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Loreena 11.07.2007 19:33

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

ich hoffe sehr, dass die Schmerzmittel wirken. Wenn man daneben steht und es miterleben muss, ist es, als würde man die physischen Schmerzen selbst psychisch erleben.

Leider kann ich jetzt nur noch von der Erinnerung leben. In dem Moment, als mein Mann starb, habe ich mir gewünscht, die Zeit bleibt stehen. Ich fand es brutal, dass sich die Erde einfach weiter dreht, als wäre nichts geschehen...

Die Trauer ist so groß, ich kann das gar nicht in Worte fassen.

Ich hätte so gerne eine schöne Grablampe gekauft, die ich vor die Urnenwand stellen wollte. Man hat mir aber gesagt, dass die dann wahrscheinlich abends schon gestohlen wäre. Für den Tag der Urnenbeisetzung (24.7.) habe ich ein Herz aus Rosen bestellt. Hoffentlich wird das nicht auch gestohlen. Man kann nur noch so wenig für ihn tun (ja, es ist wohl mehr für einen selbst), und dann wird einem das auch noch vermiest.

Übrigens, dein Spruch gefällt mir gut.

Alles Liebe für euch und weiterhin ganz viel Kraft
wünscht Loreena

ingrid1956 11.07.2007 20:10

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Loreena !

Danke für deine Nachricht.
Leider verträgt mein Mann das neue Pflaster nicht und wir müssen ausprobieren welches Mittel wirklich hilft´.

Er hat große Schmerzen in den Knochen,wahrscheinlich sind Metastasen dran Schuld . Am Montag muss er zum Radiologen wegen "Skelett Szintigramm und Röntgen der Wirbel und Rippen. Na ja immer was neues dazu .Außerdem hat er nächste Woche Samstag seinen 60sten Geburtstag.
Schau ma mal was draus wird .
Ich grüße dich ganz lieb und freu mich euch kennen gelernt zu haben, auch wenn es nur hier drin ist

Servus aus Niederbayern
Ingrid

Loreena 15.07.2007 15:09

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

bei meinem Mann waren ja auch in 3 Wirbeln Metastasen. Das waren furchtbare Schmerzen. Durch die Chemo ist es aber etwas besser geworden.

Es ist ein sehr schwerer Weg, den wir alle mit dieser Krankheit gehen müssen.

Ich drücke mal die Daumen, dass bei der Untersuchung keine neuen Katastrophen sichtbar werden.

Wie schön, dass er an seinem Geburtstag zu Hause sein kann. Hast du denn für diesen Tag etwas geplant, also Besuch und eine kleine Feier?

Für mich ist es immer ein gutes Gefühl, dass mein Mann die letzte Zeit (mit Unterbrechungen) zu Hause verbringen konnte. Die Pflege erfordert zwar all unsere Kraft, aber letztendlich lohnt es sich für beide Teile. Später denkt man dankbar daran zurück, dass man diesen Weg gewählt hat.

Grüße aus dem südlichen Westfalen
und "bis die Tage"
Loreena

ingrid1956 15.07.2007 21:27

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena
und all die andern die hier gern sind.

Ja wir gehn ins gasthaus zum feiern da haben wir den stress nicht im haus , ausserdem kommen natürlich kinder und vor allem seine geliebten enkelkinder

und verwandte und freunde ,
mal schaun wie lange er aushält aber wir bleiben in der nähe
im moment nimmt er morphin 30 mg 3 - 4 x täglich und novalgin.
pflaster hat er nicht vertragen
er ist sehrt mitgenommen und wird auch immer schwächer ,aber ich denke die aussicht auf seinen geburtstag läßt ihn aushalten . ich wünsche es ihm ,er freut sich sooo darauf.
mal schaun was morgen rauskommt, er hat auch die lymphe unter dem rechten arm voller metastasen.

na ja sag mal wieder servus und bis bald
Ingrid:winke:

Loreena 16.07.2007 21:54

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

was gibt es Neues?

Die Idee mit dem Gasthaus finde ich gut. So hast du mehr Zeit für euch. Das zählt. Auch wenn es ihm schlecht geht, ER LEBT. Keiner weiß, wann seine Zeit gekommen ist. Macht das Beste aus der Situation. Ich wünsche euch so sehr, dass er an dem Tag einigermaßen gut drauf ist. Hoffentlich könnt ihr die Feier auch genießen.

