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29.11.2004 23:11

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo Anja,

da hört sich ja leider ziemlich schlimm an...
Ich denke, Deine Mutter hat sich das gut überlegt, wenn sie keine weiteren Therapien haben will. Und auch wenn es Dir schwer fällt: ich glaube, Du solltest das akzeptieren. Es ist ihr Leben und ihre eigene freie Entscheidung. Und sie hat sicher ihre guten Gründe dafür. Ich persönlich bin zwar nicht von Krebs betroffen, aber ich kann das durchaus ein Stück weit nachvollziehen.
ABER, und das ist mein einziger Rat an Dich: Du solltest Deine Mutter davon überzeugen, trotzdem zum Arzt zu gehen. Nicht wegen irgendwelcher Therapien, die eh nichts mehr bringen würden. Sondern wegen der Schmerzen, die sie wahrscheinlich schon hat, oder die noch kommen werden. Heutzutage muss niemand mehr unerträgliche Schmerzen erleiden, egal was er hat. Diese Erkenntnis hat sich auch bei den Ärzten mehr und mehr durchgesetzt. Am besten wäre ein Schmerztherapeut oder auch ein Onkologe. Normale Hausärzte sind bei allem guten Willen damit meist überfordert, weil ihnen einfach die Erfahrung und das Wissen fehlen. Es sind eben Allgemeinärzte, die nicht alles wissen können und auch nicht alles wissen müssen.

Ich wünsche Deiner Mutter und Dir viel Glück und Kraft

Liebe Grüße

Joachim

29.11.2004 23:43

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo Steffi,

ja, das mit der Angst ist so eine Sache. Es gab da mal einen sehr guten Film: "Angst essen Seele auf". Da ist viel Wahres dran. Die Angst verfolgt einen Tag und Nacht. Nur manchmal gibt es kurze Zeiten, wo man sie vergisst. Aber es dauert nicht lange, dann macht es "Bumm" und da ist sie wieder; jedesmal ein neuer Schock. Meine Angst hat sich im Laufe der Zeit aber irgendwie verändert. Ich weiß, dass mein Vater nicht mehr viel Zeit hat. Und so ein kleines bisschen habe ich das inzwischen irgendwie akzeptiert. Ich weiß -oder ahne es zumindest- was kommen wird. Und freue mich über jeden Tag, an dem es meinem Vater einigermaßen gut geht. Wirklich Angst habe ich nur davor, dass er vielleicht sehr langsam und... den Rest spare ich mir jetzt besser.
Sorry, wollte Dich nicht noch weiter runterziehen mit dem was ich schreibe. Und bei Euch sieht es ja auch viel besser aus. Vielleicht bleiben Euch ja wirklich noch ein paar gute Jahre. Ich wünsche es Euch jedenfalls von Herzen.

Lieb`s Grüßle
auch an Monika, Sabine, Christina und an alle Anderen, die irgendwie immer mehr zu werden scheinen

Joachim

Angi 30.11.2004 00:16

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo Joachim,

ich sah Dein posting und nutze die Gelegenheit Dir an dieser Stelle mal kurz zu schreiben. Ich fühle mit mit Dir und möchte mich sehr bei Dir bedanken. Du bist mit Deiner Ruhe und Stärke eine unheimliche Bereicherung für dieses Forum und auch Deine Einstellung gefällt mir. Ich kann mir vorstellen wie es manchmal trotzdem aussieht und will Dir hiermit sagen, ich denke es ist richtig so wie Du es siehst und fühlst und handelst. Ich lese immer mit ,und ich wünschte ein paar Bits könnten Portionen von Kraft und Stärke zu Dir selbst Huckepack tragen, als Reserve.Ich lese was Du über Deinen Vater schreibst, ich hoffe ,dass sich Deine Ängste nicht bewahrheiten, nein ich wünsche es Euch.
Liebe Grüße auch an alle anderen hier, ein wenig umarmen, a bisserl Hoffnung, ich wünsche Euch und Euren Lieben eine gute und erträgliche Woche,

