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AW: Ich habe das Gefühl, alles falsch zu machen :-/
Hallo ihr Lieben,
DANKE für eure lieben Worte. Sie geben einem mehr Kraft, als man sich manchmal vorstellen kann. Liebe Flicka, die Geschichte mit deiner Tochter hat mich zutiefst berührt...und ehrlich gesagt fehlen mir da Worte. Sie war ein wunderhübsches Mädchen und deine Kraft, die du aufbringst ist bewundernswert!!! Liebe Kaffee, nein, ich mach mir tatsächlich nicht immer gleich Gedanken, wenn ich mal mit meinen Zwergen schimpfen muss. Aber ich habe bei ihnen die Chance, darüber zu reden, wenn der Ärger verflogen ist. Hier ist das leider nicht möglich :embarasse Wie soll ich die letzten beiden Tage beschreiben? Kann es noch schlimmer werden? Ja, es kann... Sie sitzt seit Donnerstag definitiv nur noch in ihrem Schlafzimmer. Immer auf der Bettkante, wenn sie nicht liegt und schläft. Donnerstag hat sie nichts, rein gar nichts gegessen. Wollte dafür aber im Schlafanzug auf den Friedhof. Gestern von jeder Scheibe ein Häppchen, so dass ich meinen Mann losschickte, Babygläschen kaufen. Aber selbst das mag sie nicht. Heute morgen war es dann eine kleine Scheibe Brot und seitdem wieder nichts. Auch das Trinken lässt nach, der Drang auf die Toilette zu gehen auch. :embarasse Ich tau mich selber kaum, was zu essen, weil immer dieses Gefühl da ist - du schlägst dir den Bauch voll und sie?:embarasse Vorgestern beim Strümpfe wechseln hab ich ihre Füsse gesehen. Ganz dick, weiß und eiskalt...obwohl der Raum schon fast stickig war - trotz lüften. Gestern wollte sie sie komplett ausziehen. Wenig später waren Musterungen/Marmorierungen zu sehen, die wieder verschwanden, wenn sie gelegen hat und zugedeckt war. Diese Musterungen treten auch an den Armen auf und an den Beinen...aber nur, wenn sie sitzt. Wenn sie schläft und zugedeckt ist, sind sie verschwunden.:eek: Auch tritt jetzt ein seltsamer Geruch zu Tage. Ich weiß echt nicht, wie man das beschreiben soll, außer das er vermischt ist mit dem Geruch von Urin. Keine Ahnung :o Gestern war dann für mich ein Tag, der mich persönlich dicht an meine Grenze brachte. Mit einer Kleinigkeit eigentlich. Ich bin morgens schon mit Kopfschmerzen aufgewacht. Dadurch dass meine Stiefma nur noch mit dem Rolli gehen kann und im Bad der Schrank die Badezimmertür nicht ganz aufgehen ließ, hab ich versucht den Schrank umzuräumen. Naja, was soll ich sagen: aus dem Schrank löste sich die Tür und fiel mir auf den Kopf. :cry::cry::cry: Ich war frustriert, ich hab geweint und es war der Punkt, wo ich mich schweren Herzens dann entschied, den Antrag für das Hospiz ausfüllen zu lassen und zu hoffen, dass es mit der Kostenübernahme klappt. Die Ärztin kam heute extra deswegen vorbei. Mit den Medikamenten soll ich es auch nicht mehr so eng sehen, außer dem Morphium. :embarasse Ist das jetzt der Zeitpunkt? Traurige Grüße Lupi |
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Hallo,du Liebe-
ich habe jede Zeile von dir regelrecht aufgesaugt und es laufen immer wieder Tränen. Meine Mom ist am Mittwoch gestorben-in der Klinik-Brustkrebs mit Metas. in Lunge und Kopf.Nur leider habe wir uns vor 14 Monaten zerstritten und so habe ich ihre letzten Monate,Wochen,Tage und Stunden nicht mit bekommen. Ich weiss nicht wie es ihr ging,es tut weh und ich bereue zutiefst. Deine Zeilen lassen es mich ahnen wie es viell. bei ihr gewesen sein könnte. Wie waren die letzten Stunden seit deinen letzten Post. ? Ich wünsche dir ganz,ganz viel Kraft und ich bewundere und beneide dich sogar um diese traurige,harte,aber doch Wertvolle Zeit. Liebe Grüsse,Steffi--die, die Uhren gerne nochmal zurück drehen würde |
AW: Ich habe das Gefühl, alles falsch zu machen :-/
Hallo ihr Lieben,