Versuche, diese Zeit, in der du jetzt 200 % gibst, ganz intensiv zu erleben. Das hilft dir später bei der Bewältigung der Trauer. Jedes liebe Wort, das ihr jetzt austauscht, bleibt in der Erinnerung (das ist so wichtig). Jede Hoffnung auf ein Wiedersehen macht euch beide stark. Ohne Hoffnung kann man nicht leben. Und wir müssen doch leben... :sad:

Ich weiß, dass mein Mann viel auf sich genommen hat, um mit mir zusammen sein zu können. Als ich spürte, dass es zu Ende ging, habe ich ihm gesagt, dass er gehen darf, wenn er keine Kraft mehr hat. Und ich habe ihm eine gute Reise in die andere Welt gewünscht. Ich wollte ihm helfen, so gut ich konnte. Und jetzt bin ich froh darüber. Es bringt nichts, die Realität zu leugnen, auch wenn es noch so weh tut.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und viel Kraft.

Nur die Liebe zählt.
Loreena

PS: Was mir geholfen hat: Ein Buch von Bernard Jakoby, Geheimnis Sterben, rororo-Verlag 62067

ingrid1956 17.07.2007 20:55

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena !
Danke für den tip mit dem Buch, hab schon einige gelesen von der Kübler - Ross (bin ehrenamtlich Hospizhelferin in Passau)und das hilft mir auch sehr gut.
Ja ich hoffe das mein Mann die Feier einigermaßen gut über die Runde bringt ,er freut sich wirklich schon sehr darauf alle seine Enkel an einem Tisch zu haben, sind ja ein bisscher verstreut .
So jetzt geh ich wieder zu meinem Schatz
liebe Grüße aus Niederbayern
und danke das ich hier einge kennen lernen durfte . Ihr helft mir alle hier :shy:

Loreena 20.07.2007 18:20

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

ich wünsche euch morgen eine schöne Feier und hoffe, dass ihr das Fest genießen könnt und seine Schmerzen nicht so arg sind.

Alles Gute
Loreena

ingrid1956 28.07.2007 11:36

AW: zum Sterben nach Hause
 
Meine Lieben :winke: !

Muss mich wieder mal melden.Bei meinem Mann sind die Bauchdeckenmetastasen aufgegangen , blutig und Sekret tritt aus ,hat jemand Erfahrung damit ??? was kann ich tun, ausser verbinden mit Oleotüll und Kompressen ?????
Er nimmt mittlerweile Morphin 30 mg 8 stündlich und Morphin Merk Tropfen 2 %

liebe grüße und schönes Wochenende

Ingrid

Loreena 28.07.2007 16:55

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

ich wünsche, ich könnte dir weiterhelfen. Bei uns war aber ein ganz anderes Krankheitsbild. Vielleicht gibt es hier ein anderes Unterforum, wo du deine Frage nochmal stellen kannst.

Ich bin in Gedanken bei euch.

Dienstag war die Urnenbeisetzung. Ich habe die Urne selbst von der Trauerhalle bis zur Urnenwand getragen. Wir sind doch immer Hand in Hand durch's Leben gegangen und ich wollte auf seinem letzten Weg so nah wie möglich bei ihm sein. Es war nicht leicht, aber ich bin so froh, dass ich es getan habe. Mittwoch hatte ich dann allerdings den totalen Einbruch.

Hat dein Mann denn die Geburtstagsfeier gut verkraftet?

Viele Kraftpakete nach Bayern
schickt Loreena

Marie25 28.07.2007 23:50

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Ihr Lieben,
willmich auch mal wieder melden.
Ich hatte jetzt 3 Wochen Urlaub, davon war ich mit meiner Tochter 1 Woche in Berlin, den Rest haben wir zu Hause verbracht, auch wir haben mit Renovierungsarbeiten angefangen, das lenkt ein bißchen ab.
Mein Schatz ist heute vor 6 Wochen eingeschlafen und ich bin jetzt erst soweit meine Trauer auch zuzulassen, er fehlt uns allen unendlich.

