auch vor, weiß aber, dass ich auch nicht immer auf Abruf in der Nähe sein kann. Bei einer anstehenden Fernreise habe ich mir schon sehr viele Gedanken gemacht, ob es vielleicht genau in der Woche passiert. Aber als ich meiner Mutter von dieser Reise erzählt habe, hat sie sich so sehr für mich gefreut, dass ich weiß, dass sie es mir nicht übel nimmt (sie hat sich sogar direkt ein bestimmtes Mitbringsel gewünscht - das hat mich besonders gefreut). Belastet Dich es sehr, nicht in Ihrer Nähe gewesen zu sein? Liebe Grüße Nicole |
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Hallo Ines,
sorry, daß ich mich erst jetzt melde. Wie geht es Dir und Deinem Mann? Ich finde es toll, daß Du so große Unterstützung von Deiner Familie hast. Das merkt man erst, wenn man auf Hilfe angewiesen ist. Leider habe ich diese Unterstützung nicht. Meine Schwiegereltern wohnen ca. 130 km von uns weg, aber ich bin mir sicher, wenn sie bei uns in der Stadt leben würden, hätte ich auch keine Hilfe. Meinem Mann geht es etwas besser, er ißt auch wieder, zwar nur wenig aber immerhin. Die zweite Chemo hat er soweit ganz gut vertragen. Er ist nur wahnsinnig schwach und dauernd müde. Aber das kennst Du ja. Das Wochenende ging so, ich hatte leider sehr viel Arbeit durch den Besuch von meiner Schwiegermutter, also keine Hilfe dadurch. Aber egal. Auf Deine Frage der Pflegestufe. Hier habe ich noch nichts unternommen. Ich habe auch keine Ahnung was man wann beantragen kann. Vielleicht kannst Du mir ja ein paar Tips geben. Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute bis bald liebe Grüße Gaby |
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Hallo,
seit letzten Jahr Oktober wissen wir das mein Vater Magenkrebs hat im Endstadium hat. Ich liebe ihn sehr und kann nicht mit diesem Gedanken umgehen. Mein Vater spricht auch nicht mit mir darüber und ich traue mich auch nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll, wie ich das alles bewältigen soll....Es ist nur so eine kurze Zeit noch, ich habe Angst. Fühle mich total alleine, irgendwie fühle ich mich von Freunden auch alleine gelasse weil keine mit mir darüber spricht. Dabei ist mein Vater noch so munter und lebenslustig, will das alles gar nicht wahrhaben, es ist so schwer jeden TAg ins Krankenhaus oder zu ihm nach Hause zu gehen und ihn aufzumuntern und dabei sich selbst noch aufzuraffen. Manchmal denke ich wie ich das überhaupt alles schaffe. Ich habe Angst wenn er stirbt dann sterbe ich auch. Ich habe doch nur noch ihn, denn meine Mutter ist schon seit 10 Jahren erkrankt an frühen Alzheimer (Gehirnschwund). Sie erkennt mich kaum. Warum ich!!!! Ich habe große Angst. Meinem Freund, der mich wahnsinnig unterstützt, brülle ich manchmal einfach an, er kann das dann nicht gleich verstehen, aber ich glaube es ich mache es weil ich total mit den Nerven fertig bin. Vielleicht geht es jemanden ähnlich und wir können uns austauschen. Würde mich freuen. Danke.SweetyW20@aol.com |
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Liebe Josefine.