tja, wie beschreibe ich den heutigen Tag? Meine Stiefma war heute morgen schon recht früh (gegen 6) wach und saß zuerst nur auf ihrer Kante, mit geschlossenen Augen, kippte wie immer hin und her, nach links und rechts und rauchte ihren Sauerstoffschlauch. Ich hab ihr dann die Medikamente gebracht. Leider ist es jetzt so, dass ihr das Schlucken immer schwerer zu fallen scheint und sie wollen am Dienstag mit einer Pumpe (?) anfangen. Nachdem sie sie geschluckt hatte, bat ich sie, sie gleich zur Toilette bringen zu dürfen, da ich mich auch fertig machen wollte für die Kirche...ihre Antwort war immer ein nein, nein, nein. Mir war es allerdings wichtig, dass ich sie vorher noch mal zur Toilette bringen konnte, da ich die liebe Dame vom Hospiz damit nicht belasten wollte. Sie ältere Dame und gesundheitlich geht es ihr nicht zum Besten. Irgendwann hatte ich sie dann soweit, sie wollte gehen...allerdings erwiesen sich die wenigen Meter bis ins Bad zu einem Kraftakt, mit dem ich nicht gerechnet hab. Ich musste den Rolli dirigieren, sie stützen, gleichzeitig auf den Sauerstoffschlauch achten, damit sie mit dem nicht hängenbleibt und ihr helfen, den Wagen vorwärts zu schieben...im Bad wollte sie sich dann ständig in die Wanne setzen und sie war recht hartnäckig dabei. Bis sie dann auf der Toilette war und wir mit der gleichen Prozedur wieder zurück im Schlafzimmer waren, da war echt ne ganze Stunde vergangen...:undecided Ich hab mich dann fertig gemacht für die Kirche (gewaschen u. angezogen), hab ihr erklärt, wer auf sie aufpasst und wohin ich gehe. Außerdem hab ich ihre klare Minute genutzt, um ihr zu sagen, dass ich mit meinen Kräften am Ende bin und ich es nicht mehr alleine schaffe. Dass sie mir nicht böse sein soll, aber ich mich dafür entscheiden muss, sie in die Hände von erfahrenen Pflegern zu geben. Jemand der sie auch waschen kann und nicht an ihrer Hartnäckigkeit scheitert, weil sie sich nicht vom Fleck bewegen will. Wie schon gesagt, verstärkt sich der Geruch im Zimmer immer mehr und ich möchte nicht Schuld sein, wenn es durch mangelnde Hygiene kommt.:undecided:cry: Und jemand, der andere Möglichkeiten hat, ihr die notwendigen Medikamente zu geben...anders als ich es handhaben muss mittlerweile. Hab ihr erklärt, dass die Palliativ zwar im Krankenhaus integriert ist, aber die Menschen dort ganz anders sind. Netter, freundlicher und vor asllem ungezwungener. Ja...und damit hab ich dann was angerichtet :boese:. Sie rief immerzu Nein, nein, nein - ich will nicht zurück, ich will das nicht, nein. Als ich dann erwiderte, dass ich nicht mehr so weiter machen könne, kam ein Satz, der mich wütend und traurig zugleich machte, der mich entsetzen lies: Dann bring ich mich um!:eek: Jo, wie soll man da reagieren? Erwidert hab ich nur, dass sie das nicht müsse und dass ich mich nicht erpressen lasse. Dass der Krebs den Kampf schon lange gewonnen habe, woraufhin sie gleich wieder verneinte, es gebe noch Hoffnung. Ich weiß, dass mit dem Krebs hätte ich mir klemmen sollen:boese: Und dann blieb sie stur sitzen, obwohl ich mehrfach bat, dass sie sich bitte hinlege...jedesmal hab ich Angst, sie kippe mir nach vorne und schlägt sich den Kopf auf oder an. Immerhin zieht sie ständig den Rolli zu sich, weil da ja ihre gedachten Zigaretten drauf liegen. Erst als die Dame vom Hospiz kam, da legte sie sich hin und ist seitdem auch nicht wieder aufgestanden. Ab und zu konnte ich ihr was zu trinken oder ihre Medikamente (mit Müh und Not) geben oder ich hab mit einem Tuch ihre Lippen befeuchtet, aber das war es...sie liegt nur da und starrt an die Decke oder schläft. Als ob ein Schalter umgelegt wurde. Klack.:sad::sad::sad: Und so liegt sie immer noch da... Ich bin gespannt, wie die Nacht wird. Mit dem SAPV-Team sind wir überein gekommen, dass sie jetzt ihr Morphium gespritzt bekommt. Was mit den restl. Medikamenten passiert - keine