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-   -   mein papa ,ein tapferer mensch (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=3898)

27.08.2003 14:06

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

ich war diesmal nur kurz bei meiner Ma, ich bin mit Freunden weggefahren und sie haben es echt geschafft, mich ein wenig aufzumuntern.
Du hast recht, die Zeit rennt, es sind jetzt sieben Wochen bei uns und ich sehe ihn immer noch vor mir und denke immer noch, dass ich vor acht Wochen noch einen Vater hatte...gleichzeitig ist es schon wieder so lange her..

Meine Ma weint auch viel, nicht so viel vor anderen, aber letzte Woche auch vor mir. Sie hat mir wieder die Geschichte erzählt, wie er gestorben ist, als wäre ich jemand fremdes...ich glaube manchmal, es hilft ihr einfach. Es fehlt einfach die Hälfte des Herzens und man wartet drauf, dass es heilt, aber ich glaube, das geht nie weg, aber man lernt irgendwann damit umzugehen. Ich weis, wir können nicht viel tun ausser da zu sein und zuzuhören, aber das sollten wir immer versuchen, auch wenn wir unseren eigenen Schmerz in uns tragen.

Unerwünschte Post, ja, ich glaub wir haben mittlerweile drei Steinmetzprospekte zu Hause! Meine Ma will keinen Stein, das wollte sie noch nie. Mein Vater hat früher immer gesagt, dass er ihr einen riesigen Stein aufstellen lassen würde, aber meine Ma fand es schon immer schlimm, wenn man manchmal Gräber sieht, um die sich niemand mehr kümmert und wo man sieht, von wem es ist. Schliesslich hat er nachgegeben uns sie haben sich drauf geeinigt, keinen Stein haben zu wollen. Ich und meine Schwester hätten glaub ich gerne einen Stein gehabt(muss ja nicht unbedingt der Name drauf), wir würden uns ja auch kümmern, ist doch klar, aber wir haben die Entscheidung akzeptiert! Meine Ma meinte, wir wissen alle, wo es ist und wer es jetzt noch nicht weis, der brauch auch nicht mehr kommen.

Wir haben auch kleine Hecken gepflanzt und zwei Schalen und zwei Vasen, wo wir auch immer Blumen hinbringen. Es ist ein schöner, sonniger Platz, wo die Gruft liegt, hat meine Ma spontan ausgesucht und er gefällt uns auch.

Heute ist ein guter Tag glaub ich, ist immer tagesformabhängig, lieb das Du fragst. Ich hoffe, Dir geht es gut.

Eine dicke Umarmung und viele liebe Grüsse aus dem Rheinland :-)
Alex

27.08.2003 21:45

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex,

schön das es dir gut geht, ich habe auch manchmal tage da denke ich an meinen papa ohne zu weinen aner immer schweren herzens...es ist schon komisch.
ich hatte heute nacht einen komischen traum. ich habe schon zwei mal von meinen papa geträumt ,aber immer wenn er näher auf mich zu kam , wurde sein gesicht so unscharf und er hat mir nie geantwortet oder mich gar angeschaut. ich war immer so traurig, aber auch ein bisschen froh, das ich ihn wenigstens noch so sehen kann.
kurz nach pap´s tot habe ich mir ein buch gekauft "das leben nach dem tod", da stand drin, wenn man der verstorbenen person jeden abend vor dem einschlafen die ein und dieselbe frage stellt, kann man im traum die antwort von der person bekommen, das kann tage , wochen ,monate, jahre oder auch garnicht kommen. ich habe heute nacht geträumt ,das ich zu meinen eltern gefahren bin ,und im traum war das schon aktuell, das mein papa nicht mehr lebt. ich schaute in das wohnzimmer auf die couch, da wo er immer saß...und da saß er , in einer dicken dunklen jacke mit kaputze, so als wäre er auf einer durchreise gewesen. er sah gut aus, so frisch so gesund...ich fragte ihn dann "na papa wie geht es dir denn so?"
und er sagte " jetzt geht es mir gut, ich könnte bäume ausreissen!"
als ich wach wurde habe ich das alles garnicht so realisiert, aufeinmal dachte ich, man was hab ich da geträumt?? ich hab meinen papa ganz klar gesehen und er hat mir geantwortet. einerseits habe ich mich gefreut ,aber anderer seits war ich ein bisschen geschockt.
vieleicht hat mein gehirn mich reingelegt, vieleicht wollte ich das hören, was ja auch so ist...das kann man jetzt so sehen wie man will.
ich glaube mein papa hat mich besucht...ja das glaube ich.
es geht ihm gut und er sieht gesund und gut aus. ich hab mir das so für ihn gewünscht.

ist alles merkwürdig oder?
oder spinn ich schon???

ich hoffe du hast wieder einen guten tag, mit schönen erinnerung...das wünsch ich dir von ganzen herzen.

eine dicke umarmung und alles liebe
gruß
tina

27.08.2003 22:57

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Ihr Alle,

schon komisch, ich habe diesen Tread seit Tinas Anfangsmail verfolgt, und doch bis auf ein einziges Mal noch nichts geschrieben. Komisch deswegen, weil ich eigentlich bei jedem Posting dachte, das ich selbst die „Schreiberin“ sein könnte. Heute Abend habe ich mir dann noch mal alles von Anfang an durchgelesen. (und erstaunlicherweise konnte ich bis jetzt alles lesen, ohne zu weinen) Meistens kommt das Weinen bei mir dann spätestens beim Schreiben oder beim davon Erzählen, wahrscheinlich ist das auch ein Grund, warum ich bislang nichts geschrieben habe. Bei mir ist es jetzt schon 7,5 Monate her. Seit dem 18.01. ist mein Papa weg. (Hmmm vielleicht doch keine so gute Idee mit dem Schreiben, denn die ersten Tränen kommen schon) Nach der Diagnose Darmkrebs im August vergangenen Jahres blieb uns nur noch ein halbes Jahr. Es ging ihm nach der ersten Chemo so gut und plötzlich kam der Rückschlag, letztendlich war der Tumor im Bauch größer als je zu vor. Bei Papa ging alles so schnell, eigentlich war ich überhaupt nicht darauf vorbereitet. Ich hatte immer Angst, mich dem möglichen Ende auseinanderzusetzen. Immer, wenn solche Gedanken kamen, hab ich sie ganz schnell verdrängt. Die letzten Tage musste mein Papa ins Krankenhaus. Ich glaube, dass auch für ihn das das Schlimmste war. Meine Mum war jeden Tag bei ihm, hat ihn gefüttert und gewaschen. Das Einzige was ich tun konnte, war jeden Tag anzurufen (wir wohnen 400km weit weg) Es war so traurig, ihn so verzweifelt am Telefon zu hören, ich glaube, mit das schwerste für uns beide war es, nicht vor dem anderen zu weinen. Ich höre noch heute seine Stimme: Nicht weinen Cassie, gell nicht weinen. Ich hab es eigentlich immer geschafft, aber nur solange ich den Hörer noch in der Hand hatte. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich immer noch nicht wahrhaben, wie schlecht es um ihn steht. Jede freie Minute ins Internet, um nach Alternativen zu suchen, Krebsinformationsdienste kontaktiert etc. – bloss nicht die Hoffnung aufgeben… Zum Wochenende hin sind wir dann nach Hause gefahren – eigentlich wollte Papa das nicht, weil auch für ihn feststand, dass er wieder nach Hause kommt, er hat immer gesagt, er will an meinem Geburtstag zu Hause sein – das war der 30.01. – er hat es nicht mehr geschafft. Wir sind trotzdem gefahren. Die ganze Fahrt hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Ich dachte ständig darüber nach, ob ich ihn die Hoffnung nehme, wenn ich plötzlich im Krankenhaus stehe – vielleicht hört sich das komisch an, aber ich denke nicht, dass er gegangen wäre ohne mich zu sehen, vielleicht hätte er weiter durchgehalten. Ich weiß es nicht, ich weiß nur noch, dass ich ihn sehen musste. Mein letzter Besuch war eigentlich nur drei Wochen her, da ging es ihm noch recht gut, da hatten die Schmerzen erst wieder angefangen. Meine Mum hatte mir schon erzählt, dass er „schlecht“ aussieht, aber ich hätte niemals damit gerechnet. Nie hätte ich geglaubt, dass ein Mensch so rapide abbauen kann. Es hat mir fast das Herz zerrissen meinen Papa so zu sehen. Ich glaube, er war erleichtert mich zu sehen. Wir waren den ganzen Nachmittag bei ihm, ich hab seine Hand gehalten, und er hat immer noch Späßchen gemacht. Dann meinte er, wir sollten doch gehen, weil er so müde wäre, und er wenig schlafen möchte. Wir sehen uns doch morgen wieder, so schnell werdet ihr mich nicht los, hat er gesagt. Ich hab ihn geküsst und ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. – Ich hab dich doch auch lieb, hat er gesagt. – Das war das letzte Mal, dass ich ihn sehen oder berühren konnte. Dann ging wohl alles ganz schnell. Meine Mama blieb im Krankenhaus. Nur zwei Stunden später rief sie mich an, und sagte bloß, dass sie diese Nacht bei Papa bleibt. Ich wollte sofort losfahren, aber sie bat mich zu Hause zu bleiben. Gegen 21.00 Uhr stand sie plötzlich vor der Haustür. Ich glaube in dem Moment in dem ich sie da stehen sah, ist meine Welt zusammengebrochen. Sie war da und ich wusste es ist passiert. Ich kann das alles heute noch nicht fassen – es war 1,5 Monate nach seinem 50ten Geburtstag. Die ganzen Monate danach ähneln derart euren Berichten, dass es fast unheimlich ist. Die ersten Wochen vergehen eigentlich, ohne, dass man wirklich versteht, was passiert ist. Es läuft alles weiter, aber alles nur an einem vorbei. Dann diese unheimlich tiefen Tiefs. Liebe Tina, auch ich kann mich einen solchen Abend ganz allein in der Wohnung erinnern. Man fühlt sich so unheimlich allein. Man kann eigentlich gar nicht beschreiben wie man sich fühlt, da ist nur Leere – soviel Leere, die so unendlich weh tut. Man lernt die Worte „nie wieder“ zu deuten, und kann doch nicht verstehen, was das alles bedeuten soll. Man sitzt da, weint, und möchte eigentlich nur schreien, „Komm wieder und lass mich nicht hier allein“ . Mittlerweile weiß ich, dass die Abstände zwischen den ganz tiefen Tiefs länger werden. Und trotzdem ist es jeden Tag präsent. Es ist lange der erste Gedanke beim Aufwachen und der letzte beim Einschlafen. Aber ich kann euch sagen, dass man lernt, damit umzugehen. Für mich ist mein Papa nur körperlich weg. Ich hab ihn immer noch…