Liebe Grüße Angi

01.12.2004 08:19

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo,Joachim

Ich kann sehr gut verstehen wenn du über Angst schreibst,bei mir ist es genau so,ich habe täglich Angst!Wir wissen von dem Krebs seit 7 Wochen(genau heute sind es 7 Wochen).
Es fing mit dieser Krise an,mit dem Epileptischen Anfall,verursacht von de 4 Methastasen im Kopf.Mein Mann kamm ins Krankenhaus,wo sie nur mitleidig mit den Schultern gezuckt haben.Dann,nach 2 Tagen wurde er entlassen.Die nächsten 2 Wochen habe ich kaum geschlaffen,er wollte alleine schlafen,ich war im nebezimmer und bei jedem kleinsten Geräusch bin ich hochgegangen,mit Herzrasen und panischer Angst das er wieder einen Anfall hat.Ich habe noch Angst um die Zukunft,was,wenn es schlimmer wird?Was,wenn der Krebs sich verbreitet,wenn die Knochen befallen werden,oder Leber oder weiss Gott noch was?Wie werde ich das überstehen?Oder meine Kinder?Oder mein Mann?Ich wünsche mir aus ganzem Herzen das mein Mann nicht leidet.Er hat es nicht verdient,er ist ein guter Mensch.Die Ärtzte sagen das Herz wäre auch vom Krebs angegriffen,die dritte Schicht davon.
Ich bin traurig und wütend,warum muss der Mensch das alles mitmachen?Ich werde alleine bleiben mit meinen Mädels,wie sollen wir das überstehen?Wie werden wir ohne meinen Mann weiterleben?Wir sind eine glückliche Familie,Geschäflich läuft es wieder,wir sind seit 12 Jahren zusammen,ich kann mir das Leben nicht ohne ihn vorstellen!!!
Liebe Grüsse an alle,danke Monika für die unterstützung,auch an Steffi und natürlich an dich,joachim.
Bis bald,

Cristinaname@domain.de

Tanja Schippers 01.12.2004 20:23

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo! Mein Vater ist heute nach Essen ins Krankenhaus gekommen.
Wir haben letzte Woche die Nachricht bekommen, dass er Lungenkrebs hat. Der CT hat ergeben, dass der untere Lungenlappen befallen ist..ein Tumor? ich weiß es nicht und
die Pleura, das Lungenfell. Zudem hat er, der Arzt sagte es ihm heute, einen weiteren Tumor am Brustbein und im CT-Bericht habe ich auch gelesen, dass die Ärzt davon ausgehen, dass
die Lymphknoten befallen sind. Am Freitag oder Montag wird bei ihm eine Med...ein Luftröhrenschnitt gemacht.
Einer der Tumore muß bereits eine Größe von 5 cm haben.
Der Arzt heute im Krankenhaus hat zu meinem Vater gesagt, dass
es mehrere Möglichkeiten einer Terapie gibt.
Er würde ihm eine Chemo empfehlen und dann eine OP.
Genaues könne er aber erst nach genaueren Untersuchungen sagen.
Mein Vater ist noch jung, 56.....der alte Knochen!!!
Vielleicht hat ja einer von euch Erfahrung.
Ganz so gut klingt das für mich nicht.
Aber dennoch muss ich sagen, dass mein Vater eine absolute
Kämpfernatur ist und ich auch!

Liebe Grüße
Schippi

01.12.2004 22:13

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo an alle
Möchte euch allen nur ein wenig beistehen, etwas hoffnung senden, viel liebe und kraft für einen kampf der ganz besonders den angehörigen und den kranken gilt.
Eure
Biene