Ahnung. Ich werd's sehen. BIs bald und seid lieb gegrüßt Lupi P.S.: Liebe Steffi (mama1950), danke für deine lieben Worte. Ich habe deinen Post auch gelesen und kann nur erahnen, wie es in dir aussieht. Die Worte von Marbie finde ich persönlich am Besten. Sie sagt genau das, was ich denke. Allerdings möchte ich noch was hinzufügen. Die Metastasen bei meiner Stiefma haben in gut 2 Wochen für einen so rapiden Absturz gesorgt. Und sie bekommt es nicht mal mit, sie hat kaum noch eine klare Minute...die Medikamente und auch der Sauerstoffmangel tun ihr Übriges. Liebe Steffi, deine Mama hat dich ganz gewiss aus tiefstem Herzen geliebt, denn nur ein Mensch, dessen Gefühle aus welchem Grund auch immer so verletzt sind, der ist zu solchen Reaktionen fähig. Nur der, der jemanden liebt, kann denjenigen auch "hassen". Nur da ist der Wunsch, denjenigen zu verletzen, besonders groß. Der Mensch ist leider so, warum auch immer. Und wer als Mutter Töchter und Söhne hat, wird bestätigen können, dass man als Mutter eine ganz andere Anforderung an die Tochter stellt, als an den Sohn. Vätern ergeht es nicht anders... Oft ist es auch so, dass Menschen sich diese Krankheit nicht immer eingestehen wollen. Sie glauben daran, dass es alles wieder gut wird, auch wenn es feststeht, dass es nicht so ist...ich möchte hier keinem die Hoffnung nehmen, dass liegt mir fern. Was ich damit sagen will ist, hätte deinen Mama diese Metastasen und ihren nahenden Tod akzeptiert, dann wäre sie gewiss auf dich zugekommen um sich auszusöhnen. Ich gehe deswegen davon aus, da ich diese Situation ein wenig anders bei meiner Stiefmama mitmache...sie will keinen sehen, ich darf keinen informieren, denn sie glaubt fest daran, dass sie wieder gesund wird und keiner darf sie so sehen, so wie sie jetzt aussieht. Und auch ihrer Schwester, mit der sie "zerstritten" ist, auch die darf ich nicht informieren. Du siehst, es ist eine unglaubliche Last, die auch auf den Schultern deines Bruders lastete...fass dir ein Herz und schreibe ihm ein paar liebe Zeilen. Bitte ihn um ein Treffen vor der Beerdigung, erkläre ihm die Situation . Es hilft fast immer, die Leute in solchen Momenten mit einer Art Schuldeingeständnis zu entwaffnen, aber bitte lade nicht zuviel Schuld auf dich selbst. Und wenn du zur Beerdigung gehen willst - dann geh. Das kann dir niemand verbieten, und das lass dir von niemanden verbieten. Sie war deine Mama. Es ist dein gutes Recht. Fühl dich einmal fest gedrückt:knuddel: Lupi |
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Liebe Lupi,
ich möchte Dir einen ganz herzlichen Gruss senden. Obwohl Du immer wieder von Deinen Selbstzweifeln schreibst, leistest Du eine ganze Menge für Deine Stiefmutti. Du erwähnst, dass Du in den Pfingstgottesdienst gehen möchtest, sicherlich ist Deine Motivation auch Nächstenliebe für Deine Stiefmutti und Gott der Herr gibt Dir die Kraft, die schwierige Situation zu meistern. Der Pflegedienst hat auch keine andere Möglichkeit die Medizin zu geben, als Du. Wenn jemand nicht mehr schlucken kann, bleibt nur der Weg über die Medikamentenpumpe. Sicherlich wird dann das Morphium darüber gegeben. Man verabreicht kontinuierlich eine bestimmte Medikamentenmenge, entweder über die Haut oder auch über den Port. Bei bestimmten Situationen ist es möglich, zusätzlich einen Bolus zu verabreichen. Dieser wirkt schnell und nicht sehr lange. Dadurch ist es möglich, Tätigkeiten wie Betten oder Waschen, die Schmerzen verursachen, durchzuführen. Zitat:
Zitat:
Wenn dieser nicht mehr richtig eingestellt ist, kann es auch zu solchen Gerüchen kommen, der Atem riecht nach Aceton. Liebe Lupi, ich wünsche Dir viel Kraft, Tschüß, Elisabethh. @mama 1950, Liebe Steffi, ich möchte Dir und Deiner Familie meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Es tut mir sehr leid, dass Du so eine schwierige Zeit mit Deiner Mama hinter Dir hast. In stiller Trauer, Elisabethh. |