@Ingrid, ich würde genauso verbinden, ich denke mehr kann man nicht machen, leider.
Wie war denn Die Geburtstagsfeier ??? Konnte dein Mann sie genießen ?

@ Loreena, das du die Urne deines Mannes getragen hast finde ich großartig, es ist ja der letzte gemeinsame Weg, aber da gehört viel Kraft dazu.

Euch, aber auch allen anderen viel Mut und Kraft und den Blick nach vorne richten.

Liebe Grüße Marianne

ingrid1956 29.07.2007 11:07

AW: zum Sterben nach Hause
 
hallo Marie und Loreena und all die andern die gern hier sind

Marie: Mein Mann hat seine Geburtstagsfeier ganz gut überstanden(mit -schmerzmittel) aber er war drei Tage danach noch richtig geschafft .
Im Moment bin ich am überlegen ob ich beim Hausarzt eine reha für ihn beantrage in der Klinik in der ich arbeite - wäre dann beruhigter weil er nicht allein zu hause ist. Wenn er drei wochen bekäme, wär das super, im anschluss - ende August hab ich dann drei wochen Urlaub.Und dann müssen wir weiter sehn .Aber wer weiß ob er es überhaupt so lange schafft.

na ja mal sehn
Ich wünsche allen einen erholsamen Sonntag, leider hab ich Dienst
lg Ingrid

Loreena 29.07.2007 15:19

AW: zum Sterben nach Hause
 
@ Marianne:
Schön, mal wieder was von dir zu lesen. Ich kann auch nicht nur hier sitzen und grübeln. Ich räume die ganze Wohnung um (vor allem in den Schränken).

Du kannst die Trauer erst jetzt zulassen. Ich habe mich auch immer wieder "zusammengerissen", weil immer noch wichtige Termine anstanden. Der letzte war am Dienstag (Urnenbeisetzung). Am Tag danach bin ich innerlich zusammengebrochen.

Mein Mann fehlt mir auch so sehr. Letzte Woche war ich nach dem Blutabnehmen morgens im Eiscafe, um einen Kaffee zu trinken. Ich musste noch warten, bis das Geschäft öffnete, in dem ich etwas kaufen wollte, und es regnete in Strömen. Also bin ich so lange dorthin geflüchtet. In der Zeit, in der ich dort saß (wir waren oft zusammen dort), habe ich gemerkt, was es heißt, alleine unter Menschen zu sein. Und das ist erst der Anfang...

Kannst du denn durchschlafen und hast du dich ein wenig von der schweren Zeit der Pflege erholt?


@ Ingrid:
Pflege und Berufstätigkeit ist gar nicht wirklich machbar. Jedenfalls ab einem gewissen Stadium bzw. ohne einige weitere Helfer. Ich habe jetzt von einer Gesetzteänderung ab dem nächsten Jahr gelesen. Dann sollen Pflegende ein halbes Jahr freigestellt werden. :rolleyes: Toll, da haben wir ja nichts mehr von.

Ich verstehe, dass du keine Ruhe im Job hast, wenn du dich ständig um ihn sorgst. Bei dem, was du geschrieben hast, ist es ja sehr schwierig, ihn alleine zu lassen. Habt ihr denn mal über dieses Thema gesprochen? Irgend einen Weg musst du ja jetzt finden.


Alles Liebe für euch
Loreena

Marie25 29.07.2007 18:26

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,
ich kann dich gut verstehen, ich arbeite in der ambulanten Pflege und mir ging die Pflege meines Mannes gut von der Hand, klar das ist ja meine tgl. Arbeit, aber ich war ganz schnell an meinen Grenzen und hatte mir ein Ultimatum gesetzt, wenn mein Mann noch länger gelebt hätte, hätte ich mich nach einer Hilfskraft umgesehen, die im Haushalt gewohnt hätte. Aber dazu ist es nun nicht mehr gekommen. Aber es wäre die einzige Alternative gewesen um meinen Mann zu Hause pflegen zu können.

@ liebe Loreena, genauso empfinde ich auch, egal wo ich hingehe, fast überall sind wir sonst zusammen hingegangen, alleinsein fällt mir nicht schwer, aber Einsamkeit schon sehr.