Ohjeh, eigentlich wollte ich was Aufbauendes schreiben – denn es ist wirklich so – auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt, so lässt sie sie doch zu Narben werden. Irgendwie kann ich jetzt nichts mehr schreiben – auf einmal ist alles wieder da, ich vermiss ihn so, warum musste das passieren…

Sorry, werde wohl wieder tagsüber schreiben, da geht das alles irgendwie einfacher.

Liebe Grüße und eine gute Nacht an Alle,

Cas

27.08.2003 23:00

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Liebe Tina,

während des Schreibens habe ich nicht gesehen, dass du einen Beitrag geschrieben hattest. Ich glaube auch, dass dein Papa dich besucht hat!!! Ich hatte auch schon so einen Traum. Ich meld mich morgen. Jetzt gehts irgendwie nicht mehr.

Liebe Grüße

Cas

28.08.2003 12:34

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina!
Ich habe deinen Bericht gelesen! Solche Träume gibt es wirklich! Leider hatte ich so einen Traum noch nie! Diese Träume nennt man luzidive oder ludive Träume, sie scheinen so real und man denkt man hat gar nicht geträumt...
Es ist ein Zeichen der Verstorbenen, das sie gut "drüben" angekommen sind, wäre es ein schlechter Traum gewesen, dann hat er es noch nicht geschafft!
Meine Oma hatte so einen Traum, die Mutter meines verstorbenen Vaters...
Mein Vater hat mit ihr getanzt (war sein Lieblingshobby mit meiner Ma zu tanzen), er hat ihr erzählt das einer von Mamas Eltern krank ist, und das stimmt, mein Opa hat ne schwere Darmentzündung! Jedoch hätte sie das nie wissen können! Da meine Oma, Mamas Seite mit den Eltern von meinem Papa ganz selten telefonieren. und wenn wüssten wir das! Ist schon eigenartig sowas! Ist jedoch ein gutes Zeichen, das es ihm jetz besser geht!
Euch allen weiterhin alles gute!

28.08.2003 13:22

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo zusammen, hallo Tina,

ich find das wunderschön mit Deinem Traum, ich glaub auch dass Dein Vater Dich besucht hat. Ich hab erst gestern mit einem Freund über dieses Thema gesprochen und er ist auch davon überzeugt, dass die Verstorbenen in unseren Träumen zu uns sprechen können. Er hatte so einen Traum als seine Ma gestorben ist.
Ich finde es schön, dass Du jetzt das Gefühl hast, dass es ihm gut geht, das ist echt superwichtig! Und besonders schön finde ich, dass er gesund aussah.
Ich habe immer noch diese Momentaufnahme aus dem Krankenhaus, wo ich mich von meinem Vater verabschiedet habe, vor Augen. Ich hab damals gedacht, er sieht aus als ob er schläft, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass das so nicht stimmt. Er sah friedlich aus, ja, aber es fehlte etwas. Er sah "leer" aus. Ich versuche mich an ihn zu erinnern wie er früher aussah, aber das fällt mir schwer. Deshalb halt Deinen Traum gut fest, er ist was ganz Besonderes!
Ich hab bisher nicht von meinem Papa geträumt, weil ich mich glaub ich innerlich dagegen wehre, ich hab Angst, aber ich weis nicht, wovor. Ich rede mit ihm aber hab Angst vor ner Antwort, verrückt, oder? Dabei wäre doch eigentlich mein größter Wunsch, nur noch einmal mit ihm zu sprechen...
Ich hab mir auch ein paar Bücher bestellt, ich hoffe, sie sind heute angekommen, ich hoffe, das mir das hilft.


Ich hoffe, Du hattest auch einen guten Tag heute!
Alle lieben Grüsse und ich umarm Dich ganz fest!


Liebe Cas,

ich find´s schön, dass Du den Mut gefunden hast zu schreiben, mir hat es auf jeden Fall geholfen! Die Erzählungen gleichen sich wirklich sehr. Bei deiner Erzählung fiel mir auf dass Du auch sagst, dass Du den Gedanken, dass dein Vater sterben könnte, nicht wahrhaben wolltest. Das ging mir auch so. Je mehr ich hier lese, desto mehr wird mir klar, dass ich die Zeichen auch nicht sehen wollte. Mit Begriffen wie "Endstadium" kann ich immer noch nichts anfangen. Wer sagt, wann sowas beginnt? Aber es erschreckt mich, wie unfähig ich war, mich damit auseinander zu setzten. Ich hab alles immer weggeschoben und hab mich bemüht, ganz stark zu sein. Jetzt wünschte ich es wäre anders gewesen.

Ich merke grade wie schwer es ist manche Gedanken in Worte zu fassen...aber ich hoffe, Du verstehst mich trotzdem.

Ich denk an euch
Lieben Gruss
Alex

28.08.2003 18:07

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Liebe Alex,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich kann dich verstehen, und ich weiß auch, wie schwer es manchmal ist, Gedanken in Worte zu fassen. Aber es ist auch soviel, was einem durch den Kopf geht, und vieles lässt sich auch nur schwer beschreiben. Vermutlich ist es aber genau das, was hier im Forum passiert, man versteht einfach, weil man selbst so empfunden hat oder noch empfindet.

