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mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex,
bist du noch da??????????????? oder hast du urlaub???????????????? meld dich doch mal wieder!!!!!!!!!!!!! lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Heute gehe ich erstauf den Weihnachtsmarkt!Bisschen Glühwein trinken...;-)
Geschenke habe ich noch keine!Meine Mama ist jetz ein riesen Fan von Herbert Grönmeyer!Und da will ich die Biographie von ihm kaufen!Soll angeblich eine geschrieben haben!Mal kucken! Die Frage warum gerade mein Papa habe ich mir auch lange Zeit gestellt!Aber ich bekomm darauf sowieso keine Antwort deswegn lass ich das!Er hat seine Ruhe und vielleicht bekomm ich eine Antwort wenn wir uns wiedersehen!Ich denk mal ich bin jetz soweit ihn loszulassen!Aber da wirsd du auch noch hin kommen! Habe auch schon lange nicht mehr geweint wegen ihm!Das heisst ja nicht das ich nicht traurig bin das er nicht mehr da ist, aber naja!Ist schon alles Scheisse! Aber ich geniesse erstmal das "Hoch" das ich habe und dann werde ich weitersehen! Das mit dem Krankenhaus finde ich keine gute Idee! Aber falls es dir bei der Verarbeitung hilft, dann mache es!Ich hab mir alle Befunde durchgelesen und die MRT Bilder vom Kopf angeschaut!Was da in seinem Kopf gewuchert ist, ist kaum zu glauben!Ein Tumor war fast 8 cm groß! Alles gute dir! July! |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina,
ja, ich hab mich länger nicht gemeldet, habe aber jeden Tag hier gelesen. Irgendwie wusste ich in der letzten Zeit nicht so richtig, was ich sagen könnte. Aber ich lese eigentlich jeden Tag hier un zu sehen, wie es euch geht. Mir geht es seit einigen Tagen erstaunlich gut, auch wenn ich Weihnachten noch weit wegschiebe, denn daran mag ich im Moment überhaupt nicht denken. Im Moment fange ich plötzlich an, mich zu den unmöglichsten Momenten an Situationen zu erinnern, die mit meinem Vater zu tun hatten. Heute morgen, ich stand noch vor der Firma, da knarrt irgendwas hinter mir und das hat sich original so angehört wie unser Garagentor früher. Da wusste ich immer, dass mein Vater nach Hause kommt. Und plötzlich bin ich wieder 6 Jahre alt und sehe mich aufgeregt am Fenster stehen und rufen und klopfen. Ist doch schon merkwürdig, da hab ich ewig nicht mehr dran gedacht. Aber ich glaub unterbewusst kramt man ständig in seinen Erinnerungen nach längst vergessenen Dinge. Ich hab in letzter Zeit versucht, meinen Schmerz so gut es geht anzunehmen und gar nicht mehr drauf zu warten, dass es besser wird oder aufhört. Ich glaub jetzt, dass passiert von ganz allein. Zumindest irgendwann vielleicht. Im Moment ist es immer da, auch wenn ich grade nicht dran denke, unterschwellig fühle ich den Schmerz die ganze Zeit. Ich weine im Moment nicht mehr so oft, aber es muss nur das falsche Wort zur falschen Zeit fallen, dann ist alles zu spät. Wie geht es Dir im Moment? Bist Du mit dem Renovieren fertig geworden? Ich war übrigens letztens in Duisburg, das ist bei Dir in der Nähe, oder? Bin auf dem Stahlwerk gewesen, bin sehr stolz, dass ich mich trotz meiner Höhenangst draufgetraut habe! Ganz liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex,
du warst in duisburg, hättest mal vorbei kommen können. dann hätte ich dir mal meine super wohnung zeigen können. ne mal im ernst, beim renovieren ist alles schief gegangen was schief gehen konnte. mein freund und ich hatten hinter her nen dicken hals gehabt. die küche mache ich erst im januar, und den keller auch. muß mich erst mal von dem ganzen renovierungsmist erholen. du warst auf dem stahlwerk? wo ist denn das, komme ja aus dinslaken, kenne mich nur ein "wenig" bis duisburg stadtmitte aus. kann dort jeder da rauf, auf dieses stahlwerk? hört sich ja interessant an. wie es mir geht, naja es geht so. ich erinnere mich auch an dinge die ganz früher passiert sind, ich denke das ist normal. ich habe vor in das krankenhaus zu gehen wo mein papa als letztes war. ich möchte alles wissen, was er wirklich hatte, was er sagte als er wußte das es bald soweit war und ob er vieleicht mit den ärzten über seine ängste gesprochen hat. denn ich fühle mich so unaufgeklärt. manchmal denke ich auch das dies alles zu wissen auch nicht gut sein kann, vieleicht macht mich das immer mehr verrückt. mmhmm...ich weiß nicht. oder das ist alles nur frust. keine ahnung. aufjedenfall hoffe ich jeden tag das es meinem papa gut geht. ich denke mal das machst du auch. das einzige was uns bleibt, ist das wir unsere erinnerungen haben und die trauer die wir so gut es geht besser verarbeiten. denn ganz weg wird die trauer auch nicht in 20 jahren sein. wir können nur versuchen damit besser umzugehen. bald steht weihnachten vor der tür, am freitag werde ich ein paar kleine geschenke kaufen. ich freu mich schon so wahnsinnig(mir graut es jetzt schon davor). immer diese hektik, dann ist alles so voll, und dann diese weihnachtsmusik die ich zur zeit garnicht vertragen kann. aber wir haben uns entschlossen ein klein wenig zu feiern. nur meine mama, mein bruder , mein freund und oma und opa. nix dolles. irgendwie muß man diesen tag ja rumbekommen, und gemeinsam geht das am besten. ich denke mal das das mein papa auch so gewollt hätte. ich kenne ihn ja. dann kommt noch neu jahr, mein freund muß arbeiten und ich fahr zu meiner mutter und wir machen nen fernseh abend und nach mitternacht laufen wir dann zu meinem papa auf dem friedhof und gehen ihn besuchen. das wird schon irgendwie. wie geht es denn eigentlich deiner mutter? schön das du dich gemeldet hast :-) lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina,
das stillgelegte Stahlwerk ist in der Nähe der Autobahn, es ist glaub ich immer offen. Von der höchsten Plattform aus hat man echt einen genialen Ausblick. War wirklich sehr schön da. Im Dunkeln wird es farbig beleuchtet, das kann man von der Autobahn auch gut sehen, ich fahre da ja immer vorbei, wenn ich zu meiner Ma fahre. Das kann ich verstehen, ich hab meine letzte Renovierung auch seit März hinter mir, irgendwann reicht es halt. Aber jetzt hast Du´s ja zum Glück geschafft. Ich finde es sehr mutig von Dir, in das Krankenhaus zu gehen und nachzufragen. Ich kann Dir leider keinen Rat geben, ob das richtig oder falsch ist, sicher kann es beruhigend sein, Dinge zu wissen, über die man sonst nur nachgrübelt. Ich habe immer viel über meine Schwester erfahren, weil sie oft mit beim Arzt war zu allen Besprechungen. Sie hat auch oft genauer nachgefragt und uns hinterher alles berichtet. Natürlich werden wir nie wissen, wie er wirklich gestorben ist in der Nacht, wir waren ja nicht dabei. Und natürlich hab ich die verschiedensten Gedanken...der Arzt hatte uns im Krankenhaus gesagt, mein Papa hätte geschlafen und "davon" nichts mitbekommen. Er kann natürlich auch gelogen oder nicht alles erzählt haben. Aber es würde mir nicht helfen, es zu wissen. Dann würde ich mir vielleicht noch mehr Vorwürfe machen, dass ich nicht da war... Ich versuche es einfach so hinzunehmen, weil ich ja doch nichts ändern kann. Aber ich habe ihn morgens nochmal im Krankenhaus gesehen und er sah sehr friedlich und entspannt aus. Das Bild hab ich noch immer vor Augen, und ich denke, es war so, wie der Arzt sagte. Trotzden musst Du tun, was Du für richtig hältst. Ich glaube, Du brauchst nur auf Dein Gefühl hören. Aber Du solltest nicht alleine gehen, das wird sicher nochmal sehr aufwühlend. Ich habe mich jetzt auch auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken gemacht, ich hab aber noch nix gefunden. Früher hatte ich die Geschenke immer schon Wochen vorher, aber dieses Jahr...na, Du weisst schon. Meiner Ma geht es im Moment ganz gut, aber das ist fast immer tagesformabhängig. Sie hat ja zum Glück ihr Enkelkind, welches sie sehr auf Trab hält. Und sie gibt sich Mühe, immer viel zu machen. Im Moment hat sie glaub ich eine ganz gute Phase. Wie geht es Deiner Mutter im Moment? Ganz liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex,
ich war heute weihnachtsgeschenke einkaufen, es war der reinste horror. wie auch sonst an einem freitag..... meine mutter geht es soweit gut, sie geht jetzt in einen kegelklub. bin ich auch ganz froh darüber, dann kommt sie erst mal auf andere gedanken, und kommt aus der wohnung raus. das finde ich sehr wichtig. obwohl sie sagt das sie ein schlechtes gewissen hat, dem papa gegenüber, weil sie ja jetzt kegeln geht. ich versuche ihr jedesmal zu erklären das sie keins braucht, der papa hätte das auch gewollt. das ist besser als wenn sie in der wohnung vereinsamt. ansonsten geht es ihr den umständen entsprechend so weit gut. wir reden manchmal viel über die letzten tage, das hilft ihr manchmal auch. sie macht sich vorwürfe weil sie mit meinem papa nie richtig über seine krankheit geredet hat. wenn sie es versucht hat, hat er eh abgeblockt. er wollte nicht darüber reden. er wollte seine krankheit mit sich selber ausmachen. wir wußten ja garnichts, wirklich nichts. das alles kam so überraschend. sicher haben wir gesehen das es ihm schlechter ging, aber wir hatten ja noch die hoffnung, denn wir wußten ja nicht das es eigentlich keine hoffnung mehr gab. ich gehe im januar in das krankenhaus und werde versuchen mit seinem professor mal zu reden. ich möchte doch schon einige dinge wissen. zur zeit geht bei mir mal wieder alles drunter und drüber, mein meerschwein macht mir große sorgen. er kommt nicht mehr aus seinem häuschen. und ißt auch nichts mehr. man man man, das fehlt mir auch noch. und schon geschenke gebunkert? lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina, Hallo Alex!
