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Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Meine Mutter bekam nach fünfmonatiger Facharzt -Gemurkse Ende November 05 die Diagnose kleinzelliges Bronchialcarzinom, Metastasen an den Knochen, der Leber.
Am Tag der Diagnosestellung wurde ein Oberschenkelhalsbruch festgestellt, also Op, neue Hüfte. Drei Tage nach der OP konnte meine Ma sich nicht mehr rühren - ab der Brust abwärts Lähmungserscheinungen. Also wieder CT, ein weiterer Tumor hat sich zwischen den Brustwirbeln festgesetzt, drückt auf die Nerven. Die erste Chemo bekam sie fast drei Wochen später, als geplant war, ihr Körper hätte das sonst nicht verkraftet. Durch das hochdosierte Cortison kam Diabetes dazu. Nach fünfeinhalb Wochen Krankenhausaufenthalt kam meine Ma endlich nach Hause. Darauf hat sie sich sehr gefreut. Die Freude hielt ganze fünf Tage, dann kam sie per Rettungswagen wegen Unterzuckerung und einer Lungenentzündung wieder ins Krankenhaus. Zwei Tage, bevor die zweite Chemo starten sollte. Wieder verschoben. Bis vergangenen Samstag erholte sich meine Mutter ganz gut. Seit letzten Sonntag ist sie stark verwirrt, ruft nach ihrer verstorbenen Mutter, spricht meinen Neffen mit dem Namen meines verstorbenen Bruders an. Sie kann nicht mehr allein essen, sieht nichts mehr. Bis heute hat sich der Zustand dramatisch verschlechtert. Per CT wurden mehrere Hirnmetastasen festgestellt. Es soll bestrahlt werden, um die Sympthome zurück zu kriegen, wirkt aber nicht lebensverlängernd. Die Bestrahlung wird nur gemacht, so lange meine Mutter das noch verkraftet. Die zweite Chemo ist nach wie vor nicht gegeben, und ich denke, dazu wird es auch nicht mehr kommen. Das Cortiosn wurde ebenfalls erhöht, um den Druck zu nehmen. Meine Ma macht jeden an, der versucht, ihr eine Tablette zu geben, sie müsste die aber nehmen. Sie soll jetzt einen Tropf bekommen, damit wenigstens diese Quälerei aufhört. Sie schläft viel, wenn sie die Augen öffnet, schaut sie weit weg, wie in eine andere Welt. Ihr Gesicht hat eine unnatürliche Blässe, fast durchscheinend. Gestern hatte sie eine Herzattacke. Meine Ma hat all ihre Hoffnung in die Chemo gesteckt, und jetzt? Sie wird sterben. Nicht den Hauch einer Chance hat sie bekommen, gegen diese Dreckskrankheit anzukämpfen. Ich bin wahnsinnig traurig und fast ohnmächtig vor Wut auf diese Krankheit. Sorry, das musste raus. Gruss, Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo Magast.
Scheiße!!! (nicht besonders vornehm - ich weiß) Es ist ganz schlimm, wenn man sich so ohnmächtig fühlt und man überhaupt nicht helfen kann! Das haben alle hier im Forum mehr als einmal gefühlt. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr noch eine schöne Zeit miteinander habt. Bestimmt geht es Deiner Mutter bald ein bisschen besser. Ich hab's nicht so mit dem Drücken aber ich denke an Euch! Liebe Grüße, Tanja |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe(r) Magast,
wir alle hier sind wütend traurig und Du nun auch. Das ist schrecklich und ich fürchte, kein noch so gut gemeinter Brief, kann das von Dir nehmen....Ich schreibe jetzt etwas ganz Dummes(?), weil mir etwas aufgefallen ist. Du schreibst, Deine Mutter ruft nach ihrer verstorben Mutter und spricht mit dem verstorbenen Bruder...Einige von uns glauben, dass es etwas "danach" gibt (und hoffen es inständig). Sollte es so sein, dann sieht Deine Mutter vielleicht wirklich ihre Mutter und Bruder und ihre Seele leidet schon nicht mehr so, denn sie wird erwartet. Das hilft DIR nicht weiter, aber vielleicht Deiner Mutter. Sei mir nicht böse und lach mich nicht aus. Ich versuche, Dir einen Gedanken zu geben, der Dir ein wenig Ruhe geben könnte. Alles Liebe, Nadine |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast,
ich kann dich sehr gut verstehen und fühle mit dir. Ich muss leider auch gerade erleben wie meine Mutter (sie hat auch einen Kleinzeller) geistig und körperlich abbaut. Sie hat wiederholt Hirnmetastasen, in der Leber wurden inzwischen auch welche gefunden; die Kopf-Bestrahlungen sind ausgeschöpft und seit Wochen nimmt sie Kortison. Die Ärzte sprechen sich nicht aus, wieviele es sind. Ist eigentlich auch nebensächlich, da wir wissen, dass sie nicht mehr geheilt werden kann. Das schlimme an der ganzen Situation ist immer, dass man den Menschen, der früher so stark war, anders kennt. Und jetzt steht man nebendran und kann nur noch zusehen wie er leidet. Das macht einen wütend und traurig zugleich. Die Frage ist immer nach dem WARUM???? Und warum auf diese - auch für die Angehörigen - grausame Art und Weise.... Ich hoffe, dass die Tabletten/Tropf doch noch bei deiner Mutter helfen. Es ist für sie sonst - wie du schon schreibst - eine unnötige Quälerei. Bei meiner Mum haben sie geholfen. Es geht ihr schon etwas besser und die Ausfallerscheinungen haben teilweise aufgehört. Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr die Zeit noch gut miteinander nutzen könnt! Viele Grüße, Gaby |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
@Tanja2005 – vielen Dank für deine lieben Worte, du hattest es ja auch nicht gerade leicht L An Tabletten bekommt sie Cortison, Morphium, Ibuprofen, was gegen Schilddrüsenunterfunktion, Antibiotika, Gastrosil, So`n Cocktail wegen der Mundentzündung (ich glaub nennt sich Diehlscher Cocktail), und eben zwei verschiedene Insuline. Über den Tag sind das über 25 Tabletten.