Ich glaube, ich habe mich damals an alle Strohhalme geklammert, die ich auch nur ansatzweise gesehen habe. Nie hab ich den Gedanken zugelassen, was wäre wenn… Ähnlich wie bei dir habe ich nie damit gerechnet, dass es so schnell geht. Es ging erst die letzten fünf Tage im Krankenhaus so rapide abwärts. Als ich am Samstagnachmittag das Krankenhaus verließ, war mir zum ersten Mal bewusst, dass es passieren könnte, aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass es so schnell geht. Ich habe mir danach oft die Frage gestellt, was „einfacher“ für Angehörige ist, ein ganz plötzlicher Tod durch Unfall z.B. oder eben langsames, stückweises Verabschieden durch Krankheit. Genau da ist mir bewusst geworden, dass es für mich damals eigentlich auch wie ein plötzlicher Tod war, eben weil ich nie zugelassen habe, mich damit zu beschäftigen. Ich hab mir auch viele Vorwürfe gemacht: Wie viel ich ihn noch hätte fragen können, seine Gedanken und Gefühle. Ich hab einmal versucht, mit ihm über die Krankheit und seine Gedanken (vielleicht auch über ein Danach) zu reden, aber er hat sofort abgeblockt. Für ihn standfest, dass er gesund wird. Meine Mama meint, er hat bis zur letzten Minute daran geglaubt. Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Leben nach dem Tod beschäftig. Ich wäre so froh, wenn ich wüsste, wie er darüber gedacht hat, einfach weil ich mir so sehr wünsche, dass es ihm gut geht, und dass er dann vielleicht weniger Angst gehabt hätte. Konntest du mit deinem Papa über solche Sachen reden?

Versuche dir nicht so viele Gedanken zu machen, ob du eventuelle Zeichen nicht gesehen hast, oder erst jetzt deuten kannst. Wahrscheinlich war es deine Art und Weise, diese schlimme Zeit damals zu überstehen und nicht zusammenzubrechen. Für mich war damals ein „Darüber nachdenken, wenn Papa nicht mehr ist“ so, als ob ich ihn schon aufgegeben hätte. Wir haben ihn nie aufgegeben… Ich glaube, dass es auch für deinen Papa sehr wichtig war, dich so stark zu sehen. Ich denke, genau wie bei meinem Papa hätte es ihm das Herz gebrochen, dich offen weinen oder leiden zu sehen. Vielleicht konnte er einfach ein stückweit „beruhigter“ einschlafen. (genau hier fehlen mir auch die richtigen Worte, aber ich hoffe, du weißt was ich meine). Genau das ist es auch, was mich jetzt manchmal aus meinen Tiefs rausholt – der Gedanke, dass Papa nicht gewollt hätte, dass es mir schlecht geht. Ich stell mir dann vor, dass er ganz nah bei mir ist…

Es gibt noch so viel, was ich schreiben und auch fragen möchte, aber ich muss jetzt erstmal los.

Liebe Grüße

Cas


Liebe Tina,

ich finde es auch wunderschön, dass du einen solchen Traum hattest. Wie July schon schrieb, sind es luzide Träume, man erkennt sie z.B. daran, dass man sich beim Aufwachen noch ganz genau an die Geschehnisse im Traum erinnern kann und das man wirklich das Gefühl hat, jemandem begegnet zu sein. Man sagt, dass bei solchen Ereignissen die Seele wirklich Kontakt zu einem Verstorbenen hatte. Ich hatte damals einen solchen Traum, als ich mir furchtbar Gedanken wegen einer bestimmten Sache gemacht hatte. In einer Nacht träumte ich dann von Papa, und er nahm mir all die schweren Gedanken. Am Tag danach ging es mir richtig gut. Es war sechs Monate nach seinem Tod, aber an dem Tag kam es mir so vor, als ob ich ihn erst vor kurzem getroffen hatte. Es war ein super Gefühl. Ich war irgendwie total relaxed.

Ich weiß, dass du sehr mit dem Tod deines Vaters zu kämpfen hast, aber nimm es als Zeichen, dass es ihm gut geht, und er trotzdem noch bei dir ist und auf dich aufpasst.

Liebe Grüße

Cas

30.08.2003 19:57

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo cas,

danke für deine lieben worte...:-)


ich wollte auch mal meinen papa fragen wie es ihm geht ,was er fühlt und denkt, aber er hat nie über seine krankheit gesprochen, nie gejammert oder sich gar beschwert. ehrlich gesagt habe ich mich auch nie getraut ihn zu fragen, weil ich angst hatte wie er dann wohl reagiert. er war eine starke persönlichkeit sagen alle, weil er alle sorgen und kummer mit dieser schrecklichen krankheit mit sich selber ausgemacht hat. meine mutter wußte bis drei tage vor seinem tod nicht wie es um ihn steht, durch zufall hat unser hausarzt ihr das gesagt, das mein papa nach hause gekommen ist um zu sterben. mein papa hat allen ärzten uns gegenüber rede verbot erteilt. aber ich habe gesehen das es immer schlechter wurde und als er das letzte mal ins krankenhaus gekommen ist, hatte ich schon so ein schlechtes gefühl, jeden tag habe ich ihn besucht und habe an ihm gemerkt, das er sich anders verhält, klar er fragte wie es meinen tieren geht, was meine arbeit macht etc. aber es war etwas seltsamen an ihm, was ich n icht beschreiben kann. mein papa wußte das er bald stirbt, was meiner mama aufgefallen war ,war immer das er nur bis september plante 2003. aber wir die "nicht" kranken nehmen das nicht so auf, wir verstehen die zeichen erst hinter her wenn es zu spät ist.
ich vermisse ihn sehr, meine mama geht ein, sie hat panik attacken , angst vor dem tod, angst alleine zu sein...es ist schlimm sie so zu sehen.
ich kann es immer noch nicht glauben das mein papa nicht mehr wieder kommt. am meisten angst haben wir vor weihnachten und silverster, das waren papa´s lieblingsfeste, viele lichterketten, typisch amerikanisch eben, und dieses jahr wird das haus dunkel bleiben....

er fehlt mir:-(

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina

30.08.2003 20:07

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex,

danke dir auch für deine lieben worte :-)

das du geschrieben hast das dein papa so leer aussah, kann ich dir nur zustimmen.
bei meinen papa hat meine mutter so lange eine wolldecke übergelegt, weil er auf dem boden angelehnt am sofa lag. ich traute mich ja nicht die decke von seinem gesicht zu nehmen,nicht weil ich angst hatte das er schrecklich aussehen würde, sondern weil.....ich weiß es nicht warum.
als die leichen-bestatter kamen , haben die meinen papa ja in den sarg gelegt. ich mußte zuschauen ,weil ich sein gesicht nochmals sehen wollte, und ich schaute ihn an und dachte: mein papa sieht so fremd aus, so anders...und so leer.
und da habe ich gesehen das dies nur die hülle des menschen ist, seine seele lebt weiter, er hat nur seine menschliche hülle verlassen.

heute haben wir sein grab fertig gemacht, in drei wochen wird der grabstein geliefert. es ist schön geworden, hoffentlich gefällt es ihm. aber ich denke schon.

meine mama geht daran zu grunde, sie hat panik anfälle, sie hat angst vor dem tod, und vor dem allein sein.
ich sage immer, du brauchst jetzt ,keine angst mehr haben vor dem tod, der papa wird auf dich warten...ich weiß hört sich blöd an.

meine mama und ich sind sehr tierlieb, ich überlege ob ich ihr zum geburtstag (november)einen kleinen welpen schenken soll. dann hat sie wieder verantwortung für jemanden, und sie ist nicht alleine in der wohnung. was meinst du, ist das dafür noch zu früh???

ich hoffe dir geht es soweit gut.

lieben lieben gruß
tina

30.08.2003 20:14

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo july,

lange nichts mehr von dir gehört, ich hoffe es geht dir gut. danke das du mir das mit dem traum erklären konntest. ich habe erst gedacht, mein gehirn spielt mir einen streich. aber alle haben zu mir gesagt, das ich doch daran glauben sollte, das er mich wirklich besucht hat, und das habe ich ja auch von anfang an. nur wenn man sowas von anderen hört die erzählen das sie den verstorbenen im traum getroffen haben, denkt man als aussenstehender doch auch erst das dies nur einbildung oder wunschdenken ist. jetzt bin/war ich selber in dieser situation.
is schon komisch....

was machst du denn sonst so??? warst du im urlaub?

lieben gruß tina

31.08.2003 23:13

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Liebe Tina,

wie geht es dir? (Eine Frage, die ich in der Zeit kurz nach dem Tod von Papa oft gehört habe, und eigentlich gab es hierauf nie eine pauschale Antwort, weil ich es nie richtig beschreiben konnte, meistens habe ich „ganz gut“ gesagt, einfach um niemanden in ein längeres Gespräch zu verwickeln. Naja, und damit haben sich auch fast alle zufrieden gegeben. Ich möchte jedoch wirklich wissen: wie es dir geht??)