Ich finde es gut das deine Mum raus geht, Tina!Du musst bloß aufpassen das sie es nicht übertreibt!Das macht meine Mama nämlich!Sie ist nur unterwegs, die ganze Woche!Und so schafft sie es nie mit der Einsamkeit klar zu kommen, sie muss es ja ersteinmal wissen wie es ist den ganzen Tag allein zu sein.Erst dann wird sie es packen!Sie ist mir und vorallem meinem Bruder soweit voraus ich bin so stolz auf sie! Sie hat jetzt einen schönen Brauch für Weihnachten!Wir werden uns einen Tannenbaum holen, ihn aufstellen und dann ganz vorn einen Zweig abschneiden, aber so das es richtig auffäöllt das da was fehlt!Diesen Zweig schmücken wir wie den ganzen Baum und schaffen ihn aufs Grab!So hat Papa auch was von unserem Baum!Find ich persönlich Klasse die Idee! Dann ist noch was ganz komisches passiert!Bei seiner Schwester!Sie hatte am 07.12. geburtstag!Mein Papa hat den Tag öfters mit Omas Geburtstag verwechselt, sie hat am 04.12.!Jedenfalls saß meine Tante am 04.12 in ihrer Küche und daflog auf einmal eine Amsel an das Küchenfenster und pickte mit dem Schnabel an das Fenster!Das ging ca. ne halbe Stunde!Wir denken es war Papa und er hat mal wieder den Tag verwechselt... :-) Wie denkt ihr über sowas? Wünsche euch beiden eine schöne Woche! July! |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina,
ohh, Du hast schon Geschenke...ich hab noch nix! Ich muss diese Woche unbedingt mal in die Stadt...was ein Stress! Es ist schön, dass Deine Ma wieder rausgeht, das tut ihr sicher gut. Aber ihr solltet euch keine Vorwürfe machen, es war ja scheinbar sein Wunsch, das alles mit sich selbst auszumachen, obwohl man sich natürlich wünscht, dass man darüber geredet hätte, dass man ihm hätte beistehen können. Aber ich denke, die Entscheidung hatte er für sich ganz allein getroffen. Meine Ma erzählt wieder viel von früher und ich merke, wie die Erinnerungen an die letzte Zeit dadurch etwas blasser werden und die Erinnerungen an ihn, wie er vor seiner Krankheit war, wieder lebendiger werden. Und das ist echt sehr schön. Liebe July, das mit dem Brauch finde ich sehr schön, das ist ne tolle Idee. Ich möchte auch noch etwas selbst machen, ein Gesteck oder so mit ein Paar persönlichen Dingen, mal schauen, ob ich das hinbekomme. Das mit der Amsel ist echt interessant. Wer weis schon, ob das nicht wirklich Zeichen sind... Liebe Tina, ich hoffe, Deinem Meerschweinchen geht es wieder besser. Alles Liebe für euch Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex, hallo july,
july das mit dem tannenbaum und dem zweig finde ich eine schöne idee. so nimmt er auch an eurem weihnachtsfest teil. ich find das schön. wir haben unserem papa einen kleinen engel mit harfe gekauft und ihn dann auf den stein gesetzt wo die grablampe drauf steht. und dann werde ich das kleine herzgesteck auffrischen und für weihnachten schmücken. an heiligabend, nach dem ganzen essen und so, gehen wir dann auch noch mal meinen papa besuchen. einerseits ist das vieleicht gut das deine mutter unterwegs ist, aber irgendwann könnte dann ein großes tief kommen, wenn sie mal nicht so viel unterwegs ist. aber jeder verarbeitet die trauer anders. ist schon alles komisch. das mit der amsel...ein zeichen???? bestimmt, manchmal kommt sowas vor. er hat euch bestimmt besucht. habt ihr schon alle geschenke? alex: na geschenke schon gebunkert? ;-) eine mama erzählt manchmal auch immer von früher, aber uns beschäftigt immer noch zu sehr die letzten wochen und tage. wußtest du genau über den zustand deines papa´s bescheid, wußtest du das es bald soweit war? wenn ja, vieleicht kannst du das besser verarbeiten als ich denn ich wußte ja garnichts, nichts nichts nichts...und das beschäftigt mich und meine mama so sehr. das alles ziemlich schwierig. weil man sich im nach hinein vorwürfe macht, was man noch alles hätte machen können, wie man ihm das alles noch schöner und bequemer machen hätte können...aber die chance hatten wir ja nicht bekommen, weil wir es nicht wußten. vieleicht wollte er auch das nicht, er wollte vieleicht das wir ihn so behandeln wie auch sonst. ach ich weiß nicht. man macht sich trotz alle dem vorwürfe.... viel spaß beim geschenke kaufen...;-) lieben gruß an euch beiden tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo zusammen!
Darf ich mich bei Euch "einklinken"? Habe viele Eurer Einträge gelesen und fühle mich davon angesprochen. Denn irgendwie hab ich das Bedürfnis, dass ich meine vielen Gedanken irgendwo loswerden muss. Bisher (seit etwa Mitto Oktober) habe ich nur gelesen hier im Forum, weil ich auf der Suche nach "Krebs im Endstadium" war und da bin ich halt auf den Seiten des Krebs-Kompass gelandet. Eigentlich wollte ich schon viel früher schreiben, als mein Papa noch lebte. Aber da hatte ich noch mehr um die Ohren als jetzt. Vier Wochen ist es her, dass Papa eingeschlafen ist. Ich habe immer gedacht, dass ich besser mit seinem Verlust fertig werden würde, weil er schon 88 Jahre alt war. In diesem Alter muss man eben damit rechnen, dass es irgendwann zu Ende ist. Aber wenn man dann vor dieser Tatsache steht, fällt man doch in das "Loch". Im Sommer 99 wurde die Diagnose Prostatakrebs gestellt. Er wurde operiert und es ging ihm danach wieder gut bis Anfang dieses Jahres. Da war der Krebs wieder gewachsen und zu dieser Zeit hatte Papa mir das erste Mal gesagt, dass er Krebs hat. Vielleicht gehörte er zu der Generation, die dieses Thema tabuisieren oder er wollte nicht, dass wir uns Sorgen um ihn machen. Wir, das sind meine Mama, meine Schwester (7 Jahre älter) und ich. Auch nach der OP im Januar ging's ihm wieder gut, abgesehen von den "Wehwehchen", die man so in diesem Alter hat. Aber Mitte Oktober wurde sein Zustand rapide schlechter. Ich war einige Tage bei meiner Schwester im Rheinland zu Besuch und als ich zurückkam und meine Eltern besuchte, habe ich mich richtig erschrocken. Das Wochenende drauf kam meine Schwester, sie meinte, man weiß ja nie, ob's das letzte Mal ist. Papa war schwach, hat oft gelegen und geschlafen oder vor sich hingedöst. Er sagte mir, dass er für den 30.10. eine Einweisung ins Krankenhaus hat von seinem Urologen. Mit dem habe ich mich noch unterhalten; er sagte mir, daß es mit Papa ganz schlecht aussieht. Vielleicht hat er noch drei Wochen, es können aber auch noch drei Monate sein. An dem Abend, bevor er ins Krankenhaus sollte, brach er zusammen. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und war rechtsseitig gelähmt. Als wenn er nicht schon genug gestraft war, jetzt auch das noch. Gott sei Dank war ich an diesem Tag bei meinen Eltern, denn meine Mama hätte nicht gewusst, was sie tun sollte. Mama leidet an Altersdemenz und Papa war eigentlich derjenige, der zu Hause "den Haushalt geschmissen" hat. Also war Papa jetzt im Krankenhaus und Mama habe ich mit zu uns genommen. Meine Familie, bin lange (glücklich) verheiratet und habe zwei Kinder (16 u. 17 Jahre), sagte auch, dass wir Mama nicht alleine lassen können. Anfang Nov. kam meine Schwester ein verlängertes Wochenende zu uns. An diesem Wochenende stand es um Papa sehr schlecht und wir haben zusammen mit meinem Neffen eine Nacht im Krankenhaus verbracht, weil wir nicht wollten, dass Papa alleine von dieser Welt geht. Aber er hat sich doch noch mal für einige Tage aufgerappelt. Für meine Eltern hatten wir ein ganz tolles Pflegeheim gefunden; dass sie nicht mehr in die alte Wohnung zurück konnten, war klar; Gott sei Dank auch ihnen. Papa hatte zwei Tage vor seinem Tod mich noch gefragt, wo kommen wir denn jetzt hin und er war zufrieden, als ich es ihm sagte. Den Tag drauf habe ich ihn zweimal besucht, vormittags mit Mama und abends war ich noch mal alleine lange bei ihm. Er war so unruhig gewesen und ich habe sein Hand gehalten und ihm die Wangen gestreichelt. Als ich am nächsten Tag mittags nach Feierabend aus der Wohnung meiner Eltern noch Unterlagen holte, musste ich plötzlich fürchterlich weinen. Das war zu der Zeit, als er (doch alleine) im Krankenhaus eingeschlafen war. Als ich zu Hause ankam, erreichte mich der Anruf aus der Klinik. Mit meiner Mama habe ich dann noch bei ihm Abschied genommen. Wir haben noch drei rote Rosen von "seinen 3 Frauen" mitgenommen. Weil Papa früher mich mal gefragt hatte, ob vielleicht Medizinstudenten noch etwas mit ihm "etwas anfangen" könnten, wenn er nicht mehr ist, habe ich in eine Obduktion eingewilligt. Ich denke, dass es in seinem Sinne war, wenn daraus noch andere etwas lernen können. Die Stationsärztin sagte, dass sie gerne eine Bestätigung möchten, ob ihre Vermutungen zutreffend waren. Sie waren es: der eigentliche Prostatakrebs hatte erheblich die Blase vereinnahmt, daher auch das ständige Blut im Urin. Außerdem war der Knochenbau befallen, wie aus den CT-Aufnahmen ersichtlich, die Lymphknoten im Bauchraum und die Lunge war befallen. Zu allem kam noch ein schwacher Herzinfarkt wenige Tage vorher. Armer Papa, mußte das alles sein? Ich danke Euch erstmal für Euer offenes Ohr und drück Euch alle, denn ich glaube, dass es jetzt eine Zeit ist, in der wir alle unheimlich die vermissen, die uns jetzt von irgendwo sehen, wo wir noch nicht sind. Liebe Grüße Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina,
