Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Brustkrebs (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=12)
-   -   Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt? (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=11801)

22.03.2005 20:32

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Bei meiner Frau (34 Jahre) wurde am Freitag bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt festgestellt, dass sie einen 2,2 cm großen Tumor in der Brust hat. Heute hat man festgestellt, dass auch die andere Brust einen kleineren Tumor hat.

Wir waren heute in der Klinik in Heidelberg und stehen nun vor zwei Entscheidungen:

1) In Heidelberg wird durch die Stanzmethode Gewebe entnommen. Stimmt es, dass man durch das Stanzen (Gewebeprobe durch Hochgeschwindigkeitsspritze) den Tumor ansticht und dadurch die Zeit zu ticken beginnt, also der Tumor dann schnellstmöglich raus muss?

2) Die Klinik macht eine Studie und empfiehlt zuerst eine Chemo zu machen und dann den Tumor erst rauszuoperieren. Ist das sinnvoll? Oder lieber zuerst den Dreckstumor raus und dann Chemo? Habt ihr Erfahrungen damit?

Wir sind ziemlich überfordert und ich hoffe auf diese Weise evtl. Betroffene oder aber auch Fachärzte zu erreichen, die uns ihr Meinung mitteilen können.

Wir zählen ganz arg auf Euch ...

22.03.2005 20:35

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hi:-)

Also vor 5 Jahren als ich operiert wurde, hat man gleich die ganze Brust abgenommen und anschließend Chemo.

Habe inzwischen erfahren, dass die neueste Vorgehensweise eben andersherum ist. Durch eine Chemo vorab wird der Tumor verkleinert und dann braucht nicht soviel weggeschnitten werden.

Gruß, Angelika

Isabelle 22.03.2005 20:43

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,
ein Vorteil der neoadjuvanten Chemo ist, dass man den Tumor beobachten kann, wie er auf die Chemo anspricht. Wird er kleiner, bedeutet es, dass die Chemo gut wirkt, ändert er sich nicht, könnte ein anderes Chemomittel zum Einsatz kommen.
Was die Stanze angeht, ich habe irgendwo gelesen, dass innerhalb von einer Woche operiert werden sollte.
Alles Gute für deine Frau!
Liebe Grüße Isabelle

22.03.2005 20:59

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

ich hatte auch diese Wahl und habe mich für neoadjuvante Chemo entschieden...als erst Chemo, dann Op.

Allerdings war mein Tumor auch schon fast 4 vm groß und die Gefahr, dass bei der Op (dass die Brust abgenommen werden muss, stand da schon fest) massenhaft Krebszellen in die Blutbahn gelangen könnte, war mir zu groß.

Dass die Stanze an sich bereits diese Gefahr birgt, war mir damals noch nicht so bewusst; trotzdem glaube ich, dass meine Wahl richtig gewesen ist.

Der Vorteil der neoadjuvanten Chemo ist ja hier schon beschrieben worden; man kann sehen, ob sich die Tumormasse verkleinert (Chemo wirkt) oder ob alles gleich bleibt (anderes Chemomittel nehmen).

Mir persönlich hat es absolut nichts ausgemacht, noch 4 Monate mit Tumor rumzulaufen; ich kenne aber andere Frauen, die das nicht akzeptieren konnten...

Letztendlich liegt die Entscheidung bei euch bzw. bei der Betroffenen.

Alles Gute!!!
Norma

Birgit64 22.03.2005 21:12

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,
es spricht sicherlich eine Menge für die Variante, erst Stanze, dann Chemo und dann OP, wurde mir auch angeboten vor 2 Jahren.
Mein Tumor war damals schon 5,5, cm groß. Ich hatte allerdings das Bedürfnis, das ding, koste es was es wolle, schnell loszuwerden und habe mich für die OP mit Ablatio entschieden und danach die Chemo gemacht. Ich hatte nicht die Nerven zu warten, ob die Chemo anschlägt und im Negativfall, praktisch zuzusehen, wie das ding weiter wächst und streut. Hatte LK-Metastasen in der Achsel und am Hals. Habe auch meine Entscheidung bis heute nicht bereut, habe mir die Brust auch nicht wiedr aufbauen lassen, Therapie war mir wichtiger und mittlerweile ist`s okay wie es ist.
Viel Glück für euch

22.03.2005 22:20

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

wenn nach der Stanze gleich mit der Chemo angefangen wird, wirkt diese gegen die Zellen, die eventuell verschleppt worden sind. Schlecht ist nur, wenn gestanzt worden ist und wochenlang nichts passiert.