Das ist wirklich komisch mit dem Traum. Du beschreibst es so, dass es dir vorkam, als ob er auf eine Durchreise gewesen wäre, und dass er gut und gesund ausgesehen hat. Als ich einen solchen Traum hatte, da war es so, dass Papa auch gesund aussah, irgendwie um einiges jünger. Und komischerweise, war er in einem mir bekannten Haus (nicht unserem) und saß auf einer Art „Lager“ – daran musste ich mich sofort erinnern, als ich das Wort „Durchreise“ las… Hmmmm

Bei meinem Papa war es ähnlich wie bei deinem, er hat nie über die Krankheit gesprochen, nur war es bei ihm auch so, dass er eigentlich selbst auch überhaupt nichts darüber wissen wollte. Er war so überzeugt, dass er es schafft. Es war so, dass meine Mama und ich immer genau soviel wussten, wie viel die Ärzte uns erzählt haben. Wir wissen bis heute nicht, wie viel er wusste. Ich kann nur spekulieren, und manchmal glaube ich auch, dass er es gewußt haben muss - Das macht mich so wahnsinnig traurig.

Ich habe auch große Angst vor Weihnachten (und einen Monat vorher ist Papas Geburtstag) Bis jetzt hab ich alle Gedanken daran verdrängt, aber irgendwie rückt das ja immer näher und mir graut davor…

Das deine Mama so leidet, tut mir wahnsinnig leid. Es ist zudem so schlimm, wenn zu der eigenen Trauer auch die Sorge um die Mama hinzukommt. Hat sie denn irgendeine Art Ablenkung? Ich glaube, meiner Mama hat es die ersten Wochen sehr geholfen, sich voll in Arbeit zu stürzen. Auch wenn es ihr, glaube ich , unheimlich schwer gefallen ist, hat sie versucht sich abzulenken. Sie geht z.B. einmal die Woche zum Saunen oder trifft sich mit Freundinnen. Uns beiden hat es wohl auch geholfen, zusammen in den Urlaub zu fahren. Wir haben einfach versucht, gemeinsam ein bisschen abzuschalten – viel reden, aber auch weinen. Vielleicht wäre das ja auch was für euch? Vielleicht wäre ja auch das Buch von Kübler-Ross was für sie. Ich hatte meiner Mama das und noch ein anderes geschenkt – sie hat sie beide gelesen, und ich denke für den Moment fühlt man sich nicht mehr ganz so alleine und verzweifelt. Die Idee mit dem Welpen finde ich persönlich auch sehr schön. Ich glaube schon, dass so etwas helfen kann, einfach, weil eine Aufgabe und ein Halt da ist, und außerdem ist dann auch rund um die Uhr „jemand“ bei ihr. Ich glaube, dass kann in manch traurigen Stunden trösten. Ich hatte auch überlegt, ob ich meiner Mama einen kleinen Hund schenke (unser Hund ist leider vor zwei Jahren gestorben), aber ich hatte den Eindruck, dass sie das noch nicht möchte. Schade. Vielleicht findest du ja noch heraus, ob es für deine Mama noch zu früh ist. Habt ihr denn einen Hund im Freundes- oder Bekanntenkreis, den du mal „leihen“ könntest? Dann könntet ihr ja mal einen Spaziergang machen, bei so etwas findest du bestimmt heraus, wie sie dazu steht.

Ojeh ojeh, so viele Ratschläge, ich hoffe, ich überrumple dich nicht damit.

Ich wünsch dir eine gute Nacht.

Hoffe, bis bald.

Liebe Grüße Cas

PS: Manchmal gibt es wirklich Zufälle – mein Papa war früher auch DJ.

01.09.2003 07:13

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina!
Nein war nicht im Urlaub, leider, könnte ich mal wieder vetragen!
Mein letzter "Urlaub" war im März und da haben wir für papa ein Pflegeheim gesucht, wirklich kein Urlaub und fast jeden Tag war ich im Krankenhaus mit... Schrecklich!
Und dann war ich im April 2 Wochen daheim, als er gestorben war...
Und ab April bis Mitte Juni bin ich jedes Wochenende von München nach Hause gefahren , das sind immerhin am WE über 1000 km! War schon anstrengend!

Das mit dem Hund finde ich toll, hätte auch gerne einen, oder wenigstens ne Katze! Aber gegen meinen Freund hab ich da keine Chance...Wir wohnen ja schon zusammen! Für meine Mam leider nich, hats nich so mit Tieren! Hab ihr ein paar Fische gekauft für unseren Gartenteich, ist jetz ihre Aufgabe...

Ansonsten denke ich, gehts ihr so lala! War am We sogar bei meinem Bruder auf der Party, bis dreiviertel 4... Das fand ich super!!!

Hatte die Nacht auch einen komischen "Traum". Mein Papa hat mich in den Arm genommen und meine Stirn geküsst, war aber heute früh so merkwürdig, konnte mich so klar erinnern, an das andere geträumte nich so! Komisch!
Meine Mama hat jetzt auch das Buch von Kübler-Ross, wenn sie fertig ist, dann lese ichs mal!

Also, weiterhin alles liebe und gute und gaaaanz viel Kraft!

July!

02.09.2003 11:55

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo an alle,

also ich glaube das ich meiner mama zu 100% einen kleinen welpen kaufen werde, ich denke das wird ihr ganz gut tun.
naja, ansonsten ist alles beim alten, alles ist so unwirklich ,leer und ohne bedeutung.
aber das kennt ihr ja sicher auch.
wir sind jetzt zum glück mit dem ganzen papierkram fertig, was mein papa und meiner mama angeht. das grab haben wir auch fertig gemacht und der stein und die lampe werden in drei wochen geliefert. wir sind mit allem fertig. nun haben wir/meine mutter nichts mehr zu tun um uns abzulenken...jetzt kommt langsam die harte zeit ohne meinen papa.

ich denke mal das mit dem hund ist eine gute idee...

euch allen einen schönen tag ,viel kraft und alles liebe von mir.

lieben gruß
tina

02.09.2003 14:35

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo liebe Tina,

Deine letzte Mail klingt so traurig. Ich weis, man ist mit allem fertig und plötzlich ist nichts mehr da, was man tun müsste. So viel Zeit, mit der man nichts mehr anfangen kann... oder einfach Zeit, in der man nachdenkt, auch wenn man es nicht möchte. Das hab ich auch, immer wieder. Aber es wird auch zeitweise besser. War letztes Wochenende bei meiner Ma und wir haben wieder über irgendwas so gelacht, dass und fast die Tränen kamen. War echt schön...

Das mit dem Hund ist sicher eine gute Idee, da ist sie abgelenkt und er tut ihr sicher auch gut besonders wenn Du sagst, dass sie sehr tierlieb ist.

In Gedanken bin ich bei Dir
Liebe Grüsse
Alex

02.09.2003 23:23

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex,

na sicher geht das leben weiter, und wir müssen nun damit klar kommen ein zurück gibt es ja garnicht mehr. wir schaffen das alle, das wird schon wieder, irgendwie...
morgen habe ich frei und wollte eigentlich zu hause bleiben und mal mein auto waschen und mal ein bisschen nichts tun...meine mama hat eben angerufen, und sie tat mir so leid, sie ist so einsam , hat niemanden keine freunde etc. meine eltern und ich auch sind eigenbrödler, ich selber habe keine beste freundin... ich brauch sowas nicht. ich habe eine bekannte, die denkt genau so wie ich, mal meldet sie sich wochenlang oder monatelang nicht, genau wie ich, aber wenn einer von uns hilfe benötigt oder was anderes dann helfen wir uns gegenseitig. aber dieses aufeinander hocken und sich immer regelmäßig melden das mag ich ncht so. ich finde man erkennt wahre freunde wenn man sich lange nicht gemeldet hat , und dann aber noch die 100% aufmerksamkeit bekommt.

naja ,alles heute ein iscchen durcheiander, sorry.
aufjedenfall, hat meine mutter niemanden...also fahre ich morgen doch wieder nach Essen und wir gehen in den zoo, oder machen was anderes. sie sagt auch jedesmal, das das alles zu viel für mich ist, das ich mich ausruhen soll, weil ich doch fast jeden freien tag bei ihr bin. aber man muß in den zeiten zusammen halten und gemeinsam diese schwere zeit überstehen.

