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15.04.2002 13:41

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo an Alle,

bei meinem Vater 69 Jahre alt,wurde letzte Woche ein flaches, ca. 2-3 cm. große Dickdarmkarzinom festgestellt. Auch sagte man ihm gleich, dass er mit einem Notausgang rechnen muß.Eine OP wäre nicht unbedingt eilig, ein Darmverschluss nicht zu befürchten. Bei uns ist zur Zeit die Hölle los. Mutter und Vater glauben, dass dies das Ende bedeutet. Morgen wird CT gemacht, am Mittwoch die Einweisung ins Klinikum Kaiserslautern. Wie gehts es weiter, wer kann helfen, sind im Moment alle ziemlich geknickt.

15.04.2002 23:28

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Lothar,

aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die momentane Situation insbesondere auch für Angehörige sehr belastend ist. Bedauerlicherweise wird man erst näheres zu Art und Umfang des Tumors sagen können, wenn die Operation vorbei ist. Diese Zeit ist schrecklich und das Warten bisweilen unerträglich.

Sofern weitere Hilfe nötig ist gibt es hier ein extra Forum für Angehörige, über Kliniken erfährst Du hier in den vorhergehenden Antworten genug.

Viel Kraft und alles Gute für Dich, Deinen Vater und die Familie

Peter

19.04.2002 12:55

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Heute ist ein Tag der Entscheidung. Mein Vater bekommt den weiteren Verlauf der Behandlung erklärt. So wie´s momentan aussieht, ist der Tumor zwar "nur" 2-3 cm groß, aber sehr tief.
Alle Organe, Niere, Leber, Lunge ohne Befund. Was mit den Lympknoten ist weiß man noch nicht. Er soll jetzt zuerst Chemo und Bestrahlung erhalten und dann anschließend OP. Wer verfügt über ähnliche Erfahrungen, vor allem wie sind die Chancen. Sehen im Moment alles ziemlich schwarz.
Gruß Lothar

20.04.2002 13:03

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Es fällt mir schwer, in einer verzweifelten Situation die passenden Worte zu finden.
Es geht um meine über alles geliebte Frau, 46 Jahre, Diagnose vor 2 Jahren: Sarkom im Jejunum, Dünndarmkrebs. Der 2*4*3cm grosse Tumor wurde entfernt. Nach damaliger Aussage war sie geheilt, allerdings sollten Vorsorgeuntersuchungen alle 6 Monate beim Internisten durchgeführt werden.

Chronologie der Ereignisse:

September 2001: letzte Untersuchung o.B.
Dezember 2001: Fieber, Diagnose Lungentzündung, Behandlung mit verschiedenen Antibiotika.
Januar 2002: Am 07. Röntgenaufnahme der Lunge beim Radiologen. Diagnose: Unterlappenpneumonie. Kontrolle am 22.: Geringe Zunahme der Pneumonie, mit kleinem Winkelerguss.
Februar 2002: Lungenfacharzt. Therapie mit Avalox und Prednisolon. Rückbildung der Fleckschatten. CRP danach negativ, lt. Bericht.
April 2002: Ab 5. Fieber, Antibiotikum,ab 9. Fieber frei, CT beim Radiologen. Am 10. Einweisung ins Krankenhaus. Am nächsten Tag Bronchoskopie und Leberpunktion. Am 12. wieder Fieber und das bis heute zwischen 38 und 40 Grad. Ergebnis am 15.: 4 Metastasen, einwandfrei identifiziert als das angeblich vom nicht streuenden Sarkom im Dünndarm. Die Lunge ist krebstechnisch ein Tabuthema (wen wunderts, weiterhin Antibiotika ohne Erfolg. Seit dem 17. und dem 19. hat meine Frau von 58 auf 66 kg zugelegt, sie ist total aufgedunsen. Morgen soll sie entlassen werden zur ambulanten Behandlung eines Onkologen. Ist eine Chemo mit Fieber überhaupt möglich. Ist die Aussage das Wasser sei eine Reaktion auf die Antibiotika richtig? Wie kommt das Wasser in den Körper und wie werden wir es wieder los? Meine Frau ist sehr hübsch. Ich glaube, sie leidet am meisten unter ihrem Aussehen. Das Fieber hat sie bislang locker weggesteckt.
Leute, bitte helft mir, damit ich ihr helfen kann. Es fällt mir immer schwerer, sie aufzubauen. Im Augenblick ist es eher umgekehrt. Wenigstens lenkt sie das etwas von sich ab. Wir sind beide sehr verzweifelt und wütend. Ich denke für weitere Experimente ist keine Zeit mehr. Das kanns doch nicht gewesen sein, oder?

Danke fürs Lesen und eure Hilfe.
Walter

20.04.2002 14:41

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Walter,
es war sicher nicht ganz einfach die Chronologie so emotionslos aufzustellen, wie Du es getan hast. Man könnte die Wut über diesen Verlauf aber auch die Wut über die augenblickliche Hilflosigkeit geradezu herausschreien.

Teile doch bitte mal kurz mit aus welcher Ecke Deutschlands Du schreibst. Mal sehen, was Gutes in Deiner Nähe ist und wo Ihr möglicherweise Hilfe bekommen könnt. Was so auf den ersten Blick wohl fehlt war eine sorgfältige Krebsnachsorge mit Metastasenprophylaxe nach der Op. vor 2 Jahren. Wie auch immer - jezt gilt es die richtigen Behandlungsmethoden und Ärzte in eurer Nähe zu finden um die Metastasen in den Griff zu bekommen.
Viele Dinge, die Ihr auch jetzt schon selbst machen könnt, sind über Deinem Bericht auf den 7 Seiten dieses Bretts aufgelistet. Mach Dir einfach mal die kleine Mühe das mal alles zu lesen.
Und lass von Dir hören. Und wenn Du Deine E-mail Adresse angibst können wir auch direkt kontakten.

Geht aber jetzt einfach davon aus, dass es das noch nicht gewesen ist! Ärmel aufkrempeln und den Kampf aufnehmen!

günter

20.04.2002 18:22

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
hallo Günter und alle Anderen,

ja Günter es stimmt, es war nicht einfach, hier zu schreiben. Die Ansätze heute Nacht habe ich nicht gezählt, ständig war ich zwischen Lesen und Schreiben hin und her gerissen. Um 4 Uhr habe ich geschmissen. Den Chat vor wenigen Tagen habe ich überhaupt nicht geschafft.

Normalerweise versuchen wir hier, mit unseren Problemen alleine fertig zu werden und das has bisher super geklappt und wir sind stolz darauf. Aber bisher waren es rationale Probleme, die bei vernünftiger Vorgehensweise ohnehin immer zu lösen sind.

