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bettinaco 18.11.2007 00:08

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,
es tut mir so leid. Ich kann mir ein bisschen vorstellen, wie es dir geht, denn in den letzten 3,5 Jahren gab es bei meinem Mann auch immer wieder eine Zeit, wo ich dachte, es geht nicht mehr. Aber gib noch nicht auf - Knochenmetastasen können zwar sehr schmerzhaft sein, sind aber auch gut behandelbar. Versuch mal mit den Ärzten zu reden, wenn du deinen Infekt auskuriert hast, und höre, was sie jetzt vorhaben. Und hol dir jede Hilfe, die du bekommen kannst, praktische und seelische. Deine Freunde möchten vielleicht auch gefordert werden. Ich musste das auch lernen, es hat keinen Sinn, alles in dich reinzufressen. Du wirst noch viel Kraft brauchen. Aber dich auch immer wieder wundern, woher sie dann doch kommt.
LG

Bettina

Engel07 18.11.2007 12:38

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

ich weiß gar nicht so recht, was ich dir schreiben soll. Wie gern würde ich dir helfen.

Vielleicht könnten dir die Bücher von Kübler-Ross weiterhelfen. Viele finden darin Trost und können lernen, sich mit derartigen Situationen und auch auch dem Prozess des Abschiednehmens auseinanderzusetzen. Vielen hier haben die Bücher geholfen.

Schau mal im Internet nach, bestimmt findest du Einiges dazu. Ich habe mir vor einiger Zeit mal eine Seite rausgesucht, die ich sehr interessant fand. Über Google findest du ganz viel.

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und drück dich.:pftroest:

Graci 23.11.2007 00:55

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
danke für den Tip,
ich habe mir einiges aus der Bibliothek geholt, kann damit aber nicht viel anfangen, vielleicht noch nicht,
mein Mann ist jetzt zuhause,
am 10.12 gehts zur nächsten Chemo,
ich versuche ihn etwas aufzupäppeln, im Krankenhaus hat er kaum gegessen und entsprechend Gewicht verloren,
er muß auch täglich zur Bestrahlung des Rückens, ich freue mich, das er hier ist, aber anstrengend ist es auch, ich will ihn nicht stören und laufe den ganzen Tag sozusagen auf Katzenpfötchen rum, um ihn nicht zu stören,
eigentlich hatte ich erwartet, das man lernt, mit der Katastrophe zu leben, aber das scheint nicht der Fall zu sein, ich werde immer dünnhäutiger und verzweifelter,
beobachte ihn ständig, bin laufend unter Hochspannung,
das Ganze macht mich einfach fertig,
na ja, jetzt habe ich mich etwas ausgeheult, da kann ich mit neuem Mut in den neuen Tag starten,
Gruß Gracia

tonchi 23.11.2007 08:48

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Graci!
Hier ein Spruch für Dich! Ich kann es so gut verstehen, dass Du mit Deiner Kraft am Ende bist und weiss,dass es soooooo anstrengend ist eine kranke Person zu begleiten! Man nimmt in Wahrheit jeden Tag ein Stück Abschied! Das heisst aber nicht, dass Ihr nicht kämpfen sollt!!!!!!

"Es gibt Momente im Leben, wo man über sich selbst hinaus wachsen muss. Dieses schwere Kreuz nimmt uns leider keiner ab, aber es wird nie schwerer sein, als man es auch tragen kann!!!"

tonchi 24.11.2007 21:48

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Graci!
Wie geht es Deinem Mann? Denk an Dich/Euch!
Liebe Grüsse

Graci 25.11.2007 12:27

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo tonchi,
ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, er ist völlig apathisch, nichts interressiert ihn, er schläft fast den ganzen Tag, hat auch zwischendurch Schmerzen, will auch die Tropfen nur widerwillig nehmen, weil die so schlecht schmecken, jeden Bissen Essen muß ihm reinreden,
er redet kaum noch, ist das normal für die Krankheit oder hat er schon aufgegeben?
Wenn ja, muß ich das respektieren, aber ich möchte die Situation einfach besser verstehen und beurteilen können,
gruß gracia

Mia27 29.11.2007 18:25

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,
wie geht es deinem Mann jetzt????

LG Mia

Graci 30.11.2007 20:32

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
hallo Mia,
ihm geht es relativ gut, nur die Rückenschmerzen werden stärker,
ich habe heute vom Arzt Morphium bekommen und wir müssen sehen, wie wir ihn eingestellt bekommen, mental ist er relativ gut drauf,
ich kann, wenn er zuhause ist, nicht wirklich schreiben, weil ich nicht will, das er meine Nöte mitbekommt, er hat mit sich selbst genug zu tun,
Gruß Gracia

Häsi 30.11.2007 20:50

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,
ich denke und fühle mit Dir! Mehr kann ich leider nicht tun. Du bist so unheimlich tapfer und stark!!! Drück Dich ganz fest!
Häsi