auch wir können wieder lachen , zwar nicht so oft, aber manchmal schon.
heute bin ich ein wenig durch den wind. seid dem mein papa nicht mehr bei mir ist, habe ich solche gehirn-aussetzer...ich weiß manchmal nicht was wir für einen tag haben, wenn ich frei habe und ich mach nen mittagsschlaf, und werde dann wach , glaube ich echt ich muß zur arbeit...ich muß manchmal lange nachdenken, ich verwechsle ständig rechts und links...ist alles so komisch...
hsat du das auch???

viele liebe grüße
tina

03.09.2003 15:47

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

ich verstehe das gut, das Du Dich so intensiv um Deine Ma kümmerst. Aber so schlimm wie es ist, Du allein kannst nicht schaffen, ihr ihre Einsamkeit zu nehmen. Es ist jetzt bestimmt noch zuviel verlangt, aber in der kommenden Zeit muss Deine Ma wieder anfangen, sich ein Leben aufzubauen, wie auch immer das aussehen wird. Bitte nicht falsch verstehen, ich seh das bei meiner Ma genauso. Bei ihr ist es zum Glück so, dass sie einen grossen Verwandtenkreis hat, der sich jetzt auch um sie kümmert. Und ich merke auch, wie gut ihr das tut, das könnte ich allein gar nicht leisten.
Aber Deine Idee mit dem Hund ist schon sehr gut, dann geht sie automatisch viel aus dem Haus und ... Du weisst schon. "Beschäftigung" klingt blöd, ich meine auch eher Ablenkung.
Und vielleicht kannst Du dann auch mal wieder einen freien Tag ohne schlechtes Gewissen faullenzen, das tut Dir bestimmt auch gut! Ich versuche auch soviel es geht zu meiner Ma zu fahren, ich halte mir auch fast immer die Wochenenden frei und ich geniesse auch die Zeit und die Gespräche mit ihr, aber ab und zu muss man auch mal was anderes sehen, mal was ganz anderes oder auch mal gar nix machen.

Ich kann mir die Wochentage auch nicht mehr merken :-) hätte schwören können, heute ist Dienstag :-)

Ich wünsch Dir einen schönen Tag morgen mit Deiner Ma
Ich denk an Dich! Bis dann
Alex

05.09.2003 15:46

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo? Keiner da?
Wollte euch auch nur ein schönes ruhiges Wochende wünschen. Ich denk an euch!
Lieben Gruss
Alex

05.09.2003 16:48

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Alex,

dir auch (und natürlich auch allen anderen) ein schönes Wochenende mit hoffentlich genauso viel blauem Himmel, wie hier im Moment.

Wie gehts dir so?

Liebe Grüße

Cas

05.09.2003 21:06

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex, hallo cas,

auch euch ein schönes sonniges wochenende.

und sonst, wie geht es dir denn so cas? alles klar bei dir?
was macht ihr denn so immer am wochenende?
da wo ich wohne ist nicht viel los, vieleicht habt ihr ja mal ein paar neue freizeitideen, ober sone beschäftigungstherapie....

ich fahre erst mal am sonntag in den zoo... :-)

viele liebe grüße und eine dicke umarmung an euch....

gruß tina

08.09.2003 17:30

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Liebe Alex, liebe Tina (und natürlich alle Anderen),

ich hoffe, ihr hattet alle ein einigermaßen erträgliches Wochenende (Ich hoffe, bald kann die Frage wieder lauten … ein schönes Wochenende…) Mein WE war abwechslungsreich, wir waren auf einer Hochzeit eingeladen. Irgendwie sind bei allem was ich tue die Gedanken an Papa mit dabei. Schon besch.., wenn man da so sitzt, und der Brautvater eine Rede hält…

Wie war euer Wochenende? Wie war’s im Zoo, Tina? Tja, mit den Freizeitideen ist das so eine Sache. Wir haben damals an den „freien Wochenenden“ immer versucht, viel zu unternehmen. Gut war alles, wo ich nicht allein war. Kino, Einkaufen ;O), Radfahren, Schwimmen, Spieleabende etc. Ich versuche, jedes zweite Wochenende zu meiner Mum zu fahren, na ja, und so hab ich eigentlich nicht viel Zeit. (Meine Mama denkt auch immer, es würde mir alles zuviel werden, und ich soll das nicht machen, aber mir ist das nicht soviel, ich bin so gern bei meiner Mum) Wenn ich mit ihr zusammen bin, machen wir auch immer irgendwas: Omas besuchen, Saunen, Spazieren… Hast du denn noch irgendwelche Hobbies, die dich ablenken könnten?? Wie schon geschrieben, ich denke, dass mit dem Hund ist eine super Idee! Ich wäre froh, wenn meine Mama auch wieder einen wollen würde.

Zur Zeit hab ich mal wieder so Stimmungsschwankungen. Erst geht’s mir gut und dann bin ich wieder down. Vermutlich hängt das auch mit der anstehenden Jahreszeit zusammen. Ich hasse Regen und Kälte. Wenn morgens beim Aufwachen nicht die Sonne scheint, dann ist das alles noch ein wenig schwerer.

Freu mich wieder von euch zu „hören“.

Bis dahin,

Liebe Grüße

Cas

08.09.2003 18:00

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo cas,

der zoo besuch war ganz schön, danach waren wir noch bei der müngstener brücke(dort ist die höchste eisenbahnbrücke). da waren wir früher immer mit meinen papa, er mag eisenbahn so sehr...
meiner mama hat das mal ganz gut getan...sie muß zu hause raus, meine oma, von meiner mama die mutter, hatte dieses jahr einen schlaganfall und ist jetzt unerträglich und biestig, sie macht das leben meiner mama zur zeit zur hölle, nur meine oma will im mittelpunkt stehen....als ich geburtstag hatt, mußte ich zu hause so weinen , weil mein papa mir so fehlte, daraufhin sagte sie:"mein gott kind, irgendwann muß es doch mal gut sein!" dabei war es erst kaum einen monat her...
es ist alles beschi..en.

was ich so mache wenn ich mich ablenken will...eigentlich garrnichts mehr, die motivation fehlt bei ´mir zur zeit.
er fehlt mir so sehr, es ist halt so leer...
ich bin zur zeit ziemlich genervt, auch auf der arbeit, wenn ich immer die probleme von den anderen höre...man das sind keine probleme oder sorgen, das ist alles ein witz.
die gehen mir alle auf die n erven.

ich suche für mich ein neues hobby, aber was????
ich schau mich noch um. ein großes hobby habe ich ja, die eisenbahn von meinen papa, aber ich muß auch noch was anderes machen...
was hast du denn so für hobbys???

ja das mit der hochzeit bei dir ist bestimmt auch nicht einfach gewesen. ich habe auch horror gedanken an meine (vieleicht) hochzeit, das alles ohne meinen papa....das wird bestimmt nicht einfach. ist schon schwer.

ich hoffe es geht dir trotz deinen stimmungsschwabkungen gut, ich wünsche dir einen schönen tag.

eine dicke umarmung und in gedanken bei dir
tina

09.09.2003 16:17

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

freu mich, dass du am Wochenende ein wenig abschalten konntest. Obwohl es immer wieder schwer ist, an solche Plätze zu gehen. Das mit dem genervt, kenne ich nur zu gut, ist schon immer wieder erstaunlich, was andere Menschen als „Problem“ empfinden. Naja, ich versuche zu lernen, dass ich mich nicht mehr innerlich darüber aufrege. Einfach nicht an mich rankommen zu lassen. Überhaupt denke ich in den letzten Wochen viel über mich und mein Leben nach. Wahrscheinlich eine Art der Verarbeitung. Es gibt so viele Dinge, die mir jetzt nicht mehr so wichtig sind, und andere darum umso mehr.