@Nadine – man sagt, sterbende Menschen sehen ihre verstorbenen Angehörigen, die da warten, um sie in Empfang zu nehmen. Ich lache dich ganz bestimmt nicht aus. Ich habe vor Wochen schon gesagt, der Gedanke, das mein toter Bruder, ihr toter Sohn, dessen Tod sie nie verwunden hat, dort auf sie wartet, ist für mich sehr beruhigend. Im Gegensatz zu meiner Schwester, meinem Bruder und meinem Vater kann ich loslassen. Bei meiner Mutter zeigen sich leider viele Anzeichen, das der Tod nicht mehr lange aus sich warten lässt. Mir ist das aus der Pflege bekannt, eingehend hab ich mich damit befasst, als meine Oma im Sterben lag. Das sie die Tabletten nicht nehmen will, denke ich, ist auch kein wirres Zeichen. Montag Abend, in einem habwegs lichten Moment sagte sie zu mir, es ginge mit ihr zu Ende und es gäbe ihr zu denken, das sie aufgeben will. Deine Worte sind also nicht dumm, im Gegenteil, sie bekräftigen meine Ansicht. Deinen guten Gedanken fange ich gerade ein J @Gabi, wir fragen uns gerade, ob in ihrem Zustand die Bestrahlung eine Leidensverlängerung ist. Wie gesagt, seit Sonntag hat sie unglaublich abgebaut, nd ich bin zu sehr Realistin als das ich an ein Wunder glauben kann. Vielen Dank euch allen für eure Worte! Lg Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast,
ich bewundere Dich dafür, loslassen zu können. Zumindest Dir wird das helfen. Ich habe meinen verstorbenen Mann noch nicht loslassen können.. Es ist furchtbar schwer für uns Zurückbleibende, aber vielleicht geht es den Betroffenen manchmal anders. Mein Mann konnte auch nicht loslassen und der Kampf bis zuletzt war entsetzlich. Ich könnte mir vorstellen, dass der Gedanke an ein Wiedersehen mit den geliebten Menschen (wie Du schreibst z.B. mit Deinem Bruder..) dem so schwerstkranken und leidenden Menschen den Weg erleichtern könnte. Mein Mann und ich wussten (glaubten) zu diesem Zeitpunkt nichts dergleichen. Heute hoffe ich auf das Wiedersehen mit ihm. Ich wünsche mir für Deine Mutter, dass es ihr ermöglicht wird, ohne Schmerzen und Ängste zu sein und Dir und Deiner Familie, dass Ihr die Kraft aufbringt, diese nächste Zeit vereint durchzustehen. Ich fühle mit Euch, Nadine :pftroest: |
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..noch eine kurze Anmerkung: vielleicht ist es garnicht so schlecht, wenn der Betroffene irgendwann den "Kampf" einstellt und sich "hingibt". Ich habe bei meinem Mann gesehen, wie sehr dieses Festhalten seinerseits seinen Tod erschwert und ganz entsetzlich dramatisiert hat. Ich hätte mir auch für ihn (so es denn nicht zu verhindern war) einen sanften Tod, ein Einschlafen gewünscht. Ich weiss nicht, ob man mit entsprechender Vorbereitung (psychischer Art) des Betroffenen, vielleicht diesen Weg nicht doch etwas erleichtern kann. Wenn der Betroffene selbst an ein "Weiterleben" glauben könnte und an das Wiedersehen mit seinen Lieben, wäre die Seelenqual vielleicht etwas geringer!?