ja, ich habe es gewusst. Mein Papa hat auch öfters von sich aus begonnen, darüber zu reden. An meinem Geburtstag hat er gesagt bekommen, dass die letzte Chemo nicht angeschlagen hat und man höchstens noch eine leichte Chemo machen könnte, eine heftigere hätte er nicht mehr verkraftet. Das war der erste Geburtstag, an dem mich meine Eltern nicht angerufen haben, sie haben es mir dann am nächsten Tag gesagt. Aber selbst da war mir immer noch nicht klar, was das bedeutet. Irgendwie hatte ich n totales Brett vor´m Kopf. Am Wochenende war ich dann da und habe ihn das letzte Mal gesehen. Er war schon ziemlich schwach und der Besuch hat ihn auch sehr angestrengt. Am Montag wurde dann ja alles dramatisch. Der Port, der verstopft war, meine Ma am Telefon, völlig unter Strom und dann den ganzen Tag kein Mensch mehr zu erreichen. Abends hab ich dann meine Schwester angerufen uns sie hat mir dann gesagt, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Aber sie hatte den Eindruck, es könnte noch einige Wochen dauern. Ich habe an diesem Abend meinen Ex-Freund angerufen und er ist auch sofort vorbeigekommen. Er hatte meinen Vater auch sehr gern und wir haben viel geredet und er hat mir zugehört und ich konnte mich richtig ausweinen. Ich bin erst gegen Zwei Uhr schlafen gegangen, aber als um kurz vor fünf Uhr Morgens das Telefon klingelte wusste ich direkt, was passiert ist. Es ist alles so schnell gegangen und ich habe oft das Gefühl, ich konnte mich nicht richtig verabschieden. Obwohl ich wusste, wie es um ihn stand, ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie es sein würde oder könnte, wenn es soweit ist. Hat Dein Vater sich niemandem anvertraut, auch nicht Deinem Opa? Ach heute ist wieder so n Tag...na Du weisst schon. Man kann nicht aufhören, darüber zu sprechen. Aber es tut auch irgendwie gut. Ich drück Dich mal und ganz liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ulrike,
erst mal mein herzlichstes beileid. es tut mir leid,was dein papa alles mitmachen mußte. da fragt man sich doch immer , warum das alles, was hat das für ein sinn. warum werden die menschen immer auf so eine harte probe gestellt. erst bekommen sie die schreckliche nachricht das sie krebs haben und dann werden sie noch mit anderen schweren leiden bestraft. ich versteh das alles nicht mehr. manchmal denke ich darüber nach was ich wohl vieleicht früher oder später bekomme, wie ich vieleicht leiden muß??? ich weiß, über sowas sollte man sich keine gedanken machen... ich finde es aber erleichternd für deinen papa das er einschlafen konnte, das hat ihm mit sicherheit noch viel leid erspart. dies ist bei meinem papa nicht so gewesen. und ich hätte es ihm so gewünscht, ohne schmerzen und todesangst einzuschlafen. aber das gibt es ja nur zu selten. leider. es freut mich das du dich hier auch nieder gelassen hast. du kannst jederzeit schreiben... nur die betroffenen/hinterbliebenden können aneinander verstehen. einen lieben gruß und eine stille umarmung tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex,
mein papa hat sich niemanden anvertraut, er hat das wohl alles mit sich selber ausgemacht. deswegen gehe ich anfang januar zu seinem professor, der ihn behandelt hat, vieleicht hat er ein wenig zeit mir alle fragen zu beantworten die mir auf dem herzen liegen. vieleicht hat mein papa ja mit ihm geredet? ich weiß nicht es alles nicht. er hat mal vor fast 2 jahren mit einer nachbarin gesprochen und ihr gesagt ,das wenn er stirbt nicht im krankenhaus sterben möchte. die nachbarin kam ungefähr 1 woche nachdem mein papa von uns gegangen ist zu uns und hat uns gefragt ober zu hause gestorben ist. wir sagten ganz verdutzt ja und fragten warum? da sagte sie es uns. und wir wußten davon nichts. meine arbeitskollegin hat mir gesagt, das mein papa uns so sehr geliebt hat, das er es einfach nicht übers herz gebracht hat uns das alles zu erzählen, er wollte uns schützen uns beruhigen, und uns mit hoffnung in den augen sehen. jetzt frag ich dich: "WIE stark muß dieser Mann gewesen sein? Wie kann man sowas schreckliches mit sich ganz alleine aus machen? Wie stark war mein Papa?" und deswegen ist er erst recht MEIN tapferster Papa. er hat sich nir beschwert, er hat sich nie über schmerzen beschwert, nie gejammert, und nie über den baldigen tod gesprochen. ganz im gegenteil er hat UNS noch hoffnung gegeben. er hat vor allem mir noch hoffnung gegeben. und ich habe daran geglaubt. ich habe immer schon gewußt das mein papa was besonderes ist, aber das er so eine starke persönlichkeit besitzt, und so tapfer und mutig ist, das hätte ich nicht gedacht. vor allem weil er uns mut und hoffnung noch in der letzten woche gemacht hat. und das macht ihn erst recht zu einem BESONDEREN menschen, der mein PAPA ist! ich habe auch so ein doofen tag. habe erfahren das ich heiligabend und den samstag danach arbeiten "darf"...ich bin sauer, andere haben wenigstens einen tag davon frei. haben ja alle familie. is ja klar, ich habe keinen papa mehr, also brauch ich kein frei. dabei wierden das die schwersten tage...super ,ne?! ich wünsch dir nen schönen wochenanfang. lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Ulrike,
Du kannst hier alles schreiben, was Du möchtest. Mir hat es immer sehr geholfen, hier zu schreiben, ich hab mich hier immer verstanden und aufgehoben gefühlt. Als ich Deine Geschichte gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen stehen, weil sich doch die Gefühle, die man empfunden hat, so sehr gleichen. Du hast recht, wenn Du schreibst, man fällt in ein Loch, unwichtig wie alt der jenige war, er ist das schlimmste Gefühl, dass ich bisher in meinem Leben erlebt habe. Diese Unruhe hatte mein Vater auch. In der Zeit vorher hat er viel geschlafen, aber in der letzten Woche konnte er nicht mehr schlafen, obwohl er so müde war. Bleibt Deine Mutter denn bei Dir wohnen? Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit und ich denke an Dich. Viele liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina,
ich hab jetzt erst gesehen, dass Du schon geantwortet hast. Wenn ich sowas lese berührt mich das sehr tief, denn wie stark muss jemand sein, in solch einer Situation seinen Lieben noch Mut machen zu können. Ich glaube, Deine Kollegin hat recht und dieser Gedanke hat wirklich etwas ganz besonderes. Ich denk ja auch so über meinen Papa, ich wünsche mir, dass ich auch etwas von dieser Stärke, die er hatte, in mir finde. Wenn ich heute über das Leben meines Vaters nachdenke, dann bin ich so stolz, das ER mein Papa war, wir waren für ihn immer das wichtigste und er hat sich immer so viele Gedanken um uns gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar! Das Erlebnis mit eurer Nachbarin zeigt doch, dass sich zumindest sein Wunsch zu Hause zu sterben erfüllt hat, und das ist glaube ich auch sehr gut zu wissen. Das mit Weihnachten ist aber wirklich blöd. Ich hab zwar Weihnachten frei, aber zwischen den Feiertagen muss ich auch arbeiten...das scheint unser Los zu sein in diesem Jahr... ich freue mich aber schon auf Silvester, dann ist Weihnachten und dieses Jahr endlich vorbei. Vielleicht kann man dann wieder mal einen Blick nach vorne werfen... Alles Liebe Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex,
ich glaube die stärke die unsere papa´s hatten, bekommt man nur wenn man in einer intakten familie lebt, die schon alles durchgestanden hat , und das auch noch zusammen. wir haben so zusammen gehalten und jeder war für jeden da. wir waren einfach EINS! und ich denke das wir diese stärke bestimmt auch in uns haben, die wir aber nie so hoffe ich gebrauchen werden. ich bin auch froh wenn wir silvester um haben, wenn wir den 1.januar 2004 haben. dann haben wir schon mal eine kleine trauer-hürde überstanden, und haben erst einmal ein wenig ruhe, bevor der erste geburtstag von meinem papa kommt(im april) und der erste todestag (im Juni) kommt. erst dann denke ich kommen wir zur ruhe, ein wenig zumindest. aber laßt uns doch veresuchen die zeit dazwischen zu geniessen, das wir mal an uns denken(und natürlich auch an unsere papa´s). denn die schlechten tage kommen uns immer wieder einholen. ich denke das wir das irgendwie schaffen. so, muß jetzt auf eine weihnachtsfeier von meinem freund, lust haben wir zwar beide nicht, aber was solls. wenigstens umsonst essen ;-) lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina, liebe Alex!