Liebe Grüße Marianne

ingrid1956 29.07.2007 21:29

AW: zum Sterben nach Hause
 
hallo ihr lieben
Ja Marie ich bin ja auch in der Pflege und daher wäre es ganz gut wenn er zu uns auf station käme ,werd mich morgen früh gleich drum kümmern.Hab ja spätschicht und vormittags Zeit mein Mann muss morgen früh gleich in die radiologie evtl. wollen sie die bauchdeckenmetastasen bestrahlen .
schau ma eben was sich machen läßt , Hab ja auch einen verständnisvollen Chefarzt der unbürokratisch hilft
Ich wäre auf jeden fall beruhigter und später muss ich erst mal sehn.
Ok servus bis bald ich melde mich wieder
euch beiden, Marianne und Loreena ---Kopf hoch
Das Leben geht weiter( muss )

liebe grüße aus niederbayern
Ingrid

Loreena 04.08.2007 15:34

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo,

@ Ingrid: Gibt es Neuigkeiten? Ist dein Mann auf der Station? Wie geht es euch?

Ja, das Leben geht weiter. Das ist aber das, was ich oft nicht verstehe. Mit dem Moment des Todes habe ich mir gewünscht, die Zeit bleibt stehen. Ich mag dieses neue Leben nicht.

@ Marianne: Gestern war ich auf dem Friedhof und konnte zum ersten Mal weinen. Da habe ich gespürt, unter welchem Druck ich in den letzten 7 Jahren gestanden habe. Da war immer nur Kämpfen und Zusammenreißen angesagt.

Momentan bin ich lieber alleine, weil ich die Zeit zum Trauern brauche und unbedingt noch viele Dinge regeln muss. Erst danach kann ich wieder Einladungen annehmen/aussprechen etc.

"Im Moment lieber alleine" heißt natürlich nicht, dass ich mir nicht so sehr unsere Zweisamkeit zurückwünsche.

Alles Gute
wünsche euch Loreena

ingrid1956 04.08.2007 20:31

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena und Marianne

Mei Mann ist im Moment bei mir auf station . Montag entscheidet sich ob die Reha genehmigt wird, wenn nicht hat mir mein Chef angeboten meinen Mann kostenlos bis zu meinem Urlaub, ende August ,auf Station zu lassen.Hätte ich nicht gedacht das der soo sozial eingestellt ist.
Es geht ihm nicht gut:cry:
Ich könnte oft nur noch heulen, aber es hilft auch nix und ich will meinem Mann auch nicht belasten, er macht sich sorgen um mich
Die Bauchwandmetastasen sind immer noch offen aber ich hoffe das die Bestrahlungen was positives bewirken.
Ich denke ich muß euch nicht beschreiben wie das aussieht und wie das stinkt < sorry.
LG Ingrid

Loreena 05.08.2007 20:36

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ja, die Kranken machen sich Sorgen um uns. Das war bei meinem Mann auch so.

Schlimm mit den Metas. Ich schicke dir ein XXXXXL-Kraftpaket.

Grüße von
Loreena

moni1944-2007 11.08.2007 20:34

AW: zum Sterben nach Hause
 
liebe Marie
ich habe das auch durchmachen müssen, es geht. wenn man jemanden liebt, geht alles. ich habe meinen mann leider nur 4 monate zu hause pflegen können,
als sich herausstellte, er hat krebs. bestrahlungen bekamen ihm nicht, er wwurde
immer schwächer. er kam 1 tag bevor er starb nach hause, als schwerstpflege-
fall. am sauerstoffgerät, an der beatmungsmaschine, künstl. ernährung ect.
schon halb im koma.am nächsten tag früh starb er zuhause. ich bin mir nicht
mal sicher ob er noch gemerkt hat, das er zuhause war.aber mein mann wollte
zuhause sterben, und den wunsch habe ich ihm erfüllt, auch das ich ihn zuhause pflegte und er nicht ins pflegeheim mußte, wie viele andere.
meine besten wünsche für dich und deinen mann
du schaffst das !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
gruß Moni

ingrid1956 12.08.2007 09:38

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo ihr Lieben !