Eine neoadjuvante Chemotherapie ist immer besser als erst Op, dann Chemo, usw. In dem Fall, dass OP als erster Schritt kommt, wird Chemoth. "blind" gemacht. Keiner weiss, ob sie wirkt, denn der Tumor ist weg und die Mikrometastasen, gegen die vorgegangen wird, sind unsichtbar. Und ob sie unter dem Einfluss von Zytostatika verschwinden, kann man nicht beobachten. Es wäre schade, wäre diese Qual umsonst.

Es ist auch ein großes Erfolgserlebnis, zu sehen wie der (Primär)Tumor immer kleiner wird. Es motiviert sehr.

Im Grunde genommen wirkt Chemotherapie systemisch, also gegen die Mikrometastasen oder einzelne bösartige Zellen, die außerhalb des Tumors ihr Unwesen treiben (können). Den Tumor kann man gut wegschneiden, oder gleich die ganze Brust. Es ist zu schade, wenn es Möglichkeiten gibt, die Brust zu erhalten und dazu noch die Wirkung der Chemotherapie zu sehen.

Viele Grüße,
TP

22.03.2005 22:22

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo
Ich war bis jetzt der Ansicht, dass zuerst Chemo, dann OP nur bei grossen Tumoren zur Diskussion stehen würde. Bei der Grösse von 2 cm erstaunt es mich doch sehr. Zudem verstehe ich nicht, warum nicht die Feinnadelpunktion gewählt wird, statt der Stanze.
Auch wird mir beim Lesen Deiner Zeilen nicht klar, ob die Klinik dies empfiehlt, weil sie mittels einer Studie gerade herausfinden wollen, was besser ist?
Wie oben Claudia schreibt, bleibt der Entschluss aber letztlich immer sowieso an Deiner Frau hängen. Es ist auch das Seelische, das heilt. Ist für sie der Tumor auch so ein "Drecksding" wie für Dich, sollte er besser raus, nicht?
Ich würde Dir, bzw. Euch aber sicherlich anraten, eine Zweitmeinung in einer guten Klinik, ev. Brustzentrum einzuholen, damit Ihr Euch sicher fühlt mit Eurem Entschluss. Unsicherheit kostet Kraft. Die braucht ihr jetzt.
Alles Gute
Barbara

22.03.2005 23:40

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

bei mir wurde im Jänner Brustkrebs diagnostiziert.
Ich hatte damals ein langes Gespräch mit meinem Chirurgen.
Da mein Tumor knapp 2,5 cm groß ist, hat er mir gleich zu einer neoadjuvanten Chemotherapie geraten. Diese sei aufgrund meines Alters ( 29 Jahre), der Größe des Tumors und meiner kleinen Brust die effizienteste Maßnahme.
Es wurde gleich eine Stanzbiopsie ( ich bin im Rahmen der Forschung mehrmals biopsiert worden) durchgeführt. Diese ist sehr wichtig, um gleich im Vorhinein herauszufinden, ob man Hormonrezeptor pos/neg ist, und natürlich ob der Tumor gut/ oder bösartig ist!
Mein Tumor war bösartig, Hormonrezeptor positiv und die Gewebszellen niedrig differenzierbar u. schnellwachsend...

2 Wochen später habe ich mit der Chemo begonnen, bereits nach dem 1. Zyklus habe eine eine Veränderung meines Tumors wahrgenommen- was sich sehr positiv auf die Gemütsstimmung auswirkt... Nach dem 4. Zyklus kommt es zu einer radiolog. Untersuchung der Brust- ( ob man gut auf die Chemo reagiert hat...) und wenn alles gut gegangen ist, steht im Endeffekt eine OP am Plan. Dr. die Verkleinerung des Tumors keine Ablatio- sondern brusterhaltend...