Alles Liebe, Nadine |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo Nadine,
das muss ja für dich und deinen Mann wirklich furchtbar gewesen sein :knuddel: :knuddel: Ich kann loslassen, weil ich meine Mutter sonst genau zu dem bringe, was du und dein Mann durch gemacht haben, ach Mensch, das tut mir furchtbar leid! Ich habe kein Recht sie zu halten, und ihr den Weg ebnen, das tut sehr weh, doch ich weiss, sie muss dann nicht mehr leiden. Nach all dem, was man bisher rausgefunden hat, kann man schon sicher sein, das es nach dem tod erst richtig los geht, mal salopp gesagt. Als meine Oma starb haben wir sofort das Fenster geöffnet, damit ihre Seele raus kann. Sie starb leider im Krankenhaus, wir wollten uns noch mal von ihr verabschieden, sie wurde dafür her gerichtet, und soll ich dir was sagen? Das, was da lag, das war nicht meine Oma, sah ihr kein bisschen mehr ähnlich. Seit dem hab ich schon ein wenig glauben daran. Nachdem mein Bruder starb passierten bei uns allen, also bei meinen Eltern, bei meinem anderen Bruder und bei meiner ´Schwester sehr seltsame Dinge, ich erinnere mich das wir bei ihr auf dem Balkon standen. Wir schauten beide nach oben und sahen beide meinen verstorbenen Bruder. Mit der Beerdigung hörte das auf. Mir sind einige Sachen in den 14 Jahren passiert, wo ich überzeugt bin, da hat mein Bruder auf mich aufgepasst. Ich kann dir das nicht erklären, doch ich denke, ich hab keinen an der Klatsche. Was du schreibst, das der Betroffene den Kampf aufgibt - ich bin froh, das der Körper so eine Art Schutzfunktion bei ihr zeigt, das sie vieles nicht mehr mitbekommt. Trotzdem ist das hart, weil ich weiss, wir hätten sonst noch miteinander darüber reden können. Ich bin auch davon übrzeugt, das meine Ma an ein Wiedersehen mit ihrem Sohn, mit ihrer Mutter glaubt, das macht mich schon fast froh. Weisst du, ich bin zwar traurig, bin aber froh, wenn meine Mutter nicht leiden muss, das hat kein Mensch verdient. Meine Mutter hat immer gesagt, vor sich hin siechen will sie niemals. Wir bereuen seit Tagen, das es nicht mehr dazu gekommen ist, eine Patientenverfügung zu machen. Das, so denke ich, hätte meine Mutter auch beruhigt. Aber sie weiss, auch wenn meine Geschwister sich in den letzten Wochen nicht krumm gemacht haben, wir halten zusammen und ersparen ihr genau das. Lass dich noch mal ganz feste knuddeln :knuddel: :knuddel: Lg Magast |
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Liebe Magast,
Dank Dir für die :knuddel: . Ich gebe sie zurück! ;) Es ist erstaunlich,- Du bist "mitten drin" und voller Kummer, Angst und Zorn und doch hast DU mich aufgerichtet...Ich selbst habe auch immer mal wieder Dinge verspürt, die einen am eigenen Verstand zweifeln lassen. Die man dann der psychischen Ausnahmesituation zuschreibt und normalerweise auch nicht wagt, darüber zu sprechen. Wenn dann jemand anders davon erzählt, bekommt alles wieder "Glanz" und man hofft wieder glauben zu dürfen....Du verstehst, was ich meine. Ich bewundere wirklich Deine Haltung und die Selbstlosigkeit, wie Du Deine Mutter gehen lassen kannst....Ich würde es mit heutigem Wissen auch "besser" machen(wollen), aber in eine solche Situation "geworfen", ohne Rückhalt von irgendjemandem, noch nicht einmal Ärzten oder Schwestern, steht man ziemlich auf alleinigem Posten und macht "Fehler". Ich hatte bei meinem Mann nicht das Gefühl, dass er von jemandem erwartet wird, denn er wehrte sich mit Händen und Füssen und klammerte sich an mich, wie um Schutz zu suchen. Das einzige, das mich heute etwas stutzig macht, sind tatsächliche diese Abwehrbewegungen in die "Luft" hinein, als wolle er etwas oder jemand fernhalten. Man fängt an zu interpretieren :sad: Eine Patientenverfügung wäre sicher bezgl Deiner Mutter hilfreich gewesen, aber wenn Ihr vernünftige Ärzte habt, die das Wohl des Patienten im Auge haben (was beileibe nicht immer der Fall ist), dann werden sie Deiner Mutter die körperlichen Qualen lindern und ihr Leiden nicht verlänger. Denn in einem sind wir uns alle einig: so gerne wir unsere Lieben noch behalten hätten,- leiden soll(t)en sie nicht noch mehr. Und ich wünsche Deiner Mutter, dass sie wirklich durch die Wiedersehensfreude mit ihren Lieben, schon gedanklich(seelisch) so weit in der anderen Welt ist, dass alles Irdische sie nicht mehr quälen kann. Du schriebst, Deine Oma sah nach ihrem Tode nicht mehr aus, wie sie selbst? Ich lese immer, dass die meisten Menschen nach ihrem Tode entspannte, fast friedliche Gesichtszüge haben..Das war bei meinem Mann nicht so. Ich habe ihn noch mehrere Tage jeden Tag im Bestattungsunternehmen besucht und sein Gesichtsausdruck war entsetzt, streng, wie unter höchster Anstrengung. Nichts friedliches, sanftes. Und er war ein fröhlicher, sanfter Mensch! Eigentlich wollte ich DIR Zuspruch geben und nun hat es sich umgekehrt. Verzeih,- das war nicht der Sinn der Sache! Ich bin froh, dass Dein Glaube an das "Danach" Dir hilft, alles zu überstehen und Dir auch die Trauer etwas erleichtern wird. Alles Liebe :pftroest: Nadine |
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Hallo Magast,