Vielen Dank für Eure Antworten. Sitze mittlerweise zu Hause; heute vormittag habe ich vom Büro aus geschrieben, geht auch mal. Irgendwie ist heute nicht so mein Tag. Zur Zeit geht es noch häufig rauf und runter mit den Gefühlen. Am 22.11. hatten wir die Trauerfeier, jetzt am Samstag ist die Urnenbeisetzung von Papa. Ursprünglich wollten sich meine Eltern anonym beisetzen lassen, hatten sie uns mal erzählt. Sie wollten nicht, dass wir die Arbeit mit der Grabpflege haben, da wir auch nicht im selben Ort wohnen. Aber als wir vor gut 4 Jahren hier aufs Land gezogen sind und Papa solchen Gefallen an unserer kleine Dorfkirche samt Friedhof gefunden hatte, fragte er mich, ob er auch hier seine Ruhestätte bekommen kann. Es geht! Und so haben wir beide Wünsche von ihm vereint; eine Urne, was bei einer anonymen Beisetzung immer ist und eine Grabstelle neben "seiner" Kirche. Ehrlich gesagt, bin ich froh, das es eine Grabstelle gibt. So hat man noch ein Plätzchen, an dem ein Teil von ihm ist. Allerdings glaube ich fest daran, dass irgendetwas von uns bleibt und immer bei uns ist. So wie July es beschrieben hat mit der Amsel. Wir haben neben unserer Haustür eine Bank stehen. Zur Zeit ist sie allerdings winterlich dekoriert (etwas habe ich doch gemacht). Immer, wenn Papa uns besucht hat, saßen wir auf der Bank, haben über die Felder gesehen und Papa hat seine Zigarre geraucht. Wer weiss, vielleicht duftet es irgendwann mal wieder nach Zigarre .... Alex, Deine Frage, ob Mama bei uns wohnen bleibt, muß ich mit nein beantworten. Das hört sich vielleicht hart an. Aber Mama ist in einigen Bereichen pflegebedürftig. Sie vergißt sehr viel und es gibt einige wichtige Dinge, an die sie erinnert werden muß, z.B. ihre Tabletten gegen Bluthochdruck zu schlucken usw. Da ich berufstätig bin, zwar nur halbtags, kann ich nicht ihre Pflege übernehmen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich es auch nicht. Wir waren und sind immer bereit, Mama für eine gewisse Zeit aufzunehmen. Aber eine Dauerlösung kann es nicht sein. Man hat als eigene Familie seinen Rhytmus, seine Gewohnheiten und Mama genauso. Da eckt man dann doch mal aneinander und will eigentlich dem anderen nicht wehtun. Nein, sie ist jetzt in einer "Seniorenresidenz". Nennt sich so und ist wirklich eine schöne Anlage. Eigentlich sollte Papa auch dorthin, aber er hat's ja nicht mehr geschafft. Die beiden hatten sich das alles im Sommer mal angesehen, weil es dort auch betreutes Wohnen gibt und sie am überlegen waren, ob das nicht was für sie wäre. Das Gute ist, dass diese Heim im nächsten Ort ist und es für mich 10 Min. bis dorthin sind. Nach Bremen, wo meine Eltern vorher wohnten, war es fast eine Stunde zu fahren. So kann ich Mama schnell mal besuchen oder sie zu uns holen. Dann sitzen wir beide auf der Bank vor'm Haus. Mit Arbeiten zwischen den Feiertagen bin ich wohl besser dran als Ihr. Ich habe ab kommenden Montag frei und muß es am 2.1. wieder hin. Vielleicht auch erst am 5.1.; muß mal mit meinem Chef sprechen, der übrigens sehr verständnisvoll ist und sich oft nach Papas Befinden und auch dem meiner Mama erkundigt hat. So was gibt's bestimmt nicht oft. Ganz froh bin ich auch, dass meine Schwester und ich ein so tolles Verhältnis zueinander haben. Sie hat es leider schon lernen müssen, mit Trauer umzugehen. Vor gut 4 Jahren ist ihr Mann gestorben. Da waren wir alle ganz traurig, weil keiner damit gerechnet hatte. Jetzt gibt sie mir oft Ratschläge und ich weiss dann auch, wovon sie spricht. Schade nur, dass sie so weit weg wohnt. Mit der Bahn sind es vier Stunden, mit dem Auto braucht man meistens länger, weil die Autobahnen dicht sind. So, dass soll's für heute sein. Vielleicht ist morgen wieder ein "Rauf-Tag", hoffentlich. Seid ganz lieb gegrüßt von mir Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina, Hallo Alex und hallo Ulrike!
Man wir werden ja immer mehr! Das Weihnachtsfest rückt immer näher und ich merke wie ich immer mehr Sch*** davor bekomme!Wie wird es werden, werden wir alle heulend unter dem Weihnachtsbaum sitzen???Keiner kann es sagen, doch eines ist klar wir werden es schaffen!! In dem Sinne wünsche ich euch allen ein nicht zu aufregendes Weihnachtsfest und einen besseren Start in das Jahr 2004!Bin leider nur noch heute am PC!;-) Werde am 24. an euch alle denken! Alles liebe July!:-) |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Alex, liebe Tine, liebe July
und alle anderen, die hier lesen! Heute ist mein letzter Arbeitstag im Büro in diesem Jahr. Mir geht's ganz bescheiden heute, wie Euch sicherlich auch. Weihnachten, soll doch das Fest der Familie und der Freude sein. Aber es fehlt jemand, für immer. Alles blöd, traurig, entsetzlich ..... Die letzten beiden Weihnachten waren schon nicht so wie wir sie uns vorgestellt haben. Vor 2 Jahren hat Papa sich Heilig Abend mit dem Fahrrad langgelegt. Meine Eltern haben kein Auto und sind immer Rad gefahren. Damals lag viel Schnee bei uns und Papa wollte noch ein Brot kaufen, obwohl noch was eingefroren war. Ergebnis: Oberschenkelhalsbruch, OP am Heilig Abend, während wir bedeppert mit Mama bei uns Bescherung machten. Das war vielleicht eine Bescherung. Und letztes Jahr hat Papa das ganze wiederholt. Allerdings zwei Tage früher. Gott sei Dank ist es auf die gleiche Seite gefallen. Und da er bei der OP ein künstliches Gelenk bekommen hatte, hat dies gehalten und er musste "nur" eine Prellung aushalten. Ich hatte ihm im Sommer angedroht, diesen Winter sein Fahrrad anzuketten. Aber er versprach uns, bei Schnee und Glatteis nicht mehr zu fahren. Ja und jetzt? Vielleicht fährt er doch wieder. Soll er ruhig, ich gönne es Papa. Da wo er jetzt ist, kann ihm auch nichts mehr zustossen. Es wird ihm immer gut gehen. Das glaube ich ganz fest. Ich wünsche Euch allen und Euren Familien ein Weihnachtsfest, dass so schön sein soll, wie wir es jetzt möglich machen und empfinden können. Irgendwie fehlen mir die richtigen Worte, aber ich denke, Ihr wisst, wie ich das meine. Werde an den Feiertagen sicherlich auch mal zu Hause am PC sitzen. Vielleicht braucht jemand Kontakt. Liebe Grüße und eine stille Umarmung für jeden Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina, liebe July, liebe Ulrike!