Ein weiterer Grund, weshalb ich hier öffentlich schreibe: Ich möchte an alle Betroffenen appellieren, nicht den gleichen Fehler zu machen wie wir, indem wir auf eine einzelne Aussage vertrauten, dass nämlich der Krebs von vor zwei Jahren besiegt ist. Hoffnung und Sicherheit sind schöne Worte aber mitunter auch lebensgefährlich.

Danke, dass du dich gemeldet hast, Günter. Wir wohnen in Giessen, Hessen, wo an diesem Wochenende ein Ärztekongress stattfindet.

Walter

Krebs-Kompass 22.04.2002 02:44

Experten-Chat mit Dr. med. Heinz-Josef Lenz
 
Liebe Forumteilnehmer,

am Mittwoch, den 24.4.2002, findet ab 20.00 Uhr unser Experten-Chat mit dem Onkologen Dr. med. Heinz-Josef Lenz aus Los Angeles statt. Unser heutiger Experte ist am USC/Norris Comprehensive Cancer Center in L.A. auf dem Fachgebiet kolorektale Karzinome (Darmkrebs, Rektumkarzinom) tätig. Zu seinem Fachgebiet wird Herr Dr. Lenz allen Betroffenen gerne Rede und Antwort stehen und insbesondere über neue klinische Studien informieren. Aber auch alle anderen Betroffenen sind herzlich eingeladen, mit zu Chatten und Fragen zu stellen.

Der Chat hat Platz für ca. 20 Chatter. Falls Sie noch nie im Chat waren, können Sie es sich vorher am besten einmal ansehen. Für alle Fragen zur "Chat-Bedienung" stehen wir gerne bereit. Den Chat finden Sie unter: http://www.chat.krebs-kompass.de

Liebe Grüße
Marcus Oehlrich

26.04.2002 16:09

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe Forum-Teilnehmer,
bei meinem Vater(60)wurde im Februar letzten Jahres ein Ei-großer Polyp im Sigmoideum diagnostiziert,der durch MRT und Gewebeproben
als gutartig eingestuft wurde. Da er vor einer größeren Operation zurückschreckte,ließ er sich über ein Jahr im Abstand von 3-6 Wochen mit Laser behandeln. Der Polyp sollte so Stück für Stück abgetragen werden,doch schon nach wenigen Monaten wurden die Abstände zwischen den OPs verkürzt,da der"Polyp" schneller nachwuchs als abgetragen werden konnte. Es wurden jedesmal Gewebeproben entnommen, die weiterhin eine gutartige Wucherung bestätigten. Im März diesen Jahres kam dann die Nachricht,das nicht mehr für Benignität garantiert werden kann und es wurde dann doch operiert mit folgendem Ergebnis: T3N2MxG4,Adeno-Ca. Teile des Darms wurden entfernt und nun soll eine
adjuvante Chemotherapie(5-F-U)und Strahlentherapie erfolgen. Ich habe das Gefühl,daß bisher geschlampt wurde und auch jetzt noch nicht alle Möglichkeiten genutzt
werden. Falls mir jemand Tips für Ansprechpartner,Therapiezentren etc. im Raum Schleswig-Holstein/HH geben könnte,wäre ich sehr glücklich,da mein Vater nicht sein zu Hause verlassen möchte.

08.05.2002 22:35

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe Menschen,
bei meiner Mutter wurde letzte Woche aufgrund einer simplen Gallenblasenoperation auch Darmkrebs festgestellt. Es wurde ihr der halbe Dickdarm und 20% des Dünndarms entfernt. Es wird jetzt mit einer Chemotherapie begonnen. Ich frage jetzt wirklich dumm: Ist Chemotherapie gleich Chemotherapie. Gibt es Unterschiede. die Ärzte halten sich alle sehr bedeckt. Ich bin vollkommen hilflos und weiß nicht was ich meiner Mutter raten soll. Bitte um Antwort. Was soll ich tun. Danke im voraus.

08.05.2002 22:57

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe Menschen,

bei meiner Mutter, 54 Jahre, wurde nach einer Gallenblasenoperation Dickdarmkrebs festegestellt. Es wurde ihr der halbe Dickdarm und 20% des Dünndarms entfernt. Es waren keinen sichtbaren Krebsgeschwülste mehr vorhanden. Der Arzt teilte uns mit,das der Krebs bereits gestreut hat. Meine Mutter soll nun mit einer Chemotherapie behandelt werden. Ich frage jetzt ziemlich dumm: Ist Chemotherapie gleich Chemotherapie. gibt es Unterschiede. Die Ärzte halten sich alle ziemlich bedeckt und es ist kaum Information zu bekommen. Ich wäre für jeden Rat dankbar. Was soll ich machen. Mein Vater ist nervlich zu nichts mehr in der Lage. bitte helft mir. Danke.
MayerGernot@t-online.de

09.05.2002 00:27

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Gernot und alle anderen,

Gernot, suche folgenden Link auf: http://www.sarkome.de/GIST_Onkologe.htm, drucke die sechs Seiten aus und nimm dir die Ruhe und die Zeit, die Ausführungen zu lesen.

Da geht es um das Medikament Glivec, das in Deutschland im Zusammenhang mit gastrointestinalem Stromatumor (GIST) noch nicht zugelassen ist und somit (noch) hinsichtlich einer Kostenübernahme für die Versicherer ein Tabuthema ist.

Es gibt aber bereits ein Urteil des Bundessozialgerichtes in Kassel, so dass diese Hürde wohl auch demnächst fallen wird. Siehe auch hier den Link http://www.krebs-netzwerk.de/finanze...rteil_bsg.html.

Soviel vorab. Ich habe vor nicht einmal drei Wochen über unsere Situation hinsichtlich des GIST meiner Frau berichtet. Seit dem 29. April nimmt sie an der Studie mit Glivec teil und bereits nach einer Woche bilden sich die Metastasen in der Leber zurück. Nebenwirkungen gleich null, was u.U. auf die gleichzeitige Einnahme von Thymus- und Enzympräparaten zurückzuführen sein könnte. Das Fieber und die Lungenentzündung ist Aspirin-sei-Dank (500mg/Tag)überstanden.

Heute wurde weiteres Gewebematerial aus der Lunge entfernt und zur Untersuchung eingeschickt, wobei man sich aber mittlerweile ziemlich sicher ist, daß dies Tochtergeschwülste des Dünndarmtumors sind. Ein weiterer Eingriff dieser Art ist in 14 Tagen geplant und wir hoffen, daß dieser genauso gut verläuft wie heute. Die Eingriffe werden übrigens ambulant erledigt.