Will mich wieder mal melden. Meinem Mann gehts immer schlechter er ist bald nur noch Haut und Knochen ,seit 2 Tagen hat er starken Husten und er meint er muss ersticken. Das Wochenende hab ich ihn mit heim genommen ,weil ich frei hab, heut abend geht er wieder auf die Station.Dann muss ich noch bis 27.8 arbeiten unnd dann hab ich Urlaub . Ich denke aber er übersteht es nicht bis dahin obwohl er immmer noch kämpft.
Er will einach nicht annehmen das er nicht mehr gesund wird bzw. das er bald sterben muss.Und ich steh neben ihm .....und kann ihm nicht helfen das, ist das schlimmste für mich.
Na ja ich hab mich wieder bisschen ausgeheult kümmere mich wieder um ihn jetzt .

Liebe Grüße
Servus und schönen Sonntag noch euch allen

Loreena 12.08.2007 09:50

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ingrid, bei meinem Mann war er auch so. Er hoffte immer noch darauf, bald die nächste Chemo zu bekommen. Dabei war er auch nur noch Haut und Knochen. 50 kg Abnahme in so kurzer Zeit sind heftig. Ich habe mich immer gewundert, mit wie wenig Nahrung man noch existieren kann.

Hoffentlich muss dein Mann sich nicht so sehr quälen. Das mit dem Husten ist sicher grausam.

So schlimm, wie es ist, aber gut, dass du die Möglichkeit hast, ihn in deiner Nähe zu behalten.

Ich denke an dich.
Loreena

ingrid1956 12.08.2007 21:51

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena !

Hab meinen Mann mit Fieber wieder auf Station gebracht ,Arzt meint evtl. Lungenentzündung . Was das bedeutet brauch ich wohl nicht sagen. Er hat jedoch sofort Infusion mit Antibiotika bekommen vielleicht kann man dies verhindern.
Nach einer schlaflosen Nacht , die nächste Schlaflose .

Servus aus Niederbayern

die traurige Ingrid:cry:

Loreena 13.08.2007 20:05

AW: zum Sterben nach Hause
 
Nee, Ingrid, musst du nicht erklären. Das war bei meinem Mann auch so. Er hat dann noch eine Woche geschafft. Allerdings hat er keine Medis bekommen.

Schlafprobleme hatte ich auch, d. h. habe ich heute immer noch. Was etwas geholfen hat, waren Baldrian-Hopfen-Pillis.

Gudrun
*Kraftpaketrüberschieb*

ingrid1956 13.08.2007 22:02

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena

Hab heut mit unserer Ärztin gesprochen, Reha wurde abgelehnt, aber die haben wiederspruch eingelegt, na ja bis das erledigt ist..... wird er wohl nicht erwarten können , er darf aber trotzdem auf meiner station bleiben auf kosten des hauses .
Die Ärztin meint es dauert nimmer lange
Die Gelbsucht wird immer stärker .
Obwohl ich ihm wünsche nicht sooo leiden zu müssen bin ich total fertig und heul nur noch rum hier.

Ich hab Angst
Dieses wochenende war seine Tochter mit Fam. da , drei kl. Kinder war sehr anstrengend .
Sie haben ihren Opa das letzte mal gesehn.

Er hat auch das erste mal zu unserer Schwiegertochter gesagt, es geht ihm sehr schlecht und er denkt das es aus ist, ....bis jetzt hat er immer gemeint :"es muss wieder besser werden."
Hat einfach die Augen verschlossen vor der Tatsache schwer krank zu sein.
Soo hab mich wieder ausgeweint und hoffe das ich niemand mit runter gezogen hab in ein unendlich tiefes Loch.


lg Ingrid:weinen:

Loreena 14.08.2007 19:44

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid, es ist doch gut, dass wir uns hier ausweinen und unterstützen können. Dafür sind wir doch hier.

Es ist so schlimm. Man kann nur die Zeit nutzen. Alles Liebe, das jetzt nicht gesagt wird, kann anschließend nie mehr gesagt werden. Von daher ist es gut, dass man Zeit hat, um Abschied zu nehmen; ganz intensiv.

Wenn ich zurückdenke, möchte ich meinem Mann diese Qualen auch nicht zurückwünschen, nur damit er Stunden oder Tage länger lebt. Es war genug. Er hat lange genug gelitten. Und es war aussichtslos.