ich bin zwar ein wesentlich älteres Semester als ihr hier im Forum seid, aber trotzdem habe ich hier mitgelesen. Das es deiner Mum so schlecht geht tut mir sehr leid! Vielleicht kann ich dir mit meiner Erfahrung etwas dabei helfen, mit dieser Situation klar zu kommen. Seit 2000 bin ich selbst am BK erkrankt. Meine Mutter starb am 5.10.2002 nach ihrem 3. Schlaganfall. Tagelang vorher hat sie schon mit ihrer verstorbenen Patentante gesprochen. Auch ich habe deren Anwsenheit deutlich gespürt. Als es dann so weit war, dass sie heimgehen durfte war ich bei ihr. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung, die mir aber die Angst vor dem Sterben genommen hat. Ich habe bei ihr gesessen, habe sich streicheln können. Habe ihr ihre Lieblingslieder vorgesungen und ihr gedankt, dass sie so eine gute Mutter war/ist. Habe ihr Geschichten der Erinnerung aus unserem gemeinsamen Leben erzählt und viele schöne Begebenheiten geschildert. Ob du es glaubst oder nicht, mit Sicherheit hat sie alles gehört und sich darüber gefreut. Ich habe es ganz deutlich gespürt. Ich konnte es an der Atmung feststellen. Sobald ich mich nur einige Schritte von ihrem Bett entfernte oder nichts sagte, wurde ihre Atmung sofort hektisch und sie wurde ganz nervös. Als es dann so weit war, habe ich sie in den Arm genommen, mich bei ihr bedankt und sie los gelassen. Ich habe deutlich gespürt, dass sie sofort von jemanden "drüben" in Empfang genommen wurde. Ich war nicht traurig, sondern nur glücklich, dass ich in diesen letzten und kostbaren Stunden bei ihr sein durfte. Ich habe eigentlich nie um sie getrauert, weil ich weiss, dass alles gesagt wurde und wir uns sowieso einmal wieder sehen werden. 7 Monate vorher, im März 2002, ist unser Sohn ganz plötzlich verstorben. Er lebte in Berlin und wir haben uns über 6 Monate vorher das letzte Mal gesehen. Darüber werde ich niemals hingweg kommen. Meine Trauer ist nicht weniger geworden in den Jahren, sondern ich habe nur langsam gelernt ihn los zu lassen und damit zu leben. Bei ihm ist nicht nur der plötzliche Weggang, sondern ist sind so viele Sachen, die ungesagt geblieben sind. Nichts was offen war, konnte geklärt werden. Ich konnte ihm nicht mehr sagen wie sehr ich ihn lieb habe. Das ist es, was ich so schlecht verkraften kann! Warum ich das alles schreibe? Bitte, wenn es irgendwie möglich ist, bleibt bei ihr und steht ihr zur Seite. Es ist für deine Mutter besser und für euch. Ihr könnt mit den Tod dann ganz anders umgehen und für eure Mutter wird das Heimgehen leichter. Ich habe seitdem keine Angst mehr vor dem Tod, nur vor Schmerzen und Siechtum davor. Wir haben übrigens seitdem eine Notarielle Patientenverfügung. Ich wünsche euch viel Kraft Rubbelmaus |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Meine Mama ist gestern Nachmittag eingeschlafen. Bin gerade nicht in der Lage, eure lieben Beiträge zu erfassen, wenn ich klar denken kann, antworte ich sofort. Nur eins - loslassen tut verdammt weh.
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Fühl dich einfach nur gedrückt :pftroest:
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Liebe Magast,
es tut mir sehr leid und mir fehlen einfach nur die Worte.... Eine Mutter ist etwas wunderbares Andere können Euch lieben, nur Sie versteht Euch Sie arbeitet für Euch, pflegt Euch, liebt Euch Verzeiht alles was Ihr tut Sie betet für Euch Und das einzige Leid das Sie Euch je antun wird Ist zu sterben und Euch zu verlassen. Stille Grüße, Gaby |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast,
ich versuche Dich zu :pftroest: :knuddel: :remybussi ...Es tut verdammt weh!! Bin in Gedanken bei Dir! Nadine |
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Liebe Magast,
ich bin in Gedanken ganz fest bei dir und drücke dich herzlich. Loslassen tut so unendlich weh und deswegen gebe ich dir ein bisschen Mut und Zuversicht mit auf den Weg..... Liebe Grüße Dagmar |
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..auch ich druecke dich gedanklich ganz ganz feste !! :pftroest: :pftroest:
Ylva |
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Hallo an euch alle!
Ich möchte euch allen für eure lieben Worte danken. Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie es mir geht, ich mag nicht essen, schlafen geht sehr schlecht, fühle mich unsagbar Antriebslos. Ich frage mich nur - das was wie passiert ist, ist das Schicksal? Wir alle waren seit Freitag morgen im Krankenhaus, bis Samstag in der Nacht, dann ging nichts mehr, wir waren alle so kaputt, wir mussten ein wenig schlafen. Natürlich war an Schlaf kaum zu denken, also früh am Sonntag wieder ins Krankenhaus. Meine Ma hat seit Freitag morgen friedlich geschlafen, sie bekam Morphium und Beruhigungsmittel, das der Tod so plötzlich kommt, hat auch sie überrumpelt, und sie sollte keine Angst haben. Wir haben uns abgewechselt wer eine Rauchen geht, mein Vater ist Sonntag mittag erst mal nach Hause, den Hund raus lassen, was essen. Mein Bruder zog es vor, ausgiebig auszuschlafen sein Handy hatte er mit der Begründung, nicht wenn er schläft, nicht in der Nähe. Mein Bruder hat keinen Führerschein, wohnt bei meinen Eltern um die Ecke. Mein Vater wollte ihn mitnehmen, wollte auch eher los, aber nein, mein Bruder wollte noch in aller Ruhe essen und wollte sich dann bei meinem Vater melden... Mein Onkel und seine Frau kamen kurz zu meiner Ma. Dann wollte meine Schwester los, da ihr