Also, Gernot und alle anderen GIST-Geschädigten, nicht den Kopf und die Hoffnung verlieren und keine unnötige Zeit und Kraft verschwenden mit zweifelhaften Chemos (lt. Gutachten Ansprechrate unter 5% bei dieser Krebsform).

Und vor allem: Ihr dürft den Krebs nicht totschweigen und ihr dürft euch nicht isolieren. Redet auch mit euren Freunden darüber und ihr werdet schnell erkennen, wer dieses Privileg verdient hat.

Ich wünsche euch und euren Angehörigen alles Gute.

Walter

09.05.2002 10:38

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Walter, habe Deine Nachricht gelesen und möchte dazu anmerken, daß ich mich im Juni 2001 an die Charite mit der Bitte um Behandlung mit Glivec gewandt habe (für einen klinischen Versuch) Ich bekam die Antwort von Herrn Dr. Peter Reichardt, daß "die Wirksamkeit von Glivec wegen des spezifischen Wirkmechanismus auf wenige spezielle Erkrankungen beschränkt ist. Ein Therapieversuch beim Darmkrebs ist nicht erfolgversprechend". Bitte gib mir doch mal die Adresse, in welcher Klinik Deine Frau behandelt wird. Mein Mann hat seit 13 Jahren metastasierenden Darmkrebs und die Met. haben sich seit 6 Jahren auf die Lunge konzentriert. Er hat schon X-Chemos, 5 Op`s, Bestrahlung und div. Versuche hinter sich und es wird immer schlechter. Bitte schreibe mich direkt über mein E-Mail Adresse an:kagelu@arcor.de. Vielen Dank im voraus. Liebe Grüße an alle. Karin

09.05.2002 22:33

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Vielen Dank Walter, war eben auf dem Link und lese diesen nun in aller Ruhe durch. Nochmals vielen Dank. Ich und meine Familie sind im Moment für jeden noch so kleinen rat dankbar.

14.05.2002 01:04

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Metastierender Darmkrebs wird im Rahmen der FIRE-Studie mit CPT11 und Oxaliplatin seit Sept. 2002 behandelt: Eine Metastase 4x3x3 cm ist mit CT nicht mehr nachweisbar(!), die Referenzmetastase in der Lunge (es gibt noch 2 weitere unbekannter Größe) ist von 2 cm auf 0,9 cm Durchmesser zurückgegangen und stagniert jetzt.

Wie kann man feststellen ob diese stagnierende Metastase noch aktive Krebszellen enthält?
Sollte das Chemoprotokoll geändert werden?

14.05.2002 14:24

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Gestern wurden bei meiner Mutter mehrere Tumore im Darm festgestellt, es ist noch nicht bekannt, ob sie gut- oder bösartig sind. Es ist auch noch nicht bekannt ob im Dünn-, Mittel- oder Dickdarm.

Sie bemerkte ca Anfang Mai Blut im Stuhl und ging aufgrund dessen wie ich denke zu spät zum Arzt. Heute ist sie nochmals beim Internisten (gemäß Hausarzt Vorbereitung zur OP) und soll aber bereits Ende der Woche operiert werden.

Kann mir vielleicht jemand helfen, welche die richtige Klinik im Umkreis von Heidelberg Heilbronn ist????

Und was sollte man unbedingt beachten um nicht jetzt schon entscheidende Fehler zu machen. (Diese Frage auch hinsichtlich dessen, daß meine Mutter Kassenpatientin ist und ich gehört habe, daß die medizinische Zweiklassengesellschaft bereits Realität ist)

Wenn es eine besondere Mögleichkeit gibt, so will ich die auch nutzen erstmal unabhängig von den Kosten.

Ich bin um Eure Antwort dankbar.

Jens200000@yahoo.de

20.05.2002 19:57

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Bei meiner Großmutter (81 J.) wurde in der letzten Woche ein 12 cm großer Tumor im Dickdarm festgestellt. Die Analyse der Gewebeprobe liegt heute leider noch nicht vor. Da sie bis dato keine Schmerzen hat, sie zur Zeit sehr schwach ist und der Tumor nach Auskunft des Arztes voraussichtl. nicht mehr operabel ist - haben wir eine Operation abgelehnt. Jetzt ist unser ganzes Bestreben darauf fixiert ihren Allgemeinzustand zu stärken. Kann mir jemand Hinweise auf mgl. schonende Medikamente sowie nicht stationäre Therapien geben (da meine Oma jegliche klinische Behandlung ablehnt und dies ihren psychischen Zustand unwahrscheinlich verschlechtert).
Für Hinweise bin ich sehr dankbar.

26.05.2002 21:49

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo an Alle,
bei meiner Frau (43)wurde in unserem KKH nach 1 Woche Untersuchungen Darmkrebs festgestellt.Desweiteren Flecken auf der Leber,die aber erst bei einer OP genauer untersucht werden können.Die Ärzte im Krankenhaus wollten sofort operieren und einen künstl.Darmausgang legen.Wir haben uns aber entschlossen noch weitere Ärtstl. Meinungen einzuholen.In diesem Zusammenhang hab ich folgende Fragen:kann uns jemand etwas über das Klinikum Markendorf in Frankfurt/Oder und über die Charite'in Berlin sagen
wie schnell bekommt man Termine,wir wollen natürlich nicht viel Zeit verschenken.

Vielen Dank für evt.Antworten

26.05.2002 22:10

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Peter,
aufgrund welcher Untersuchungen soll denn unbedingt sofort operiert werden. Rektoskopie?MRT? CT? Röntgen? PET? Wie groß ist denn der Tumor und wo sitzt er genau. Ggf. gibt es alternative Behandlungen, über die nachzudenken wäre, um möglicherweise den Anus Praeter (reversibel?) zu vermeiden.

günter

26.05.2002 22:21

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Günter,
danke für die schnelle Antwort.
Nun frag mich bloß nicht nach diesen ganzen Fachbegriffen,ist ja für uns noch ganz neu.
die untersuchungen haben in der vorriegen Woche stattgefunden.Also auf deutsch,Darmspiegelung,Röntgen,CT,Ultraschall.
Der Tumor sitzt kurz vor dem Schließmuskel ca.5-6cm
Größe weiß ich nicht,Wir bekommen morgen erst die
Unterlagen vom Chef-Arzt da wir ja in ein größeres
Krankenhaus mit mehr Erfahrung auf diesem Gebiet wechseln wollen
Peter