Ich habe ein Bild von meinem Mann über dem Sideboard im Wohnzimmer aufgehängt. Auf dem Board stehen Blumen und eine Kerze, die gerade brennt. Außerdem liegt dort das Kondolenzbuch, ein Fotoalbum, ein Karton mit persönlichen Dingen und ein Karton mit Beileidskarten. Schade, dass man in D die Urne nicht mit nach Hause nehmen kann. Das wäre mir viel lieber, als sie auf dem Friedhof zu besuchen. So hätte ich einen Platz für alles zusammen. Es verbindet mich die Wohnung, in der er gelebt hat und in der er gestorben ist, mehr mit ihm als die Urnenwand.

Dass du Angst hast, verstehe ich. Es ging mir ja vor Kurzem auch so. Aber was für ein Segen, dass er auf der Station bleiben darf. Der Scheffe hat ja richtig menschliche Züge. *zwinker*

Ich werde weiter an dich denken und weiß, wie du dich jetzt fühlst.

Alles Liebe und Gute und viel Kraft
wünscht Loreena

martinaIna 15.08.2007 13:56

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

nein, Du ziehst hier keinen runter, wenn Du hier nicht deine Tränen los werden kannst, wo sonst?

Jetzt dauert es wohl nicht mehr lange. Das ist tröstlich.
Anders als Loreena habe ich aber das Gefühl, dass Du selbst nach dem Tod noch sagen kannst, was er hören soll und er es spüren wird. (Die wichtigen Dinge sind ja keine Sachaussagen.)

Ich wünsch Dir Kraft und ich wünsch Dir Menschen, die dich in den Arm nehmen und dich fest halten.
martina

Loreena 23.08.2007 20:29

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ingrid, ich denke jeden Tag an dich.

Die Liebe und die Dankbarkeit geben uns die Kraft, die wir brauchen, um die schwere Situation zu überstehen.

:pftroest:
Loreena

ingrid1956 23.08.2007 20:56

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena !

Mein Mann liegt noch im KH , 4,5 l Wasser wurden ihm punktiert, morgen darf er wieder heim . Die Gelbsucht verstärkt sich und er ist sehr müde und schlapp.
Ich weiß nicht wie lange er noch leiden muß, es ist kaum mehr mit anzusehn wie er dahinsicht.
Ab morgen hab ich frei und dann Urlaub.
Mal schaun wie es weiter geht .
traurige grüße aus niederbayern

Ingrid

Loreena 26.08.2007 10:22

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

schön, dass er es schafft, nach Hause zu kommen, obwohl sicher einiges für dich viel schwieriger wird. Ich hoffe, du hast Hilfe.

Ja, es ist so schwer, mit ansehen zu müssen, wie die Krankheit fortschreitet und man zwar alles tut, was möglich ist, aber letztendlich kann man den geliebten Menschen nicht heilen.

Viel Kraft
wünscht Loreena

ingrid1956 30.08.2007 09:20

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo ihr Lieben

Melde mich mal wieder . Meinem Mann wird heute wieder Wasser punktiert.
Wie lange und wie oft geht das noch ?????:cry:

Verflixtes Schalentier:embarasse

Was muss er noch alles erleiden . Die Bauchwandmetastasen werden auch nicht schöner, die Wunde riecht.

Beine sind wie Bienenwachs sooo prall und sooo gelb.

Aber genug gejammert . wie geht es euch denn sooo Loreena und Marie ????
Ich hoffe ihr habt schon etwas abstand gewonnen und den Alltag rein gelassen.
Meldet euch mal wieder


liebe Grüße
Ingrid

Loreena 30.08.2007 22:13

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ach Ingrid, es tut mir so leid, dass es für euch so eine furchtbare Quälerei ist.

Tja, wie geht es mir? Ich habe keine Lust auf dieses neue Leben. Der Gedanke, dass er nicht mehr hier ist, ist unerträglich. Erst war diese totale Hektik mit Pflege zu Hause, Job, Krankenhaus etc. Jetzt ist hier nur noch "Totenstille". Nächste Woche ist unser 35. Kennenlerntag. Ich glaube, da grabe ich mich ein.