kleiner Sohn am späten Nachmittag vom Vater gebracht wurde. Sie hatte ihr Handy zu Hause vergessen. Sie verabschiedete sich von meiner Mutter. Ich sagte meiner Ma, ich gehe nur eine Rauchen, komme dann gleich wieder. Als ich wieder ins Zimmer kam, sah ich sofort, das sich was verändert hatte, meine Ma war ganz blass, sie atmete nur noch ganz flach. Ich ging sofort zu ihr und nahm ihre Hand, streichelte sie. Sie tat noch zwei kurze Atemzüge, dann hörte sie einfach auf zu Atmen. In dem Moment gingen mir tausend Dinge durch den Kopf. Meine Schwester hat kein Handy dabei, das Fenster muss auf damit die Seele ihren Weg gehen kann, und, und, und. Meine Schwester hat im wegfahren noch gesehen, das ich das Fenster geöffnet habe, ich habe sie nicht gesehen. Ich frag mich seit Sonntag, ob sie allein sterben wollte? Ob sie dachte, ich kann das verkraften? War es Zufall? Ich bin so froh, das ich in dem Moment bei ihr war. Im Moment empfinde ich all das so unwirklich, und mir graust es vor der Trauerfeier. Seit dem Tod meines Bruders komme ich mit Beerdigungen überhaupt nicht mehr klar. Lg Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast :remybussi ,
loslassen ist einfach schrecklich und man nimmt es sich vor und dennoch wirft es einen um....Du hattest all das schon erlebt und trotzdem ist es wieder wie das erste Mal. Es war Deine Mutter und Du hast nur eine Mutter, also quäle Dich nicht mit dem Gedanken, dass es Dich nun doch viel schlimmer mitnimmt, als Du dachtest. ES IST ein Schock! Wir haben doch darüber geschrieben, dass auch Deine Mutter von ihren bereits "Drüben" angekommenen Lieben abgeholt wird(wurde)....Nun ist sie bei ihnen und Ihr seid zurückgeblieben. Nachdem ich Deine Beschreibung gelesen hatte, dachte ich so für mich: es waren alle irgendwann dagewesen, sie hatte allen innerlich "adieu" gesagt und mit diesem Hand-nehmen-und-streicheln hast Du ihr den Weg ganz liebevoll gezeigt,- nun hinüberzuwechseln zu können. Versteh mich bitte nicht falsch, ich meine nicht, dass Du den Anstoss für ihren Tod gegeben hast, sondern ihr einen letzten liebevollen Abschied gegeben hast. Vielleicht hat sie wirklich gerade noch auf so etwas gewartet? Ich versuche mich immer hineinzuversetzen, wobei das in so einer Situation schier unmöglich ist....Aber ich glaube, ich könnte ruhig "gehen", wenn ich in meinen letzten Minuten auch nur eine liebevolle Hand spüren würde.....die Hand einer Person, die mich liebt und die ich liebe...Das ist geschehen...Ihre Seele ist nun auf andere Weise bei Euch! Die Beerdigung wirst Du auch noch schaffen, nachdem, was Du bisher geschafft hast und danach gib Dir selbst etwas Ruhe! Ich bin in Gedanken ganz fest bei Dir und sicher nicht nur ich. :pftroest: Nadine |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast,
auch von mir mein herzlichstes Beileid! :pftroest: Meine Mutter ist im September gestorben. Zum Schluß waren es wohl die Hirnmetastasen und auch das mit dem Cortison musste sie mitmachen. Mir ist es kurz nach dem Tod leichter gefallen es zu verkraften, weil ich "vorbereitet" war. So vorbereitet wie man halt sein kann. Aber ich habe vorher damit gerechnet. Woran du immer denken kannst ist,dass deine Mutter mit dir allein sein wollte. Ich denke,dass sie es wirklich wollte und auf dich gewartet hat. Meine mutter hat auch auf mich gewartet,bis ich sie noch einmal besucht hatte. Ich konnte die ganze Woche nicht,weil ich sie nicht so schwach sehen wollte. Am Freitag abend war ich bei ihr und in der Nacht ist sie dann gestorben. Wenn sie den Tod deines Bruders nicht verkraftet hat,dann wird sie jetzt glücklich sein,dass sie ihn wieder hat. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Beerdigung. :remybussi Liebe Grüße,Katrin |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo Katrin und Nadine,
ich hab vor lauter Angst vor der Trauerfeier unseren Hausarzt um irgendwas gebeten, damit wir das durch stehen. Ich weiss nicht was es ist, mein Mann hat das Rezept vorhin auf dem Weg zur Arbeit abgeholt. Ich hab ja wie blöd alles im Internet gelesen, was es zu diesem Krebs gibt, ich wusste was auf uns zu kommt, es war klar, das sie bald gehen muss, ich wusste auch, das sie dann bei meinem Bruder ist. ich war die einzige, die vorbereitet war. Doch trotzdem haut einen das schlicht um. Sie fehlt an allen Ecken und Enden, wir müssen die Papiere durch gehen um zu sehen was alles gekündigt, geändert, bezahlt werden muss, das tut so weh! Was mich beruhigt - mein Vater war die ganzen Wochen sehr zurück haltend, hat immer den Eindruck gemacht, er glaubt das nicht, seit gestern fängt er an, darüber zu reden, er und meine Mutter waren 45 Jahre zusammen, sie haben bis zuletzt eine gute Ehe geführt, etwas, was heute ja auch nicht selbstverständlich ist. Für meinen Vater ist ja praktisch sein ganzes bisheriges Leben gestorben, ich find dafür nicht die richtigen Worte. Wir sind seit Sonntag Abend ja oft da, weil dies und das geklärt werden muss, aber unsere Mutter, die können wir nicht ersetzen. Ach Gott, ich könnte ewig so weiter schreiben, aber eines noch an Katrin - ein Kind oder die Mutter zu verlieren, das hinterlässt ein so leeres Herz, auch wenn man weiss, für sie war es besser. Lg Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo!