26.05.2002 23:09

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Peter,
also, wenn der Tumor so kurz vor dem Ausgang sitzt - je nach Größe - kommt man wohl an einem künstlichen Ausgang nicht vorbei. Je nach Handwerkskunst des Chirurgen und mit etwas Glück aber wieder zurück verlegbar. Es wird also ein excellenter, hochspezialisierter Prokto-Chirug benötigt. Eine Prokto-Chirurgie mit gutem Ruf wäre also der Suchbegriff. Da ist das Beste gerade gut genug. Und wenn der Tumor z. Z. nicht gerade lebensbedrohlich ist ( Gefahr Darmverschluss z. B.) darf man sich ein paar Tage Zeit für die Suche nehmen oder ggf. etwas Wartezeit in Kauf nehmen. Viel Glück!

günter

27.05.2002 01:19

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Peter,
ich hatte auch einen Tumor in unmittelbarer Nähe des Schließmuskels (3cm), wobei bei mir allerdings kein künstlicher Ausgang gelegt wurde (auch nicht vorübergehend) und die Operation auch kontinenzerhaltend durchgeführt werden konnte. Kommt wohl etwas auf die Größe und Diagnose des Tumorgewebes an. Bei mir war es T2/N0/M0.
Wenn ihr zwecks Erfahrungsaustausch mit mir Kontakt aufnehmen wollt, dann schickt mir doch eine Email: togon@gmx.de

Gruß
ThomasK

18.06.2002 22:13

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo an Alle. In diesem Forum treibt sich eine Dame namens Antje herum, die E-Mails unter Cassiopaia verschickt und eine neue Methode mit 98 % Heilungschance anpreist. Anzuklicken unter ***********.
Ich bitte alle, dies zu unterlassen, denn es handelt sich hierbei um

Herrn H a m e r

Arzt von Gottes Gnaden, der schon etliche Menschen auf dem Gewissen hat.
Ich kann nur vor diesem Herrn warnen. Mein Mann hat seit geraumer Zeit Dickdarmkrebs und alle herkömmlichen Methoden bekommen, auch die sanften Therapien mit Mistel, Vitaminen usw. und er lebt schon sehr lange mit Metastasen, erst in der Leber, dann in der Lunge. Laßt Euch nicht kirre machen von solch einem selbst ernannten Wunderheiler. Es gibt leider bei Krebs k e i n e 98 % Heilungschance, auch wenn wir uns das alle sehr wünschen. Gruß an Alle. Ingename@domain.de[/email]

21.06.2002 20:23

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo an alle,

ich bin heute zum ersten mal auf diese Seite gestoßen. Bei meinem vater (54) wurde vor einer Woche Dickdarmkrebs diagnostiziert. Das Ergebnis der Gewebeprobe von der Darmspiegelung lautet bösartig. Der Tumor hat wohl 2/3 des Durchmessers des Darmes. Nächste Woche soll operiert werden. Mein Vater glaubt das Ding wird rausgeschnitten und dann ist alles wieder gut. Bei einem Ultraschall des Bauchraumes wurde nichts auffälliges festgestellt. Nachdem ich diese Seiten gelesen habe, bekomme ich große Angst was da noch alles auf uns zurollt. Viele gute Nachrichten sind bei dieser Krankheit wohl nicht zu erwarten? Ich stelle mich auf das schlimmste ein.

30.06.2002 14:39

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,

es hört nicht auf.. bei meinem Vater (73 Jahre)hat man wieder etwas gefunden:

Mai 2001 (4 Wo. Krankenhaus) akuter Darmverschluß u. Koterbrechen, Hemicoloktomie rechts,Coecom-Ca, pT3, pN1 (2/15), G2, R0
Juni 2001 (5 Wo. AHB) wärend Anschlußheilbehandlung Herzschrittmacher Implantation sowie 1. Chemo-Zyklus..anschließend.
bis Ende 12/2001 - insgesamt 6 Chemozyklen.. 5FU + Leucovorin (er war sehr tapfer)

Jan. 2002 - erste Nachkontrolle (ohne Darmspiegelung) Lebermetastase im 6er-Segment
Febr. 2002 - OP der Lebermetast. pM1 (hep), G2,RX allenfalls R0,
März 2002 - Anschlußheilbehandlung.. keine Chemo.´(bis Ende April war hatte er sich wieder erholt)

Mai 2002 fährt er selbst noch die 700 km zu mir - Urlaub..
Mai/Juni 2002 - zweite Nachkontrolle, RÖ, CT etc. ohne Befund, aber bei Darmspiegelung wird im Rektum ein neuer Primärturmor entdeckt 13 cm ab ano 3 cm durchmesser flach erhabener Bezirk mit Wandinfiltration G2 Adenokarzinom. (bei 2. Darmspieg. tatsächlich auf Höhe 8 cm ab ano)

27.06.02 - OP-Tag - nach Aufräumen der Verwachsungen im Bauchraum wurde festgestellt, dass Blase und Prostata in Rektumhöhe infiltriert sind - die Darm-OP wurde nicht durchgeführt. Jetzt soll zunächst eine neoadjuvante Radiochemo-Therapie durchgeführt werden um den Tumor T4 zu verkleinern/vernichten, um dann später die OP durchführen zu können. Als Empfehlung für die Radiochemo stand Harlaching oder Rosenheim, wir haben uns für Rosenheim entschieden.

Wer kann seine Erfahrung/en zur Radiochemo-Therapie geben?

Alles Liebe und vielen Dank.
Roswitha / Rose1Wood@aol.com

03.07.2002 21:38

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo alle zusammen,

mein Vater (54) hat die OP soweit ganz gut hinter sich gebracht. Der Tumor wurde großzügig entfernt ( 40cm Dickdarm,einige cm Dünndarm). Ich hatte wieder Hoffnung das alles wieder gut wird. Heute kam der Befund. Es sind in einigen Lymphknoten Krebszellen gefunden worden. Nun soll so schnell wie möglich Chemotherapie (6-7 Zyklen) erfolgen.
Ich hab so viel Angst. Wie stehen die Chancen? Können wir hoffen, das die Krebszellen danach alle weg sind? Ich weiß ich klinge naiv, die Antwort weiß ich eigentlich will es nur nicht wahr haben. Was kann ich tun? Er ist doch noch so jung.