Ich hab auch n ganz schönen Horror vor Heiligabend, ich befürchte auch, dass das alles nicht ohne Tränen ablaufen wird. Ich hab ja mal geschrieben, das Weihnachten, was es mal gab, das gibt es nicht mehr. Und genauso ist es. Ich und meine Schwester werden uns über die Feiertage abwechseln, damit immer jemand bei meiner Mutter ist. Wenn meine Schwester da ist, dann werde ich Weihnachten mit meinem Freund feiern. Ich mach das nur meiner Ma zuliebe, für mich selbst hat Weihnachten zumindest in diesem Jahr keine tiefere Bedeutung. Ich hab mich in den letzten Tagen an Weihnachten früher erinnert und wie sehr ich mich immer darauf gefreut habe...eigentlich könnte ich dann nur heulen... Ach July, ich versteh Deine Angst. Ich wünsch uns allen, dass die Zeit schnell rumgeht und das wir nicht die ganze Zeit nur traurig sein müssen. Ulrike, dann waren die letzten Weihnachtsfeiertage auch schon so fürchterlich? Aber ich glaube auch, dass Dein Papa jetzt wieder Fahrrad fährt, mein Papa geht wieder spazieren, da bin ich sicher! Liebe Tina, ich hoffe wirklich, dass wir im Neuen Jahr ein bisschen Ruhe finden. Ist es nicht erschreckend, wie schnell die Zeit verflogen ist? Aber ich bin wirklich froh, wenn dieses Jahr vorbei ist. Ich muss zwischen den Feiertagen arbeiten, da werd ich mich bestimmt mal melden und berichten, wie´s mir ergangen ist. Wen ich nicht mehr "lese", dem wünsche ich ruhige, nicht allzu traurige Tage... ach, ich weis auch nicht, wie oder was ich wünschen soll...aber ich werde ganz fest an euch denken! Liebe Grüsse und eine Umarmung an euch Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina!
Sorry für die falsche Anrede in meinem letzten Eintrag. Lag wohl daran, dass meine Schwester Christine heisst und wir immer nur Tine sagen. Soll nicht wieder vorkommen. Gruß, Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo alex, july, ulrike und alle den anderen stillen mitlesern,
mmhmmm...july, du schaust zwar erst nächstes jahr wieder in den pc....dann hoffe ich du hast die weihnachtsfeiertage gut rum bekommen und einen guten rutsch ins neue jahr gehabt. so , nu ist bald weihnachten, bin froh das die zeit bis zum weihnachtsfest schnell rum geht, denn dann geht auch der verdammte dezember schnell rum. wenn wir den ersten januar haben mache ich drei kreuze, das könnt ihr mir glauben. habe heute die geschenke eingepackt, viel mir total schwer, weil diesmal kein paket für mein papa dabei war. in solchen situationen wird man auch sehr unschön daran erinnert ,das er nicht mehr da ist. ich weiß nicht wie die feiertage ablaufen sollen, habe auch voll den bammel. wir werden abendessen und dann ins wohnzimmer gehen und rumsitzen, geschenke öffnen und...an papa denken, wie er sich immer so gefreut hat auf weihnachten, auf die geschenke , seine augen leuchteten mehr als die von einem kind. es wird mir fehlen, uns allen wird das fehlen. gerade schreibe ich diese zeilen und da wird mir jetzt richtig bewußt, das papa nicht mehr da ist. man ist das eine sch..ße! weihnachten hat für mich an bedeutung verloren, es macht kein spaß mehr. wir haben keinen baum, weil sonst papa und ich den immer gekauft haben und ihn geschmückt haben. wir hatten immer so viel spaß, ein tag vor weihnachten ist bei uns immer das chaos ausgebrochen, man da könnte ich euch geschichten erzählen........:-( aber die darf ich nur noch in erinnerung behalten. weihnachten hat eine ganz andere bedeutung für mich und zwar schmerz und trauer, an solchen tagen wird man erst recht auf schmerzhafter weise daran erinnert was geschehen ist/war. ulrike, das mit dem namen ist nicht so schlimm. :-) schön das die letzten wünsche von deinem papa in erfüllung gegangen sind. und er wird mit sicherheit sein brot mit dem fahrrad holen. und ihm wird nichts passieren, denn da wo er jetzt ist, ist er in sicherheit und gesund und munter. aber er wird auch an eurem weihnachtsfest dabei sein. meine mama zündet jeden tag ein teelicht an seinem bild an. als symbol, erinnerung.... so ist er immer bei uns. das weihnachtsfest wird sehr schwer ,aber da bist du nicht alleine, wir sind auch noch da, wir haben die gleichen probleme und können uns gegenseitig helfen. wenn es dir sehr schwer fällt und du möchtest weihnachten mal schreiben, ich schaue auf jedenfall hier rein. ich wünsche dir und deiner familie und deiner mama, ein ruhiges weihnachtsfest. alex: wir werden das schon schaffen, jetzt haben wir die zeit schon mal bis weihnachten rumbekommen dann werden wir diesen monat auch noch schaffen. es wird schwer, und tränen werden fließen, und das ist nicht schlimm, laß es raus und unterdrück es nicht, wir werden auch zu 100% alle weinen. ist ja auch alles mist. es ist alles immer noch so unwirklich. aber diese feiertage zeigen einen auf brutalster weise, das papa "wirklich" nicht mehr da ist. es tut so weh. ich versteh das alles nicht. ich bin über die feirtage auch hier im net. werde euch mal schreiben wie das fest bei uns abgelaufen ist. ich wünsche dir auch ein ruhiges weihnachtsfest. EUCH ALLEN EIN RUHIGES WEIHNACHTSFEST !!! lieben gruß und eine stille umarmung tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo an alle,
nun morgen ist es soweit, weihnachten steht vor der tür. die wird ein schwerer tag für uns alle werden, weil an solchen tagen einem noch mehr bewußt wird das eine sehr liebe person fehlt. Ich wünsche euch ganz viel kraft für die nächsten paar tage. also ein ruhiges Weihnachtsfest für euch alle! eine dicke umarmung und einen lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina und natürlich alle anderen!
Irgendwie kamen mir die letzten Tage ganz komisch vor, seltsam ruhig, als ob sich nichts die letzten Monate, Wochen oder Tage verändert hätte. Ob das die Ruhe vor dem "Seelen"-Sturm ist? Morgen ist meine Mama nachmittags und abends bei uns. Sie wusste noch nicht, ob sie zum Gottesdienst möchte. Muß sie ja auch nicht. Ich gehe auf jeden Fall noch um 22.30 Uhr hin. Da ist der letzte am Heilig Abend. Bei Papa auf dem Grab stelle ich eine kleine Laterne mit Teelicht hin, damit es nicht ganz dunkel ist in der heiligen Nacht. Letzten Samstag war die Urnenbeisetzung. Hätte man vielleicht "still" ohne Begleitung machen sollen, denn so kam doch wieder einiges hoch, von dem man in den letzten Wochen etwas Abstand genommen hatte. Aber auf der anderen Seite weiß man jetzt, daß das, was von uns bei einer Feuerbestattung übrig bleibt, an Ort und Stelle ist. Papa wird allerdings immer irgendwo in unserer Nähe sein, ganz sicher. Ich wünsche Euch auch ruhige Weihnachten und grüße Euch ganz lieb Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ulike und all den anderen,
das mit der stille ist tatsächlich die ruhe vor dem sturm. die erfahrung durfte ich auch machen , am anfang ist man so beschäftigt mit dem ganzen papierkram und so...hinterher wenn man alles erledigt hat, realisiert man , das die person nicht mehr da ist...ist leider so. ich wünsche dir viel kraft für die zeit. manche tage sind schwer zu ertragen und manche tage sind leichter zu ertragen. aber du wirst es schaffen, denn wir müßen es schaffen, uns bleibt ja nichts anderes übrig. und deswegen bin ich froh das es den kompass hier gibt. hier sind leute die einen verstehen. wenn du hilfe oder rat brauchst, wenn du dir irgendwas von der seele schreiben willst...wir sind für dich da :-) also weihnachten ist fast rum, es war sehr komisch und irgendwie so unwahr. aber ich habe ja ne oma die uns alle abgelenkt hat, denn sie ist ja so traurig und hat kein geld und alles ist sch..ße und sie braucht alle aufmerksamkeit. sie ist so unzufrieden mit allem. sie ist nicht traurig weil mein papa nicht mehr da ist ,NEIN sie ist traurig weil weihnachten nicht mehr so wie früher ist, mit geschenken und der weihnachtsstimmung und dem essen. ich hätte sie ............. na egal es war ein schlimmer tag für mich und meiner mama und meinem bruder, es tat so weh. weihnachten hat an bedeutung für uns verloren. in solchen situationen merkt man das schenken gar nicht das wichtigste ist, sondern das man gesund ist und alle beieinander sitzen. aber leider ist unsere familie nicht mehr vollständig... :-( alles im ganzen ,dank meiner oma, war weihnachten die reinste katastrophe und ziemlich traurig. man das tut weh....... mein papa fehlt mir so sehr. ich kann es immer noch nicht so begreifen ,daß er nicht mehr wieder kommt. :-( ich hoffe für euch das ihr nicht so schreckliche weihnachten hattet. lieben gruß und eine dicke umarmung tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Tina und alle anderen natürlich auch!