Ich hab auch keine Hobbys. Unter der Woche hab ich bislang immer lange gearbeitet, und war dann meist kaputt, wenn ich nach Hause kam. Da war nur noch Couch angesagt ;O) Wahrscheinlich hing das wohl auch eher mit der fehlenden Motivation zusammen. Tja und was so am Wochenende lief, hab ich ja schon geschrieben. Zur Zeit wäre es mir sogar manchmal ganz lieb, wenn ich mehr Zeit hätte. Hab mir ein paar Bücher gekauft – Lesen ging bis vor kurzem überhaupt nicht bei mir, meine Gedanken sind immer sonst wo herumgeirrt, nur nicht beim Inhalt des Buches. Wie ist es denn bei dir mit einem Hund? Oder geht das bei dir beruflich nicht. Ich hätte so gern wieder einen, aber geht einfach nicht. Der Arme wäre viel zu oft allein. ;O( Wenn du gerade ein Hobby suchst, wie wäre es denn mit Sport? Machst du Sport, oder vielleicht gibt es ja ein gutes Kursangebot bei euch? (Für mich ist ja Sport eigentlich eher nichts, viel zu anstrengend ;O) Ich hab mal bei uns an der Volkshochschule nach guten Kursen geschaut, aber war irgendwie auch nichts dabei. Und reine Beschäftigungstherapie bringt meiner Meinung nach auch nichts…

Ansonsten geht es heute mal wieder ganz gut (Sonne scheint ja auch ;O)

Bis bald und liebe Grüße

Cas

09.09.2003 16:18

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

freu mich, dass du am Wochenende ein wenig abschalten konntest. Obwohl es immer wieder schwer ist, an solche Plätze zu gehen. Das mit dem genervt, kenne ich nur zu gut, ist schon immer wieder erstaunlich, was andere Menschen als „Problem“ empfinden. Naja, ich versuche zu lernen, dass ich mich nicht mehr innerlich darüber aufrege. Einfach nicht an mich rankommen zu lassen. Überhaupt denke ich in den letzten Wochen viel über mich und mein Leben nach. Wahrscheinlich eine Art der Verarbeitung. Es gibt so viele Dinge, die mir jetzt nicht mehr so wichtig sind, und andere darum umso mehr.

Ich hab auch keine Hobbys. Unter der Woche hab ich bislang immer lange gearbeitet, und war dann meist kaputt, wenn ich nach Hause kam. Da war nur noch Couch angesagt ;O) Wahrscheinlich hing das wohl auch eher mit der fehlenden Motivation zusammen. Tja und was so am Wochenende lief, hab ich ja schon geschrieben. Zur Zeit wäre es mir sogar manchmal ganz lieb, wenn ich mehr Zeit hätte. Hab mir ein paar Bücher gekauft – Lesen ging bis vor kurzem überhaupt nicht bei mir, meine Gedanken sind immer sonst wo herumgeirrt, nur nicht beim Inhalt des Buches. Wie ist es denn bei dir mit einem Hund? Oder geht das bei dir beruflich nicht. Ich hätte so gern wieder einen, aber geht einfach nicht. Der Arme wäre viel zu oft allein. ;O( Wenn du gerade ein Hobby suchst, wie wäre es denn mit Sport? Machst du Sport, oder vielleicht gibt es ja ein gutes Kursangebot bei euch? (Für mich ist ja Sport eigentlich eher nichts, viel zu anstrengend ;O) Ich hab mal bei uns an der Volkshochschule nach guten Kursen geschaut, aber war irgendwie auch nichts dabei. Und reine Beschäftigungstherapie bringt meiner Meinung nach auch nichts…

Ansonsten geht es heute mal wieder ganz gut (Sonne scheint ja auch ;O)

Bis bald und liebe Grüße

Cas

09.09.2003 16:19

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Sorry, für 2x

10.09.2003 11:05

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo cas,

ich würde mir gerne einen hund kaufen, habe aber leider zu wenig zeit. aber meine mama bekommt ja bald einen vierbeiner, das ist ja dann auch fast das gleiche.
Sport? ja eigentlich regelmäßig. ich laufe eigentlich jeden zweiten tag 10 km. aber zur zeit fehlt die motivation, mal geh ich laufen dann ein paar tage wieder nicht...
und volkshochschule schaffe ich zeitlich auch nicht, und die angebote sind auch nicht so das wahre.
zur zeit ärgere ich mich auf der arbeit, unsere chefin ist im urlaub und die erst -vertretung läßt voll den chef raushängen, vergreift sich im ton usw. die mitarbeiter haben auch keinen bock mehr. und ich werde als blöd hingestellt ,weil ich ja erst 26 jahre alt bin und ich das alles ja nicht so kann wie unsere spezies, die ja auch schon 10 jahre dabei sind...es nervt, das ist alles so ein kindergartenkram...aber wenn die meinen es muß so sein...bitte!!! ich reg mich nicht mehr so dolle darüber auf, mir ist alles egal, ich mach meine arbeit und gut ist. immer dieses Macht-gehabe, schlimm.
aber ich habe ja immer pech mit arbeitsstellen, wäre ja auch zu schön wenn ich da meine ruhe gehabt hätte.
naja, muß ich wohl durch.

zur zeit geht es mir nicht so gut, ich denke zu viel darüber nach...ich träume auch viel von meinen papa, aber er redet nicht mit mir, er sitzt nur auf seinen gewohnten platz und schaut uns an, aber richtig ins gesicht schauen kann ich ihm auch nicht. weil das irgendwie nicht geht...merkwürdig! dann habe ich albträume ,wie mein papa sich quält mit den unerträglichn schmerzen, die er zuletzt hatte...dann wenn ich in mein auto steige ,habe ich immer das bild vor augen , wie ich ihn das letzte mal von der chemo abgeholt habe, und er vor schmerzen sich windete, furchtbar. und der letzte tag schwirrt mir im kopf herum, wie er da saß und uns anschaute oder einfach nur ins leere blickte. er sah so traurig aus, es tat so weh. diese gedanken verfolgen mich, ich weiß nicht was ich machen soll.
ich will das er zurück kommt aber gesund...man will so vieles ich weiß.
ach man......
ist immer noch so komisch jetzt beginnt die achte woche wo er nicht mehr da ist. und die zeit rennt. ich habe das gefühl das ich nicht mehr ich selber bin. ich fühl mich so komisch.

Papa, Du fehlst uns so sehr, wir vermissen Dich.
Es tut so weh... :-(




ich wünsche dir alles liebe und einen lieben gruß
Tina

10.09.2003 11:09

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex,

hast du das wochenende gut überstanden?
wie geht es dir denn so zur zeit?
meld dich mal.
lieben gruß
tina

10.09.2003 12:17

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina, hallo Cas,

im Moment geht es so bei mir. Das war seit langer Zeit mal wieder ein schönes Wochenende (hätte nicht geglaubt, dass ich das mal wieder so frei sagen könnte). Ich war Motorrad fahren und das hat mir richtig gutgetan.
Jetzt muss ich grade wieder dran denken, dass mein Vater früher total viel Angst hatte, wenn ich gefahren bin. Einmal bin ich nachts um zwei nach Hause gekommen und er saß noch wach vor dem Fernseher. Ich hab ihn gefragt, oh, guckst Du n Krimi? Und er sagte ja, war spannend.
Zugegeben dass er sich Sorgen macht hätte er nicht, aber er hat immer auf mich aufgepasst und ich glaube, dass er das auch jetzt tut. Das Gefühl hatte ich am Wochenende ganz stark.
Ihr habt überlegt, was es noch für Hobbys gibt und ich muss gestehen, so richtig viele hab ich auch nicht. Ich spiel Gitarre, aber im Moment auch nicht so richtig viel. Aber die Musik hilft mir zu verarbeiten, oft finde ich darin ein Ventil.
Motorradfahren ist mir auch wichtig, da kann man mal alles vergessen, wahlweise auch mit dem Auto durch die Gegend fahren und sehr laut singen dabei( ich hoffe immer, mich sieht keiner dabei...)
Im Augenblick finde ich sehr viel Ablenkung, eigentlich so viel, dass ich schon fast wieder ein schlechtes Gewissen hab. Ich denke das liegt daran, dass ich im Moment nicht darüber nachdenken will und kann, aber ich fürchte mich schon jetzt vor dem nächsten Tief. Das ist glaub ich kein wirkliches Hoch, was ich im Moment habe, sondern ein einziges Verdrängen.

Das die Zeit rennt, Tina, da hast Du recht. Es ist schon September...
Ich weis leider auch nicht so richtig, was ich sagen soll, außer dass ich an euch denke!

Viele Liebe Grüsse
Alex

10.09.2003 12:44

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

ich kann dich so gut verstehen, und doch macht es das nicht leichter für dich. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bevor man beginnt, damit „zu leben“.