04.07.2002 00:07

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
hallo mandy,

grundsätzlich gilt imho, dass nach einer op eben NICHT alles in ordnung ist. wer dies glaubt, handelt fahrlässig. wichtig ist, dass man krebs als "zustand" und nicht als krankheit sieht. man muss sich mit seinem feind arrangieren und kompromissbereit sein. der wohl grösste fehler ist, sich gesellschaftlich zurückzuziehen. keine falsche scham: redet mit freunden und bekannten. spätestens dann erkennt man, wer dieses privileg verdient hat.

meine frau hat krebs (ich berichtete darüber). der primärtumor, ein GIST wurde vor knapp 2 Jahren entfernt. er methastisierte in die leber und die lunge.

und nun kommt´s: sie wird seit april mit GLIVEC behandelt. GLIVEC kommt aus den USA und ist in deutschland (noch) nicht zugelassen. Bereits nach vier wochen bildeten sich die methastasen in der leber messbar zurück, der tumor in der lunge verfault regelrecht. der müll wird wöchentlich bronchoskopisch entsorgt.

OK, hört sich einfach an. am anfang war es ein harter weg. meine frau ist mittlerweile ein richtiger routinier geworden und ich liebe ihren üblen mundgeruch:-)

mandy, sprich das thema GLIVEC mit einem onkologen an. es gibt anzeichen dafür, dass das medikament auch bei anderen darmkrebsformen anspricht. vor allem aber: bei meiner frau zeigten sich KEINERLEI nebenwirkungen.

nach einem aktuellen urteil des BSG kassel müssen die versicherungen die kosten für GLIVEC übernehmen, wenn eine besserung des zustandes eintritt. wir haben die zusage bereits erhalten.

mandy, kopf hoch, habt mut und zeigt dem biest, dass ihr ihm keine chance lasst. ich werde demnächst weiter berichten.

liebe grüsse aus giessen
walter

07.07.2002 16:31

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Erfahrungen mit Kliniken für ganzheitliche Krebstherapien?

Ich bin neu im Forum, vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. Ein Freund von mir hat seit 2 Jahren Darmkrebs und sucht z. Zt. eine Klinik zur ganzheitlichen Behandlung. Hat jemand Erfahrungen mit der Veramed-Klinik, Meschede oder mit der Biomed-Klinik in Bad Bergzabern, oder einer anderen guten Klinik für ganzheitliche Krebstherapien?

Vielen Dank für Eure Hilfe
Vinzenz

11.07.2002 00:26

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo zusammen!

Mein Mann hat vor 2 Monaten die Diagnose "Rektumkarzinom" mit Metastasen in der Leber erhalten. Der Tumor war bereits zu groß zum Operieren und wird mit Chemotherapie behandelt.
Gleichzeitig sind wir jedoch auch auf der Suche außerhalb der Schulmedizin.
Hier bin ich nun sehr verwundert, daß ich im ganzen Forum nicht auf das Thema "Schlafplatz" gestoßen bin (oder hab ich's nur nicht gefunden?). Sogar Frau Dr. Carstens (Schulmedizinerin und Ehefrau unseres ehem. Bundespräsidenten) hat klipp und klar gesagt: "Es darf keine Krebsbehandlung ohne vorheriger geopathologischer Untersuchung des Schlafplatzes geben." Ich weiß, es klingt immer sehr mystisch mit Erdstrahlen und Rutengänger usw. aber ist man nicht bereit, alles zu probieren? Ein Geopathologe (so heißen "Rutengänger" offiziell) hat beim Schlafplatz meines Mannes eine Häufung von Strahlen gefunden. Wir haben sofort das Bett strahlungsfrei ausgerichtet und meinem Mann geht es viel besser! Nicht nur, daß bereits der erste Chemo-Zyklus einen Rückgang des Tumors, der Metastasen sowie der Tumormarker bewirkt hat, sein Allgemeinzustand ist sehr gut, was sogar die behandelnden Ärzte mit Verwunderung feststellen. (Hier helfen allerdings auch Ausleitungen des Héilpraktikers).

Das Bett verrutschen ist nun wirklich etwas, was man mit wenig Aufwand bewerkstelligen kann. Wir haben unseren Rutengänger übrigens über's Internet gefunden. Für uns hat sich's schon heute ausgezahlt!

Hoffentlich hilft es noch vielen anderen Betroffenen!

Liebe Grüße aus München - Marion

23.07.2002 10:50

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Walter,

entschuldige bitte meine Neugierde - aber wir stecken
in einem ähnlichen Dilemma - nach Diganose Rektumkarzinom - der Tumor konnte erfolgreich entfernt werden - aber leider mit Metastasenbildung in der Leber, die aufgrund der Größe und Lage nicht op. entfernt werden kann - Laser,Hitt, Litt etc. ebenfalls nicht möglich.
Meine Frage nun - was versteht man unter GIST - die Schilderung über Glivec hört sich für uns sehr hoffnungsvoll an.
Wie wird das Medikament verabreicht?

Für eine Nachricht jetzt schon vielen Dank.

Sabine

06.08.2002 19:44

Hilfe
 
Guten Tag meine Tante hat Darmkrebs sie wurde bis jetzt schon 2 mal operiert dabei wurde ihr fast der ganze darmbereich entfernt sie hat nur noch so viel wie sie unbedingt zum leben brauch seid gestern bekommt sie die stärkste chemo die es gibt heute war sie beim arzt und der hat ihr gesagt das sie schon wieder einen 6 cm tumor auf der rechten seite hat sie können nicht mehr operieren weil es nichts mehr zu entfernen gibt der arzt hat gesagt wenn die chemo bis zur nächsten woche nicht anschlägt versuchen sie es mit bestrahlungen aber sie hat ja nur noch 41 kilo ihr wurde bei der letzten op einen 24 cm tumor entfernt bitte helfen sie uns wir wissen nicht mehr weiter gibt es keine anderen möglichkeiten mehr ? schicken sie mir doch bitte eine liste mit den darmkrebs spezialisten in deutschland es muß doch noch irgend was geben um ihr zu helfen !!! Bitte helfen sie uns !!!

08.08.2002 14:03

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo an Alle,

habe in den vergangenen Tagen viel in diesem Forum gelesen. Bei meinem Papa (49) wurde vor zwei Wochen Darmkrebs im fortgeschrittenem Stadium festgestellt (Befall der Lymphknoten, aber bislang wohl (hoffentlich) keine Metastasenbildung in Leber oder Lunge) Was mich sehr irritiert, ist, dass die behandelnden Ärzte eine neo-adjuvante Chemotherapie vorgeschlagen haben, und zunächst von einer OP absehen, weil dies den Körper zu sehr schwächen würde. Für die Chemotherapie – die heute hoffentlich beginnt – wurde ihm vergangene Woche ein Port implantiert, damit die Venen nicht so sehr beansprucht werden. Das Schema soll wohl 24h jede Woche verlaufen. Leider weiß ich noch nicht genau, was die konkrete Zusammensetzung ist, da die Ärzte irgendwie nicht so auskunftsfreundlich sind. Da mein Papa aber großes Vertrauen in die behandelnden Ärzte hat, möchte er bislang keine zweite Meinung einholen. Irgendwie komme ich mit der ganzen Situation nicht zurecht und würde gern alles tun, um ihm (und auch meiner Mama) zu helfen. Es ist alles so besch.....
Hat irgendjemand von Euch Erfahrung mit neo-adjuvanter Chemo bei Darmkrebs gemacht?? Wir haben alle so eine Angst vor den Nebenwirkungen.