01.12.2004 23:57

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo Tanja,

Lungenkrebs klingt leider nie gut... Übrigens: Lungenkrebs ist tatsächlich ein Tumor. Andersrum muss ein Tumor nicht immer Krebs bedeuten. Lungenkrebs ist mit eine der übelsten Krebsarten. Eine wirkliche Chance hat man da nur, wenn noch eine OP möglich ist. Und das scheint bei Deinem Vater ja hoffentlich der Fall zu sein. Ich vermute mal, die Ärzte wollen zuerst eine Chemotherapie machen, um den Tumor so weit zum Schrumpfen zu bringen, dass er noch operiert werden kann.
Das mit dem Luftröhrenschnitt bezweifle ich ganz stark! Nach dem was Du geschrieben hast, würde das in meinen Augen absolut keinen Sinn machen. Einen Luftröhrenschnitt macht man, wenn die oberen Atemwege durch was auch immer blockiert sind. Ich vermute, dass bei Deinem Vater eine sogenannte Bronchoskopie gemacht wird (war bei meinem Vater ziemlich harmlos und ohne Schmerzen). Da wird durch die Luftröhre ein Schlauch mit einer Optik eingeführt und gleichzeitig kann eine kleine Gewebeprobe entnommen werden. Die braucht man, um feststellen zu können, um welche Art von Lungenkrebs es sich handelt. Danach wird dann die sinnvollste Therapie festgelegt.

Ich wünsche Euch viel Glück und dass das Mistding noch operiert werden kann.

Joachim

02.12.2004 00:25

Lungenkrebs und Metastasen
 
@Christina

So viele Fragen, so wenige Antworten... Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Niemand! Aber wir ahnen es, so wie Du auch. Ich wünsche Euch eine noch möglichst lange gute gemeinsame Zeit.
Das Leben hat so ein paar merkwürdige Eigenheiten; es geht trotzdem irgendwie weiter, auch wenn man sich das nicht vorstellen kann. Das ist so ähnlich, wie dieses wahrscheinlich ziemlich unpassende Beispiel: als ich noch nicht selbst Auto gefahren bin, habe ich mich immer gefragt, wie mein Vater das macht. Bei Nacht und nicht gerade langsam im strömenden Regen auf einer kleinen unbekannten Landstraße. Ich hab` mich gefragt, wo und wie geht die Straße weiter!? Da ist doch nichts zu sehen! Mein Vater meinte: "Immer geradeaus! Wenn es so weit ist, dann erkennt man schon, wie es weitergeht".

Liebe Grüße

Joachim

02.12.2004 00:28

Lungenkrebs und Metastasen
 
@ Biene

Herzlichen Dank für Deine aufmunternden Worte

Lieb`s Grüßle aus dem Schwabenländle

Joachim

02.12.2004 11:43

Lungenkrebs und Metastasen
 
@ Tanja
Ich nehme mal an, dass Dein Vater in der Ruhrlandklinik ist. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Untersuchung um eine Mediastinoskopie. Hierbei wird oberhalb des Brustbeins ein kleiner Schnitt gemacht (alles in Vollnarkose) und ein starres Rohr in das sogenannte Mediastinum eingeführt. Das Mediastinum ist grob gesagt der Raum zwischen den Lungenflügeln. Hier befinden sich viele Lymphknoten, von denen bei dieser Untersuchung Proben genommen werden. Es wird nachgeschaut, ob in diesen Lymphknoten auch Krebszellen zu finden sind. Jenachdem welche Lymphknoten befallen sind hat dies EInfluss auf die Therapie, also ob man Chemo-/Strahlentherapie mit anschließender Operation macht oder "nur" Chemo- und/oder Bestrahlungstherapie.
Wenn Du noch Fragen hast, nur zu!
Grüße und viel Glück für Deinen Vater
Dee

02.12.2004 19:51

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo zusamen.
War schon ein paar Tage nicht mehr im Forum da familiär momentan alles etwas schwierig war( mein opa ist nach einer grauenvollen Woch im Spital verstorben und ich habe ihn-so gut dies mit 2 Kleinkindern möglich war- begleitet, war tag und nacht bei ihm und hätte nie gedacht dass mich das alles so mitnimmt denn ich bin Krankenschwester und eigentlich "gewöhnt" an solche Situationen. Nun gut- oder auch nich!
Unser Freund von dem ich schon ein paarmal berichtet habe hatte heute wieder einmal äusserst negativen Bericht erhalten. Sie haben unterdessen die zweite Chemo abgeschlossen,nachdem auch diese NICHTS gebracht hat. Sie sagen er spreche null auf die div. Chemos an und sie wissen nicht mehr weiter. Einer der Tumoren sei etwas geschrumpft- dies sei aber warscheinlich von der Bestrahlung die er wegen seiner akuten Atemnot bekam.
Weiss jemand von euch noch irgend eine möglichkeit??? Ich bin mit meinem Latein am ende.
Danke und Liebe Grüsse Onemi

Tanja Schippers 02.12.2004 22:07

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo Dee, hallo Joachim!