Lieben Dank für Deine Zeilen. Habe eine schwere Woche hinter mir. Kann noch gar nicht richtig denken. Gestern war die Beerdigung. Heute war ich schon 2 mal bei ihr. Ich halte es zu Hause nicht aus. Am Mittwoch rief mich meine Freundin an, und sagte, daß ihre Ma auch gestorben ist. Die beiden Mütter lagen einen Tag nebeneinander in der Leichenhalle. Sie waren vor 25 Jahren Nachbarinnen. Nun gehe ich morgen und Montag mit meiner Freundin ihren schwersten Weg. Dann endlich werde auch ich mal zur Ruhe kommen. Liebe Grüße Caro |
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Hallo Collie,
ich habe deine Antwort doch glatt übersehen, obwohl ich jeden Tag hier reinschaue. Ich hoffe bei Euch ist alles in Ordnung mit deiner Mama! Schön das Ihr jeden Tag telefonieren könnt. Hätte ich auch gerne gemacht mit meiner Ma aber sie hat sich selbst dazu zu schwach gefühlt.Als sie den Schlaganfall hatte an dem Abend habe ich im KRH angerufen und mit Ihr gesprochen, sie konnte kaum reden und ich habe gesagt ich komme morgen hin, dann konnte ich am Telefon hören wie sie versucht hat den Hörer aufzulegen und sie ist dann aus dem Bett gestürzt weil doch die reche Seite taub war nach dem Schlaganfall. Es war so schrecklich Sie schreien zu hören und absolut nichts machen zu können, nichtmal Hilfe rufen zu können! Ab da an hat sie sich immer ans Bett geklammert mit beiden Händen.Warscheinlich wollte sie auch deshalb kein Telefon wegen der schlimmen Erinnerung. Ich bin selbst erstaunt das ich eigentlich, nach 5 Tagen wie gelähmt, ganz gut klarkomme damit.Aber ich grübel schon noch viel, besonders wenn man im Bett liegt, dann sehe ich Mama vor mir die letzten Besuche bei Ihr, ich hab Angst ich vergesse was davon.Die Träne die Ihr runterlief als ich sie das letzte mal sah oder ihre wachen Augen, sie war eigentlich gut drauf und ich habe ihr noch aus der Illustrierten vorgelesen was die Promis so machen das hat sie immer sehr interesiert.Ich hätte nie gedacht das es dann so schnell gehen wird.Sicher wäre ich gerne bei Ihr gewesen aber ob sie das gewollt hätte kann ich nicht sagen und ich wollte doch das sie alles so bekommt wie es ihr Wunsch ist. Hoffentlich trügt Dich dein Gefühl dieses mal! Das Du eine Woche vereist ist ja toll, wohin geht es denn? Ich würde auch so gerne mal wegfahren aber wir haben zuviele Tiere und wer soll die alle dann versorgen. So bis dann , schöne Grüße an Dich und deine Mama |
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Hallo Gaby, schön wieder von Dir zu hören und ganz besonders, daß es deinem Mann wieder etwas besser geht. Mein Mann wird immer schwächer. Er hat so überhaupt keine Kraft mehr. Inzwischen schläft er auch noch mehr als sonst. Ich weiß micht so recht, was ich davon halten soll. Mit dem Essen geht es so einigermaßen. Leider hat er nicht die Kraft sich mit uns zusammen an den Tisch zu setzen. Er ißt immer allein in der Stube, wenn ich mit den Kindern die Mahlzeiten am Küchentisch einnehme.
Der Medizinische Dienst war am Montag da und warscheinlich werden wir in Pflegestufe III eingestuft. Du Kannst die Pflegestufe auch bei deiner Krankenkasse beantragen. Dann bekommst Du Nachricht, daß sich der MDK bei Euch einfindet um die Voraussetzungen zu prüfen und danach werdet ihr in eine Pflegestufe eingestuft und bekommt Pfelgegeld. Das würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall so schnell wie möglich machen, denn es wird ab dem Tag der Antagstellung berücksichtigt. Wie geht es bei Euch jetzt weiter? Wie oft hat dein Mann denn jetzt Chemo? Hat euer Sohn euch denn wenigstens ein wenig aufgebaut? Konntet Ihr bei dem schönen Wetter heute vielleicht sogar ein wenig rausgehen? Ich konnte meinen Mann leider nicht davon überzeugen, daß