Tina, es tut mir leid für Dich, dass Weihnachten so bescheiden war. Ist Deine Oma die Mutter von Deinem Papa? Bitte fasse das nicht als Neugier auf. Aber vielleicht kommt sie auch nicht damit zurecht, das jemand fehlt. Evtl. noch schwerer, wenn es ihr Sohn war. Und bei ihr sind die Verlustreaktionen dann anders und sie merkt gar nicht, das sie mit ihrem Verhalten danebenliegt. Es kommt bestimmt mal eine Gelegenheit, bei der Du ihr das sagen kannst. Habe letzte Nacht nicht gut geschlafen, war schon um halb fünf heute wach, bin aber noch liegengeblieben. Heute ist "Ruhetag", keiner kommt und keiner muß weg, außer das mein Mann und meine Tochter ins Kino wollen. Ich habe keine Lust. Heilig Abend war ganz schön traurig. Ein Platz am Tisch war leer. Meine Mama war auch ganz ruhig, allerdings hatte sie mir später erzählt, dass ihr die Galle wehtat. Vielleicht vor Kummer oder Aufregung. Ich musste irgendwann beim Kaffee fürchterlich weinen, war mir ganz egal. Dafür muss man sich nicht schämen. Auch vormittags beim Schlachter hatte ich feuchte Augen. Einen Tannenbaum haben wir aber, bin mir sicher, dass Papa ihn sieht und ihn auch schön findet. Geschenke gab's ebenfalls. Und am meistens haben wir uns gefreut, als Mama sich über das Puzzle gefreut hat. Sie puzzelt (?) u. a. sehr gerne. Das war ein echter Lichtblick! Als mein Mann sie gestern Vormittag wieder zu uns geholt hat, saß sie an ihrem Tisch und war mit dem Rand beschäftigt. Er hatte den Eindruck, dass es ihr sogar etwas schwer fiel, sich nun für ein paar Stunden davon "loszureißen". Heilig Abend war ich ja noch spät in der Kirche. War ein schöner Gottesdienst, auch nicht so voll. Nur beim Lied "Oh du fröhliche ....." konnte ich nicht mitsingen. Hab's nicht rausgebracht. Vorher war ich noch an Papas Grab und hab die Laterne hingestellt. Die Teelichter, die ich habe, brennen gut fünf Stunden! So hatte er wenigstens auch einige Zeit ein Licht in der dunklen Nacht gehabt. Seid ganz lieb gegrüßt von mir und eine feste Umarmung Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ulrike,
meine oma(76 jahre) ist die mutter von meiner mama. dazu muß ich sagen das sie dieses jahr im april einen schlaganfall hatte, dazu kommt altersdemenz. ich weiß das sie krank ist, aber soll ich dir mal was sagen, manchmal haben wir das gefühl das sie uns manchmal mit absicht nervt. das ist wirklich so, das haben uns schon andere bestätigt. so erzählen andere das unsere oma, wenn sie alleine unterwegs ist, total fit wäre und man sich mit ihr sehr gut unterhalten kann. kaum ist sie zu hause macht sie meiner mutter das leben zur hölle. sie btaucht wirklich aufmerksam , wenn sie die nicht bekommt wird sie zum kleinen rotzigem kind. wir müßen sie bedienen am tisch. sie kann noch alles alleine. sie macht immer so auf mitleid. sie hat total vergessen das papa nicht mehr da ist. sie versteht nicht warum wir trauern. sie sagt darauf: jetzt muß aber mal gut sein! das kann es doch nicht sein. sie fragt ob sie noch ein kleines stück kuchen nehmen darf. ja sicher sie kann soviel essen wie sie will. sie stellt uns so hin als wären wir die schlimmste familie der welt. als würden wir sie unterdrücken., sie ist manchmal so grausam. sie sagt das sie sterben will am heiligabend. mein opa kommt mit ihr nicht mehr zurecht ,er hat schon 10 kilo abgenommen. es ist grausam. sie ist krank keine frage, da sag ich nichts dagegen, aber sie macht sehr vieles mit absicht. so das was ich dir jetzt geschrieben habe ist nur ien kleiner teil von dem was sie noch alles zu stande bringt. es freut mich das ihr ein ,den umständen entsprechend, ein schönes fest hattet. und ich glaube fest daran das unsere papa´s dabei waren. sie werden uns nie alleine lassen, sie werden immer auf uns aufpassen. da glaub ich fest dran. schönen ruhigen tag noch lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo an alle,
ich hoffe ihr habt die feiertage gut überstanden und wünsche euch eine guten start in die woche. an alle die ich hier im alten jahr nicht mehr antreffe: ein gutes und ruhiges neues jahr, lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina!
Es macht mich ganz betroffen was Du geschrieben hast. Ich schließe daraus, dass Deine Mama und Großeltern zusammenwohnen. Das ist bestimmt nicht einfach. Meine Mama leidet auch an Altersdemenz, daher kann ich in etwa nachvollziehen, was zeitweise bei Euch los ist. Papa war manchmal auch am verzweifeln, es war bestimmt nicht einfach, mit einem Menschen zusammenzuleben, der viele Sachen einfach vergißt und man ständig daran erinnern muß. Ich habe aber auch gehört, dass viele Demenzkranke wirklich wie kleine Kinder sich benehmen. Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, einen Pflegeantrag zu stellen? Ich hatte das im September für meine Mama gemacht, da sie sich z. B. oft nicht gewaschen hat und ihre Tabletten nicht nahm. Folge war, das sie mit einem Wahnsinnsblutdruck zusammengeklappt war und ich sie in Krankenhaus bringen musste. Da war sie gerade bei uns zu Besuch weil Papa verreist war. Ihr ist dann auch Pflegestufe I zuerkannt worden. Wenn Papa noch leben würde, hätte ich einen Pflegedienst beauftragt, der ihr morgens beim Waschen hilft, dafür sorgt, dass sie saubere Kleidung anzieht und die Pillen schluckt. Wenn Papa sie daran erinnert hat, hat sie auch oft trotzig reagiert. Versucht es einfach mal. Vielleicht hilft es auch, wenn ihr damit "droht". Denn für Deinen Opa und erst recht jetzt für Deine Mama ist es eine enorme Belastung. Das war auch für uns der Grund, dass unsere Mama in einem Altenheim wohnt. Meine Schwester und ich wollten sie nicht abschieben, uns geht es darum, dass sie optimal versorgt wird. Sie hat jetzt immer noch ihr eigenes Reich, kann dort, wo's möglich ist, selbst entscheiden. Ihr wird aber geholfen, wo es nötig ist. Wenn Eure Oma mal wieder auf die Trauer-"Zeit" zu sprechen kommt, dann könnt Ihr ja sagen, dass Ihr bei ihr ja weniger lange trauern werdet. Aber wenn der geliebte Mann und Papa schon so früh verstirbt, braucht es eben seine Zeit. Außerdem ist es sicher bei jedem verschieden. Der eine ist schnell damit durch, der andere braucht eben seine Zeit. Und das ist gut so. Gestern waren wir mal wieder in der Wohnung unserer Eltern. Die müssen wir ja noch leerräumen bis Ende Januar. Aber ohne Tränen geht es noch nicht. Einige "edle" Teile haben wir jetzt noch bei uns stehen. Bringen es nicht fertig, sie zu entsorgen. Papa hatte sich im letzten Frühjahr noch ein neues Bett gekauft, in Kirschbaum. Für den dazugehörigen Nachttisch fand ich vor einigen Wochen die Quittung. Da konnte ich mir vorstellen, was das Bett gekostet hat. Gestern fanden wir dann auch diese Quittung. Davon könnte unsere Tochter locker den Führerschein bezahlen! Jetzt steht Papas Bett bei uns im Gästezimmer. Habe erst gedacht, das es mir schwer fällt. Aber es ist genau andersrum. Ich glaube, dass Papa das jetzt auch sieht und sich freut, dass sein Bett bei uns steht. Vielleicht hält er ja mal sein Mittagschläfchen bei uns. Sei ganz lieb gegrüßt und haltet den Kopf hoch wegen Eurer Oma! Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ulrike,