östel 04.12.2007 18:21

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia, vielleicht st es ein ganz kleiner Trost wenn ich dier schreibe, dass die knochenmetastasen nach der Bestrahlung etwas brauchen um Ruhe zu geben. Durch die Bestrahlung werden sie erst mal aktiviert hat man mir gesagt. Nach ca.2-3 Wochen wurden die Schmerzen besser. Ich wünsche dir und deinem Mann ein schmerzfreies Weihnachten:engel: :engel: und das ihr die Zeit geniessen könnt. Halte durch:megaphon:

Graci 04.12.2007 21:25

AW: Ich benötige Hilfe
 
Halllo Ihr Lieben,
vielen Dank für Euren Zuspruch, ich traue mich kaum ins Forum zu gehen, weil ich meinen Mann nicht belasten möchte,
aber wir haben ein neues Problem, er fährt mich jetzt häufig aggressiv an, das kenne ich über 20 Jahre nicht,
hätte ich mir auch niemals unter normalen Umständen gefallen lassen,
mein Mann ist nicht mehr mein Mann, er ist ein Fremder geworden, und das ist wirklich schrecklich,
ich sage mir, es ist nicht mein Mann, der mich beschimpft, sondern der Krebs,
aber es ist einfach so, ich bin jetzt schon allein,
hat jemand damit Erfahrung?
Gruß Gracia

tonchi 05.12.2007 13:46

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Graci!
Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde! Ich bin nicht mehr täglich im Forum! Ich versuche etwas Abstand zu gewinnen! Es tut mir auch so leid, dass Du diese Krankheit von dieser Seite erfahren musst! Ich verstehe was Du meinst! Meine Mutter wurde zum Teil auch richtig unfair und forsch! das tut in dem Moment sehr weh, doch da habe ich auch gedacht, dass sie da einfach nichts für kann! Ich glaube wir können uns nicht vorstellen was der Krebs eigentlich aus dem geliebten Menschen macht! Mein Vater hat es leider auch oft getroffen. Er hat mir erzählt wie sehr es weh tut so manche Sprüche abzubekommen, obwohl man doch alles erdenkliche dran setzt den Partner zufrieden zu stellen! Glaube mir, dein Mann meint es nicht so, es sind Schmerzen, Medikamente und auch die eigene Unzufriedenheit, die ihn so handeln lassen! Für Dich ist das nur leider kein Trost, weil es so schwer ist zu sehen, wie sich der Partner verändert! Was Du jetzt durchmachst wirst Du wie ich niemals in meinem Leben vergessen! Man verändert sich als Anghöriger ein grosses Stück mit! Viele Dinge erscheinen so unwichtig. Man regt sich über Kleinigkeiten auch nicht mehr so auf, weil man lernt ,dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt als sich über Schwachsinn aufzuregen! Ach Graci, ich wünschte ich könnte Dir helfen! Sei tapfer! Er braucht Dich!Hast Du denn keine Hilfe durch gute Freunde oder Kinder, mit denen Du Dich mal treffen kannst!?Du brauchst trotz allem mal ein Stündchen, wo Du mal ein Bierchen oder so trinken gehst, sonst machst Du Dich kaputt!!!! Damit ist dann niemanden geholfen! Ich drücke Dich!

Ulla Krefeld 05.12.2007 15:00

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

ist ja grausam, was Du zur Zeit durch machst. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass es 5 Stadien gibt, die die Krebskranken durchleben. Leider weiss ich nicht mehr wo.

Darum schiebe ich Dir den Beitrag von Susanne, wo für Dich vielleicht sehr wertvolle Antworten stehen.

Alles Gute, aber Du schaffst das!

Ulla

Schnucki 05.12.2007 17:40

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Ulla,

Zitat:

Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass es 5 Stadien gibt, die die Krebskranken durchleben.
Meinst Du vielleicht die 5 Stadien von E. Kübler-Ross? Das sind aber eher die Sterbestadien, sind genau 5 mit Wut, Verdrängen, Akzeptieren etc.?

Liebe Gracia,

spontan würden mir jetzt da Hirnmetas einfallen, hat Dein Mann welche?

LG, drück Dich

Astrid

Graci 07.12.2007 03:00

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
ich kann mich erst jetzt wieder melden, weil ich halt einen passenden Zeitpunkt abwarten muß,
ja, er hat leider Gehirnmetastasen, die auch schon bestrahlt wurden,
die Abschlußuntersuchung dazu findet am Montag im Krankenhaus statt, aber die brauche ich gar nicht, um zu sehen, das es wieder einen Schub gegeben hat, er hat auch leichte Sprachstörungen, Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen, na ja, und halt diese ungewohnte Aggressivität, wenn etwas nicht auf Anhieb nach seinen Wünschen geht,
aber, wie gesagt, ich weiß, das es die Krankheit und nicht mein Mann ist, wirklich einfacher wird es dadurch auch nicht,
am Montag geht die nächste Chemo im Krankenhaus los,
er bekommt dann erst einmal eine Bluttransfusion,
das macht mir auch schon wieder Sorgen, das ist doch sicher kein gutes Zeichen,
oder?
Gruß Gracia


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