Habe diesen Thread erst heute entdeckt und möchte auch von ganzem Herzen mein aufrichtiges Beileid aussprechen! Ich bin ganz fest davon überzeugt, daß die Betroffenen entscheiden ob sie alleine sterben wollen oder wem sie dabei haben wollen. Auch glaube ich an die Bestimmung und daß sich Verstorbene bemerkbar machen können. Ich war als Schulkind häufig bei meiner Großtante die wie eine zweite Mutter für mich war. An dem einen September-Nachmittag verließ ich um 15.50 Uhr ihre Wohnung um mich mit einer Freundin zu treffen (nie davor hat sie angerufen, nur an dem einen Tag!). Auf halbem Weg wechselte das Wetter von extrem sonnig und heiß auf strömenden Regen und ich mußte umkehren. Als ich läutete, machte sie nicht mehr auf. Sie hatte einen Herzinfarkt und war sofort tot laut Arzt. Meine Mutter rief um 16.00 Uhr an und da hob sie schon nicht mehr ab. Mein Vater ist 1995 gestorben und ich bin fest davon überzeugt, daß er meine Tante und mich hin und wieder daheim besucht. Vor vier Jahren ist etwas ganz eigenartiges passiert in der Wohnung. Ich stand in der Früh auf, ging aufs WC und sah, daß in der Muschel sauberes zusammengelegtes Klopapier lag. Ich dachte: ok kann ja mal passieren. Spülte es runter, schloß die Tür und fuhr in die Arbeit. Den ganzen Tag waren nur meine Katzen daheim. Als ich nach der Firma heimkam, war genau dasselbe wieder. Sauberes Papier gefaltet in der Muschel liegend. Meine Katzen können keine Türen öffnen und schon gar nicht klopapier fein säuberlich abreißen und falten. Sonst war niemand in der Wohnung und meine Mutter erzählte mir, daß das falten typisch für meinen Vater war. Unheimlich, aber da es keine Erklärung gibt, glaube ich dran und weiß, daß mir mein Vater sicher nichts schlechtes tun möchte. Sowas passier angeblich nur denjenigen die auch loslassen können. Er ist an Aids gestorben und zwei Jahre lang war er im Endstadium. Sein Tod war für ihn wirklich eine Erlösung und ich war froh, daß er nicht mehr leiden mußte. Meine Oma kann heute nach 11 Jahren noch nicht loslassen. Ich hoffe ihr seid mir nicht bös, daß mein Beiträg so lang wurde. Ich wünsche allen viel viel Kraft und Alles Gute! Lg |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast,
vielleicht ist es garnicht schlecht, die Trauerfeier etwas durch einen "Schleier" wahrzunehmen. Mir ging es genauso. ich habe "etwas" geschluckt und war zwar etwas wackelig auf den Beinen, aber ruhig, betäubt eben. Tue das, was für Dich in dieser Situation am Erträglichsten ist. Auch wenn man weiss, was auf einen zukommt,- ist es dennoch schrecklich, wenn es dann "soweit" ist. Die Vorstellung ist eine Sache,- die Realität eine andere. :pftroest: Deine Mutter ist nun in einem anderen Bereich und das heisst es erst mal verkraften. Deine Mutter wird Dir immer fehlen, aber da Du eine eigene Familie hast, wird sich Dein Schmerz vielleicht im Laufe der Zeit in dankbare Erinnerung verwandeln. Für Deinen Vater ist auch sein Alltagsleben zerbrochen. Bei uns war es ähnlich. Ich war lange Jahre Hausfrau und das sehr gerne, habe meinem Mann alles abgenommen, was im privaten Bereich anstand und er konnte nur geniessen, wenn er Nachhause kam. Wir waren 30 Jahre lang zusammen und unsere Verbindung wurde von Jahr zu Jahr enger. Wir brauchten nur uns und es wurde uns nie langweilig miteinander. Als er in den Ruhestand ging, machte er mir vor versammelter "Mannschaft" Komplimente über die Art, wie ich es immer geschafft hatte, ihm "den Rücken freizuhalten". Ich denke heute noch ganz berührt daran. Es wird schwer für Deinen Vater! Du hast an Deinem eigenen Schmerz zu arbeiten und ersetzen kannst Du Deine Mutter nicht, aber zeige Deinem Vater, dass Du da bist,- dass er in Dir einen Menschen hat, mit dem er reden kann, wenn er mag. Euch verbindet nun auch noch die Trauer um Deine Mutter. Ich habe niemanden, der mit mir um meinen Mann trauert. Ich drück Dich ganz fest und versuche Dir und Deiner Familie ein wenig Mut für die kommende Zeit zu schicken. :remybussi Nadine |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo ihr Lieben!