Schon merkwürdig, mit den Träumen. Bei mir ist es ähnlich, meist sehe ich Papa nur, aber sprechen tut er auch nicht. Ist es bei dir auch so, dass du im Traum weißt, dass er krank ist, und sterben muss? Bei mir ist das so, ich hatte bislang keinen Traum, wo alles wie früher war. In meinen Träumen hab ich auch immer das Gefühl, dass Papa weiß, was los ist. Das macht mich dann umso trauriger, weil er ja wirklich bis zum Schluss daran geglaubt hat, dass er es schafft. Ich hatte einen ganz merkwürdigen Traum, wo er nicht mehr nach Hause kommen wollte. Wir haben ihn gesucht, und auch gefunden, er saß da auf einer Matte in einer Ecke und sagte mir, er kommt nicht mit…

Bei mir hat es lange gedauert, bis ich mir Papa wieder „normal“ in Erinnerung rufen konnte. Ich hatte immer sein abgemagertes und eingefallenes Gesicht vor mir. Ich hab mir dann immer ganz viele Bilder angeschaut. Ich kann dir sagen, dass es besser wird, momentan haben sich die Bilder in deinem Kopf verfestigt, aber das wird langsam besser werden. Versuch doch auch mal, in solchen Momenten ein Bild von früher anzuschauen. Ich hab zu Hause ganz viele aufgehängt. Auf vielen lacht er… Im Portemonnaie hab ich ein Bild, wo er noch ganz klein war, so hab ich ihn immer bei mir.

Das mit der Arbeit kann ich mir super ätzend vorstellen, wie schon gesagt, manche Menschen können sich überhaupt kein Bild davon machen, wie es einem geht, und dass man so ein Kindergartenverhalten vollkommen überflüssig ist. Du schreibst, dass du dass Gefühl hast, nicht mehr du selbst zu sein, und dich komisch fühlst. Ich denke, dass ist Teil der Verarbeitung. Plötzlich ist einfach alles anders. Ich empfinde es manchmal als „endgültiges Erwachsen werden“. Komisch nicht, denn eigentlich sind wir mit unseren 26 ja schon erwachsen. Aber es ist, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Das Sicherheitsnetz, in das wir uns bisher immer fallenlassen konnten, hat plötzlich große Löcher. Eine Sache, die hier noch hinzukommt, ist eben, dass man denkt, man muss jetzt die Verantwortung für den anderen Elternteil übernehmen. Ich mach mir manchmal so große Sorgen und Gedanken um meine Mum, dass sie es manchmal schon als zuviel empfindet. Es ist wie ein Rollentausch… Ich hab so Angst, sie auch noch zu verlieren…

Ach Tina, ich würde dich so gern mit etwas aufmuntern, aber ich weiß, dass es so schwer ist, aus seinem Loch zu krabbeln.

Schreibs einfach immer auf, wenn es dir schlecht geht und warum, meist hilft das schon ein wenig. Mir hat mehr und mehr der Gedanke geholfen, dass er nur körperlich nicht mehr da ist. Trotzdem ist der auf eine gewisse Art und Weise bei mir. Ich auch oft in Gedanken mit ihm, und frage, wie er handeln würde. Es ist wie Alex schreibt, unsere Papas passen immer auf uns auf.
Hallo Alex,

hab gerade gesehen, dass du geschrieben hast. Freu mich, dass du ein schönes Wochenende hattest. Das mit der Musik find ich auch, hab mich auch schon manchmal gefragt, was andere an Ampeln denken mögen, wenn sie mich sehen ;O)

So, muss erstmal weitermachen.

Bis bald und ganz liebe Grüße an Euch

Cas

11.09.2003 21:38

mein papa ,ein tapferer mensch
 
na ihr lieben...

bei mir macht sich jetzt ein großes tief breit. auf meiner arbeit werde ich nieder gemacht, und von meinem chef erfahre ich von hinten rum das ich nicht so richtig arbeite wie die anderen. dabei reiße ich mir den ar..h auf, und halte den laden am laufen und die anderen ruhen sich aus und kassieren die lorbeeren. man das macht mich fertig. ich würde so gerne was anderes machen, eine andere arbeit......aber heut zu tage ne andere arbeit?????? aussichtslos! ich kann nur noch im lotto gewinnen.

na egal, was soll ich schreiben, es ist so frustig.
ich hab selber kein bock mehr auf irgendwas, ich bin mit den nerven runter.

zur zeit passe ich auf einen hund auf, bin ein hundesitter :-)
das macht mir so viel spaß, ich liebe tiere über alles, die sind immer für einen da und hören zu...

naja ,am wochenende habe ich ja den hund gehe viel spazieren, und versuch mal freie gedanken zu bekommen. ansonsten ist alles beim alten.

wenn ich von meinen papa träume, dann seh ich ihn immer als gesunden menschen, aber er sagt nichts. er hat nur einmal im traum mit mir gesprochen, und zwar als ich ihn gefragt habe wie es ihm geht, da sagte er "jetzt geht es mir gut, ich könnte bäume ausreißen" und seit dem habe ich immer diese träume wo ich ihn nicht so klar sehe und wo er nichts sagt.komisch alles.


ich wünsche euch einen schönen tag morgen!

viele liebe grüße
tina

15.09.2003 16:03

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo an alle,

keiner da???

ich wünsch euch allen einen schönen tag.

lieben gruß
tina

15.09.2003 17:25

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

wie ist es bei dir? hab gerade gelesen, dass du vor dem wochenende ein tief hattest. Hoffe, du bist schon wieder ein stückchen rausgekrabbelt!? Wie war dein wochenende? Wahrscheinlich hat dir dein tierischer besuch ein wenig ablenkung verschafft. ;O) Ohh, ich hätte so gern wieder einen hund :O(

Ich war bei meiner mama. War wirklich sehr schön. Freu mich schon riesig auf den urlaub mit ihr. Könntet ihr denn nicht auch einfach mal ein paar tage verreisen? Einfach nur mal abschalten? Das würde dir vielleicht auch wegen der arbeit helfen… echt ätzend, als ob du nicht schon genug sorgen hättest.

Freu mich, von dir (euch) zu hören.

Liebe Grüße

Cas

16.09.2003 14:30

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo tina, hallo Cas,

bin wieder da. Tina, es tut mir leid, dass Du Ärger auf der Arbeit hast, manchmal kommt alles zusammen und das meist in Situationen, in denen man mit sowas nicht umgehen kann. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und versuch, den Ärger nicht so an Dich ranzulassen.

Das mit dem Hundesitten find ich klasse, das tut Dir bestimmt gut.

Ich bin im Moment in einer ganz merkwürdigen Phase. Ich glaube, deshalb hab ich mich auch nicht gemeldet, es ist fast so, als ob nichts geschehen wäre, soweit hab ich es verdrängt. Ich hab im Augenblick nicht die Kraft, darüber nachzudenken, das hab ich am Wochenende gemerkt. Ich war am Wochenende bei meiner Ma und hatte Streit mit meiner Schwester, weil sie mir vorgeworfen hat, nichts zu tun. War zwar nur ein kurzer Streit, aber ich hab fast geheult und wollte direkt nur weg. Wir haben uns zwar direkt wieder vertragen, aber der Schmerz blieb. Sie hat mir vorgeworfen, ich wäre alleine und hätte demnach aus ihrer Sicht wohl mehr Zeit, mich zu kümmern und was zu tun. Und ja sie hat recht, aber gleichzeitig hab ich auch niemanden, der mal für mich da ist und mit dem ich reden kann, der mich in den Arm nimmt... aber ich will auch nicht ungerecht sein, ich weis, für sie ist es genauso schwer. Aber ich hab im Moment nicht die Kraft, mich solchen Auseinandersetzungen zu stellen. Ich hab all den Schmerz weggeschoben und so lange ich nicht daran denke, geht es auch (obwohl ich auch grade jetzt wieder n Kloß im Hals hab und heulen könnte). Ich hab nur Angst, das der Schmerz irgendwann noch schlimmer zurückkommt.

Ich kann es immer noch nicht glauben...

Puh, ich muss mal aufhören, rumzuheulen, das hilft mir im Moment auch nicht.