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Hallo Zusammen,
ich hab heute nur einen kurzen Eintrag: Meine Stiefmama hat heute morgen kurz vor 9 ihre Augen für immer geschlossen. So groß meine Erleichterung ist, so groß ist auch der Schreck und die Traurigkeit...es ging auf einmal so rasend schnell...und schon gibt es jemand, der dann für die Regelung des Nachlasses jederzeit Zeit hat, aber keine Zeit hatte, um mich in den letzten Tagen auch nur im Geringsten zu unterstützen. Zufall oder schön? Heute wäre ihr 25.Hochzeitstag... Ich melde mich die Tage wieder und erzähle ein wenig ausführlicher - jetzt möchte ich einfach nur frische Luft schnappen und mich in die Ecke setzen und weinen:undecided:undecided:undecided Traurige Grüße und bis bald Lupi |
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Liebe Lupi,
mein herzliches Beileid. Wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Eva :engel: |
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Liebe Lupi,
komm erst mal zur Ruhe. Alles weitere wird der Bestatter regeln,Du hast bis jetzt getan was Dir möglich war. Sei nicht so enttäuscht von den Menschen, die Dir nicht beigestanden haben. Sie wissen es nicht besser. Es ist nichts persönliches. Nur Dummheit und Gedankenlosigkeit, aber keine Gemeinheit. Sie hat es überstanden, und Du auch- Du warst so tapfer. Ich schicke Dir einen lieben Gruß- |
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Liebe Lupi,
es tut mir leid und ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit. Bin in Gedanken bei Dir. Flicka |
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Liebe Lupi,
mein herzliches Beileid. Ich wünsche Euch Ruhe und Frieden nach diesem schweren Weg, Deiner Stiefmama und Dir. Kaffee |
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Liebe Lupi.
es tut mir sehr leid! Du hast etwas ganz Wertvolles vollbracht, dadurch, dass Du Deine Stiefmutti so liebevoll und tapfer durch diese unglaublich schwere Zeit begleitet hast. Lass Dir jetzt die Zeit, die Du brauchst... Liebe Grüße, Anja |
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"Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatross und er trug mich mit sanften Schwingen weit über die sieben Weltmeere. Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts. Ich trat hinein und fühlte mich geborgen. Ich habe euch nicht verlassen, ich bin euch nur ein Stück voraus." Antoine de Saint-Exupery : Der Kleine Prinz Liebe Lupi, auch von mir mein aufrichtigstes Beileid. grüße Steffi |
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Liebe Lupi,
mein herzliches Beileid. In stiller Trauer, Elisabethh. |
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Ihr Lieben,
morgen ist es ein Jahr her - ein Jahr, indem so viel passierte, in dem keine Zeit zum Trauern war, keine Zeit zum Luft holen. Ich habe versucht, Dingen aus dem Weg zu gehen, zu vergessen - und es geht einfach nicht. Gerade heute kommt die Erinnerungskeule mit aller Macht zurück...und wie so oft das schlechte Gewissen. Aber zuerst möchte ich euch von Herzen für euer Mitgefühl, euern Trost, dem Zuhören und den Beileidsbekundungen bedanken. Ihr wart neben meinem Hasi und meinen Kindern aus heutiger Sicht eine sehr sehr wichtige Leine, ein Halt der mir soviel gegeben hat. Auch wenn es mit einem Jahr Verspätung kommt, so möchte ich doch gern den versprochenen Bericht noch schreiben, ein Tag, der sich so tief verwurzelt hat, als sei es eben gerade erst geschehen. In der Nacht zum 20.05.13 hab ich nicht viel geschlafen, ständig war ich wach und bin immer wieder schauen gegangen...ich war innerlich sehr, sehr unruhig. Am 20.5.13, so gegen 4, halb 5 Uhr morgens bin ich wieder wach geworden, bin zu ihr gegangen