Also ich denk mir schon meinen Teil dazu, was an dem Tag passiert ist, als sie starb. Die größte Sorge meiner Mutter war, das meine Schwägerin, zu der niemand von uns Kontakt hat,sich eines Tages, wenn meine Eltern mal nicht mehr sind, sich ins gemachte nest setzt, durch meinen Bruder. Ich weiss nicht warum, aber meine Schwester kam Sonntag Vormittag auf das Thema, hat immer gesagt"Papa, lass dir nichts vormachen und nichts einreden" Mein Vater hat immer gesagt - auf keinen Fall, die tritt mir nicht über die Schwelle. Ich bin sicher, diese Worte meines Vaters haben meiner Ma die Ruhe gegeben, zu gehen. Die Trauerfeier war sehr schön, bis auf das mein Bruder seine dämliche Frau anschleppte, beide wie aus der Rot Kreuz Kammer angekleidet, und - sie wohnen zu Fuss zwie Minuten von der Kapelle entfernt und kamen zu spät. Der Blumenschmuck war wunderschön, wir haben alle geweint, meiner Ma hätte es gefallen :cry: Ich hab es ohne Tabletten durch gestanden, neben mir an der Wand stand so ein Korb, schmal, hoch, mit langem Tragebügel. Ich hab mich sehr darauf konzentriert, ist das nun ein Papierkorb oder für Regenschirme? Das hat mich gut abgelenkt. Ich vermisse meine Mutter sehr, seit mitte November haben wir uns täglich gesehen, ich bin mit ihr zu all den Untersuchungen gefahren, die zur Diagnosestellung notwendig waren, habe zwischenzeitlich viel im Internet gelesen, habe viel geweint, aber meine Ma hab ich immer aufgebaut. Wir haben Stunden in Wartebereichen verbracht, zusammen im Krankenhauscafe gegessen wenn die Zeit lang wurde. Sie sagte immer, ich brauche nicht warten, sie würde mich anrufen wenn sie nach Hause kann. Nein, ich hab mit ihr gewartet, mit ihr gezittert. Ich war dabei, beim Diagnosegespräch, als der Onkologe sie bat, sie möge regeln, was sie noch zu regeln hat. Bis auf ein einziges Mal, wo ich wirklich nicht konnte, war ich jeden Tag im Krankenhaus, habe ihr Kaffee gebracht, ihre Beine massiert, wenn sie ne Currywurst wollte (morgens um zehn!) bin ich sofort los geschossen und hab ihr eine geholt. Neujahr, mein Mann und ich sind in der Silvesternacht Taxi gefahren, haben den Jahreswechsel bei meiner Mutter im Krankenhaus verbracht. Nach so einer Schicht ist man kaputt, aber ich hab mich hingestellt, hab meiner Ma Kartoffelpuffer gemacht, na und, kaputt sein kann ich immer noch. Ab und an fing sie an zu weinen, sie wusste ganz genau, das ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. ich habe ihre Tränen getrocknet, sie wieder aufgemuntert. So oft ich bei ihr im Krankenhaus war, so oft klingelte hier zu Hause einmal das Telefon. Das war das Zeichen, ich soll sie mal anrufen, denn die Einheiten im Krankenhaus sind ganz schön teuer. Gott, was haben wir telefoniert, uber alles mögliche geredet, uns gingen nie die Themen aus. Wenn sie Nachts nicht schlafen konnte, dann haben wir gesimst, meine Mutter konnte zum Schluss fast so schnell simsen wie ich. Wie ich das alles vermisse, und wie froh ich bin, jeden Tag dagewesen zu sein. Mich stören nur die letzten zwei Tage vor ihrem Tod. Mein Bruder hat sich Dinge im Sterbezimmer geleistet, das werde ich nie im Leben vergessen. Als es Freitag morgen hieß, sie liegt im Sterben, sind wir natürlich alle sofort hin. Den Abend vorher hatten wir alle, meine Geschwister und mein Bruder, noch telefoniert, das wir sie nach Hause holen zum sterben, wenn es nicht besser wird. Nur - nun lag sie im Sterben. irgendwann Nachmittags bekamen wir Hunger. Mein Neffe bot sich an, für alle was von Mc Donald zu holen. Meine Tante und ich, wir wollten nichts. Mein Neffe kam wieder, mein Bruder knisterte laut rum, fing an zu schmatzen, meine Tante fragte ihn, ob er das okay findet. Er fand es okay... er sagte mit vollem Mund, das Leben gehöre zum tod dazu. Kein bisschen Respekt udn Achtung vor seiner sterbenden Mutter. Samstag früh fuhren meine Schwester und ich kurz nach Hause, um zu duschen. Es waren also nur meine Tante und mein Bruder da, als ein Arzt zur Visite kam. Mein Bruder hat verlangt, das der Arzt das Beruhigunsmittel absetzt. Er will, das seine Mutter wieder zu sich kommt und ansprechbar ist, damit wir sie nach Hause bringen können. Hallo???? Der Arzt und die Schwester waren ziemlich pikiert, haben meinen Bruder gefragt, ob das sein ernst wäre. Er fing, da kam ich gerade wieder, im Sterbezimmer eine lautstarke Diskussion mit meiner Tante an. Er wollte einfachnicht begreifen, das meine Mutter ohne Beruhigungsmittel nicht wieder aufwacht, sondern nur angst vorm sterben hätte. Ich bin vor Wut fast geplatzt, sagte aber nichts im Zimmer. Im Raucherzimmer habe ich ihm dann gesagt, machst du sowas noch einmal, dann werfe ich dich eigenhändig raus. wir haben ihn gefragt, ob er will, das unsere Mutter während des Transports stirbt. Na und meint er, sie stirbt doch sowieso. Seit dem habe ich kein bisschen Achtung mehr vor meinem Bruder, er hat meine Tante dazu gebracht, das sie am Samstag noch abreiste, sie kam extra aus dem Schwarzwald nach Hannover, um ihrer Schwester bei zu stehen. Das macht mir im Moment glaub ich mehr zu schaffen, so eine Respektlosigkeit, so ein verachtendes, ignorantes Verhalten habe ich noch nicht erlebt. Das hätte ich meiner Ma gern erspart in ihren letzten Stunden. Puh, hab so viel geschrieben, sorry! Lg Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo an alle Leser!