Ich bin für jeden noch so kleinen Hinweis (viele konnte ich schon hier im Forum sammeln) dankbar.

Liebe Grüße an Alle

10.08.2002 20:30

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Günter,

ich habe sehr viel von Dir im Darmkrebs-Forum gelesen und möchte mich heute auch mal an Dich wenden.
Ich bin 37 Jahre alt, habe einen 5 jährigen Sohn und einen wundervollen Mann. Seit dem 01.07.02 weiß
ich, das ich Dickdarmkrebs im IV Stadium habe. Nach einem CT am 2.7. stellte man fest, das meine Leber
mit Metastasen durchsetzt ist, nach einer Darmspiegelung am 3.7. stellte man drohenden Darmverschluß
fest, so daß ich am 4.7. notoperiert wurde. Nach der OP kam der Oberarzt an mein Bett und sagte mir
kurz und knapp: "Wir haben einen Eierstock entfernt, den Blinddarm, das große Bauchnetz und von 8
entnommenen Lympfknoten sind alle 8 befallen gewesen. Die Lunge ist inoperabel, sie werden in ganz
Deutschland keinen Arzt finden, der sie operiert." Sprachs, schaute traurig und lies mich mit meinen
Gefühlen alleine. Am 11.7. wurde ich aus der Chirugie entlassen. Am 15.7. wurde noch ein CT der Lunge
gemacht, wobei sich rausstellte, das auch dort schon Metastasen vorhanden sind.

Dann war ich also Zuhause, aber dort war auch meine Angst, große Angst. Jeden Morgen bekam und
bekomme ich immer noch Panikattaken, gleich nach dem Aufwachen.

Da der Kindergarten meines Sohnes geschlossen hatte, konnte ich es Zuhause nicht mehr aushalten,
ich habe nur geweint und Angst/Panik gehabt. Daraufhin hat sich das Tumorzentrum für mich stark
gemacht und ich wurde auf eigenen Wunsch am 19.7. in die Palliativ-Station der Radiologie eingewiesen.
Das ist ein kleine Station mit 6 Betten und viel geschulten Pflegepersonal und einem wunderbaren
verständisvollen Arzt. Dort habe ich auch meine 1. Chemo erhalten (Fu-5/Folinsäure). Die Chemo wird
an meinen Port angeschlossen und dosiert sich über 24 h ab. Die Nebenwirkungen sind auszuhalten,
in der Palliativstation wurde ich auf Medikamente eingestellt. Novalgintropfen gegen Schmerzen,
Pulver damit der Stuhlgang klappt, Novalban gegen die Übelkeit, Magenschutztablette gegen die
viele Magensäure (eine Metastase liegt auf dem Gallensystem) und Tavor (ein phychopharmaca)
gegen meine Angstzustände.

Leider hilft das Tavor nicht und ich will auch nichts mehr nehmen. Meine Gedanken kreisen nur
darum, daß ich meinen Sohn nicht aufwachsen sehe und nicht weiß wie meine Männer zurecht-
kommen - ohne mich - am liebsten würde ich schon mein Beerdigung planen. Ich habe noch niemanden
gefunden, der mir Mut macht, im Internet habe ich noch keinen ähnlichen Fall gefunden, überall
lese ich nur von der geringen Lebenserwartung bei meinen Aussichten. Ich kann mich selber nicht
davon überzeugen, daß ich noch länger leben werde, obwohl es mir körperlich ganz gut geht
und ich auch meine Schmerztropfen Zuhause runterdosiert habe. Nach der 3. Chemo habe
ich die Palliativ-Station am 8.8. verlassen und bin jetzt Zuhause. Montag am 12.8. bekomme ich
dort ambulant meine 4 Chemo und am Donnerstag, 15.8. wird ein weiteres CT gemacht um zu
sehen ob die Chemo angeschlagen hat. ICH HABE ANGST !!!
Was machen die anderen Leute gegen Ihre Angst? Ich habe Kontakt zu einem NLP-Therapeuten
aufgenommen (das soll gut gegen die Angst helfen). Der Mann will für 1,5 h Vorgespräch
230,-Euro von mir haben und wie die Behandlung nebst den Kosten weitergeht kann er mir noch
nicht sagen !!!! Das kann doch nicht wahr sein.

Ich habe auch viel von Misteltherapie Iscador Qu, Wobe Mugos E, Aloe Vera, Nahrungsergänzungs-
mitteln gelesen, was ist was, bekomme ich diese Mittel in der Apotheke?

So, entschuldige bitte, Du kennst mich gar nicht, trotzdem habe ich Dir so viel geschrieben, aber
es war mich einfach ein Bedürfnis. Du hast schon so vielen Leuten im Forum Ratschläge gegeben,
da dachte ich mir, ich schreib Dir auch mal.

Über Antwort würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße aus Kiel
Sabine Olschenka

11.08.2002 10:24

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Sabine,
sehr gut, dass Du Dir Dein Leid von der Seele schreibst. Aber so lang kann ja kein Brief sein, um Deine Situation auch nur annähernd umfassend zu beschreiben.
Daher zunächst nur kurz: Es ist jetzt nicht mehr angezeigt, über all die Dinge nachzudenken, die ggf. versäumt wurden oder die hätten beser gemacht werden können. Tatsache ist aber wohl, dass Du für die klassische Schulmedizin hart an der Grenze von "austherapiert" giltst ( eine schreckliche Formulierung ), wobei ich Dir für das nächste CT erst mal ganz fest die Daumen drücke. Wenn "Es" nur gestoppt werden konnte, wäre das ja schon mal ein kleiner erster Erfolg, auf den es aber ab jetzt aufzubauen gilt.

Über das "Es" habe ich so einiges an Material, das ich aber nicht alles abschreiben kann, Dir aber gerne per e-mail zukommen lasse.