Ich wünsch euch einen schönen Tag und alles Liebe.
Bis bald
Alex

17.09.2003 00:27

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo ihr lieben...

hallo alex, manchmal habe ich auch das gefühl ,als wäre nichts passiert...ist schon merkwürdiges gefühl. ich kümmer mich immer um alles, ich versuch meine mama zu trösten, versuche meine oma bei laune zu halten, die einen schlaganfall hatte, und so böse und gemein zu uns ist. und meinen opa, der schon nach zwei wochen , nach papa´s tot; alle erdenklichen erinnerungen an ihn aus dem keller wegwerfen will. was soll ich sagen, meine nerven liegen blank. ich weiß echt nicht mehr weiter................was soll ich nur machen. morgen habe ich frei ,da geh ich zu meiner chefin, und werde sagen das ich keine vertretung mehr machen möchte, die wird augen machen. auf der arbeit werde ich voll nieder gemacht. ich schau mal immer wieder ob es was anderes für mich gibt. aber es sieht immer so schlecht aus., sorry, bin voll durch den wind, bei mir klappt jetzt gar nix mehr, ich könnte so aufgeben....ich kann nicht mehr.

hallo cas,
ich würde gerne wegfahren ,aber leider fehlt das nötige kleingeld. ich kann mir sowas nicht erlauben. ich bin sowieso so frustriert, das ich euch nur mit runter ziehe.
sorry


lieben gruß
tina

17.09.2003 10:14

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo tina,

du ziehst uns ganz bestimmt nicht mit runter, und selbst wenn, genau dafür ist es gut, dass es so ein forum gibt. hier kannst du deinen frust los werden. ich denke, es ist super wichtig, dass du darüber "sprichst". auch wenn es keine unmittelbare lösung gibt, so hilft das doch manchmal ein wenig. es ist alles noch so frisch bei dir. am anfang glaubt man wirklich, die welt nicht mehr zu verstehen, alles bricht über einen zusammen, und dann auch noch die sorge, um die mama. glaub mir, es wird besser mit der zeit. du mußt da durch. es kostet viel kraft, aber ich bin überzeugt, dass du das schaffst. dein papa würde es niemals wollen, dich so am boden zu sehen. wo auch immer er jetzt ist, auch für ihn ist es einfacher, wenn es dir wieder besser geht. mist, dass du nicht einfach mal weg kannst. aber wichtig ist, dass du auch an dich denkst!! du brauchst kraft für alles, was noch kommt und für deine familie. versuche etwas für dich selbst zu tun, mach dir immer mal wieder selbst eine kleine freude, auch wenn es schwer fällt. denk auch mal an dich!

schreib, wann und was immer du möchtest, ganz egal, ob es dir gut oder schlecht geht, dafür sind wir doch da!!!

liebe grüße

cas

17.09.2003 11:02

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina, hallo an alle anderen,

da bin ich mal wieder. habe mich länger nicht gemeldet. mensch tina, es tut mir alles schrecklich leide, wenn ich sehe was du schreibst. auf deiner arbeit scheinen die echt zu spinnen, das macht mich wütend. versuche es einfach immer wieder woanders unter zukommen. auch wenn es dauert, vielleicht hast du glück. ich wünsche es dir von herzen.

mir geht es soweit ganz gut. ich habe seit 3 jahren tinnitus und heute meinen ersten termin bei einem psychotherapeuten. bin mal gespannt. möchte mit ihm auch über meine trauer reden. die wird immer schlimmer, statt besser. vielleicht hilft dir sowas auch, zahlt die krankenkasse.

wünsche dir/euch alles liebe

anja.w

18.09.2003 12:04

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo an alle,

also dieser therapeut war ein reinfall. wollte mir die ganze zeit akupunktur andrehen, obwohl ich immer wieder gesagt habe, dass ich es ausprobiert habe und es nicht geholfen hat. mich nerven die ärtze. die wollen einem nicht helfen, sondern nur dick die kohle abziehen. man ich bin wütend, auch wenn ich daran denke, wie die mit meinem papa umgegangen sind. wohl dem, der die götter in weiß nicht braucht.

p.s ich gehe mal zu einem anderen, vielleicht nimmt die mich ja ernst

viele grüße
anja.w

18.09.2003 13:35

mein papa ,ein tapferer mensch
 
Hallo Tina,

Du ziehst uns überhaupt nicht runter, im Gegenteil, ich kann verstehen, wie Du Dich fühlst. Ich hab oft das Gefühl, man versucht allen zu helfen und es für alle leichter zu machen, aber der eigene Schmerz wird immer größer, weil man gar nicht dazu kommt, sich mal selbst fallen zu lassen. Man kämpft ständig darum, dem Leben wieder "Normalität" zu geben und das kostet so viel Kraft... Ich merke, wenn mir alles zu viel wird, dass ich am liebsten vor allem weglaufen würde, einfach nur weg, dass ich schreien will "lasst mich doch alle in Ruhe", aber ich tue es nicht.

Das mit der Arbeit ist wirklich ganz schlimm, so n zusätzlichen Ärger brauchst Du bestimmt im Moment nicht. Hast Du denn schonmal versucht, was anderes zu finden?

Bitte gib nicht auf, es kommen auch wieder Tage, an denen Du Dich besser fühlst und Du wieder mehr Kraft hast, Dich allem zu stellen.

Ich wünsch Dir alles Liebe und denk an Dich
Alex

19.09.2003 22:29

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo cas,

danke für deine lieben worte.
ich versuche mancmal auch an mich zu denken, oder mal garnichts zu tun, aber es kommt immer anders. entweder kommen andere und erzählen mir ihre "kleinen" probleme, oder ich muß irgendwo hinfahren...ist halt alles nicht so einfach mal ruhe zu finden. ich muß erst mal nächste woche zum arzt. seid dem das mit meinen papa passiert ist, habe ich konzentrations-störungen , aber ganz schön extrem. ich weiß sehr oft nicht welchen wochentag wir haben, wenn wir zum beispiel montag haben glaube ich es ist donnerstag, ich vergesse nach einer minute wo ich mein auto hingestellt habe, ich weiß nicht was ich einkaufen wollte, mir fallen namen nicht ein, ich habe sprachschwierigkeiten, und diese dinge passieren am tag ziemlich häufig und zwar täglich. mal sehen was der arzt sagt... wie geht es dir denn eigentlich? wie kommst du denn jetzt damit klar? hat sich bei dir in deinem leben jetzt sehr viel verändert, hasz du dich verändert???

viele liebe grüße
tina

19.09.2003 22:37

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo anja,

schön mal wieder von dir zu hören...dasmit den ärzten ist ja immer so ne sache, aber da können wir ja alle ein lied von singen.
ich habe auch schon mal überlegt zu so nem arzt zu gehen, aber kann der sich in meine lage rein versetzen( es sei denn er hat sowas selbsr erlebt)?! ich weiß nicht ob so ein arzt mir helfen kann, ich finde eher das du hier mehr wertvollere hilfe bekommen kannst, weil alle das gleiche schicksal erlebt haben. die leute hier wissen wovon sie reden. sie können dir helfen diese trauer zu überstehen, und du kannst auch den anderen leuten helfen.


mein freund hat auch den tinnitus, er hat gelernt diesen ton zu überhören. eine bekannte von mir hat eine therapie gemacht die aber damals 6000 DM (das ist kein witz) bezahlen mußte, weil die krankenkasse das nicht übernommen hat. sie hat in dieser überteuerten therapie gelernt den ton zu überhören. das kann man auch billiger haben, meint mein freund.

naja ich wünsch dir das du einen arzt findest, der dir zu hört und dein problem ernst nimmt.

liebe grüße
tina

19.09.2003 22:44

mein papa ,ein tapferer mensch
 
hallo alex,

danke auch dir...
wie geht es dir denn so überhaupt? wie ist es denn so bei dir denn jetzt so?
ich finde immer noch das ich mich so komisch fühle, so neben der spur. ich weiß nicht ...ich bin übermüdet, schlafe nur noch 4 stunden die nacht wenn ich glück habe, bin super gestresst, und super depremiert. wie ein lieber mensch der von uns gegangen ist, so ein durcheinander anrichten kann. ich habe das gefühl , das mein leben aus den gleisen gerät. mir fehlen seine ratschläge, er wußte immer was man in welcher situation machen sollte oder besser nicht machen sollte. es so sch..ße
es klappt nichts mehr, aber das leben geht weiter, auch wenn das totale chaos ausbricht.
ich fühle mich so alleine...

wie geht es deiner mutter, und den rest deiner familie?

liebe umarmung
tina


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