Ich könnte vor Wut auf diesen Sch... Krebs sonstwas anstellen! Mein Opa hat jetzt auch die Diagnose Lungenkrebs, japst nach Luft wie ein Fisch nach Wasser, hat sogar ein riesen Sauerstoffgerät. Wollen ihn nicht mehr operieren, im Januar wurde die Blase "entkrebst" Man, man man, okay, er ist 85, aber das ist selbst für mich zuviel. Lg Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
hallo magast,
ich möchte dir einfach nur mal sagen, dass ich es ganz toll finde wie du dich um deine mutter gekümmert hast, und natürlich möchte ich dir auch mein beileid aussprechen, auch wenn es für deine ma wohl besser so war, man vermisst sie dann doch. dein bruder hat sie doch wohl nicht alles der reihe nach, wenn ich so etwas lese was er sich so leistet... tut mir leid das nun acuh dein opa betroffen ist, ddrücke dir ganz fest die daumen un wünsche viel kraft. auch wenn es bei uns eine andere form der sch... krankheit ist, so geht es uns nicht anderns. lg christiane |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe christiane,
vielen Dank für deine lieben Worte! Stimmt, mein Bruder hat nicht alle Tassen im Schrank, da sind leider auch Drogen im Spiel, entschuldigen das Verhalten aber keineswegs. Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, ist deine Mama Betroffene? Es tut mir auch für dich sehr leid, was ihr da jetzt durch macht. Deshalb möchte ich dir ein großes Kraftpaket schicken, ich brauche es nicht mehr Ganz liebe Grüsse, Magast |
Mein Opa ist eingeschlafen
ich hab jetzt zwei liebe Menschen innerhalb von 2,5 Wochen an diesen Dreckskrebs verloren :mad:
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AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Lass dich einfach nur in die Arme nehmen und festhalten
Liebe Grüße gio |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Magast!
Erstmal herzliches Beileid! Es tut mir so leid und weis wie wütend du sein must. Habe vor 4 Wochen meinen Vater an dieser schei... Krankheit verloren. Es zerreist einen förmlich vor Wut und diese erst diese Hilflosigkeit. Dein Bruder hat se echt nicht mehr alle! Sowas mache ich grad mit meiner Tante durch. DAs noch nicht der Vorwurf kam das ich es schuld bin, das mein Dad krebs hatte ist alles. Finde es toll wie du dich um deine Ma gekümmert hast. Wünschte ich hätte auch so viel zeit mit meinem Dad gehabt. Wäre auch gern bei ihm gewesen, als er eingeschlafen ist. Das war leider nicht möglich. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute. Fühle dich gedrück :pftroest: Du bist echt ein sehr tapferer Mensch und das ist echt bewundernswert wünschte ich wäre auch so |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo Brooklyn,
sorry, wenn ich jetzt erst wieder hier rein schaue. Danke für dein Lob! Also ich hab die ganzen acht Wochen bis meine Ma starb alles stehen und liegen gelassen, und ich bin da so froh drüber. Aber nicht ich war tapfer, meine Ma war tapfer. Alle an Krebs erkrankten Menschen und deren Angehörige haben meinen uneingeschränkten Respekt - das ist unglaublich, was man in dieser Zeit alles meistern und wegstecken muss. Ich bin mittlerweile wirklich froh, das es so schnell ging, ich bin sicher, meiner Ma blieb dadurch ein langer Leidensweg erspart. Natürlich vermissen wir alle sie sehr, doch hat sie jetzt ihren Frieden und ist da, wo immer die Sonne scheint. Das einzige, womit ich Schwierigkeiten habe klar zu kommen - wir konnten uns nicht von ihr verabschieden, sechs Tage vor ihrem Tod war sie ja wegen der vier Hirnmetas kaum noch ansprechbar und sehr verwirrt. Was deine Tante betrifft - du kanst die Menschen nicht ändern, ich weiss, das sowas weh tut, aber es gibt einen Spruch, an dem ist was dran - tu gutes und vergiß. Ich sehe meinen tollen Bruder ab und an bei meinem Vater, aber wir reden nicht miteinander, meistens stehe ich auf un dfahrenach Hause, wenn der da aufditscht, muss ich mir nicht geben. Solltest du ebenso sehen. Mit deinem Papa tut mir sehr leid, ich hoffe, du hast jetzt einen Weg gefunden, damit umgehen zu können. Liebe Grüsse, Magast |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Hallo Magast,
erst einmal möchte ich Dir auch meinen großen Respekt aussprechen! Wie Du das alles gemeistert hast finde ich wirklich bewundernswert. Ich kann Dich auch verstehen, dass es Dir schwer fällt, dass Du Dich nicht verabschieden konntest. Bei meiner Schwester besteht jetzt der Verdacht auf Hirnmetas. Sie erkennt uns zwar noch, aber eine normale Unetrhaltung ist nicht möglich. Das ging auch so schnell, Sonntag noch "alles gut", und Montag war sie schon total verwirrt. Ich wünsche mir auch im Moment nur, dass ich noch einmal mit ihr reden kann. Ich wollte ihr noch soviel sagen! Ich wünsche Dir alles Gute :knuddel: :knuddel: Cinderella80 |
AW: Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen
Liebe Cinderella80,
ich fühle mit dir! Das ist so grausam, aber eine kleine Chance hat deine Schwester ja noch hoffe ich, sie kann doch bestimmt Bestrahlungen bekommen? Auch wenn deine Schwester verwirrt ist, ist eine "Unterhaltung" möglich - durch viel, viel Körperkontakt und dadurch, das du ihr alles erzählst, was du erzählen möchtest. Ich hab bei meiner Mutter gemerkt, das sie verstanden hat, nur sowie sie den Mund aufmachte kam da wirres Zeug raus, worüber sie sehr ärgerlich wurde. Ich drücke deiner Schwester die Daumen für diese Chance, und dir schicke ich all meine Kraft, die hast du jetzt nötig :knuddel: Liebe Grüsse, Magast |
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