Heute war ich - zum ersten Mal seit 2 1/2 Monaten - mit ein paar Mädels, die ich aus einem Internet-Forum kenne, essen. Es war ganz nett. Vorher wäre ich nicht in der Lage gewesen, etwas zu unternehmen. Manche lenken sich sofort ab und ich brauche meine Ruhe, um die Sache verarbeiten zu können. Nach den 7 Jahren mit Krankheiten meines Mannes bin ich so ausgepowert, dass ich immer noch nicht weinen kann.

Liebe Ingrid, man fragt sich oft, wo man überhaupt noch die Kraft hernimmt, das alles zu überstehen, aber jetzt, mit etwas Abstand, bin ich so froh, dass ich die Möglichkeit hatte, mich hier zu Hause um ihn zu kümmern. An viele Situationen aus den letzten Wochen werde ich hier immer wieder erinnert. Aber es ist gut so. Mir ist die Wohnung jetzt so wichtig geworden. Ich habe einen kleinen "Altar" aufgebaut und finde es schade, dass die Urne nicht auch hier ist. Schade, in vielen anderen Ländern ist es kein Problem. Hätte ich doch mit ihm nach Holland fahren sollen und dann mit der Urne zurück? Ich habe mal gehört, dass man sie dann behalten darf. Leider war mir das am Todestag alles nicht so bewusst und ich hätte auch nicht gedacht, dass es mir einmal so wichtig wäre, die Urne zu Hause zu haben.

Ist dein Mann denn einigermaßen schmerzfrei?

Ganz viel Kraft
wünscht Loreena

ingrid1956 31.08.2007 13:05

AW: zum Sterben nach Hause
 
Hallo Loreena !

Danke für dein Kraftpaket, ich kanns gut gebrauchen.
Ja mein Mann ist eingermaßen schmerzfrei , da hat ihn unser Doc gut eingestellt.
Aber immer noch kämpft er "es muss wieder anders werden" ist jeden Tag sein Spruch.
Und wenn man ihn anschaut, meint man ein Greis mit 90 Jahren steht vor einem , dabei war er doch grad erst 60. Das ist doch kein Alter in dem man von der Welt gehen muss, was erwartet ihn wohl im anderen Leben , vielleicht trifft er meinen Vater, der letztes Jahr verstorben ist ? oder meine Mama die vor 10 Jahren gehn mußte nach 3 Schlaganfällen ?
Na ja wir werden es nie erfahren, oder eben erst wenn wir dran sind.


Sooo hab mich wieder bisschen ausgeweint mach wieder Schluß.

L G : Ingrid

Marie25 31.08.2007 22:12

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid, liebe Loreena,
auch bei mir sieht es nicht viel anders aus.
Ich gehe zwar unter Menschen, mal ins Kino, mal in eine Ausstellung, das lenkt ab. Durch meine Kinder ist auch zu Hause meistens was los, aber " leben " tue ich nicht wirklich, dieses nicht reden können, das Verständnis füreinander, das miteinander, das fehlt unendlich. Nächste Woche hätten wir unseren 26. Hochzeitstag. Es fällt einfach alles sehr, sehr schwer.

Liebe Grüße Marianne:remybussi

ingrid1956 06.09.2007 03:41

AW: zum Sterben nach Hause
 
Der Tod war eine Erlösung für meinen gelibten Mann.
Er ist heute nacht um 0.25 von mir gegangen .

Es war ein grauenvoller Abschied.
4Tage Todeskampf

Ich wünsche ihm das es ihm jetzt besser geht .

traurige grüße Ingrid::cry:

Schnucki 06.09.2007 08:18

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

ich nehm Dich mal ganz fest in den Arm :knuddel:

Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen, meine Mami, die vor gut 3 Wochen gehen durfte, mußte sich auch arg quälen.

Ich bin mir sicher, jetzt gehts ihnen gut.

Meine aufrichtige Anteilnahme.