Ich wünsche Deiner Gattin( und natürlich auch Dir) alles Gute- viel Glück und positives Denken...

Glg Bettina

23.03.2005 08:07

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
An DICH und DEINE Frau, Stevy!

" Gib nicht auf,

wenn auch alles dir jetzt verworren scheint.

Alle Liebe, scheint dir genommen
und du fühlst dich ganz beklommen,
da nichts mehr ist, was dir gefällt
in dieser großen weiten Welt?

Gib nicht auf!

Wenn alles Pflicht nur keine Kür,
kein Schlüssel da und keine Tür,
kein Weg der dich zum Ziele führt
weil keiner da, der dich berührt?

Gib nicht auf!

Wenn keine Sonne dir mehr scheint,
ja selbst die Erde nur mehr weint,
du keine Freude kannst mehr finden,
Verzweiflung, will sich an dich binden?

Gib dich, nicht auf!

Im Leben, unterliegt alles dem höheren Sinn,
von deinem, bist du der Hauptgewinn.
Es, wird wieder Bestes für dich Beginnen,
Schönes, wird wieder dein Leben Bestimmen.


Darum, gib DICH, niemals auf! "

Ihr werdet bestimmt den richtigen Weg gehen :)

Glg aus Österreich, Bettina

23.03.2005 08:34

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,
ein Krankenhaus, das sehr viel Erfahrung mit neoadjuvanter Therapie hat, ist Düsseldorf-Gerresheim. Dorthin kannst Du Dich wegen einer Zweitmeinung wenden. Die können Dir bestimmt auch etwas über die Studie sagen, die in Heidelberg gemacht wird.
Gehe einmal auf folgende Seite: http://www.ebreastctr.de .
Dort kannst Du Dich per email melden. Du wirst dann zurückgerufen.
Bei einer Bekannten wurde vor 7 Jahren dieses Verfahren angewandt. Der Tumor war nach der Chemo fast völlig verschwunden.
Ich wünsche Deiner Frau und Dir alles Gute.

23.03.2005 10:47

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

ich hatte einen kleinen , bösartigen Tumor(0,6cm) und es wurde bei mir gestanzt - man sagte mir dann, daß nach Stanze unbedingt innerhalb der folgenden 14 Tage operiert werden muß. Das habe ich dann auch machen lassen - gelte jetzt als "tumorfrei",klar,das ist der Stand nach OP.

Alles Gute für Deine Frau und Dich

Maria

23.03.2005 15:27

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

auch bei meiner Frau wurde und wird gerade eine neuoadjuvante Chemo durchgeführt. Die Vorteile wurden hier schon beschrieben (besseres und sichereres OP Ergebnis, man sieht ob die Chemo wirkt). Lt. unserem Onkologen ist es inzwischen gesichert, dass eine neoadjuvante Chemo im Hinblick auf den Gesammtverlauf der Krankheit KEINEN Nachteil bringt. Im Gegenteil, man hat den Vorteil den Tumor vor der OP eventuell zu verkleinern, sieht somit ob die Chemo wirkt (und würde auch sehen, was aber eher selten ist, dass die Chemo überhaupt nicht wirkt und kann dann entsprechend reagieren) und kann dann ein wesentlich besseres OP Ergebnis erziehlen - auch was die Sicherheit betrifft, "alles" bei der OP zu erwischen, da der Tumor bei wirken der Chemo erstens kleiner wird und auch klarer abgegrenzt ist, wenn er sich zurückgebildet hat.

Würden es wohl wieder so machen - meiner Frau "dohte" auch eine Ablatio und nun kann man mit ziehmlicher Sicherheit brusterhaltend operieren.

Letzendlich müsst ihr aber für euch selbst entscheiden, was besser ist (eh klar).

Gruß modi

23.03.2005 19:47

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Vielen vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte, Meinungen und Aufmunterungen.

Ich kann noch garnicht soviel neues berichten. Wir rennen von Arzt zu Arzt, haben eine Kernspintomographie machen lassen, die die bisher angenommene Bösartigkeit unterstreicht.