Vielen Dank, dass ihr mir geschrieben habt.
Mein Vater darf über das Wochenende nach Hause.
Am Dienstag wird (weil er noch blutverdünnende Medikamente eingenommen hat) eine Mediastinoskopie gemacht.
Heute wurden seine Lungen getestet. Die linke Lunge hat noch 75% und die recht, die vom Tumor befallen ist, 25%.
Ich bete echt täglich. Heute war glaub ich der erste Tag, an dem ich mal nicht weinen musste.
Ich nehme mich bei meinem Vater echt zusammen, um nicht zu weinen. Ich möchte nicht, dass er merkt, wie sehr ich darunter leide. Ich versuche ihm Kraft zu geben.
Dee und Joachim, mich würden Eure Schicksale interessierten. Habt ihr selber Krebs?

Liebe Grüße
Tanja

03.12.2004 19:36

Lungenkrebs und Metastasen
 
Hallo liebe Ingrid
Komm, laß dich einfach mal in den Arm nehmen. Alles habe ich bis vor 7 Monaten selbst mitgemacht. Leider sind das nicht so gute Nachrichten bzgl. deines Mannes. Hirmetastasen ist leider der Anfang vom Ende. Habe deinen Mann jetzt besonders lieb, es ist wirklich nur noch die Endphase.
Mein Mann war so positiv eingestellt und hat seinen Krebs verleugnet und ich wußte Bescheid und konnte nicht helfen.
Solange er nicht im reinen mit sich selber ist, glaube mir und ich kann dir so gut nachfühlen, macht man Mut, schenkt Zuversicht aber selber bricht man innerlich zusammen.
Heute denke ich, daß ich dankbar bin daß ich auf dieses Spiel eingegangen bin, es hat mir was gebracht und ihm auch, nämlich nicht immer nur von kranksein begleitet zu werden.
Drücke dich ganz fest und hoffe daß du durchhältst.
Liebe Grüße

03.12.2004 20:14

Lungenkrebs und Metastasen
 
Lieber Joachim,

den Vergleich mit dem Autofahren fand ich genial. Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht, genauso läuft`s...

Schönes Wochenende für dich, lieben Gruß von Monika

03.12.2004 22:10

Lungenkrebs und Metastasen
 
Ich bins wieder!
Liebe Tanja,ich kann genau mitfühlen,wie es die geht.Wir wissen seit dem 17.11.dass unsere Mum BC hat, mit Knochenmetastasen.Sie ist erst 53 und hat noch keinerlei Beschwerden, atemtechnisch.Die Knochen taten ihr etwas weh,aber sie ist medikamentös jetzt gut eigestellt.
Heute wurde sie aus der Lungenklinik entlassen,hatte ihren 1. Kurs Chemo.Es geht ihr übrigens ganz gut.Außer etwas Schwiten oder Frieren und dass sie sich etwas "kodderig" fühlt.Ich bin schon etwas gefasster,vor kurzen konnte ich ohne Tränen gar nichts darüber berichten oder schreiben.Und da danke ich Joachim an dieser Stelle nochmal.Er spendet Kraft und ich bin auf dem besten Weg zu versuchen mit der Krankheit zu leben und jeden Tag zu genießen.Meine Mutter sieht es übrigens auch so.Sie will ihr Leben so lange wie möglich "normal" meistern.
Liebe Onemi,dir wünsche ich für die nächste Zeit auch noch viel Kraft.Mir fällt zu Eurer Problematik leider auch nichts ein.Als ich damals in der Lungenklinik gearbeitet habe, wurden an einigen Patienten Studien ausprobiert,die sogar gegriffen haben.Aber sonst????Das mit deinem Opa tut mir auch schrecklich leid.
Ansonsten wünsche ich allen anderen ein schönes Wochenende und einen schönen 2.Advent....Liebe Grüße Steffi


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