er auf der Terasse in der Sonne viel besser liegt als in der Stube auf dem Sofa. Manchmal gebe ich dann aber auch resigniert auf und versuche es nicht weiter. Manchmal kann ich auch einfach nicht mehr. Ach noch ein Tipp: Falls ihr zufällig eine Berufsunfähigkeitsversicherung für deinen Mann abgeschlossen hattet, dann wende dich mal an diese, unsere zahlt auch schon über ein Jahr monatlich eine Berufsunfähigeitsrente. Mehr fällt mit im Moment auch nicht ein. Aber wenn, sage ich dir Bescheid. Ich wünsche Euch eine angenehme Woche und denke an Euch Liebe Grüß Ines |
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Hallo Ilona,
mein Mann muß eine Woche geschäftlich in die USA und ich kann ihn begleiten. Ich freue mich auch riesig (ich war nämlich noch nie ausserhalb Europas). Das mit den Tieren kenne ich, aber zum Glück habe ich nette Schwiegereltern, die sich unserer Hunde annehmen. Was und wieviel Tiere habt Ihr denn? Ich glaube, dass ein bißchen Abstand ganz gut tun wird. Deswegen wünsche ich auch Dir, dass Du vielleicht mal "vor die Tür" kommst, um mal wieder andere, neue Eindrücke zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass Du etwas von Deiner Mutter vergessen wirst. Vielleicht tritt es ein wenig in den Hintergrund und ich denke, dass ist auch gut so. Ich denke, dass Du Dich jederzeit an jede Einzelheit wirst erinnern können, wenn Dir danach ist. Ich wünsche Dir, dass Du mal ein paar Tage Urlaub machen kannst! Bis dahin liebe Grüße Collie |
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Hallo Ines,
danke für Deine Zeilen. Bekommt Dein Mann denn keine Medikamente evtl. vom Heilpraktiker - die ihn etwas aufbauen? Meistens ist es ja auch so, daß der Körper durch das Liegen allein schon immer schwächer wird. Eigentlich auch logisch. Die Muskeln und alles andere bauen ja ganz schnell ab. Schade, daß Dein mein nicht mal in den Garten kann, oder will, denn die frische Luft, die Sonne stärkt ja ebenfalls. Vielleicht kannst Du ihn ja doch noch dazu bringen. Hilft ihm bestimmt. Wie wird er denn im Moment behandelt? Ich kann voll nachfühlen wie es Dir teilweise geht. Man will ja nur das Beste. Aber manchmal muß man halt auch aufhören zu drängen. Mein Mann hat jetzt den 2. Zyklos der Chemo hinter sich. Im Moment geht es eigentlich. Er ist nur total schwach und hat Atemprobleme, sowie Kopfschmerzen, Husten und Übelkeit. Die Ärztin meinte das käme von seinen schlechten Blutwerten. Er bekommt jetzt täglich Spritzen, damit sich sein Allgemeinzustand bessert. Jetzt hat er knapp 2 Wochen Pause und bekommt dann den 3. Zyklus. Danach wird ein große Untersuchung angesetzt, damit man sieht, ob die Chemo überhaupt greift. Wir hoffen natürlich ganz feste, daß der Tumor zumindest nicht weiter gewachsen ist. Wir konnten gestern auch etwas spazieren gehen. Zwar nicht lange, denn dafür hat er keine Kraft, aber allein schon eine kleine Runde bringt viel. Im Moment arbeitet er. Natürlich geht das immer nur Stundenweise. Aber es tut ihm gut, zu spüren, daß er noch gebraucht wird. Unser Sohn ist leider schon wieder aus beruflichen Gründen für 2 Wochen weg. Aber wir haben uns sehr gefreut, daß er hier sein konnte. Nun wünsche ich Dir alles alles Liebe, daß sich Dein Mann etwas erholt und ganz viel Kraft für Dich und Deine Familie. Bis hoffentlich bald. Gaby |
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Hallo, liebe Caro,
schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast! Mach Dir keine Gedanken, dass Du so häufig auf dem Friedhof bist und es zu Hause nicht aushalten kannst. Alles, was Dir hilft, mit der Trauer zu leben - außer natürlich Alkohol, Tabletten oder sonstigen Drogen!!! - ist gut und richtig. Gerade wenn jemand nach einer langen, schweren Krankheit stirbt, zeigen Außenstehende einige Zeit nach dem Tod häufig kein Verständnis mehr für trauernde Angehörige. Man hört dann Sätze wie "sei dankbar, dass sie nun nicht mehr leiden muss", "für sie war es doch eine Erlösung" u.ä. Das stimmt natürlich, der Kranke ist von seiner Qual, seinen Schmerzen und seiner Angst erlöst. Für die Angehörigen geht es aber weiter, Kummer und Angst treten in eine neue Phase und die ist nicht einfacher zu durchleben als die Zeit der Krankheit. Natürlich muss das Leben weitergehen und das tut es auch. Irgendwann wirst Du merken, dass Du Dich wieder freuen kannst. Irgendwann wirst Du das erste Mal wieder herzhaft lachen. Aber es braucht seine Zeit. Lass Dir von niemanden erzählen, in welcher Form und wie lange Deine Trauer "normal" ist. Ich glaube, der Verlust der Mutter ist einer der größten Einschnitte im Leben, egal wie alt man ist und fast egal, welches Verhältnis man zueinander hatte. Liebe Caro, ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass neben der Trauer auch die Lebensfreude und die Hoffnung wieder aufkeimt. Vielleicht sollten wir uns im "Forum für Hinterbliebene" wieder "treffen", was hältst Du davon? Vielleicht möchtest Du auch mit dem Forum abschließen? Gib einfach Bescheid, okay. Ich drücke Dich, Josefine |
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Hallo zusammen,
habe heute dieses Forum entdeckt. Ich bin eigentlich nicht direkt betroffen, aber die Mutter meines Freundes hat Krebs und dies belastet natürlich auch mich. Sie hatte schon vor einigen Jahren Brustkrebs und ist nun schon seit gut zwei Jahren wieder wegen verschiedenen Tumoren in Behandlung. Seit zwei Monaten liegt sie jetzt im Krankenhaus. Mein Freund ist schon total mit den Nerven am Ende. Er fährt jeden Tag nach der Arbeit zu ihr und ist oft erst nach 22 Uhr zu Haus. Nachts schläft er dann kaum, weil ihm alles Mögliche durch den Kopf geht. Ich würde ihm so gerne helfen, aber ich weiß einfach nicht wie, außer dass ich immer für ihn da bin. Im Moment ist die Krankheit ansich eigentlich weniger belastend, dafür aber das Verhalten meiner Fast-Schwiegermutter. Sie möchte am liebsten, dass 24 Stunden einer bei ihr ist, und macht totalen Terror, wenn das nicht so ist. Außerdem ist sie teilweise sehr aggressiv sowohl gegenüber den Schwestern und Ärzten, als auch gegenüber der Familie, obwohl sie früher eine absolut liebe und zurückhaltende Frau war. Wir wissen nicht genau, ob das durch die Medikamente kommt oder woher auch immer. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solchen Verhaltensmustern? Wie kann man als Partner einem Betroffenen helfen ?? Ich habe Angst etwas falsch zu machen, dabei habe ich meinen Freund doch so lieb. |
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Liebe Josefine.
Schön, daß Du Dich wieder gemeldet hast. Auch ich werde immer mal ins Forum reinschauen. Doch nicht mehr jeden Tag. Zwischendurch wäre ok. Es hat mir sehr geholfen über alles schreiben zu können. Im Moment fühle ich mich wie in einem Traum aus dem ich nicht aufwachen möchte. Die Zeit heilt alle Wunden, heißt es in einem Sprichwort. Ich hoffe, daß dies auch mal für mich zutrifft. Vielleicht kann ich auch mal in einiger Zeit einem Anderen über die schwere Zeit hinweghelfen. So wie Du mir geholfen hast. Deine Geschichte habe ich mir in einen Bilderrahmen gesteckt, und lese sie immer wieder. Ich kann Dir gar nicht sagen wie dankbar ich Dir bin, daß Du mir die schwere Zeit etwas erleichtert hast. Wir werden uns bestimmt hier wieder "treffen". Bis zum nächsten Mal wird aber ein bißchen Zeit vergehen, ich brauche etwas Zeit nur für mich alleine. Bis bald Ich umarme Dich Liebe Grüße Caro |
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