LG

Astrid

moni s. 06.09.2007 12:38

AW: zum Sterben nach Hause
 
liebe ingrid!
auch von mir ein herzliches beileid,du hast mein tiefstes mitgefühl!
mei mann ist am 24.6. gegangen,war auch eine erlösung.
jetzt bleibt uns nur,zu hoffen,daß es ihnen wirklich besser geht,der gedanke gibt schon kraft,hilft aber doch nicht in der trauer des schweren verlustes.
ich schick dir ein großes kraftpaket,denn auch die kommende zeit ist mindestens genauso schwer wie alles was hinter dir liegt!!!
ich denk an dich
liebe grüße von der auch traurigen
moni s.:
:pftroest: :pftroest: :pftroest: :shocked: :shocked: :shocked: :pftroest:

Marie25 06.09.2007 18:28

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid, ich möchte Dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen, ich schicke Dir ein Kraftpaket.
Liebe Grüße Marianne

Franziska1 06.09.2007 19:31

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,
auch meine aufrichtige Anteilnahme. Ich kenne alles selbst aus leidvoller Erfahrung ( mein Mann ist am 10.04.2007 an Gaumenkrebs gestorben mit Metastasen an der Lunge und Wirbelsäule) und ich habe es immer noch nicht verstanden, das er nie mehr kommen soll.Er war 59 Jahre alt.
Liebe Grüße Franziska

kerstin0364 06.09.2007 21:44

AW: zum Sterben nach Hause
 
Liebe Ingrid,

mein tiefempfundenes Beileid. Ich weiss wie du dich fühlst.

Auch ich habe am 23.8.07 meinen Mann an den Sch...Krebs verloren.

Er fehlt mir und den Kinder so sehr. Mir hilft dieses Gedicht, welches ich mal im Krebs-Kompass gelesen habe, aber ich weiss nicht mehr wo.

Der Tod hat keine Bedeutung -
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin,
und auch Ihr bleibt dieselben.

Was wir einander bedeuteten, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!

Hüllt Euch nicht
in Mäntel aus Schweigen und Kummer.
Lacht wie immer
über die kleinen Scherze, die wir teilten.

Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben
- es bleibt so bestehen, immer -
ohne Unterbrechung.

Ihr seht mich nicht,
aber in Gedanken bin ich bei Euch.
Ich warte eine Zeit lang auf Euch
- irgendwo, ganz in der Nähe -
nur ein paar Straßen weiter.

(Henry Scott-Holland)


Auf jeden Fall weiss ich, dass es unseren Männern gut geht, wo sie jetzt auch immer sind. :pftroest:

traurige Grüße Kerstin

Loreena 06.09.2007 23:44

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ja, liebe Ingrid, ihm geht es jetzt besser. Die Seele hat sich von dem Körper befreit, der solche Qualen erlitten hat.

Ich sitze hier und habe eine Gänsehaut. Ihr habt so sehr gekämpft. Tut mir leid, dass ihr das auch erleben musstet. Ich denke an dich. Loreena



Einen Menschen, in dem dir die Liebe begegnet ist,
kannst du nicht wirklich verlieren,
auch wenn er sich wieder von dir trennen muss.
Denn er wird nicht gehen,
ohne etwas von dir mitzunehmen
und etwas unsagbar Schönes in dir zurücklassen,
das stille Wissen, dass eure Seelen sich so nah sind,
wie nie zuvor.

ingrid1956 07.09.2007 13:12

AW: zum Sterben nach Hause
 
Ich danke euch allen die mit mir leiden und an mich denken.

Ja ich glaube auch das es unseren geliebten Angehörigen gut geht , da wo sie jetzt sind und vor allem keine Schmerzen mehr haben müssen.

Trotzdem ist es unheimlich schwer hier im Haus ohne ihn zu sein.
Wir waren doch erst 10 kurze Jahre verheiratet und wie liebten uns soooo sehr.
Aber alles Klagen hilft nix mehr ,er kommt dadurch auch nicht mehr .


Es wird ,so wie er es zum Schluss gewünscht hat, Eingeäschert, dies geschieht am Montag .

Am Mittwoch ist dann die Urnenbeisetzung mit anschliessendem Gottesdienst.

Das wird noch mal schwer werden ,auch für die geliebten Enkelkinder die jetzt auch keinen Opa mehr haben ,der für sie immer da war.

ich melde mich wieder mal servus und danke fürs zuhören (lesen).

LG Ingrid


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