Meine e-mail adresse ist: office&eventformate.de

Trotz aller Deiner verständlichen Angst habe ich aber den Eindruck, dass Du ggf. bereit bist, doch noch die "Ärmel aufzukrempeln" und um Dich zu kämpfen. Eine Garantie gibt es unserem Leben leider für gar nichts, klar. Aber soviele Leben haben wir ja auch nicht, um nicht alles, aber auch wirklich alles, zu versuchen, dieses eine Leben in einer lebenswerten Form zu erhalten.

Du darfst Dich gern, wann immer Du willst, bei mir melden, auch telefonisch. Ich maile Dir dafür gern meine Telefonnummer zu. In der Zwischenzeit versuche ich mal, ein gutes Konzept für ein mögliches weiteres Vorgehen zusammen zu tragen.

Also bis bald!

Bis dahin grüßt herzlichst

günter

11.08.2002 18:14

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Günter,
vielen Dank für Deine Mail. Ich würde Dir gerne zurückmailen, aber leider ist Deine angegebenen E-Mail-Adresse falsch: office&eventformate.de ????

Bitte lasse mir unter meiner E-Mail-Adresse Deine richtige E-Mail-Adresse zukommen: star.wars@kielnet.net

Bis hoffentlich sehr bald !!!

Sabine Olschenka

11.08.2002 19:20

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
hallo, sabine,
meiner frau geht es bezügl ihrer ängste ähnlich. sie hatte im dezember 01 eine not-op wegen darmverschluß. bei dieser op wurde festgestellt, dass ein großer tumor diesen verschluß verursacht hat. es wurden 21 lymphknoten entfernt, von denen 16 befallen waren.
sie hat dann eine adjuvante chemo bekommen - ohne erfolg, es bildeten sich metastasen in lunge und leber, die tumorwerte stiegen an ...
danach folgte eine andere chemo, die aber vergangene woche ebenfalls abgebrpochen wurde, weil die metas sich vermehrt und vergrößert haben (durchmesser verdoppelt) und anun auch weitere lymphknoten metastasiert sind.
morgen beginnt die nächste chemo (mit campto), der allerletzte strohhalm .. wenn die wieder nicht anspricht können wir die wochen zählen ..wenn sie anspricht, dann können wir glück haben, dass das jetzige stadium erhalten wird und sie vielleicht noch ein paar monate mehr hat ..
die schmerzen sind unerträglich und die dosis der schmerzmittel muss kontinuierlich erhöht werden. vor etwa 12 wochen ist sie noch mit 2-3 x 40 tropfen novaminsulfon ausgekommen, inzwischen kleben wir 75µg schmerzpflaster (erst 50, dann 2 tage später zusätzlich 25), geben zusätzlich tgl. 5-6 m-stada 30 (morphiumtabletten) und 4 x 40 tropfen pro tag.
ihre angst ist unbeschreiblich - eben genau diese ängste, die auch du ansprichst. ich hatte schon vor, einen psychologen einzuschalten, obwohl ich von diesen brüdern nicht allzuviel halte; die meisten haben genug probleme mit sich selbst und nur mit glück findet man den einen unter 10, der wirklich helfen kann.
ich bin einen anderen weg gegangen. wir haben einen sehr guten pfarrer, keinen schwarzkittel, der jedem das vaterunser auf die backe malen will, sondern einen menschen, einen seelsorger; er wird jetzt regelmäßig nach meiner frau (und den kindern) schauen und sie betreuen. ich weiss, das nimmt die ängste nicht, kann sie gar icht nehmen (nichts kann diese ängste nehmen), aber ich denke und hoffe, dass die gespräche zumindest helfen.
glücklicherweise sieht es bei dir wesentlich besser aus - aber ich empfehle dir, dir auch einen "seelsorger" außerhalb der familie als gesprächspartner zu nehmen. innerhalb der familie geht das nicht .. die nervliche belastung ist zu groß - für alle.
viel glück !

11.08.2002 21:16

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Hallo Mr.Mille,

vielen Dank für Deine Nachricht, obwohl sie mir ja nicht viel Mut macht. Wie hat Deine Frau die vielen Monate mit dieser scheiß Angst gelebt. Wenn man doch diese Angst bloß abschalten könnte. Irgendwie muß es doch möglich sein. Ich erhalte ja morgen mein 4. Chemo und dann der große Tag am Donnerstag: das CT!!! Danach entscheidet es sich, wie die "lebensverlängerte" Therapie für mich weitergeht. Zur Zeit komme ich mich 40 Tropfen novaminsulfon alle 6 Std. aus. Ich will mich an einen Phsychotherapeut wenden, irgendwie muß ich diese Angst und die Panikattaken unterdrücken oder verlieren.

Ich würde Deine Frau gerne umarmen! Sage ihr bitte, sie ist nicht alleine. Ich kann sie so gut verstehen. Ich denke ganz fest an Sie.

Die nächste Chemo am Montag muß wirken. Auch ein paar Monate sind wichtig. Wie verkraftest Du das alles und wie gehen Eure Kinder damit um?

Bitte melde Dich doch noch mal!

Grüße bitte Deine Frau ganz doll von mir.

Sabine Olschenka

11.08.2002 21:57

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe Sabine,

dein Schicksal zu lesen macht mich sehr traurig.
Bitte gib nicht auf, es muß einfach noch möglichkeiten geben. Informiere dich doch mal in der Uni Kiel nach klinischen Studien zu deiner Erkrankung.
Es gibt eine Liste mit Psychotherapeuten in Kiel. Frag Deinen hausarzt danach, ansonsten kann ich dir eine besorgen und faxen. Behandlung wird von den Krankenkassen übernommen. Ich wohne übrigens in Neumünster.
Wenn du magst, kannst du mir auch mailen unter : mausi12343@yahoo.de
Ich wünsche Dir und deiner Familie viel kraft und geb dich nicht auf.
alles Liebe
marlies