Am Dienstag werden wir nach Heidelberg in die Uniklinik gehen, wo sich Nicole stanzen lassen wird. Mit einem guten Ergebnis rechnen wir nicht mehr, es geht nun darum zu erfahren was es genau für ein Tumor ist und was die Empfehlung der Ärzte ist.

Für uns ist es mittlerweile auch nachvollziehbar warum man zuerst eine Chemo machen soll - zu 100% haben wir (sorry dass ich immer "wir" sage, ich weiß, dass ich als nicht mit dieser Krankheit betroffener "leicht" reden habe, aber ich möchte immer damit ausdrücken wie sehr ich meine Frau unterstützen möchte) uns noch nicht.

Die ganz große Angst, die wir haben ist, ob evtl. noch andere Organe betroffen sind. Der Bauchraum hat laut Ultraschall nicht, jetzt steht noch eine Lungenröntgung und eine Untersuchung der Knochen aus. Meine Frau (und ich natürlich auch) haben davor bzw. vor dem Ergebnis rießige Angst.

Nochmals tausend Dank
Nicole&Stevy

23.03.2005 20:29

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Sorry, jetzt haben wir gleich nochmal eine Frage. Wie wirkt den eine Chemo, ich meine jetzt wie und was durchlebt man dabei? So wie uns der Arzt gesagt hat, bekommt man pro Zyklus eine Tablette (oder war es Spritze?) und dieser Zyklus dauert dann ca. 3 Wochen. Kann einem dann den ganzen Zyklus über schlecht sein, oder nur am Anfang oder ist das eine Tal- und Bergfahrt?

Tanja1 23.03.2005 21:53

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

also es kommt ein bisschen auf die Chemo an, wie es einem dabei geht.
Bei mir wurde im Juli letzten Jahres BK diagnostiziert und ich wurde in die GeparTrio Studie aufgenommen, d.h. ich hatte erst 8x Chemo und wurde dann operiert. Nach der Chemo war der Tumor bereits verschwunden und es wurde nur noch das Tumorbett entfernt.
Die Chemo lief so ab, dass ich alle 3 Wochen ambulant per Tropf die Chemo bekommen habe und gleichzeitig etwas gegen die Übelkeit bekommen habe, dann habe ich noch eine Woche Medikamente bekommen und hatte 2 Wochen Pause in denen es mir ganz gut ging, einzig Sodbrennen hatte ich fast die ganze Zeit, aber auch dagegen gibt es Mittel und Wege.
So, das war das körperliche, seelisch ist es ein ständiges auf und ab, da in den meisten Fällen künstliche Wechseljahre ausgelöst werden, ist die Gefühlswelt auch dementsprechend. Von himmelhochjauchzend bis zu tode betrübt ist alles dabei.
Aber Ihr beiden schafft das auch und ich finde es toll, wie ihr zusammenhaltet. Ich habe jetzt noch die Bestrahlung vor mir und sehe (meistens zumindest) der Zukunft positiv entgegen und ich bin meinem Mann dankbar, dass er die ganze Zeit zu mir gehalten hat.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Hoffnung und wenn ich noch helfen kann, dann meldet Euch.

Alles Liebe
Tanja
name@domain.detahoos@gmx.de

Rubbelmaus 24.03.2005 00:09

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,
was auf deine Frau bei der Chemo zukommt kann man vorher nicht sagen. Jede Frau hat da ihre eigene Erfahrung, mal gut, mal schlecht. Da heißt es wirklich nur, abzuwarten. Gegen die Beschwerden werden dann deiner Frau die entspr. Medikamente gegeben.
Übrigens mein 8! cm großer Primärtumor und meine Metastasen waren durch die neoadjuvante Chemo bei der Op nicht mehr festzustellen. Das war 2000 und bis heute habe ich kein Rezidiv und keine Metastasen gehabt. Egal wie schlimm es war, ich lebe und nur das zählt.
Es ist aber bestimmt gut, eine Zweitmeinung einzuholen, denn jeder Befund ist anders. Aber wie schon gesagt wurde, die Entscheidung muss deine Frau im Endeffekt alleine treffen.
Liebe Grüße Rubbelmaus

24.03.2005 14:49

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo Stevy,

wie gesagt war und bin ich in der exakt gleichen Lage wie du. Meine Frau (42 Jahre alt) bekommt seit Sept.04 eine neoadjuvante Chemo, in 1 Woche ist die letzte fällig, dann OP, anschließend Bestrahlung.