danke für deine lieben worte... meine oma ist der meinung, das meine mutter(also ihre tochter) sie versorgen soll. wenn meine mama aber sagt das dies so nicht geht, kommen dann immer die altbewerten sätze: wir haben so viel für euch getan, du kannst hier fast mietfrei wohnen, bla bla bla. ausziehen kann meine mama nicht ,dafür reicht die rente nicht, die nicht sehr hoch ist. es ist schon alles kompliziert. ich will im nächsten jahr zu dem hausarzt gehen, und ihn um rat fragen was wir mit unserer oma machen können. unser hausarzt kennt uns alle schon seit jahrzehnten, der kann uns bestimmt helfen. er hat sie schon ruhiger mit medikamenten gestellt. aber ich habe das gefühl das alles viel schlimmer wird. eigentlich wird alles viel schlimmer.........irgendwie werden wir das schon schaffen. es ist schwer, die sachen von deinem papa auszu sortieren. wir haben auch nichts weg geschmissen, es steht noch alles so da, als wäre mein papa noch da. er ist ja auch nicht ganz weg... meine mama schafft das auch nicht seine anziehsachen aus dem schrank zu räumen. ich bin der meinung das sie das auchnicht braucht. sie soll selber entscheiden ob sie das will oder nicht, weil unsere "oma" sagt sie soll die sachen in die altkleider bringen. das machen wir aber nicht. wir können die sachen nicht einfach so entsorgen. ich habe sogar seine letzte schachtel zigaretten in einem karton aufbewahrt. ich kann das nicht. das wäre so ,als würde ich ein teil von meinem papa wegschmeißen. der "liebe gott" hat mir schon meinen papa genommen...deswegen muß ich alle erinnerungen an meinem papa aufbewahren. er ist doch mein ein und alles......... schön das du das bett behalten hast. vieleicht kommt dein papa dich dann ja mal besuchen. er freut sich bestimmt darüber das du seine sachen behälst. es kommen noch schwerere zeiten der trauer, dann ist es manchmal für manche menschen ein trost wenn sie noch erinnerungsstücke in der hand halten können. dann fühlt man sich der lieben person ein klein wenig näher. so ist es bei mir. ich habe auch eine art tagebuch für meinen papa, da schreibe ich immer rein wenn ich mal von ihm träume ,oder wenn ich mit meinem papa reden will. damit ich in 20 jahren noch mal alles nachlesen kann, was ich gefühlt und erlebt habe. ich mein dieses erlebnis werde ich nie vergessen. aber das tagebuch schreiben, hilft mir ein wenig die trauer zu verarbeiten. wie kommt deine mutter denn jetzt so mit dieser situation klar? ich wünsche dir einen schönen tag lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Mädels,
ich wollte nur mal schnell ein Lebenszeichen von mir geben, hatte noch gar nicht richtig Zeit, alles zu lesen, ich hoffe, das klappt morgen. Weihnachten ist geschafft...und es ist besser gelaufen, als ich gedacht hätte. Meine Ma, um die ich mir am meisten Sogen gemacht habe, war sehr gefasst. Wir haben für meine kleine Nichte sogar Weihnachtslieder gesungen, das haben wir noch nie gemacht! Ansonsten muss ich sagen, ja, mein Papa hat mir fürchterlich gefehlt, aber es ging irgendwie. Vielleicht, weil es so anders war als früher und ich überhaupt nicht das Gefühl hatte, Weihnachten zu feiern. Jedenfalls bin ich froh, dass es überstanden ist! Ich hoffe, euch geht es gut. Bis morgen Ganz liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina, liebe Alex und alle anderen ebenso!
Alex, schön das Du Dich gemeldet hast. Es freut mich für Dich, dass Du die Feiertage einigermaßen gut rumbekommen hast. Das mit dem Singen finde ich ganz toll; ich kann mich daran erinnern, dass wir früher auch an Weihnachten gesungen haben und ich habe auch mal auf so einem Xylophon (?) dazu gespielt. Aber das ist lange her. Da fällt mir noch eine lustige Geschichte ein: Mein Papa war gelernter Bootsbauer und hatte von seiner Arbeitsstelle oft Holzreste mitgebracht. Ganz früher hatten wir noch Ofenheizung in der Wohnung. Weihnachten hat er oft den Weihnachtsmann gemacht. Für uns Kinder mußte Papa dann immer arbeiten. Und einmal hat er aus Versehen den Sack mit Brennholz statt den mit den Geschenken vom Dachboden geholt, es aber noch kurz vorm Klingeln an der Wohnungstür gemerkt! Das wäre sonst eine echte Bescherung gewesen!!! Tina, um auf Deine Frage nach dem Befinden von Mama zu antworten: ehrlich gesagt, ich weiß nicht genau, wie sie jetzt mit der Situation fertig wird. Es ist gerade mal sechs Wochen her, dass Papa gestorben ist. Ich kann ihre Gefühle schwer einschätzen. Als ich sie Heilig Abend zurückbrachte, hat sie geweint. Aber es gibt auch Momente, wo sie herzhaft lachen kann, auch wenn es Dinge sind, die an Papa erinnern. Holger, mein Mann, glaubt auch, dass sie durch ihre Demenz auch mal vergißt, dass Papa nicht mehr lebt. Was ich ganz traurig finde, ist, dass sie schon seit Jahren zu so vielen Dingen keine richtige Lust hat. Es gibt noch ein paar Freundinnen aus "alten Zeiten". Ich hatte ihr angeboten, diese doch mal anzurufen (als sie Weihnachten bei uns war). Aber sie wollte einfach nicht. "Ich weiss nicht, über was ich mit ihnen reden soll" war ihre Antwort. Natürlich kann sie auch von ihrem neuen Zuhause telefonieren. Sie hat ja einen eigenen Anschluß. Aber da ruft sie höchstens mal bei meiner Schwester oder bei uns an. Ich muss gerade an die Geschichte von July mit der Amsel denken. Kann vom PC aus in unseren Garten sehen. Heute Nacht hats gefroren und es sind jede Menge Piepmätze unterwegs. Gerade sitzt wieder eine Amsel im Vogelhaus und macht sich über die Körner her. Unsere Papa's sind bestimmt unter uns, in welcher Gestalt auch immer. Vielleicht haben sie sich ja auch getroffen und unterhalten sich über ihre Töchter und Söhne? Wer weiss. Zum Schluss habe ich noch eine schlechte Nachricht. Gestern ist der Onkel von Holger gestorben. Krebs - Bauchspeicheldrüse. Ist doch Sch..... Als meine Schwiegermutti nachmittags anrief, sagte sie mir, dass sie ihn gerade besuchen wollte. Aber als sie in dem Hospiz ankam, war es eine Stunde zu spät. Es war wohl nicht das innigste Verhältnis zu ihrem Bruder, aber sie war ganz traurig. Ich glaube, er war 66 oder 67 Jahre alt. Also fängt für uns das neue Jahr wohl gleich mit einer Trauerfeier oder Beerdigung an. Seid alle ganz lieb gegrüsst von mir Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo Ihr Lieben,
wieder so stressig heute...ich wollte eigentlich mehr schreiben... Ulrike, die Geschichte von eurer Weihnachtsbescherung ist echt schön. Mir gefällt es auch sehr, wenn ich mich an solche Dinge erinnere. Es ist schlimm, dass das neue Jahr so für Dich anfängt. Ich hoffe, dass das ganze gut überstehst. Liebe Tina, ich hoffe, Dir geht es gut. Ich denk morgen an euch. Ich wünsche euch einen schönen, ruhigen Jahreswechsel. Bis bald und ganz liebe Grüsse Alex |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ihr lieben,
ach ulrike ,das ist worklich nicht schön wie dein neues jahr anfängt. viel kraft wünsch ich dir und einer familie. die geschichte von deinem papa find ich auch schön. wir erinnern uns auch immer an die schönen dinge mit papa, dann lachen wir auch , aber danach wird dann ein paar sekunden nichts gesagt, weil dann erinnerungen wieder hochkommt, das er halt nicht mehr da ist. ich finde es manchmal grausam das man sich immer nur noch erinnern kann. ich weiß die erinnerungen sind jetzt das wichtigste. aber er fehlt mir halt so sehr. das mit deiner mama kenn ich auch von meiner oma,sie hat zu nichts lust und alles ist langweilig und sch..ße, das sagt sie immer so. sie macht uns verantwortlich für ihre langeweile, wir stoßen sie aus...etc. aber da müssen wir wohl durch... ich wünsche dir trotz schwerer zeit, einen guten rutsch ins neue jahr. hallo alex, schön das du dich gemeldet hast. es freut mich das du das fest gut überstanden hast. es war auch bestimmt für dich merkwürdig! weihnachten ist jetzt nicht mehr das was es mal war, oder? ich habe ein paar raketen gekauft, und ganz viele leuctfontänen, die mochte mein papa so sehr. also wenn du morgen am himmel eine super helles feuerwerk siehst, dann weißt du wo die stadt Essen liegt, denn da bin ich ... :-) und mache für meinen papa ein feuerwerk. ich wünsche dir ein gesundes ,ruhiges , schönes neues jahr, komm gut rein. euch allen wünsch ich ein ruhiges schönes ,gesundes neues jahr. lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Tina, liebe Alex und alle anderen hier!