11.08.2002 22:16

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
hallo sabine,
zunächst mal sorry... habe aus versehen beim namen meinen nickname eingegeben und nicht meinen richtigen unter dem ich schon öfters beiträge geschrieben habe. also: ich heisse jürgen.
so, nun zum thema:
es ist für sie nach wie vor schwer, mit der angst umzugehen. abschalten kannst du sie nicht. wir unternehmen halt so viel wie nur möglich schönes zusammen. ich habe u.a. unsere usa-reise, die wir alljährlich im herbst unternehmen, auf den sommer vorgezogen, wohl wissend, dass es im herbst nicht mehr gehen wird. dadurch war es meiner frau möglich, noch einmal unsere neue heimat und unsere freunde zu sehen (die ihr im übrigen sehr viel trost gespendet haben - mein partner in den usa hat vor 10 jahren seine erste frau auch durch krebs verloren und konnte sich somit sehr gut in unsere lage versetzen). diese reise hat ihr noch einmal sehr viel spass gemacht, obwohl sie schon geahnt hat, dass sie die auswanderung nicht mehr erleben wird (sie weiss erst seit wenigen tagen, dass es sooo schlecht aussieht .. ich weiss es schon mehrere monate und versuche seither, ihr den rest des lebens noch zu verschönern).
aber: jedes schöne erlebnis führt dazu, dass sie sich abends die augen ausheult, weil sie sich fragt, wie oft sie noch solche erlebnisse geniessen darf.
ich hoffe wirklich, dass ihr die gespräche mit dem seelsorger helfen ..aber nochmals: ich glaube nicht, dass ihr die angst genommen werden kann. ein solches schicksal kannst du nicht einfach abschalten.
nun zu deiner frage, wie ich und die kinder es verkraften.
frag mich nicht ! es ist sauschwer .. wir gehen alle mit den nerven auf dem zahnfleisch .. meine eltern, in deren haus wir wohnen und die uns unterstützen, wo es nur geht, mit inbegriffen.
die kinder habe ich schrittweise vorbereitet. insbesondere unsere "kleine" (ist jetzt 12 jahre alt geworden) ist sehr sensibel und macht sich laufend gedanken. dass es krebs ist, habe ich ihnen von anfang an gesagt, aber das jeweilige stadium habe ich verschwiegen, um sie nicht unnötig zu belasten. nun habe ich die ferien genutzt, um sie langsam in kleinen schritten "aufzuklären". sie wissen nun, dass es nicht gut aussieht und dass das pendel nach beiden seiten ausschlagen kann. jetzt müssen wir sehen, wie sie es verkraften. es muss ja auch in der schule weiter gehen, sie dürfen ja auch nicht total von den tragischen vorfällen belastet werden, damit der kopf nicht für alles weitere blockiert ist. die lehrer sind informiert und achten darauf, ob die kinder auffällig werden. ich stehe in engem kontakt zu den klassenlehrern. es ist alles sehr schwer und ich kann von glück reden, daß ich mein büro zu hause habe und auch meine zeit weitestgehend selbst einteilen kann (dem internet sei dank).
ich wünsche dir alles erdenklich gute, sabine und drücke dir die daumen, dass bei dir alles gut verläuft.
du kannst mir auch gerne privat eine mail schicken: mrmille@web.de

13.08.2002 11:50

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe Sabine,
ich möchte Ihnen Mut machen, nicht aufzugeben, wenn das auch sehr schwer ist.

Ich selbst bin als Angehöriger mehrmals in den letzten Jahren mit Krebs konfontiert worden (Vater - Darmkrebs, Bruder - Hodenkrebs, ...). Irgendwann, als ich das Gefühl hatte, das das Thema Krebs wohl im Leben allgegenwärtig zu sein scheint, habe ich angefangen mich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen, um die Angst in den Griff zu bekommen.

Ich habe schon einiges an Literatur verschlungen, unter anderem viele Erfahrungsberichte von Betroffenen, die trotz der schlechten Prognose der Schulmedizin mit der Krankheit ganz gut gelebt haben bzw. sogar wieder ganz gesund geworden sind. Alle diese Menschen hatten eines gemeinsam, sie haben medizinische und biologische Therapien genutzt und parallel dazu ihr Inneres gestärkt und sich nicht ausschließlich von den Prognosen der Ärzte leiten lassen.

"Prognose Hoffnung" von Dr. Berni Siegel ist ein sehr gutes Buch zur Unterstützung der Psyche in dieser schweren Zeit eines Menschen. Ich kann es Ihnen nur empfehlen, es leistet gute psychologische Arbeit gerade für den Umgang mit der Angst.

Was die Suche nach der richtigen Therapie und Studien angeht, so habe ich in den letzten Wochen für einen an Darmkrebs erkrankten Freund sehr viel recherchiert. Eine sehr gute Adresse ist die Klinik für Tumorbiologie in Freiburg, zu der auch Ihr behandelnder Arzt jederzeit Kontakt aufnehmen kann, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Was mir dort besonders auffiel, war die Menschlichkeit, die mir schon beim ersten Telefonat entgegengebracht wurde. Falls Sie nähere Infos benötigen, können Sie mich auch unter s.schaefer@st-vinzenz-fulda.de erreichen.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft.
Alles Gute für Sie und Ihre Familie

s.elisabeth

13.08.2002 18:13

Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs
 
Liebe S.Elisabeth,

vielen Dank für Ihre aufmunternden Worte. Ich habe mir auch sehr viele Bücher
über Krebs gekauft, auch viele Bücher von Betroffenen die es geschafft haben.
Aber leider hatte keiner von denen Darmkrebs, der schon so weit fortgeschritten
war. Ich weiß aber, daß ich die Hoffnung nicht aufgeben darf, vor allem nicht
für meine kleine Familie insbesondere meinen 5-Jährigen Sohn.

Das von Ihnen erwähnte Buch werde ich mich gleich heute bei unseren Buchladen
bestellen. Vielen Dank für den Tipp.

Am Donnerstag habe ich ja meinen nächsten CT-Termin. Ich habe schon sehr
viel Angst davor. Ich höre in meinen Körper hinein und manchmal denke ich,
es ist besser geworden, dann aber wieder schmerzt etwas und ich denke es ist
schlimmer geworden. Das CT wird die Wahrheit ans Licht bringen.
Bitte drücken Sie mir die Daumen, das die Metastasen kleiner geworden sind.

Ich selber stehe mir der Uni in Freiburg per E-Mail in Verbindung und gebe meinem
behandelten Arzt in der Kieler Uni (Radiologie) die Mails auch immer weiter.
Er ist auch sehr interessiert daran, meint aber, wir müssen erstmal Donnerstag abwarten,
um zusammen zu entscheiden wie es weitergeht. Operieren kann mich mich nach
jetzigem Stand nicht, da beide Lungenflügel befallen sind und die Leber durch und durch
mit Metastasen durchsetzt ist. Aber vielleicht mit ganz viel Glück schrumpfen sie ja.....
.... obwohl ich weiß das es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie wieder wachsen.....
aber Zeit kann ja sehr kostbar sein.......

Ich bedanke mich nochmal für Ihren Zuspruch und wünsche Ihnen und vor allem
Ihren erkrankten Freund alles nur erdenklich Gute!

Liebe Grüße
Sabine Olschenka aus Kiel


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