Chemo bekam sie 6*EC und bisher 3 Taxotere (1 kommt noch). Die Chemo wird über eine Infussion gegeben, war bisher bei jeder dabei. Wie sie deine Frau vertragen wird kann dir keiner sagen. Meine Frau hat sie zum Glück super vertragen. Bei den 6 EC hat sie eigentlich gar keine Nebenwirkungen gehabt, ausser einen komischen Geschmack im Mund für ca. 3 Tage und sie war die ersten 3 Tage auch ein wenig müde. Sie ist aber trotzdem immer viel laufen gegangen (tägl. fast immer 2h), auch am Chemotag sind wir immer noch spazieren und dann gemütlich essen gegangen. Die Taxotere war bisher für sie auch gut verträglich, keinerlei Knochenschmerzen wie manche andere berichten, nur 3 bis 4 Tage lang ein leicht taubes Gefühl in den Fingerspitzen - sie sagt aber dass es absolut nicht schlimm sei. Sie unternimmt sehr viel, kann alles ohne Einschränkung machen. Du siehst also, die Chemo muss nicht zwangsläufig schlimm werden.

Versucht mit einer positiven Einstellung an die Sache ran zu gehen. Wartet nicht auf irgendwelche Nebenwirkungen.

Ein Tip noch. Wenn deine Frau eine EC oder FEC Chemo bekommt (also eine Chemo bei der Epirubicin gegeben wird - steht für das E) sprecht mit euren Ärtzen über einen Port. Das Epirubicin macht die Venen kaputt. Normalerweise wird bei der Chemo die Infusion an die Hand angeschlossen (in irgendeine Vene wird die Leitung gelegt) - bei meiner Frau hat man jetzt nach 6*EC echte Probleme, noch irgendeine Vene zu finden (an beiden Händen). Taxotere macht hingegen den Venen überhaupt nichts, die ersten 3 hat sie alle in die gleiche Vene bekommen und die sieht immer noch unverändert aus.

Grundsätzlich tut es nicht weh wenn man die Infusion über den Arm bekommt, aber das Epirubicin macht die Venen kaputt.

Wenn du dich ein wenig mit mir austauschen möchtest, schick mir vielleicht eine Kontaktadresse. Gebe euch gerne Tipps was wir während der "Chemozeit" alles gemacht haben, was meiner Frau geholfen hat usw.
Wir sind ja doch in einer ähnlichen Situation......

Gruß Modi

22.04.2005 16:50

Erst Chemo und dann OP oder umgekehrt?
 
Hallo beisammen,

seit der ersten Diagnose sind es nun genau 5 Wochen her. Meine Frau wurde mittlerweile in Heidelberg operiert. Die rechte Seite war gutartig, die linke Seite, bei der rechten Seite handelte es sich um einen Tumor pT1c, pN1mic (1/26) G3 L0 R0 Mx, ER/PR negativ, HER2/neu negativ. Die Operation hat sie relativ gut überstanden, der Tumor konnte komplett und brusterhaltend entfernt werden.
Gestern bekam sie die erste von 6 Zyklen Chemo (FEC). Momentan geht es ihr nicht besonders gut, ihr ist ziemlich schlecht (trotz Zofran). Sie hat höllische Angst vor den noch bevorstehenden 5 Zyklen.
Das schlimmste sind momentan die Übelkeit und vor allem ihr psychische Zustand. Sie ist zum Teil mutlos und weiß nicht wie sie das alles schaffen soll, auch nach der Chemo mit der ewigen Angst zu leben.
Ich bin voller Hoffnung, weiß aber zum Teil auch nicht wie ich mit ihrer Hoffnungslosigkeit am besten umgehen soll, wie ich sie am besten unterstützen kann.

Vielleicht hat jemand einen Rat wie ich sie unterstützen kann.

Vielen Dank schon mal und euch allen viel Kraft.

Stevy


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:40 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.