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2004 alles Gute, vor allem Gesundheit und die Kraft, das in diesem Jahr Erlebte weiterhin positiv zu verarbeiten. Ein großer Freund von Silvester war ich noch nie gewesen. War immer ein bischen traurig, dass ein Jahr vorbei war und man nicht genau wusste, was einen im neuen erwartet. Vielleicht es es diesmal anders herum, mal sehen. Etwas Feuerwerk machen wir auch, allerdings sind Holger und ich immer mehr für Sachen gewesen, die mehr dem "Auge was bieten" als den Ohren! Also, wenn's in Richtung Nordosten von Euch aus in Schwarme (südlich von Bremen) etwas hell ist, dann ist das auch ein Teil von uns. Macht's gut alle zusammen und seid bis zum nächsten Jahr ganz lieb gegrüßt von mir Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo an alle,
endlich sind die feiertage vorüber. silvester ist für mich auch nicht so der hit. habe den bei meiner mutter verbracht. jetzt müssen wir sagen das unser papa "letztes" jahr von uns gegangen ist. das hört sich so an als wäre es schon unendlich lang her. dabei sind noch nicht mal 6 monate rum. ist schon alles komisch. hoffe ihr seid alle gut reingekommen. lieben gruß tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo zusammen!
Haben den "Rutsch" in 2004 ganz besinnlich überstanden. Unsere Kid's waren aushäusig und Holger und ich haben gelesen, ferngesehen, geredet, um Mitternacht eine Flasche Sekt geöffnet und unsere Raketen in den Himmel geschossen. Ich glaube, es war noch nicht halb zwei, da lag ich schon im Bett, war total alle irgendwie. Heute musste ich wieder arbeiten. Die nächsten zwei/drei Wochen wird's haarig, da ich mit Bilanzen/Abschlussarbeiten zu tun habe. Und die müssen bis etwa Mitte Januar fertig sein. Vielleicht ist Arbeit im Moment auch das richtige, um mich irgendwie abzulenken. Vor einem Jahr war Papa im Krankenhaus und wurde an der Blase operiert. Danach gings ihm wieder richtig gut. Zu der Zeit hatte ich auch angefangen, einmal die Woche einen Nachmittag bei meinen Eltern zu verbringen. Immer Dienstag bin ich mittags nach Feierabend zu ihnen, war von der Arbeit nicht weit weg. Habe dann Essen mitgebracht, damit's nicht immer "Fertigfutter" gab. Papa rief dann immer den Abend vorher an und fragte, ob er Kartoffeln schälen sollte oder was ich überhaupt mitbringe. Meistens hab ich mehr gekocht und die beiden haben sich dann was eingefroren oder am nächsten Tag nochmal davon gegessen. Wenn das Wetter schön war, haben wir auf dem Balkon gefuttert. Danach haben wir alle ein Mittagsschläfchen gehalten. Papa hatte uns zum Kaffee immer ein Stück Kuchen besorgt. Ich habe dann bei den beiden noch was sauber gemacht, was ihnen schwer fiel; Fenster putzen, Gardinen waschen oder auch mal Staub saugen. Als unsere Große dann im Sommer nach Bremen zur Schule wechselte, haben wir diesen Tag auf Montag verlegt zwischen ca. halb zehn bis 15 Uhr. Jetzt bin ich richtig froh, dass ich das die letzten Monate gemacht habe. Papa und auch Mama haben sich immer gefreut das ich da war und das ist jetzt für mich eine schöne Erinnerung. So einen festen Tag werde ich jetzt auch wieder bei Mama anfangen. Zwar nicht mit kochen oder putzen, aber 4x die Woche ist dort "Beschäftigung" für die Bewohner. Singen, basteln, Gymnastik oder auch mal backen, und Angehörige sind dort auch gern gesehen. Also werde ich mal mitmachen. Heute war Mama richtig gut drauf. Habe ihr saubere Wäsche gebracht. Sie war gerade am puzzeln. Es dauert zwar, aber immerhin kommt sie weiter. Es treibt sie ja auch niemand an und sie kann sich Zeit lassen. Zusammen waren wir dann noch etwas spazieren. Das Laufen fällt ihr aber doch etwas schwer. Wahrscheinlich muss ich öfter mir ihr laufen, damit sie Übung bekommt. So, ich glaube, mit meinem Geplänkel reichts. Ich wünsche Euch auch, dass Ihr mit einem neuen Jahr einen kleinen Schritt machen könnt, von der Leere und Traurigkeit weiter wegzukommen. Zusammen können wir es vielleicht schaffen. Liebe Grüsse an Euch Ulrike |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo ulrike,
es erleichtert immer ein bisschen ,wenn man sich ein wenig was von der seele schreiben kann... ich finde es schön das du dich um deine mutter kümmerst, das machen nicht viele. manche kinder stecken sie ins heim, und das war es auch schon. ich finde in solchen situationen kann man sehen wie sehr eine familie zusammen hält. bei uns zu hause ist wie immer die hölle los... meine oma spinnt rum, wir würden sie tyranisieren, keiner will sich mit ihr unterhalten, sie langweilt sich und ist ja so alleine. sie macht uns alle fertig, unsere nerven liegen schon blank und dann muß man sich sowas noch anhören. ich habe meine mutter gesagt sie soll nächste woche mit dem hausarzt sprechen. die medikamente zum ruhiger stellen haben nichts gebracht(die dosis wurde schon erhöht). vieleicht weiß der hausarzt adressen, wo ältere kranke(damit meine ich leute mit altersdemenz und schlaganfall) menschen zusammen sitzen und basteln oder malen etc. so ne art beschäftigungs-therapie. aber sie soll wenigstens 2 mal die woche dorthin gehen. meine mama und mein opa sind fix und alle, die brauchen mal wenigstens einen halben tag ohne meine oma. meine oma wird sich zwar dagegen sträuben, aber da muß sie jetzt durch. sie sagt ja selber sie langweilt sich und hat niemanden. ansonsten weiß ich nicht weiter. sie will sich immer umbringen, und sagt immer:"wie gerne wäre ich bei deinem papa!" na toll.....wie gerne hätte ich meinen papa wieder zurück, aber das interessiert sie nicht. sie macht wirklich vieles mit absicht. ich hatte mal verständniss für sie, weil ich sagte , ok sie krank da müssen wir durch...aber sie reizt einen, sie bringt einen zur weißglut, sie macht einen einfach irre. ihr könnt euch das garnicht vorstellen. ist vieleicht auch besser so. ansonsten habe ich mir für dieses jahr einiges vorgenommen. versuche dies alles umzusetzen...aber ein komisches gefühl bleibt immer, weil ich meinen papa nicht habe. ist irgendwie alles so anders. die zeit rennt immer schneller. wahnsinn ,ein neues jahr hat begonnen. zusammen schaffen wir das schon, ich muß sagen das ihr mir wirklich und ehrlich geholfen habt. dafür möchte ich mich bei euch bedanken. Danke fürs zuhören/lesen, ohne euch wäre alles noch viel schwerer. hier sind menschen die einen verstehen, die nicht die augen verdrehen wenn man traurig ist...nochmals danke danke danke! eine dicke umarmung an euch alle liebe grüße tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo an alle,
heute geht es mir einigermaßen gut, habe mit meiner mama über papa geredet, ein wenig gelacht ein wenig geweint. ich muß für mich sagen das ich auf meinem papa soooo stolz bin, er hat immer alles für uns getan, er war für mich der beste und liebste mensch auf erden, und ist es immer noch in meinem herzen. er ist mein vorbild und ich versuche immer alles so zu machen wie er es vieleicht gemacht hätte. ich will dir nur noch mal sagen papa, das wir dich alle vermissen und dich ganz doll lieb haben. und ich bin stolz deine tochter zu sein. grüße an alle und einen guten start in die woche tina |
mein papa ,ein tapferer mensch
hallo an alle,
heute habe ich erfahren , das mein papa mit jemanden gesprochen hat, warum er uns nichts erzählt hat. er wollte uns nicht belasten, er wollte das alles so weiterläuft. ihm war nur sehr wichtig, das wenn er stirbt, es zu hause passiert. und das ist ja geschehen. es hat mich ein wenig beruhigt, das mein papa es geschafft hat. irgendwie kommt es mir so vor, als hat mein papa alles genau durchgeplant. er hat gesagt das er uns nicht zur last werden wollte uns nicht beunruhigen wollte, vor allem seine kinder meiner mama und auch mich, weil wir hatten zusammen was besonderes was nicht jeder hatte, einerseits tat es mir ein biischen weh, aber andererseits bin ich so stolz auf ihn, er hat in seiner letzten schwierigster zeit nicht an sich gedacht ,sondern an uns. MEIN PAPA IST EIN TAPFERER MENSCH, UND MEIN GRÖßTER HELD. PAPA ich hab dich ganz doll lieb gruß tina |
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