und sie stöhnte so jämmerlich, also hab ich kurzerhand beim SAPV angerufen und die Pflege. Sie durften ihr dann Morphium spritzen. Als die Schwester kam, dachte ich, mich trifft der Schlag. Das war die gleiche Schwester, die 2009 dafür sorgte, dass mein Papa wieder zurück ins Krankenhaus durfte. Man hatte ihn von dort ja trotz Schmerzen und hohem Fieber ausquartiert und er starb 5 Tage nach erneuter Einweisung. Leider :undecided Meine Stiefma wollte plötzlich auf die Toilette und als wir gemeinsam versucht haben, sie hochzuheben um sie zur Toilette zu bringen, da lief alles ins Bett. Und da ich nichts an Pflegematerial erhalten hatte bzw. nur weniges, was mein Schatz mir besorgt hatte, fuhr die Schwester nach Gabe vom Morphium los, um entsprechende Dinge zu holen. Währenddessen machte ich meine Stiefma sauber. Leder tat ich ihr da immer wieder weh, egal wie vorsichtig ich war...es war zum Verzweifeln! Eine gute halbe Stunde später war die Schwester wieder da (ich hoffe heute noch, sie wurde nicht geblitzt) und gemeinsam bezogen wir das Bett neu, wickelten meine Stiefma und betteten sie neu. Allerdings hat es sie so derbe angestrengt, dass sie sehr angestrengt nach Luft japste. Wie jemand, der einen heftigen Asthmaanfall hatte. Wir füllten das Protokoll aus, sie gab mir Pflegematerial, ich schmiss die Waschmaschine an und kippte gegen 6 zurück auf die Couch...totmüde. Leider... Durch das Piepen der Waschmaschine bin ich gegen 8.30 Uhr wach geworden und hab diese ausgemacht. Und dann hörte ich nur noch das Röcheln, dieses grausige Röcheln...zuerst dachte ich, dass meine Stiefmama krampfte und gab ihr eine Tavor auf die Zunge. Keine 5min später wurde es immer schlimmer und da rief ich beim SAPV an. Und während ich in ihrem Zimmer stand, panisch wurde und mit der Schwester telefonierte...da war es ganz plötzlich vorbei. Einfach vorbei :( einfach so. Die Schwester vom SAPV sagte mir, dass die Ärztin, sobald sie frei sei, vorbei komme um alles in die Wege zu leiten. Ich hab dann nur noch das Fenster weit aufgemacht, eine Kerze angezündet und ihren Kater zu ihr gelassen...der allerdings lieber stiften gehen wollte. Mein Mann kam auch sofort rüber und unser Ältester (war ja Feiertag) passte auf seine Geschwister auf. Die Ärztin kam irgendwann gegen 11 und naja, danach ging die Maschinerie los. Totenschein, Bestattungshaus, Telefonate erledigen usw....irgendwann um 16 Uhr war ich zu Hause und hab mich nur noch vergraben. Ich hatte mir jede Menge Vorwürfe gemacht, dass ich mit der letzten Tavor ihren Tod praktisch beschleunigt haben könnte. Heute weiß ich, dass dem nicht so ist - der Krebs war zum Schluss ebend rasend schnell und hat ganze Arbeit geleistet. In den folgenden Monaten darauf blieben wir mit fast allem allein...und als ich im September alles erledigt hatte, hatte ich eine Magenschleimhautentzündung vom Allerfeinsten, mein Asthma und mein Reizdarm wetteiferten um die Wette und im Oktober kam der Verdacht nach Schilddrüsenkrebs auf, der sich zum Glück nicht bestätigt hat. Es ist ein kalter Knoten/Zyste - was genau, daraus wurde ich nicht schlau. Jedenfalls meinte mein Hausarzt, der Krebsverdacht habe sich nicht bestätigt, trotzdem solle ich alle 3 Monate zur Kontrolle. Tja, dass war es. Ich kämpfe heute noch mit bösen Anfeindungen, Anschuldigungen - mir werden Behauptungen an den Kopf geklatscht, wo ich langsam ins Zweifeln komme und oft weinen muss, weil man das Andenken einer Frau, die immer gut genug war, wenn es ums Geld ging, beschmutzt :undecided:weinen: Dennoch möchte ich die letzten Zeilen nutzen und mich nochmal bei allen für euern Zuspruch und das Zuhören bedanken!!! Ihr wart mir eine verdammt große Hilfe und ich wünsche euch allen von ganzen Herzen nur das Beste!!! Lupi |
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